Beziehungskiste

Bei einer Gemeinschaft wie der Wache ist es nur logisch, dass sich Freundschaften und Konflikte ergeben, man immer mit bestimmten Charakteren zu tun hat und so weiter. Soziale Interaktion zwischen Charakteren ist also unvermeidlich. Hier ist es den Spielern möglich, die Meinung ihres Wächters zu einem bestimmten anderen Wächter und/oder Archiveinträgen zu speichern und es somit den anderen Spielern zu ermöglichen, sich jederzeit darüber zu informieren.

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Farblegende:

Was denken andere über Wilhelm Schneider?

Wilhelm Schneider über...: edit

Araghast Breguyar:
(misstrauisch)
Dem Kommandeur gegenüber empfindet Wilhelm gemischte Gefühle. Wirklich in Kontakt kam er mit diesem höchsten seiner Vorgesetzten erst während der inoffiziellen Zusammenarbeit des Rettungszirkels, rund um Ophelias Rettung. Araghast Breguyar stellte sich als ruhiger Stratege dar, als verlässlicher Planer. Jemand, der die Nerven und den Überblick behält. Und selbst dessen Entscheidung, ihn kurzerhand zur Beute für eine seiner Teamübungen zu erklären, konnte Wilhelm damals rein vom logischen Standpunkt her nachvollziehen und akzeptieren. Notwendigkeit musste über Emotionen stehen. So gesehen hatte er damals wenig bis keine Vorbehalte gegen ihn gehegt. Noch bedeutsamer wurde Breguyars besonnene Art, als dieser von dem ganzen Schlamassel rund um Senray und deren Feuerdämon erfuhr. Wilhelm rechnet es ihm hoch an, dass der Kommandierende Senray die Chance gab, bei der Truppe zu bleiben, in der Wache. Er ahnt, dass ein Verlust ihrer geliebten Proffession ihr den Boden unter den Füßen weggezogen und emotional erheblichen Schaden verursacht hätte.
Und doch...
Im Nachgang zu Raculs Verhaftung und Verurteilung, durch viele kleine Dinge und dadurch, wie sich ihm die Gesamtsituation während seiner Sonderschichten darstellte, hat sich in Wilhelm der Verdacht entwickelt, dass dem Kommandeur leicht spezizistische Tendenzen zugeschrieben werden müssen. Er hat das Gefühl, für Breguyar nicht mehr als ein fragliches Werkzeug darzustellen. Ein Wächter nachrangiger Bedeutung im Vergleich zu menschlichen oder beispielsweise werwölfischen Kollegen.
Andererseits... vielleicht bildete er sich das auch nur ein?
 
Jargon Schneidgut:
(gut)
Wilhelms erster richtiger Kontakt mit dem schmächtig und zurückhaltend wirkenden Kollegen war unerwartet schmerzhafter Art. Auf der Suche nach Informationen zu Ophelia Ziegenberger drang Wilhelm in dessen Kopf ein. Er war dabei zwar vorsichtig und unauffällig, der Kollege aber scheint eine Art sechsten Sinn für Gefahr zu haben. Jargon nahm dieses Ausspionieren nicht nur wahr, sondern klassifizierte es auch als lästige Gefahr - der er sofort Einhalt gebot. Jargons Misstrauen in der Situation war stark genug ausgeprägt gewesen, dass er sich sicher genug war, zuzuschlagen. Der Kinnhaken saß. Wilhelm ging mit ausgerenktem Kiefer zu Boden. Doch anders, als das, worauf die schaulustigen Massen damals hieperten, entstand dadurch zwischen ihnen eine gänzlich neuartige Situation. Wilhelm anerkannte Jargons Recht auf Selbstverteidigung und seine eigene Schuld, in Sachen Privatsphäreverletzung. Jargon hingegen sah die Sache damit als geklärt an und reichte ihm, kein bisschen nachtragend, die Hand. Sie begannen ein echtes Gespräch über die Angelegenheit, in dessen Verlauf Jargon ihm eine Zusammenarbeit anbot. Die beiden Männer haben ein ungezwungenes Verhältnis zueinander und gehen seit dem freundlich und ehrlich miteinander um. Ihr Interesse an Ophelias Wohlergehen bildete zu Beginn eine gemeinsame Grundlage. Inzwischen sieht es so aus, als wenn eine lockere Freundschaft zwischen ihnen möglich wäre, immer mit dem Bewusstsein im Hinterkopf, dass Wilhelm gewisse Grenzen einzuhalten hat.
 
Kanndra:
(neutral)
Mit Kanndra verbindet Wilhelm vor allem professionelle, solide Wächterarbeit. Während des inoffiziellen Rettungseinsatzes rund um Ophelia durfte er die FROG in Aktion erleben. Sowohl ihren durchdachten Einsatz, als auch deren Kampf mit ihren Emotionen, als sie dazu gezwungen war, zugunsten des höheren Ziels die Füße stillzuhalten und in Untätigkeit auszuharren. Er sieht in ihr eine moralisch hoch integre Person, die zum Vorbild taugen würde. Wenn er so etwas suchen würde. Was er nicht unbedingt tut. Aber zu wissen, dass es da jemanden gibt, dem Gerechtigkeit am Herzen liegt und der bereit ist, dafür etwas zu unternehmen, ist ein gutes Wissen. Er fühlt sich - vermutlich genau aus diesem Grund heraus - allerdings nicht zu ihr hingezogen. Auch nicht abgestoßen! Aber... er kann sich selber wirklich nicht in gleicher Art sehen. Er ist froh, wenn er schafft, sich mit all seinen Fehlern und Schwächen über Wasser zu halten und nicht unterzugehen. Wobei das Wasser in dem Vergleich eher ironisch rüberkommt, wenn man bedenkt, dass der Großteil seiner Probleme mit Feuer zu tun hat. Da jedoch wird Kanndra als Person hinter der "Kollegin" interessant. Als der Kommandeur Senray die Auflage erteilte, künftig an ihrem Dämonenproblem dranzubleiben, verwies er diese auch an Kanndra. Wilhelm erfuhr erst in diesem Zusammenhang davon, dass jene eine Halbdämonin ist! Der Themenkomplex der Welt der Dämonen ist ihm auch in den vergangenen, sehr schmerzhaften Monaten, nicht klarer geworden. Wo liegen deren Interessen und Grenzen, deren Schwächen? Er würde gerne mehr dazu erfahren, um zu lernen. Um seine eigene Lage besser einschätzen zu können. Aber auch um Senray irgendwie in deren Situation unterstützen zu können. Er wird also Ausschau halten nach einer günstigen Gelegenheit, um mit Kanndra dazu ins Gespräch zu kommen.
 
Magane:
(sehr gut)
Gesehen hatte Wilhelm die Wachehexe natürlich bereits zuvor ab und an im Wachhaus. Deren angenehm magische Aura empfindet er als unaufdringlich, würzig und beruhigend. Während der Ereignisse rund um den inoffiziellen Rettungszirkel gehörte sie zu den heimlichen Helfern. Allerdings wurde sie schnell zu Beginn entführt und selbst in einer der unterirdischen Zellen der Vampire gefangen gehalten. Ganz bewusst traf er also das erste mal auf sie, ausgerechnet, als sie während des Chaos' der Befreiungsaktion zugunsten des Teams eingriff, indem sie einen der beiden Vampire direkt vor seinen Augen aufhielt. Er sah, wie sie ihre Magie einsetzte. Und auch, wenn er nicht verstand, was genau sie tat, er konnte nur zu deutlich erkennen, dass ein sehr mächtiger Artgenosse auf eine Berührung ihrer Hand hin zum hilflosen Opfer wurde, welches daraufhin zu Asche gepfählt wurde. Das war eine Lektion, die ihm Übelkeit bescherte. Und die saß. Während der Flucht war er es, der sie streckenweise tragen musste. Und auch wenn sie betont, dass sie keine rassebezogenen Vorurteile gegen ihn hegt (was er ihr auch glaubt), findet er das in anbetracht der Tatsache, dass ihre Gefangenschaft mit einem Blutpakt zugunsten ihres vampirischen Peinigers einherging, erstaunlich. Er hat einen gesunden Respekt vor ihr und ihrer Macht und würde niemals riskieren wollen, ihren Unmut auf sich zu ziehen. Im Nachgang zu ihrer Rettung kam es dazu, dass Magane ihn um seine Hilfe bat. Die Gefangenschaft war mit einer Variante von mentaler Beeinflussung ihrer Träume einhergegangen, die Wilhelm durchaus als Folter mit anhaltendem "Trauma" bezeichnen würde. Um zu gewährleisten, dass sie nicht aufgrund von Schlafmangel in ein gefährliches Ungleichgewicht ihrer magischen Kräfte gerät, unterstützt er sie bis zu einer endgültigen Lösung des Problems damit, dass er ihr bei Bedarf in regelmäßigen Abständen traumlosen Schlaf schenkt. Eine Form der Vampirhypnose, die es dem Körper erlaubt, sich grundlegend zu erholen. Und auch an einer dauerhaften Lösung arbeiten sie gemeinsam, da die Hexe ihn damit beauftragt hat, die problematischen Träume in einem Langzeitprojekt zu analysieren und dann hoffentlich deren Manipulationen wieder rückgängig zu machen. Damit tut er sich schwer. Aber da Magane ihrerseits regelmäßig helfende Sitzungen mit Senray gegen deren Dämon abhält, und Wilhelm unsagbar viel an Senray liegt, ist er zutiefst davon überzeugt, Magane seinerseits Hilfe zu schulden. Obendrein hat diese Ophelia in höchster Not bewahrt. Und Maganes Kinder wachsen ihm seit seinen regelmäßigen Hausbesuchen bei der Hexe auch ans Herz. Magane lässt ihn bereitwillig in ihren Sinn, hat ihn offiziell in ihr heim geladen, bietet ihm einen Ruheort und Tee und... was bleibt ihm anderes übrig, als die Hexe zu jenen wenigen Personen zu zählen, die er vor Schaden bewahren würde, wenn er es könnte?
 
Mina von Nachtschatten:
(schlecht)
Mina von Nachtschatten nimmt innerhalb der Stadtwache einen höheren Rang ein, als Wilhelm es tut. Sie begegnet ihm mit kühler Ablehnung, wozu sie aus ihrer Sicht vermutlich allen Grund hat. Immerhin hat sie sich Ophelia Ziegenbergers angenommen, umso mehr, seit sie nach vampirischem Recht sogar zu deren Besitzerin wurde. Und er hatte sich jener gegenüber auf geistigem Gebiet Freiheiten herausgenommen, die ihm nicht zustanden. Dass er bei Ophelias Rettung mitgewirkt hat, scheint Mina bis zu einem gewissen Grad besänftigt zu haben. So hat sie ihm den Zugang zu Ophelia zwar verweigert, dieser Weigerung jedoch fügte sie versucht mildernde Worte und einen aufmerksamen Blick hinzu. Sie betonte, dass es dabei um das Prinzip ginge und es nicht persönlich gegen ihn gerichtet sei. Er weiß nicht, ob er dieser Aussage Glauben schenken darf. Er weiß nur, dass er ihr nicht näher kommen will. Aber der Weg zu Ophelia führt unweigerlich über die Vampirin, die nun so viel mehr ist, als sogar ein Vormund. Ist er bereit, Minas analytischem Blick entgegenzutreten, für das Privileg, Ophelia sprechen zu dürfen? Irgendwann? Er ist sich nicht sicher. Da solche Bestrebungen aber momentan ohnehin noch absolut blockiert würden, stellt sich diese Frage noch nicht. Er wird Mina erst einmal ausweichen, wo immer dies möglich ist.
 
Nyria Maior:
(neutral)
Nyria ist erst nach und nach für Wilhelm "sichtbar" geworden. Sie war wie ein Kanten Brot auf dem Tisch. Tausendmal gesehen, tausendmal drüberweg gesehen. Unauffällig und in Tarnfarben. Das änderte sich erst, als sie innerhalb des Rettungszirkels aufeinander trafen. Und selbst da war es mehr wie ein langsames Hineinrutschen in seine Aufmerksamkeit. Zuerst tauchte sie als Begleitung des Zauberers auf. Dann als Auslöser für die neuerliche Aktivität, denn sie war es, die das entscheidende Experiment vorschlug und damit dafür sorgte, dass die Einzelnen zur Gruppe zusammenfanden. Dann ging sie die Sache ernsthaft an und wurde treibende Kraft hinter dem Ansatz, das Institut der Jungen Damen als Hebelpunkt zu nutzen. Sie hielt sich nicht damit auf, die damals noch etwas unkoordiniert und hilflos wirkenden Suchen der übrigen Rettungstruppmitglieder zu unterstützen, sondern kniete sich voller Elan in ihre eigenen Überzeugungen dazu, was weiterbringen könnte. Sie ermittelte undercover, knüpfte Kontakte, spionierte Schichtpläne und die Gegebenheiten vor Ort aus. Ihr Enthusiasmus dabei wirkte beschämend auf Wilhelm, wenn er seine eigenen eher bescheidenen Erfolge daneben betrachtete. Aber er mochte ihre leicht schnoddrige Art. Ihre raue Schale. Ihre ironische Zurückhaltung, wenn es um andere Menschen ging. Darin ähnelte sie Rabbe. Was unweigerlich zu Gefühlen der Sympathie in ihm führte. Nyria gab ihm im wörtlichen Sinne scheinbar vorurteilsfrei die Hand, als die inoffiziellen FROG-Übungen im Rahmen des Rettungszirkels ihn von den Beinen holten. Sie sprach in seinem Sinne, wenn sie ihrem Unmut in den Besprechungen Luft machte. Während seiner engen Zusammenarbeit mit Raistan, als dieser ihn in seinen Kopf ließ, erkannte Wilhelm sehr eindeutig, dass dessen Wesen mit Nyrias innerstem Wesen verbunden war. Ihre werwölfischen Instinkte erhoben schon vor Langem Anspruch auf den Zauberer. Eine Situation, in die einzugreifen er sich hüten wird. Wilhelm respektiert Nyrias Territorialverhalten. Im Gegenzug erhofft er sich zumindest ihr stillschweigendes Einverständnis zu einem freundlichen Kontakt zwischen ihm und ihrem Zauberer. Und vielleicht auch zu ihr?
 
Rabbe Schraubenndrehr:
(Kumpel/Freund)
Wilhelm lernte Rabbe in zivil kennen, als sie beide in die gleiche, leicht illegale "Sache" verwickelt waren. Letztendlich wurde die ihnen jedoch beiden zu heiß, so dass sie absprangen. Erst später trafen sie in der Wachhauskantine wieder aufeinander, wo sie feststellten, dass auch der jeweils andere ja überraschenderweise Wächter ist! Eine Grundlage war gelegt. Denn offenbar nahm man es ja stillschweigend und einvernehmlich mit den Vorschriften nicht allzu genau. Auch war damit bewiesen, dass man einander Dinge unter dem Siegel des Stillschweigens erzählen konnte. Wilhelm findet Rabbes direkte Art erfrischend, einfach etwas lebhafter. Sie ist zwar ein Mensch und obendrein noch ungeduldiger als deren Durchschnittsexemplare. Aber sie hält es mit ihm aus. Bei Bedarf auch schweigend. Was wirklich angenehm sein kann. Durch den fast schon verschwiegen diskreten Einstand ihrer Bekanntschaft miteinander, ergab sich nach und nach ein scheinbar sehr neutrales kollegiales Verhältnis während der Dienstzeit im Kreise anderer Kollegen. Doch sobald sie unter sich sind, zeigt sich schnell, dass Wilhelm die innere Distanz zu ihr nahezu verloren hat. Er vertraut ihr. Sie sind inzwischen privat schon einige Male einen Trinken gegangen, was stets damit einhergeht, dass sie einander auf den neuesten Stand bringen, sowohl was ihre persönlichen Erlebnisse und Gedanken angeht, als auch den Klatsch und Tratsch zu Kollegen, mit denen sie beide zu tun haben. Dabei verheimlichen sie einander kaum etwas, wenn auch bei Bedarf mit dem Hinweis auf Vertraulichkeit versehen. Wilhelm ist während eines Rausches versehentlich mit seinem Geist in den ihren gerutscht und nicht mehr selbständig hinaus gelangt. Sie musste ihm dabei aktiv helfen. In besagtem Moment löste das Spannungen aus und sie hat ihm verboten, jemals mit einem Dritten über das zu sprechen, was er dabei in ihr sah. Ein Versprechen, das er einzuhalten gedenkt. Letztlich ist er aber erleichtert, dass der Vorfall ihre Freundschaft nicht mehr zu belasten scheint. Und das, was er dort sah, hat ihn in seiner Zuneigung zu ihr bestärkt. Er weiß, dass sie teilweise gefährliche Neigungen hat und zu physisch gewaltsamen Lösungsansätzen neigt. Aber durch ihre Gespräche weiß er auch ein wenig von ihrer Vergangenheit. Was ihn verstehen lässt, warum sie so ist. Und da er selber sie nicht fürchtet, immerhin ist er als Vampir nun mal etwas stärker - nur falls sie mal versehentlich etwas zu intensiv reagieren würde - sieht er das gelassen. Rabbe weiß, was sie tut.
 
Rach Flanellfuß:
(sehr schlecht)
Rach lernte Wilhelm zu Beginn über die überschwänglichen Gefühle Ophelias kennen. Die malte unablässig das bestmögliche Bild ihres Schwarms in ihren Gedanken und setzte diesen auf das überhöhte Podest eines Ideals; Rach war ein wahrer Gentleman, ein Romancier, ein Mann voller Talente und Manieren. Rach konnte alles! Er war ohne Fehl und Tadel. Und sah obendrein auch noch gut aus, war exzellent gekleidet, aus guter Familie und finanziell abgesichert. Rach hatte eine Anstellung im Palast, stand also sogar politisch auf der richtigen Seite. Er las und schrieb, tanzte! Oh, wie Rach tanzen konnte!
Es versteht sich von selbst, dass eine Ansammlung solch zutiefst weiblicher und verblendeter Schwärmereien über einen einzigen Mann, so man einen anderen Mann jenen aussetzte, diesen mit fast instinktiver Ablehnung reagieren lassen mussten. Solch ein Ideal konnte keinesfalls der Realität entsprechen. Und es war lästig, weil es einen ständig mit der vergleichsweise absoluten eigenen Inkompetenz konfrontierte. Als Wilhelm diesen Ausbund der Vollkommenheit wirklich und wahrhaftig zum ersten Mal traf und ihn kennen lernte, bestätigten sich seine Vermutungen nicht nur, sondern zeigten ihm ein ganz anderes Bild. Ja, Rach sah passabel aus, stand gesellschaftlich schon von Geburt an auf der Sonnenseite, war in vielerlei Hinsicht bevorteilt, was sich in seinem Auftreten spiegelte. Und leider musste er zugeben, dass Rach sich wirklich gut kleidete. Aber, und das war ein enormes Aber, der schnöselige Kollege war ein selbstzentrierter Egoist! Durchtrieben und nachtragend, arrogant, verwöhnt, ohne Selbstbeherrschung. Selbst als sie innerhalb des Rettungszirkels an einem Strang zu ziehen versuchten, um dessen Verlobte zu erlösen, fand jener Gelegenheiten genug, ihm sein angebliches Fehlverhalten mit fiesen Spitzen unter die Nase zu reiben. Nicht nur verbal. Denn, dass Rach das Betäubungsmittel gegen Vampire voller Enthusiasmus ausgerechnet an ihm testen wollte, war kein Zufall. Da war Wilhelm sich sicher. Dessen kaltblütiges Verhalten dabei war ihm in bösartiger Erinnerung geblieben. Und selbst, wenn man Rach die damals bereits arg in Mitleidenschaft gezogenen Nerven in Rechnung stellte, konnte Wilhelm nicht gänzlich darüber hinweg kommen, dass für diesen ein mentaler Angriff gegen Rogi Feinstich, gegen deren Willen und obwohl sie als Opfer einer vorangegangen Gewalttat ähnlicher Art bereits Schutz verdient gehabt hätte, nur ein gerechtfertigtes Mittel zum Zweck gewesen wäre! In dieser Situation, inmitten der Kollegen, hatte Wilhelm ihn scharf kritisiert und ihm Egoismus vorgeworfen. Was eine gewisse Ironie barg. Rach wirft schließlich Wilhelm genau dasselbe vor, auch wenn sie bisher noch nie offen miteinander darüber gesprochen haben: Egoismus; bezogen auf den Fakt, dass Wilhelm Ophelias geistige Schwachstellen des Unterhaltungswertes wegen ausgenutzt hatte. Wilhelm ist sich nicht sicher, inwieweit Rachs Abneigung gegen ihn wirklich inzwischen abgekühlt sein mag, nachdem Ophelia von ihnen befreit werden konnte – und er hatte definitiv seinen Anteil dazu beigetragen! Sie haben seit dem gemeinsam an Einsätzen teilgenommen und sich dabei nicht die Köpfe abgerissen. Aber die Spannungen sind nicht fort. Verbale Sticheleien zwischen ihnen sind Standard. Rach lässt seine Perfektion raushängen, Wilhelm kontert dies mir fast gleichgültiger Schludrigkeit und provokanten Alleingängen. Er kann nicht einmal die Gegenwart von Ophelias Zukünftigem mit der wünschenswerten Gelassenheit ertragen, die ihm sonst bei so vielen Dingen gelingt. Zu lange in einem Raum mit ihm, verschlechtert sich Wilhelms Stimmung massiv. Und bisher hat er daraus auch keinen Hehl gemacht. Nun hat er aber davon erfahren, dass Rabbe dem Kollegen Flanellfuß ihr Leben verdankt. Ohne Rachs selbstloses Eingreifen während einer Mission in einer anderen Dimension, wäre sie gestorben. Die Umstände waren dramatisch und legen den Schluss nahe, dass Rach tiefen emotionalen Schmerz dafür auf sich genommen hat. Wilhelm hat sich unweigerlich gefragt, wie er an Rachs Stelle reagiert hätte. Er ist sich nur darin sicher, dass er auf keinen Fall in Rachs Haut stecken wollen würde. Und dass er ihm zumindest einen etwas milderen Umgang schuldete, dafür, dass er mit Rabbe eine Person bewahrt hat, an der Wilhelm etwas liegt. Da Rabbe aber nicht möchte, dass Wilhelm zeigt, dass sie ihm davon erzählt hat, ist Wilhelm nun etwas verunsichert, was seine Haltung dem Inspektor gegenüber betrifft. Dennoch! Der Kerl bleibt in anderer Hinsicht schließlich sehr wohl ein überaus unangenehmer, aufgeblasener Egoist.
 
Rogi Feinstich:
(kompliziert/schwierig)
Es ist... kompliziert. Zum einen verbindet ihn eine rein formale Beziehung zu Rogi Feinstich als seiner Vorgesetzten. Sie war seine Ausbilderin, eine Aufgabe, der sie sich einst mit stoischem Gleichmut widmete. Es gab keinen Grund zur Klage seinerseits, erst recht nicht, da er niemals Großes in der Wache erwartet hatte, abseits des einen Falles, der ihn damals anzog. Und sie ihrerseits schien ihm den mangelnden Enthusiasmus nicht vorzuwerfen. Er tat, was man von ihm verlangte, was mehr schien, als sie vielen anderen zutraute. Aber es gab eben genau jenen einen Bereich, der ihn besonders interessierte. Und die Igorina stand darin an prominenter Stelle. So kam es dazu, dass er ihr seine Beobachtungen während einer Streife unterbreitete, ihr sein Misstrauen ihren verschwiegenen Handlungen gegenüber eingestand. Was sie nicht gut aufnahm. Aus gutem Grund, wie sich später herausstellte. Sie war einem der Alten ins Netz gegangen und litt unter dessen geistigem Knebel. Es kostete die Gruppe der Helfer bittere Argumente, ihr klarzumachen, dass sie Hilfe bräuchte. Und der Entscheid, welches Werkzeug dabei hilfreich sei, war auf ihn gefallen. Rogi ließ ihn zwar anfänglich in ihren Geist ein, doch der Widerwillen schlug instinktiv in eine starke Abwehr um und sie machte ihm sehr deutlich, wer von ihnen der Stärkere auf jener Ebene war, gleichgültig, dass sie nicht seiner Art war. Während seines Einblicks in ihren Geist bekam er einige Details zu ihrem Wesen mit, die er nicht vermutet hätte, die ihn aber mit Angst vor ihr konfrontierten. Die Igorina wusste offensichtlich Waffen mit völliger Emotionslosigeit, geübter Routine und Konsequenz zu führen, die zum endgültigen Töten von Vampiren auserkoren und nicht alltäglich waren. Das emotionale Blatt wendete sich in ihrer Gegenwart mit der Regelmäßigkeit und Geschwindigkeit einer Wetterfahne im Sturm! Erst befahl sie ihn zu sich und unterzog ihn einem rücksichtslosen Verhör, um an die gewünschten Informationen zu gelangen. Dann, als sie diese hatte, bot sie ihm Heilung. Sie bereitete ein geheimes Familienrezept für ihn zu, welches ihr offenbar selbst an die Substanz ging, brachte ihn damit wieder auf die Beine aus einer für ihn schmerzhaften und hoffnungslosen Situation. Nur um ihn sofort darauf in tiefste Verwirrung zu stürzen, als sie ihn im Bett neben sich aus der Betäubung erwachen ließ - seine Kleidung geöffnet, sich selbst in Nacktheit entblößt und seine vampirischen Instinkte zusätzlich heraufbeschwörend. Und wieder später, während Ophelias Rettung, kam sie in praktisch veranlagter Weise auf ihn zu und gab ihm dezent von sich selbst zu trinken. Sie weiß um Senrays Dämon und die komplizierte Verbindung, die der Pakt zwischen ihm und diesen beiden schweißte, erklärte sich sogar dazu bereit, das Risiko einzugehen, indem sie ihnen beiden als Sanitäter beistand, um die Wirksamkeit jener Klauseln zu überprüfen. Und nun? Er ist kein Rekrut mehr. Aber er ahnt, dass sie ihn besonders im Blick behält. Das alles summiert sich zu Vorsicht und Unsicherheit, einem vagen Gefühl der Dankbarkeit ihr gegenüber und einem instinktivem Gefühl von Gefahr, wenn sie unvermittelt nahe bei ihm auftauchen würde. Solange er sie im Voraus bemerkt, kann er sich an ihre hilfreiche und besorgte, wenn auch strenge Seite erinnern. Sollte sie ihn jedoch überraschen, so kann es sein, dass er zusammenschreckt und vor allem die Gefahr wahrnimmt, die von ihr ausgeht.
 
Senray Rattenfaenger:
(verliebt)
Eigentlich war es schlicht und einfach. Wilhelm liebte diesen zarten, kleinen Menschen. Diese junge Frau mit dem flatterhaften Herzschlag eines Vögelchens. Eine Erkenntnis, zu der er überraschend lange gebraucht hatte, im Vergleich zu der Geschwindigkeit, mit der ihrer beider Beziehung sich entwickelte. Er wusste, wie ihre Nähe sich anfühlte. Ihre Wärme, die auf ihn abstrahlte, ihre Unsicherheit und Freude, die über seine Haut tanzten, wusste wie ihr Erröten in all seinen Sinnesbereichen aufleuchtete, wenn er sie neckte. Und er wusste, wie es sich anfühlte, wenn sie nicht in seiner Nähe war. Die Stille. Die Gedanken, die er gerne mit ihr geteilt hätte und die dann ins Leere liefen. Natürlich auf klassische Art geteilt! Denn geistig berühren durfte er sie nicht. Und da wurde es kompliziert. Senray war nämlich nicht "nur" Senray. Sie war stets in Begleitung. Der Dämon, der sie am Leben erhielt, war niemals fort, auch wenn er sich nicht zeigte. Und diese Entität war grausam, streng, überheblich, mächtig... und verabscheute ihn. Er wusste nicht wirklich, warum das so war. Aber dass es so war, ließ sich nicht leugnen. Der Dämon hatte auch ihn gebunden, als er zu Beginn seiner Bekanntschaft mit Senray so leichtsinnig gewesen war, in sehr direkter Weise in ihr nach Antworten suchen zu wollen - und dabei eben auf SIE traf. Zuerst war Senrays Nähe Zwang. Schmerzhafte Verpflichtung aufgrund der Paktbedingungen, die ihn zu ihrem heimlichen Leibwächter machten. Ihre Verwirrung und Furcht ließen ihn mit Verantwortungsgefühl reagieren. Woraufhin sie wiederum mit Verunsicherung reagierte. Die aufgezwungene Nähe zwischen ihnen wandelte sich quasi binnen weniger Wimpernschläge in Beobachten und Mitgefühl. Es gab etwas zwischen ihnen, dass sie verband. Gefühle aus der Vergangenheit, die einander ähnelten, Verlust und Trauer um Möglichkeiten, um Personen, geteilte Einsamkeit wurde zu Verstehen ohne Worte. Die gemeinsame Zeit füllte sich mit Gesprächen. Mit dem Wunsch, mehr zu sagen. Dann Senrays Missgeschick, das den Paktbestandteil greifen ließ, der dem Dämon im Hintergrund Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen gestattete. Der Schock aufgrund der schmerzhaften Erkenntnis, wie willkürlich das keimende Glück zwischen ihnen zerstört werden konnte, traf sie beide tief. Und ließ sie nur umso schneller zusammenrücken, um sich Trost zu spenden. Nicht mehr allein. Manchmal streifte ihn der Gedanke, dass seine Gefühle für Senray selbstsüchtig waren. Und doch! Er würde sie nicht mehr sich selbst überlassen können. Er wusste, dass sie ihn brauchte. Und er wusste, dass er sie brauchte. Sie war wie ein wärmendes Feuer in seiner ewigen Dunkelheit. Und er wollte sie schützen, wollte alles daran setzen, dass ihr niemand wehtat. Auch wenn das unmöglich war. Aber wenigstens konnte er sie zum Lachen bringen. Und das konnte er nicht nur, das würde er auch. So viel Zeit über, wie ihm mit ihr vergönnt wäre. Ganz gleich, was alle anderen davon hielten.
 


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