Zitat:
Meine fehlt auch noch.......
Dementsprechend würde ich auch nicht mehr mitmachen - das möchte ich nicht noch wem zumuten.
Ich habe da ein anderes Grundgefühl. Als Bewichtelter muss man nicht notwendigerweise wissen, was auf einen zukommt.
Wichteln ist schenken. Wenn ich etwas bekomme, freue ich mich als Bewichtelter. Dafür sind Zeitpunkt und Güte der Geschichte tertiär. Primär freue ich mich, dass mein Charakter in der Geschichte überhaupt aufgegriffen wird (Kennt ihr das, wenn eine neue Geschichte rauskommt und ihr erstmal qua STRG+F nach Schlagworten sucht?) und sekundär dass, er so erstaunlich viel Raum zugesprochen bekommt.
Hatscha, du würdest vermutlich stark machen: 'Wichteln ist ein Versprechen. Ich bekomme was und gebe was. Der andere verlässt sich drauf, dass er auch was bekommt.'
Wenn ich ehrlich bin, dann gehe ich, wenn ich beim Wachewichteln mitmache, tatsächlich davon aus, dass, wer auch immer meinen verrückten Zwerg zieht, etwas zustande bringt. Wie groß oder wie klein ist mir aber egal. (Jaja, Zwergenwitze.) Und wenn die Wichtelgeschichte zwei Monate später als geplant fertig wird, dann freue ich mich, vielleicht sogar mehr als beim Wichtelschlusstermin, weil ich schon befürchtet hatte, dass das Projekt "beschenken" beim Anderen aufgegeben worden ist.
Ich weiß nicht, woran es bei denen gescheitert ist, die die Geschichte bis jetzt noch nicht abgegeben haben. Ich vermute (!), dass der Plot zu kompliziert, die Schranken zu weich gesetzt oder der eigene Anspruch zu hoch sind.
Einen Plot kann man besprechen und für's kontinuierliche Nachhaken sind Mitwächter & Organisatoren ja da.
Ich mutmaße (!) weiter, dass allerdings die statistisch häufigste Antwort lauten würde: "ich hatte keine Zeit". Für einen Epos völlig verständlich, für eine Wichtelgeschichte würde ich das nicht gelten lassen. Einen großen Teil meiner eigenen Geschichten habe ich zwischen 22 und 02 Uhr geschrieben ... und auf Blöcken während Bahnfahrten. Manchmal hab ich mich in der Uni nur 5 Minuten an meine Geschichte setzen können, um einen Gedanken zu fixieren, und dann woanders weiter machen müssen. Und wenn man so eine Strategie benutzt, denke ich, dann werden
1.000 - 10.000 Worte (das wäre meine Schranke der Wahl, die ich bei ehrgeizigen Schreibern auch gern nach oben hin auflösen würde)
in zwei Monaten (mir war die Schranke von 5 Monaten im letzten Anlauf im Nachhinein zu weich) locker fertig.
Selbst wenn man ein langsamer Tipper ist und nur 5 Minuten am Tag konzentriert aufwenden kann. Das bedeutet, großzügig gerechnet, nämlich: 1 Monat Ideensuche, im 2. Monat 7 ungelöschte Wörter pro Minute, 35 in 5 Minuten pro Tag, 1050 im Monat ... wie gesagt:
langsamer Tipper.
Wenn es kein Epos werden muss.
Und einen Epos verlangt ja auch keiner.
Eine schöne Idee, eine mit etwas Selbstdisziplin vorgenommene gegengelesene Ausführung, das ist doch schon alles, was das Wichteln braucht - oder? (Stichwort Anspruch.)
Ich hoffe, es ist deutlich geworden, dass ich für das Wichteln werben will.