Die gar interessanten und aufregenden Abenteuer der Stadtwache von Ankh-Morpork

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von Obergefreiter Ettark Bergig (SEALS)
Online seit 01. 04. 2008
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*Das vom weisen Patrizier gewählte Rechtssystem kennt eine wichtige Behörde, die dem Schutz der Bürger dient: die Stadtwache, die begangene Straftaten aufklärt und bestraft. Wenige Staatliche Behörden haben in ihren Reihen solch kluge und tapfere Helden! Dies sind ihre Geschichten.*

Dafür vergebene Note: 11

Alles schwarz.

Ein weißes Spruchband erscheint:

"Eine LaufendeBilder Produktion!
Geschrieben und produziert von Jonathan Goldzublei!
Mit Eric Thoosson, Maria von Übersee und Magdalena Schuhmacher!"

Wieder ein schwarzer Bildschirm. Eine leise, traditionell klingende Melodie bildet den Hintergrund.
Dann wird das Bild hell, eine dichte Wolkenwand ist erkennbar. Die Kamera fährt auf die Wolken zu, taucht in sie ein und für wenige Sekunden verschwimmt die Sicht. Die Melodie wird lauter.
Dann ist die Kamera mit einem Mal aus den Wolken heraus und zeigt aus großer Höhe ein in Sonnenlicht getauchtes Ankh-Morpork. Die Melodie wird noch etwas lauter und schneller, langsam bekommt sie den Charakter einer Musik mit Steinen drin. Auch die Kamerafahrt wird schneller und stürzt mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf die Zwillingsstadt herunter. Musik und Kamerafahrt erreichen gleichzeitig ihren Höhepunkt und stoppen dann schlagartig.
Die Kamera zeigt nun ein beeindruckendes Gebäude, dem Wachehaus am Pseudopolisplatz.
In goldenen, scheinbar in der Luft schwebenden Lettern erscheint ein Schriftband:
"Die gar interessanten und aufregenden Abenteuer der Stadtwache von Ankh-Morpork!"

Schwarzschnitt.

Eine scheinbar chaotische Kampfszene in einem großen Lagerraum. So wie es aussieht, kämpft eine Gruppe in Wächteruniformen gegen eine Übermacht an Banditen. Im Hintergrund ein schnelles Lied einer bekannten 'Musik mit Steinen drin' -Band.
Fokus auf eine schwarz gekleidete Frau mit Hexenhut. Ganz klar eine Spitzhornberghexe. Sie spricht einige seltsam klingenden Worte und ein schwer bewaffneter Mann verschwindet in einer Rauchwolke.
"Niemand legt sich ungestraft mit einer Hexe an!" ruft die Frau mit krächzender Stimme und lacht meckernd. Eine Stimme aus dem Off sagt:
"Maria von Übersee als die gefährliche Hexe und Kommandantin der Abteilung, Margarete Froschleich"
Ein schneller Schnitt.

Ein lang gewachsener Mann mit scheinbar viel zu langen Gliedmaßen, struppiger Frisur und einer dicken Hornbrille in zu groß geratener Wacheuniform. Unterm linken Arm trägt er einige Bücher, in der rechten Hand einen kompliziert aussehenden Apparat. Ungeschickt weicht er einem Keulenschlag seines Gegenübers aus und fällt dabei beinahe hin. Einige Bücher rutschen ihm aus dem Arm.
"Wah! Hilfe!" ruft er panisch. Die Stimme aus dem Off kommentiert:
"Daniel Weisbescheid, der geniale Wissenschaftler und Wachetechniker, gespielt von Siegurt Bohnenwuchs!"
Ein hellgrau gefärbter Troll mit einer aufgemalten Wächtermarke erscheint im Bild, packt den Keulenschwinger und wirft ihn durch den halben Raum gegen eine Wand.
"Hier ich sein!" ruft der Troll und die Stimme aus dem Off stellt ihn vor:
"Granit 'Hau drauf', der Wachetroll, gespielt von Granit Felsenberg!"
Wieder ein schneller Schnitt.

Zwei missmutig aussehende Feinde nähern sich einem Zwerg in Uniform, der eine große Axt in den Händen hält. Aus seinem Gürtel zieht der Zwerg eine zweite, kleinere Axt und wirft sie dem ersten Feind genau zwischen die Augen. Der zweite bekommt die große Axt zu spüren.
"Nicht mit mir!" brullt der Zwerg mit gekünstelt weiblich klingender Stimme. Die Stimme aus dem Off:
"Tom Silberschmied als missmutige Zwergin Henrietta Hammerwerf!"

Schnitt

Ein schon auf den ersten Blick arrogant aussehender Mann im schwarzen Anzug und mit einem silbernen Gehstock weicht einigen Schlägen seines Gegenübers mit unmenschlicher Geschwindigkeit aus und schlägt ihn dann mit dem Knauf der Gehstocks nieder. Dabei zeigt er seine spitz zulaufenden Zähne. Die Stimme aus dem Off stellt ihn als:
"Sir Drankular von Bulvarien, gespielt von Racul von Ankh" vor.

Schnitt.

In einer dunklen Ecke steht eine Frau mit langen blonden Haaren und einer unglaublich eng geschnittenen Wacheuniform, die ihre weibliche Seite(n) sehr hervor hebt. Die Knöpfe des Oberteils werden beinahe gesprengt und es zeigt jetzt schon mehr, als es verbirgt. Ein dümmlich grinsender Gegner kommt auf sie zu geschlendert und packt sie an der Schulter. Mit voller Wucht tritt die Blondine zu und bohrt dem Mann ihre spitzzulaufenden Schuhe zwischen die Beine. Dann schlägt sie kreischend mit den Handflächen auf ihn ein, was aber eher albern aussieht, da sie sich offensichtlich davor ekelt, den schmutzigen Banditen zu berühren.
"Magdalena Schuhmacher als die wunderschöne Theresa Weisichnicht!" kommentiert die Stimme aus dem Off. "Außerdem in seiner bisher besten Rolle..."

Ein weiterer Schnitt und ein riesiger, unglaublich muskulöser Mann erscheinen. Auf seinem rasierten Schädel prangen verschiedenste Runentatoos und das Gesicht ist von einem ordentlich gestutzten Bart verziert. Er ist von einem halben Dutzend Feinden umgeben, die nach kurzem Zögern auf ihn zu stürmen.
Der Mann zieht aus einer Rückenscheide ein Schwert, welches beinahe so lang ist wie er selbst. Er packt es nur mit der rechten Hand und schlägt sich damit durch die Gegner, während er mit der linken Fausthiebe verteilt. Als alle Feinde am Boden liegen rammt er sein Schwert in eine Bodenplatte.
"Wir sehen und wieder, Kleinkind." sagt er mit ernster Stimme, zeigt bei einem überlegenem Lächeln seine Zähne und zwinkert einer errötenden Theresa Weisichnicht zu. Der Kommentar aus dem Off fährt fort:
"...Eric Thoosson als Wächter Arnold VanDamm!"


Das Licht in dem als Vorführzimmer gewählten Pausenraum geht an und zeigt eine Gruppe von Wächtern, die völlig entsetzt auf die Leinwand blicken, an der immer noch Eric Thoosson zu sehen ist, sich jedoch nicht mehr bewegt.
Nach und nach sind einige Lacher und leise Diskusionen zu hören, doch die ersten zwei Reihen scheinen immer noch wie versteinert und begreifen immer noch nicht ganz, was sie gerade gesehen haben.
Ein auffallend bunt gekleideter Mann tritt hinter der Projektionsmaschine am hinteren Ende des Raums hervor und läuft aufgeregt durch die Stuhlreihen nach vorne.
"Und, was sagen sie? Ist es nicht brillant? Das wird einschlagen wie eine Bombe... metaphorisch gemeint natürlich. Sie wissen schon, nicht das sie denken... naja egal, wie finden sie den Vorspann?"
Einige Sekunden herrscht peinliches Schweigen, dann kommt aus einer der hinteren Reihen ein
"Sah schon ganz lustig aus..."
"Lustig? Das war grandios, das war absolute Spitzenklasse, besser geht es gar nicht mehr!" erwidert der buntgekleidete Mann aufgeregt und läuft vor der Leinwand auf und ab.
"Wie wäre es, sie spielen den... Film einfach weiter ab, und wir sagen hinterher, was wir davon halten? Ich habe noch einiges zutun!" drängt Rea Dubiata etwas ungeduldig und erntet zustimmendes (und erleichtertes) Gemurmel.
"Nun gut, vielleicht sollte ich wirklich..." mit trippelnden Schritten läuft der Mann zurück zu seiner Maschine und legt einen kleinen silbernen Hebel um. Während Eric noch kurz in die Kamera grinst wird es im Vorführraum wieder dunkler.

Schwarzschnitt.

Zwei Männer stehen in einem großen Raum und unterhalten sich lautstark. Um sie herum sind dutzende Matratzen zu hohen Stapeln aufgetürmt.
"Wie konnte das passieren? Wenn das publik wird, ist unser Ruf dahin! Was machen wir nur?" ruft der eine, schmalere der beiden.
"Beruhig dich doch erst einmal!" versucht der andere, weit fülligere, in beschwichtigendem Ton und legt seinem Gegenüber die Hand auf die Schulter. "Die Wache ist doch schon unterwegs und wird beweise, das wir nichts damit zutun haben. Warum sollte unser Ruf darunter leiden?"
"Meinst du wirklich..." setzt der schmächtigere an, wird aber von einem lauten Klopfen unterbrochen.

Schwarzschnitt

Eine Handvoll Wächter stehen vor einem alten Haus, über dessen Eingangstür mit leuchtender Farbe "Schlaf- und Wohnzimmerbedarf der Gebrüder Sandmann" geschrieben steht. Die schwarzgekleidete Frau mit Spitzhut, die im Vorspann mit Margareta Froschleich vorgestellt worden war, will gerade erneut gegen das schwere Holz der Tür klopfen, als diese geöffnet wird.
Der füllige Herr mustert die Wächterin misstrauisch, bis er die Marke an ihrem Hut entdeckt.
"Ah die Wache! Wurde aber auch Zeit, dass sie erscheinen! Mein Name ist Peter Sandmann, kommen sie herein!"
Er dreht sich um und watschelt zurück in den Laden. Margareta zuckt mit den Schultern und folgt dem Mann zusammen mit den anderen Wächtern.

Schnitt

Margareta und Theresa unterhalten sich mit Peter Sandmann, Margareta notiert sich die Aussage auf einen Notizblock. Im Hintergrund sieht man Daniel Weisbescheid und Sir Drankular, die eine aufgeschlitzte Matratze untersuchen. Die Kamera fährt auf die beiden zu und man kann erkennen, dass die Matratze mit einem undefinierbaren Pulver gefüllt ist.
Drankular nimmt eine Fingerspitze davon auf und zerreibt es. Dann dreht er sich zu einem hellgrauen Troll um, der mit hinter dem Rücken verschränkten Armen in einer Ecke steht und aufmerksam die Umgebung beobachtet.
"Granit? Komm doch mal bitte rüber, wir brauchen dich hier!" Der angesprochene watschelt zu seinen beiden Kollegen und guckt sie tumb-fragend an.
"Ihr Granit gerufen habt? Wie ich können helfen?"
"Hier, nimm doch mal bitte ein par Finger von diesem Pulver und steck sie dir dann in den Mund." befielt Drankular mit einem bösen Lächeln.
"Okääy!" Der Troll tut wie ihm geheißen, kaut einige Sekunden auf dem Pulver und verdreht dann die Augen.
"Ohoh..." ist das letzte, was er hervorbringt, bevor er wie ein Brett umfällt und mit einem lauten Krachen auf den Boden aufschlägt.
Margarete sieht zu den drei Wächtern rüber und Drankular nickt ihr zu.
"Es ist, wie Herr Sandmann vermutet hat Mäm! Pures Platte-Pulver!" Die Hexe verdreht die Augen und wendet sich wieder ihrem Gesprächspartner zu.
"Sie sind also der Besitzer dieses Ladens?" fragt sie ihn.
"Ja, zusammen mit meinem Bruder, aber der ist seit mehreren Wochen in Klatsch auf Geschäftsreise."
"Gut..." Die Wächterin macht sich einige Notizen. "Und der Herr dort drüben ist...?" sie zeigt auf den nervös rumwatschelnden schmächtigen Mann.
"Oh, dass ist her Windelweich, unser
Matratzentester, er war es, der die Drogen in der Matratze entdeckt hat..."

Schnitt

Die Wächter befinden sich in einem riesigen, beinahe klinisch sauberen Büro mit großen Fenstern.
An einem sehr teuer aussehenden Schreibtisch sitzt Margarete, die anderen Wächter stehen in halb-eins Stellung davor.
"Also, folgendes. In dem Geschäft, in dem wir heute Morgen waren, wurden von der Spurensicherung inzwischen 20 Matratzen gefunden, die mit purer Platte gefüllt waren, wir vermuten, dass damit ein neues Drogenimperium hier in Ankh-Morpork gegründet werden sollte..."


Rea Dubiata sitzt auf ihrem eher ungemütlichen Stuhl im Vorführraum und guckt nachdenklich auf die bewegten Bilder. Sie kennt die Geschichte, natürlich, schließlich hatte sie die Akte des Falls selber ausgesucht, als der Kommandeur eine Anfrage der Filmleute bekommen hatte, aber der wahre Fall hatte nur wenig mit dem zu tun, was sie jetzt sah. Der Fall hatte für ihre Abteilung anders begonnen...

Sie saß hinter ihrem Schreibtisch [1], und die Info-kons und Szenenkenner der Abteilung standen vor ihr...
"Also folgendes: Heute Morgen wurde in einem Matratzengeschäft nahe der Schatten Platte in zwei der Matratzen gefunden, Susi ist momentan dabei, den Laden auf den Kopf zu stellen, bisher aber ohne Ergebnis.
Deshalb sind mal wieder wir gefragt. Wir müssen wissen, wer eine solche Menge Platte verkaufen will und ob es sich dabei um die alteingesessenen Dealer handelt, oder ob sich ein neuer ins Geschäft drängen will. So reines Platte hatten wir schon lange nicht mehr, vor allem nicht in den Mengen, also vermute ich, dass irgendjemand darüber reden wird. Ich will, dass ihr alle Quellen abklappert und rauskriegt, wer 800 Kilogram Platte vermisst. Viel Glück!"
Die Wächter nickten oder gaben leise ihre Zustimmung und einer nach dem anderen verließ das Büro.

Arnold VanDamm und Granit stehen, beide in Zivil, vor einer ziemlich heruntergekommenen Spelunke, in der den Geräuschen nach zu schließen eine ziemlich heftige Prügelei im Gange ist.
"Bleib hier und pass auf Granit!" befiehlt Arnold dem Troll und geht auf die Tür zu. Gerade in dem Moment, als er diese öffnen will klirrt es und ein Mann fliegt mit dem Kopf zu erst durch die dreckige Fensterscheibe und bleibt benommen auf der Straße liegen. Arnold grinst überlegen, streicht sich über den kahl rasierten Schädel und öffnet die Tür.
Im Inneren der Spelunke herrscht tatsächlich einiges an Äktschn und der groß gewachsene Mann betritt das Zwielicht.
Seine Augen durchsuchen den (erstaunlich sauberen) Raum bis sie schließlich auf einem älteren Mann ruhen bleiben, der in einer ruhigen Ecke sitzt und Pfeife raucht.
Arnold lächelt wieder überlegen in die Kamera und zeigt dabei seine schneeweißen Zähne, bevor er sich breitbeinig auf den Weg quer durch die Trommel zu dem Mann in der Ecke aufmacht.
Er hat gerade die Hälfte des Weges zurück gelegt, als ein offensichtlich völlig besoffener Mann ein Stuhlbein schwingend auf ihn zu gestürmt kommt. Arnold fängt das Stuhlbein einhändig über seinem Kopf und schlägt dem Mann mit der anderen Hand gegen die Brust. Der besoffene fliegt durch den halben Raum und wird erst (unter lautem Krachen) von der Theke gestoppt. Wieder ein zähnefletschendes Lächeln, bevor sich VanDamm zu dem älteren Mann begibt.
"Arnold, welch eine Freude..." begrüßt dieser den Wächter mit einem nervösen Grinsen, als sich der Muskelmann zu ihm an den Tisch setzt.
"Schleim hier nicht rum Jussuf! Ich brauche ein par Informationen und du weißt: Wenn du mich anlügst, breche ich dir zuerst deine Knochen und steck dich dann für den Rest deines jämmerlichen Lebens in den Knast!"
"Jaja, ist schon klar, ich sag dir alles, ich würde doch nie darauf kommen, dich anzulügen. Also, was kann ich für dich tun?"
Arnold setzt wieder sein überlegenes Lächeln auf und zeigt seinem Gegenüber (und der Kamera) seine ebenmäßigen Zähne.
"Folgendes: Es ist eine große Menge an reinster Platte aufgetaucht und wir würden gerne Wissen wem das gehört."
Jussuf reißt entsetzt die Augen auf und braucht einige Sekunden, bis er sich wieder beruhigt hat.
"Platte? Aus dem Geschäft bin ich raus Arnold, das weißt du doch..." redet er sich stotternd raus, als der Muskelmann über den Tisch greift und ihn am Kragen zu sich hinzieht.
"Ich schlag dich zu Brei, wenn's sein muss, also Rück raus! Und komm mier hier nicht wieder mit irgendwelchen leeren
Worthülsen! Klartext kapisch?" zischt VanDamm.
"Ist ja ok, ich erzähl es dir! Ich erzähl's dir!"


Ettark Bergig sieht mit großen Augen auf die Leinwand. Nun, DASS wäre natürlich auch eine Methode gewesen, an die Informationen zu kommen aber in Wirklichkeit...

Er hatte sich mit seinem ersten Informanten in der kleinen Eckkneipe am Hidepark getroffen. Es hatte ziemlich lange gedauert, bis er den ehemaligen Dealer ihm, nach einer recht großen Geldspritze und unter Androhung des Gefängnisses, verraten hatte, das wirklich ein ehemaliger Freund von ihm damit geprallt hätte, das reinste Platte von ganz Ankh-Morpork besorgen zu können. Mit dem Namen des dubiösen Mannes war Ettark erst einmal zurück zu Wache gegangen, um rauszufinden, was sie über diesen Mann wussten. Selbst mit der Hilfe mehrerer Kollegen hatte es fast eine Stunde gedauert, bis er die Akte gefunden hatte...

Zeitgleich treffen alle Wächter wieder in Margaretes Büro ein, alle außer Arnold mit sehr betrübten Gesichtern.
Die Hexe blickt auf und nickte den anwesenden auffordernd zu.
"Also, was habt ihr rausgefunden?"
Henrietta Hammerwerf schüttelt den Kopf.
"Also die Zwerge wissen überhaupt nichts, keiner von denen hat irgendwas von Plattelieferungen in letzter Zeit gehört."
"Dasselbe bei meinen Quellen Keiner der Reichen und Schönen will was davon wissen." bestätigt Drankular.
"Ich weis auch nicht... ich habe ganz viele Leute gefragt, alle die ich gefunden habe... niemand weiß was" stimmt auch Theresa Weisichnicht zu und dreht dabei eine ihrer Haarsträhnen um ihren Zeigefinger. "Nur nen par doofe Witze haben die über mich gemacht, sonst nichts..."
"Nun, dann wird euch erfreuen, was Granit und ich rausgefunden haben." grinst Arnold und klopft dem Troll gönnerisch auf die Schulter.
"Also: Ein Dealer namens Markus Fisch erzählt seit einigen Wochen in der Szene, er würde bald eine große Menge reinstem Platte aus Klatsch bekommen!" Er setzt wieder sein Lächeln auf, während alle anderen ihn erstaunt, im Falle von Theresa sogar bewundernd, ansehen.
"Nun, ich habe heraus gefunden, dass der Herr schon aktenkundig ist und zwar hat er vor einigen Jahren zusammen mit seinem Komplizen Heinrich Windelweich versucht, verschiedene Drogen zu verkaufen, unter anderem auch Platte. Damals wurden sie erwischt aber dank der Hilfe der Anwaltsgilde nur für eine Woche hinter Gitter gesteckt. Naja... wo wir Herr Windelweich finden, wissen wir ja und Herr Fisch wohnt seiner Akte nach noch zuhause bei Mami."
"Aber Herr Windelweich hat doch die Drogen gefunden... Warum sollte er sich selber verpfeifen?" fragt Henrietta in den Raum.
"Wer versteht schon die Menschen?" zuckt Drankular mit den Schultern.
"Sehr gut Arnold, damit haben wir schon mal zwei Hauptverdächtige, wir sollten uns sofort auf den Weg machen! Ich gehe zusammen mit Sir Drankular und Henrietta noch mal zum Tatort, mal gucken, ob wir ein paar Erklärungen aus dem Matratzentester bekommen können. Arnold, du sucht zusammen mit Granit und Theresa diesen Herr Fisch auf und verhaftest ihn. Er dürfte auf jeden Fall etwas damit zu tun haben."
"Ja Mäm, wir machen uns auf zur
Fischverfolgung" sagt Arnold und zeigt allen (vor allem der Kamera) sein Lächeln.

Schnitt

Die Gruppe um Margarete steht wieder im Matratzenladen und warten, als der nervöse Heinrich Windelweich auf sie zu gelaufen kommt.
"Oh die Wächter wieder! Und sogar der Herr Vampir ist wieder dabei, welch eine Freude. Haben Sie etwas heraus gefunden?"
Die Hexe legt den Kopf schief und betrachtet Drankular.
"Ja, wir haben ein paar Kleinigkeiten heraus gefunden, aber das erzählt ihnen wohl am besten Sir Drankular von Bulvarien, wir anderen werden uns solange noch ein wenig umgucken.
"Mäm?" flüstert der Vampir erstaunt.
"Ich glaube, du gefällst ihm... in mehr als in einer Hinsicht... für dich dürfte es leichter sein, an die Informationen ran zu kommen." flüstert sie zurück und geht dann extra laut mit Henrietta redend zu den aufgeschnittenen Matratzen.
"Guten Tag Herr Sir Drankular!" begrüßt Heinrich den Wächter mit plötzlich sehr nasaler Stimme. "Dann erzählen Sie mal, was sie heraus gefunden haben."
Der Vampir betrachtet den Matratzentester mit sehr argwöhnischem Blick und geht vorsichtig einige Schritte zurück.
"Also Herr Windelweich..."


"... Wil haben helaus gefunden, dass sie schon einmal aufglund von Dlogen Aktenkundig gewolden sind... zusammen mit einem Hell Fisch..."
"Oh... dann haben sie es rausgefunden... na kein Wunder, sie scheinen ja wirklich ein sehr kompetenter Polizist zu sein." sagte der schmächtige Mann mit leicht betroffener aber immer noch nasal klingender Stimme und überbrückt die Entfernung zum Wächter mit zwei schnellen Schritten. "Außerdem ist man in ihrem Alter bestimmt sehr weise, nicht wahr?"
"Bitte bleiben sie da stehen!" entgegnete Chi unsicher und sorgte mit einem schnellen Schritt wieder für Abstand. "Wil wissen, dass ihl Komplize von damals seit einigen Wochen damit plallt..."
"Wissen sie, dass ich ihr 'l' total niedlich finde? Mögen sie Tuttifrutti? Ich mache das heute Abend, wenn sie wollen, können sie gerne vorbei..." unterbrach der Matratzentester den Vampir.
"Hell Windelweich! Bitte untelblechen sie mich nicht! Antwolten sie nul auf Flagen, ansonsten sein sie bitte still!" knurrte der alte Wächter streng.
"Nenn mich doch bitte Heinrich, Chi."

"Herr Windelweich!" sagt Drankular mit strenger Stimme. "Finden sie es nicht auch etwas auffällig, dass IHR Partner seit einigen Wochen damit prahlt, er könnte den reinsten Stoff aus Klatsch besorgen und ganz plötzlich taucht eben dieser bei ihnen auf?"
"Markus? Nein, der ist schon lange nicht mehr mein Partner... Ich dachte immer, er sei mein
Seelenverwandter, aber dass war ein Irrtum. Der hat mich nur ausgenutzt! Ich habe ihn schon seit über einem Monat nicht mehr gesehen, seit er mit meinem Chef angebändelt hat..."
"Mit ihrem Chef? Peter Sandmann?"
"Nein nein, nicht mit Peter, Süßer! Der ist nicht von unserem Ufer... mit Ingo, seinem Bruder!"

Schnitt

Arnold, Granit und Theresa gehen über eine nahezu leergefegte Straße. Vor einem baufälligen Haus bleiben Sie stehen.
"Das ist es?" fragt Theresa gebannt und betrachtet mit kaum verhohlener Abscheu die dreckige Fassade.
"Heldenstraße 15... das es sein!" bestätigt Granit und geht zusammen mit Arnold auf die Tür zu, während die Blondine etwas zurück bleibt.
Auf das Klopfen des Trolls öffnet eine ältere Dame in einem verwaschenen Blümchenkleid die Tür.
"Ja bitte?" fragt sie und betrachtet den Troll misstrauisch.
"Guten Tag Frau Fisch?! Mein Name ist Arnold VanDamm, ich bin Wächter der Stadtwache von Ankh-Morpork."
"Stadtwache? Sie wollen wahrscheinlich zu meinem Sohn oder? Was hat er jetzt schon wieder angestellt?" fragt sie und dreht sich um, ohne eine Antwort abzuwarten.
"MARKUS!" brüllt sie. "Komm sofort her, die Wache will dich sprechen!"
Plötzlich klirrt es im Haus.
"Du bleibst hier Granit und passt auf, dass er nicht vorne rum kommt!" ruft Arnold und rennt zusammen mit Theresa an der völlig verschreckten Frau Fisch ins Haus. Kaum haben sie den Flur betreten, sehen sie, wie ein nur halb bekleideter mit-40er aus der Hintertür rennt.
"Stehenbleiben, Stadtwache von Ankh-Morpork!" kreischt Theresa mit überschlagender Stimme, doch der Flüchtende ignoriert sie.
"Ich glaube, dass hat er schon verstanden Kleine, deswegen rennt er weg" grinst Arnold (in die Kamera...). "Aber nicht mit mir Freundchen!"
Arnold rennt los und verfolgt den Mann durch mehrere Kleingärten, bis er ihn schließlich in einer Sackgasse stellt.
"Mich kriegt du nicht!" brüllt Markus Fisch und zieht aus seiner Hose ein kurzes Messer.
"DAS nennst du Messer?" lacht Arnold. Er zieht seinen Zweihänder aus der Rückenscheide und hält ihn hoch. "DAS ist ein Messer!" lacht er (in die Kamera...), als plötzlich aus sämtlichen Hauseingängen zwielichtig aussehende und bis an die Zähne mit Schwertern, Ketten und langen Stöcken bewaffnete Gestalten auftauchen.
"Dann zeig mal, was du mit deinem Messer anstellen kannst!" lacht Markus laut und ziemlich böse. "Auf ihn Männer!"
"Bleib zurück Theresa!" ruft Arnold der hinter ihm erscheinenden Blondine zu. "Das schaff ich alleine, ich bin schließlich 15 zu eins überlegen!"
Eine riesige Prügelei beginnt, in der Arnold (durchgängig lächelnd) den Mittelpunkt bildet und einen Bandit nach dem anderen ausschaltet. Als schließlich nur noch Markus steht wirft VanDamm sein Schwert weg, packt den älteren am Revers und schüttelt ihn so lange, bis dieser das Messer fallen lässt.
"Jetzt hab ich den Fisch mit der Hand gefangen! Du bist verhaftet!"
"Super Arnold!" schwärmt Theresa, die plötzlich neben den beiden Männern steht. "Ich wusste ja garnicht, was für ein grandioser
Haudegen du bist!"
" Hastalafista!" antwortet Arnold.

Schnitt

Alle Wächter stehen versammelt im Büro von Margarete, zusammen mit Herr Windelweich (der dem Wachevampir immer wieder recht eindeutige Blicke zuwirft... welche dieser ignoriert) und Peter Sandmann.
"Mein eigener Bruder?" stottert Letzterer entsetzt. "Was denkt er sich denn nur, den Ruf unseres Ladens so auf's Spiel zu setzen? Ich werde... ich bring ihn um!"
Arnold lacht (ja genau... In die Kamera...) und schlägt dem Matratzenverkäufer kräftig auf die Schulter.
"Nanana Herr Sandmann, dass geht aber nicht, dann müsste ich sie auch verhaften!"
"Das stimmt." bestätigt Margarete. "Das wäre ein klarer Fall von
Selbstjustiz. Überlassen Sie uns das. Er wird verhaftet, sobald er aus Klatsch wieder kommt. Wahrscheinlich mit einer neuen Fuhre Drogen."


Mit einem flatternden Geräusch läuft das Band von der Abspulrolle und das Licht im Vorführraum geht wieder an.
Der Mann in der bunten Kleidung rennt aufgeregt nach vorne und schaut in die völlig entgleisten Blicke der Wächter, die anscheinend immer noch nicht ganz realisiert haben, was sie gerade gesehen haben.
"Und...?" fragt er in die Stille hinein.
Dann bricht um ihn herum die Hölle los.
"Ein Zwerg? Warum werde ich von einem Zwerg gespielt?" zetert Amalarie.
"Du bist wenigstens aufgetaucht, meine Rolle war nur im Vorspann!" beschwert sich Kannichgut
"Irgendwie hatte ich den Fall anders in Erinnerung... aber meine Rolle gefiel mir" kommentiert Ettark während Scoglio einfach nur beleidigt schweigt.
"Ich sein Lance-Korperal nicht dummer Laufbursche!" beschwert er sich dann doch.
"...ist ja wohl die Höhe, mich als kleines Dummchen zu verkaufen!" mosert Lea.
Chi und Rea schütteln beinahe synchron und völlig entsetzt den Kopf. Die anderen anwesenden Wächter kichern leise, einige Lachen sogar lauthals.
"So sieht also der Alltag bei den Seehunden aus... ich glaube, ich muss die Abteilung wechseln!" ruft eine junge Frau in den Abteilungsfarben von Susi.
"Fanden sie es nicht gut?" fragt der von den Reaktionen etwas geschockter Regisseur und fummelt an seiner bunten Kleidung rum. Das allgemein negative Gemurmel aus Reihen der Seals und das höhnische Lachen der anderen Wächter bestätigen ihn.
Einzelne Satzfetzen wie "viel zu kurz!", "völlig lächerlich!", "überdreht", "guckt doch kein Schwein", "Hirnrissig" und "hab ich nicht verstanden" kommen bei Herr Goldzublei an.
"Banausen!" bringt er unter Tränen hervor. "Ihr werdet noch sehen, dieser Film wird die Massen begeistern! Wenn die erste Staffel erst fertig ist, werde ich berühmt! Und reich!"
"Naja, ob da noch mehr von gedreht wird, müssen wir erst einmal sehen..." murmelt Rea.
"Und überhaupt... was soll dieses 'Hastalafista'?" kommt es von einem Zwerg in den rotgoldenen Farben von Seals.
"Das hat keine Bedeutung... ich fand einfach es klingt... modern..."
"Also nur eine sinnentleerte Worthülse..." kommentiert Bjorn, während die anderen Wächter nach und nach den Raum verlassen und einen geschockten Regisseur zurück lassen.
[1] der im wahren Leben bei weitem nicht so Luxuriös war, wie im Film gezeigt... genau wie das restliche Büro...




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Feedback:

Von Glum Steinstiefel

01.05.2008 11:12

^^ Fabelhaft. Das hat was. Eine Single als Film ist wirklich einmal eine originelle Idee. Aber ich weiß nicht, ob es im Sinne des Pokales ist die Abteilungsangehörigen von Schauspielern darstellen zu lassen. Aber an sich kann sich die Story echt sehen lassen...

Von Ophelia Ziegenberger

01.05.2008 11:12

Diese Geschichte ließ sich sehr gut lesen, auch wenn ich einen zweiten Anlauf brauchte, um in die Art des Textes einzusteigen. ;) Die Parallelität der Figuren zu suchen und zu finden - oder auch deren Unterschiede - hat viel Spaß gemacht. Die Bildlichkeit der Beschreibungen führte umgehend dazu, dass sie einen Platz in meinen Erinnerungen zu SEALS ergattert haben. Die Betonung des Running-Gag zu Ettark war beinahe eine Spur zu viel des Guten, konnte sich aber noch auf der Kippe halten, denn immerhin passte das sehr gut zu seinen Charakteristika. Die Abteilung wurde auf besondere Art vorgestellt und auch die Pokalworte ließen sich wiederfinden. Besonders schön fand ich die Originalität der Idee und ihrer Umsetzung, die der Geschichte genau das gewisse Etwas gaben, was so schwer auszudenken ist. Alles in allem hat sie mir gut gefallen und ich würde sogar meinen, dass sie deine bisher gelungenste Single ist, und das sogar unter Pokalanforderungen. Meine Wertung ist deswegen auch entsprechend hoch ausgefallen. Allerdings hast Du den vorgegebenen Begriff "Worthülse" im Plural und somit in der falschen Form angewandt. Allein deswegen: Aus meiner persönlichen Sicht hat die Single die Pokalanforderungen nicht ganz erfüllt.

Von Ruppert ag LochMoloch

01.05.2008 11:12

Die Idee fand ich super! Einen Stadtwachenfall in Bewegte-Bilder umzusetzten und die Realität des echten Falls dagegen zu stellen.Leider ist der Letztere etwas zu kurz gekommen, so dass die Geschichte als Pokalmission für mich nicht richtig funktioniert. Aber sonst war sie schön :DVielleicht noch ein wenig an Rechtschreibung (es waren recht viele Flüchtigkeitsfehler drin) und Formatierung arbeiten (es war ab und zu kursiv wo es nicht hätte sein sollen).Als Pokalmission würde ich die Geschichte nicht anerkennen.

Von Ettark Bergig

02.05.2008 17:56

[quote="Ophelia Ziegenberger"]Die Betonung des Running-Gag zu Ettark war beinahe eine Spur zu viel des Guten, konnte sich aber noch auf der Kippe halten, denn immerhin passte das sehr gut zu seinen Charakteristika.[/quote]
Ettark? auf den gab es doch garkeinen Running-gag :scheinheilig: :P
[quote="Ophelia Ziegenberger"] Allerdings hast Du den vorgegebenen Begriff "Worthülse" im Plural und somit in der falschen Form angewandt. Allein deswegen: Aus meiner persönlichen Sicht hat die Single die Pokalanforderungen nicht ganz erfüllt. [/quote]
Ja, nen dummer fehler meinerseits, der sich nachträglich, beim makieren der Wörter, eingeschlichen hat, weiter unten(irgendwo kurz vor Schluss) ist das Pokalwort noch mal im Singular zu finden :(


[quote="Ruppert ag LochMoloch"]Vielleicht noch ein wenig an Rechtschreibung (es waren recht viele Flüchtigkeitsfehler drin) und Formatierung arbeiten (es war ab und zu kursiv wo es nicht hätte sein sollen).[/quote]
Rechschreibfehler: die Kritik ist bekannt und es wird laufen dran gearbeitet ( ;) )

Kursiv: auch das ein leider ein nachträglicher Fehler, der sich beim makieren der Pokalwörter eingeschlichen hat...



An sonsten, vielen vielen Dank für die nette Kritik(ich sehe zwar nicht ganz ein, warum Pokalmissionen nicht auch mal aus dem 8/15 Schema ausbrechen dürfen, aber da scheiden sich die Meinungen ja bekanntlich...), gerade von Ophelia *stolz ist*, auch wenn sie sich leider nicht mit Note oder Pokalbewertung überschneidet :D :P :wink:

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