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Rogi bekommt unerwarteten Besuch und muss ihre Strafe den Nähkurs geben. Wird sie damit fertig?
Dafür vergebene Note: 12
Rogi war auf der Jagd. Auf der Jagd nach dicken großen Tauben. Die Sanitäterin stand mit breiten Beinen auf einem Dach und blickte einem dieser Vögel in die Augen. Langsam hob Rogi ihre Arme. Sie war dem Tier nun fast eine Stunde lang gefolgt und hatte sich abgemüht um auf das Dach zu kommen. Die Taube sah sie schräg an und gurrte kurz. Sie war ein besonders prächtiges Exemplar, schon allein die Größe... Das Federvieh machte eine kurze Bewegung und Rogi traf eine schnelle Entscheidung. Sie sprang und kriegte den Vogel zu fassen, doch nun rutschte sie das Dach hinunter und drohte abzustürzen. Schnell umklammerte sie die Taube und versuchte es so gut es ging sie mit einer Hand festzuhalten, wobei ihr zweiter Daumen erheblich half, während sie mit ihrer anderen Hand versuchte Halt zu finden, dennoch rutschte sie unaufhörlich weiter. Ihre Beine hingen in der Luft, doch ihre Hand hatte Halt an der Regenrinne gefunden. Sie seufzte erleichtert und das Tier im anderen Arm war ihr nicht entkommen. Der Vogel gurrte und versuchte sich zu befreien, aber Rogi hatte ihren Griff was Tauben betraf perfektioniert. Rogi versuchte irgendeinen Halt mit den Füßen zu finden, doch vergeblich. Die Rinne bog sich unter ihrem Gewicht und ihre Hand rutschte ab. Einen kurzen Moment schien die Zeit still zu stehen, aber dann fiel sie doch.
"AAAAAAAAAAAAAAARH", schrie Rogi
"Gurrr?" war die Reaktion der Taube.
Drei Stockwerke fiel die Kommunikationsexpertin und es knackste bedenklich, als sie aufkam. Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete sie sich langsam auf, hustete ausgiebig und ihr Blick fiel auf den Vogel der mit einem Schrecken davon gekommen war. Sie versuchte aufzustehen, doch dann sah sie ihr verdrehtes Bein.
"Mift. Fande über mich"
Eine blasse Frau saß aufrecht in einer Kutsche und las nun zum dritten Mal folgenden Bericht:
Die Obergefreite hat aufgrund des tätlichen Angriffs auf einen Vorgesetzten
ein Urteil der Stufe 2 bekommen.
Sie wird dazu verurteilt, der gesamten Abteilung FROG einen Tageskurs im
'Notfallnähen' zu geben, der allen Mitgliedern der Abteilung die erste Hilfe
etwas näher bringen soll. Für die Dauer des Kurses wird die Obergefreite
damit zur Vorgesetzten und kann somit Erfahrungen aus der Sicht eines Solchen machen.
Weiterhin wird für die Obergefreite Feinstich am nächstmöglichen Termin eine
Püschologensitzung bei Lance Korporal Araghast Breguyar befohlen, damit ihr Zombieproblem
aus der Welt geschafft wird.
Auch dieses Mal brodelte der Zorn in ihr hoch und sie legte den Bericht in eine Akte. Da glaubte sie einen guten Ersatz gefunden zu haben und dann entpuppt sich diese Igorina als ziemlich unzuverlässig. Sie sah aus dem Fenster der Kutsche und betrachtete die Stadt die nicht mehr weit entfernt war. Ein, zwei Jahre war sie selbst dort gewesen und war so dumm gewesen sich der Wache anzuschließen ohne einen auch nur wirklich ersichtlichen Grund. Nur gegen die Langweile, wie ihr klar wurde. Sie blickte wieder auf die Akte und seufzte. Nun sie hatte ein entsprechendes Entschuldigungsschreiben für den Kommandeur aufgesetzt, was sie nun mit diesem weiblichen Igor machen würde, wusste sie noch nicht, doch es blieben keine guten Aussichten für die Wächterin. Sie ging den Bericht vor ihr durch, Beförderung zur Hauptgefreiten stand als letztes dort geschrieben.
Rogi humpelte wütend ins Wachhaus und eine pickende Taube in den Händen verbesserte nicht grade ihre Laune, als Mindy ihr entgegen kam.
"Da bist du ja, wir müssen noch die letzten Rechnungen durchgehen, denn das
Taubenfutter wird langsam knapp und", die Hauptgefreite sah auf das
zerrissene Hosenbein ihrer Ausbilderin, "Was ist passiert?"
"Nichtf ernf..."
"Du blutest!", Mindy wurde etwas blass und wandte den Blick ab.
"Ich komme fpäter, ja?", Rogi wurde rot als ob es ihr peinlich wäre, dass sie sich verletzt hatte. Mindorah nickte schnell und Rogi setzte schnell den Weg zu ihrem Büro fort. Sie seufzte, jetzt teilten sie sich schon zu dritt den Taubenschlag. Nun sie hatte nichts gegen Arbeitsteilung, mit Will Passdochauf gab es nie Probleme, doch das Mindy ständig etwas wissen wollte, war sie einfach nicht gewohnt. Sie war offiziell die Ausbilderin der Hauptgefreiten gewesen und sie hatte ihr so gut es ging alles gesagt was sie wusste, doch im Endeffekt lief alles auf Selbstaneignung hinaus. Ihre Gedanken schweiften ab und sie dachte an den Nähkurs den sie für die gesamte Abteilung hätte geben müssen. Sie hatte sich immer wieder rausgeredet, dass sie viel um die Ohren hätte mit den Tauben und den Kommunikationsdämonen und zu ihrer Erleichterung hatte sie Erfolg damit gehabt. Sie wurde degradiert. Sie wusste, dass es kein guter Schritt in ihrer Wachelaufbahn war, aber es war umso schlimmer als sie kurze Zeit später wieder befördert wurde und plötzlich war sie Hauptgefreite. Sie schaute kurz auf ihre neu erworbenen Rangabzeichen auf der Schulter und wagte nicht daran zu denken welcher Rang als nächstes auf sie lauerte. Endlich war sie bei ihrem Büro angekommen und sperrte den gefangen Vogel in einen Käfig, der schon neben Elster bereitstand. Inzwischen war das Büro voll mit Staub und Spinnweben doch komischerweise blieb ihr Arbeitsplatz der Obduktionstisch immer sauber. Sie setze sich auf ihre Pritsche, legte ihr gebrochenes Bein hoch und beseitigte das zerrissene Hosenbein nun endgültig.
Die schwarze Kutsche schlängelte sich inzwischen durch die Straßen Ankh-Morporks und blieb schließlich vor dem Patrizierpalast stehen. Die Frau bahnte sich ihren Weg durch den Palast ohne von jemandem aufgehalten zu werden und betrat ohne anzuklopfen, das rechteckige Büro. Drumknott rannte hinter ihr her.
"Sie ist einfach..."
Der Patrizier sah von seinen Unterlagen auf: "Schon gut du kannst gehen Drumknott"
"Ich hatte eher mit einer schriftlichen Antwort gerechnet", sagte Lord Vetinari als sein Sekretär den Raum verlassen hatte.
"Ich bin nicht nur wegen deinem Schreiben hier, Havelock"
"Und..."
"Das geht dich nichts an. Was das angeht", sie legte ein Dokument vor ihn auf den Schreibtisch, "Ich habe dieses Angebot schon einmal abgelehnt, also was soll das?"
"Schade, als Vorsitzende des Rates der Untoten hätte ich deine Unterstützung
gebrauchen können."
"Ich stehe nicht zur Verfügung."
"Du bist immer noch Bürgerin dieser Stadt, Ayami. Zumindest laut meinen Unterlagen", sagte der Patrizier und schob das Dokument zurück zu ihr.
"Das ist vorbei und ich habe nicht die ganze Nacht Zeit", sie holte noch ein
Schreiben hervor: "Was soll das?"
"Ah sie haben den Antrag endlich bearbeitet", antwortete Havelock ruhig und setzte die Fingerspitzen aufeinander.
"Ich soll wieder in die Assasinengilde? Und ich soll die Prüfung wiederholen? Das ist doch wohl ein Scherz."
"Nun du warst doch einmal in - naja - der Königlichen Schule."
"Ja als sie gegründet wurde und es gab ein paar Gründe warum Frauen nicht mehr willkommen waren. Einer davon war ich. Naja Lord Witwenmacher ist jung er kann es nicht wissen."
Havelock hob eine Braue als sie das Oberhaupt der Assasinengilde als jung bezeichnete, doch das war eigentlich jeder Mensch für sie.
"Nun die Zeiten haben sich geändert."
"Das brauchst du mir nicht sagen, Havelock."
"Nun warum versucht du es nicht einfach?"
Ayami hob die Brauen: "Ich werde darüber nachdenken", sie drehte sich um, "Ich möchte dich nicht weiter aufhalten", und sie ging.
"Also sechs AM Dollar sollten wir anfordern, dann müsste das Lager wieder voll sein", sagte Mindorah und schrieb die Zahl auf einen Zettel mit einer etwas wirr aussehenden mathematischen Rechnung. Rogi und Will stimmten ihr zu.
"Sind wir dann hier fertig?", fragte Hauptgefreite Passdochauf hoffnungsvoll.
"Denke fon oder?"
Die drei Kommunikationsexperten saßen in der Kantine. Sie hatten im Taubenschlag Bestandsaufnahme gemacht, da das Futter langsam knapp wurde und verbrachten so ihren restlichen Dienst in der Kantine, um auszurechnen wie viel sie zum Aufstocken des Lagers brauchten, insgesamt 10 Säcke frisches Futter wollten sie beantragen und dazu noch ein Sack mit speziellen Leckereien für die Tauben.
"Gut dann war's das, ich gehe nun nach Hause", sagte Mindy und streckte sich.
Die drei verabschiedeten sich und Rogi nahm die Rechnung um sie an den Kommandeur weiterzuleiten.
Am nächsten Morgen wurde eine Leiche gefunden und die Spurensicherung von der Stadtwache war bereits mit der Untersuchung beschäftigt. Larius und Gnomen est Nomen sicherten den Tatort ab auch wenn das in dieser Gasse nicht wirklich nötig war und so lehnte Larius an der Wand und beobachtete Charlie Holm bei seiner Arbeit.
"Hm zwei Bisspuren am Hals. Sehr blass. Scheint ziemlich klar zu sein, dass das ein Vampir war."
Charlie gesellte sich zu Larius und Gnomen, der inzwischen auf Larius Schulter geklettert war. Der Spurensicherer stopfte seine Pfeife und entzündete sie.
"Schon fertig?", fragte Larius verwundert.
"Es gibt nichts zu finden."
"Was soll das heißen?", fragten Larius und Gen aus einem Mund.
Es gibt nichts, rein gar nichts. Nur die Leiche und wenn man sich die anschaut ist ziemlich klar, dass es ein Vampir war", sagte Charlie Holm und wartete nun mit den anderen auf den Wagen der die Leiche zur Gerichtsmedizin bringen würde.
Rogi war den ganzen Tag damit beschäftigt ihre neue Taubenzucht zu starten. Nun eine Taube hatte sie inzwischen, dazu noch die die schon im Taubenschlag waren, die sie hauptsächlich wegen ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz auswählte. Körper und Geist war ein gutes Motto fand Rogi und nun hoffte sie, dass dies bei Tauben funktionieren würde. Im Kopf malte sich die Kommunikationsexpertin schon die perfekte Taube für die TK Anlage aus, doch erst musste sie den neuen Vogel trainieren um ihm wenigstens halbwegs ein paar Kommandos beizubringen. Sie hatte ja noch nicht mal einen Namen für das Tier. Noch dazu hatte Rogi die neu erworbene Taube von Carisa angenommen. Hermine hatte die Wasserspeierin den Vogel getauft und Intelligenz war bei dem Tier nicht zu finden, doch der Vogel war zutraulich und Rogi gab sich alle Mühe, aber die Taube hörte auf kein Kommando.
"Hermine!", Rogi pfiff in ihre Taubenpfeife, "komm da runter!"
Die Taube saß auf der Regenrinne über Rogi im Hof der Wache und beäugte die Igorina, die ihr eine Hand voll Körner hinhielt und immer wieder aufgeregt in ein metallenes Ding blies. Doch sie hatte heute schon genug zu Essen von ihr bekommen und wollte jetzt nicht noch mehr. Genug war genug. Rogi seufzte und spuckte die Pfeife aus, die darauf um ihren Hals baumelte.
"Dann bleib eben da oben verdammtef Vieh."
Sie steckte das Futter wieder ein und ging rein in den Taubenschlag, um dort
nach ihrer gefangenen Taube Ausschau zu halten, die sie mit einer Testnachricht zur Kröselstrasse geschickt hatte. "Foll diefe Taube doch bleiben wo die Fonne nicht feint", murmelte Rogi vor sich hin.
"Du sollst was?", fragte Rascaal erstaunt.
"Ihre besten Grüße ausrichten", sagte Rince ruhig und reichte den Brief an den Hauptmann weiter.
"Sie entschuldigt sich dafür das sie die Wache verlassen hat und Rogi ist ihr Ersatz?", fragte der IA –Agent als er den Brief schnell gelesen hatte.
"Ja und ich habe mich schon gefragt wo ihr Teil in der Akte abgeblieben ist."
"Sie entschuldigt sich für das Verhalten von Rogi es würde nicht wieder vorkommen? Was meint sie damit?"
Rince zuckte mit den Schultern und kramte sein zweites Frühstück hervor.
"Ich werde Rogi bei Gelegenheit darauf ansprechen", sagte Rascaal bestimmt.
"Tu das und frage am besten wo Ayamis Teil in ihrer Akte abgeblieben ist."
"Warum? Das hat dich die letzten Jahre auch nicht gestört."
"Aber jetzt stört es mich."
"Ok", Ras seufzte innerlich, "werde ich machen", Der Hauptmann legte den Brief hin und verließ das Büro des Kommandeurs.
Rogi kam zurück in ihre Zelle, entzündete eine Kerze und stellte sie auf ihren Schreibtisch, als hinter ihr eine blase Frau erschien:
"Ein interessantes Büro..."
Die Sanitäterin zuckte zusammen und drehte sich langsam um.
"Waf macht Ihr hier?", fragte die Sanitäterin überrascht und fügte schnell ein "Hoheit" hinzu.
"Ich habe mich nach dir erkundigt, Igorina."
"Rogi", platzte es aus der Hauptgefreiten heraus, "um genau fu fein Rogi Feinftich, Hoheit"
"Ich weiß, Igorina. Ich habe doch gesagt, ich habe mich nach dir erkundigt und ich bin nicht erfreut über meine Informationen. Vielleicht kannst du sie ja erweitern"
"Majestät?"
"Warum wurdest du degradiert?"
Rogi hielt den Atem an. Sie wusste alles, einfach alles, und es gab keine Möglichkeit ihr zu entkommen.
"Ich, ich..."
"Hast du wirklich einen gewissen, Robin Picardo angegriffen?"
"Ich..."
"Ja oder Nein?"
Rogi nickte einfach und Ayami war plötzlich bis auf wenige Zentimeter zu ihr herangekommen. Plötzlich legten sich die langen dünnen Finger um ihren Hals und sie wurde hochgehoben.
"Etwa so? Und nun sage mir eins. Warum hast du deine Strafe nicht wie befohlen erledigt?"
Rogi versuchte die Hand von ihrem Hals zu schieben, doch der Griff war zu stark.
"Gn ich rrr ich..."
Ayami lies los und Rogi blieb auf der Pritsche liegen.
"Hör zu, du wirst diesen Nähkurs geben und dich in die Rolle einer Vorgesetzten fügen."
"Aber..."
Ayami packte wieder zu und hob sie abermals hoch.
"Du möchtest mir doch nicht widersprechen?"
Rogi brachte nur noch ein Röcheln hervor und ihr wurde langsam schwarz vor Augen. Ayami ließ sie langsam runter.
"Das war noch nicht alles, Igorina. Ich komme wieder."
Rogi wurde ohnmächtig.
Araghast kam in sein Büro und im Dunkeln konnte er die Umrisse einer Person auf seinem Stuhl erkennen.
"Was haben Sie hier verloren?"
Die Gestalt stand auf und die Kerzen auf dem Schreibtisch gingen an.
"Oh tut mir Leid, Lord von Canis Maior Alpha, aber ich habe schon alles gefunden", sagte Ayami mit gespielter Unschuld und legte eine Akte auf den Tisch.
"Chief-Korporal reicht vollkommen", erwiderte Bregs kühl.
"Chief-Korporal sehr lobenswert, nun vielleicht haben wir ein anderes Mal Gelegenheit uns zu unterhalten."
Ayami ging an Araghast vorbei und hinaus in den Gang wobei ihre Bewegungen kaum wahrnehmbar waren. Es sah aus als würde man sich eine Diashow ansehen die dokumentierte wie eine Person den Raum verlässt. Er schaute ihr kurz nach, doch als er in den Gang schaute, war sie verschwunden, schnell sah er auf die Akte die sie hingelegt hatte: Rogi Feinstich.
Was wollte diese Frau damit?
Bregs ging zu der Igorina um vielleicht von ihr zu erfahren wer diese Person war und
öffnete verwundert die Tür als nach seinem ersten Klopfen nicht geöffnet wurde.
"Rogi?", er sah sie am Boden liegen und wollte schon Sanitäter rufen doch er biss sich auf die Zunge. Er seufzte und schüttelte die Igorina leicht in der Hoffnung, dass sie dadurch aufwachen würde, doch keine Reaktion. Er gab ihr eine leichte Ohrfeige und schrie schließlich ihren Namen: "Rooogi!"
Rogi stand auf einmal Kerzengerade und salutierte: "Ja, För?!"
"Was ist passiert?", fragte der Püschologe streng.
"Nichtf", antwortete Rogi schnell und sah sich gehetzt um.
"Nun du wirst es mir wohl nicht übel nehmen, wenn ich dir nicht glaube, aber ist dabei eine gewisse Frau beteiligt die vorhin mein Büro nach eben deiner Akte durchschnüffelt hat?"
"Fie hat waf?"
Bregs zog eine Braue hoch und Rogi verstummte.
"Wer ist sie?", hakte Araghast nach.
"Fie ift mein Meifter, meine Herrin."
Wer ist das nicht, dachte Bregs und fragte weiter: "Ein Name wäre auch nicht schlecht"
"Ayami Vetinari."
"Soso. Ich wußte gar nicht, daß der Patrizier noch weitere Verwandte hat. Und wie kommst du in ihre Dienste?"
"Fie ermöglichte ef mir Überwald fu verlaffen, doch dafür folte ich mich der Wache anfliefen."
"So ist das also...und warum schüffelt sie dann in meinem Büro nach deiner Akte?"
Rogi zuckte mit den Schultern: "Vielleicht möchte fie ihre Informationen nachprüfen, För."
"Verstehe", sagte Bregs und bemerkte nun die Male an Rogis Hals, "Dein Hals...War sie das etwa?"
Rogi schlug den Kragen ihrer Uniform hoch: "Ef ift nichtf För. Ich muff nun gehen, För."
"Wohin willst du jetzt noch? Es ist doch schon mitten in der Nacht"
"Ich muff ein paar Beforgungen machen, För", und schon war Rogi verschwunden. Was ist nur in sie gefahren, dachte Bregs.
"Wieder unser Vampir", sagte Charlie Holm, als er den Tatort betrachtete.
"Sieht so aus", sagte Jack, der diesmal gleich mitgekommen war.
"Sieht nicht gut aus für die Vampire in der Stadt wenn das so weiter geht"
"Könnte sein", sagte Jack schlicht.
Charlie nahm einen Zug aus seiner Pfeife und half Jack dabei die Leiche auf den Wagen zu laden. Larius schleuste ein paar Passanten weiter, die einen Blick auf den Toten riskieren wollten.
"Kommt schon hier gibt’s wirklich nichts zu sehen."
"Ich glaube ein Ermittler sollte sich der Sache mal annehmen", sagte Charlie und blies einen Rauchring.
"Ja sollte einer machen", sagte Jack gelangweilt.
"Einfach weiter gehen ja? Ja so ist es gut, schönen Tag noch", winkte Larius zwei älteren Damen zu.
Araghast saß in seinem Büro und sah nach, ob eine Akte fehlte, doch alles war fein säuberlich hinterlassen worden, dabei hatte er nie wirklich auf Ordnung geachtet.
"Hey du, Einauge, eine Nachricht", rief Reggie aus der Poströhre Araghast zu, warf die Nachricht auf den Schreibtisch und war schon wieder verschwunden.
Bregs schaute kurz auf. Normal waren die doch nie so schnell bei ihrer Arbeit, doch er machte sich keine weiteren Gedanken und war froh den Quälgeist so schnell wieder los zu sein.
Memo an alle FROGs
Bitte findet euch heute im FROG-Bereitschaftsraum um 14.00 Uhr ein. Der Nähkurs wird heute beginnen.
Gez. Rogi Feinstich
Araghast legte die Nachricht beiseite. Irgendwas stimmte da nicht.
Alle FROGs hatten sich im Bereitschaftsraum eingefunden in dem Rogi schon auf sie wartete, selbst Rib war da, der eigentlich schon seinen Dienst bei SEALS angetreten hatte, doch als er von dem Nähkurs hörte wollte er unbedingt mitmachen. Auf dem Tisch war ein großer Beutel und mehrere Nadelkissen und Rollen Faden untergebracht. Die Igorina sah nicht gut aus. Sie hatte schwarze Augenringe und ihre Augen selbst waren etwas blutunterlaufen. Die Male an ihrem Hals waren aber inzwischen verblasst, wahrscheinlich hatte sie irgendeine Salbe aufgetragen, vermutete der FROG-Püschologe.
"Äh ja fön daf ihr alle ähm pünktlich feid. Ich äh habe mir gedacht daf ich den Nähkurs äh nun doch geben werde"
"Warum du wurdest für dein Vergehen doch schon degradiert oder nicht?", fiel ihr Veni ins Wort, die gar nicht begeistert zu sein schien. Araghast rollte mit dem Auge. Er hatte vorher lange mit Venezia diskutiert, dass dieses Verhalten von Rogi gefördert werden müsste, doch Veni fand das ganze Urteil ziemlich unsinnig und saß mit verschränkten Armen auf seiner Schulter.
"Nun ja aber wie heift ef fo fön? Ftrafe muff fein?", sagte Rogi zittrig, "Alfo äh können wir anfangen?"
"Ja, Mä'äm!", rief Rib, der etwas eifrig an die Sache ran ging und salutierte sodass Rogi zusammenzuckte. Der Rest gab ein zustimmendes Gemurmel von sich. Rogi schüttete den Inhalt des Beutels aus und zum Vorschein kamen Schweinshaxen und Auberginen.
"Auberginen?", fragte Mindorah verblüfft.
"Wir werden dief hier fum Üben nehmen, da ihr hier flieflich lernen follt wie
man Wunden näht und daf ähnelt der Menflichen Haut am eheften"
"Ja aber Auberginen?", sagte Mindy nun wieder.
"Ich äh muffte improvifieren", sagte die Igorina verzweifelt, "Alfo nimmt fich jetft bitte jeder eine Fweinfhaxe oder Aubergine und Nadel und Faden."
Rib, der auf der Tischplatte stand, war schon bei Rogi, zog sich eine Nadel aus einem Kissen und schleifte eine Schweinshaxe hinter sich her. Danach trudelten auch die anderen einer nach dem anderen ein, wobei Bregs die Sachen für Venezia mitnahm, da sie auf seiner Schulter ihren Protest ausdrückte: "Was hat sich Rascaal dabei nur gedacht? Er ist schon viel zu lange bei IA wenn ihr mich fragt, aber das tut ja keiner!"
"Alfo fangen wir an. Ich habe Die Haxe und die Auberginen fon fo weit vorbereitet, daff fie eine "Wunde" haben und ihr werdet fie wieder funähen",
Rogi machte eine kurze Pause und schien zu überlegen, was sie als nächstes sagen wollte, als hätte sie den Vortrag auswendig gelernt, "Ähm alfo wer von euch kann nähen?"
Ein paar hoben die Hände, doch viele waren es nicht. Vor allem die Männer in der Truppe hatten keine Ahnung von diesem Handwerk und Rogi seufzte innerlich.
"Alfo gut ich bitte alle die fich nun gemeldet haben mir erftmal fu helfen den anderen die Grundgriffe beifubringen"
"Zwei Leichen in zwei Nächten, das verbreitet sich schnell in Ankh-Morpork, doch ich habe es geschafft Herrn de Worde davon zu überzeugen, sich noch ein wenig zurückzuhalten, doch wenn das so weiter geht wird er, denke ich, keinen Halt machen und uns ein hübsches Extrablatt servieren", sprach Rina zur versammelten R.U.M.-Mannschaft, "Also, da SUSI bisher keine Spuren finden konnte, macht das unsere Sache nicht gerade einfach. Das Einzige, was wir mit Sicherheit sagen können ist, das wir es mit einem Blutsauger zu tun haben."
"Vampir, Mä'äm."
Rina seufzte: "Von mir aus mit einem Vampir."
"Oder einer Vampirin."
"Ist ja gut, Dragor. Mach das nicht noch unnötig kompliziert."
"Entschuldigung, Mä'äm."
"Also Kolumbini und Romulus, ihr werdet die Angehörigen der Opfer befragen. Einigt euch wer wen übernimmt. Arunagena du wirst dich bei Araghast Breguyar melden und mit ihm ein Täterprofil zusammenstellen soweit das möglich ist."
"Ja, Mä'äm."
"Ich bin noch nicht fertig, jemand muss in die Enthaltsamkeitsliga und dort nach Neuankömmlingen fragen oder ob irgendwer rückfällig geworden ist. Auch bei Reg Schuh und seinem Club des neuen Anfangs muss jemand vorbeischauen, also schleusen wir am besten einen Verdeckten Ermittler ein. Nein Dragor du brauchst dich gar nicht erst melden, egal wie gut du dich verkleidest es sind immer noch Vampire. Die Gefahr der Wiedererkennung ist zu groß"
"Schon verstanden, Mä'äm", sagte Dragor und lies die Hand wieder sinken.
"Gut. Carisa ist für diesen Auftrag leider nicht geeignet, deswegen habe ich Patrick Nichts von DOG angefordert. Er wird, denke ich, auch bald hier sein."
Rogi kämpfte inzwischen gegen ihre Müdigkeit an. Nun schien es doch keine gute Idee mehr zu sein den Nähkurs so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, doch sie hatte es einfach nicht gewagt zu schlafen, da die Panik, dass Ayami noch mal kommen würde, an ihren Nervenkostüm zerrte, ansonsten hätte sie diesen Tag wahrscheinlich gut überstanden. Kurz beobachtete sie Sidney wie er versuchte den Faden ins Nadelöhr zu fädeln, doch nach den Tipps von Kanndra hatte er es schließlich geschafft, weitaus problematischer sah es bei den Trollen aus, die die Nadeln nicht mal halten konnten, ohne dass sie zwischen Daumen und Zeigefinger verschwanden. Rogi begriff, dass es keinen Sinn machte ihnen das Nähen beizubringen, wenn sie es nicht anwenden konnten und so kam es zu einer ihrer ersten richtigen Anweisungen. Sie gab Madam Massive und Felsspalter zu verstehen, dass sie aufpassen und gut zuhören sollten. Vielleicht konnten sie ihr Wissen einem Wächter in Not weiter geben, dass hoffte die Igorina zumindest. Noch ein Problem hatte Max beim Einfädeln, da seine Klauen ihn dabei behinderten die Nadel richtig festzuhalten. Venezia weigerte sich immer noch, irgendeinen Beitrag zu leisten und Rogi beließ es auch dabei, schließlich meckerte sie nicht mehr rum und das war schon ein guter Anfang. Plötzlich als sie ihren Vortrag schon weiterführen wollte, schrie Skilla auf. Die Sanitäterin war auf alles gefasst nur nicht auf das was sie sah. Vor Skilla hüpfe eine Schweinshaxe vorbei und Kanndra stürmte hinterher.
"Äh entschuldigung, kann ich vorbei, vorsicht", rief Kanndra und ihr Gesicht wurde immer röter. Die Schweinshaxe hüpfte vom Tisch an Magane vorbei. Valdimier wollte zu Hilfe kommen und stellte sich der Haxe in den Weg.
"Vorsicht, tritt nicht auf meine Haxe", rief Kanndra und in dem Moment trat die Haxe dem Vampir ans Schienbein, "...sie tritt zurück", beendete die Späherin den Satz. Kanndra sprang und kriegte die Haxe grade so. Rogi kam ihr zu Hilfe und zückte aus ihrer Innentasche einen Pflock. Gekonnt pfählte die Igorina die Schweinshaxe.
"Ähm, danke", seufzte Kanndra erleichtert.
"Haft du etwa Voodoo angewandt?"
"Äh war keine Absicht tut mir le..."
"Du hast einen Pflock bei dir?", schrie Valdimier auf und unterbrach damit die Genuanerin, "Einen Pflock?"
Valdimier war darüber ein wenig schockiert.
"Ähm, eine alte Angewohnheit auf Überwald", versuchte Rogi sich zu verteidigen.
"Rogi erschreck mich nie wieder so", gab Valdimier nun gekränkt zurück und die Chefs der Abteilung waren froh nicht eingreifen zu müssen. Rogi sah sich unsicher um. Die Lage hatte sich anscheinend wieder beruhigt.
"Ähm können wir weiter machen?", sagte sie und machte eine kurze Pause, "Alfo wenn ihr dann alle fo weit feid?"
Rib salutierte wieder: "Bin so weit, Mä'äm!"
"Ähm einen Moment noch", sagte Max verzweifelt da ihm die Nadel immer wieder aus den Klauen fiel. Rogi kam schließlich hinzu und half dem schwarzen Mann, der resignierend Nadel und Faden in ihre Hände gab. Als alle soweit waren setzte sie wieder zu ihrem Vortrag an: "Gut da ihr nun unfer wichtigftef Werkfeug habt können wir loflegen, Rib nimm verdammt noch mal deine Hand wieder runter"
"Ja, Mä'äm!", sagte Rib voller Tatendrang.
Rogi seufzte, wenn es doch nur lassen würde. Musste er ihr dass auch noch so schwer machen? Es schien fast schon Absicht zu sein.
"Alfo legt die Haxe fo vor euch daf ihr die Wunde am beften fehen könnt. Waf nun wichtig ift find kleine feine Ftiche die nur die oberfte Hautficht berühren, doch daf gilt auch nur bei Fleifwunden. Fobald Fehnen verletft wurden wird ef fwieriger doch dafu kommen wir fpäter."
"Ok sonst noch irgendwelche Fragen?"
Es klopfte an die Tür und Patrick Nichts trat ein.
"Ah da bist du ja, du weißt sicherlich worum es geht, oder?", fragte Rina argwöhnisch.
"Ähm nicht wirklich, der Feldwebel meine nur es sei dringend also bin ich gleich hierher."
Rina seufzte, dass bei DOG alles immer so locker zuging nervte sie manchmal tierisch: "Also gut, Dragor wird dich einweisen und dir erklären was zu tun ist. Also irgendwelche Fragen?", fragte Rina nun nochmals.
"Ähm ja", sagte Patrick Nichts verlegen", Worum geht's eigentlich?"
"Zwei Leichen, zwei Nächte, keine Zeit verlieren, Enthaltsamkeitsliga, verdeckter Ermittler. Alles klar?"
Patrick setzte einen irritierten Blick auf und wollte schon etwas sagen, als ihm Dragor plötzlich einen Stoß in die Rippen gab: "AAAAAAAAAAAAHH jaaaa alles klar..."
"Na dann Los, los, los, wir haben keine Zeit zu verlieren!"
Skeptisch betrachtete Rogi die bisherigen Ergebnisse. Die Aubergine von Max war ziemlich mitgenommen und sah schlimmer aus als vorher, Sidneys Schweinshaxe sah ganz passabel aus, dafür das er eigentlich kein Interesse an diesem Nähkurs zu haben schien. Alles in Allem konnten sich die Ergebnisse sehen lassen, vor Allem, wenn man darauf Wert legte, dass große Narben zurück blieben.
"Alfo gut daf muff reichen. Wir haben flieflich nur einen Tag."
Rogi winkte die Abteilung zu sich heran und alle stellten sich im Halbkreis um sie herum. Sie nahm den Gürtel ihrer Uniform, krempelte den Ärmel ihres linken Armes hoch und schnürte mit besagtem Gürtel die Blutzufuhr ab.
"Nun möchte ich euch demonstrieren wie wichtig die Fehnenftränge find."
Ohne ein weiteres Wort sagen setzte die Igorina ihr Skalpell am Unterarm an und begann diesen bis zur Hälfte aufzuschneiden.
"ROGI! Spinnst du!" schrie Venezia auf. Bregs hob kritisch die Brauen und Valdimirs Augen funkelten förmlich als er das Blut sah. Charlie hielt den Atem an und Sidney gab ein leichtes Knurren von sich. Mindorah wandte sich ab, als sie blass um die Nase wurde. Der Rest der Truppe sah die Igorina nicht weniger entsetzt an.
"Man, zur Seite ich seh nichts", sagte Magane plötzlich und drängte Laiza beiseite worauf diese sie wieder zurückschubste und schon schrien sich die beiden an. Rogi sah sich panisch um, irgendwas war hier gerade gewaltig schief gelaufen, nur was? Venezia sprang von Bregs ab und landete neben Rogis Ohr. Sie flüsterte ihr etwas zu und die Igorina sah sie kurz skeptisch an, sie sah zu der kleinen Gruppe vor ihr und dann schrie sie: "RUUUUUUHE!"
Plötzlich war alles still und Magane und Laiza gingen schnell auseinander. Rogi lies sich auf einen Stuhl sinken und fing an ihre selbst zugefügte Wunde schnell zuzunähen.
"Ef tut mir Leid. Ich kann daf einfach nicht", sagte die Sanitäterin niedergeschlagen.
"Schon gut Rogi das war ein super Anfang!", versuchte Kanndra sie aufzumuntern.
"Wirklich?", fragte Rogi und machte den letzten Stich. Geschickt riss sie den Faden ab und man konnte kaum glauben, dass sie vor kurzem noch blutete. Langsam löste sie ihren Gürtel und hauchte ihrem Arm wieder Leben ein indem sie ihn mehrfach anspannte. Selbst dabei war Rib, der sich auf Felsspalters Schulter einen guten Beobachtungsposten geschaffen hatte, so aufmerksam, dass es ihr schier den Verstand raubte.
"Ja", mischte sich Araghast nun ein, "Und du solltest den Kurs auch beenden."
"Aber."
"Willst du dass sie dir weiter Ärger macht?", sprach der Püschologe seine Vermutung aus.
Rogi biss sich auf die Zunge, er meinte Ayami und er hatte recht woher auch immer oder ahnte er nur dass sie nochmals auftauchen könnte? Veni sah ihren Stellvertreter irritiert an doch mit einem Handzeichen gab er ihr zu verstehen das sie doch bitte still sein sollte.
"Nun?"
"Ja, wenn ihr alle bereit feid werde ich den Kurf nun fortfetfen."
Rogi dachte kurz nach. Sie wollte durch ihre Demonstration an ihrem eigenen Arm eigentlich nur veranschaulichen wie wichtig die Sehnen waren und was passierte wenn diese nicht mehr funktionierten, doch sie hatte nicht daran gedacht, dass die halbe Abeilung ziemlich empfindlich auf Blut reagierte. Nun nicht empfindlich verbesserte sie sich, vielmehr hungrig.
"Alfo ich bin gleich wieder da, ihr äh könnt folange weiterüben" Und schon war Rogi verschwunden.
"So, nun sag mir was du weißt!", zischte die Abteilungsleiterin den Halbvampir an.
Romulus und Kolumbini kamen fast gleichzeitig zurück ins Wachhaus und wollten in die Kantine um bei einer Tasse mit welchem Getränk auch immer (Hauptsache heiß) ihre Ermittlungsergebnisse besprechen, als Rogi die beiden fast umrannte.
"Entfuldigung, För", sagte sie im Vorbeigehen und war auch schon um die Ecke verschwunden.
"Was ist denn in sie gefahren?", sagte Kolumbini und richtete seinen MANTEL.
"Sie gibt heute den Nähkurs wie ich gehört habe."
"Nähkurs?"
"Ja, ich frage mich warum die Näherinnengilde das zulässt."
Kolumbini musste grinsen: "Witzbold, aber mich würde eher interessieren welche Stellungen sie vorführt."
Eine kurze Pause entstand und schließlich brachen beide Ermittler in schallendes Gelächter aus und sie hatten sich erst beruhigt, als sie beide in der Kantine saßen.
"Also um zu unserem Fall zu kommen. Was rausbekommen?", begann Romulus das Gespräch.
"Hm diese Narren sind ziemlich stur was Informationen über Gildenmitglieder angeht, aber ich weiß zumindest, dass er eine Ausbildung als Pantomime hatte."
"Pantomime hier in Ankh-Morpork?", fragte der Werwolf ungläubig.
"Ja er war ja ein Glück in Zivil unterwegs, nicht?"
"Vielleicht hat es Vetinari trotzdem gewusst."
"Und wenn schon, das wäre nicht seine Art.."
"Wenn dann die Skorpionsgrube", beendete Romulus den Satz, "Sonst noch was?"
"Er hat wohl in Gennua gearbeitet und war auf Heimaturlaub, wollte angeblich auch eine Weiterschulung zum Hofnarr machen, aber das war es eigentlich schon"
"Hm also auch nicht was uns weiterhilft"
"Kam bei der Kaufmannsgilde nichts Vernünftiges bei raus?"
Romulus schüttelte den kopf: "Leider nein."
Kolumbini tippte gegen sein Glasauge.
"Ayami?", hakte Venezia nach, "sagtest du eben Ayami?" Inzwischen hatten sich die beiden Chefs der Abteilung soweit zurückgezogen, dass sie halbwegs unter sich waren.
"Ja, ist sie besonderst wichtig? Habe ich etwas verpasst?"
"Nun, sie war mal Wächterin."
"Und?"
"Rogi hat ihre alte Dienstmarke."
"Und wenn meine Vermutung richtig ist, dann ist Rogi bestimmt nicht freiwillig zur Wache gekommen sondern wegen Ayami", sagte Araghast schnell.
"Du hast schon eine Vermutung?"
"Ist mir eben eingefallen."
In diesem Moment kam Rogi zurück und Bregs ging schnell wieder zu seinem Platz zurück. Die Igorina hatte eine seltsame Konstruktion dabei eine Art mechanischen Hand und wieder sollten sich alle um Rogi versammeln und als man die "Hand" genauer betrachtete, sah man dass Fäden an ihr befestigt waren, jeweils an einem Finger ein dicker Faden, die an der Hand entlangliefen bis zum Ende des Unterarms.
"Fo ich habe auf die fnelle ein Model hergeftellt daf der menflichen Hand nahe kommt, wie ihr fehen könnt verlaufen an den Metallteilen Fäden entlang, diefe follen die Fehnen darftellen", sie zog zur Demonstration an allen fünf Fäden und die Finger zogen sich zusammen, sodass die Hand eine Faust machte.
"Fo genaufo ift ef mit jeder Hand, ftellt euch nun vor diefe fehnen find fo verletft daf fie nicht mehr fufammen halten", während sie das sagte, zerriss sie einen der Fäden und zog nochmals an allen Fäden doch diesmal zogen sich nur vier Finger zusammen, alle bis auf den Mittelfinger. Sidney fing an zu lachen und auch die anderen konnten sich ein Kichern nicht verkneifen.
"Äh Entfuligung", schnell lies sie die Finger wieder baumeln, "aber ich hoffe ihr verfteht nun waf ich meine."
Rogi sprach erst weiter als sich die Mannschaft wieder beruhigt hatte.
"Alfo wenn die Verletfungen tiefer find hilft ef nichf wenn ihr die Wunde einfach funäht, denn dann kann ef fein daf wichtige Beftandteile def Körperf nicht richtig funktionieren. Alfo achtet darauf"
Die Igorina sah in die Runde und zu ihrer Erleichterung nickten alle, sogar die beiden Trolle haben es anscheinend verstanden ein leichtes Grinsen des Erfolges kam auf ihre Lippen ehe sie weiter sprach: "Und hiermit ift der Kurf nun beendet" , erleichtert sank Rogi auf den Stuhl hinter ihr zurück, doch die FROGs blieben weiter stehen.
"Äh wegtreten."
Rib salutierte und einer nach dem anderen legte seine Nähutensilien bei Rogi ab und verlies den Raum. Sie hatte es geschafft.
"Also, da wir nicht weiter kommen, habe ich die SEALS benachrichtigt, da wir mittlerweile dank Jack wissen, dass die Todeszeit bei beiden so ca. um Mitternacht war plus minus eine Stunde, also werden die SEALS heute Nacht verstärkt Streife gehen. Und ich hoffe diese beiden Morde werden die Einzigen bleiben", Rina machte eine kleine Pause, "Achja, das Täterprofil, schon irgendwelche Ideen?"
"Äh nur, dass es ein Vampir beziehungsweise eine Vampirin ist und wahrscheinlich erst aus Überwald gekommen ist oder ein neuer Vampir. Wir sind uns noch nicht sicher ob der Täter einfach die Gepflogenheiten nicht kennt oder schlichtweg ignoriert", fasste Arunagena schnell zusammen.
"Gut danke. Dragor wie sieht es mit Patrick aus?"
"Er wird morgen Abend seine Arbeit beginnen."
"Sehr gut, dann würde ich sagen Schluss für heute und hoffen wir das die SEALS diesem Vampir zuvor kommen."
Ein eintöniges "Ja, Mä'äm" ertönte von allen RUM-Mitgliedern.
Es war sieben Uhr, als Will Passdochauf ihren Dienst antreten wollte und alles zusammensuchte was man brauchte um den Taubenschlag zu säubern, doch Rogi war ihr bereits zuvor gekommen und schrubbte den Boden. Verwundert sah sich die Omnianerin um. Sogar die Käfige waren sauber!
"Sag mal ich bin doch heute dran."
"Äh ich konnte nicht flafen, da hab ich mir gedacht ich könnte hier mal fauber machen alfo äh... du kannft mir ja helfen", bot Rogi an.
Und so kam es, dass Will noch nie mit solch einer Freude den Boden des Taubenschlags wischte.
"Ich glaub so sauber war es hier noch nie."
"Ein paar Fpinnweben könnten nicht Faden, oder?"
Wütend zerknüllte Rina die aktuelle Ausgabe der Ankh-Morpork Times, als sie das Wachhaus betrat.
"Dieser Hund, wenn ich ihn in die Finger kriege drehe ich ihm den Hals um"
"Was ist denn los?", fragte Romulus, der einen Rekruten im Tresendienst einwies.
"Hier, lies das", sagte Rina prompt und reichte ihm die Zeitung.
"Stadt in den Fängen eines Vampirs", las Romulus vor.
"Er hat gesagt er wird sich zurückhalten."
"Das hier ist aber interessant."
"Was?", sagt die Rum-Abteilungsleiterin gereizt.
"Auf dem Dach der Assasiengilde wurde eine Leiche geborgen und nun rate mal..."
"Zwei Bisswunden am Hals?"
"Genau"
"Warum weiß die Wache noch nichts davon?"
"Es ist eine gildeninterne Angelegenheit. Der Ermordete war Prüfer in der Assasinengilde."
Rina und Romulus sahen sich an und dachten wohl beide das Selbe, doch Rinas Lippen formten sich zu einem Lächeln.
"Benachrichtige sofort DOG, ich will wissen wer der neue Assasine ist und zwar sofort!"
"Ähm schon vergessen ich hab heute meinen Dienst bei GRUND begonnen."
Rina sah kurz zu dem Rekruten, der am liebsten im Boden versinken wollte.
"Das war ein Befehl Lance-Korporal!"
"Äh, ja Mä'äm."
Kurze Zeit später kam ein verschüchterter Rekrut in den Taubenschlag und traf dort Will Passdochauf und Rogi an.
"Äh ich hab hier eine Nachricht, die an DOG geschickt werden soll."
"Kein Problem", sagte Will und nahm den Zettel entgegen. Die Kommunikationsexpertin brauchte nicht lange eine Taube auszuwählen und wollte die Nachricht eben abschicken, als der Rekrut sie unterbrach."Äh, war's das schon?"
"Äh, ja du kannst gehen."
"Danke äh, Mä'äm"
Der Rekrut salutierte kurz und machte kehrt.
"Hm, war ich auch so als ich neu war?", sagte Will in den Raum und schickte die Taube los.
"Patrick, neuer Auftrag! Die Liga der Enthaltsamkeit ist nicht mehr wichtig"
"Aber ich bin doch schon fertig mit den ganzen Vorbereitungen"
"Keine Angst du kommst schon noch zum Einsatz. Du musst in die Assasinengilde und herausfinden wer zuletzt die Prüfung abgeschlossen hat. Ich denke das lässt sich schnell herausfinden, da schon lange kein Prüfer mehr umgekommen ist."
"Ja, Mä'äm", seufzte der Husky.
"Dann sind wir uns ja einig."
"Ja, Mä'äm."
"Gut. Wegtreten!", sagte Rina zum Abschluss und Patrick verlies das Büro, wütend darüber, dass die ganze Vorbereitung umsonst war.
Als Will und Rogi mit den Aufräumarbeiten des Taubenschlags fertig waren, trennten sich ihre Wege. Will blieb weiter auf Bereitschaft im Taubenschlag und für die Igorina war es Zeit, sich einen neuen Kaffee zu holen. Seitdem sie Ayami begegnet war hatte sie nicht mehr geschlafen. Schlaf an sich war für Igors eigentlich kein Problem, sie brauchten nicht allzuviel davon, doch zu wenig Schlaf zerrt nun mal an den Kräften und es gibt
Körperteile die einem Schlafmangel ziemlich übel nehmen. Sie trotte in Richtung Kantine und nahm eigentlich nicht wirklich ihre Umgebung wahr, als Rascaal ihr plötzlich im Weg stand.
"Hauptgefreite?"
"Hm?", kam von Rogi bis ihr klar wurde vor wem sie stand und sie so zackig salutierte wie noch nie, "För?"
"Ah ich habe schon gedacht du würdest im Gehen schlafen", lächelte Rascaal kurz und lies dabei seine spitzen Zähne zur Geltung kommen, "Ich habe deinen Bericht gelesen, sehr lobenswert, dass du den Nähkurs gegeben hast, doch ich habe noch eine Frage."
"Ja, För?"
"Nun es geht um deine Akte, deren Inhalt etwas dürftig ist."
"För?"
"Ayamis Teil fehlt und zwar komplett, kannst du mir das erklären?"
Rogi verkrampfte sich noch mehr als ihre Herrin erwähnt wurde und Rascaal registrierte es mit einem Grinsen.
"Ich weiff nichtf davon, För."
"Wirklich? Aber du weißt, dass du ihre Dienstmarke besitzt, oder?"
"Ja, För."
"Noch etwas, Hauptgefreite. Warum sollst du Ayami ersetzten?"
"Äh, ich follte fie erfetften?"
"Ja, was hast du gedacht?", fragte Rascaal nun sehr interessiert.
"Ähm", Rogi dachte nach, darauf wusste sie keine Antwort, sie hatte Ayami schlicht und einfach gehorcht mehr nicht, "Ich weif ef nicht, För."
"So? Nun das war es schon, Hauptgefreite. Weggetreten!"
"Es war Ayami Vetinari, Mä'äm", sagte Patrick schnell, als er das Büro von Rina betrat.
"Ayami? Den Namen kenn ich doch."
"Mä'äm, glauben Sie, diese Ayami Vetinari ist mit dem Patrizier verwandt?"
"Könnte sein, aber ich glaube, sie war Wächterin zu meiner Rekrutenzeit."
"Hey ihr Scheißer", rief Stuff aus der Röhre und kurz darauf kam mit einem *Fump* die Nachricht heraus und schoss Patrick fast ab, doch er wich rechtzeitig aus.
"Wichtige Nachricht von ganz oben", kam es aus der Röhre und die Klappe schloss sich. Rina hob die Nachrichtenkapsel auf und fischte die darinliegende Nachricht heraus.
"Verdammt."
"Mä'äm?"
"Lord Vetinari möchte mich sprechen."
"Jetft rück doch endlich den Kaffee rauf", schrie Rogi den Dämonen an.
"Ich denk gar nicht dran, du hast schon genug bekommen!"
"Oh bitte!", flehte sie und war kurz davor auf die Knie zu gehen.
"Pah", der Kaffeedämon verschränkte die Arme.
Rogi seufzte. Das hatte ihr noch gefehlt, die Sonne ging langsam unter und der Kaffeedämon streikte. Doch es half alles nichts, so konnte es nicht weitergehen. Sie musste schlafen. Sie betrat ihr Büro, als die Sonne endgültig am Horizont versank hatte sie ihr Büro erreicht und legte sich auf ihre Pritsche.
"Nicht so schnell, Igorina."
Rogi richtete sich schlagartig auf: "Majeftät?"
"Nun wie ich sehe, hast du deine Aufgabe endlich erfüllt", sagte die Vampirin und blätterte zu Rogis Entsetzten in dem Bericht der eigentlich auf Rascaals Schreibtisch liegen sollte.
"Ich habe getan waf Ihr von mir verlangt habt, waf wollt Ihr noch?"
"Ja, Du hast endlich meine Anweisungen zufrieden stellend erfüllt... Doch bist du in der Lage, die Verantwortung als Wächterin noch weiter zu tragen? Selbst der Rang einer Hauptgefreiten scheint schon an dir zu nagen."
Die Igorina schluckte betroffen, sprach Ayami doch ihre Ängste, die sie in der Wache plagten, aus. Den Grund dafür, warum sie den Nähkurs erst nicht hatte geben wollen - oder können.
Ayami fuhr fort: "Doch früher oder später wirst du befördert werden. Und ich warne Dich: Noch so ein sinnloses Verfahren, dass zu einer Degradierung führt, wirst Du nicht überleben. Kein Teil von Dir! Du wirst mich doch nicht noch einmal enttäuschen?"
Rogi schüttelt den Kopf. "Nein! Nein, Hoheit!"
"Gut, du scheinst dir ja ziemlich sicher zu sein. Doch nun etwas anderes. Ich werde dich entlassen."
"Majeftät?"
"Eher gesagt gebe ich dich an Araghast Breguyar weiter, ab sofort wirst du ihm dienen."
"Ja, Hoheit."
"Noch eine Frage bevor ich gehe: Bist du ein Zombie?"
Rogi stand ruckartig von ihrer Liege auf und ging auf Ayami zu.
"ICH BIN KEIN FOMBIE!", schrie sie ihre Herrin an und ballte die Hände zu Fäusten.
Ayami beobachtete das amüsiert und als Rogi vor ihr stand, hob sie eine Braue.
Die Igorina holte aus, doch die Vampirin hielt die Faust auf halben Weg auf und umschloss sie mit ihren Fingern. Sie zwang Rogi in die Knie zu gehen, die schnell ihr Skalpell zückte. Rogi stach damit zu und Ayami versuchte nach dem Handgelenk zu greifen, doch dieses Mal reagierte die Igorina schneller und riss das Skalpell herum.
Ayami lies die Sanitäterin los und betrachtete erstaunt ihre Handfläche, die einen tiefen Schnitt aufwies. Fasziniert beobachtete die Vampirin wie das Blut an ihrer Handfläche hinunterlief und sich ein Tropfen bildete. Rogi beobachtete es ebenso, doch sie war mehr entsetzt darüber und als sich der Tropfen löste und in den Staub fiel, lies die Igorina das Skalpell fallen, dass nach einem kurzen Klirren auf dem Boden liegen blieb.
Niemals widersprechen, niemals beklagen, mach nie eine persönliche
Bemerkung, stelle keine Fragen und öle nie die Türen.
In diesem Moment ging ihr der Igorkodex durch den Kopf und das, was sie seitdem sie in der Stadt war, getan hatte.
"Langsam gehst du zu weit, Igorina."
"Ef tut mir leid ef tut mir Leid.. ef tut mir leid!", Rogi sackte zusammen und wäre am liebsten im Boden versunken. Sie schloss die Augen, Doch es geschah nichts. Einige Sekunden verstrichen in denen Rogi den Atem angehalten hatte, doch schließlich öffnete sie vorsichtig die Augen.
Ayami war verschwunden.
"Vetinari hat die Akte und alle Beweisstücke angefordert, selbst die Leichen will er abholen lassen und für ein "anständiges" Begräbnis sorgen", sagte Rina wütend.
"Aber sie ist wahrscheinlich noch in Ankh-Morpork wir können sie noch kriegen!"
"Der Fall ist abgeschlossen, Dragor."
"Ach komm, das hat der Patrizier schon öfter gemacht um so schlimmer das Verbot, umso mehr möchte er dass wir der Sache nachgehen. Das war doch immer so."
"Mag sein doch dieses Mal gab er mir folgende Worte mit auf den Weg: 'wenn ihr
diesen Fall trotzdem abschließen wollt werde ich euch nicht aufhalten, doch ich denke wir wollen einen diplomatischen Zwischenfall vermeiden..."
"Das ist doch..." , kam es von Dragor
"Der Fall ist abgeschlossen", seufzte Rina und sank resignierend auf ihren Stuhl zurück.
Rogi stand vor dem Büro des FROG-Püschologen, klopfte entschlossen an und nach dem obligatorischen "Herein" betrat sie das Büro.
"Rogi? Was ist?" sagte der Püschologe überrascht wegen dem unerwartenden Besuch.
"Hier Meifter meine Referenfen ich habe fie alle fufammen gefucht", kam die Igorina gleich zum Punkt.
"Meister? Was soll das Rogi?"
"Ayami hat mich an Euch weitergegeben Meifter."
"Nun wenn das so ist, lehne ich ab."
Rogi stockte der Atem sie wurde noch nie abgelehnt. Sie hatte immer einen Meister soweit sie denken kann sie wurde einzig und allein zum dienen erschaffen: "Nein Meifter, bitte daf geht nicht! Ihr dürft mich nicht ablehnen!"
Bregs seufzte, das konnte wirklich schwierig werden "Rogi du bist frei!"
Die Sanitäterin lies zitternd ihre Referenzen fallen und sank auf die Knie
"Nein Bitte, Herr, tut mir daf nicht an", Rogi war der Verzweiflung nahe, in Überwald hätte sie wahrscheinlich mit einer Absage leben können, wenn es je eine gegeben hätte, es war immer jemand vorhanden der ihre Dienste brauchte, aber in Ankh-Morpork?
"Nun gut, wie wäre es damit: Ich gebe dich an die Stadt weiter."
"Aber daf geht doch nicht! Ef...wie kann eine Ftadt mir fagen waf ich tun foll?"
"Ganz einfach du bist Wächterin. Erfülle die Aufgaben die dir die Wache auferlegt und die Stadt ist zufrieden."
Rogi schwieg, darüber musste sie gründlich nachdenken.
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