Martin und die Wächter

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von Gefreiter Ettark Bergig (SEALS)
Online seit 01. 08. 2007
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Dafür vergebene Note: 10

Martin Karkates war ein Möchtegern. Das dachten die großen Gilden.
Martin Karkates war ein nerviges Subjekt. Das dachten die gildenlosen Verbrecher.
Martin Karkates war ein hilfreicher Mann. Das dachten seine Klienten.
Martin Karkates war ein unbeschriebenes Blatt. Das dachte die Wache.
Martin Karkates war absolut spitze in allem was er macht. Das dachte er selbst.
Martin Karkates war Privatdetektiv. Das stand zumindest auf seiner Bürotür.

Martin Karkates saß an seinem Schreibtisch und... und langweilte sich. Seit Monaten hatte er schon keinen Fall mehr bearbeitet und langsam wurde das Geld, welches er mit seinem letzen verdient hatte wirklich knapp.
Vor ihm lag, über seinen gesamten Schreibtisch ausgebreitet, die Ankh-Morpork Times, doch selbst nachdem er sie zwei Mal durchgelesen hatte, war nirgends ein spannender Fall zu finden. Zwar waren einige Fälle dabei, die ihn schon sehr ansprachen, doch sie wurden alle schon von der Wache untersucht, und erinnerte sich noch sehr genau an seinen letzten Besuch bei der Wache; das letzte mal, als er dort vorsprechig wurde, hatte man ihm doch recht klar gemacht, dass man die Hilfe von Zivilisten maximal als Zeugen oder Informanten in Anspruch nehmen würde und dass er sich gefälligst um seine eigenen Angelegenheiten kümmern sollte.
Zwar hatte ein Hauptmann mit einem unaussprechlichen Nachnamen versucht, ihn zu rekrutieren, doch so tief war Martin noch nicht gesunken! Er war ein bekannter Detektiv und kein dummer Stadtbüttel!
Also konnte er diese Fälle sofort abhaken.
Er seufzte, faltete die Zeitung fein säuberlich zusammen und legte sie dann in einen Karton neben seinem Schreibtisch, in welchem schon die Ausgaben der letzten Wochen gestapelt waren.
Dann lehnte er sich in seinem gemütlichen Ledersessel zurück und starrte die Bürotür an, als ob er sie dadurch überreden könnte, jemanden anklopfen zu lassen.
Er wäre fast aus dem Sessel gefallen, als genau in diesem Moment wirklich zwei harte Schläge die Tür erbeben ließen.
Schnell setzte er sich ordentlich hin, schlug eine alte Akte auf seinem Schreibtisch auf und tat so, als würde er sie studieren bevor er sich laut räusperte und ein:
"Herein!" verlauten lies. Die Klinke seiner Bürotür wurde nach unten gedrückt und zwei kräftig gebaute Männer betraten den Raum. Nachdem sie sich misstrauisch umgesehen hatten, stellten sie sich links und rechts der Tür auf und weiterer Mann betrat das Büro. Er war sehr viel kleiner als seine beiden Beschützer [1] und sein Körperbau war am ehesten mit schmächtig zu beschreiben. Die wenigen Haare, die noch auf seinem Kopf verweilten, nahmen langsam aber deutlich sichtbar die Farbe Grau an, doch er war sicherlich noch nicht alt zu nennen.
Als Martin dem Mann ins Gesicht sah, erkannte er sofort, dass er es mit einem sehr mächtigen Mann zu tun haben musste und die stahlblauen Augen erklärten deutlich, dass ihr Besitzer ganz genau wusste, wie er diese Macht zu nutzen musste.
"Guten Tag und herzlich Willkommen. Wie kann ich ihnen helfen?" begrüßte Karkates seinen neuen Klient und setzte seinen seriösesten Gesichtsausdruck auf.
"Martin Karkates? Der... Privatdetektiv?"
Martin nickte und der Mann fuhr fort. "Mein Name ist John Bonanno. Ein... Bekannter hat sie empfohlen. Mir wurde gesagt, sie wären einer der besten Privatschnüffler der Stadt." Martin verzog bei der Wortwahl seines Gegenübers das Gesicht, zuckte dann aber innerlich mit den Schultern.
"Ja, ich bin ein recht guter Detektiv...", er betonte das letzte Wort sehr deutlich "...aber setzen sie sich doch bitte." Er zeigte auf einen Stuhl ihm gegenüber. Bonanno schien kurz zu zögern, setzte sich dann aber, nach einem befehlenden Blick zu seinen Beschützern, auf den angebotenen Stuhl. Die beiden Untergebenen verließen das Büro schweigend und schlossen die Tür hinter sich.
"Die Sache ist die..." ergriff Martins Klient wieder das Wort. "Vor zwei Tagen ist meine Tochter spurlos aus meinem Anwesen verschwunden und die Stadtwache scheint nicht wirklich an der Lösung des Falles interessiert zu sein. Selbst nachdem ich beim Kommandeur Beschwerde gegen dieses Verhalten eingelegt habe, scheinen sie sich nicht wirklich in Zeug zu legen.
Deswegen habe ich gleich einen Termin beim Patrizier höchstpersönlich, aber ich hätte gerne... einen erfahrenen Mann bei den Ermittlungen, der diesem faulen Gesinde von Wächtern ein wenig auf die Finger guckt. Und da einige Freunde recht gute Erfahrungen mit ihnen gemacht haben... dachte ich, sie wären dafür vielleicht der richtige." Martin fühlte sich äußerst geschmeichelt, versuchte aber, sich das nicht anmerken zu lassen. Solch einen großen Fall war ihm bis dato noch nie anvertraut worden! "Natürlich werde ich sie angemessen bezahlen, ich verlange aber, dass dieser Fall absolute Priorität hat!" fuhr Bonanno fort, der das Schweigen Karkates entweder falsch interpretiert oder völlig ignoriert hatte. Dieser aber malte sich in Gedanken schon aus, was er mit der sicherlich nicht kleinen "angemessenen Bezahlung" machen würde.
"Nein, absolut kein Problem Herr Bonanno, ich werde die Ermittlungen sofort aufnehmen, allerdings sollten sie der Wache klar machen, dass sie ausdrücklich mit mir zusammen arbeiten soll! Viele der so genannten Ordnungshüter haben Angst, ich könnte sie dumm dastehen lassen, wenn ich ihre Fälle vor ihnen löse", ereiferte er sich, auch wenn seine Behauptung wohl nicht ganz der Wahrheit entsprachen. Aber wer wollte ihm das Gegenteil beweisen? Außerdem war es immer gut, vor einem Klienten gut da zu stehen. Und wenn die Wache ihm helfen würde, konnte der Fall gar nicht schief gehen. Er grinste.
"Ja, das hatte ich vor. Am besten wird wohl sein, wenn sie direkt mit zu Vetinari kommen, dann können wir das mit ihm persönlich besprechen."

***

Einige Stunden später stand Martin Karkates mit einem, vom Patrizier persönlich unterzeichneten, Brief vor dem Wachhaus am Pseudopolisplatz und war immer noch völlig baff von den Ereignissen. Nicht nur dass er persönlich beim mächtigsten Mann von Ankh-Morpork gewesen war, so wie es aussah war sein neuer Klient wirklich ein äußerst wichtiger und noch interessanter, ein sehr mächtiger Mann!
Auf jeden Fall hatte der Patrizier das Anliegen Bonannos bis zum Ende mit angehört und darauf hin den Brief verfasst, der sich nun in Martins Tasche befand. Dann hatte er seinen Gästen nahezu freundlich zu verstehen gegeben, dass sie nun lang genug seine Zeit verschwendet hatten.
Martin schüttelte noch einmal verdutzt den Kopf und betrat dann mit stolz geschwellter Brust das Wachhaus.
Am Tresen wies man ihm ohne größere Probleme (und nach Vorzeigen des Briefes mit Patrizierwappen) den Weg zum Büro des Kommandanten und der Detektiv stieg die Stufen in den zweite Stock hinauf. Dort fand er schnell die richtige Tür, glättete seinen Anzug noch einmal und klopfte dann zweimal kräftig an die schwere Tür.
Es dauerte einige Zeit, bis von innen ein geschnarrtes "Herein" zu hören war, doch Martin war noch immer nicht ganz aus dem Staunen heraus gekommen, so machte ihm die Wartezeit nichts aus.
Als er das halbdunkel des Büros betrat, brauchten seine Augen erst einige Zeit, bevor sie die den Besitzer der Stimme erkennen konnten. Am hinteren Ende, hinter einem Schreibtisch, saß der bleiche Kommandeur der Wache und betrachtete ihn aus einem wachen paar Augen.
"Ähmmm...", stotterte Martin, "Rascaal Ohnedurst? Kommandeur der Stadtwache?"
"Jaa das bin ich. Was kann ich für Sie tun?" fragte der Vampir mit einer Stimme, die Martin einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
"Ich... ich habe hier einen Brief vom Patrizier... Vetinari...", brachte Martin heraus und überwand zögernd die letzten Meter zum Schreibtisch. Mit spitzen Fingern legte er den Umschlag auf die Platte und ging dann wieder einige Schritte zurück. Der Kommandeur betrachtete ihn noch einige Sekunden abschätzend und öffnete dann den Brief. Nachdem er die kurze Mitteilung des Patriziers überflogen hatte, verzog er kaum merkbar das Gesicht und murmelte etwas von elenden Neureichen. Dann seufzte er und nickte dem Detektiv zu.
"Nun gut... DOG haben momentan mehr als genug zu tun und es ist, soweit ich die Berichte der Abteilungsleitungen noch im Kopf habe, noch gar nicht klar, ob es wirklich eine Entführung oder doch eher ein kleines Mädchen ist, dass keine Lust mehr auf Papa hatte...", der Blutsauger schüttelte den Kopf und seufzte erneut. "Ich werde diesen 'Fall' deswegen an SEALS weiterreichen, die haben momentan noch am meisten freie Kapazitäten... auch wenn dass nicht viel heißt." Er kritzelte eine kurze Notiz auf einen Zettel und reichte ihn dann Martin. "Bring das hier Hauptmann Llanddcairfyn, er leitet seit einigen Tagen die Abteilung." Der Detektiv nahm den Zettel entgegen und ging einige Schritte rückwärts, bevor er sich umdrehte und schnellen Schrittes Richtung Ausgang ging. Doch bevor er die Türklinke vollends runter gedrückt hatte erhob der Vampir noch einmal das Wort.
"Wobei... einen Moment mal...", Martin schrak zusammen. "Och ich sehe hier gerade, dass der Hauptmann einige Tage nicht zur Verfügung stehen wird... Wende dich dann am besten an seine Stellvertreterin, Feldwebel Dubiata." Ohne sich erneut umzudrehen wartete Martin, ob der Kommandeur noch etwas sagen wollte und verließ dann fluchtartig das Zimmer.

***
Wenige Stunden später.
***

Im Büro der stellvertretenen Leiterin der Abteilung für Streife und Ermittlungen (...und andere lustige Sachen) hatten sich einige Wächter in rot-goldenen Roben versammelt und schienen zu warten.
Als die Besitzerin des Büros, Rea Dubiata die Tür aufstieß, drehten sich Michael Machwas, Ettark Bergig und Scoglio um, während der etwas schlaksige Kannichgut Zwiebel mit seinem Ärmel am Schreibtisch hängen blieb und so erst salutieren konnte, als Rea sich schon hinter ihrem Schreibtisch gesetzt hatte. Sie sah etwas gestresst aus, wies ihre Untergebenen aber als erstes an, sich zu setzen.
Wahrend Michael und Kannichgut diesem Angebot gerne nachkamen (Ettark hatte es sich schon bequem gemacht) lehnte Scoglio leicht an die Wand und alle warteten darauf, das Rea das Wort ergriff. Diese seufzte, blätterte einige auf ihrem Schreibtisch liegenden Zettel durch und blickte dann die vier Wächter an.
"So, Sie wollen sicherlich wissen, warum ich Sie hier hin befohlen habe.
Nun... So wie es aussieht ist das Kind eines... nun ja recht mächtigen Mannes verschwunden. Da DOG der Überzeugung war, dass es einfach nur von zu Hause weg gelaufen ist und sie momentan scheinbar nicht die Kapazitäten haben,..." sie zog leicht die Augenbrauen hoch " ...sich mit so etwas Profanem zu beschäftigen, haben sie den Fall geschlossen.
Der Vater des Kindes war damit aber offensichtlich nicht einverstanden und hat sich beim Patrizier beschwert. Und dieser wiederum hat dem Kommandeur aufgetragen, sich um den Fall zu kümmern. Uund DIESER", sie hob in einer etwas hilflosen Geste die Arme, "ist der Meinung, dass SEALS Momentan nicht all zu viel zu tun hat... was bedeutet, wir dürfen uns darum kümmern."
"Jiha... Bauernopfer wie sie im Buche stehen!" kam es von Ettarks Stuhl und die anderem warfen ihm leicht Blicke zu, die zwischen genervt(Rea) und belustigt schwankten.
"Ach ja...", fuhr Dubiata fort "Außerdem haben wir einen... im Dienste des Vaters stehenden Herren... Herr Karkates. Er wird uns... das heißt EUCH bei den Ermittlungen... naja zur Seite stehen." sie verdrehte die Augen. "Ich weiß zwar nicht, wo er bleibt, er wollte nur mal kurz zur Toilette...", sagte sie, als es schon an der Tür klopfte.
Auf ein 'Herein' betrat ein kleiner, eher in die breite gebauter Mann das Büro und nickte grüßend in die Runde.
"Guten Tag." begann er, während er mit watschelnden Schritten zu Reas Schreibtisch ging. Dann drehte er sich um und blickte den Wächtern in die Augen (wobei er sogar bei den drei sitzenden leicht nach oben blicken musste).
"Mein Name ist Martin Karkates und wie Feldwebel Dubiata ihnen bestimmt schon mitgeteilt hat, bin ich hier um Sie zu unterstützen. Ich denke, dass ich eine große Hilfe sein werde, denn ich verdiene mein Brot auf eine ähnliche Weise wie sie, nur dass ich meine Arbeit... auf persönliche Bitte (und Bezahlung) aufnehme." Er lachte ölig und überhörte so das leise 'Na super, nen Privatschnüffler' aus Ettarks Ecke.
"Nun, ich denke, wir sollten dann mal anfangen." sagte Karkates und Rea nickte den Wächtern zu, die sich erhoben und Richtung Ausgang bewegten.
"Sie holen dann mal am Besten ihre Sachen, ich werde am Ausgang auf sie warten und...", rief er ihnen hinterher, als die Tür hinter dem letzten zu schlug. Er drehte sich zu Rea um, die ihr Grinsen hinter einigen Aktenordnern verbarg und so tat, als würde sie sich schon wieder angestrengt durch einige Formulare arbeiten.

***

Als die vier Wächter beinahe gleichzeitig am Tresen der Wache ankamen, wartete Martin dort schon und berichtete einem offensichtlich gelangweilten Rekruten scheinbar gerade von seinem letzten Fall. Nach seiner Erzählung schien es ein sehr äktschnreicher Fall gewesen zu sein, in deren Verlauf der maximal 1.60m große Detektiv mindestens drei Trolle verprügelt hatte. Scoglio überlegte halb laut, ob dieser deshalb so klein war. Das würde seiner Meinung zu mindestens erklären, warum der Schnüffler fast genau so breit wie hoch war.

Gemeinsam gingen die fünf Männer durch die Stadt und kamen schließlich an einem ziemlich beeindruckendem Eisentor an, hinter dem sich eine große Villa inklusive parkähnlichem Garten befand.
Nachdem Scoglio an der Klingelschnur gezogen hatte vernahmen die Ermittler lautes Hundegebell und wenige Sekunden später sprangen drei kalbsgroße Doggen am Tor auf und ab und bespritzten den vorne stehenden Karkates mit ihrem Geifer. Der Detektiv brachte sich mit einem großen Schritt nach hinten in Sicherheit und rannte dabei beinahe Kannichgut mit um.
Die Minuten verstrichen, und während Martin sich hinter Scoglio versteckte (was ihm unglaublich gut gelang) beobachteten die drei menschlichen Wächter misstrauisch die Hunde.
Erst als ein lauter Pfiff erscholl, drehten die Wachhunde sich nach einem letzten Blick auf die ungebetenen Gäste um und verkrümelten sich. Dann kam ein muskulöser Mann in Sicht, der die Wächter nach kurzem Blick auf die Marken einließ.
Martin, der immer noch hinter Scoglio stand schien er zu übersehen und nachdem er ihnen den Weg gezeigt hatte verschwand er hinter einigen Hecken.
Die Wächter gingen (gefolgt von einem immer noch sehr ängstlichen Privatdetektiv) den beschrieben Weg entlang und standen schließlich vor einem goldgeschmückten Eingangsportal, an dem sie von einem seriös aussehenden Mann begrüßt wurden.
"Ah, Mr. Bonanno." strahlte Martin den Herrn des Hauses an, als er aus dem Schatten des Trolls hervorsprang und war nun sichtlich wieder in seinem Element. Die unverhohlene Furcht, die vorher in seinem Gesicht gestanden hatte war schlagartig wieder dem charismatischem Lächeln gewichen, während er Bonanno erklärte, dass er die Wächter zu seiner Unterstützung mitgebracht hatte und sie sich jetzt gerne den Tatort ansehen und die Bediensteten verhören würden.

Der 'Tatort' [2] warf keinerlei brauchbare Spuren ab, was keinen der Wächter verwunderte, erkannten sie doch an den Resten des Absperrbandes, dass sowohl SuSi als auch RUM vorher schon den ein oder anderen Blick darauf geworfen hatten.
Doch die Befragung der Angestellten schien schnell ein neues Licht auf den Fall zu werfen. So war eine der Mägde nicht mehr auffindbar und keiner der Bediensteten konnte sich daran erinnern, sie in den letzten Stunden gesehen zu haben.
Langsam waren die Wächter davon überzeugt, dass es doch ein echter Fall sein könnte und so schickte Scoglio Kannichgut in den Garten um die Torwächter mit einer Beschreibung der Verdächtigen zu versorgen.
Der Komm-Ex hatte gerade eine Taube aus dem Käfig geholt, als eine hübsche junge Frau, auf die die Beschreibung ziemlich gut zutraf, vor ihm auftauchte.
Kannichgut erstarrte und blickte der Frau in ihr völlig verquollenes Gesicht (was ihrer Schönheit in seinen Augen nur minimal Abbruch tat) während der Großteil seines Blutes von allen Körperregionen in Richtung Kopf schoss. Ohne einen Ton zu sagen drehte sich der Obergefreite, die abflugbereite Taube völlig vergessend, um und rannte zurück in die Villa. Er bauchte Verstärkung!
Nachdem die Wächter (mit Ausnahme von Kannichgut, der immer noch knallrot in einer Ecke stand) die Magd kurz verhört hatten, wurde klar, dass sie scheinbar nichts mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun hatte. So wie es aussah, hatte ihr langjähriger Freund sie am Morgen verlassen und das war auch der Grund, warum sie nirgendwo gesehen worden war: Sie hatte sich auf ihrem Zimmer die Augen ausgeheult.
Während Martin mit dem sichtlich genervten Ettark noch einen Rundgang durch den Garten machte um 'Indizien' zu finden (und den andern Wächtern einige Minuten der Ruhe zu verschaffen) überlegte Scoglio (dem aufgrund seines Ranges die Ermittlungen unterstanden) mit Michael und dem immer noch etwas nervösen Kannichgut, was sie als nächstes machen sollten. Plötzlich fuhr Michael auf.
"Momentmal... was ist eigentlich mit dem Typen, der uns vorhin rein gelassen hat? Warum ist der nicht zu den Befragungen gekommen?"

***

Während dessen gingen Ettark und Martin durch den weitläufigen Garten und während Ersterer sich interessiert umsah, erklärte der Detektiv ihm, wie man einen solchen Fall zu lösen habe. Dass der Gefreite ihn scheinbar geflissentlich ignorierte und so weit ausschritt, dass der kurzbeinige Privatschnüffler kaum hinterherkam, schien diesen nicht im Mindesten zu stören sondern eher zu noch gewagteren Höhenflügen gegenüber dem Wächter anzutreiben.
Erst als er fast in den Bergiger hinein rannte, weil dieser plötzlich stehen geblieben war, schwieg er für einige Sekunden.
"Was ist denn los?", wollte er fragen, wurde aber von eine rüden Geste des Wächters unterbrochen.
Martin folgte Ettarks Blick und sah den Mann, der sie auf das Anwesen gelassen hatte, als eben jener gerade aus einem kleinen Schuppen kam. Über seiner Schulter trug er einen großen, prallgefüllten Seesack und er sah sich misstrauisch um, als erwarte er, verfolgt zu werden.
"Sehr verdä...", ächzte Martin, als Ettark ihn mit Gewalt hinter einen Busch zog, sodass sie nicht entdeckt wurden und ihm mit einer weiteren Geste recht deutlich machte, dass er die Klappe halten sollte.
Der Mann beeilte sich und ging in Richtung Tor und bevor sich der Privatdetektiv versah, war Ettark schon verschwunden.

Martin zuckte mit den Schultern. Das Verfolgen von Verdächtigen war ganz klar Aufgabe der Wache und bevor er hier alleine in einem Garten herumspazierte, in dem bekanntermaßen mindestens drei Kampfhunde herumstreunten, war er im Haus bei den handfesten Ermittlungen sehr viel besser aufgehoben. Die Wächter dort brauchten bestimmt schon dringendst seine Hilfe.
Er hatte gerade das Eingangsportal erreicht, als die Flügel mit einem lauten Krachen aufgestoßen wurden und der Trollwächter, Skohklio oder so, rannte Martin beinahe über den Haufen. Wie eine kleine Lawine stürmte er Richtung Gartentor.
Da schien etwas Wichtiges zu passieren! Karkates rannte hinter dem Troll her, doch schon nach wenigen Sekunden wurde er von den restlichen beiden Wächtern überholt, auch wenn einer der beiden, der schlaksigere, deutlich Probleme zu haben schien, das Tempo seines Kollegen zu halten, ohne über seine eigenen Beine zu stürzen. Doch trotz dessen (und dem ganzen technischen Gerät, was er scheinbar immer mit sich rumschleppte...) war er schon am Tor, als Martin völlig außer Atmen um die letzte Biegung des Schotterweges kam.
Das große, gusseiserne Tor war halb geöffnet doch der Flüchtige schien nicht weit gekommen zu sein.
Die drei großen, furchteinflößenden Hunde sprangen um den noch sehr viel größeren (und furchteinflößerenden) Troll herum, welcher ihr Herrchen fest in einer Hand (und ein großes Stück über dem Erdboden) hielt. Doch nachdem der Troll sie böse angeguckt hatte schienen die Hunde zu begreifen, dass sie hier definitiv den kürzeren ziehen würden und rannten mit eingeklemmtem Schwanz fort.

"Ich glaube, du uns noch was erzählen wolltest oder?", fragte Scoglio und schüttelte den Mann ein wenig. Dann wandte er sich Michael und Kannichgut zu. "Ich glaube, ihr solltet bringen ihn zur Wache, Ettark und ich nicht sollten so sehr als Wächter auffallen da draußen. Und einen Gefangenen der Wache zu ... transportieren... sein sehr auffällig." Er setzte den Mann ab und Michael legte ihm Handschellen an. Dann gingen er und Kannichgut mit ihrem Gefangenen in der Mitte los, während Scoglio sich an Ettark wendete.
"Du erklären Herr Bonanno, dass wir verhaftet haben seinen... Gärtner und erklärst ihm, dass er Verdächtiger sein, ok? Am Besten du nehmen den Schnüffler mit." er warf einen Blick auf den hechelndem Martin, der sich immer noch nicht von seinem äußerst anstrengenden Spurt erholte hatte. "Ich versuchen noch einige Informationen über den Mann zu kriegen." Dann drehte sich der Troll um und ging in Richtung Ankh.
"Komm mit!", befahl Ettark den Privatdetektiv und während er die wenigen Dutzend Meter zurück zum Haus seines Auftraggebers ging, versuchte Martin wieder zu Atmen zu kommen. Er war wirklich außer Übung.
Kaum war das Eingangsprotal in Sichtweite kam ihnen ein sehr besorgter Bonanno in Begleitung seiner Wächter entgegen.
"Habt ihr ihn? Wollte er fliehen? War er es? Dieses elende Dreckschwein!", grollte er.
"Ja, wir haben ihn und werden ihn im Wachhaus erst einmal gründlich vernehmen.", bestätigte Ettark.
"Ich kann es nicht glauben. Ich... ich habe ihn erst vor ein paar Monaten eingestellt. Er war mir von einem Bekannten empfohlen worden... Und er ist auch sehr fleißig! Die Hunde haben ihm sofort vertraut... und auch als Gärtner hatte er wirklich Qualitäten. Und jetzt verrät er mich! Ich werde..."
"Wir wissen noch nicht, ob er irgendetwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun hat", unterbrach Ettark den Redefluss grob. "Auch wenn ihn das Nicht-Auftauchen zur Befragung und seine Flucht sehr verdächtig machen. Aber alles weitere sollten sie nun der Wache überlassen, haben sie verstanden? Und jetzt geben sie mir am besten erst einmal alle Informationen, die sie über ihren... Gärtner haben. Und vielleicht auch alles, was sie über ihren... Bekannten wissen..."
"Genau!", rief Martin triumphierend, der sich wieder erholt haben zu schien. "Das ist es, ich habe den Fall gelöst!" Vor den Augen der vier Männer begann er mit stolz geschwellter Brust auf und ab zu gehen, während er seine Theorie zum Besten gab.
"Es sieht ganz so aus, als hätte ihr Bekannter...", er sah seinen Auftraggeber fragend an.
"Maggadino... Peter Maggadino", presste Bonanno zwischen den Zähnen hervor.
"Also, ihr Bekannter, Nahgatinno...", fuhr Martin weiter, "...hat ihnen scheinbar einen seiner eigenen Leute empfohlen, in der Hoffnung ihre Tochter entführen zu können, um ein Drückmittel gegen sie in der Hand zu haben. Wahrscheinlich wird er schon bald mit Forderungen an sie heran treten", triumphierend sah er Ettark ins Gesicht, als erwarte er eine Bestätigung, doch der Gefreite schüttelte nur ungläubig den Kopf. Offensichtlich war er nicht seiner Meinung. Nun ja, Gefreiter war ja auch nur ein sehr niedriger Rang, was wusste dieser Wächter schon.
"Also bitte senden sie alle Informationen an die Wache, wir werden uns dann darum kümmern. Einen schönen Tag noch", verabschiedete sich Ettark beim Hausbesitzer, drehte sich um und ging wieder in Richtung Tor.
Bonanno schien einige Sekunden zu grübeln und wendete sich dann Martin.
"Ich werde ihre... Theorie überprüfen. Und sie gehen am besten wieder zurück zur Wache und unterrichten mich, falls sie neue Informationen kriegen." Der Detektiv nickte und folgte dann breit grinsend dem Gefreiten. Bonanno würde seine Leute zu seinem 'Bekannten' schicken, dort seine Tochter finden und ihn, Martin Karkates dafür königlich belohnen. Außerdem würde er damit Stadtbekannt werden. Vor seinem inneren Auge sah er sich schon als der Gesandte des Patrizier, persönlich beauftragt, Fälle zu lösen, die die Wache alleine nicht schaffte und all die hübschen Frauen würden zu ihm, den berühmten Detektiv, aufblicken. Sprichwörtlich gesehen auf jeden Fall.

***

Als Ettark und Martin am Wachhaus ankamen, hatten Michael und Kannichgut ihren Gefangenen schon in eine Zelle gebracht und bereiteten sich gerade auf das Verhör vor.
Die drei Wächter betraten den kargen Raum, in dem außer einem Tisch und zwei Stühlen (auf einem saß schon der gefesselte 'Gärtner' auf den anderen setzte sich, als ranghöchster, Kannichgut) keinerlei Möblierung vorhanden war, während Martin vor der Tür wartete [3].
Es war ein kurzes, doch für den Gefangenen ziemlich unangenehmes Verhör doch nach dem er eine Viertelstunde im Kreuzfeuer der drei Wächter geschwiegen hatte, wurde er weich [4] und erzählte den Wächtern den Grund, warum er nicht zum Verhör gekommen war und versucht hatte zu fliehen.
Doch das war nicht das, was die Wächter, geschweige denn Martin, erwartet hatten zu hören.
So wie es aussah hatte der Gärtner in den letzten zwei Monaten regelmäßig Geld aus dem Haus der Bonannos entwendet und nachdem sich die Wache jetzt zwei Mal kurz aufeinander im Haus umgeguckt hatte, hatte er scheinbar kalte Füße bekommen. Zwar war ihm klar gewesen, dass sie nicht hinter ihm her waren, doch so wie es aussah, war er schon einmal wegen Diebstahl verhaftet worden.
Da es für die Wächter keinen Grund gab, ihm nicht zu glauben (vor allem nachdem wirklich eine Akte über den Diebstahl vor ca. 2 Jahren vorhanden war) steckten sie den Mann in eine normale Zelle und übergaben den Fall DOG.
Dann trafen sie sich in Scoglios Büro, in dem er gerade angekommen war. Auch er hatte, außer dem Diebstahl, nicht wissenswertes über ihren Gefangenen heraus gefunden. Scheinbar war dieser wirklich ein sehr kleines Licht.
Martin blieb an der Tür stehen und war sichtlich am Boden zerstört, da sich seine Theorie so eben in Luft aufgelöst hatte.
"Und nun?", fragte Michael, der sich auf einen den Besucherstühle vor Scoglios Schreibtisch gesetzt hatte und die anderen nacheinander ansah. Keiner schien eine wirkliche Idee zu haben, was sie als nächstes tun sollten.
Plötzlich wurde die Tür mit viel zu viel Kraft aufgestoßen und Rea stürmte in das Büro.
"WAS HABT IHR DIESEM BONANNO ERZÄHLT?", brüllte sie, offensichtlich ziemlich zornig.
"Erzählt?", fragte Michael, der sich zuerst von dem Schock erholte. "Wieso? Was ist jetzt schon wieder passiert?"
"Was passiert ist?", fragte die Hexe, etwas ruhiger aber immer noch sichtbar wütend. "Etwa zwei Dutzend seiner Leute greifen momentan eine Villa in der Nähe des Deosil-Tors an. Sieht so aus, als würden sie den Besitzer für das Verschwinden der jungen Bonanno verantwortlich machen!"
"Na wenn es DAS ist...", grinste Ettark seine Vorgesetzte an, "DAS haben wir dieser kleinen Ausgeburt von einem Schnüffler hier und seiner genialen und leider völlig aus der Luft gegriffenen Theorie, die sich übrigens gerade eben als komplett falsch erwiesen hat, zu verdanken.", sagte er beinahe genüsslich und nickte in Martins Richtung. Der Detektiv wimmerte.
Die stellvertretende Abteilungsleitung zischte irgendeinen leisen Fluch vor sich hin und schüttelte dann den Kopf.
"Nun, das lässt sich wohl jetzt nicht mehr ändern, aber ich glaube, ein Gutes hat es; es reicht als Grund, um diese... Zusammenarbeit hier zu beenden!", sagte sie beinahe feierlich. Dann grinste sie Martin an und zischte sie ganz leise:
"Und jetzt: raus hier!" Noch kleiner als sonst schlurfte der völlig desillusionierte Martin aus dem Büro und schloss die Tür hinter sich.
"Und ihr anderen beeilt euch am besten zu dieser Villa zu kommen, ich glaube nicht, dass Will und Oldas das ganz alleine regeln können."

***

Als die vier Wächter an der Villa Maggadinos ankamen herrschte beinahe unheimliche Ruhe. Auf dem großen Platz vor der Rennbahn standen sich zwei etwa gleich große Gruppen gegenüber, deren Mitglieder meist mit Keulen und langen Stäben bewaffnet waren, doch hier und da blitze auch geschärftes Metall in der Nachmittagssonne. Um den Platz herum hatte sich wiederum eine sehr viel größere Gruppe gebildet, die offensichtlich nur zum Gucken gekommen waren. Wie immer war der Mob vor der Wache am Ort des Geschehens angekommen.
Zwischen den beiden Schlägergruppen standen, offensichtlich nicht sehr zufrieden mit ihrer Rolle, zwei Wächter, von denen Ettark die eine als seine Büro-Genossin, Will Passdochauf erkannte. Der andere war klein gewachsen und musste dementsprechend der Zwerg Oldas sein. Beide sahen sehr erleichtert aus, als sie die Verstärkung durch die Zuschauermengen anrücken sahen. Vor allem Scoglios Auftauchen war ein gutes Mittel, eine aufgebrachte Menge zu beruhigen.
"Wo Bonanno sein?", fragte dieser Will, die nur in Richtung der etwas größeren Gruppe nickte. Tatsächlich, in der hintersten Reihe konnte man die auffälligen Silhouetten der beiden Bodyguards des Anführers erkennen.
"Ich das klären!", sagte der Troll und bedeutete Ettark und Michael, ihm zu folgen, während er in Richtung der bewaffneten Meute ging. Als sie beinahe in Reichweite der ersten Reihe waren, blieb der Lance-Korporal stehen und streckte sich, um Bonanno zu sehen (bei einem Troll eine wirklich beeindruckende Bewegung und die ihm am nächsten stehenden Schläger wichen instinktiv zurück).
"John Bonanno?", rief er dann laut in die Richtung, in welcher er den Anführer glaubte zu erkennen. "Das sein alles ein Missverständnis! Ihr Gärtner ihre Tochter nicht entführt hat!"
"Was soll das heißen?", antwortete Bonanno und eine Gasse bildete sich, als er nach vorne kam.
"Das bedeutet, dass sich ihr toller Detektiv geirrt hat! Ihr Gärtner ist nur abgehauen, weil er ein wenig Geld entwendet und Panik hatte, dass wir ihn verhaften würden!", begrüßte Ettark ihn.
"Er haben gestanden und wir überzeugt sind, dass er nicht lügt.", bestätigte Scoglio den fragenden Blick des Mannes.
"Verdammt!", stieß dieser zwischen den Zähnen hervor, "Ist das sicher?" Als beide nickten schien Bonanno in sich zusammen zu sinken. "Nun... dann habe ich hier wohl was zu erklären... vielen Dank, dass sie mich vor einem großen Fehler bewahrt haben.", sagte er und drehte sich um. Nachdem er einige Worte mit einem der Schläger gewechselt hatte, zog sich ein Großteil der Gruppe langsam zurück und löste sich in der Zuschauermenge, die sichtlich enttäuscht war und immer kleiner wurde, als Bonanno nur begleitet von seinen beiden Bodyguards auf die andere Gruppe zu ging.
"So... das erledigt sein.", sagte Scoglio selbstzufrieden und bedeutete den anderen Wächtern, das ihre Aufgabe hier erledigt war.
Sie wollten gerade den Platz verlassen als Kannichgut stehen bleib.
"Moment mal!", rief er, "Seht doch mal, da drüben!" Er zog ein Foto aus der Tasche, welches Ettark als eins von den Bildern erkannte, die in dem Zimmer des verschwundenen Mädchens gehangen hatte.
"Da!", sagte er und zeigte auf ein Mädchen am Rand des Platzes. Wirklich sah es dem abgebildeten Kind äußerst ähnlich und als es die Wächter sah, drehte sie sich um und versuchte in der Menge zu verschwinden.
"Hinterher!", rief Scoglio und alle sechs Wächter rannten los.
Es dauerte nicht lange, bis sie das Mädchen eingeholt hatten und Ettark überholte sie mit einigen schnellen Schritten während Oldas sich hinter ihr aufbaute.
"Immer mit der Ruhe Kleine.", grinste er und versperrte ihr den Weg, als sie in einer Seitengasse verschwinden wollte.

Zusammen brachten sie das völlig gesunde Mädchen zurück zum Platz vor der Rennbahn, wo ihnen ein recht niedergeschlagen aussehender Bonanno entgegenkam.
"Gucken sie mal, Herr Bonanno, wen wir hier für sie haben!", rief Michael ihm entgegen und als dieser seine Tochter zwischen den Wächtern entdeckte, hellten sich seine Züge sichtlich auf.
"Sandra!", rief er und rannte auf die Wächter zu. "Wo warst du die letzten Tage?"

***

Unter Tränen gestand das Mädchen, dass es die letzten Tage bei einer Freundin übernachtet hatte, weil sie keine Lust mehr auf das behütete Leben gehabt hatte, welches sie im Haus ihres Vaters habe führen müssen.
Im Gesicht Bonannos mischte sich die Freude über das Auftauchen seiner Tochter mit Wut. Dann drehte er sich um und rief einen seiner beiden Bewacher, die sich bisher in respektvollem Abstand gehalten hatten, zu sich.
"Petro! Bring meine Tochter zurück nach Hause in ihr Zimmer! Und da bleibst du junge Dame bis ich wieder da bin!"

Nachdem die beiden verschwunden waren wendete sich Bonanno den Wächtern zu. Der Zorn auf seine Tochter schien schon verflogen.
"Nun...", es war dem erfahrenen Geschäftsmann sichtlich peinlich."Dann muss ich mich wohl bei der Wache entschuldigen... ihre Kollegen hatten von Anfang an recht, nicht wahr?", er seufzte, "Und ich hab es ihnen mit meinem Detektiv wahrscheinlich auch nicht leichter gemacht..."
Ettark lachte leise.
"Hey. Wir sind SEALS! Wir sind Probleme gewohnt. Unser leichtester Tag war immer gestern!" Er grinste in die etwas perplexen Gesichter der anderen. Offensichtlich schien ihm selbst diese Formulierung sehr zu gefallen.

En De

[1] Martin vermutete auf jeden Fall, dass es Bodyguards waren, etwas anderes konnte er sich bei ihrem Verhalten nicht vorstellen. Außerdem würde das bedeuten, dass der Fall, den er jetzt sicherlich bekommen würde sehr lukrativ war. Wer sich Beschützer leisten konnte, konnte auch viel Geld für einen Detektiv ausgeben

[2] das Kinderzimmer in dem das Mädchen zuletzt gesehen wurde

[3] Zwar hatte der Detektiv vorgehabt, das Verhör persönlich zu führen, doch nachdem Ettark ihm erst einen bösen Blick und dann die Tür vor seiner Nase zugeworfen hatte begnügte Martin sich damit, dass ganze durch das kleine Fenster in der Tür zu beobachten (was recht schwierig war, da es scheinbar für größere Menschen angebracht war, sodass das er sein gesamtes Gewicht auf seinen Zehenspitzen balancieren musste)

[4] vor allem, weil die beiden anderen Wächter sichtliche Probleme hatten, Ettark von... nun nicht ganz legalen Verhörmethoden abzuringen




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Von Huitztli Pochtli

01.09.2007 11:31

</b><br><br>Was mir gefallen hat: Die beschriebenen Charaktere, besonders der Detektiv für Arme. Er wirkte auf mich, wie eine Mischung aus Woody Allen und Spongebob. Echt geil, wie er, wenn es darauf ankommt, den Schwanz einklemmt und sich hinter Scoglio versteckt. Oder noch besser, als er beinahe eine Familienfehde auslöst. Der Fall selbst, die lediglich von zuhause Ausgerissene wieder zu finden, war da nebensächlich. Hier galt: der Weg ist das Ziel. Ich fühlte mich richtig gut unterhalten.<br><br>Was mir aufgefallen ist: "Gesinde" ist die Gesamtheit aller Bediensteten eines Hauses. Es ist also etwas anderes, als "Gesindel". Wächter können insofern also kein "Gesinde" sein, "Gesindel" dann schon mal eher... ;-)<br><br><b>

Von Ophelia Ziegenberger

01.09.2007 11:31

</b><br><br>Besonders gut gefiel mir an deiner Geschichte der Plot. Sowohl dessen Beginn, zu dem der Wache Untätigkeit vorgeworfen wurde, als auch die gleich zwei voneinander unabhängigen Verdächtigen und natürlich erst recht das Ende, zu dem sich die Richtigkeit der D.O.G.-Theorie herausstellte. Was mir im Gegensatz dazu überhaupt nicht gefiel, das war die absolut unangebracht hohe Anzahl der Klammern im Text. Sie störten den Lesefluss erheblich und gingen unnötigerweise zu Lasten der Atmosphäre. Die Andeutung, Ettark habe dem Verhörten in Gegenwart seiner (hilflosen) Kollegen Leid angedroht oder ihm sogar welches angetan, um an Informationen zu gelangen, wirkte auf mich dahingehend befremdlich, dass sie die Frage im Raum stehen ließ, ob hier nicht vielleicht doch allmählich ein Hinweis an IA angeraten wäre. Leider hast Du sogar gleich zwei Pokalworte, nämlich "Gesunde" und "Spitze", nicht in der vorgegebenen Form eingesetzt. Aus meiner persönlichen Sicht hat die Single die Pokalanforderungen nicht erfüllt.<br><br><b>

Von Ruppert von Himmelfleck

01.09.2007 11:31

</b><br><br>Die Geschichte ist flott geschrieben, in sich stimmig und es hat Spass gemacht sie zu lesen. <br>Die traurige wenn auch aufgeblasene Gestalt des Martin hat mir gut gefallen.<br>Es gibt nur ein paar Randbemerkungen: ;)<br>Also bei Roben stelle ich mir immer diese langen Dinger vor, die Chöre tragen. Oder Staatsanwälte. Wächter tragen Umhänge.<br>Manchmal hast Du eine etwas umständliche Ausdrucksweise, so dass ich einen Satz mehrfach lesen musste um zu verstehen was oder wen Du meinst.<br>Es gibt keinen Mr. auf der Scheibenwelt. Bleiben wir beim Herrn. Dass die stellv. AL ihre Untergebenen siezt ist auch eher unwahrscheinlich. Aber da gibt es hier glaube ich verschiedene Auffassungen.<br>Als Pokey war die Geschichte OK, auch wenn ich mir immer wünsche, dass die einzelnen Spezialisten deutlicher in ihrer Spezialisierung vorkommen. Aber das ist ja keine Vorschrift.<br>Deshalb konnte ich Dir auch kein Patch-Häkchen setzen, weil ich nichts über das Kontakten von Informanten erfahren habe.<br>Hinweis: Pokalwort Gesinde wurde falsch eingesetzt (hat nichts mit Gesindel zu tun)

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