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Version vom 27. Februar 2009, 22:49 Uhr
Anwerber | |
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Abteilung | RUM |
Anwerber ist eine Spezialisierung der Abteilung RUM. Die Hauptaufgabe eines Anwerbers ist es, Informanten zur Kooperation mit der Wache zu bewegen. Im Folgenden wird der Leitfaden für Anwerber aus der RUM-Agenda zitiert.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Die Anwerber sind diejenigen Mitglieder RUMs, die die Kontakter mit Kontakten versorgen.
Das Klientel
Woran erkennt ein Anwerber einen potentiellen Kontakt? Es gibt kein Geheimrezept, nach denen man diese aufspüren kann, teilweise würden unterschiedliche Anwerber (könnte man das Gedächtnis der Leute löschen) wohl zu 80 Prozent unterschiedliche Kontakte knüpfen, denn es hängt sehr von der individuellen Einzelperson ab, ob und von wen sie sich zur Zusammenarbeit mit der Wache bewegen lassen würde. Ein guter Anwerber schafft es jedoch einer Vielzahl von unterschiedlichen Leuten den entscheidenden Anstoß zu geben. Prinzipiell kann man jedoch zwischen einigen Haupttypen von Kontakten ausgehen. (Wobei es natürlich noch einige weitere und diverse Mischformen gibt):
Die Tratsche
Hierbei handelt es sich um meist adelige und sehr wohlhabende Personen, die nach mehr Aufregung im Leben suchen. sie geben den Kontaktern später meist sehr freigiebig Auskunft, neigen aber dazu, teilweise unvorsichtig zu werden. Der Anwerber muss deshalb hier besonderes Augenmerk darauf legen, dem neuen Kontakt über die Risiken und Gefahren zu warnen.
Der Untergebene
Meist Personen aus der Mittelschicht. Hier besteht das Motiv meist darin, jemand anderen - meist dem Chef - zu schaden. Gründe sind meist Rachegedanken ("Warum hat der mir die Frau ausgespannt?") oder eigene Vorstellungen von Gerechtigkeit ("Ich habe die Beförderung mehr verdient als er!"). Solche Personen findet man in so ziemlich jeder Gilde, meist handelt es sich um Sekretäre oder Leute in niedriger leitender Stellung. Solche Personen hoffen meist, dass die Wache den verhassten Chef über kurz oder lang einbuchtet; genau daran kann der Anwerber anknüpfen.
Die Ratte
Diese Kontakte stammen meistens aus der Unterschicht und sind selbst kleinkriminell. Solche Subjekte entscheiden sich meist zur Mithilfe bei der Wache im Gegenzug für eine kleine Gefälligkeit, für gewöhnlich Geld oder Informationen. Der Anwerber bewegt sich hier oft in einer rechtlichen Grauzone. Er sollte sich deshalb stets im Klaren sein, wo genau seine Prioritäten liegen.
Der Aussteiger
Personen aller Schichten. Leute, die aus einer (meist geheimen) Organisation austreten wollen, aber nicht können. Sie setzen für gewöhnlich im Austausch gegen Informationen auf den Schutz ihrer Person und ihrer Angehörigen durch die Wache. Aussteiger sind normalerweise am meisten gefährdet, sollte ihre Informantentätigkeit auffliegen, weshalb schon der Anwerber große Vorsicht walten lassen müssen, um denjenigen nicht zu gefährden. Solche Kontakte sind schwer zufällig zu finden, da ein Aussteiger schon vor dem Erstkontakt mit dem Anwerber beschlossen haben muss, die Organisation zu verlassen. Auf der anderen Seite suchen sie dann jedoch für gewöhnlich gezielt - wenn auch meist sehr, sehr zaghaft - von selbst den Kontakt mit der Wache.
Das Anwerben
Die Tätigkeit des Anwerbens lässt sich grob in drei Phasen gliedern: Das Erkunden, das Prüfen und das Gewinnen:
Das Recherchieren
Bevor der Anwerber der Aufgabe des Annäherns an das Zielobjekt / der Zielgruppe nachkommt, ist eine intensive Beschäftigung mit dem Milieu, in das er eintaucht, wichtig. Es werden Besonderheiten im Verhalten der dort auftauchenden Menschen, Gesprächsthemen, sowie Art Sprache und dergleichen studiert, um möglichst authentisch zu wirken.
Das Erkunden
Jede neue Suche nach Kontakten beginnt mit den Erkunden. Hierzu begibt sich ein Anwerber in Tarnung in ein entsprechendes Milieu, in dem zunächst versuchen muss, sich halbwegs einzugliedern. Ist das geschafft, schaut er sich nach möglichen Kontakten um.
Das Prüfen
Früher oder später tritt also der Anwerber in Kontakt mit jemanden, meist im Gespräch. Nun muss er es schaffen innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne, die Person nach Gesichtspunkten wie Vertrauenswürdigkeit, Glaubhaftigkeit und Informationsgehalt einzuschätzen. Ein Anwerber sollte durchaus versuchen bei mehreren Gelegenheiten eine Person zu prüfen, ehe er ein entgültiges Urteil fällt.
Das Gewinnen
Entscheidet nun der Anwerber, dass er in der Person einen neuen Kontakt gefunden hat, beginnt der heikelste Teil des Anwerbens. Denn der Anwerber muss sich dem Neukontakt gegenüber als Wächter zu erkennen geben (Natürlich allgemein gesehen - nicht "Ich bin Gefreiter XYZ", sondern "Ich bin Wächter", da sonst die Tarnung sofort auffliegt und zukünftige Missionen gefährdet sind). Natürlich muss der Anwerber hier mit viel Takt- und Feingefühl vorgehen, um den Kontakt nicht sofort zu vergraulen oder sogar zu einer schlimmeren Reaktion zu bewegen. Statt dessen soll der Anwerber sicher stellen, dass der Kontakt sich für die Wache zur Verfügung stellt. Ist das gelungen, erfolgt eine kurze Belehrung, wie der Neukontakt mit der Wache in Verbindung treten kann.
Fähigkeiten und Rüstzeug des Anwerbers
Als Anwerber ist man - ähnlich wie der Kontakter - ein wahres Allround-Talent.
Menschenkenntnis
Dieser Ausdruck (auch wenn er natürlich in den heutigen Modernen Zeiten etwas spezizistisch klingen mag) steht zum einen für die Fähigkeit, sich in andere Wesen hineinzuversetzen (auch Empathie genannt) zu können, und die Fähigkeit jederzeit in der Lage zu sein ein objektives (also frei von Vorurteilen) gefärbtes Bild von anderen Personen zu gewinnen. Menschenkenntnis ist die wahrscheinlich wichtigste Eigenschaft eines Anwerbers, denn ohne diese wird er nicht lange in dem Job überleben. Denn schon eine einzige Fehleinschätzung kann einen Anwerber in eine potenziell hochgradig gefährliche Lage bringen. Dies ist besonders in dem Punkt der Enttarnung einem neuen Kontakt gegenüber wichtig, denn es kann sonst passieren, dass man einem gewalttätigen Kriminellen gegenüber preisgibt, dass man zu denen gehört, die etwas gegen gewalttätige Kriminelle haben. Wie das ausgeht, kann sich wohl jeder potentielle Bewerber für den Anwerber selbst vorstellen.
Püschologische Grundkenntnisse
Als Anwerber wird man intensiv in bestimmten Teilbereichen der Püschologie geschult, um in der Lage zu sein, eventuell nicht nur mit guten Zureden und Argumenten überzeugbare Kontakte doch noch auf seine Seite zu ziehen. Es geht hier nicht nur um die Schulung, was bestimmte Kniffe angeht, um andere einzuschüchtern, sondern auch um die Kenntnisse, wie man es vermeidet, dass jemand anders das Gleiche mit einem selbst veranstaltet. Außerdem kann man sich mit einem püschologischen Manöver manchmal noch gerade so gewaltlos aus der Affäre ziehen. Es ist für einen Anwerber angebracht, hierfür regelmäßig mit einem Püschologen zu üben um stets auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Tarnung
Ein Anwerber ist stets in Tarnung unterwegs, da ihm jede ungewollte Assoziation mit der Wache in Lebensgefahr bringen kann. (Ausnahme ist hierbei natürlich die Büroarbeit, bei der grundsätzlich niemand von der Uniformpflicht befreit ist.) Der Wächter nimmt hierbei nicht etwa wie ein verdeckter Ermittler eine bestimmte Rolle an, sondern ist eher eine "allgemeine Person". Ein Anwerber hält sich im Normalfall für so eine kurze Zeitspanne in einem Milieu auf, dass eine lückenlose Geheimidentität selten von Nöten sein wird. Im Gegenteil, als Anwerber sollte man keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen, da das eine eventuelle Rückkehr in das Milieu nur erschwert. Der Anwerber muss also den Spagat zwischen "auf keinen Fall erkennen lassen" und "Typ, den ich so nett finde, dass ich ihm glatt alles erzähle" schaffen. Aus diesem Grund sollte der Anwerber bei der Kleidungswahl vor allem auf bequeme und schützende Kleidungsstücke zurückgreifen, so dass der Anwerber sich ganz von selbst natürlich gibt. Jedoch ist nicht nur der optische Aspekt einer Tarnung wichtig, sondern auch der verhaltenstechnische. Ein angehender Anwerber muss sich also nicht nur Kenntnisse in guten Manieren aneignen, sondern auch in den raueren Umgangsformen. Zur Fragen der Tarnung kann sich ein Anwerber auch von einem verdeckten Ermittler unter die Arme greifen lassen.
Kenntnisse in der Selbstverteidigung
Für jeden Anwerber sind diese essentiell und sichern sein Überleben im Falle der Enttarnung. Deshalb sollte jeder Anwerber im Umgang mit mindestens einer (geeigneten) Waffe seiner Wahl und/oder der waffenlosen Verteidigung geschult sein. Zu diesem Zwecke ist ein entsprechendes Training zu absolvieren, wahlweise bei FROG oder SEALS. Auch hier sollte der Anwerber in seinem eigenen Interesse nimmermüde werden, sich stets fit und auf den aktuellen Stand zu halten.
Sonstiges
Es gibt außerdem einige weitere Kleinigkeiten, die man als Anwerber aus dem Effeff beherrschen muss: Zum einen ist es sehr wichtig, die Kontakter zu kennen und zumindest auf professioneller Ebene ein gutes Verhältnis zu Ihnen zu haben, denn die Kontakter sind diejenigen Wächter, mit denen ein Anwerber am meisten in Berührung kommen wird. Wenn der Anwerber Mist baut, dann kann es sein, dass der Kontakter diesen ausbaden darf. Also sollte man sich dieser Verantwortung stets bewusst sein. Es liegt übrigens zum Teil in der Verantwortung des Anwerbers, welcher Kontakter sich um welche Kontakte kümmert, deswegen sollte er stets abwägen, wen er für welchen empfiehlt; und zwar wegen der Verantwortung für die Sicherheit, die man als Anwerber seinen Kollegen und den betroffenen Bürger gegenüber trägt. Ein Anwerber muss wissen, wo sich jeder einzelne (un)tote Briefkasten befindet. Auch wenn ein Kontakt noch keinen eigenen Kontakter hat, muss er in der Lage sein mit der Wache irgendwie Kontakt aufzunehmen. Und das geschieht - wie sollte es auch anderes sein - über die (un)toten Briefkästen. Den Kontaktern muss außerdem mitgeteilt werden, welche Kästen in Benutzung sein werden, damit jener nicht versehentlich Gefahr läuft, in einen Hinterhalt zu geraten. Als Anwerber steht einem ein gewisses Budget für Spesen (z.B. Lokalrunden) zur Verfügung; es ist Buch über die Ausgaben zu führen, sollte am Ende des Monats noch Geld übrig sein, ist dieses bei der Abteilungsleitung abzugeben. Als Anwerber wird man regelmäßig in einem neuen Gebiet und Milieu unterwegs sein, um die Gefahr der Enttarnung zu minimieren. Es empfiehlt sich daher die Zusammenarbeit mit einem Szenekenner der SEALS.
Fazit
Als Anwerber hat man einen zweifellos sehr gefährlichen und stressigen Job bei RUM, einen der verantwortungsvollsten Posten überhaupt, denn man bringt durch einen Fehler nicht nur das eigene Leben in Gefahr, sondern auch das von Kollegen und das der (Neu)Informanten. Nichts desto trotz solltest du als Anwerber stets stolz auf deine Spezialisierung sein, denn du kannst mit recht behaupten, dass du einer der symphatischen Schatten im Hinterkopf der Menschen (und anderer Spezies) bist.