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Urlaubslektüre-Suche-Thread 2008 - Stadtwache
 
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 Betreff des Beitrags: Urlaubslektüre-Suche-Thread 2008
BeitragVerfasst: Mittwoch 30. April 2008, 20:52 
Hallo, Freunde!
Help! I need somebody...

Gut, erstmal die Vorgeschichte, warum ich diesen Thread eröffne.
Meine Familie kommt ursprünglich aus Polen (besser gesagt meine Großeltern, mütterlicher Seits, aus Schlesien, meine Urgroßeltern, väterlicher seits, aus Hamburg), naja egal, jedenfalls ist meine Mutter auf die famose Idee gekommen, dass wir mal wieder unsere Verwandten in Polen besuchen könnten.
Nun verbindet mich mit diesem Land nichts, weder die Mentalität noch die Sprache (ich spreche nur Bruchstückhaft Polnisch) noch die Kultur (und ich war zu oft in Polen, um mich irgendwie kulturell wirklich begeistern zu können).
Also werde ich diese Pfingstferien (in der ich praktisch nur im Garten sitzen werde) seeehr viel Zeit haben.
Da ich aber nicht nur an meiner Ausbildungssingle schreiben kann, brauche ich etwas zu lesen. Wie ich mich kenne, sogar eine Menge zu lesen.
Jedoch werde ich der Fantasy langsam leit (vorallem deswegen, weil ich in letzter Zeit irgendwie nur 2. klassige Bücher in die Hand bekommen habe, die von Autoren geschrieben wurden, die einfach nur aufs schnelle Geld aus waren...), meine Bibliothek gibt nichts mehr her (Dorfbibliothek, ausgelesen) und ich finde partu keine interessanten Bücher.

Darum rufe ich nun diesen Thread ins Leben. Ihr braucht Lektüre für die Ferien, für Zwischendurch oder für sonst einen speziellen Fall und wisst nicht was?
Schreibt in diesem Thread, macht ein paar Angaben zu der Linie welche Lektüre ihr bevorzugt (am besten mit Beispielen).

Ich mache mal den Anfang, und hoffe ihr könnt mir helfen.
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Aaalso.
Kann mir einer von euch spezielle Shadowrun Romane empfehlen (bei der Masse die es gibt, blicke ich einfach nicht mehr durch ^^)?
Oder wirklich gute, fesselnde und vorallem lange Fantasy?
Kennt ihr gute Kabarett Bücher (wie etwa Pispers oder Schramm), die ihr mir empfehlen könntet?
Was natürlich auch sehr toll wäre, wären interessante Theologie- oder Gesellschaftsbücher (Kabarett mäßig zum Beispiel).
Kennt ihr mir helfen?



MFG,
verzweifelter Patti.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. April 2008, 22:36 
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Hi, ich habe neulich diese Buchbesprechung im Radio gehört, und da passt das ja wunderbar. Es ist von einem Kabarettisten geschrieben und bringt dich deiner polnischen Abstammung vielleicht ein bisschen näher:

Viva Polonia. Als deutscher Gastarbeiter in Polen
Von Steffen Möller

Die Buchbesprechung findest du hier:
http://www.wdr5.de/service/service_buch/1106916.phtml

Liebe Grüße,
Rea

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Story-Ticker vorrübergehend außer Kraft. Paper: Müllner et al., 2011 :D; Master of Science since 1.2.2011; Dr. rer nat since 16.7.2015

"All that we can truly take with us is what we have given away."
Peter Bailey in "It's a wonderful Life"


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. April 2008, 22:48 
Danke, werde ich mir anschauen!
Im Übrigen, wie gesagt: Ursprünglich kommt ein Großteil meiner Familie aus Deutschland (eigentlich alle, wenn man Ostpreußen dazurechnet *g*) außerdem bin ich hier geboren (pff Abstammung).


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. April 2008, 23:02 
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Beiträge: 1107
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Tzzz, also, ich finde es ziemlich cool das meine Familie aus allen Ecken Deutschlands kommt (Mütterlicherseits Oma aus Bayern, Opa aus Hessen; Väterlicherseits Oma aus Leipzig, Opa aus Deutsch-Ungarn, meine Eltern sind aber beide in Hessen geboren und aufgewachsen). Polnische bzw Ostpreußische "Abstammung" im rein genetischen Sinne ist ja auch kein Stigma sondern etwas was man schätzen sollte, schließlich ist es doch ganz interessant.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. April 2008, 23:56 
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Registriert: Donnerstag 23. Dezember 2004, 21:33
Beiträge: 1386
Wohnort: Göttingen
Mein Vater war auch noch gebürtiger Ostpreuße und ich habe auch polnische Verwandte, auch wenn ich sie noch nie gesehen habe. Zur Zeit des Eisernen Vorhangs war das Paket nach Polen immer ein fester Bestandteil des jährlichen Weihnachtsprozederes. :)

Mit Shadowrun-Romanen kenne ich mich leider absolut nicht aus, dafür lese ich aber einen Haufen anderer Dinge. Hier ein paar Favoriten:

Hm, was den Fantasymarkt betrifft, hast du recht. Die Kunst ist es wirklich, ein Buch zu finden, das nicht von der x-ten Heldengruppe um einen Auserwählten(TM) handelt, die den bösen bösen dunklen Oberherrscher(TM) besiegen müssen, damit der Auserwählte(TM), der in irgendeinem Bauernkaff als Waise aufgewachsen ist, und dessen alter weiser Mentor irgendwann während der ersten Hälfte des ersten Buches ins Gras beißt, seinen rechtmäßigen Königsthron besteigen kann.

Gute, düstere und vor allem nicht klischeehafte Fantasy: George R. R. Martin - Ein Lied von Eis und Feuer. Mittelalterliche Welt, sehr viele Charaktere, ein komplexer Plot und viele überraschende Wendungen.

Etwas, das eigentlich im heutigen London spielt und eine schräge pseudoviktorianische Parallelwelt unter der Londoner U-Bahn hat: Christoph Marzi - Lycidas. Der Erzählstil ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig (ein sehr einem klassischen Privatdetektiv ähnelnder Ich-Erzähler), aber die düster-spannende Atmosphäre ist einfach sehr schön umgesetzt.

Ein Rennen um eine sehr steampunkige Welt im Stil von Jules Verne: Paula Volsky - Das große Rennen. Das Buch ist leider derzeit vergriffen, aber sicherlich über die einschlägigen Auktionshäuser noch zu kriegen. Die Hauptperson ist eine junge Tochter aus gutem Hause, die durch diesen Wettbewerb ihrem Vater zeigen will, dass er sie mal sonstwie kann und sie ihr eigenständiges Leben leben will, ich weiß nicht, ob das so dein Fall ist.

Falls du Abenteuerromane magst: Björn Larsson - Long John Silver. Die komplette Lebensgeschichte des wohl berühmtesten Piraten aller Zeiten in einem spannenden Roman, der auch einen tiefen Einblick in die Seefahrt in der Zeit zwischen 1650 und 1700 bietet.

Ein Klassiker: Frans G. Bengtsson - Die Abenteuer des Röde Orm. Das ereignisreiche Leben des Wikingers Orm in der Zeit um 1000 n. Chr. Das Buch ist schon etwa 70 Jahre alt und der Schreibstil ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig (wenig wörtliche Rede), aber die Geschichte ist einfach spannend und beschreibt die damaligen Handelswege und Lebensweise der Wikinger und die einsetzende Christianisierung des Nordens sehr anschaulich.

Falls du die Filme von Quentin Tarantino / Robert Rodriguez etc. magst und ein wenig bissige Satire suchst: Ben Elton - Popcorn. Die Geschichte handelt von einem Regisseur eben solcher gewaltstilisierender Filme, der in der Nacht, in der er den Bester Film-Oscar gewonnen hat, von einem Gangsterpärchen als Geisel genommen wird, das sich seine Filme zum Vorbild genommen hat. Im Laufe der Handlung werden der ganze Irrwitz des Filmbusiness und vor allem Tarantino-Filme so richtig schön fies auf britisch-schwarzhumorige Art durch den Kakao gezogen.

Der ultimative Verschwörungsthriller mit Augenzwinkern, schon viele Jahre vor Dan Browns Illuminati und Sakrileg: Umberto Eco - Das Foucaultsche Pendel. Drei Angestellte eines italienischen Verlagshauses, das sein Geld hauptsächlich damit verdient, schlechte Schriftsteller übers Ohr zu hauen, sollen für die neue Esoterikreihe dieses Verlags ein Buch über eine Weltverschwörung schreiben und basteln sich einen abstrusen Mix aus tellurischen Erdströmen, Templern und anderen Geheimlogen zusammen. Probleme bekommen sie erst, als einige recht mächtige und skrupellose Hobbyverschwörer das Ganze für wahr halten und wissen wollen, woher sie die ganzen Wahrheiten haben, und dabei zu recht drastischen Mitteln greifen.

Alles Wissenswerte über die Erdgeschichte und die heutige Meeresforschung: Frank Schätzing - Nachrichten aus einem unbekannten Universum. Mit dem Buch habe ich meiner Mutter endlich erfolgreich verklickern können, was ich nun eigentlich studiere und die Geschichte über einen Tag im Leben eines kambrischen Trilobiten ist einfach nur lustig (zumindest für Geologen *flöt*).

Noch ein Klassiker: Alexandre Dumas - Die drei Musketiere. Ich liebe dieses Buch heiß und innig. Spannung, Abenteuer und vier ziemlich durchgeknallte Hauptcharaktere. Überhaupt hat Dumas das ganze Buch durchgehend so einen leicht augenzwinkernden Schreibstil der die Leichtigkeit des Lebens in dem Buch wunderbar darstellt.

Lothar Günther Buchheim - Das Boot. Das Buch ist wirklich heftig. Es erzählt die wahre ungeschönte Geschichte eines Kriegsberichtserstatters auf einem deutschen U-Boot der Atlantikflotte im 2. Weltkrieg und ist trotz 'Es' von Stephen King und diversen anderen Horrorromanen das gruseligste Buch das ich je gelesen habe, eben weil man weiß, dass fast alles, was dort passiert, Wirklichkeit gewesen ist: Der desillusionierte, kriegsmüde Kapitänleutnant, der erste Offizier, der sich eigentlich nur nach seiner Familie sehnt, der Bord-Vorzeigenazi, die erlogenen Siegnachrichten über das Radio, die Angst, wenn der Zerstörer kommt...

So, das wars erstmal. Der Beitrag ist ziemlich lang geworden, aber ich liebe Bücher und neige dazu, was das betrifft, ziemlich ins Schwafeln zu kommen ;)

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Streamen gegen Social Distancing-Koller: Jeden Freitag virtueller Meuchelmord mit Altair dem arroganten Assassinen

"You don't want to be vaporized because you need a body, the disruptor ruined your clothing, the knife was too savage, nerve gas smelled bad, hanging took too long and poison- what was wrong with poison?" (Elim Garak, Spion und Assassine, zu einem Kunden der eine Selbstinhumierung wünschte)


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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Mai 2008, 11:56 
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Registriert: Freitag 24. Dezember 2004, 17:00
Beiträge: 1100
Wohnort: Bonn
Von Ben Elton gibt es auch noch "Dead Famous" (ich weiss jetzt nicht, wie es auf deutsch heißt). Es nimmt die "Big-Brother"-Sendungen aufs Korn. In einer solchen Sendung wird eine der Teilnehmerinnen ermordet - und trotz der X Kameras kann man nicht erkennen von wem. Die Story bleibt spannend bis zuletzt.

An humorvoller Fantasy sind natürlich noch die Romane von Christopher Moore zu nennen, auch wenn sie nicht ganz meine Sache sind, da sie mir zu sehr in Richtung Horror tendieren. Aber wenn du das magst...
Eine Ausnahme bildet "Die Bibel nach Biff", wo er Theologie und Comedy verbindet.


Es gibt einen "Reiseführer" in das (erfundene) Land "Molwanien", der richtige Reiseführer karikiert. In welche Richtung es geht, verrät der Untertitel: Land des schadhaften Lächelns. Da kannst du dann auf deinem Balkon verreisen ;). Allerdings wiederholt sich einiges und als "in einem Zug durchlesen"-Lektüre daher nicht so zu empfehlen.

Zu "Ich bin dann mal weg" habe ich im Now-Reading-Thread ja schon etwas geschrieben.

Mehr fällt mir im Moment auch nicht ein.

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Es sind Geschichten, sie einen diese Welt... Herbert Grönemeyer


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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Mai 2008, 15:36 
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Registriert: Donnerstag 23. Dezember 2004, 15:15
Beiträge: 2162
Wohnort: Überwald
Ich würde eh' empfehlen, mal in den Parallelthread zu gucken. Ich mag jetzt nicht alle meine Kritiken rüberkopieren. ;)

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