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Now Reading... - Seite 63 - Stadtwache
 
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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. März 2012, 15:57 
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Ward: Numbers- Den Tod vor Augen


Adam, der Sohn von Jem und Spinne, ist mittlerweile ein Jugendlicher und wohnt bei seiner Oma. Er hat das Talent seiner Mutter geerbt, den Todeszeitpunkt anderer zu sehen. Als sein Wohnort wegen Überflutung (aufgrund der Erderwärmung) evakuiert wird und beide nach London ziehen, will er so schnell wie möglich wieder fort. Denn in London gibt es jede Menge Achtundzwanziger, Menschen, die am ersten, zweiten oder dritten Januar im Jahr 2028 sterben werden. Bis dahin sind es nur noch wenige Wochen.
In der Schule lernt er Sarah kennen, der er anscheinend panische Angst einflößt. Sie hat immer wieder Albträume von Adam und weiß genau wie er, dass Anfang Januar etwas Schreckliches geschehen wird. Aber was soll ein Jugendlicher schon dagegen tun können? Adam weiß, dass die Zahlen unveränderlich sind und er ohnehin nichts daran ändern kann. Allerdings kennt er nur seine eigene Zahl nicht und will sich zum Katastrophenzeitpunkt nicht mehr in London aufhalten- schließlich könnte es auch sein Todestag sein...

Das Buch setzt die Geschichte um die Fähigkeit, den Todeszeitpunkt zu sehen, fort. Jem ist tot, ihr Sohn bei Spinnes Großmutter aufgewachsen. Mittlerweile ist es 2027, die Klimaerwärmung im vollen Gange und die Naturkatastrophen häufen sich.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Adams und Sarahs Sicht geschrieben. Adam ist ziemlich neurotisch, was man auch verstehen kann. Er ist kein Held und versucht sich so weit wie möglich aus allem rauszuhalten. Literarisch betrachtet eher ungewöhnlich, aber das macht die Geschichte umso überzeugender. Adam sieht sich selbst als verflucht und kann kaum mit anderen Kontakt aufnehmen, da er nicht nur ihren Todeszeitpunkt kennt, sondern manchmal auch die Art des Todes fühlt. So sind zB Aufenthalte in der Kinderkrankenstation für ihn die reinste Folter. Adam versucht schließlich recht planlos etwas zu ändern und andere zu warnen, muss aber schon wie Jem erkennen, dass es nicht so einfach ist. Im Grunde ist er der Handlung vollkommen ausgeliefert.
Sarah kommt aus gute Hause, aber man erfährt schon früh, dass sie genauso kaputt wie Adam ist. Sie muss einige Entscheidungen treffen, die man als Leser etwas distanzierter betrachten kann und wo man einen anderen Weg einschlagen würde. Wen man allerdings ihren Hintergrund betrachtet, ist sie sehr authentisch. Beide Charaktere sind tief ausgearbeitet und überzeugen, sind aber keine typischen Helden.
Rachel Ward zeichnet eine düstere Zukunftsvision. Klimaerwärmung wird mittlerweile so heiß diskutiert, dass die meisten Menschen sie sind schon wieder ad acta gelegt haben und sich nicht mehr damit beschäftigen wollen. Viel unmittelbarer gefährlich fand ich ihre Vorstellung, dass jeder Mensch bei der Geburt (auch gegen den Willen der Eltern oder den eigenen) gechipt wird und dann jederzeit aufspürbar ist, "wie man es mit Hunden macht", wie Adam bemerkt. Mit Handys kann dies auch heute schon erreicht werden, aber zumindest kann man die noch ausschalten. Großbritannien ist zu einem Überwachungsstaat geworden, der lieber Menschenleben opfert, als einen Fehler zuzugeben- eine Vorgehensweise, die auch heute schon viele Staaten praktizieren.
Numbers- Den Tod vor Augen kann man meiner Meinung nach auch ohne den ersten Teil zu kennen lesen, da man in jenem nur sehr wenig über die Hintergründe erfährt. Ich fand den Roman spannend und teilweise sehr beklemmend. Vor allem Adams Ohnmacht gegenüber seiner Fähigkeiten und dem System ist gut dargestellt. Von mir daher eine Leseempfehlung für alle Fans von Dystopien.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Samstag 17. März 2012, 16:11 
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Nach den Quarkkriegen vor hundert Jahren liegt London in Schutt und Asche. Das neurussische Imperium hat gewonnen und die Besetzer, die Vlads, lassen ganz London nach einem geheimnisvollen Artefakt von unterprivilegierten Arbeitern durchzusuchen. Cass und ihr jüngerer Bruder Wilbur sind zwei solcher Räumer. Obwohl die Kontrollen streng sind, schleicht sich Wilbur immer wieder auf eigene Faust in die Stadt, denn er ist besessen davon, das Artefakt zu finden. Seine Träume und diverse Comichefte weisen ihm angeblich den Weg. Als er eines Tages wieder spurlos verschwindet, muss Cass ihn erneut suchen und findet ihn schließlich in Lebensgefahr im Big Ben. Doch dort trifft sie auch einen seltsamen Jungen an, Peyto, der ganz offensichtlich nicht aus der Stadt stammt. Peyto und seine Freundin Erin sind ebenfalls verzweifelt auf das Artefakt angewiesen, denn ihre Leute haben es verloren. Und wenn es nicht innerhalb von sechs Tagen gefunden wird, kann dies das Ende der Welt bedeuten...

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, man sieht eine blaue Landschaft aus Computerchips, die das zerstörte London nachbilden. Wer auf einen spannenden Endzeit-SF-Roman hofft, wird allerdings enttäuscht. Der Roman wird aus Cass'-Ich-Perspektive erzählt und dreht sich demzufolge nicht nur um die Jagd nach dem Artefakt, sondern auch um ihre Familie, Probleme und ihren ständigen Ärger auf ihren kleinen Bruder.
Der Roman ist zwar für Jugendliche geschrieben, aber stellenweise sehr naiv: natürlich würden zuallererst die prominenten Orte abgesucht, bevor man jeden einzelnen Stein zerbröselt. Außerdem hätte das Artefakt schon wesentlich früher auffallen müssen, es ist ja kaum zu übersehen und muss vor einigen hundert Jahren an seinen jetzigen (öffentlichen!) Platz gebracht worden sein.
Die Erklärungen sind sehr dürftig. Man erfährt so gut wie nichts über Peyto und Erin sowie ihre Leute, und den Hintergrund der ganzen Aktion. Auch wenn man das Zielalter bedenkt, ist die Geschichte in meinen Augen zu einfach gesponnen. Die Handlungen der Personen sind auch nicht nachvollziehbar: Wilbur hätte und würde ständig überwacht werden, wenn er dermaßen weltfremd (und/ oder Epileptiker) ist. Die Eroberer hätten ihn einfach erschossen. Die Jagd nach dem Artefakt gestaltet sich in meine Augen zu einfach. Hinweise in Comics- okay. Telepathische Verbindung zum Artefakt- auch gut. Aber telepathisches Fühlen von Comics? Die Geschichte hangelt sich von Punkt zu Punkt und beschreibt nur die spannenden Szenen ein wenig genauer, aber die Stellen dazwischen, der ganze Lösungsweg, geschieht einfach und wird nicht näher betrachtet.
Das Buch war leidlich spannend, aber leider sehr vorhersagbar. Ich finde, man hätte es deutlich besser ausbauen können, besonders die Ideen der lebendigen Maschinen, oder was das Artefakt genau ist und wo es herkommt. Ein interessanter Punkt, aber kaum näher betrachtet und auch nicht die daraus folgenden Probleme (zB Nährstoffaufnahme) beachtet. Insgesamt gebe ich aber noch 3/ 5 Sterne.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Montag 19. März 2012, 13:25 
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Oliver: Delirium


Lena sehnt ungeduldig ihren achtzehnten Geburtstag herbei, denn dann wird sie endlich operiert und die Gewissheit haben, dass sie nie an Amor Deliria Nervosa erkranken kann. Sie weiß, dass die Liebe eine gefährliche Krankheit ist, die in der alten Zeit zu Sinnesverwirrungen, Kriegen und Tod geführt hat. Heutzutage wird jeder in den USA operiert, aber es gibt immer noch die Invaliden, die in kleinen Lagern außerhalb der streng abgeschotteten Städte leben und weiterhin infiziert sind.
Lena hat ganz besondere Angst, denn bei ihrer Mutter wirkte die Operation nicht und nach drei Eingriffen entschied sie sich schließlich, Selbstmord zu begehen. Dieser Makel liegt immer noch auf ihrer Familie. Lena zählt die Tage bis zu ihrem Geburtstag, denn sie will nie so enden. Doch dann lernt sie eines Tages Alex kennen, einen Geheilten. Offiziell ist der Umgang mit Geheilten des anderen Geschlechts nicht verboten, aber Lena muss zu ihrem Erschrecken feststellen, dass sie sich immer seltsamer fühlt, wenn sie in seiner Nähe ist. Doch sind diese Gefühle wirklich etwas Schlechtes? Als sämtliche ihrer Wahrheiten ins Wanken geraten, muss sie eine folgenschwere Entscheidung treffen...

Dystopien sind gerade groß in Mode. Die Zukunft sieht wahrhaft düster aus... überall gibt es Überwachungsstaaten, die Menschenrechte werden mit Füßen getreten; Beruf, Partner, Kinderwunsch- alles ist streng reglementiert, die freie Wahl abgeschafft. Delirium fügt sich ebenfalls in dieses Schema ein. Die Menschen werden aber nicht nur durch Angst im System gehalten- Angst vor den Razzien, den Wächtern, der Krankheit Liebe, die letztendlich zum Tod führen soll- sondern auch durch Gehirnoperationen, die gleichgültig machen. Von der Beschreibung her tippe ich auf eine Lobotomie, umsetzbar wäre es also. Wenn man sich die echte Geschichte dieser Operation anschaut, weiß man auch, dass die Lobotomie zu Beginn in Amerika eingesetzt wurde, um unbequeme Menschen wie Geistig Kranke, Homosexuelle oder sogar aufsässige Teenager zu "heilen". Im Zusammenhang mit der immer stärker eingesetzten Kontrolle und Überwachung (Kameras in Städten, der "Gläserne Bürger" etc.) ist die in Delirium geschilderte Zukunftsvision gar nicht so abwegig.
Lena hat in erster Linie Angst, Angst vor allem und vor sich selbst. Ihre Liebe ermöglicht es ihr, diese Angst zu überwinden und sich gegen das System aufzulehnen- womit sie das System allerdings in gewisser Weise bestätigt.
Thematisch ist das Buch sehr interessant und bietet durch die Gehirnoperationen auch etwas Neues, aber die sprachliche Umsetzung hat mich ziemlich enttäuscht. Die Handlung plätschert dahin, es kommt kaum Spannung auf. Ich fühlte mich trotz allem sehr von Lena distanziert. Das Ende war zwar ziemlich überraschend, hat mich aber auch unbefriedigt zurückgelassen. Ein Happy-End gibt es zumindest in diesem Band nicht, es sollen aber noch zwei weitere folgen. Es bleiben auch einige Fragen offen. Alles in allem habe ich das Buch zwar in einem Stück durchgelesen, aber viele Passagen waren langweilig. Die Zukunftsversion ist aber gut geschildert und durchdacht, deshalb gebe ich 3,5/ 5 Sterne.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Dienstag 17. April 2012, 15:09 
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Jackson: Touched- Der Preis der Unsterblichkeit



Die 17-jährige Remy lebt bei ihrer Mutter und ihrem gewalttätigen Stiefvater Dean. Obwohl dieser die beiden Frauen ständig misshandelt und krankenhausreif prügelt, ist die Polizei bislang noch nicht aufmerksam geworden, denn Remy hat eine seltsame Gabe: sie kann Verletzungen heilen, die dann allerdings erst einmal auf sie selbst übertragen werden. Doch eines Tages übertreibt es Dean und schlägt Remy bewusstlos. Im Krankenhaus taucht ihr ihr unbekannter Vater Ben auf und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Remy hat noch nie jemandem vertraut und kann es nicht glauben, dass ihrem Vater tatsächlich etwas an ihr zu liegen scheint (obwohl er ihr ganzes Leben nur in Form von Unterhaltsschecks erschien, die Dean in Alkohol umsetzte). Auch seine Familie nimmt Remy mit offenen Armen auf, besonders ihre Halbschwester Lucy. Remy hält sich trotzdem bedeckt, da sie nicht als "Freak" enttarnt werden möchte.
Da lernt sie eines Tages Asher kennen, einen Orts-Herzensbrecher mit dem Aussehen eines Models. Obwohl Lucy sie eindringlich warnt, kann sich Remy nicht von ihm fernhalten. Asher ist der einzige Mensch, der es je gespürt hat, dass sie Energien manipulieren kann. Er selbst scheint ähnliche Fähigkeiten zu haben. Remy kann sich nicht zwischen Neugierde und Angst entscheiden. Auch als Asher sich als "Feind" bezeichnet, will sie unbedingt hinter seine Fassade gucken, denn er scheint mehr über sie zu wissen als sie selbst...

Touched ist ein All-Age-Fantasyroman. Junge, sehr schöne Frau mit besonderen Fähigkeiten verliebt sich in fantastisch aussehenden jungen Mann, der zu Beginn sehr distanziert und ein "Bad Boy" ist, sich dann aber ebenfalls Hals über Kopf in sie verknallt und sie danach auf Händen trägt. Natürlich gibt es auf beiden Seiten noch eifersüchtige Geschwister und die obligatorischen Bösewichte. Von den "Grundzutaten" ist Touched also eher ein Standardroman. Was dieses Buch allerdings aus der Masse heraushebt, ist der fantastische Schreibstil. Remy ist keine Mary Sue und musste in ihrem Leben schon viel einstecken, was körperliche und seelische Narben hinterlassen hat. Man kann sehr gut nachvollziehen, wie sie sich von schroffer Abneigung zu Liebe zu ihrer Familie und voller Hoffnung gewandelt hat. Als Charakter ist sie sehr glaubhaft und liebevoll gezeichnet. Ihre Fähigkeiten haben mir ebenfalls gut gefallen, da sie einen hohen Preis dafür bezahlt und somit den Energiewechsel glaubhaft darstellt. Ihre Familie war vielleicht ein bisschen ZU freundlich, aber sie wollten ja auch, dass Remy sich gut eingewöhnt.
Neben Remy verblasst Asher ein wenig. Er erzählt zwar einiges über sich, aber sein Charakter ist viel weniger vielschichtig als Remys. Seine Wandlung von Distanz zu unsterblich verliebt vollzieht sich viel schneller, trotz seiner Animositäten gegenüber Heilerinnen.
Der Stil ist sehr detailreich, aber nicht übermäßig aufzählend. Man kann sich ausgezeichnet in die Lage und auch das Umfeld von Remy einfühlen. Man schlägt das Buch auf und ist sofort "drinnen", ohne sich großartig mit Namen oder fremden Begriffen herumschlagen zu müssen. Da auch Remy erst nach und nach entdeckt, was es heißt eine Heilerin zu sein, wird auch der Leser schrittweise an ihre Fähigkeiten eingeführt.
Spoiler: anzeigen
(VORSICHT SPOILER)
Eine kleine Kritik hätte ich allerdings einzubringen: die ganze "Unsterblichkeits"-Geschichte war in meinen Augen zu dick aufgetragen. Ohne wäre es wesentlich überzeugender gewesen. Auch dass dadurch alle Sinnesfähigkeiten verloren gehen, ist unlogisch. Sehen ist schließlich auch ein Sinn. Außerdem: wie soll man etwas festhalten, das man nicht spürt? Jemand mit großer Kraft würde einfach alles zerbrechen.
(SPOILER ENDE)
Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen finde ich hier das Ende rundherum gelungen. Der Spannungsbogen wird noch einmal kräftig angezogen, die letzten paar Kapitel sind mit Abstand die dramatischsten. Remy hält sich wirklich tapfer und man kann sie schon als Vorbild hinstellen, denn im Gegensatz zu anderen Protagonistinnen kann sie sich durchaus wehren und für sich selbst kämpfen, anstatt permanent aus jeder Gefahr gerettet werden zu müssen.
Mich hat das Buch überzeugt. Es ist eher eine Liebesgeschichte als ein Spannungsroman, aber wer nicht auf jeder dritten Seite wilde Kämpfe erwartet und sich gerne mal Hals über Kopf in einen Roman vertieft, wird sicherlich Gefallen an dem Buch finden. Daher gibt es von mir die volle Punktzahl: 5 von 5 Sterne.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Samstag 21. April 2012, 04:09 
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Registriert: Donnerstag 23. Dezember 2004, 21:33
Beiträge: 1386
Wohnort: Göttingen
Inhalt:
Lucas Corso ist ein Söldner der Bibliophilie. Er spürt seltene Exemplare auf, kauft wertvolle Bücher von unwissenden Personen weit unter Marktwert und ist sich auch nicht zu schade, für seine Auftraggeber die Grenzen der Legalität zu überschreiten. Eines Tages bekommt er von einem Freund den Auftrag, die Echtheit des Manuskripts eines Kapitels der 'Drei Musketiere' von Alexandre Dumas zu überprüfen, deren vorheriger Besitzer kurz zuvor augenscheinlich Selbstmord begangen hat. Gleichzeitig wird ihm der lukrative Job angeboten, ein Exemplar des äußerst seltenen Buches 'Die neun Pforten zum Reich der Schatten', das der auf dem Scheiterhaufen der Inquisition verbrannte Drucker Aristide Torchia im Jahre 1666 herausgab, auf seine Echtheit zu überprüfen. Während Corsos Recherchen tun sich unheimliche Parallelen zwischen Fiktion und Realität auf. Existieren Charaktere der Drei Musketiere wirklich bis in die heutige Zeit? Gibt es Menschen, die im wörtlichen Sinne bereit sind, über Leichen zu gehen, um den Herrn der Hölle persönlich zu beschwören?

Meine Meinung:
'Der Club Dumas' ist ein besonderes Buch, denn es ist ein Buch über Bücher. Als begeisterte Leserin klassischer Abenteuerromane war ich nach etwa 30 Seiten Einlesen gefesselt bis zum Ende. Der Club Dumas ist keine leichte Lektüre. Zahlreiche Referenzen zur klassischen Abenteuerliteratur machen den Roman erst zum wahren Lesegenuss und die Sprache ist so dicht wie selten. Im Vergleich zu anderen Mysterythrillern ist dieses Buch eine Praline unter den Schokoriegeln und ich weiß jetzt, Mitte April 2012 schon, dass der Roman einer meiner Jahreshighlights ist. Arturo Pérez-Reverte braucht keine spektakulären Actionszenen. Seine Spannung ist subtil und wenn einmal etwas Spektakuläreres passiert, wirkt es um so stärker.
Geschickt spielt der Autor mit den Versatzstücken des Phantastischen, ohne jemals deutlich zu enthüllen, ob wirklich höhere Mächte am Werk sind, oder der Protagonist sich das Wirken selbiger nur einredet.
Eine definitive Leseempfehlung für Freunde gehobener Mysterythriller, für die 'Die Drei Musketiere' und 'Der Graf von Monte Christo' keine Fremdwörter sind. Die Verfilmung 'Die neun Pforten' von Roman Polanski ist zwar allein betrachtet ein guter Film, wird der literarischen Vorlage aber nur teilweise gerecht.

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Streamen gegen Social Distancing-Koller: Jeden Freitag virtueller Meuchelmord mit Altair dem arroganten Assassinen

"You don't want to be vaporized because you need a body, the disruptor ruined your clothing, the knife was too savage, nerve gas smelled bad, hanging took too long and poison- what was wrong with poison?" (Elim Garak, Spion und Assassine, zu einem Kunden der eine Selbstinhumierung wünschte)


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Dienstag 24. April 2012, 20:47 
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Registriert: Sonntag 13. August 2006, 11:55
Beiträge: 520
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Klingt nach dem nächsten Buch, welches auf meinem SUB landen wird. :-)

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Isn't it funny how day by day nothing changes but, when we look back everything is different...

- C. S. Lewis


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Freitag 18. Mai 2012, 21:58 
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Eckermann: Wir vom Neptunplatz


Rudi, Lale, Mark und Lucky leben am Neptunplatz in Köln. Dort müssen sie sich mit den Widrigkeiten des Lebens in der Großstadt, besonders als junger Erwachsener, durchschlagen. Liebe, der Ex, die alte Freundin, der Job, die Wohnung und das Studium- irgendetwas fällt immer an, doch die Freunde meistern jede Schwierigkeit- mehr oder weniger gekonnt...
"Wir vom Neptunplatz" ist ein experimenteller Roman, der ein Soapgefühl einfangen soll. Ich denke, ich gehöre nicht wirklich zur Zielgruppe, da ich auch mit Soaps überhaupt nichts anfangen kann. In vielen kleinen Episoden werden aus wechselnder Perspektive die kleinen Alltagsprobleme geschildert, die angeblich repräsentativ für ein Leben in der Stadt sein sollen und Realität vorgaukeln, andererseits aber jedes noch so weit hergeholtes Klischee erfüllen. Die Quotentürkin, der Schwule (eigentlich sogar mehrere), Liebeskummer, da der Freund Soldat ist, Probleme mit den Mitbewohnern (kiffende Studenten), die Ökos und das Fernsehen. Es wäre vermutlich einfacher, die drei Sätze hinaussuchen, die keine Klischees darstellen, da wäre man vermutlich nach einem Absatz fertig.
Ich habe das Buch lediglich mit reichlich Kopfschütteln gelesen und keinerlei Anreiz gespürt, das weitere Geschehen zu verfolgen. Im Gegenteil, ich fühlte mich von den Autoren für dumm verkauft. In einem Buch erwarte ich so etwas wie einen roten Faden und eine Handlung, keine aufeinanderfolgenden Schnipsel, die bunt durcheinandergewürfelt sind. Obendrein gibt es Rechtschreibfehler und teilweise wenig Ahnung vom Hintergrund.
Bei knapp 200 Seiten ist man schnell fertig (zum Glück!), für mich war es allerdings eine einzige Zeitverschwendung. 1/ 5 Sterne.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Donnerstag 24. Mai 2012, 09:35 
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:) @ Mimosa: Ich hab jetzt 'Touched' durchgelesen. Und ich finde es auch ganz nett. Ich war zwar ständig irritiert, dass dieser gut aussehende, Gedanken lesende, sie anhimmelnde und nicht mehr von ihr lassende Quasi-Unsterbliche mit übermenschlichen Kräften und geschärftem Gehör und Sehsinn Ascher hieß... :D Aber wenn ich es mir recht überlege, passt das auch wieder gut zu der stark gezeichneten Frauenfigur, die ihre Kräfte noch nicht einschätzen kann und alles alleine schaffen will. :D

Wobei das ganze sich stark nach Twilight anfühlte, beim Lesen. Bis hin zu der Cullen-Clique, die alle par Dekaden umziehen muss, um nicht durch ihre Langlebigkeit aufzufallen. So mit Pseudo-Vormund und allem am Arsch der Welt in einem Kaff am Meer, mit Strand und Klippen. :roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Freitag 25. Mai 2012, 09:40 
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Och, da gibt es schlimmere. ZB Göttlich verdammt... (wobei ich das auch immer noch besser fand als Biss)

Twilight selbst scheint ja auch zu großen Teilen auf "Vampire Diaries" zu basieren, was ca. 10 Jahre älter ist. Ich habe mir allerdings mal die ersten vier Bände davon angetan- daneben ist selbst Twilight hochgeistige Literatur...

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Freitag 25. Mai 2012, 09:57 
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Oi! Von denen habe ich mal in den ersten reingelesen und mich hats geschüttelt. Ich wollt wirklich! Aber ich konnte nicht.... nach den ersten Seiten ging gar nichts mehr. :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Mittwoch 13. Juni 2012, 14:38 
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Falls demnächst jemand "Blutiger Herbst" liest, würd mich eure Meinung interessieren. Ist ein historischer Krimi, im Juni herausgekommen. Ansonsten weiß ich noch nicht wirklich viel drüber ...

Gelesen: American Gods.
Ich hätte es getitelt "Buch böser Dinge, die so nicht passieren sollten". Die Handlung (kurz)
Spoiler: anzeigen
ist kompliziert, denn aus einem Ex-Knacki mit Begeisterung für Münzentricks, dessen Frau zu Beginn des Buches überraschend stirbt, wird der treue Gefährte eines vergessenen nordischen Gottes, folgt ihm bis in den Tod, während sich die alten und neuen Götter in Amerika zur Schlacht gegeneinander rüsten. Im Endeffekt hat dieses eine Leben einen ganz mächtigen Impact. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke und Seitenblicke, mal zum Verständnis, mal für die Stimmung.
Ich fand die Sprache des Buches total schön. Die profane Art der heruntergekommenen alten Götter ist ein schöner Kontrast zu den Klischees, die Internet und co als Vertreter der neuen Götter so für einen bereit halten. Und es sagt einiges über das Buch aus, dass es sowohl einen Fantasy-, als auch einen SciFi und sogar einen Horrorpreis bekommen hat.
Ich fand das in der Version mitgelieferte Interview und das thematische Nachwort beinahe besser als das Buch selbst. Die beiden sind ziemlich lesenswert, finde ich. Das Buch auch, wenn man mit einer deutlichen Portion Horror in Form von sehr schrägen Vorstellungen (z.B. sexuell und religions-rituell) klarkommt.

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2017-2018: Vikariat.
Lu-Tze sagt: Der Weise nimmt die Dinge ernst und ist zum Abendessen zurück.


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Freitag 6. Juli 2012, 09:27 
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Dashner: Die Auserwählten 2- In der Brandwüste


Thomas und seine Freunde sind endlich dem Labyrinth entkommen. Von ihren Rettern werden sie aber bereits kurze Zeit später im Stich gelassen, vor den Fenstern des Schlafsaals wimmelt es auf einmal vom zombieähnlichen Cranks und statt Teresa ist ein fremder Junge in ihrem Zimmer.
Die Lichter müssen erkennen, dass alles nur ein weiterer Test von ANGST ist: wie die Versuchskaninchen sollen sie Prüfungen bestehen- Sinn und Zweck wird ihnen aber nicht mitgeteilt. Da sie keine Wahl haben, folgen sie den Anweisungen und landen in der Brandwüste, wo die Sonne vom Himmel knallt und die Cranks leben. ANGST verspricht den Überlebenden Hilfe und Heilung, aber kann man sich überhaupt noch auf deren Wort verlassen?

Nach dem überschaubaren Labyrinth spielt die Brandwüste in einem Gefängnis anderer Art. Neben den Monstern und Cranks ist die Umwelt ebenfalls ein Feind der Lichter. Naturkatastrophen sind gang und gebe. Noch immer leiden alle unter Gedächtnisverlust, nur Thomas hat ab und an aus dem Zusammenhang gerissene Flashbacks, die ihm aber auch nicht weiterhelfen, sondern eher noch tiefer in die Verzweiflung stürzen.
Man erfährt zwar ein paar wenige Sätze über den Weltuntergang, allerdings wird Thomas recht schnell wieder abgewimmelt und auch Angst erklärt eigentlich nichts Neues. Im Grunde genommen ist der Leser immer noch genauso schlau wie am Ende von Band 1. Band 2 endet zwar mit einem verlockenden "wir werden ihnen die Erinnerungen wiedergeben", aber ich traue ANGST mittlerweile genauso wenig wie Thomas und finde es schade, dass man nur immer wieder vertröstet wird. Natürlich will der Autor die Spannung erhalten, aber Thomas hätte innerhalb des Buches Möglichkeiten gehabt zumindest mit den Cranks längere Gespräche zu führen und hat diese nicht genutzt.
Anscheinend gibt es die Antworten aber auch nicht im abschließenden Band, denn der Autor hat noch ein Prequel vor Band 1 angekündigt, damit man die Zusammenhänge verstehen kann.
Was bleibt? Ein sehr spannendes Buch, das man flüssig wegliest. Allerdings sind mir für ein Jugendbuch viel zu brutale Szenen enthalten. Prüfungen schön und gut, aber einige Sachen dienen nicht dazu etwas aus ihrem Verhalten zu lernen, sondern sind einzig dazu da die Jugendlichen zu foltern. "Notwendige" Grausamkeit, die der Fluss der Geschichte verlangt, ist eine Sache, aber stellenweise hatte ich den Eindruck der Autor hat Vergnügen daran die Gräuel zu beschreiben.
Insgesamt gebe ich trotzdem 4 Sterne, da das Buch wirklich spannend ist und die Geschichte einen regelrecht einsaugt. Trotzdem hätte ich wirklich gerne endlich mal ein paar Antworte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 22. Juli 2012, 11:05 
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Terry Pratchett & Stephen Baxter : The Long Earth

1916 findet sich Private Percy Blakeney plötzlich auf einer sonnigen Wiese, statt in der Hölle des Ersten Weltkrieges wieder. Ein Jahrhundert später taucht im Internet die Konstruktionszeichnung für einen "Stepper" auf und überall auf der Welt bauen Kinder ihn nach - und verschwinden. "Step Day" öffnet den Menschen Millionen von alternativen Erden, doch sie sind unterschiedlich gut für das "steppen" talentiert. Fünfzehn Jahre danach macht sich Joshua Valienté, Held des "Step Day" und "natural Stepper", mit Lobsang, einem als Computer wiedergeborenen tibetanischen Automechaniker und einem Luftschiff auf, um zu ergründen, wie weit sich die "Long Earth" erstreckt ...

Anfangs springen die Autoren ein wenig viel in der Zeit hin und her, doch der Trip von Joshua und Lobsang macht das wieder wett. Trotz der witzigen Einführung von Lobsang wurde er mir aber nicht richtig sympathisch - vielleicht lag das an der Fremdsprache.
Die Auswirkungen einer "Long Earth" wurden meiner Meinung nach gut beschrieben, kamen aber ein wenig kurz, vor allem zum Ende hin. Und das Ende war ziemlich offen - Fortsetzung geplant?

_________________
Es sind Geschichten, sie einen diese Welt... Herbert Grönemeyer


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 14. Oktober 2012, 23:08 
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Damit die Stadtwache auch was von meinen Büchernörgeleien hat :D

Fabrice Colin: Mary Wickford

Inhalt:
Als die Waise Mary Wickford im Alter von siebzehn Jahren das Kloster in dem sie aufwuchs verlässt, findet sie in der Ortschaft Old Haven eine neue Heimat. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer. Nachdem sie erfährt, dass sie aus einem alten Hexengeschlecht stammt, machen verschiedene Interessengruppen von der heiligen Inquisition bis zu einem finsteren Fischmenschenkult Jagd auf sie. Denn in Mary schlummern gewaltige Kräfte, von denen das Schicksal der Welt abhängt.

Meine Meinung:
Was für ein Buch. Und das nicht im positiven Sinn. Fange ich erst einmal mit der Hauptfigur an. Mary ist die typische auserwählte mit besonderen Kräften ausgestattete Heldin. Sie fürchtet sich vor so gut wie nichts, muss immer und überall ihren Willen durchsetzen und zickt solange herum bis sie ihn auch bekommt, egal ob das in der betreffenden Situation das Beste ist oder nicht. Selbstverständlich ist sie die mächtigste Hexe aller Zeiten und absolviert ihre Ausbildung zur Magierin in gerade mal zwei Monaten, während alle anderen Novizen Jahre gebraucht haben. Mit anderen Worten - sie ist so perfekt, dass man sie am liebsten in eine erdferne Umlaufbahn katapultieren möchte.
Die Handlung selbst ist wirr. Der Autor fährt sämtliche Geschütze von Hexerei und Zauberei über Drachen, Piraten und steampunkartige Apparaturen bis hin zum Cthulhu-Mythos auf. Hierbei setzt er nicht auf Subtilität sondern verfährt nach dem Motte Klotzen statt Kleckern, sodass ein phantastisches Geschöpf das nächste jagt und der H. P. Lovecraft-rotiert-im-Grab-Zähler nach der Hälfte des Buches zu qualmen anfing und beim tentakelreichen Finale in einem Funkenregen explodierte. Die Nebenfiguren tauchen völlig willkürlich auf und können größtenteils als bloßes Kanonenfutter bezeichnet werden. Eine völlig an den Haaren herbeigezogene Romanze und diverse Genre-Klischees runden das Fantasy-Gebräu ab, welches mit meisterlichen Sätzen wie 'Die Kreatur schleimte durch die Stadt' und der obligatorischen Phrase der peitschenden Tentakel gekrönt wird. Ich habe insgeheim gehofft, dass Mary am Ende vom großen Cthulhu höchstpersönlich verschlungen wird.
Empfehlen kann ich Mary Wickford nur denjenigen, die sich mal eine richtige literarische Trash-Granate gönnen wollen und auf konsequentes Verhalten der Protagonisten keinen allzu großen Wert legen. Aber auch selbige sind vermutlich mit Hohlbeins mittlerweile schon legendärer Hexer von Salem-Reihe wesentlich besser bedient.

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Streamen gegen Social Distancing-Koller: Jeden Freitag virtueller Meuchelmord mit Altair dem arroganten Assassinen

"You don't want to be vaporized because you need a body, the disruptor ruined your clothing, the knife was too savage, nerve gas smelled bad, hanging took too long and poison- what was wrong with poison?" (Elim Garak, Spion und Assassine, zu einem Kunden der eine Selbstinhumierung wünschte)


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 Betreff des Beitrags: Re: Now Reading...
BeitragVerfasst: Sonntag 16. Dezember 2012, 22:55 
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Lee: Dystopia


Bei einem missglückten Versuch hat sich mitten in Amerika ein seltsames Portal geöffnet, welche Entitäten genannte Gegenstände in unsere Welt schickt. Die meisten dieser Entitäten sind potenziell extrem gefährlich, weshalb die Organisation Tangent Portal und Entitäten schützt.
Nach seinem Abenteuer mit Tangent fristet Travis ein Leben als Packhilfe. Da erreicht ihn ein Hilferuf von Paige: ihr Team wurde auf dem Rückweg von einer Konferenz beim Präsidenten überfallen und fast komplett aufgerieben. Zusammen mit Bethany (Tangent) versucht er Paige zu retten- und deckt eine gewaltige Verschwörung auf, die das Ende der Zivilisation bedeuten würde, und zwar in nur wenigen Wochen...
"Die Pforte" hat mir gut gefallen. Ein spannender SF-Thriller, der einen mitreißt, sich aber nicht allzu sehr auf die technische Seite schlägt. Im zweiten Band Dystopia spielt die Handlung außerhalb des Tangent-Territoriums, stattdessen finden große Teile in einer zerstörten Parallelwelt (oder der richtigen Welt?) statt. Die Entitäten spielen zwar wieder eine wichtige Rolle und es werden auch einige sehr interessante Dinge vorgestellt, der Focus liegt aber eindeutig auf den Actionszenen. Von eine Organisation wie Tangent, und mit deren Möglichkeiten, hätte ich mir etwas mehr Erfolg bei den Ermittlungen versprochen, letztendlich wird der allergrößte Teil der Arbeit von dem "Zivilisten" Travis erledigt.
Alles in allem fand ich das Buch sehr spannend und flüssig zu lesen. Die Handlung war einfach nachzuvollziehen und man macht sich schnell seine eigenen Gedanken um die ganzen Hintergründe. Ich denke, man kann Band 2 auch verstehen, wenn man den ersten nicht kennt. Ich für meinen Teil war vollauf zufrieden und freue mich auf Band 3.

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Strobel: Der Takt




Ein Alptraum wird wahr: Sibylle Aurich erwacht in einem Keller, angeschlossen an diverse medizinische Geräte. Der Arzt sagt ihr, dass sie einen Unfall hatte und sich erholen muss, aber Sibylle will sofort nach Hause, zu ihrem Mann Hannes und ihrem Sohn Lukas- der laut Arzt nicht existiert. Zwar schafft sie es zu flüchten, aber als sie endlich völlig aufgelöst nach Hause kommt und Hannes um den Hals fallen will, verleugnet er sie. Sibylle kann es nicht fassen- warum behaupten alle, sie wäre nicht Sibylle, welche seit zwei Monaten vermisst wird und auf Fotos total anders aussieht? Und was ist Lukas zugestoßen? Die Polizei glaubt ihr nicht und mehrere Männer verfolgen sie- wem kann sie noch trauen?

Der Roman hat ausgezeichnet angefangen und mich die ersten Kapitel verschlingen lassen. Sibylle zweifelt an ihrem Verstand und der Leser kann es gut nachfühlen. Man hat schließlich nur seine eigenen Erinnerungen als Maßstab für die Identität und Wirklichkeit. Wenn niemand einen kennt und keine Fotos existieren- ist man dann verrückt, wenn man sich an alles erinnert, selbst an die kleinsten Details? Sibylle wird immer verzweifelter und kann niemandem trauen, muss aber Hilfe annehmen. Auch der Leser wird immer wieder in die Enge geführt und verdächtigt mal diesen, mal jenen Charakter. Zwar macht Sibylle einige dumme Fehler, die aber ihrer Situation geschuldet sind und ihre Verzweiflung noch glaubwürdiger machen.
Ich war sehr gespannt, wie der Autor das Buch auflösen würde. Verschwörung? Plastische Chirurgie? Drogen? Leider hat mich des Rätsels Lösung aber nicht überzeugen können. Der größte Teil des Buches wirkt echt und real, der Hintergrund aber ist Fiktion und das hat mich etwas enttäuscht, da es viel schwieriger ist sich einen plausiblen Grund auszudenken anstatt einfach etwas aus dem Hut zu zaubern.
Alles in allem war das Buch aber sehr spannend und mitreißend, deshalb gebe ich 4 von 5 Sternen.



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Johnson: Jägerin des Mondlichts


Claire wird 16 und auf ihrer Party lernt sie endlich ihren Schwarm Matthew etwas besser kennen. Alles könnte perfekt sein, wenn sie nicht immer wieder diesen scheußlichen Juckreiz und Ausschlag bekommen würde. Dann weiht ihre Mutter sie in ein Familiengeheimnis ein: beide sind Werwölfinnen. Claire kann es nicht fassen, doch in der nächsten Vollmondnacht wird sie dem Rudel vorgestellt.
Claire hadert mit dem "Fluch", besonders als ihre Beziehung zu ihrer besten Freundin Emily und ihrem Schwarm Matthew dadurch gefährdet wird. Sein Vater ist ein berühmter Werwolfjäger und will sie "heilen", bringt sie aber eher damit um. Als eine Reihe von Menschen durch Werwölfe getötet werden, wird die Stadt spürbar nervös. Emily wird von ihren Eltern weggeschickt, niemand traut sich mehr nachts nach draußen und das Rudel gerät in immer größere Gefahr. Wer steckt hinter den Morden? Eine Abtrünnige- oder eine des Rudels? Wie kann Claire trotzdem mit Matthew zusammenbleiben- sie muss ihn doch von vorne bis hinten belügen...

Jägerin des Mondlichts spielt in einem typisch amerikanischen Vorstadtmilieu. Bei ihrer Sweet-Sixteen-Party wird Claire eingeweiht. Erst ist sie panisch, dann nimmt sie ihre Verwandlung schnell an. Wenn man bedenkt, dass die Werwölfe für sie lange "Monster" waren, fand ich den Wandel etwas unglaubhaft.
Matthew ist der perfekte Schwarm, aber sein Charakter ist so glatt, dass er fast nichtssagend war. Man konnte sein Verhalten in jedem Falle genau vorhersehen. Bei Claire sah es ähnlich aus. Alle Charaktere sind im Grunde sehr schablonenhaft und sind entweder gut oder böse, Zwischentöne gibt es nicht. Auch der Mörder hat kein wirkliches Motiv, sondern handelt eher aus Bosheit.
Der Spannungsbogen folgte ebenfalls den Erwartungen. Es gab an keiner Stelle Überraschungen, irgendwie hat man alles so erwartet und auch schon einige Male gelesen. Die Welt weiß über Werwölfe Bescheid, hat aber kein wirkliches Wissen. So sind zB alle Wölfe weiblich, die Menschen tippen aber eher auf Männer. Auch die Wölfinnen selbst haben keine Ahnung von ihrer Geschichte oder ihren Hintergründen, so wissen sie noch nicht einmal genau, warum männliche Föten abgetrieben werden. Das Buch schaffte es nicht mich zu überzeugen, da kein Funke übersprang. Claire ist nett, aber ihr Schicksal lässt den Leser ziemlich kalt. Ein freundliches Mädchen von nebenan, aber keine wirklich herausragende Person.
Der Roman war angenehm zu lesen, mehr aber auch nicht. Man konnte den Verlauf gut nachvollziehen und der Geschichte ohne Anstrengung folgen. Deshalb vergebe ich die goldene Mitte: 3 Sterne.

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Vor 500 Jahren wussten wir, dass die Erde eine Scheibe ist. Heute wissen wir, dass sie eine Kugel ist. Stell dir vor, was wir in 500 Jahren wissen werden!
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