Du hast einige der Gründe bereits aufgelistet, an denen es liegen kann, wenn phasenweise weniger LIVEs zu Stande kommen. Generell werden sie jedoch vermutlich immer erwünscht sein, denke ich. Wobei ich nicht der Meinung bin, dass es ein ständiges (Über-) Angebot zu geben braucht. Meistens ist der richtige Zeitpunkt dann gekommen, eine abzuhalten, wenn direkt danach gefragt wird. Dann wird dieses singuläre Angebot meiner Meinung nach mehr geschätzt und es gibt nicht so viele kurzfristige Absagen oder Teilnehmer, die ihre zugesagte Teilnahme einfach vergessen.
Ich habe schon sehr viele LIVEs angeboten und hatte auch immer Freude daran, diese dann zu leiten.
Im Gegensatz zur Teilnahme. Da suche ich mir inzwischen sehr genau heraus, bei welchen ich mich bewerbe. Die Zeit, die ich dafür investiere, ist mir zu kostbar, um sie auf einen lieblos hingeklatschten Pseudo-Plot zu vergeuden. Ich halte es da mit Bregs Hinweis: Mir ist das Flair wichtig! Und da erwarte ich dann schon eine gewisse Vorbereitung und Mitspieler, von denen ich weiß, dass sie ebenso wie ich die Interaktion suchen, dass ihnen ein schöner Plot und ausgespielte Szenen wichtig sind. Was mich (inzwischen mehrmals) schockiert hat sind Leiter, die sich fünf Minuten vorher irgend eine Trivialität als Ausgangspunkt aus den Fingern saugen. Klar kann das mal vorkommen - ich musste auch schon kurz vor Beginn umdisponieren, wenn einer weniger oder doch mehr Personen teilnehmen wollten. Aber dann passe ich das Vorhandene an, das ist nochmal eine andere Dimension. Ein Plot ist für mich dann schön, wenn er auf die Stärken und Schwächen der Figuren abgestimmt ist, ihnen viel Raum bietet, sich zu entfalten, etwas über ihre Vergangenheit aufzudecken, was so bisher in keiner Single oder der Charakterisierung beschrieben wurde. Und ich kann es gar nicht leiden, wenn ein LIVE-Leiter die Gruppe zu dem einzig vorgesehenen Ziel zwingt und dafür "über Leichen geht", also Szenen mit Stop-und-Weiter abwürgt um Zeit zu sparen (wohlgemerkt: abwürgt! Es geht mir nicht um simple Szenenwechsel), überhaupt sich völlig in der veranschlagten Zeitspanne vertut (Bestimmte Figuren brauchen einfach mehr Zeit etwas auszuspielen - allein wenn ich an Lilli und die Sprachproblematik denke. Ein Grund mehr, sich als Leiter vorher mit den Teilnehmern zu befassen), Orte vorschreibt an denen man ohne eigenes Zutun und eigene Motivation landet oder sogar die Reaktionen meiner Figur im Sinne des Plots per Erzähler-Kommentar erzwingt.
Das sind Erfahrungen, die ich nicht groß mit irgendwem ausdiskutieren muss, sondern die ich einfach im Kopf behalte und bei neuen LIVE-Ausschreibungen berücksichtige. Das lässt die in Frage kommenden Möglichkeiten nach ein paar Jahren stark schrumpfen.