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Now Reading... - Seite 37 - Stadtwache
 
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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. Juni 2008, 10:08 
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:D Ja, was die "Knebel von Mavelon" betrifft, muss ich Romulus voll zustimmen. Das war zwar lustig aber nichts, bei dem man den Kopf einschalten bräuchte. ;)

Gestern zu Ende gelesen: "Das gefrorene Licht" von Yrsa Sigurdardottir. Es handelt sich um einen sogenannten Island-Krimi, was sich vor allem an den unaussprechlichen Namen der Akteure bemerkbar machte, bei denen ich regelmäßig ins Stolpern kam in meinem Lesefluss. Die Rückseite des Buches gibt schon eine gute Vorgabe zum Einstieg in die Geschichte, ohne zu viel zu verraten. Im Sommer 2006, im Westen von Island, wird eine Architektin tot am Strand aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt, brutal erschlagen und in ihren Fußsohlen stecken Nadeln. Als zusätzliche Information erfährt man gleich auf den ersten Seiten noch, dass sie für den geplanten Anbau an einem auf Esoterik, Naturheilkunde und Spiritismus spezialisiertem Hotel verantwortlich gewesen wäre. Und es soll in diesem Hotel spuken! Alle Angestellten sind sich einig, dass Geister bekanntlich gar nicht erfreut auf Veränderungen reagieren.

Das Buch wartet mit einem tragisch-spannenden Einstiegskapitel auf, welches einen gleich fesselt. Auch im weiteren Verlauf fiel es mir schwer, die Geschichte beiseite zu legen, da ich unweigerlich mit zu Grübeln begann, wer denn nun wirklich als Täter in Frage käme. Die Verdächtigen sind viele und anstatt weniger zu werden, scheinen sie sich wild zu vermehren, was es irgendwann schwierig macht, die teilweise ineinander greifenden vermutlichen Motive im Sinn zu behalten und nicht durcheinander zu würfeln. Letztlich ist die Lösung ziemlich überraschend und dennoch folgerichtig. Es ermittelt eine weibliche Hauptfigur, von Berufs wegen eher mäßig erfolgreiche Rechtsanwältin, die schnell durch einen männlichen Konterpart an ihrer Seite ergänzt wird.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Juli 2008, 15:51 
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Von Alec Covin "Die Augen der Angst". Es handelt sich um einen klassischen Thriller, soweit ich mit meinen begrenzten Genre-Erfahrungen das zu beurteilen imstande bin. Ein kleiner Junge erlebt schreckliche Visionen, die von den Erwachsenen in seiner Umgebung entweder nicht wahrgenommen oder (als Albtraum) umgedeutet werden, nach dem Motto: Ja, es ist fraglos etwas Schreckliches geschehen aber dabei kann es sich auf gar keine Fall um Das-und-Das gehandelt haben, da so etwas schier unmöglich ist. Er wird statt dessen eher so etwas gemeint haben. Die unheimlichen Vorfälle häufen sich und werden in ihrer Brutalität unermesslich, bis hin zu diversen Morden, die meisten davon an Kindern. Der Plot gründet auf ein zurückliegendes Ereignis in der Vergangenheit des amerikanischen Ortes und wäre sogar spannend, zumal er sich in der Hauptsache mehr oder weniger um einen Horrorroman-Autoren mit entsprechend ironischen Gedankengängen dreht, wenn das ganze imaginäre Gebilde nicht irgendwann nur noch völlig absurd und brutal wäre. Den Ansatz, Angst als Motiv von den unterschiedlichsten Gesichtspunkten her zu betrachten, fand ich ja noch verheißungsvoll. Aber dann... spätestens als auch noch die unweigerlich auftauchenden Nazis nebenher erwähnt werden, hatte ich keine Lust mehr auf diesen Roman. Irre ich mich? Es scheint kaum noch Bücher ohne diesen überflüssigen Geschichtsschlenker zu geben...

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Juli 2008, 15:51 
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Die "Monsterjäger-Akademie – Das Portal des Barakkas" von Dean Lorey. Der etwa vierzehnjährige Protagonist Charlie Benjamin ist überdurchschnittlich begabt. Sobald er in tiefen Schlaf fällt, lösen seine Albträume Portale aus, die den Monstern der Finsterdimension den Zugang zu unserer Realität ermöglichen. Normale Menschen wissen nichts von diesen Dimensionsgängern und den damit verbundenen Gefahren. Die Verwüstungen nach seinem Aufwachen werden immer dramatischer, bis er eines der Monster sogar im wachen Zustand noch zu Gesicht bekommt – und mit ihm einen Eingreiftrupp zu seiner eigenen Rettung. Seine Gabe steigert sich mit unnatürlicher Schnelligkeit und sein Potential scheint unkontrollierbar und noch lange nicht ausgeschöpft, so dass die Verantwortlichen in ihm eine echte Gefahr sehen. Denn die Gabe schöpft aus Ängsten und Charlies größte davon scheint immer mehr zu seinem unausweichlichen Schicksal zu werden: anders zu sein und somit auf ewig ohne Freunde und Vertraute, ausgestoßen, einsam! Der einzige Ausweg lautet "Reduzierung" – eine Operation, bei der wichtige Hirnbereiche entfernt und jegliche Phantasie ausgerottet wird, auch auf Kosten der Intelligenz. Charlies ohnehin reichlichem Ängstearsenal gesellt sich bei diesem Urteil eine weitere machtvolle hinzu und das Unheil nimmt seinen Lauf, als er in seiner Panik ein unkontrollierbares Portal direkt in den innersten Kreis des Äquivalents der Hölle öffnet, einen Ort, an dem dessen Herrscher schon lange auf solch eine Möglichkeit gewartet hat!

Die Monsterjägerakademie liest sich wie eine Folgevariante der Harry-Potter-Romane. Ein verunsicherter und einsamer Junge wird mit seinen ungewöhnlichen Kräften konfrontiert und wünscht sich doch nichts sehnlicher als Freunde und Normalität. Er wird an einer Lehrinstitution aufgenommen, bleibt aber selbst dort unter Gleichgesinnten der begabtere und ängstigende Außenseiter, bis sich ihm eine talentierte Logikerin und ein impulsiv-überheblicher Kumpel geringeren Talents anschließen. Die Rektorin ist ein weiblicher Dumbledore, der sich seines Schützlings mit unangebrachtem Vertrauen annimmt und auch die Gruppe der hänselnden Gleichaltrigen fehlt nicht in diesem Setting. Die Krönung besteht darin, dass die Akademie selber aus unzähligen Schiffsteilen besteht, die über schwankende Planken und Hängebrücken miteinander verbunden sind und in einem riesigen Baum irgendwo auf einer karibischen Insel versteckt hängt. Die einzigen Unterschiede zu der populäreren Reihe bestehen darin, dass Charlie kein Waise ist und dass ihm in entscheidenden Situationen eben keine rettenden Erwachsenen oder Fabelwesen zur Hilfe kommen – was durchaus erfrischend ist. Das Ganze liest sich nett und verheißungsvoll, zumal es der erste Band dieser Kinderbuch-Reihe ist. Wer also etwas für kleine Leseratten sucht, denen das Leben auf Hogwarts schon gut gefiel, der könnte hierin eine nette Übergangslektüre finden. *g*

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Juli 2008, 22:17 
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Wohnort: Göttingen
Gerade ausgelesen: Patrick O'Brian - Kurs auf Spaniens Küste

Das Buch erzählt die Geschichte des britischen Navy-Kapitänleutnants Jack Aubrey im Jahre 1800, der im Mittelmeer sein erstes Kommando über ein eigenes Schiff erhält und sich aufmacht, französische und spanische Schiffe zu kapern. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, dass dermaßen gut recherchiert ist, angefangen bei den verschiedenen um diese Zeit gebräuchlichen Schiffstypen und diversen seemännischen Fachbegriffen und Manövern bis hin zum Stand der Medizin und Naturwissenschaften. Dazu kommen die Charaktere, die alle ihre Ecken und Kanten haben und wunderbar liebevoll gezeichnet sind, angefangen beim launischen, brummeligen Aubrey über seinen Bortarzt Stephen Maturin, das sich stundenlang mit den obskursten naturkundlichen Beobachtungen beschäftigen kann, bis zum biestigen Hafenkommandanten, der Aubrey am liebsten aus dem Verkehr ziehen würde, weil der ein Verhältnis mit seiner Frau hat. Und ganz nebenbei ist die Handlung auch noch furchtbar spannend.
Ich mag Jack Aubrey. Einen Charakter, der sich auf der zweiten Seite des Buches schon dermaßen herrlich danebenbenimmt, muss man einfach mögen :)

Und das Allerbeste: Von dieser Reihe gibt es noch 19 weitere Bände :D :D :D

Und ich muss mit den Film 'Master and Commander', der auf der Buchreihe basiert, dringend mal organisieren...

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Streamen gegen Social Distancing-Koller: Jeden Freitag virtueller Meuchelmord mit Altair dem arroganten Assassinen

"You don't want to be vaporized because you need a body, the disruptor ruined your clothing, the knife was too savage, nerve gas smelled bad, hanging took too long and poison- what was wrong with poison?" (Elim Garak, Spion und Assassine, zu einem Kunden der eine Selbstinhumierung wünschte)


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Montag 7. Juli 2008, 05:46 
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Lief der nicht am Samstag im Fernsehn???

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Meine Wahrnehmung für die Umgebung schwand, als ich einen leisen Singsang unsinniger Silben anstimmte und die Energie bündelte, die ich in dem Kreis brauchte, den ich um mich gezogen hatte. Erst später erinnerte ich mich, dass ich "Ubriacha, ubrius, ubrium" zur Titelmusik der "Peanuts" gesungen hatte. (Harry Dresden)



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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Montag 7. Juli 2008, 07:17 
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Beiträge: 520
Wohnort: Bauschheim
Zitat:
Und ich muss mit den Film 'Master and Commander', der auf der Buchreihe basiert, dringend mal organisieren...
Kannst du gerne haben... (und das ohne lästige Werbeunterbrechungen :-D)

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Isn't it funny how day by day nothing changes but, when we look back everything is different...

- C. S. Lewis


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Dienstag 8. Juli 2008, 22:17 
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Von David Safier "Mieses Karma". Ein lustiger so genannter "Frauenroman". Kim ist ambitionierte Talkshowmoderatorin im Deutschen Fernsehen. Ihr Mann kümmert sich als Hausmann um die gemeinsame Tochter, während die gemeinsame Vergangenheit verloren scheint und alles auf eine anstehende Scheidung hindeutet. Zugleich kommt Kim auf dem absoluten Höhepunkt ihrer Karriere an - und stirbt noch in der selben Nacht aufgrund eines dämlichen Unfalls! Kurz darauf erwacht sie wieder - als Ameise! Es beginnt ein Kampf um eine anders geartete Karriereleiter, nämlich die der Widergeburten zum Sammeln guten Karmas. Doch Kim scheitert an ihrem ausgeprägten Egoismus und hat einen sehr langen Weg vor sich. Der schon seit etwa 200 Jahren in dieser Warteschleife festsitzende Casanova wird zu einem neugierigen Weggefährten, an dessen Gedanken der amüsierte Leser auf beinahe jeder Seite in den allgegenwärtigen Fußnoten teilhaben darf, so dass man eigentlich zwei Geschichten parallel liest. Das Ende ist nicht dasjenige, welches ich gerne gesehen hätte, obwohl es durchaus auch zartbesaiteten Gemütern empfohlen werden kann, die unumgänglich an Happy Endings festhalten. Die Geschichte plätschert und strömt lustig und seicht vor sich hin, hier und da mit augenzwinkernd-moralischem Fingerzeig. Fazit: Dieses Buch lässt sich flott und ohne höheren Anspruch lesen, wobei es zumindest originell genug daherkommt, um zu unterhalten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Juli 2008, 17:55 
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Registriert: Freitag 24. Dezember 2004, 17:00
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Eine Kollegin hat bereits von dem Buch erzählt, woraufhin mein Chef meinte, er würde jetzt jedesmal, wenn er eine Ameise zertritt denken: "Pech gehabt, versuchs noch mal!" :D

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Es sind Geschichten, sie einen diese Welt... Herbert Grönemeyer


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Juli 2008, 20:15 
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Beiträge: 1107
Wohnort: Heidelberg
Ich hab im Radio eine lange Buchbesprechung, mit dem Autor, gehört und fand es auch erst ganz interessant. Dann haben sie aber das Ende verraten und mir verging richtig die Lust drauf. :wink: Fand ich doof.

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Story-Ticker vorrübergehend außer Kraft. Paper: Müllner et al., 2011 :D; Master of Science since 1.2.2011; Dr. rer nat since 16.7.2015

"All that we can truly take with us is what we have given away."
Peter Bailey in "It's a wonderful Life"


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Juli 2008, 21:34 
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Beiträge: 288
Wohnort: Frankfurt
"Kant und das Schnabeltier" von Umberto Eco. Bisher 100 Seiten. Wir geben uns beide Mühe. Eco gibt sich Mühe, ein (meiner Meinung nach) sehr schwieriges Gebiet der Philosophie anschaulich darzustellen und dem Leser einige Tiefen der Semiotik (und auch der Ontologie) näherzubringen, wobei es um die Frage geht, wie wir Dinge erkennen. Und ich gebe mir Mühe, seinen Ausführungen zu folgen so gut ich kann. Ich nahm das Buch zur Hand, weil ich zum einen die Philosophen Kant und Peirce sehr schätze, auch wenn ich deren Werke nicht so gut kenne, wie ich es für dieses Buch müsste.
Denn Titel und Klappentext zum Trotz: dies ist kein populärwissenschaftliches Buch. Bisher wurden Positionen zu verschiedenen Fragestellungen von Peirce, Kant, Nietzsche, Locke, Aristoteles und Heidegger verglichen, und dem Inhaltsverzeichnis nach wird es wahrscheinlich nicht einfacher. Ich glaube, dass es ein gutes Buch ist, weil insbesondere der Grundgedanke seinen Reiz hat. Ich werde es daher zunächst nochmal zuklappen und später, vielleicht in ein paar Jahren, erneut zur Hand nehmen. Und mich bis dahin weiter mit Peirce beschäftigen.

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"Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." - Friedrich Schiller


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Samstag 12. Juli 2008, 16:09 
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Von Olivier Bleys "Die Blaufärber". Dabei handelt es sich, laut Buchaufdruck, um einen historischen Roman. Historisch ist in diesem Fall wohl im Sinne von historisierend zu verstehen, denke ich. Die Geschichte rankt sich um das Schicksal der Familie Terrefort, die als Rotfärber des französischen Ortes zu Beginn des 15. Jahrhunderts beispiellosen Ruhm erlangen. Die Hauptfigur ist in dem jungen Simon zu finden, der als Geselle seines Vaters in alle Geheimnisse dieser Kunst eingeweiht wird. Der Bursche ist überaus geschickt, doch seinem Vater ist die Färberei selber wichtiger als alles andere, die Familie und deren Bedürfnisse ebenso eingeschlossen wie der lockende schnelle Reichtum. Die Ehre gebietet ihm langsames Arbeiten anstelle von Pfusch, was ihm sowohl die Empörung abgewiesener hoher Herren, als auch den Neid der Konkurrenz einträgt. Als der Sohn den häuslichen Beschränkungen durch Handschlag mit einem verfeindeten Waidhändler entflieht und dabei sogar zur verhassten Blaufärberei wechselt, verstößt ihn der Vater. Sämtliche Figuren beginnen einen Leidensweg, der sich immer wieder mit denen der anderen Figuren kreuzt, als die Familie Terrefort in den Strudel von Verrat und Intrige gezogen wird, der auf einen unweigerlichen Untergang hinzudeuten scheint. Und während das Banner des Rot sinkt, leuchtet das des Blau immer kräftiger, selbst wenn dieses bald rot triefen müsste, von all dem vergossenen Blut. Die Geschichte ist mit historisierenden Formulierungen gezeichnet, so dass es leicht fällt, in diese vergangene Welt der Handwerker und Händler abzutauchen, erst recht was den rauen Umgangston und die Haltung Frauen gegenüber angeht. Die Färberei steht deutlich im Vordergrund und doch stellt es kein Problem dar, die entsprechenden Verrichtungen während des Lesens vor dem eigenen Auge zu sehen. Es ist eine tragische Geschichte, die dem Leser nicht einen Moment zum Aufatmen lässt, zumal die meisten Figuren zwar durch eigenes Handeln zu ihrem jeweiligen Verderben beitragen, die Umstände jedoch jeweils so ungünstig scheinen, dass kaum Alternativen möglich wären. Der Plot ist absolut stimmig, wenn auch stellenweise sehr brutal. Es gibt lediglich eine Figur im ganzen Buch, die völlig reinen Herzens und guter Beweggründe alles in ihrer Macht stehende tut, um die Ereignisse zu wenden. Ihre weitsichtige Selbstlosigkeit scheitert jedoch daran, dass sie eine Frau ist und solches Handeln ihr dadurch von Standes wegen nicht zusteht. Sicherlich gibt es Bücher, die spannender geschrieben sind - "Die Blaufärber" ist aber auf jeden Fall eine Geschichte, die ich unter all den vielen anderen gelesenen nicht so schnell vergessen werde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 13. Juli 2008, 18:45 
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Trudi Canavans 'Priester'. Ich bin zwar noch unter der Hunderstens Seite des Romans aber wie zuvor 'Die Rebellin' hat mich das Buch schon gefesselt. Ich bin gespannt wie diese Trilogie wird :-)

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Meine Wahrnehmung für die Umgebung schwand, als ich einen leisen Singsang unsinniger Silben anstimmte und die Energie bündelte, die ich in dem Kreis brauchte, den ich um mich gezogen hatte. Erst später erinnerte ich mich, dass ich "Ubriacha, ubrius, ubrium" zur Titelmusik der "Peanuts" gesungen hatte. (Harry Dresden)



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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 13. Juli 2008, 18:58 
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Uuuuund? Bist Du unweigerlich am Vergleichen? Oder geht's noch?

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Montag 14. Juli 2008, 09:02 
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Naja, ich würd mal sagen, dass man gar nicht so sehr vergleichen kann. Abgesehen davon, dass es wieder sehr Magiebelastet ist und die Hauptfigur wieder eine Frau ;-)
Nach der Einführungsszene gibts erstmal einen Sprung von etwa zehn Jahren und dann gehts auch erst richtig los. ich werde dich auf dem Laufenden halten ;-)

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Meine Wahrnehmung für die Umgebung schwand, als ich einen leisen Singsang unsinniger Silben anstimmte und die Energie bündelte, die ich in dem Kreis brauchte, den ich um mich gezogen hatte. Erst später erinnerte ich mich, dass ich "Ubriacha, ubrius, ubrium" zur Titelmusik der "Peanuts" gesungen hatte. (Harry Dresden)



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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Dienstag 15. Juli 2008, 21:00 
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@ Laiza: Ja, mach das mal bitte. *g*

"Der magische Reiter" oder wie es im Original sehr viel treffender heißt: "Green Rider"; von Kristen Britain. Die Händlertochter Karigan gewinnt in einem Schwertkampf an ihrer Schule gegen den rachsüchtigen Adelsspross und wird in Folge, aufgrund dessen Beziehungen, der Schule verwiesen. Halb im Trotz, halb in der Hoffnung dem Schreiben des Rektors zuvorzukommen, um ihrem Vater ihre Version der Ereignisse selber schildern zu können, reißt sie aus und macht sich auf die sehr lange Heimreise an die Küste. In den Wäldern jedoch stürzt ein flüchtender Grüner Reiter in ihren Weg, einer der Königsboten. Sterbend ringt er ihr das Versprechen ab, seine Mission fortzusetzen und die lebenswichtige Botschaft des königlichen Spions an den Hofe zu bringen. Eine wilde Jagd beginnt, auf der Karigan die in ihr schlummernden Talente entdeckt, ihren ganzen Mut benötigt und bis an ihre körperlichen Grenzen gehen muss, um letztlich nicht nur den König zu retten, sondern auch ihre Heimat vor der Zerstörung durch Alte Magie.

Freunden von Elizabeth Haydons Tochter-Zyklus kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen, da es sehr ähnliche Empfindungen beim Lesen auslöst und vor starken Figuren nur so strotzt, in unendlich vielen Nebensätzen das Bild einer multikulturellen Gesellschaft mit lange zurückreichender Geschichte aufbaut, lebhaft den Rausch der Magie schildert und immer wieder glaubhafte Spannung aufbaut. Das Ende ist absolut vorhersehbar, vor allem weil der Verlag idiotischerweise schon den Titel des Folgebandes mit auf die Rückseite gedruckt und damit in drei Worten alles vorweg gegriffen hat - wie ich solche Ignoranz hasse! Der Weg zu diesem Ergebnis hin ist dennoch fesselnd. Ein anderer Vergleich wäre vielleicht auch die Herr-der-Ringe-Reihe, mit all ihrer landschaftlichen Weite, der einsamen Quest des Helden, den Freunden, die sein Wesen berühren und ihn schützen, obgleich ihnen allen das Wohl des Landes und hehre Ideale vorrangig am Herzen liegen.

Lediglich zu Beginn gibt es ein längeres Kapitel, das sich wie Kaugummi zieht, vor allem da es für den Leser ersichtlich einzig dem Zwecke dient, die Bühne für alles Folgende zu bereiten, Artefakte an die richtigen Stellen zu schieben und der Protagonistin die grundlegendsten Informationen zum Überleben wie auf einem Silbertablett zu kredenzen. Das waren die klassischen zwei bis drei skurrilen Zufälle zu viel für meinen Geschmack. ;) Das Ganze ist der erste Band einer Trilogie, wobei die Geschichte gut genug geschrieben ist, um mich zum Weiterlesen zu bewegen. *g*

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