Hiho!
Nachdem ich ja schon im
Dinge, die nerven-Thread ein wenig vor mich hin gememmt habe:
Zitat:
Mein neues Accessoire: Eine gepolsterte Aluminiumschiene mit sechs Klettverschlüssen zur Ruhigstellung/Fixierung des Knies nach einem Arbeitsunfall
Ich hab mir beim Abstieg von einem sgn. 'Elefantenfuss' mein rechtes Knie um mindestens 60° nach innen verdreht. Dabei hat es deutlich *Knack* gemacht.
Ich hab noch nie in meinem Leben derartige Schmerzen gehabt und über 15 Minuten gebraucht um mich auf dem Hintern zum nächsten Telefon zu ziehen (25 Meter) - davon locker 12 Minuten um die Atmung zu stabilisieren.
Dann kam die Rettungswache und hat mich ins Krankenhaus gebracht. (Mitten durch den Haupteingang und die dort rauchpausenden Leser und Kollegen. Ich war kurz davor zu rufen: "Ich will das Buch doch nur zu Ende lesen ...", hab es mir dann aber verkniffen) In der Charieté
1 ca. 4 Stunden in der Notaufnahme vor mich hingegammelt - aber immerhin: der Kreislauf blieb stabil
Um das Knie gut ins Röntgenbild bekommen, haben sie es erst mal ordentlich zurecht gebogen
Die gute Nachricht: nichts gebrochen und (wahrscheinlich) kein Kreuzbandriss
Die schlechte: in der Spritze war nur ein Thrombosemittel - ein nettes Schmerzmittel vom Kaliber *Leg-mich-flach* wäre mir entschieden lieber gewesen und unter Umständen ist der Meniskus geschädigt.
Dann dufte ich nach Hause und auf dem Hintern sitzend mich mit den Armen hoch in den vierten Stock wuchten. Zu Getragen werden ist a) das Treppenhaus zu eng und war b) das Bein zu schmerzempfindlich ...
Seitdem bin ich auf dem Sofa installiert, steche mich einmal pro Tag mit einer Spritze (Injektionsdrogen sind echt nicht mein Hobby - was nicht durch die Gurgel passt, macht zu viel Arbeit) und stelle immer wieder fest, dass ich nicht lange sitzen kann (Knieschmerz).
Montag habe ich dann einen Termin zur MRT, Dienstag redet dann mein Chirurg mit mir darüber (hoffentlich - bisher haben wir nur ca. 3 Sätze gewechselt; er scheint nicht so kommunikativ zu sein ...) und dann sehen wir weiter.
Kann ich nun Teil 2 der Geschichte erzählen ...
Das MRT zeigte zwei angerissenen Bänder und einen deutlich ramponierten Meniskus, wobei allerdings nicht wirklich klar wurde, ob das was aktuelles oder was älteres war - das Knie ist ja nun schon ein paar Donnerstage alt ...
Mein Chirurg war der Ansicht, dass eine Kniespiegelung zwar den Befund verdeutlichen, des Kniezustand an sich aber nicht verbessern würde, und wir haben uns auf
Abwarten und Schonen und spätere Physiotherapie geeinigt. Anfang Januar war das Knie wieder in Ordnung - schmerzfrei und beweglich - und ich konnte wieder arbeiten.
Beim Samstagsdienst am 7. Februar (allein im Magazin bis ca. 8:30 Uhr) bin ich dann kurz nach 8:00 in die Hocke gegangen, habe mich einen Schritt nach links am Regal bewegt, ein deutliches "Plöpp" gehört - und mein rechtes Knie rastete im 75°-Winkel ein. Also: auf dem Hintern zum nächsten Drehstuhl, dann versucht, das Knie zu bewegen, aber da ging gar nichts. In der sicheren Gewissheit, dass ich so ziemlich die erste im Gebäude bin, habe ich dann noch ein wenig mit ausgestrecktem Beim im Sitzen auf dem Stuhl - er hat ja immerhin Rollen - weiter gearbeitet; zum einen hatte ich noch eine Reihe von Bestellungen zu erledigen und zum anderen ein wenig die Hoffnung, es macht wieder "Plöpp" und alles ist gut. Man erreicht ein ziemliches Tempo, wenn man sich rückwärts von Regal zu Regal zieht, der mit der Linken gehaltenen Bücherwagen wirkt da nur wenig als Bremse
Vom 13. ins 12. Büchergeschoss zu kommen erwies sich als ein wenig tricky: rückwärts in den Fahrstuhl ging, den Bücherwagen und den Drehstuhl reinzubekommen war da ein wenig schwieriger ... Irgendwann stieß ich im 10. Büchergeschoss auf das Problem, dass der gesuchte Band zu weit oben stand; dann dämmerte mir, was ich da gerade trieb und ich machte mich auf dem Weg in die Bücherausgabe, um Hilfe zu holen (4. Büchergeschoss, anderer Flügel, sechs Stahltüren, zwei davon nicht elektronisch zu öffnen, da nicht dafür vorgesehen).
Die Kollegin, die das Hausrecht hatte, war noch nicht im Dienst, der Pförtner (Samstag = Fremdfirma) hatte keine Telefonliste und meine Kollegin, die mittlerweile (vermutlich) eingetroffen war, ließ sich per Handy nicht erreichen - sie war in einem Gebäudeteil, wo man keinen Empfang hat.
Also habe ich Mr. Pismire auf seiner Arbeit angerufen, damit er mir die oben genannte, besagte stabile Schiene und meine Krücken holen sollte - mittlerweile tat das Knie ziemlich weh.
Ich wollte auch an meinen eigentlichen Arbeitsplatz im 13. Geschoss zurück um meine Sachen zu holen und weil es im Grunde egal ist, ob die Sanitäter mit dem Fahrstuhl ins 4. oder 13. Büchergeschoss müssen. Das Hausrecht kam um 10 Uhr, legte fest, dass die Rettungswache mich ins Krankenhaus bringen sollte, und kaum waren die im Gebäude, fiel der zentrale Fahrstuhl aus.
Auf verschlungenen Wegen bugsierten sie mich dann zur Charieté und stellten mich dort ab.
Diagnose: Korbhenkelriss, den der Notarzt nach einem verabreichten Schmerzmittel, das mir trotzt der halben Dosis einen satten Kreislaufabfall beschwert hat (80 zu 60, Puls 50), wieder eingerenkt hat. (Hat wieder "Plöpp" gemacht.) Danach durfte ich nach Hause und sollte am Montag wiederkommen -> Kniesprechstunde.
Dort wurde mit in einem knapp 4-Minütigen Gespräch erörtert: a) man bräuche ein MRT, der Termin dauere vermutlich 4 bis 6 Wochen und b) danach käme der Meniskus raus. Wenn ich das nicht wolle, dann würde er mich für drei Wochen krank schreiben, außerdem ein Rezept für die Physiotherapie, und dann wäre das Knie soweit wieder in Ordnung. Leider habe er gerade keine Zeit, da sei noch ein dringender Termin (in der Tat schaute auch alle 30 Sek. eine Kollegin durch die Tür und mahnte zur Eile), und ich war entlassen. Ob das nochmal vorkommen könne - tja, wer wisse das schon ...
Ich hab mir dann von meiner Physiotherapeutin erst einmal genau erklären lassen, was Korbhenkelriss heißt - ich hatte
vor Tante Google an eine anatomische Entität namens "Korbhenkel" gedacht, die nun angerissen sei, und hab dann lieber noch einen Termin am Montag drauf bei dem Chirurgen, der als letzter mein Knie behandelt hatte, vereinbart. Der hatte Zeit und erklärte mir das Ganze ziemlich gründlich - inklusive möglicher Varianten wie einer spontanen Einklemmung auf 20m Tiefe nach einem Flossenschlag beim Tauchen
- und riet mir zu einer OP, die war dann am Donnerstag stattfand und dazu geführt hat, dass ein knappes Drittel des Binnenmeniskus ausziehen musste.
Der Rest ist nun wieder fest (in der Tat hat mich die Formulierung, sie hätten
in meinem Knie ein wenig aufgeräumt, ein wenig irritiert), und abgesehen davon, dass ich Sportarten wie Badminton, Tennis, Pelote oder Squash nun haken kann, steht die Chance ziemlich gut, ein (altersgerecht) funktionierenden Knie zu bekommen. Gestern wurde der Schlauch gezogen, die Fäden kommen ca. Ende nächster Woche dran und ich hoffe ich, dass damit dann das Thema "Knie" abgeschlossen ist.
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