@ Laiza: Ja, mach das mal bitte. *g*
"Der magische Reiter" oder wie es im Original sehr viel treffender heißt: "Green Rider"; von Kristen Britain. Die Händlertochter Karigan gewinnt in einem Schwertkampf an ihrer Schule gegen den rachsüchtigen Adelsspross und wird in Folge, aufgrund dessen Beziehungen, der Schule verwiesen. Halb im Trotz, halb in der Hoffnung dem Schreiben des Rektors zuvorzukommen, um ihrem Vater ihre Version der Ereignisse selber schildern zu können, reißt sie aus und macht sich auf die sehr lange Heimreise an die Küste. In den Wäldern jedoch stürzt ein flüchtender Grüner Reiter in ihren Weg, einer der Königsboten. Sterbend ringt er ihr das Versprechen ab, seine Mission fortzusetzen und die lebenswichtige Botschaft des königlichen Spions an den Hofe zu bringen. Eine wilde Jagd beginnt, auf der Karigan die in ihr schlummernden Talente entdeckt, ihren ganzen Mut benötigt und bis an ihre körperlichen Grenzen gehen muss, um letztlich nicht nur den König zu retten, sondern auch ihre Heimat vor der Zerstörung durch Alte Magie.
Freunden von Elizabeth Haydons Tochter-Zyklus kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen, da es sehr ähnliche Empfindungen beim Lesen auslöst und vor starken Figuren nur so strotzt, in unendlich vielen Nebensätzen das Bild einer multikulturellen Gesellschaft mit lange zurückreichender Geschichte aufbaut, lebhaft den Rausch der Magie schildert und immer wieder glaubhafte Spannung aufbaut. Das Ende ist absolut vorhersehbar, vor allem weil der Verlag idiotischerweise schon den Titel des Folgebandes mit auf die Rückseite gedruckt und damit in drei Worten alles vorweg gegriffen hat - wie ich solche Ignoranz hasse! Der Weg zu diesem Ergebnis hin ist dennoch fesselnd. Ein anderer Vergleich wäre vielleicht auch die Herr-der-Ringe-Reihe, mit all ihrer landschaftlichen Weite, der einsamen Quest des Helden, den Freunden, die sein Wesen berühren und ihn schützen, obgleich ihnen allen das Wohl des Landes und hehre Ideale vorrangig am Herzen liegen.
Lediglich zu Beginn gibt es ein längeres Kapitel, das sich wie Kaugummi zieht, vor allem da es für den Leser ersichtlich einzig dem Zwecke dient, die Bühne für alles Folgende zu bereiten, Artefakte an die richtigen Stellen zu schieben und der Protagonistin die grundlegendsten Informationen zum Überleben wie auf einem Silbertablett zu kredenzen. Das waren die klassischen zwei bis drei skurrilen Zufälle zu viel für meinen Geschmack.
Das Ganze ist der erste Band einer Trilogie, wobei die Geschichte gut genug geschrieben ist, um mich zum Weiterlesen zu bewegen. *g*