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Leitfaden für den Kommunikationsexperten

1 Vorwort

Dieser Leitfaden basiert auf dem Bulldogge Leitfaden der DOG. Da beide Spezialisierungen sich nur durch die Abteilung unterscheiden, wurden große Teile mit freundlicher Genehmigung übernommen.
Anmerkung: Momentan gibt es nur eine weibliche Kommunikationsexpertin, weswegen ich nicht einsehe, hier in diesem Leitfaden nun eine männliche Bezeichnung zu verwenden. Männliche zukünftige Kommunikationsexperten sollen/dürfen sich aber ebenso angesprochen fühlen.
-Atera

2 Definition

Jede Operation lebt von Informationen.

Dies könnte man als den inoffiziellen Leitspruch der Kommunikationsexperten bezeichnen. Als Rückgrat der Abteilung sorgt die Kommunikationsexpertin im Einsatz und während der regulären Dienstzeiten dafür, dass genügend Tauben zur Verfügung stehen und übermittelt selbstständig Nachrichten von den Türmen in der Stadt, bzw. delegiert diese Aufgabe. Als Kommunikationsexpertin ist sie sowohl aktiv im Einsatz, als auch Bindeglied an einer zentralen Stelle, z.B. den Büroräumen der Abteilung im Wachhaus. Eine Voraussetzung für die Tätigkeit der Kommunikationsexpertin ist das Beherrschen von Lesen und Schreiben. Gewisse Grundkenntnisse, was Tauben betrifft, können ebenfalls durchaus von Vorteil sein.

Aber die Kommunikationsexpertin ist noch mehr: Als Kryptographin, das heißt beim Decodieren einer Botschaft, eines entdeckten Schriftstückes oder beim Enträtseln eines geheimen Handzeichens, ist sie Kollegen aus allen Abteilungen eine große Hilfe.

3 Aufgaben

Die Kommunikationsexpertin/Der Kommunikationsexperte hat fünf Kernaufgaben.

3.1 Streifengang

Wie jeder S.E.A.L.S. -Wächter übernimmt die Kommunikationsexpertin alle Aufgaben, die es in den Bereichen der Abteilung gibt. Dazu gehören der normale Streifengang, das Ermitteln bei Sachbeschädigung, Diebstahl usw. Die Kommunikationsexpertin ist also niemand, die man nur im Taubenschlag oder im Wachhaus antreffen wird, sondern weitaus häufiger bei ihrer Arbeit als S.E.A.L.S. -Wächterin in den Straßen von Ankh-Morpork. Was man aber bei ihr oder ihm immer antreffen wird, ist eine Taube.

3.2 Informationen verarbeiten

Alle eingehende Nachrichten werden von der Kommunikationsexpertin gesichtet, priorisiert und gegebenenfalls nur für den bestimmten Personenkreis freigegeben. Eventuelle verschlüsselte Mitteilungen werden von ihr decodiert und zur Vorlage an den Empfänger aufbereitet. Im Taubenschlag, aber auch am Wachetresen oder von anderen Wächtern weitergegeben, gehen viele Nachrichten ein. Diese sollten mit einer großen Schnelligkeit sortiert werden. Die Kommunikationsexpertin muss wichtige Nachrichten von unwichtigen unterscheiden können, damit sie weiß, welche Informationen Priorität haben.

3.2.2 Besondere Vorkommnisse

Bei vorher angekündigten Einsätzen, aber auch bei unvorhergesehenen Vorkommnissen, muss die Kommunikationsexpertin besonders schnell handeln. Oft hängt von ihr eine richtige Koordination ab. Verstärkung wird angefordert, eine wichtige neue Information weitergegeben etc. Solche Nachrichten müssen unverzüglich an die zuständige Person übermittelt werden, nicht selten hängt der Erfolg eines Einsatzes von diesen scheinbaren Kleinigkeiten ab.

3.3. Nachrichten übermitteln

Die Kommunikationsexperten haben dafür Sorge zu tragen, dass eingehende Botschaften, Nachrichten oder Memos unverzüglich und zeitgerecht dem Adressaten zugeleitet werden. Tageszeit oder Pausen dürfen hierbei keinerlei Rolle spielen. Der Kommunikationsexpertin stehen für die Bereitstellung/Weiterverbreitung der Meldungen und Nachrichten mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die bei den Arten der Nachrichtenübermittlung näher behandelt werden.

3.3.2 Arten der Übermittlung

Immer wieder wird es vorkommen, dass die Kommunikationsexpertin Aufträge erhält Nachrichten an verschiedene Wächter zu versenden. Hierzu stehen ihr oder ihm nachfolgende Möglichkeiten, auch abhängig von der Entfernung der äh Zielperson, zur Verfügung:

- als Melderin zu Fuß
Schnelle Füße sowie Ortskenntnisse werden hier benötigt. Manchmal ist es auch nötig Nachrichten an Wächter zu übermitteln, die eventuell verdeckt ermitteln oder nicht entdeckt werden dürfen. Hier muss die Kommunikationsexpertin ebenso vorsichtig wie rasch vorgehen.

- als Kurier zu Pferde
Die Wache besitzt ein paar Pferde, welche die Kommunikationsexpertin bei äußerst dringenden Nachrichten verwenden kann. Das Reiten sollte also zumindest in den Grundzügen beherrscht werden.

- mit dem Einsatzeselkarren
Der Einsatzeselkarren ist nicht gerade von Schnelligkeit geprägt, aber es können auf ihm mehrere Wächter gleichzeitig Platz nehmen oder etwas zu einem Einsatzort transportiert werden (wenn der M.U.T. -Schütze mal wieder seinen M.U.T. vergisst..).

- mit einer weiteren Taube
Es soll nicht bestritten werden, dass Tauben den Weg zum Wachhaus weitaus besser finden, als den Weg zu einem Wächter, der irgendwo in der Stadt herum rennt. Allerdings sind die Tauben der Wache besonders geschult und finden mehrere zentrale Punkte in der Stadt wieder.

- mit Hilfe der Paddles
Ein noch nicht sehr verbreitetes Mittel, aber äußerst effektiv. Jeder Wächter hat in seiner Zeit bei G.R.U.N.D. den Gebrauch von Paddles, zumindest aber das Verstehen der Zeichen erlernt. In der Stadt befinden sich mehrere Semaphorentürme über die man mit Hilfe von Setzung leuchtend roter Paddles Signale geben kann. Ebenso gibt es auch kleinere Handpaddles, die man benutzen kann, um Mitteilungen zu Wächtern am anderen Straßenende weiterzuleiten.

- mit einem Kommunikationsdämonen
Besonders bei F.R.O.G. werden diese Dämonen beliebt eingesetzt. Man sagt ihnen eine Nachricht und den Aufenthaltsort des Wächters und schon begeben sie sich dort hin. Hoffentlich. Wenn sie unterwegs nicht unter die Räder kommen, zertrampelt werden oder sonstwie einfach verloren gehen.

- Sonstiges
Es kursieren immer wieder Gerüchte, dass den S.E.A.L.S. Kommunikationsexperten ein fliegender Teppich zur Verfügung steht. Ich wiederhole noch einmal: S.E.A.L.S. besitzt keinen fliegenden Teppich. Diese Behauptungen entbehren jeder Grundlage.
Außerdem ist er doch sehr auffällig und die Steuerung lässt zu wünschen übrig.

3.4 Entschlüsseln von Nachrichten

Es kommt doch häufiger vor, dass Wächter Nachrichten abfangen, sehen, erhalten, die in einer Geheimsprache oder -schrift abgefasst sind, manchmal sind es auch nur seltsame Zeichen auf einem Blatt Papier oder Symbole, die sich Wächter von einer Häuserzeile notiert oder bei Personen gesehen haben. Die Kommunikationsexpertin wird schon in ihrer Ausbildung daraufhin geschult den Sinn hinter diesen Zeichen zu sehen und die Nachricht zu decodieren. Hierbei sucht sie ein System, eine Anordnung in der Geheimschrift, vergleicht Symbole mit ähnlichen oder bereits aufgetauchten, zieht Bücher heran oder andere Fälle.
Manchmal sind Botschaften auch verdeckt mit Geheimtinte geschrieben oder es finden sich scheinbar unscheinbare Hinweise zwischen oder neben den Zeilen. Auch diese Dinge erkennt eine Kommunikationsexpertin, für eine genauere Klärung wird aber auch oft ein Laborant von S.U.S.I. hinzugezogen.

3.4.2 Verschlüsseln

Es besteht immer die Gefahr, dass Verbrecher Nachrichten von der Wache abfangen, um daraus Informationen zu gewinnen und die nächsten Schritte zu erfahren. Deswegen werden besonders wichtige Nachrichten von der Kommunikationsexpertin verschlüsselt übermittelt. Für diese Fälle entwirft und entwickelt sie (auch gemeinsam mit anderen Wächtern) eigene Codes, Zeichen oder Geheimsprachen, die sie dann auch Kollegen beibringt. Natürlich nicht ohne sie vorher von der Abteilungsleitung absegnen zu lassen.

3.5 Pflege und Abrichten der Tauben

Zusätzlich zu den oben genannten Aufgabengebieten muss sich die Kommunikationsexpertin um ihr wichtigstes Kommunikationsmittel kümmern. Sie ist für die Fütterung und Tränke der Tiere im Taubenschlag verantwortlich. Die Stadtwache stellt das erforderliche Futter für die Vögel. Auch das ungeliebte Ausmisten des Taubenschlages gehört zu den Aufgaben dazu. Jedoch herrscht Aufgabenteilung bei S.E.A.L.S., weswegen nicht nur die Kommunikationsexpertin alleine diese Aufgaben erledigt, sondern alle S.E.A.L.S. -Wächter, da die Tauben von jedem genutzt werden. Alleinige Aufgabe der Kommunikationsexpertin ist hingegen Kontrolle der Fortpflanzung und der Gesundheit der Tauben.

Der Kommunikationsexpertin wird jedoch speziell hierfür ein grauer Arbeitsoverall, sowie ein Schaber und eine Schaufel kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sollte die Abteilungsleitung bei einzelnen Wächtern kleinere inoffizielle disziplinäre Strafen aussprechen, nutzt sie oft diese Tätigkeit um auch die Kommunikationsexpertin hiervon ein wenig zu entlasten. Ebenso werden Rekruten oft abgeordert, um hier den Umgang mit Tauben zu erlernen. Die Reinigungskosten des Arbeitsanzuges gehen zur Lasten der Stadtwache.

3.5.2 Das Abrichten

Auch die best dressierte Taube kann einmal Opfer eines Wasserspeiers werden, an einer Krankheit sterben oder verloren gehen. In diesen Fällen muss eine neue Taube abgerichtet werden. Und oft bekommen Wächter je eine "persönliche" Taube für sich. Auch in diesen Fällen muss die Taube darauf dressiert werden.
Zu Anfang bekommt jede Taube als Jungtier schon ihren eigenen Namen, den sie sich merken kann. Mit Hilfe von optischen oder akustischen Zeichen kann eine Taube nun sehr genau abgerichtet werden. Tauben sind ausgesprochen lernfähig und man kann sie auch darauf abrichten jeweils zu einem bestimmten Wächter wieder zurück zu kehren. Wichtig ist auch das Anbringen eines Ringes am Fuß der Taube, an dem man dann ohne großen Aufwand Nachrichten in Hülsen befestigen kann.

4 Ausrüstung

Für die Ausübung ihrer Arbeit stehen der Kommunikationsexpertin alle benötigten Materialien zur Verfügung.

4.1 Kleidung

Neben der normalen Uniform, kann eine Kommunikationsexpertin auch auf zwei Ersatzuniformen und Arbeitskleidung für den Taubenschlag zurückgreifen. Daneben sind feste Stiefel und besonders Handschuhe empfehlenswert. Wegen der Arbeit mit Tauben wird auch dazu geraten einen Helm zu tragen.
Im Außendienst sollte die Kommunikationsexpertin zusätzlich auf einen Brustharnisch und eine Lederüberhose zurückgreifen.

4.2 Materialien

Die Kommunikationsexpertin kann auf eine Reihe von Materialien zurückgreifen, die hauptsächlich der Kommunikation dienen. Sie muss wissen, wie sie mit diesen Dingen umgehen und auch wie sie zum Beispiel den Gebrauch von Paddles Rekruten oder anderen Wächtern erklären kann.

4.2.2 Schreibutensilien

Aufgrund des hohen Schreibaufwandes und der vielen Informationen, die eine Kommunikationsexpertin bearbeiten muss, stehen ihr eine Menge Papier und Bleistifte, sowie ein kleines, krummes Anspitzmesser zur Verfügung. Mündlich überbrachte Botschaften hat die Kommunikationsexpertin deshalb nach Möglichkeit schriftlich zu fixieren. Diktierdämonen, oder andere technische oder magischen Hilfsmittel sind selbst zu beschaffen. Die Kosten liegen dann beim Wächter.
Natürlich sollte die Kommunikationsexpertin immer etwas zu Schreiben und Papier dabei haben, wenn sie sich auf Streife oder im Einsatz befindet.

4.2.3 Tragweise der Tauben

Es gibt verschiedene Arten Tauben zu transportieren. Auf Streife wird es unhandlich sein, die Tauben in Käfigen zu transportieren, auch wenn es weidengeflochtene Röhrenkäfige gibt in denen Tauben für kurze Zeit mitgeführt werden können. Allerdings wird eine erfahrene Kommunikationsexpertin dies ihren Tauben nicht oft zumuten.
Bequemer (für beide) ist es, die Taube auf der Schulter mitzuführen. Hierfür befestigt man am Ring, der sich am Taubenfuß befindet, eine dünne Kette, deren Ende man mit einer Klammer am Schulterstoff befestigt. Natürlich sollte die Kette die Bewegungsfreiheit der Taube nicht zu stark einschränken und natürlich sollte man die Taube "abketten" bevor man sie losfliegen lässt.
Die Kette muss mindestens so lang sein, dass die Taube auch bequem auf dem Finger des Wächters sitzen kann, um beispielsweise eine Nachricht anzubringen.

4.2.4 Nachrichtenhülse und -klammer

Der Taubenring ist locker genug, dass man dazwischen ohne Probleme eine kleine Nachricht klemmen kann. Es kann aber unter Umständen auch passieren, dass die Nachricht während des Fliegens abfällt. Um dies zu verhindern, gibt es zwei Methoden.
Zum einen kann man das Papier um den Fuß der Taube wickeln und mit einem Bindfaden befestigen oder man benutzt die Klammer, die sich über den Ring befindet. Im Gegensatz zum Ring, der die Taube identifiziert, kann man die Klammer vorsichtig abnehmen, sie passt sich immer wieder dem Fuß an. Mit der Klammer kann man nun den Zettel am Fuß fixieren.
Es gibt auch Nachrichtenhülsen in die man wichtige Nachrichten geben kann. Die Hülse ist nicht so schwer, meist aus dünnen Metall, und man kann sie mittels eines Hakens am Taubenring befestigen. Allerdings ist es ratsam die Taube nicht lange Strecken mit einer Hülse fliegen zu lassen, da sie beim Fliegen doch behindert.
Es gibt auch die Methode kleine Zettel im Gefieder der Taube (z.B. unter den Schwanzfedern) zu verstecken, allerdings ist das Risiko groß, dass die Nachricht verloren geht.

4.2.5 Kescher

Jeder Kommunikationsexpertin wird ein klappbarer Kescher zur Verfügung gestellt, um verängstigte/störrische Nachrichtentauben einzufangen. Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, dass der Kescher nur den oben genannten Aufgaben dient und nicht zweckentfremdet werden darf.
Der Kescher ist auch das letzte Mittel, um eine Taube einzufangen. Zunächst sollte versucht werden die Taube (mit Futter) anzulocken oder mit der Hand zu ergreifen.

4.2.6 Paddles

Paddles sind meist kleine runde Holz"dinger" mit Griffen am Ende. Man kann sie bequem in den Gürtel schieben und dort tragen. Sie kommen zum Einsatz, wenn ein Wächter mit einem Kollegen, der sich am anderen Ende der Straße befindet, kommunizieren will oder andere Situationen es erfordern sich lautlos Nachrichten zu geben.
Der Hauptzweck der Paddles besteht aber in der Übertragung von Nachrichten an den nächsten Semaphorenturm. Damit die Paddles beide Zwecke gut erfüllen ist eine Seite mit leuchtend roter Signalfarbe bestrichen, die andere ist dunkel gehalten. Mit zwei Paddles kann ein Wächter bereits einfache Botschaften übermitteln, vorausgesetzt er kennt das Zeichenalphabet bzw. den Code der Paddles und Semaphoren.
Gnome können die Paddles auch praktisch als Schild oder Selbstverteidigungswaffe benutzen. Paddles gibt es aber auch in verschiedenen Größen, jedoch sollten sie groß genug sein, um von einem Turm aus gesehen zu werden.

4.2.7 Waffen

Der Kommunikationsexpertin stehen natürlich alle Waffen der Stadtwache zur Verfügung. Es sollten aber Waffen gewählt werden, die nicht unhandlich oder schwer sind, da der Wächter als Melder zu Fuß schnell laufen können muss. Ebenso trägt die Kommunikationsexpertin genügend andere Materialien mit sich, die das Mitführen z.B. einer schweren Armbrust erschweren.
Bewährt haben sich die kleine Miniarmbrust, das Kurzschwert und der Dolch.

4.2.8 Nützelige Dingens

Viele Dinge können das Leben als Kommunikationsexpertin oder -experten enorm erleichtern, wie ein Vorrat an 15 Taschentüchern (Leinen, grob) und eine Stadtkarte, die auf jeden Fall ausgehändigt werden.
Es empfiehlt sich auch immer ein Säckchen mit Taubenfutter dabei zu haben sowie eine Pfeife oder Flöte auf dessen Ton die Tauben trainiert sind. Verirrte Tauben kann man damit meist wieder zurücklocken.

5 Ausbildung

Eine Ausbildung zum Kommunikationsexperten ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Neben dem Wissen über Tauben, das einem vermittelt wird, muss man sich auch tief in die Materie der geheimen Schriften und Codes einarbeiten. Später ist beides Wissen von großen Vorteil für viele Einsätze.
Ausgebildet werden angehende Kommunikationsexperten von bereits erfahrenen Kommunikationsexperten bei S.E.A.L.S., F.R.O.G. oder D.O.G.. Sind in einem Ausnahmefall keine vorhanden, so übernimmt die Abteilungsleitung die Ausbildung. Daneben kann ein Wächter in Ausbildung auch Taubenzüchter in der Stadt oder auf dem Land aufsuchen, um sich dort Wissen anzueignen und das Decodieren von Nachrichten betreffend Szenekenner um Rat fragen.

5.1 Grundlegende Kenntnisse

Die ersten Kenntnisse, die eine Kommunikationsexpertin lernt, sind der Umgang mit den Tauben und das schnelle Überbringen von Nachrichten. Der Umgang mit den Tauben erfordert dabei schon etwas Fingerspitzengefühl, man sollte jede Angst oder Scheu ablegen und sich darauf konzentrieren sich mit jeder Taube im Schlag vertraut zu machen.
Später muss man jede Taube unterscheiden können, um schnell die richtige für einen Einsatz auszuwählen, die Futtermenge genau zu bestimmen oder zu erkennen, ob etwa eine Taube fehlt. Auch wenn immer wieder Jungtauben heranwachsen, ist der Verlust einer Taube ärgerlich, da die jungen Tauben wieder genauso zeitintensiv trainiert werden müssen. Zu diesem Zweck ist die Kommunikationsexpertin dazu angehalten in einem Plan neben dem Taubenschlag einzutragen, wann wo welche Taube benutzt worden oder unterwegs ist.

Daneben übt sich die Wächterin in Ausbildung im schnellen Sortieren von eingehenden Nachrichten und alternativen Überbringungsformen. Der Ausbilder wird ihr auch immer wieder gestellte Botschaften geben, die entschlüsselt werden sollen. Am Ende der Ausbildung sollte die Kommunikationsexpertin dazu in der Lage sein Tauben eigenständig abzurichten, mittelschwere Codes zu entschlüsseln, den Umgang mit Paddles und anderen Kommunikationsformen zu beherrschen und natürlich mit den "allgemeinen" Aufgaben der S.E.A.L.S. vertraut sein.

5.1.2 Der Taubenschlag

Der Aufbau und die Funktionsweise des Taubenschlages sollte bekannt sein. Es gibt sowohl im Wachhaus Pseudopolisplatz und Kröselstraße und im Boucherie Rouge, der Dienststelle der D.O.G., einen Taubenschlag, der sich meist im 1. Stock befindet. Er besitzt viele rechteckige kleine Öffnungen durch die die Tauben hinein und hinaus fliegen können. Der Schlag beherbergt junge, alte, brütende und manchmal auch kranke Tiere. Jede dieser Arten sind getrennt untergebracht, besonders die brütenden und kranken Tiere brauchen Ruhe und einen Platz abseits der anderen.
Neben Käfigen gibt es an den Wänden mehrere Taubenstangen, sowie einige Futterkrüge und Trinknäpfe in erhöhter Position. Die Kommunikationsexpertin sollte beachten, dass besonders die alten Tauben ihren festen Platz im Taubenschlag erobert haben und auch verteidigen. Eine Umquartierung ist also nur in Ausnahmefällen ratsam.

5.2 Mit den Tauben fliegen

Es gehört mehr zu einer Kommunikationsexpertin, als einfach nur eine Nachricht an die Taube zu befestigen und "Flieg!" zu sagen. Vor einer erfolgreichen Nachrichtenübermittlung, steht ein hartes Training mit den Tauben an. Von Vorteil ist, dass die Tauben relativ schnell heranwachsen und bereits ab der 5. Woche zu fliegen beginnen. Neben der Beringung der Taube bekommt sie einen Namen, den sie behalten sollte. Danach wird die Taube an Menschen (und Zwerge, Gnome, Trolle, Igors, Zombies...) gewöhnt. Nachdem sie zutraulich geworden ist, kann man erste Trainingsflüge unternehmen. Da besonders in der Stadt viele junge Tauben verloren gehen, sollte zunächst nur im Innenhof des Wachhauses oder außerhalb der Stadt geübt werden.
Damit die unerfahrene Taube nicht einfach beim ersten Flug davonfliegt, sollte die Wächterin ältere Tauben (z.B. die Eltern) dazu nehmen, im Normalfall wird die junge Taube den anderen folgen.

Eine Kommunikationsexpertin sollte unbedingt wissen, wie die Bedürfnisse der Tauben aussehen, wie sie sich verhalten und wie man mit ihnen umgehen kann. Tauben sind intelligent und lernfähig. Eine gute Kommunikationsexpertin könnte den Tauben sogar Formationsflüge beibringen.
Damit die Tauben lernen an einen Ort (oder Wächter) zurückzukehren, sollte immer wieder trainiert werden. Dazu kann man einfache Befehlsworte benutzen, Signalfarben (farbige Tücher oder Paddles zum Beispiel), akustische Zeichen wie eine Pfeife, ein Pfiff oder andere Töne oder die Bewegungen der Arme in bestimmten Weisen.

5.2.2 Leistungen einer Taube

Tauben sind keine Alleskönner, aber besonders die Tauben in Ankh-Morpork besitzen eine gewisse Intelligenz. Sie sind sozusagen die Quintessenz dessen, was die Wasserspeier übrig gelassen haben.
Jede Taube versteht zumindest ihren Namen, darüber hinaus sind sie fähig ein paar weitere Namen zu behalten wie den der Wachhäuser und markanter Plätze in Ankh-Morpork. Einfache Befehlssätze wie "Flieg zum Patrizierpalast." sind also durchaus von Erfolg gekrönt. Eine Taube ist dagegen aber nicht fähig einen Wächter in irgendeinem kleinen Gässlein auszumachen. Um dies zu erreichen, muss sich der Wächter schon gewisser Hilfsmittel bedienen. Wenn er sich in der Nähe einer der markanten Plätze befindet, kann er von dort die Taube mit einer Pfeife oder Signalfarben (wie den roten Paddles) anlocken. Dies erfordert aber schon besonderes Geschick und Glück.
Manche Wächter bevorzugen auch persönliche Tauben, die mit ihnen sehr gut vertraut sind. Solche Tauben hören dann auch auf den Namen des Wächters und fliegen zu Orten an denen sich diese Person öfters aufhält (das kann aber auch das Wachhaus sein).

5.3 Codes

In der Ausbildung lernt man ebenso verschiedene Formen an Geheimschriften und Verschlüsslungsmethoden kennen. Beliebt sind hierbei die Vertauschung von Buchstaben innerhalb des Wortes oder sogenannte Kodierungsblätter. Dazu wird über einen Text ein Blatt Papier mit Löchern an bestimmten Stellen gelegt. Das richtige Decodierungsblatt auf dem richtigen Text, zeigt oft mehrere Buchstaben (oder Wörter), die zusammen eine geheime Botschaft ergeben.
Häufig werden auch Signalwörter in einer Nachricht platziert, die für die Eingeweihten eine zweite Bedeutung haben.

Der Einfallsreichtum von geheimen Bruderschaften und Verbrecherbanden ist schier endlos, weswegen die Kommunikationsexpertin immer wieder auf neue Codes und Geheimschriften stoßen wird. Sie sollte sich deswegen schnell einen gewissen Blick zulegen, um Nachrichten zu erkennen, die offenbar einen zweiten Sinn verbergen. Die beste Möglichkeit diesen zu erlangen, ist die Erarbeitung von eigenen Verschlüsslungsmethoden, um die Funktionsweise hinter solchen Codes zu erkennen.

Die Kommunikationsexpertin sollte eine Mappe über jeden entdeckten Code, über jede Geheimschrift oder seltsames Symbol führen, damit Kollegen rasch darauf zurückgreifen können und sie selber neue Nachrichten an den vorhandenen Codes ausprobieren kann. Weitere Hilfsmittel sind ein paar Bücher zu dem Thema in der Bibliothek der Unsichtbaren Universität oder der Diebes- oder Schmugglergilde. An diese Werke heranzukommen ist aber wiederum mit erhöhten Aufwand (und Gefahren) verbunden.

6 Besonderheiten

Ein paar letzte wissenswerte Aspekte, die noch genannt werden sollten

6.1 Rohrpostdämonen

Eine Besonderheit im Wachealltag ist wohl das dämonenbetriebene Rohrpostsystem. In vielerlei Hinsicht erleichtert es das Leben der Kommunikationsexpertin durch die schnelle und meist zuverlässige Informationsübermittlung. Der Kommunikationsexperte muss zur Verwendung diese Systems jedoch sehr beleidigungsresistent sein.
Das Rohrpostsystem beschränkt sich auf das Wachhaus am Pseudopolisplatz, die Verteilung von Memos und Nachrichten innerhalb des Gebäudes ist also gewährleistet, jedoch ist die Geschwindigkeit von der Laune der drei Rohrpostdämonen abhängig.

6.2 Semaphorentürme

Nachrichtentürme schießen in Ankh-Morpork förmlich wie Pilze aus dem Boden. Sie ermöglichen die Übertragung von Informationen über weite Strecken. Als Vorteil wird auch hier die Schnelligkeit der Botschaftenübertragung genannt. Nachteilig wirkt sich jedoch der sehr teure Preis für eine solch übermittelte Nachricht aus. Die Turmbetreiber lassen sich die Übermittlung per Turm mit klingender Münze bezahlen.
Semaphorentürme reichen mittlerweile über Sto Lat bis nach Lancre und es gibt Gerüchte über einen Turm in Überwald. Die Funktionsweise ist relativ simpel, wenn man das Zeichensystem einmal beherrscht. Der Turm besitzt im oberen Geschoss große Öffnungen zu allen Seiten hin. In der Mitte (oder an allen Seiten) steht eine große Stange von der mehrere kleine Paddles (bzw. Klappen) abgehen, die man in alle Richtungen stellen kann. Nachrichten werden nun an den nächsten Turm in Sichtweite übertragen indem man die Klappen in eine bestimmte Anordnung stellt. Der Beobachter am nächsten Turm notiert und decodiert die Nachricht und gibt sie weiter bis sie den "Zielturm" erreicht hat.

Es gab Experimente Nachrichten auch nachts mit Hilfe von Fackeln zu übermitteln, aber diese Art ist noch nicht ausgereift und sehr risikoreich. Trotz alledem sollte eine Kommunikationsexpertin mit den Semaphoren vertraut sein und auch die Turmbesitzer kennen. Ihre Kontakte zu ihnen verhelfen der Wache oft, solche Türme während eines wichtigen Einsatzes zu "mieten" oder Nachrichten verbilligt weiter zu geben.

6.2.2 Benutzung der Paddles

Die Paddles verwenden das gleiche Signalalphabet wie die Semaphoren. Man hebt und senkt die Paddles, um einen bestimmten Buchstaben darzustellen. Daneben gibt es auch Paddle-Stellungen für kurze Befehle und Hinweise, wenn die Wächter einmal nicht so viel Zeit haben. Meist hält man die flache, breite Seite dem Betrachter entgegen. Es gibt die Anordnung "oben", "zur Seite", "unten", "schräg oben", "schräg unten", "über den Kopf schwenken", "überkreuz", "Schwenker links", " Schwenker rechts" und "Hinschmeißen und darauf herumtrampeln".

6.3 Anmerkungen für verschiedene Rassen

Natürlich kann jeder Kommunikationsexperte werden, aber manche Rassen werden sich mit mehr Hindernissen konfrontiert sehen. Trolle werden bereits im Bewerbungsgespräch geprüft, ob sie eine Taube hochheben können ohne sie zu zerquetschen. Auch erfordert das Anbringen von Nachrichten ein Geschick, was Trolle im Allgemeinen nicht besitzen, weswegen sie auf andere Kommunikationsmöglichkeiten oder Hilfsmittel zurückgreifen müßten.

Wasserspeiern wird abgeraten mit Tauben zu arbeiten. Selbst, wenn sie sich beherrschen können und keine Tauben essen, so verlieren die Tauben dann ihre angeborene Scheu vor ihrem natürlichen Feind und werden leichter Opfer von anderen Wasserspeiern in der Stadt.

Zwerge können ohne Bedenken Kommunikationsexperte werden, auch wenn sie ihre Neigung alles wörtlich zu nehmen beim Entschlüsseln von Botschaften ablegen sollten.
Nachteile bei Zombies oder Igors konnten noch nicht festgestellt werden. Gnome dagegen könnten ein größeres Problem beim Umgang mit den Tauben haben. Ebenso fallen Nachrichtenüberbringungen als Melder zu Fuß aus. Sollte sich ein Gnom trotzdem dazu entschließen Kommunikationsexperte zu werden, wird ihm kostenlos eine Trittleiter gestellt, um die Tiere zu füttern und im Innenhof abzurichten.

6.4 Zusammenarbeit

Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und Wächtern ist automatisch gegeben, da man als Kommunikationsexperte ständig in Kontakt mit den anderen steht. Besondere Zusammenarbeit besteht aber bei den Kommunikationsexperten aller Abteilungen, da meist mehrere zusammen einen Taubenschlag betreuen und man sich so zwangsläufig absprechen muss.
Daneben wird man die Kommunikationsexperten auch häufig bei G.R.U.N.D. sehen, um den Rekruten dort den allgemeinen Umgang mit Tauben und Nachrichten beizubringen. Auch wenn man kein Kommunikationsexperte bei D.O.G. ist, kann es von Interesse sein sich einmal die TK (Tauben-Kommunikations) -Anlage dort anzusehen.

7 Zusammenfassung

Von vielen oft als bloßer Taubenmistwegkehrer angesehen, wird der Kommunikationsexperte nicht selten unterschätzt. Dabei vergessen viele Wächter, dass die Taube, die sie vielleicht gerade mit sich führen und mit der sie in brenzligen Situationen schon oft Verstärkung angefordert haben, nur deswegen ihre Nachrichten auch richtig abliefert, weil sie vorher wochen-, monatelang von der Kommunikationsexpertin trainiert worden ist.
Die Flexibilität und rasche Auffassungsgabe der Kommunikationsexperten haben schon oft den reibungslosen Verlauf von manchen Einsätzen erst möglich gemacht. Wenn S.E.A.L.S. das Standbein der Wache ist, so ist der Kommunikationsexperte das Standbein von S.E.A.L.S..

Man bemerkt die Arbeit eines Kommunikationsexperten meist erst dann, wenn er sie nicht macht.

 

S.E.A.L.S. Patch
Dies ist der Kommunikatinsexperten Patch.
Wer sich diesen erworben hat, kann sich wahrhaftig zum harten Kern der Wache zählen.

 

S.E.A.L.S. - Wir machen das.