Desdeamon

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vollendet am 22.05.2006

Ich verlor meinen Stolz nicht. Ich bewahrte ihn in meinem Herzen für den Tag der Rache auf (John Knittel).

Cim Bürstenkinn

Er wusste, dass die Götter die Pläne der Menschen nicht lieben, und das sie Erfolg, es sei denn er kommt durch Zufall, nicht dulden. Er wusste, dass die Götter an dem Menschen, der durch eigene Kraft sein Ziel erreicht, Rache nehmen. (John Steinbeck)



** irgendwo auf der Scheibenwelt, 200 Meter unter der Oberfläche **



Er hatte ein recht gutes Zeitgefühl, und war davon überzeugt, dass er nun wohl bereits das fünfte Jahr in dieser Metallkiste verbrachte.
Keine einzige Sekunde in diesen fünf Jahren hatte er die Worte des blinden Erzählers vergessen der ihn hier hergebracht hatte, denn sie waren vor seinem Gesicht in die Wand der Kiste eingraviert und waren leicht zu ertasten. Zum vielleicht tausendsten Mal in dem letzten halben Jahrzehnt verfolgte er die Konturen erneut.


"Es wäre ein leichtes Deine Existenz an diesem Punkt der Realität auszulöschen, doch du sollst büßen, wenn schon nicht bereuen, du sollst leiden wenn schon nicht sterben, und Dein Hass soll dich selbst verzehren wenn Du ihn gegen andere richtest. Du befindest Dich in einem hermetisch abgeriegelten Metallsarg, zweihundert Meter unter der Oberfläche. Fortan wirst Du nur noch die unangenehmste Gesellschaft haben die möglich ist, Vauhtam: Dich selbst. "


Und so war es auch gekommen - wenig überraschend für einen Kerl der definieren konnte was "Wahrheit" wurde. Am meisten ärgerte sich Vautam über den Fehler in seinem Namen. Jedes mal wenn er mit den Fingern die Inschrift nach fuhr, die Buchstaben ertastete wurde er wütend über so viel Missachtung seinen Namen falsch zu schreiben. Natürlich waren dem uralten Vampir keine Gedanken an Reue gekommen. Im ersten Jahr schlug er beinahe unentwegt mit Händen, Füßen und dem Kopf gegen die Wände seines Gefängnis - wild entschlossen zu entkommen, aber das Metall widerstand jedem seiner wütenden Angriffe. Im zweiten Jahr suchte er nach einem Loch, sei es noch so klein, doch der Sarg war perfekt. Ab dem dritten Jahr war er in absolute Reglosigkeit verfallen und malte sich aus wie er jene gnadenlos töten würde die über ihn zu triumphieren glaubten.
So harrte er in der absoluten Dunkelheit aus, und ersann Grausamkeiten, die ihm ein böses Lächeln in das eingetrocknete Gesicht zeichneten. Den Gedanken an die Ewigkeit versuchte er so gut wie möglich zu verdrängen.


** am Fuße der Morpork-Berge**


Taki Ärmelhoch gehörte zu den erfahrensten Bergleuten seines Clans. Es gab so gut wie nichts in den Minen, das er nicht schon gesehen hatte. Trotzdem hatte er ein eigenartiges Gefühl, als er zum Zelt der jungen Frau am Fuße der Morpork-Berge ging hatte er ein eigenartiges Gefühl in der Magengegend [1].
"Seid ihr da Herrin?"
Lange Zeit hörte er nichts, schließlich kam ein Seufzen als Antwort, und ein genervtes "Komm schon rein, Taki"
Er schob den Eingang zu dem Zelt beiseite, und war nicht überrascht, dass sie, von ihren langen blonden Haaren abgesehen, wieder einmal völlig nackt war. Scheinbar fehlte der schönen Frau jedes Schamgefühl, und man sagte ihr nach, dass mehr Männer ihr Zelt betraten als der Ärmelhoch-Clan Arbeiter hatte.
"Was gibt es für Fortschritte, Taki?", sie schien sich verletzt zu haben, denn Blut klebte an ihrer Unterlippe, wie der Zwerg irgendwann auch bemerkte.
"Leider keine wesentlichen, Herrin. Wir sind auf eine massive Schicht Granit gestoßen, und ich frage mich, ob wir hier auch wirklich richtig sein können. Niemand könnte irgendetwas darunter versteckt haben. Sollten wir also nicht gerade auf der Suche nach einer Goldader sein, sind wir wohl falsch hier. "
Taki hatte noch gar nicht fertig gesprochen, da hatte sie ihm schon eine schallende Ohrfeige verpasst. "Idiot!" , sie warf sich eine Art Mantel über, der so durchsichtig war, dass er ihre Reize eher betonte als verbarg und schlüpfte in ein paar knie hohe Stiefel.
"Bring mich hin, Rasenschmuck! Sofort!" Taki schluckte seinen Groll gemeinsam mit seinem Stolz hinunter und nickte stumm.


** In einer kleinen Hütte in den Spitzhornbergen **


Missmutig schrubbte Kerel das Geschirr mit dem Schwamm. Er wollte endlich seiner Bestimmung folgen und Meister werden. Der alte Samin nutzte jede Gelegenheit ihm zu zeigen was seine Position war, und er musste alle Arten von niedrigen Diensten verrichten die es in einem Haushalt zu finden gab.
Plötzlich fuhr eine schreckliche Erkenntnis durch sein Bewusstsein. Deutlich und klar sah er die Bedrohung vor sich. Erschrocken ließ er das Teller fallen und rannte zu seinem Meister.
Das Schicksal hatte sich eingemischt, und erneut standen sie dort wo sie nicht hingehörten, im Mittelpunkt des Geschehens.


** Zwei Wochen später, Ankh-Morpork, Bescheidene Straße **


Cim war sehr froh, dass die Schlachthäuser den weit schlimmeren Gestank von Ikari Gernetod etwas übertönten.
"Ich glaube wirklich nicht, dass wir die Schatten GRUND überlassen können, Ikari. Ich meine, wir wollen sie ausbilden und nicht umbringen, oder?"
Der Zombie räusperte sich, und wollte seinen Abteilungsleiter darauf hinweisen, dass es keine schlechte Sache war nicht mehr zu leben, doch seine Signale wurden nicht erkannt.
"Nein, nein", fuhr Bürstenkinn fort, "wir werden Route 2 beibehalten und sogar noch ausbauen müssen fürchte ich. Aber wir werden die Rekruten fix auf den Streifen einbinden."
Der Schrei einer Frau ertönte und ließ den beiden Wächtern das Blut gefrieren [2].
"Diese Richtung!", Cim rannte bereits und ließ den Szenekenner, der eben ein Bein verloren hatte hinter sich zurück.
Ein weiterer Schrei, aus der Richtung des Schweinsfussweges zeigte Bürstenkinn den Weg und führte ihn zu einer Abzweigung die in eine Sackgasse führte, und er zog leise sein Schwert.
Nur um es gleich wieder sinken zu lassen, als sein Gehirn realisierte was seine Augen sahen. Gerne hätte er etwas "cooles " gesagt, aber die Wörter blieben ihm im Hals stecken. Niemals würde er vergessen wie er gestorben war...

"....Ich würde Dich ja gerne am Leben lassen, damit Du siehst welche Macht ich hier wirklich habe. Aber Du hast mich einfach zu sehr geärgert. Ich bin es Dir einfach schuldig, einen sauberen Schlussstrich zu ziehen. Leb wohl, kleiner Wächter. Du hast Dich wacker geschlagen."
Mit diesen Worten schwebte Cim näher zu ihm, er sah die weiße Haarsträhne, die hypnotischen hellblauen Augen , sah die blitzenden Zähne, fühlte den Schmerz und eine wohlige Taubheit die sich in seinem Körper ausbreitete. [3]


Cim zwang sich zurück in die Realität, doch es reichte noch nicht um zu reden.
"Na bist du sprachlos Wächterlein?", Verachtung triefte aus der Frage, während der Vampir böse grinsend sein Opfer, eine junge Frau, mit dunklen langen Haaren ,an der Kehle in der Luft hielt.
"Noch lebt die kleine hier. Hübsches Kind, findest du nicht? Hättest du wirklich gedacht die Falle des alten Narren hätte mich für immer aufhalten können? Ihr hättet mich aus dem Weg räumen sollen, solange ihr die Chance dazu hattet."
"Lass die Frau runter, Vautam. Wir beide wissen, dass sie nichts damit zu tun hat."
Schallend begann der Vampir, der auf etwa ein Meter Höhe mit seinem Opfer schwebte, zu lachen.
"Nichts damit zu tun? Hast du völlig vergessen, wie ich die Dinge angehe?" Er warf die junge Frau wie eine alte Puppe gegen die Wand und sie fiel zu Boden. Cim war sich sicher Knochen brechen gehört zu haben. "Ihr Maden seid doch einfach nur Futter und Mittel zum Zweck für mich."
Cim hob sein Schwert, und widerstand der Versuchung gleich zu der Frau zu laufen - wie der Vektor in ihm das tun wollte. Statt dessen ging er langsam auf den Vampir zu - er wusste sehr genau, dass er mit seinem Schwert nichts gegen die Kreatur ausrichten konnte, aber er hoffte, dass irgendwer Verstärkung rufen würde, während er ihn beschäftigte.
"Wie war das so, in dem Metallsarg? Ich hoffe Du hattest eine Kerze und etwas zu lesen dabei."
Blitzschnell stand Vautam plötzlich vor Cim packte ihn am Hals und hob ihn hoch wie eben noch die junge Frau. "Zu lesen hatte ich, Wächterlein, allerdings brauchen selbst Kerzen Luft, und die gab es nicht dort unten. Aber wie ich sehe, hat Samin dir deine Erinnerungen auch gelassen. Das ist gut, dann wissen wir doch beide warum ich Vergeltung üben muss."
Vautam holte aus und warf den SEALS-Wächter gegen die Wand des alten Hauses.. Die brüchige Mauer gab nach und stürzte über ihm und der jungen Frau zusammen.
"Zuerst werde ich dich ganz langsam töten, Wächterlein, und dann hol ich mir Samin und werde wiederholen was schon einmal fast gut gegangen wäre, hättest Du nicht so verdammt viel Glück gehabt."
Halb betäubt lag Cim unter den Brocken der zerstörten Wand und hörte wie der Vampir näher kam, aber er hörte auch eine Taube die davon flog, wie ein Zeichen der Hoffnung.
"Bleib wo du bist, Verbrecher!", hörte Cim Ikaris Stimme. Er wollte ihm zurufen "Lauf weg! Hol die anderen!", aber er war nicht dazu in der Lage. Bewusstlosigkeit umfing ihn und verbarg Ikaris Ende vor seinen Ohren.

*** Ãœbungsraum der SEALS ***


"...schrecklich zugerichtet...." "...wie von Wölfen zerfleischt..." "...der Kopf wurde nach wie vor nicht gefunden..."
Gesprächsfetzen, wenig erbauliche noch dazu, empfingen Cim als er ins Bewusstsein zurückkehrte. Er schlug die Augen auf , und sah Michael Machwas und Rea Dubiata am Fußende des Krankenbettes in dem er gerade lag mit dem Rücken zu ihm sitzen. Neben sich stand ein weiteres Bett, mit der jungen Frau, die furchtbar blass war, aber offenbar auch überlebt hatte.
Er versuchte sich aufzurichten, spürte aber sofort, dass seine linke Schulter noch ausgerenkt war, der Schmerz dominierte über die vielen kleinen Proteste von beleidigten Nervenzellen in seinem Körper. Er schrie auf und sank zurück - seine beiden Kollegen sprangen wie auf Befehl auf.
"Cim!", sagte Rea.
"Schulter, links!", sagte der Oberfeldwebel an zusammengepressten Zähnen vorbei, die er knirschend aufeinander drückte.
"Ausgerenkt?", fragte Michael und Cim nickte heftig.
Machwas begann seinen Vorgesetzten abzutasten und wurde mit einem heftigen Schmerzensschrei belohnt.
Zufrieden nickte er. "Nicht ganz", beruhigte er , stemmte den rechten Fuß gegen Cims Rippen und zog einmal kräftig an der Hand.
Mit einem weiteren Schrei entspannte sich der Gesichtsausdruck des Patienten, und er seufzte erleichtert auf als er spürte wie der Oberarmkopf wieder in die Gelenkspfanne zurück hüpfte.
"Ich kann dir nicht versprechen, dass du keinen bleibenden Schaden davontragen wirst."
"Ich freue mich auch Dich zu sehen, Michael! Bericht bitte!"
"Naja, Du hast ein paar geprellte Rippen auf der rechten Seite. Abschürfungen ohne Ende, und halt die...".
Cim hob die rechte Hand und stoppte die Aufzählung des ehemaligen Arztes. "Kein medizinischer Befund. Was ist in den Schatten noch passiert?"
Rea räusperte sich. "Nun, scheinbar hat Ikari den Zorn von demjenigen auf sich gezogen, der dich so zugerichtet hat. "
Cim kannte die Antwort schon, dennoch wollte er sie nicht vorweg nehmen "Wie geht es ihm?"
Einer kleinen Pause folgte ein alles sagendes "Wir haben immer noch nicht alle Teile von ihm gefunden. Vor allem der Kopf...Cim, was kann ihn so zugerichtet haben?"
"Wie geht es ihr? Sie müsste schwer verletzt sein.", fragte er weiter anstelle zu antworten.
"Müsste sie", antwortete Michael, " wenn sie nicht ein Vampir wäre. Scheinbar noch nicht sehr lange, aber die vitalen Zeichen - oder vielmehr deren Abwesenheit - weisen deutlich darauf hin.".
"Er will den Erzähler und seinen Gesellen töten!", begann sie plötzlich zu sprechen. "Er hat mich ausgewählt, weil ich Kerel gut kenne. Ich bin Manika, er..er hat mich schon einmal benutzt."
"Wo ist meine Uniform?", fragte Bürstenkinn unvermittelt, und setzte sich auf - ohne auch nur den Ansatz eines Versuches die Schmerzen zu verbergen.
Keiner der Anwesenden versuchte ihm irgendwas auszureden.


*** Stunden später, Übungsraum der SEALS, keine Betten, alle 22 SEALS sind anwesend ***


"Ich kann euch jetzt nicht alles erzählen", begann ein schwer atmender Cim Bürstenkinn seine Ansprache, "aber ich brauche trotzdem eure ungeteilte Aufmerksamkeit und eure Hilfe!"
Manika saß auf einem Hocker neben ihm, und sah aus wie ein Häuflein Elend, was ihrer Schönheit einen Hauch von Verletzlichkeit gab und die männlichen Anwesenden massiv ablenkte.
"Manika ist ein Opfer von Vautam, einem alten Feind der eigentlich nicht mehr herumlaufen sollte. Was er vorhat ist nicht nur eine Gefahr für die Ankh-Morpork sondern die gesamte Scheibenwelt und wir müssen schleunigst etwas dagegen unternehmen."
Er beobachtete kurz die Reaktionen auf seine Worte und sprach weiter.
"Gestern haben wir einen langjährigen Kollegen verloren. Jeder von euch kannte Ikari, seine guten Seiten aber auch seinen Geruch " Cim wartete kurz, aber niemand lachte, "Sein Tod ist nur ein schaler Abglanz dessen, wozu Vautam fähig ist und wenn wir nicht schnell etwas gegen ihn unternehmen wird es zu spät sein.
Gleichzeitig ", er sah Rea Dubiata und Scoglio, die recht gut wussten wovon er sprach tief in die Augen , "wissen wir, dass Rascaal kein Befürworter von Einsätzen außerhalb der Stadtgrenzen ist, und es eventuell Unstimmigkeiten bei der Entlohnung solcher Einsätze geben könnte."
Ein raunendes Flüstern begann, und eine Stimmung zwischen Protest und Mut breitete sich aus.
"Deshalb wird es keinen Einsatz in dieser Form geben!"
Eine weitere Pause, Verwirrung machte sich breit. "Was soll das heißen, Chef?", fragte Rurik mit genervter Stimme.
"Genau", antwortete Malochax, "Wollen wir den Kerl so davonkommen lassen?"
"Ihr hättet auch ohnedies keine Zeit für so einen Einsatz, den Rea und ich haben beschlossen als Reaktion auf den Tod von Ikari ein spezielles Training im nahen Gebirge abzuhalten, damit wir uns solcher Situationen besser erwehren können."
"ICH BIN DABEI!", rief Malochax Santifax, doch Cim zog eine Liste aus der Tasche und las vor, "
Will, Oldas, Lagan: Ihr organisiert die GRUND-Rekruten um eine Vertretungsregelung bei den Streifendiensten aufzubauen. Ich hab dazu schon einen interimistischen Plan erstellt. Silvia? Silicic? Ihr bleibt hier und bewacht Manika. Wer weiß was Vautam noch einfällt, und wir wollen nicht, dass ihr noch etwas zustößt."
"Auf die würde ich auch gerne aufpassen", scherzte Han d'buch anzüglich.
Cim steckte seine Papiere in die Uniformjacke und sprach wieder zu allen.
"Euch anderen steht es frei bei der Übung dabei zu sein, oder nicht. Wer gerne mit machen will, soll sich bis heute Nachmittag in meinem Büro melden."
Er nickte Manika zu und ging mit " Das war es fürs erste".

22.01.2006 11: 50

Rea Dubiata

Rea Dubiata hatte sich in ihrem Büro auf eine Kiste gesetzt und dachte erst einmal nach. Sie musste diese ganzen Informationen erstmal verarbeiten.
Sie hatte bei allem was sie besaß, ihrem Leben und ihrer Hexenehre schwören müssen, niemandem ein Wort darüber zu sagen und sie kannte Cim mittlerweile gut genug um zu wissen, dass man Versprechen ihm gegenüber besser nicht brach. Außerdem war sie 18 Jahre lang zur Verschwiegenheit erzogen worden - wenn man mit den Dingen handelte, mit denen Rea jetzt noch Geld dazu verdiente, durfte man es sich nicht leisten, nicht vertrauenswürdig zu sein.
Ein Stein, mit dem man eine andere Realität entstehen lassen konnte, war in Gefahr in die falschen Hände zu geraten. Jede Realität die man sich ausdachte konnte wahr werden. Cim hatte ihr schemenhaft von einer Welt erzählt, in der alle Menschen versklavt und alle Trolle und Zwerge aus der Stadt verbannt worden waren. Eine Welt, in der ein Vampir namens Vautam geherrscht hatte und in der Blutopfer zum Alltag gehört hatten. In der wirklichen Realität herrschten so genannte Erzähler über das, was wahr war. Sie hatten sich in die Spitzhornberge zurückgezogen, um dort den Stein zu verbergen - und um ungestört zu sein. Ob Vautam, der Jahre in einem Sarg unter der Erde verbracht hatte, wusste wo sich dieser seltsame Stein befand wusste sie nicht. Wichtig war, dass sie zuerst in die Spitzhornberge kamen, um dort zu verhindern, dass sich die Realität änderte. Das ganze sollte unter der Tarnung eines Trainingslagers laufen und sie wahr froh, dass sie diese grobe Lüge dem Kommandeur gegenüber nicht auf ihre Kappe nehmen musste. Wenigstens würden sie so nicht wieder Soldausfall zu befürchten haben.
Endlich nahm ihre Denkweise wieder normale Züge an. Die Geschichte, die sie sich in Cims Büro hatte anhören müssen, war ihr anfangs wie einer ziemlich bescheuerte Lüge vorgekommen, doch sie hatte weder Alkohol noch sonst irgendwas an ihm gerochen - und warum sollte er sie belügen? Ihre Abneigung beruhte zwar auf Gegenseitigkeit, aber ein Job war ein Job und der Oberfeldwebel schien dass trotz allem noch zu trennen.
Mühselig stand sie auf, wohl wissend, was da auf sie zukommen könnte. Aber mittlerweile gehörten Reisen durch die halbe Scheibenwelt ja zu ihrem Alltag und Rea wusste, was sie diesmal mitnehmen würde: Zuallererst würde sie diesmal ihren Körper für sich behalten, außerdem würde sie Waffen mitnehmen, mit jenen kannte sie sich zwar nicht aus aber dass machte sie für andere ja nur noch gefährlicher. Außerdem schrieb sie eine Rohrpost an Olga-Maria Inös, denn irgendjemand musste sich ja um den blöden Drachen kümmern, den man ihr geschenkt hatte. Das Vieh lag momentan zufrieden auf einigen Bleistiften herum kauend in seinem Korb und würde, bis sie wieder käme (wenn sie denn wieder käme), wohl das ganze Büro gefressen haben.
Aus einer Kiste kramte sie einen breiten Ledergürtel hervor, an dem man ein Schwert befestigen konnte und band ihn um. Auf einmal klopfte es und Anette Knödel trat ein und salutierte.
"Ich würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn ihr Gefreiten endlich mal das Klopfen lernen würdet", sagte Rea und scherte sich nicht dazu zurück zu grüßen. Sollte Anette mal ein wenig ruhig stehen bleiben "Aber was gibt es denn?"
Die Gefreite schielte zu Rea und schluckte. "Ich äh, habe Bedenken wegen der Übung Mä'äm", sagte sie.
"Verständlich, ziemlich weit weg von zu Hause, was?"
"Eher ziemlich nah, Mä'äm, aber das ist es nicht..."
Rea lächelte. "Es ist nur verständlich wenn du ein bisschen Angst hast, Anette."
"Ich habe keine Angst, Mä'äm, wir sind doch mit Cim unterwegs, und Atera ist ja auch noch da, und dieser Troll!"
"Ja, Scoglio hat schon so einigen Menschen das Leben gerettet. Aber was ist es denn nun?"
"Nun, Mä'äm, meine Puppe..."

Will stand mit zusammengekniffenen Lippen vor Hauptmann Llanddcairfyn, dessen ewiger Begleiter die Regenwolke (die sich um Metaphern wenig scherte) den Eindruck machte als stünde sie kurz vor einem schweren Gewitter.
"WAS FÄLLT DIESEM VERFLUCHTEN FELDWEBEL EIGENTLICH EIN???", schrie er Will an.
Die Kommex schluckte. "Eigentlich ist er jetzt Oberfeldwebel, Sir...", murmelte sie.
Der Hauptmann schüttelte den Kopf. "Vollkommen durchgedreht, geht er ein wenn er nicht alle paar Monate um die halbe Scheibenwelt reist?", keifte er zu sich selbst. "Wie kommt er mit so was nur immer an Ras vorbei? Das kann doch nicht sein, ich hab mir damals den A..", er stockte und sah Will an. "Also du, Oldas und Lagan bleibt hier und schiebt Doppelschichten?"
Die Hauptgefreite nickte etwas missmutig.
"Na denn. Wir werden das schon überleben. Entschuldige bitte dass ich eben so ausfällig war, aber du weißt ja selbst was erst vor einem halben Jahr..."
Wieder nickte die Hauptgefreite. "Ja, ich weiß es selbst. Und ich bin mehr als froh, dass ich diesmal nicht mit muss."

Rea klopfte an die Tür des Abteilungsleiterbüros und erhielt ausnahmsweise sofort Einlass.
"Um die Sache offiziell zu machen, Cim", sagte sie als sie durch die Tür getreten war, "ich bin dabei."
Cim grinste, beunruhigend gut gelaunt an seinem wie immer leeren Schreibtisch sitzend. "Nichts anderes hatte ich erwartet."
"Verrätst du mir jetzt, wie wir in die Spitzhornberge kommen?", fragte sie abschätzend.
"Natürlich. Du hast doch da diesen schicken Besen..."
"Wie du weißt ist der auf Cori Celesti zerbrochen und ist nun unbrauchbar." Das war natürlich eine Lüge, das Ding stand geflickt und wieder voll einsatztauglich im Besenschrank.
"Nun, da wir keine fliegenden Teppiche, keine Zaubersamen und keine dämonenbetriebenen Schiffe mehr haben werden wir wohl den konventionellen Weg wählen - den zu Pferd."
"Wird zu meiner Ausbildung auch gehören den Kommandeur dazu zu bringen so was zu unterschreiben?", fragte Rea.
Der Oberfeldwebel lehnte sich lässig in einem Stuhl zurück. "Sieh zu und lerne."

22.01.2006 23: 43

Michael Machwas

Michael verließ den Raum, ging in sein Büro, setzte sich vor seinen Schreibtisch und starrte in die Luft. Nach einiger Zeit lockerte sich seine Haltung wieder. Sein Entschluss stand fest er würde Mitkommen.
Erstmal musste er Heim, besondere Einsätze würden sicher auch besonderes Werkzeug erfordern. Dann sollte er wohl noch kurz in der Apotheke vorbei, sich mit dem nötigsten eindecken. Nachdem er Cim seinen Entschluss mitgeteilt hatte wandte er sich Richtung Ausgang, als er noch einmal Cims Stimme hinter sich hörte
"Michael, du denkst daran wir werden auch Trolle dabei haben?"

Michael nickte und verließ das Wachhaus. Trolle, oft hatte er solche Patienten bis jetzt nicht behandelt, aber es würde im Zweifelsfall schon irgendwie klappen. In seiner Wohnung angekommen ließ Michael sich erstmal aufs Bett fallen. Mortimer legte seinen Kopf in Michaels Schoß und ließ sich von ihm kraulen. Nach einer weile Stand Michael auf, ging zum Schrank, und holte einen großen Rucksack, sowie einige Warme Decken und Matten heraus. Dann wandte er sich dem Boden des Schrankes zu, auf einen Leichten Druck in der Ecke öffnete sich dieser und gab den Blick auf einige besondere, in Samt gebettete Geräte frei. Darunter einen Meißel mit Diamantspitze und einen Hammer aus Spezialstahl. Michael nahm das Equipment heraus, und schlug alles sorgfältig in Lederlappen ein, bevor er es im Rucksack verstaute. Er würde hoffentlich nichts davon brauchen. An der Truhe holte er sich noch ein "leichtes" Kettenhemd, sein Kurzschwert und Seine Lampe mit einem Beutel thaumatischen Gesteins. Als er all das, und noch einige Kleidungsstücke eingepackt hatte, legte er Mortimer die lange Leine an. Sie verließen das Haus, und begaben sich zur Apotheke, in der seine Freundin arbeitete. Nach einer kurzen Diskussion verschwand sie im Hinterzimmer. Nach einigem rascheln, knacken und fluchen erschien sie wieder. Mit einem Beutel, der Unmöglich in Michaels Rucksack noch platz haben konnte.
"Hier, Ich hab noch einige Sachen dazu gepackt. Pass auf dich auf, und komm so zurück wie du jetzt bist."
Verwunderlicher weiße brachte sie alles in seinem Rucksack unter
"Der gelbe Beutel ist gefüllt mit einer Speziellen Flechte zur Wundheilung bei Trollen" erläuterte sie noch
"Und die Salbe ..." Es dauerte einige Zeit, bis sie alles durch hatte.
"Also, jetzt schau das du weg kommst, bevor du zu spät bist" sagte sie umarmte Michael und gab ihm einen Abschiedskuss.
Nachdem sie Sich voneinander gelöst hatten, es war Michael schwer gefallen so einfach zu gehen, machte sich Michael wieder auf in Richtung Wachhaus.

Dort angekommen stellte er den Rucksack neben seinen Schreibtisch und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Die Uhr schlug gerade Zwei Uhr, er hatte also noch etwas Zeit bis zur Besprechung, die er mit der Pflege seiner Standardausrüstung verbrachte.



23.01.2006 1: 17

Chi Petto

"Ich wittere da eine interessante Geschichte, Emily", Chi warf einen Lederrucksack auf den Arbeitstisch, "Und solche Geschichten interessieren mich. Der Oberfeldwebel hat etwas vor. Er schien auch sehr ruhig, als ich ihm sagte, dass ich mit kommen würde. - Natürlich kommst du mit, Emily, ich kann dich schlecht hier lassen. Ich will den Laden ja behalten." Er packte sorgfältig verschiedenste Salben ein, sein Schnitzwerkzeug und mehrere der fast reißbaren Fäden. "Ich bin neugierig, was...". Plötzlich schellte die Klingel am Haupteingang. Chi seufzte, setzte sein bestes Lächeln auf, ohne die Zähne zu zeigen und verließ das Arbeitszimmer. Jemand musste den Klingelzug von außen betätigt haben, denn niemand war innerhalb des Ladens. Chi trottete lächelnd zur Ladentür, bemerkte, dass sie zugeschlossen war und öffnete sie. Ein stechender Fischgeruch kam ihm entgegen und er ließ das Lächeln fallen.
"Ah, du bist's. Komm nur rein, komm nur rein.", der Wächter winkte den Achatenen vor ihm hinein und schloss hinter ihm wieder ab. Er betrachtete seinen Gast. Er hatte ein Küchengehilfengewand an und schien äußerst nervös, ein Stirnband klebte ihm an Kopf. Die Kochmütze drehte er unruhig in seinen Händen.
"Was ist denn, Tin Tin?", Chi lächelte beruhigend.
Der Mann zuckte bei seinem Namen leicht zusammen und holte dann etwas aus seiner Mütze. "Informationen", murmelte er leise.
Chi nickte und nahm den Brief an sich, um ihn sofort zu lesen. Seine Augenbrauen schnellten in die Höhe. "Interessant, dass gibt dem Ganzen eine ganz andere Richtung...", gab er leise von sich. Er blickte wieder zu Tin Tin. "Was ist mir dir los?"
"Sie... ahnen etwas... glaube ich"
Chi nickte. Informant bei den Yakuzi zu sein war immer höchst gefährlich. Besonders wenn man der jeweiligen Wachmannschaft als Informant dient. "Gut. Ich werde jetzt sowieso längere Zeit fort sein. Daher werden wir uns sowieso nicht sehen. Sie werden die Aufmerksamkeit wieder aufgeben, wenn du die nächsten Wochen ruhig bleibst und nur deinen Arbeiten nachgehst. Ich melde mich wieder bei dir, wenn es mir ungefährlich erscheint. Und jetzt geh.", Chi drückte ihm eine Tüte mit drei Salben in die Hand, "Für Lia. Im grünen Tiegel ist der Schlüssel für hier, sie wird wissen was sie tun muss die nächsten Wochen. Schön, dass du vorbei kamst." Er öffnete die Tür und drängte Tin Tin hinaus. "Oh, Vorsicht vor Sternen." Die Tür fiel zu.

"Emily, die Geschichte dürfte interessanter werden, als gedacht", Chi ging zu einem kleinen Schreibtisch und schloss mit einem goldenen Schlüssel die oberste Schublade auf. Er fasste hinein und nahm ungefähr zwanzig Amulette an silbernen Ketten heraus. Diese packte er sorgfältig ein und warf das Päckchen in den Rucksack. Dann trat er zu einem Glaskasten, aus dem er eine lange Kiste aus rotem, edlem Holz holte. Auch diese schloss er auf, diesmal mit einem silbernen Schlüssel, auf dem ein achatenisches Zeichen graviert war. Er öffnete sie und nahm ein langes, gebogenes Schwert in einer roten Holzscheide heraus. Er ließ sie ein Stück heraus gleiten, wodurch eine blütenweiße Klinge zum Vorschein kam. Er prüfte sie sanft mit dem Daumen und schnitt sich prompt. Das Schwert fuhr wieder klickend in die Scheide und Chi nahm den Daumen in den Mund und sog das Blut ab. "Ich denke, sie ist scharf.", sagte er zu sich selbst und verband den Finger leicht. Er band das Schwert an den Rucksack und stülpte eine Lederlasche darüber, um es nicht zu offensichtlich zu lassen. Der Wächter überlegte noch einen Augenblick, bevor er Emily und Jonas von ihrem Regal holte und sie vorsichtig in den Rucksack setzte. "Tut mir Leid, Kinder, aber solange ich nicht weiß, ob der Oberfeldwebel etwas gegen euer Mitkommen hat, muss ich euch so mitnehmen. Am halben Weg kann ich euch ja raus holen, ich zweifle dran, dass er mich deswegen zurückschicken wird." Chi streichelte zärtlich über Emilys Haare, dann drückte er ihr noch zwei Tiegelchen in die Hand. "Pass auf, dass sie nicht kaputt gehen." Jonas gab er ein Messer in grün-schimmernder Scheide, "Und du pass auf, dass das Messer auch bei dir bleibt." Chi schnürte den Rucksack und schulterte ihn.
"Oh", er holte ein Pergament aus seiner Brusttasche, legte es auf den Arbeitstisch und strich mit einer Schreibfeder den Namen "Tin Tin" sorgfältig durch. "Das hätte ich fast vergessen, tut mir Leid." Er faltete das Pergament wieder, steckte es ein und verließ den Laden Richtung Wachehaus.

Im Büro angekommen nickte er dem neuen Kollegen Damien zu und sagte, unklar ob zu sich selbst oder zu den Anderen: "Ich denke, ich bin beleit."

23.01.2006 14: 18

Steven Träumer

Spitzhornberge.. Spitzhornberge.. ging es Steven durch den Kopf, während er über den Hier-Gibts-Alles-Platz schlenderte.
Natürlich war er noch die dort gewesen, aber er hatte viel darüber gelesen.
'Nein', verbesserte er sich in Gedanken, 'ich hätte viel darüber gelesen, wenn ich nicht die ganze Zeit über Verbrecher gejagt hätte.'
Da meldete sich diese nervige, rechthaberische zweite Stimme zu Wort: 'Wieder falsch! Die Verbrecher hast du in deinen Träumen gejagt, du Faulpelz! Während du geschlafen hast!' - 'Argh! Halt doch einfach die Klappe!' - 'Halt doch selber die Klappe!' - 'Wieso sollte ich..?' - ...

Nach einer solchen Diskussion, die durchaus mehrere Stunden dauern konnte, hatte Steven in der Regel keine Lust mehr, sich mit irgendjemandem anzulegen.. äußerst ungünstig, wenn man von hunderten wahnsinniger Händler umgeben ist, die nicht locker lassen, ihre Waren anzupreisen, bis man entweder kauft oder ausrastet.
So kam es, dass Steven schließlich eine ganze Reihe von äußerst sinnvollen Investitionen tätigte, darunter ein Paar fast neue Schuhe (kleine beißende Untermieter inbegriffen), einen löchrigen Rucksack, einen Laib Zwergenbrot, sowie einen Maulesel, dem kurz nach dem Kauf und Verschwinden des Verkäufers die falschen Zähne aus dem Maul gefallen sind und der noch vor dem Wachhaus qualvoll krepiert ist.

Erschöpft ließ sich Steven auf sein Bett sinken, zu Cim würde er gleich noch gehen.. gleich nachdem er den dummen Rucksack verbrannt und die Schuhe im Ankh versenkt hätte.. sollten diese dummen Biester doch darin verrecken! Während er da so lag und über das nachgrübelte, was Cim erzählt hatte, schlug ein Gedankenblitz ein, der ihn hochfahren ließ.
'Was eine geniale Idee!' dachte er sich und die zweite Stimme schwieg - schließlich wusste sie es besser.

"Freut mich, dass du beschlossen hast, mitzukommen." teile Cim ihm ohne viel Begeisterung mit. "Oh, ernsthaft", fügte er hinzu als er den Blick des Rechtsexperten sah. "Wird sicher nützlich sein, jemanden wie dich dabei zu haben.."
Erstaunt zog Steven eine Augenbraue hoch und sein Abteilungsleiter sah so unbekümmert auf den leeren Schreibtisch, dass offensichtlich war, dass ihm so schnell kein Beispiel einfallen würde.
Stille folgte, und als Cim nach kurzer Zeit aufblickte, stand Steven noch immer da, mit einer hochgezogenen Augenbraue.
"Was gibts denn noch? Weggetreten, Herr Träumer! Wir sehen uns später.."

23.01.2006 18: 02

Scoglio

Spitzhornberge!
Das bedeutete Heimat. Seine ursprüngliche Heimat. Ein Wiedersehen mit alten Freunden, all die bekannten Orte besuchen.
Dann erinnerte sich Scoglio daran, dass er dort am Ende nirgends mehr einen Freund gehabt hatte. Und an die Landschaft konnte er sich auch nicht mehr erinnern.
Spitzhornberge!
Scoglio schüttelte sich. Vielleicht wäre es doch besser, in Ankh-Morpork zu bleiben. In letzter Zeit hatten ihn wirklich viele Gedanken an die alten Zeiten bewegt[4]. Vielleicht wäre es besser, davon Abstand zu nehmen und sich voll und ganz auf Ankh-Morpork und die Stadtwache zu besinnen.
Aber Ikari, sein alter Ausbilder zum Szenekenner war... nicht mehr. Das konnte er nicht einfach so ungesühnt lassen. Sollte sich dieser Vautam doch an ihm versuchen - er würde sich ohne Zweifel die Zähne ausbeißen. Und seine Hilfe war ja vielleicht auch sonst benötigt. Wer konnte schon wissen, wie viele Wächter auf einmal nicht mehr fähig waren, sich alleine fortzubewegen. Seine Fähigkeit, sich einen Menschen einfach über die Schulter zu legen oder unter den Arm zu klemmen, waren dann sicherlich vonnöten.
Entschlossen wuchtete sich Scoglio von seiner Pritsche hoch und warf einen Blick durch sein Zimmer. Es gab eigentlich nichts, was er noch mitnehmen könnte. Einen Block Papier sowie einen Block Graphit zum Schreiben hatte er sowieso immer dabei und sonst besaß er fast gar nichts. Die Karte von Ankh-Morpork konnte er in der Fremde wohl kaum gebrauchen.
Seine erneuerungswürdige Tür fiel freundlicherweise vor ihm zu Boden, sodass er sie nicht mühsam aus dem Rahmen nehmen musste und er verließ sein Zimmer in der Buchtgasse in Richtung Wachhaus.

"Ich auch dabei bin."
"Gut, nichts anderes hatte ich von dir erwartet", sagte Cim. "Du würdest so ein Training wohl nie verpassen wollen, nicht wahr?"
"Wie...? Ach so, das Training, ja richtig", sagte er, nachdem er gestutzt, verstanden, wieder gestutzt und noch einmal gestutzt hatte. "Das Training ich auf keinen Fall verpassen will. Es eine gute Chance ist, so ein Training, ich mir dachte. Wer weiß, wann so ein..."
"Ja, ist ja gut. Ich glaube, ich habe dich verstanden, Scoglio."
Scoglio verstummte.
"Allerdings frage ich mich gerade, wo wir ein Pferd bekommen, das dich tragen kann. Vielleicht finden wir ja irgendwo einen Elefanten oder so..."

23.01.2006 19: 49

Anette Knödel

"Oh, Mist! Wie ich Entscheidungen hasse!"
Anette Knödel kniete auf dem Boden des Wachhauses und kramte in ihrem kleinen Lederranzen herum.
Als ob es nicht schon genug wäre, dass Rea ihr den Vorschlag gemacht hatte, Jule entweder in Ankh-Morpork zu lassen oder mit zur Übung zu nehmen, nein, in ihrem Rucksack war generell zu wenig Platz für all das Zeug, das halbwegs wichtig war.
Einen Schlafsack wird sie sicher einmal brauchen können, und die kuschelige Wolldecke kann sicher auch praktisch sein. Aber damit hatte sich der verfügbare Platz in eben jenem Ranzen schon erschöpft.
Zwischen Anettes Beinen lagen jedoch noch einige Gegenstände, von denen sie sich nur ungern trennen wollte:
Jule -die Puppe, die Anette auffällig ähnlich sah- eine silberne Trinkflasche sowie ein Geldbeutel, der allerdings beinahe leer war.
Schweren Herzens seufzte Anette, und versteckte die kleinen Gegenstände irgendwo in ihrem bauschigen Blauen Kleid oder in ihrer weißen Schürze.
Als sie alles sicher verstaut hatte, begab die Gefreite sich in Richtung Büro des Oberfeldwebels, und klopfte an.
"Herein!", tönte es durch die Tür.
Anette betrat das Büro und salutierte.
"Ich...ehm...ich bin gekommen, um mich für die...die Übung anzumelden, Sör!"
"Ah!", sagte Cim, "Gefreite Knödel! Schön, dich wiederzusehen. Auch schön ist es, dass du dich für die Übung angemeldet hast. Also...pack dann mal deine Sachen zusammen, wir besprechen die Einzelheiten dann später, in Ordnung?"
Anette Knödel nickte und salutierte anschließend.
Als sie das Büro verlassen hatte, fiel ihr ein, dass sie all ihre Besitztümer schon bei sich hatte.
Also beschloss sie, zurück in den Übungsraum zu gehen, um dort einen Kaffee zu trinken und auf die anderen zu warten.

23.01.2006 20: 49

Damien G. Bleicht

Abermals klopfte es an Cim Bürstenkinns Tür.
"Herein."
Ein bleicher junger Mann trat ein. Der Mangel einer Uniform wies ihn als Szenekenner aus.
"Ah, Damien", begrüßte Cim seinen früheren GRUND-Genossen. "Ich habe gehofft, dass du dich bald bei mir melden würdest."
"Ja", antwortete der Bleiche gewohnt ausdruckslos. "Ich komme wegen dieser... Ãœbung."
"Das dachte ich mir", erwiderte Cim fröhlich.
"Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich unter keinen Umständen freiwillig mitkommen werde."
"Oh."
"Ja."
Nach kurzem Schweigen sagte Cim: "Tut mir leid dass zu hören."
Erneutes Schweigen folgte darauf. Nach einer Weile ergriff Damien wieder das Wort:
"Nun, da das ja jetzt geklärt ist werde ich mal packen gehen.", sagte er und ging zur Tür.
"Äh, Wie?" Cim blickte den Szenekenner verwirrt an. "Du meintest doch..."
Damien drehte sich um. "Was ich sagte war, ich werde nicht freiwillig mitgehen. Und ja, ich habe gehört, dass es sich um eine "freiwillige Übung" handeln soll. Weder kaufe ich euch ab, dass ihr für eine einfache Übung extra in die Spitzhornberge fahrt, noch dass es wirklich freiwillig ist. Ihr habt irgend etwas großes vor. Und das ist der Grund warum ich nicht dorthin will. ich bin nicht der Typ für großes. Und ich traue euch nicht. Natürlich sagt ihr, du und die Gerichtsmedizinerin, dass es unsere eigene Entscheidung sei. So müsst ihr niemanden zwingen, denn die armen naiven Wächterlein stürzen sich auf alles was den Beinamen "freiwillig" trägt. Es verliert den schalen Beigeschmack des Begriffes "Arbeit". Nun, ich denke jedoch, selbst wenn sich jemand zu drücken versucht kriegt ihr ihn doch irgendwie dran. Deshalb füge ich mich einfach in mein Schicksal." Damien hatte ruhig gesprochen und der Oberfeldwebel war erstaunt über die Länge seines Vortrages, da der Obergefreite normalerweise nicht übermäßig gesprächig war. Der Bleiche nickte ihm noch einmal trübsinnig zu, bevor er den Raum verließ.
Cim hatte etwas erwidern wollen, sich aber dann doch dagegen entschieden. Er würde wirklich niemanden zwingen mitzukommen, aber wieso Damien eines besseren belehren, wenn sie dadurch einen Mann mehr bekämen?

"Und nimm genug Unterwäsche mit! Und denk dran immer lange Unterhosen anzuziehen!"
"Adele!" entrüstete sich Damien.
"Keine Widerrede", sagte die alte Frau barsch. "Es kann verdammt kalt da oben werden! Kriegst du dort auch genug zu essen?"
"Das wird kein Schulausflug, Adele."
Adele Fellgrau stutzte. Ihr Blick nahm plötzlich einen furchtsamen Ausdruck an. "Du sagst dass, als wäre es gefährlich."
Damien Miene blieb ausdruckslos, ebenso seine Stimme. Nur seine Ziehmutter war fähig den Anflug von Furcht aus seinem Gebaren zu lesen: "Die Wächter behaupten, es sei eine Übung.", sagte er mit leicht krächzender Stimme. "Aber ich weiß es besser. Sie wollen uns für irgendetwas lebensgefährliches."
Adele blickte ihren Zögling schweigend an. Damien sah dass ihre Augen leicht glasig wurden. Schließlich umarmte sie ihn. Damien war solche Nähe nicht gewohnt, legte aber schließlich auch langsam die arme um die alte Frau.
"Mein Junge...", sagte sie leise und eine einzelne Träne rollte ihr über die Wange.
Schließlich lösten sie sich wieder. Adele kehrte zu ihrer ursprünglichen Geschäftigkeit zurück. "Ich werde dir ein paar Brote machen, damit du auf der Reise nicht verhungerst!", sagte sie, während sie in der keinen schäbigen Küche der kleinen schäbigen Wohnung verschwand. "Vielleicht finde ich noch irgendwo etwas Knäckebrot..."


24.01.2006 1: 57

Amalarie Mögebier

"In die Spitzhornberge????Und auch noch freiwillig? Kind, tu dir das nicht an, da gibt es riesengroße Wühlmäuse, habe ich von Frau Willichnicht gehört...[5] Die fressen dich mit einem Haps", Tante Frida war vom hysterischen Kreischen zu sich überschlagendem Plappern über gegangen, sie stand hinter Amalarie Mögebier, die ihre Koffer mit zittriger Hand packte.
Ein Einsatz außerhalb den Mauern Ankh-Morporks! Sie hatte es niemandem erzählt, aber schon allein als sie die Büffel das letzte Mal aufzuhalten mussten war ihr nicht wohl dabei die sicheren stein Wälle hinter sich zu lassen. Und jetzt auch noch für mehrere Wochen und vielleicht zu einer gefährlichen Mission unterwegs. Die Realität holte sie wieder ein "Und da gibt es Wildschweine die so groß sind wie ein Haus! Was will mir dich Wache denn noch nehmen, die einzige Verwandte!", klagte Tante Frida.
"Bitte, könntest du damit aufhören, ich bin schließlich nicht alleine, ich habe alle deine Packveränderungen akzeptiert auch, das Maulwurfsfell für kalte Nächte! Also, hör jetzt auf damit, es ist nur eine Übung!" Amalarie wuchtete ihr Gepäck nach oben und wankte aus ihrem rosa gestrichenen Zimmer.

In der Wache angekommen klopfte sie an die Tür von Oberfeldwebel Bürstenkinn und trat nach einem gebellten "Herein" ein.
Sie salutierte, schwankte dabei bedenklich und lies ihr Gepäck auf den Boden fallen.
"Sör, ich bin bereit mich mit in die Spitzhornberge auf zumachen!"
"Gefreite Mögebier, es freut mich, dass all unsere neuen für diese Übung gemeldet haben! Wir sprechen uns dann später, sagen wir in einer Stunde geht die Reise los!", er sank wieder zurück in seinen Sessel und wirkte seltsam fern und nicht in dieser Welt.
Amalarie salutierte, "Danke Sör", und verließ etwas durcheinander den Raum. Draußen beschloss sie, einmal die Cafeteria zu besuchen und den Kaffeedämonen kennen zu lernen.

24.01.2006 17: 12

Johan Schaaf

Cim wartete geduldig bis der Gefreite Schaaf sich fertig geschnäuzt hatte.
"Nun, was hast du mir zu sagen, Johan?", fragte er dann.
Der junge Mann knüllte hastig das Taschentuch zusammen und steckte es in seine Tasche, bevor er antwortete:
"Na ja, ich wollte eigentlich nur mitteilen, Sir, dass ich... ähm... nachdem ich mir das natürlich gut überlegt habe; ich meine, schließlich werde ich wohl einen nicht ganz unbedeutenden Teil der Zeit, in der ich normalerweise auf Streife bin, opfern müssen und ich bin mir meiner großen Verantwortung als Verkehrsexperte in einer Stadt wie Ankh-Morpork... also, als ob es eine andere Stadt wie Ankh-Morpork gäbe... ja, äh, dieser bin ich mir jedenfalls durchaus bewusst, aber ich denke doch, dass ich dennoch nicht ständig anwesend sein muss, damit hier alles einigermaßen gut läuft.
Und um ganz ehrlich zu sein, ich mag den Job zwar sehr und ich habe es keinen Tag bereut, diese Spezialisierung gewählt zu haben und so, aber ich denke, ein wenig Abwechslung würde mir auch einmal ganz gut gefallen, die frische Luft außerhalb der Stadt und so... obwohl ich mir natürlich im klaren darüber bin, dass das nicht immer leicht werden wird da draußen, schließlich sind wir ja nicht zum Spaß unterwegs!"
Mit einem tiefen Luftzug beendete er seine Rede und sah den Oberfeldwebel abwartend an. Dieser schaute ebenso zurück.
"Du willst mir damit vermutlich sagen...", fing er schließlich an, doch Johan fiel ihm sogleich ins Wort.
"Natürlich, natürlich, das habe ich ganz vergessen! Entschuldige, Sir... äh, was ich damit sagen wollte, ist: Ich erkläre mich hiermit bereit, an der Übung teilzunehmen."
Er zögerte keinen Augenblick und zuckte nicht auch nur mit der Wimper bei der Erwähnung des Ü-Wortes, was Cim doch für einen kurzen Moment etwas verunsicherte. Dann aber hatte er sich wieder gefangen und erwiderte fröhlich:
"Das freut mich, Johan! Wir können wirklich jeden Mann gebrauchen!
Und wegen des Verkehrs mach dir mal keine Sorgen: Oldas, Will und Lagan werden sich mit den Rekruten schon darum kümmern. Jetzt geh am besten schon einmal deine Sachen packen!"

Kurz darauf betrat der Gefreite den Schlafsaal, den er zusammen mit einigen wenigen anderen Wächtern immer noch bewohnte. Irgendetwas war seltsam an dieser ganzen Situation, auch wenn er nicht sagen konnte, was. Sowohl Oberfeldwebel Bürstenkinn als auch die anderen, die mitkamen, verhielten sich seit dieser Besprechung irgendwie sonderbar.
Na ja, vielleicht bildete er sich das ja auch alles nur ein.
Er seufzte und begann, die wenigen Dinge zu packen, die er für diese Übung wohl brauchen würde.

25.01.2006 18: 10

Cim Bürstenkinn

Cim war sehr zufrieden. Von den wenigen Wächtern abgesehen, die gemeinsam mit GRUND den Betrieb aufrecht erhalten sollten hatte sich jeder für die Übung gemeldet den er dabei haben wollte. Yogi hatte vor einer Stunde eine Taube geschickt, dass er so bald wie möglich nachkommen würde. Allein Atera fehlte noch und Cim hielt besorgt nach ihr Ausschau.
Etwas musste noch getan werden und er betrat gemeinsam mit Scoglio und Damien das Haus der Diebesgilde.


Eine Stunde später verließen sie das Haus wieder. Cim und Damien grinsten breit und Scoglio sah etwas verwirrt aus.
"Dir ist klar, dass man das eben streng genommen als Erpressung auslegen könnte?"
"Wie bitte?", Cim bemühte sich ehrlich bestürzt auszusehen. "Ich meine, wir waren doch nur ehrlich um den Umsatz der Diebesgilde bemüht, und wenn sie besser auf die Einsatzliste ihrer Großunternehmungen acht gegeben hätten, dann hätten wir sie gar nicht gekannt - und wir das hier nicht bekommen". Er klopfte selbst zufrieden auf einen großen Sack der verdächtig klimperte und an seinem Gürtel hing.
"Außerdem war mir Boggis ohnedies noch was schuldig!"
"Und was jetzt machen?", fragte Scoglio, der gar nicht mehr versuchte nachzuvollziehen was da passiert war.
"Jetzt Scoglio, verkaufen wir beide den Opfern auf dieser Liste die Information auch noch. Wir wollen doch nicht sparen auf unserer Übung.", antwortete Damien. Cim ging pfeifend zum Pseudopolisplatz zurück.

Zwei Tage später ritt eine Kompanie SEALS-Wächter - Manika hatte Cim in der Obhut seiner Kollegen zurückgelassen - aus der Stadt.
Scoglio rumpelte auf einem sehr stabilen Wagen hinterher - einem konfiszierten Eselskarren der gerade groß genug für den Troll war.
Braune Augen in einem wunderhübschen Gesicht - eingerahmt von blonden Haaren folgten ihnen aufmerksam.

26.01.2006 8: 51

Rea Dubiata

Vautam betrachtete die Miranda spöttisch. Wie immer trug sie nur den aufreizenden Hauch von nichts, doch das kümmerte ihn wenig. Er war nicht hunderte von Jahren alt geworden in dem er sich fleischlichen Gedanken hingab. Trotzdem schien die Frau es herauszufordern und sah ihn schmollend an. Gereizt wippte sie mit dem linken Bein, dass sie über das rechte geschlagen hatte.
"Ich habe dich nicht unter die Sonne zurückgeholt damit du spielen kannst, Vautam." Ihre Stimme hallte hart durch den dunklen Raum, der einem Tempel glich in dessen Mitte ihr thronähnlicher Stuhl stand.
"Ich habe nicht gespielt."
"Was dann?", fauchte sie, was Vautam unwillkürlich an eine Wildkatze denken ließ. "Du hättest die Vampirin töten sollen, sie weiß zuviel. Und diesen dämlichen Wächter auch, sie stellen eine zu große Gefahr für unser Projekt dar."
Vautam sah Miranda erstaunt an. Woher wusste sie von Dingen, die nie geschehen waren? Es war ihm immer noch ein Rätsel, warum sie ihn befreit hatte und wie sie ihn überhaupt gefunden hatte. Nicht, dass er undankbar war, ganz im Gegenteil. Wäre er nicht, vom plötzlichen, gleißenden Sonnenlicht geblendet, zusammengebrochen hätte er ihr wohl die Füße geküsst. Sie war seine Erlöserin, doch er wusste bereits, dass sie auch sein neuer Fluch sein würde. Sie hatte sich mit dem Namen Miranda vorgestellt. Kein Nachname. Er konnte nichts überscheibisches an ihr wittern, doch sie schien auch kein Mensch zu sein.
"Ich habe ihn nicht getötet weil...", begann er und versuchte dabei möglichst ehrlich zu wirken, "ich mich an ihm rächen möchte. Außerdem könnte er einer der wenigen sein, die wissen wo das Ideamon jetzt ist."
Miranda hatte offensichtlich beschlossen, dass ihr linkes Bein lange genug auf dem rechten verharrt hatte und wechselte sehr, sehr langsam den Aufbau ihres Beinüberschlags. Dann schloss sie die Augen.
"Sie verlassen die Stadt, Vautam, sie haben irgendetwas vor."
"Vielleicht wäre es besser, wenn ihr mir endlich von euren Plänen berichten würdet, Herrin?", fragte Vautam so sanft es ging.
Miranda kicherte kokett und spielte dann mit einer Haarlocke. "Aber sicher doch..."

Kerel und Samin saßen am Küchentisch des kleinen, unauffälligen Hauses in dem sie wohnten. Auf dem Tisch standen zwei längliche Gegenstände, in zwei verschiedene, edle Samtsäckchen verhüllt und starrten wie gebannt darauf.
"Ich kenne kaum einen Ort der sicherer wäre ls eben jener", sagte Samin.
Kerel nickte.
"Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Erzähler seine Statue freiwillig abgegeben hat."
Kerel nickte.
"Es muss sein."
Kerel nickte.
Sie standen auf, wickelten sich in die dicksten Mäntel die sie hatten und steckten die Statuen in ihre ohnehin schon proppenvollen Rucksack. Dann machten sie sich auf den Weg.

Rea bildete zusammen mit Scoglio die Nachhut. Es war ein guter Rat von Will gewesen, eine Hose unter ihre Röcke zu ziehen, soviel stand fest - denn schon nach zwei Stunden brannte ihr Hintern wie Feuer. Scoglio, der auf einem Wagen saß, der von zwei dicken Brauereipferden gezogen wurde, schien sich auch nicht gerade wohl zu fühlen.
"Also, ich hätte ein Schiff vorgezogen", sagte Rea im Plauderton zu dem Szenekenner.
"Ich mochten Wagen mit Motto-Motor", sagte Scoglio ein wenig träumerisch aber einem gewissen Unterton der Ironie, den Rea von ihm nicht erwartet hätte. "Ich sehr weit geflogen sein."
Der Vektor in Ausbildung, der auf dem Pferd ein wenig zu kämpfen hatte, lachte. "Ja, das war eine abenteuerliche Reise, ich bin gespannt, was diesmal kommt."
"Solange es keine Pflanzen sind." Der steinerne Seufzer Scoglios rumpelte noch eine Weile nach.
Anette Knödel zügelte etwas unwirsch ihr Pferd und ließ sich zu Rea zurückfallen. Auch sie schien den Ratschlag von Will befolgt zu haben, denn unter ihrem blauen Kleid lugte eine Hose hervor.
"Ma'am?", fragte Anette in ihrer mädchenhaften Schüchternheit.
"Ja, Anette?"
"Mir hat jemand erzählt Sie könnten das Igellied singen. Ich singe doch so gerne, könnten Sie es mir beibringen?"
Der Lance-Korporal zog die Augenbrauen hoch und sah Anette fragend an. "Ich weiß nicht, wer dir das erzählt hat, aber ich kenne kein Igellied", sagte sie.
"Sehr schade", sagte Anette traurig, Sekundenbruchteile später jedoch entflammte neuer Mut in ihren Augen. "Aber ich kenne ein paar tolle Lieder, einige davon habe ich selbst gedichtet!"

28.01.2006 0: 42

Chi Petto

Chi schloss zur Spitze auf, wo Cim und Damien stumm nebeneinander ritten. Er holte eine kleine Dose aus seinem Rucksack und nahm zwei Wachspfropfen heraus. Dann reichte er es an Damien weiter. Dieser sah sich um, nickte kurz und nahm ebenfalls welche. Die Dose ging zu Cim weiter und die drei stopften sich das Wachs fast zeitgleich in die Ohren. Keiner der drei war in der Stimmung, fröhliche Lieder anzuhören, geschweige denn an zustimmen. Der Vampir ließ sich wieder zurück fallen, nachdem er das Döschen wieder zurückbekommen hatte. Er steckte es wieder in den Rucksack und holte den Zettel hervor, den Tin Tin ihm gebracht hatte. Es war an den "erhabenen Anführer der ankh-morporkschen Yakuza-Stelle" adressiert und besagte eigentlich nicht sehr viel. Uraltes Böses ist aufgetaucht. Es ist auf der Suche. Suche wonach? Das uralte Böse? Es klang ein wenig wie ein typisches Abenteuerbuch von feisten Autoren, die in ihrer Freizeit nichts Besseres zu tun hatten, als eine Welt in Gefahr zu bringen und sie von einer zusammen gewürfelten Heldentruppe wieder retten zu lassen. - Aber ob die Wächter als Heldentruppe fungieren konnten? Außerdem fragte Chi sich, was das alles mit den Yakuza zu tun haben sollte. Aber er spürte, dass da ein Zusammenhang mit dieser Mission bestand. Wenn Vautam das uralte Böse war, hatte er dann gefunden, was er gesucht hatte? Unwahrscheinlich, sonst wäre es unlogisch gewesen, den Oberfeldwebel am Leben zu lassen. Die Nachricht könnte noch dazu schon Wochen alt sein, Tin Tin war nie ein sehr zuverlässiger Informant gewesen. Er war... langsam... gewesen. Das Cim noch lebte deutete entweder auf großen Sadismus Vautams hin oder darauf, dass dieser Gegner noch etwas von ihm wollte. Ein Prickeln überkam Chi. Das roch nach Falle. Er sah zum Oberfeldwebel, der gedankenverloren nach vorne starrte. Dass er nichts davon ahnte, glaubte Chi nicht. Also dachte der Vorgesetzte, dass er Vautam übertölpeln konnte. Und das mit einer Gruppe von Wächtern. Der Achatene fragte sich, was der Oberfeldwebel vorhatte.

Vautam blickte nachdenklich durch ein Fenster und blickte sich die Landschaft an, die sich vor dem Haus zeigte, in dem er nun hausen durfte. Miranda war gegangen, er hatte keine Ahnung wohin. Der Plan dieser Frau ließ sogar ihn leicht frösteln. Er hatte sich für das ultimative Böse gehalten, aber hin und wieder kam ihm der Gedanke, dass er nur ein kleiner Stein im Vergleich zu ihr war. Nichtsdestotrotz konnte sie nur nützlich für seine Pläne sein. So böse sie sein mochte, er war klüger. Egal was diese Frau sein mochte, sie schien von einem starken Gefühl getrieben zu sein. Und das war sein Vorteil, da konnte er ansetzen. Aber erstmal war sie eine große Hilfe. Dankbarkeit war nicht Vautams Steckenpferd. Sobald sie ihren Zweck erfüllt hatte, würde er sich ihrer annehmen. Aber alles schön nach der Reihe. Dieser Bürstenkinn war also aufgebrochen und wahrscheinlich auf dem Weg in seine Falle. Sich in Ankh Morpork zu zeigen war eine schlaue Idee gewesen, auch wenn Miranda das nicht honorieren wollte. Cim würde sie erstens zu Ideamon führen, was noch immer Vautams oberstes Ziel war und zweitens dadurch gleichzeitig in seine eigene Falle gehen. Denn sobald Vautam wusste, wo er zu suchen hatte, würde er diesem aufgeblasenen Wächter zeigen, was Demut zu bedeuten hatte. Ein trockenes Lächeln zeigte sich auf den Lippen des Vampirs. Und nach dem Wächter kam Miranda dran. Alles, was Vautam in den Weg kommen könnte und über ihm stehen mochte, musste aus dem Weg geräumt werden. Denn Herrschen war sein Schicksal und niemandes sonst.

28.01.2006 12: 22

Michael Machwas

Michael ritt ahnungslos dahin, genoss die Landschaft, den Geruch des Kohls, der sie um wehte, sofern man dabei von genießen sprechen konnte. Plötzlich sah er etwas braungraues an sich vorbei nach vorne flitzen.
Sekundenbruchteile Später vernahm er auch den Grund dafür. Schallwellen fielen ihn von Hinten an, ohne dass er sich irgendwie vorbereiten konnte, Anette hatte angefangen lautstark zu Singen. Plötzlich schien aus seinem Maultier ein 6 Maultierstärken Pferd geworden zu sein, das fluchtartig beschleunigte. Die Ohren möglichst weit nach vorne gelegt schoss er an Cim und Damien vorbei, die ungestört von dem Lärm vor sich hin ritten. Nach einigen Meilen, durch einige Kohlfelder brachte Michael sein Reittier zum Stehen.
Nachdem er sich wieder aus dem Feld heraus gekämpft hatte, in dem er stehen geblieben war, Wahren Cim und Damien gerade vorbei. So gliederte sich Michael wieder in die Gruppe ein, wenn auch die nächsten Stunden mit etwas mehr Abstand zu den anderen.
Langsam nährten sie sich dem Spitzhornberge und Überwald, In der ferne konnte man Cori Celesti sehen.

28.01.2006 19: 02

Scoglio

Scoglio blickte mürrisch zu Anette Knödel hinüber.
Warum musste die denn immerfort so singen? Das raubte einem den letzten Nerv. Aber es unternahm auch niemand etwas dagegen. Alle nahmen diese schreckliche Kakophonie, deren Urheber sie war, mit einer schier unerschöpfbaren Gleichgültigkeit hin. Auf den Lippen der männlichen Anwesenden zeigte sich oft sogar ein verzücktes Lächeln, wenn sie Anette zu Gesicht bekamen.
Scoglio verstand einfach nicht, warum das der Fall war. Er lebte zwar schon eine Vielzahl von Jahren unter Menschen und wusste, dass es da etwas gab, das solche seltsamen Gemütsverfassungen hervorrief. Aber wann und warum sowas passierte war Scoglio schleierhaft
Warum mussten Menschen nur immer so kompliziert sein? Bei Trollen war es doch viel einfacher. Es brauchte nur einen hübschen Stein und einen gut gezielten Wurf und die Sache war so gut wie erledigt.
Allerdings war es bei ihm noch nie zu einer entsprechenden Situation gekommen.
Scoglio seufzte.
Und er vermutete irgendwie, dass es auch nie dazu kommen würde. Dabei würde es ihm sicherlich ganz gut tun. Vielleicht würde ja...
Scoglios Gedankengänge wurden unterbrochen, als er gewahr wurde, wer da gerade neben ihm ritt.
"Du siehst traurig aus", sagte Anette Knödel und lächelte ihn aufmunternd an.
"So?" Der Troll beeilte sich, seine Miene freudiger zu gestalten, was ihm kaum gelang.
"Ja, sicher", antwortete sie. "Soll ich dich ein bisschen aufmuntern? Ich könnte etwas Schönes singen..."
Scoglio verschluckte sich und ließ den darauf folgenden Hustenanfall vielleicht etwas länger andauern als es nötig gewesen wäre.
"Nein, ich ein wenig Ruhe brauche", sagte er, als er merkte, dass Anette immer noch neben ihm ritt und sich durch die gewaltigen Geräusche nicht hatte vertreiben lassen.
"Achso, na dann..." Anette ritt wieder weiter nach vorn und begnügte sich mit einem leisen Summen.


In einem nahen Wald raschelte es und etwas fiel von einem Baum am Waldrand herunter.
Nach einem leise gemurmelten "Verdammt!" stieg die Person auf ein wartendes Pferd und stob in Richtung Spitzhornberge davon. Im durch das Blätterdach dringenden Sonnenlicht funkelte etwas, halb verborgen unter einigen Blättern.

28.01.2006 22: 43

Yogi Schulterbreit

Nach der Besprechung war Yogi verstört unterwegs durch die Schatten. Auch wenn es nicht für lange Zeit war, wer sollte sich einstweilen um Bobby kümmern? Es blieb ihm wohl keine andere Wahl, als in der Wache nach einer Kompetenten Betreuungsperson zu suchen.

"Nein, auf keinen Fall."
"Ich kann dir nicht helfen Obergefreiter."
"Wieso fragst du nicht jemand anderen?"

Der verzweifelte Riese wagte noch einen Versuch, aber diesmal bei Hauptmann Llanddcairfyn, denn ein Offizier hatte doch mehr Zeit, oder?
Vorsichtig klopfte er an der Tür zu seinem Büro an und wartete auf Antwort, die auch prompt kam: "Herein, aber nur wenn's gute Nachrichten sind!", schnauzte die Stimme von Dae hervor.
Ruhig blieb Yogi noch einige Sekunden vor der Pforte stehen, immerhin waren das nicht zwingend "gute Nachrichten". Hätte er durch die Tür gesehen wüsste er das der Hauptmann mit den Augen rollte und schrie: "Herein Schulterbreit, das kannst nur du sein!"
Yogi öffnete die Tür schwungvoll und betrat das Büro. Er salutierte zackig und sagte: "Sir, darf ich Sie fragen was sie von Kindern halten?"
Dae hob die Augenbrauen und wippte eine Stift zwischen seinen Fingern als er antwortete: "Sind eigentlich kleine Bürger, warum?"
"Nun, Sir. Sie wissen doch das die Seals eine Auslandsübung haben und ich brauche einen verantwortungsvollen und hilfsbereiten Menschen wie Sie einer sind der sich um Bobby, meinen Ziehsohn kümmert. Er ist eigentlich pflegeleicht, wirklich und ich dachte sie würden das vielleicht als eine Herausforderung sehen, Sir." Nervös wippte Yogi auf und ab und betrachtete den Hauptmann der noch immer einfach nur da saß und angestrengt nachzudenken schien.
"Ich... äh... Nun ich kann da sicher etwas tun, einige Rekruten sollen ein Auge auf ihn werfen. Bring ihn einfach mal her."
Yogi salutierte freudig und sagte noch schnell danke bevor er sich schnell um wandte und das Büro verließ.

"Ich will aber mitkommen Yogi, du hast gesagt du würdest auf mich aufpassen und jetzt schickst du mich zu diesem Hauptaffen Landkeirfryns, oder wie der heiß.", Bobby stand fassungslos mitten im Raum und folgte mit seinen Augen dem frisch gebackenen Obergefreiten der eilig sein Reisegepäck und die Habseligkeiten des Kinds zusammensuchte.
Der Wächter stoppte seine Arbeit und ging auf Bobby zu. Um mit ihm auf einer Höhe zu sein hockte er sich hin, nahm seine Hände und sah dem Kleinen in die Augen: "Versteh doch, ich muss zu den Spitzhornbergen und weiß nicht was dort auf mich wartet, ich kann nicht riskieren dich in Gefahr zu bringen. Übrigens heißt er Hauptmann Daemon Llanddcairfyn. Nur eine ausgewählte Gruppe von Wächter darf mit und ich glaube nicht das Oberfeldwebel Bürstenkinn seine Freude hätte wenn ich dich einfach mitnehme. Verstehst du das?"
"Ja tu ich." sagte Bobby trotzig und machte einen Schmollmund.
Yogi nickte zufrieden: "Dann husch schnell in die Wache und frag dort nach dem Hauptmann, er wartet schon auf dich." Der Obergefreite stand auf und warf sich seinen Rucksack über die Schultern. Gemeinsam mit Bobby verließ er seine Wohnung und sperrte ab. Er gab den Jungen eine Umarmung, schwang sich auf sein Pferd und ritt schnell den anderen nach.

Mittlerweile ritten die Seals Wächter noch immer auf die Grenze, welche die Sto Ebene von dem nächsten Abschnitt der Reise trennte. Keiner von ihnen wusste, was einige Kilometer vor ihnen vor sich ging. Zirka 15 bis 20 Leute, alle in braunen Lederrüstungen gekleidet, waren aufs eifrigste damit beschäftigt die Straße zu sperren. Jede Menge Baumstümpfe, alte Belagerungswaffen und ein großen Pechkessel waren gut zu erkennen. In der Mitte des Spektakels stand ein großer man mit Pferdeschwanz und schrie immer wieder Kommandos über die Köpfe der Söldner hinweg: "Du da, schneller graben. Halt die Augen offen Blindmann, wir müssen bereit sein wenn sie kommen. Mehr Gefäße für das Pech herbei. Bringt endlich die Waffen her.
Die Seals hatten keine Ahnung was sie erwartete...

29.01.2006 14: 12

Atera

Atera starrte auf den leeren wohl geordneten Schreibtisch vor ihr und war sich sicher, dass sie etwas wirklich wichtiges vergessen hatte. Etwas, was sie unter keinen Umständen hätte vergessen dürfen. Es lag nicht an dem leeren Schreibtisch, der war leer, weil sich die Dinge geändert hatten. Sie hatte einen Nachfolger gesucht, so viele Jahre schon und jetzt, wo sie ihn gefunden und er ihr Amt übernommen hatte, fühlte sie sich seltsam. Die Untote konnte es nicht erklären, sie war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass sie zumindest irgendetwas dabei fühlen sollte, aber je mehr sie danach forschte desto mehr entglitt es ihr. Von rechts wegen hätte sie sterben sollen. Dann hätte Cim ihre Nachfolge würdig antreten können, dann wäre ein Schlussstrich gezogen worden. Aber als Zombie war es mit dem Sterben nicht so einfach und sie hatte lange genug SEALS geleitet, länger als irgendjemand sonst, so lange, dass sie sich gar nicht mehr vorstellen konnte wie es wäre SEALS nicht zu leiten. Vielleicht lag da das ganze Problem. Es fiel schwer einfach so weiterzumachen und wieder.. normale Wächterin zu sein, ohne jegliche Verantwortung. Streife schieben.. Fälle lösen... mehr hatte sie doch nie gewollt. Im Stillen hatte sie sich immer gewünscht, dass ihr irgendwer die ganze Verantwortung abnahm, aber jetzt wo es so weit war, wusste sie mit der Zeit nichts anzufangen.
Und das Gedächtnis ließ nach. Das war das schlimmste. Die meiste Zeit über versuchte sich Atera an etwas zu erinnern von dem sie sicher war, dass sie es vergessen hatte. Und es war auch einer der Gründe, warum sie zurückgetreten war. Wenn sie anfing wichtige Dinge zu vergessen, Dinge wie wo sie ihre Leute hin geschickt hatte oder wer überhaupt in ihrer Abteilung war, dann wurde es ernst. Atera trommelte mit dem Haken unruhig auf den Schreibtisch, erhob sich dann aber schließlich doch. Sie kannte keinen anderen Zombie, der so lange gelebt hatte wie sie. Nicht einmal Ikari war...
Ikari.

Eine Stunde später saß Atera auf dem schnellsten Pferd, was die Wache momentan zu bieten hatte und fluchte hingebungsvoll.
Es war nicht wirklich das schnellste Pferd, da der Rest aus ihr nun mittlerweile bekannten Gründen von Cim ausgeborgt worden waren und so blieb der Untoten nur noch das Pferd, was, aus ihr ebenfalls mittlerweile verständlichen Gründen, keiner gewollt hatte. Trotzdem schaffte sie es auf dem unförmigen Pferd, was eher an eine Kuh erinnerte, einigermaßen voran zu kommen und Richtung Spitzhornberge zu reiten.
Vautam... natürlich kannte Atera die Geschichte. Und es war eine ziemlich haarsträubende Geschichte noch dazu, sie war teilweise überrascht, dass sie sich daran noch erinnerte, denn bisher hatte sie es für nichts weiter als eine Geschichte von Cim gehalten, dem nun einmal aus irgendeinem Grund ständig viele seltsame Dinge zu stießen. In den meisten waren irgendwelche Tentakelmonster involviert. Sie erinnerte sich an das eine Mal, wo er mit diesen ganzen.. Tätowierungen auf dem Kopf wieder gekommen war. Nach der fünften Erzählung dieser Art hatte sie dem irgendwann nicht mehr Beachtung geschenkt als anderen Berichten von Wächtern, die einen aufregenden Tag verlebt hatten. Der Kerl konnte doch nicht mal einen Schritt machen ohne dass er nicht ausrutschte und mitten in gewaltige Ereignisse stürzte.
Er wird sich in Schwierigkeiten bringen. Sich und den Rest meiner... seiner Leute, verbesserte sie sich. Er ist für sie verantwortlich, wie kann er sie zu den Spitzhornbergen führen? Zu meiner Zeit hätte ich niemals die Stadt verlassen..
Ungewollt drängten sich in ihr all die Erinnerungen auf, wo sie tatsächlich Ankh-Morpork verlassen hatte. Nun, vielleicht hatte sie das, aber sie war ja auch weit erfahrener als Cim. Und er steigerte sich in diese Dinge immer viel zu sehr rein. Sie konnte sich nicht helfen, sie fühlte sich immer noch verantwortlich für ihn.
Atera trieb dem unförmigen Pferd die Hacken in die Flanken, um es zu noch mehr Eile anzutreiben. Ihr linker Fuß löste sich mit einem lauten Ratschen und fiel in den allgemeinen Straßendreck unter ihr.
"Na, das ist ja großartig", seufzte sie und stieg zum x-ten

Mehrere Meilen vor Atera und noch vor der Gruppe der restlichen SEALS hatte Andrev alle Vorbereitungen getroffen, um die Straßensperre zu errichten. Stolz betrachtete er sein Werk und strich sich zufrieden über seinen langen schwarzen Schnurrbart, der bis über seine Mundwinkel hing. Sie hatten mehrere Baumstämme übereinander geschichtet und mit anderen Holzblöcken fest im Boden verkeilt. Es war mittlerweile so hoch, dass man die Männer dahinter nicht mehr sah und man würde klettern müssen, um die Barriere zu überwinden. Und dort waren natürlich die Kessel mit Pech, die sie oben befestigt hatten, bereit sie auf eventuelle Feinde zu ergießen. Dahinter waren zwei kleine Katapulte aufgebaut. Es hatte noch nie eine bessere Straßensperre gegeben, fand Andrev.
Freilich musste er zugestehen, dass die Katapulte von seinem neusten Mitglied in der Bande konstruiert worden waren. Der Junge war gewieft, vielleicht ein wenig zu gewieft für Andrevs Geschmack, aber solange sie damit die Wächter töten konnten, war ihm das recht. Kado, so hieß der Junge von kaum siebzehn Jahren, war es auch gewesen, der die Idee gehabt hatte im Wald an beiden Seiten die Bogenschützen in den Bäumen zu postieren und die versteckten Fallen auszuheben.
In diesem Moment erschien einer der Späher an der Seite der Straße und kam rasch auf sie zugelaufen.
"Sie kommen, sie sind hinter der nächsten zwei Biegungen. Und sie haben einen Troll dabei", berichtete er hastig und ein wenig außer Atem. Andrev zwirbelte nur seinen Schnurrbart.
"Die Katapulte werden ihn schon erledigen. Laden! Alles bereit machen!" Er verzog sich selbst hinter die Barrikade, erklomm die Leiter dahinter, um über die Baumstämme hinweg zu sehen. Dann schob er sich sein dreieckiges schwarzes Halstuch über Mund und Nase.
Tradition musste sein.

29.01.2006 16: 42

Michael Machwas

Langsam rückte der Wald näher an die Straße, auf der die SEALS entlang ritten. Er schien auch immer dichter und dunkler zu werden. Es dämmerte, und die Konturen waren verwischter als ohnehin schon. Langsam erhoben sich rechts und Links der Straße Hügel, deren Flanken steiler und steiler wurden. Hätten sie den Wald genauer betrachtet, so hätten sie einige Schatten entdeckt, die sich parallel zu ihnen im Wald bewegten. Sie ritten gerade in eine Lang gezogene kurve ein, die in einer Scharfen Biegung endete, als Mortimer nah an Michaels Maultier kam die Nackenhaare Stellte und begann mit blick nach vorne leise zu knurren.
Michael nahm seine Armbrust von seinem Sattel. Es war eine Halbautomatische Starkimann mit einem 6 er Magazin, man musste nicht mehr Nachladen, nur noch spannen.
Er Legte ein Magazin ein und schloss zu Cim auf.
"Irgendwas stimmt nicht, Cim, Mortimer wittert irgendwas."
Cim nickte und deutete den anderen stehen zu bleiben. Vorne an der Scharfen Kurve war ein leichter Widerschein von Feuer zu sehen.
Nach einigen Minuten war auch die Nachhut aufgeschlossen. Cim wandte sich an alle,
"Da vorne ist irgendetwas, Scoglio du gehst vor, dich erwischen sie am wenigsten leicht" Mit einigem Grummeln und poltern bewegte sich der Troll nach vorne.
Gerade wollte der Pulk sich in Bewegung setzen, als von hinten ein Pferd angeprescht kam und sie beinahe über den Haufen ritt.
Yogi sprang ab, und Verkündete außer Atem
" Melde mich zur stelle!" als er beinahe fast unter die Füße von Ateras Reittier kam.
"Cim, ich konnte euch doch nicht alleine reiten lassen" war ihre Begrüßung.
Nachdem alle nochmal ihre Harnische und Waffen zu Recht gerückt hatten, bewegte sich der Pulk langsam auf die Barrikade zu.


29.01.2006 20: 54

Anette Knödel

Anette Knödel quietschte beinahe vor Vergnügen.
"Ooooh, was ist das denn? Das ist doch keine normale Sackgasse, oder? Das müssen Banditen sein...aber...ich sehe gar keine..wo sind die denn hin?"
Die junge Frau schirmte ihre Augen mit der Hand vor der Sonne ab und betrachtete die Barrikade.
Die große Taktikerin Anette Knödel ließ verlauten:
"Ja...ja, das ist eindeutig eine Barrikade...und eine nicht allzu schlechte, würde ich sagen. Wisst ihr, früher, als Kind, habe ich immer den Küchentisch umgeworfen und die Tischdecke darüber gelegt, um mich zu verstecken, und wenn dann-"
"Klappe!", schrie Amalarie gereizt, "Niemanden hier interessieren deine blöden Kindergeschichten, also sei gefälligst still!"
Blitzartig schoss das Wasser in Anettes Augen und sie senkte den Kopf, und beschloss, zumindest für eine halbe Stunde lang zu schweigen.
"Na also, geht doch!", merkte die Gnomin zufrieden an, und verschränkte die Arme.
Cim räusperte sich. "Eh-hem, also, Anette, Ich denke, Amalarie hat Recht, auch wenn ihre Wortwahl etwas...ungeschickt war. Wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren, und irgendwie an dieser Barrikade vorbei kommen, ohne allzu großen Schaden zu nehmen."
Anette nickte zustimmend, und machte sich auf das schlimmste gefasst: Stinkende, unrasierte Männer mit spitzen (oder wahlweise stumpfen) Gegenständen, die den Wächtern nach dem Leben trachteten.

30.01.2006 15: 15

Johan Schaaf

Johan fluchte innerlich. Wollte denn heute alles, aber auch wirklich alles schief gehen?
Zuerst hatte er erfahren müssen, dass die vermeintlich Übung gar keine war, dass sie nicht, wie er die ganze Zeit über gedacht hatte, auf dem Weg zum nahen Knarrigknurr-Gebirge waren, sondern direkt auf die Spitzhornberge zu hielten und dass anscheinend ausnahmslos alle bis auf ihn dies gewusst hatten. An die Straßen Ankh-Morporks denkend und daran, was die wohl völlig überforderten Rekruten dort anstellen konnten, bis er nun wahrscheinlich erst in mehreren Wochen zurückkehrte, hatte er sich natürlich erst einmal lautstark beschwert und war kurz davor gewesen, wieder um zukehren, was er auch getan hätte, wenn die anderen Wächter ihn nicht doch noch davon hätten überzeugen können, dass für solch eine wichtige Aktion wie die Rettung der ganzen Welt jeder Mann gebraucht wurde.
Und jetzt, da er sich endlich damit abgefunden hatte, standen sie auf einmal vor dieser verdammten Barriere, die sich groß und bedrohlich vor dem Rot der untergehenden Sonne abzeichnete und keine Aussicht auf ein schnelles Weiterkommen versprach.
Mit einigem Abstand zum Troll bewegten die Wächter sich vorsichtig darauf zu. Einige zogen ihre Waffen, sie alle blickten sich ängstlich um und die intelligentesten unter ihnen fragten sich im Stillen, aus welchem Grund sie hier eigentlich in ihr offensichtliches Verderben ritten, anstatt dass sie, sobald die Gefahr in Sicht war, einfach umgekehrt und sich schnellstmöglich gemeinsam aus dem Staub gemacht hätten. Doch keiner von ihnen wagte in diesem Moment, einen Laut von sich zu geben.
"He, Johan!", flüsterte plötzlich Steven, der neben ihm ritt. "Da drüben!"
Der junge Allergiker folgte dem Blick seines Kollegen und erkannte in einer nahen Baumkrone trotz der einbrechenden Dunkelheit undeutlich eine Gestalt.
Er wollte rufen, um die anderen zu warnen, doch im selben Augenblick hörte er schon, wie diese um ihn herum in wildes Geschrei ausbrachen.
Ein Felsbrocken war über die Barriere geflogen und schlug mit ohrenbetäubendem Lärm in den Boden zwischen Scoglio und den Pferden ein. Seltsamerweise wurde dabei niemand getroffen, was jedoch nichts daran änderte, dass sich augenblicklich eine schreckliche Panik ausbreitete.
Johans Pferd scheute. Er konnte sich nicht mehr im Sattel halten und landete unsanft im Matsch, was ihn aber vermutlich sogar noch vor größerem Unglück bewahrte, denn plötzlich prasselten zwischen den Bäumen hervor die Pfeile auf sie herab.
Neben ihm fiel etwas zu Boden, doch der Gefreite kümmerte sich nicht mehr darum; mühsam rappelte er sich auf, zog hockend sein Schwert und bewegte sich auf den Waldrand links der Straße zu.

30.01.2006 19: 07

Scoglio

Verwundert drehte Scoglio sich um.
Er hatte erwartet, seine Wächterkollegen zu erblicken, aber in seinem Blickfeld befand sich nun ein Felsbrocken. Er ging einen Schritt darauf zu und ein Pfeil prallte von seinem Bein ab, ohne irgendwelchen Schaden zu vollbringen.
Er ging noch einen Schritt auf den Felsbrocken zu. Er hatte eine seltsame Form. Sie schien irgendwie vertraut...
Ein weiterer Schritt brachte ihn noch näher zu dem Objekt. Der Troll scherte sich weder um die Pfeile, die um ihn herum nieder prasselten, noch um die Schreie der anderen Wächter. Sein Blick war vollkommen auf diesen Brocken fixiert.
Scoglio machte noch einen Schritt vorwärts und stand jetzt unmittelbar vor dem Felsen. Er kniete sich langsam nieder und strich mit den Händen beinahe zärtlich über das steinerne Gebilde. Er glaubte nicht, was er da sah. Aber es gab keinen Zweifel.
Hier die beiden Löcher, die einst großen Augen Zuflucht geboten hatten, dort die Erhebung mit den beiden Löchern an der Spitze und dort die große Öffnung, die verdächtig nach einem Mund aussah. Scoglio ließ seine Hände in dem Inneren verschwinden.
Natürlich hatten sie die Zähne aus Edelstein herausgenommen, diese verdammten Burschen. Wie konnten sie es wagen, einen Kopf vom Rest des Trollkörpers abzutrennen und als Katapultgeschoss zu missbrauchen?
Der Wächter stand ruckartig auf und drehte sich um. Über die Barrikade hinweg sah er schon wieder etwas Großes fliegen und er meinte einige Finger zu erkennen.
Diese... Biester. Sie würden es noch bereuen, überhaupt in Erwägung gezogen zu haben, das Licht der Welt zu erblicken.
Scoglio stürmte los, auf die Barrikade zu und hörte die Rufe seiner Kollegen nicht. Er sparte sich die Mühe, vor der Barriere abzustoppen und rannte mit voller Wucht dagegen. Das Bollwerk erzitterte, gab aber keinen Zoll nach.
Unkontrolliert schlug der Troll mit den Fäusten auf das Holz ein und stürzte sich hin und wieder dagegen.
Von oben ertönten einige Rufe und plötzlich fiel ein Kessel auf den wütenden Troll hinab und landete auf seinem Kopf. Seiner Sicht beraubt, brüllte Scoglio noch lauter und schlug noch härter auf die Barrikade ein.
"Ihr sollt die vollen Kessel mit dem Pech entleeren, ihr Trottel!", erscholl eine Stimme auf der Barrikade. "Und den Kessel lasst ihr auch gefälligst hier oben. Nur der Inhalt wird auf den Angreifer verschüttet."
Die Angesprochenen murmelten einige Entschuldigungen und hievten einen neuen, diesmal gefüllten Kessel hinauf.
"Haha, Pech gehabt!", rief einer von ihnen voller Übermut und zusammen stürzten sie die kochende Flüssigkeit hinunter.

Die übrigen Wächter am Waldrand versuchten, sich so gut wie irgend möglich gegen die herab prasselnden Pfeile zu schützen. Noch hatte keiner von ihnen eine schwerwiegende Verletzung erlitten und den Schützen mussten die Pfeile bald ausgehen.
Als von der Barrikade her ein dumpfes, lautstarkes Geschrei ertönte, drehten sich beinahe alle Köpfe synchron. Die Wächter sahen, wie Scoglio auf die Barriere einschlug und einen Kessel über den Kopf gestülpt hatte. Gleichzeitig sahen sie auch, wie oben auf der Barrikade ein Kessel mit dampfendem Inhalt erhoben wurde.
Yogi wollte los stürzen, aber wurde von Cim und Michael geistesgegenwärtig festgehalten.
"Nein, du würdest das nicht aushalten!", rief Cim. "Aber Scoglio sollte eigentlich keine großen Schmerzen dabei verspüren. Zumal sein Kopf gut geschützt ist."
Ein leichtes innerliches Schmunzeln konnte sich Cim trotz oder gerade wegen der Situation nicht verkneifen.

30.01.2006 20: 50

Rea Dubiata

Das Pferd stand nervös wiehernd an einer großen Eiche. Ganz offensichtlich suchte es den Schutz seiner Herde, die aber nicht zu sehen war. Klug genug, sich nicht der wilden Flucht im tückischen Unterholz des Waldes hinzugeben tänzelte es auf der Stelle.
"Ruhig, Brauner." Eine angenehme Frauenstimme klang an das Ohr des Wallachs und er sah sich um. "Ganz ruhig..." Seine ehemalige Reiterin, die er bei seinen ersten beiden Sprüngen verloren hatte sah hinter einem Baum hervor. Beruhigend redete sie auf ihn ein. Aber hatte sie ihn nicht auch in die Gefahr geführt - doch die ganze Herde war dorthin gegangen, vielleicht war es gar nicht ihre Wahl gewesen.
Unbeeindruckt schnaubte der Wallach und sah die Frau hochmütig an, doch sie blieb beharrlich. Ihr Stimme war vertrauenerweckend und unterschied sich klar von den Schreien in der Ferne. Ich will auch nicht hier bleiben, ich kann dir helfen, schien sie zu sagen. Er stampfte mit dem Vorderhuf auf, doch sie kam näher. Vielleicht sollte er ihr doch vertrauen? Sie näherte sich ihm schräg von vorne, wie es der Respekt in seiner Herde gebot und strich ihm sanft über die Nase. Dann folgte ein Surren und ein dumpfes, unheilverheißendes Geräusch, ein Schrei folgte und die Frau musste sich an seiner Mähne festhalten um nicht zu fallen. Ein Pfeil hatte sie ins Bein getroffen. Den Angreifer suchend starrte sie umher und griff zu einem Schwert, dass an ihrer linken Seite hing. Sie hatte es gerade berührt, als ein zweiter Pfeil an ihrem Ohr vorbei sauste und in einem Baum stecken blieb. Trotz ihrer Verletzung schwang sie sich in den Sattel, wobei sie einen Baumstumpf als Tritt benutzte und trieb ihn voran, in die Richtung, aus der die Pfeile gekommen waren. Das Geschoss, dass in ihrem Bein steckte, kitzelte seinen Flanken.

Rea keuchte vor Schmerz, doch der Pfeil in ihrem Bein hatte einen Schockzustand hervorgerufen der ihre Empfindungen ein wenig lähmte. Außerdem hatte sie ein Ziel. Sie wollte möglichst hinter die feindlichen Linien reiten um dann von hinten die Aufstellung zu sehen und dann weiteres zu entscheiden. Vielleicht konnte sie mit einem schnellen Ritt durch die Leute hinter der Barrikade Verwirrung stiften. Das Pferd schien durch den Einsatz in Ankh-Morpork sehr verlässlich zu sein und sie war ja als Hexe nicht untalentiert im Umgang mit Tieren. Worin sie allerdings mehr als untalentiert war, war der Umgang mit Waffen. Sie hatte bisher vermieden, welche mit auf Streife zu nehmen und war schon bei GRUND eine der schlechtesten im Nahkampf gewesen. Aber machte sie dass nicht viel gefährlicher und unberechenbarer?

Auf der anderen Seite des Weges hatte sich Malochax hinter mehreren Birken Deckung gesucht und atmete erleichtert auf als der Pfeilregen versiegte. Doch noch wagte er sich nicht wieder hervor, sondern spähte nur vorsichtig auf den nicht weit entfernten Weg um die Entwicklungen zu begutachten. Der Troll namens Scoglio, den Malochax kaum kannte lief inzwischen mit einem Kessel auf dem Kopf herum, ansonsten war niemand mehr auf der Straße zu sehen. In ein paar Baumwipfeln jedoch, konnte er Bewegungen feststellen, offensichtlich Bogenschützen, die auf ihre Ziele warteten und ungeduldig wurden.
Zu lange betrachtete er die Szenerie, zu spät hörte er die Schritte im Laub hinter sich. Blitzschnell drehte er sich um. Jedoch sah er nur noch einen Mann mit verzerrtem Gesicht, schäbig in grün und braun gekleidet und bis an die Zähne bewaffnet, das auf ihn zu kam. Gleichzeitig schrie der Mann wie am Spieß und sackte dann leblos in sich zusammen.
Hinter dem Räuber tauchte das Gesicht von Han d'Buch auf. "Kein guter Ort um ein Nickerchen zu machen, was Malo?", sagte er grinsend und lässig während er das Schwert aus dem Körper des Toten zog.
Der Zwerg zog einen Flachmann aus der Tasche und trank einen Schluck. "Ich hab' observiert!", murmelte er durch seinen Bart.
"Klar hast du das..." Han strich sich lässig die langen Haare aus der Stirn. "Ich weiß zwar nicht genau wieso, aber mein Instinkt sagt mir, wir sollten versuchen, die Bogenschützen auszuschalten, was meinst du?"
"Was immer du meinst, Han."
"Sieh, die Sonne leuchtet rot, heute Nacht wird Blut vergossen werden!"
"Du hast schon welches vergossen...", grummelte der Zwerg und fügte dann etwas leiser hinzu: "Dumpfbacke..."
Doch der mit großen Schritten vorangehende Han schien seinen Kollegen nicht zu hören. Statt dessen hielt er nach Bogenschützen Ausschau, die er vom Baum schütteln konnte.

31.01.2006 1: 55

Michael Machwas

Michael war ein Stück zurück geritten als die Pfeilwelle über die kleine Gruppe hereingebrochen war. Jetzt band er sein Maultier im Wald an einen Baum und ging geduckt den Hügel hinauf, um in einem Bogen von hinten auf die in den Bäumen sitzenden Bogenschützen zu Stoßen.
Während er auf dem Hügelkamm entlang schlich, hörte er einen Schrei, und wenig später von der Anderen Seite des Tälchens einen anderen. Er hatte Glück, niemand hatte ihn bemerkt. Doch das mit den Bogenschützen auf den Bäumen hatte sich inzwischen auch erledigt. Scoglio hatte den Topf von seinem Kopf wieder heruntergerissen und wütend hinter die Barrikaden geschmettert, wo drei bis vier der Angreifer im Weg standen. Dann war er dazu übergegangen die Bogenschützen wie reife Äpfel von den Bäumen zu schütteln. Michael deutete Mortimer an, in der Kuhle liegen zu bleiben nahm das Seil an seinem Rucksack und verschnürte mit Scoglio [6] die Schützen.
Dann nahm Scoglio die Vier Schützen, die er aus den Bäumen geschüttelt hatte, und verstaute sie kompakt in einem Gebüsch aus dem Almarie und Annette unter Protest hervor kamen. Jetzt stellte sich die Frage "Wo waren die anderen?" und "Wie gingen sie weiter vor?"
Da kam auch schon Atera zwischen den Bäumen hindurchgeprescht. Sie machte ein verdutztes Gesicht, als sie die anderen Wächter dort entdeckte und fragte
"Habt ihr mich etwa gerade beschossen?"
Scoglio antwortete ihr voller Stolz
"Nein, aber sie da drin sind" und deutete auf den Busch.

01.02.2006 1: 12

Amalarie Mögebier

Es war nicht so, dass Amalarie oder Anette es vor hatten sich im Gebüsch zu verstecken, sie waren nur durch einen ungünstigen Zufall dort hingeraten. Der Zufall hatte auch etwas mit Pfeilen zu tun, aber auf gar keinen Fall mit Angst oder etwas ähnlichem. Die beiden hatten einfach den perfekten Beobachtungsposten im Gebüsch entdeckt und wollten diesen wegen kampftechnischer Studien auf gar keinen Fall mehr verlassen!
Anette hatte sich zu einem kleinen Häufchen zusammengerollt und Amalarie saß in ihrem Schoß, sie hatten sich durch eine obszöne Geste von Amalarie auf stummes Beobachten geeinigt.
Leider wurde ihr Aussichtsplatz durch Scoglio, der ihnen ein paar verwirrt blickende Bogenschützen entgegen schleuderte gestört.
Die beiden sprangen aus dem Weg, Amalarie brüllte "Du dämlicher Steinfresser, kannst du nicht mal sehen wo Leute sitzen, oder sind deine Augen genau so unnütz wie dein Gehirn??", sie baute sich direkt vor dem Troll auf.
Die folgenden Ereignisse sind nur noch dunkel in Amalaries Erinnerungen verankert, auf jeden Fall war plötzlich plötzlich Stabsspieß Atera auf ihrem Pferd neben ihr und blickte sie Strafend an. Doch dies war der Gnomin sehr schnell, ziemlich egal, denn auf einmal sah sie in zwei kleine Augen mit einer steinigen Umgebung an. Sie befand sich in dem festen Griff Scoglios bei dem ihre Beleidigung von vorhin scheinbar angekommen war "Dämlich??", grollte er.
Amalarie schluckte sie war sich sicher, dass sie diesmal ein klein wenig zu weit gegangen war, vielleicht war es nicht so schlau, einen aufgeregten Troll noch mehr aufzuregen.
Plötzlich hörten alle laute Rufe und Gekreische , eine kleine Nachhut der Belagerer hatte sich auf der Barrikade versammelt und nahm die frei auf der Straße stehenden, Wächter ins Visier.
Amalarie spürte, dass der Troll seine steinige Faust fester um sie schloss, als er den Anführer der Bande erblickte, sie keuchte, verstand aber wie der Troll ein "Mörder", zischte.
Scoglio setzte sich in Bewegung und lies im laufen die Gnomin einfach fallen, er stürmte wieder mit der verschleierten Wut eines Stieres, der ein rotes Tuch vorgehalten bekommt auf die Blockade zu.
Amalarie spürte wie der Druck nachließ, aber zur gleichen Zeit schlich sich dieses ungute Gefühl in der Luft zu hängen in ihren Geist.
Sie schrie, konnte aber nichts mehr gegen die Tatsache tun, dass sie unsanft auf dem Boden landete und dort bewusstlos liegen blieb.


01.02.2006 18: 53

Damien G. Bleicht

Damien hasste Pferde. Er war von Anfang an dagegen gewesen per Ross zu reisen, doch Cim war unerbittlich. Damien hielt nichts vom reiten. Er hatte lieber den festen Untergrund der Straßen Ankh-Morporks unter sich, das war seine Welt. Stattdessen durfte er sich krampfhaft an diesem stinkenden Gaul festhalten...
Und nun das:
Als der Tumult begonnen hatte, war Damiens Pferd aufgeschreckt und losgeprescht. Ohne dass der Szenekenner etwas dagegen tun konnte rannte es in den Wald, immer weiter, bis außer Bäumen nichts mehr zu sehen war. Zweige peitschten Damien ins Gesicht, während er verzweifelt versuchte das Gleichgewicht zu halten.
"BLEIB STEHEN, DU VERDAMMTES MISTVIEH!", schrie er. Doch die laufende Salami dachte überhaupt nicht daran.
Damien zog den Schlagstock und schlug ihn kräftig auf den Kopf des Pferdes, dann ein zweites mal. Es war fragwürdig dass es ihm gelingen würde ein wild gewordenes Pferd bewusstlos zu knüppeln, der Versuch war sogar äußerst dämlich. Ein drittes Mal brachte er den Knüppel auf den Kopf des Tieres, woraufhin sich der Hengst laut wiehernd auf die Hinterbeine stellte und seinen Reiter aus dem Sattel warf. Unsanft prallte Damien auf dem Waldboden auf. Das Geräusch sich rasch entfernender Hufe war zu hören.
Stöhnend richtete sich der Hauptgefreite auf. Einige meter entfernt lag der Schlagstock, welchen er aufhob und wieder an seinem Gürtel festmachte. Er blickte sich um. Wo war er?
Aus einiger Entfernung hörte er Stimmen. Anscheinend hatte er sich doch nicht so weit von der Straße entfernt. Langsam ging er in Richtung der Geräusche. Nach kurzer Zeit konnte er durch die Bäume Leute erkennen. Es waren keine Wächter. Langsam bewegte er sich auf einen der Bäume nahe des Straßenrandes zu, presste sich gegen den Stamm und lugte dahinter hervor. Da war die Barrikade und mehrere Männer, bei denen es sich offenbar um ihre Angreifer handelte. einer von ihnen trug ein schwarzes Halstuch über dem Mund und gab wild gestikulieren Befehle von sich.
"Geben wir ihnen noch einen Nachschlag! Laden!"
"Was gibts, Chef?"
"Nicht du! Idiot!"
Beleidigt schlurfte der Mann namens Laden davon. Eines Tages würde er es Andrev heimzahlen, dass er ihn ständig so respektlos behandelte...

02.02.2006 22: 05

Yogi Schulterbreit

Yogi und Cim waren hinter dem Felsbrocken in Form des Trollkopfes in Deckung gegangen und beobachteten den wütenden Scoglio wie er direkt auf den Anführer der Bande zulief. Aus einem Zelt trat ein großer und kräftig gebauter Mann, auf seinem Rücken war ein riesiges Fass angebracht welches mit einem Schlauch mit einem Rohr in seiner Hand verbunden war. Kleine Flammenzungen umgaben die vordere Öffnung.
Der hünenhafte Bandit legte einen Schalter um und ein Flammenstoß von etwas 5 Meter Länge, der stark nach Knieweich roch, spritzte aus dem Rohr in die Richtung des Trolles. Er verfehlte nur knapp und setzte schon erneut an.
Der Vektor mochte sich gar nicht vorstellen wie ein gegrillter Troll aussieht, oder was sein Gehirn durch die Hitze für Schäden bekommen würde.
Ohne dass er es sich selbst bewusst war, sprang er auf und lief so schnell er konnte auf den Banditen mit dem "Flammenschmeißer" zu. Erst als es schon zu spät war und die Flammenzungen nun in seine Richtung schauten erkannte er das ein Plan, oder ein gutes Argument von Vorteil seien könnte.

05.02.2006 10: 20

Amalarie Mögebier

Die Zeit verlangsamte sich und bekam eine sirupartige Konsistenz. alle Töne würden tiefer und verzerrt. Es war als würde für einen kurzen Moment die Welt den Atem anhalten.
Cim sah die Flammen ihm entgegen speien und schmiss sich in die entgegengesetzte Richtung, ein Feuerhauch streifte ihn an der Seite, doch der Oberfeldwebel war um Haaresbreite dem tragbaren Grill entkommen.
Scoglio nutzte den kurzen Augenblick der Unachtsamkeit und stürzte sich auf den Angreifer!
*
Währenddessen in Ankh-Morpork.
Silicic und Lady Silvia sahen Manika etwas ratlos an, Cim hatte sie eingeschärft die Frau nicht einmal aus den Augen zu lassen, doch sie verstanden nicht wirklich warum.
"Sie nicht sein gefährlich, sie sitzen einfach immer nur da", der Troll kratzte sich verwirrt am Kopf. "Ja, aber wenn Cim uns befiehlt sie zu bewachen sollten wir das wohl tun. Ich habe ein Kartenspiel dabei, kannst du Leg-Herrn-Zwiebel-rein spielen Silicic?", Silvia hatte ein Kartenspiel aus ihrer Tasche hervor gezogen und hielt es dem Tor unter die Nase, oder eher vor die Brust.
"Was sein das, ich habe schon öfter Wächter mit diesem Papier spielen sehen. Aber erklären niemand es mir wollte."
"Naja, jetzt haben wir ja Zeit, setzt dich hier her, willst du auch mitspielen?", die Szenekennerin sah Manika fragend an.
"Ja, gerne, vielleicht lenkt mich das ja etwas an", Manika sah sich immer noch gehetzt an, sie wusste, dass ER wiederkommen würde und dann würde ER sie holen.

Die Wächter und ihr Schützling setzten sich an einen Tisch und Silvia begann ihnen das Spiel zu erklären, sehr langsam damit auch Silicic alles verstand.

Die Sonne war weit über die Scheibenwelt gewandert und der Abend dämmerte, die drei Saßen in dem Wachhaus der Kröselstraße zusammen und spielten begeistert Karten.
"Haha, ich haben eine Doppelte Zwiebel, damit ihr beiden habt verloren!", Silicic strahlte, dies war das erste Spiel bei dem er gewann! "Nun ja, Silicic, das würde stimmen, aber ich habe eine Große Zwiebel und damit hast du verloren", Manika lächelte ihn triumphierend an, sie hatte zwar etwas an den Karten rumgespielt, aber das war hier ja nicht erwähnenswert.

Ein Knall, die Spieler schreckten hoch! Was war das? Manika sah sich panisch um, konnte es sein? Sie war in der Wache, sie war in Sicherheit!
"Da hat bestimmt jemand von den FROG's etwas zuviel Pulver Nr.1 beim experimentieren verwendet", meinte Silvia unsicher.
Es war schon etwas seltsam, dass noch jemand um diese Uhrzeit in der Wache experimentierte, aber die neuen waren ja so voller Elan.
Sie setzten sich wieder an den Runden Tisch und Silicic teilte die Karten zu einer neuen Runde aus.

Das Licht ging auf einmal aus und die drei saßen in absoluter Finsternis zusammen. "Silicic bist du gegen die Laterne gekommen?", die Stimme der Szenekennerin zitterte.
"Nein, ich nur hier verteile Karten, ich nichts damit zu tun habe", grollte der Troll auch etwas verunsichert.
"ER ist es!! Er kommt um mich zu holen!!", Manikas Stimme überschlug sich.
Ein Geräusch von der Tür her lies die drei herum fahren. "Wer da sein!! Du dich besser zeigen, sonst ich kommen rüber und das du wirklich nicht wollen!", donnerte der Troll.
Lady Silvia holte ihren Taschendrachen hervor und leuchtete in Richtung Tür.

Zwei Augen lächelten sie an. Diese Augen waren so abgrundtief böse, dass sie spürte wie ihr Blut in ihren Adern gefror.
"Gurke", stammelte sie.

Und es war wieder dunkel.

05.02.2006 19: 40

Atera

Es gab eine Grenze. Eine Grenze des Ertragbaren und Atera war nicht sicher auf welcher Seite sie sich mittlerweile davon befand. Zwar hatte sie es irgendwie geschafft die Gruppe einzuholen, und dabei auch Yogi, der natürlich wie immer zu spät kam. Sie selbst nahm sie aus dieser Regelung verständlicherweise heraus.
Allerdings schien sie die Gruppe nur eingeholt zu haben, um gleich einige Meter darauf in Schwierigkeiten zu geraten. Die Untote ließ seufzend den unnötigen Atemzug wieder ausströmen und blickte zu der Barrikade, die einige besonders ambitionierte Banditen vor ihnen auf der Straße errichtet hatten. Nun, es war durchaus eine recht ordentliche Straßensperre, das musste Atera zugeben. Sie war mehrere Meter hoch, besaß sogar Pechkessel und man konnte nicht hinüber sehen, um zu erkennen wie viele sich dahinter verbargen.
Dass dahinter auch mindestens ein Katapult saß, daraufhin wies der heranfliegende Felsbrocken hin, der knapp hinter Scoglio hart auf dem Boden aufkam. Dreck und Staub spritzte auf. Von einem auf dem anderen Moment herrschte Panik inmitten der Wächter. Die Pferde scheuten, jeder sprengte zur Seite, es war ein heilloses Durcheinander.
Atera blinzelte. Sie hätte sich ein wenig mehr Reflexe gewünscht oder ein schlagendes Herz, das angesichts dessen vielleicht erschrocken zusammen gezuckt wäre. Doch sie wurde nur wütend, nicht genug um sich darüber aufzuregen, es war nur der Gedanke eines leisen dumpfen Gefühls, was weit unter der Oberfläche ihres Geistes wartete. Wartete auf die Zeit, wo sich ein Zombie wieder daran erinnerte wie es war wütend zu sein.

Vom Rücken ihres unförmigen Pferdes, was wohl gleichermaßen blind wie taub war, da es einfach nur ruhig stehen geblieben war wie fest gewachsen, beobachtete Atera wie Scoglio im Alleingang versuchte die Barrikade zu stürmen. Sie war so vertieft in die Betrachtung dieser trollischen Zerstörungswut, dass sie erst realisierte, dass auf sie geschossen wurde, als bereits zwei Pfeile hauchdünn an ihr vorbei gezischt waren. Statt sich zu verstecken, wandte der Stabsspieß sein Pferd und preschte auf die Richtung zu aus der die Pfeile gekommen waren. Kaum im Gewirr der Bäume verstrickt, hörte sie das Rascheln von Blättern und dann das dumpfe Aufprallen von Körpern in der Nähe, als um Atera herum die Bogenschützen von den Ästen fielen wie reife Äpfel.
"Gute Arbeit", lobte sie, als sie Michael und Scoglio entdeckte, die die mittlerweile verschnürten Schützen in einem Gebüsch "ablegten". Allerdings war es der Platz gewesen, den sich Amalarie und Anette als... Beobachtungsposten ausgewählt hatten. Atera zog ihre Augenbrauen zusammen, als sie den Wutausbruch der Gnomin mitanhörte.
"Amalarie, wir beschimpfen keine Trollkollegen als Steinfresser", teilte sie lehrsam mit und danach blickte sie Scoglio streng an. "Scoglio, wir schlagen keine Kollegen, egal ob sie uns beleidigt haben oder nicht."
Ob der Troll nun auf sie gehört hatte oder nicht, er stürmte jedenfalls zurück auf das Schlachtfeld und ließ noch im Rennen die Gnomin los, die zurückblieb wie eine vergessene Puppe im Straßengraben. Hatte Atera da gerade Flammenschein zwischen den Gebüschen auf der anderen Straßenseite aufblitzen sehen? Die Untote rutschte von ihrem Pferd und blickte sich rasch um, wobei ihre Nähte bedenklich knirschten und ächzten.
"Wo sind die anderen?", fragte sie Michael, als sie gemeinsam zu dem Punkt gingen, wo Amalarie lag. Atera ließ sich in die Hocke sinken und stupste die Gnomin vorsichtig an. Sie wollte ihr beruhigend über den Kopf tätscheln, doch angesichts der.. enormen Frisur der Gefreiten zog Atera doch wieder ihre Hand zurück und beschränkte sich nur darauf an der Gnomin zu rütteln. "Aufgewacht, Gefreite, wir sind nicht hier um Nickerchen zu halten."
Sie hob nur kurz den Kopf, um die Lage zu sondieren, als sie nun tatsächlich auf der anderen Seite der Straße Flammen zu erkennen meinte. Ja, in der Tat, dort war Cim.. und Yogi, der auf einen Mann mit einem Fass zu rannte, das Flammen spie... und da war Scoglio, der sich gegen den Banditen warf.. Yogi, der sich gerade so eben noch in den Schlamm warf, um den sengenden Todeshauch zu entkommen... Etwas völlig anderes aber zog Ateras Aufmerksamkeit auf sich.
"Täusch ich mich, oder rieche ich da Knieweich?"

06.02.2006 2: 58

Michael Machwas

Michael kniff die Gnomin sanft, mit seinem Kettenhandschuh und zog in schnell wieder zurück, als sie die Augen aufschlug und wie wild anfing zu Meckern.
"Was soll denn das? Kann man sich hier nicht mal mehr in Ruhe hinlegen? Wo bin ich denn eigentlich hier? Wo ist denn Ankh Morpork auf einmal hin verschwunden?"
Inzwischen war sie aufgestanden und erfasste Cim, Yogi und im nächsten Moment dass Fass Knieweich, das Aufgebrochen am Boden Lag, und einen herrlichen Duft ausströmte.
Im nächsten Moment entdeckte Michael eine Untote, die wie hypnotisiert auf das Fass zu lief, und eine Gnomin, die schnur stracks hinterher marschierte.
Als Michael hinter dem Fass Flammen hoch krochen. Er rief noch laut
"Vorsicht" und warf sich auf den Boden, Yogi, der sich gerade wieder aus dem Schlamm erheben wollte ließ sich wieder zurück fallen, gerade, als die restlichen Banditen hinter der Barrikade hervor stürmten, zerbarst dass Fass und ging in einem riesigen, leuchtend hellen Feuerball in flammen auf. Geblendet durch diesen, hatten die Banditen keine Chance mehr Scoglios starkem Arm zu entkommen und lagen bald alle verschnürt in einer Reihe auf dem Boden. Cim ging davor auf und ab
"Wer ist euer Anführer? Was wolltet ihr von uns?" doch keiner wagte es zu antworten, hinter der Barrikade war das klappern eines Pferdes zu hören das leise verklang.
Nachdem sie die restlichen gut verschnürt hatten, Michael, Yogi und Cim die restlichen Kollegen, so weit es notwendig war versorgt und verbunden hatten,machten sie sich wieder auf den Weg.

zur gleichen Zeit in einem Schloss:
"Was? Ihr habt sie nicht aufhalten können?" schrie sie Andrev an, "wer sind diese verdammten SEALS denn, dass sie an euch vorbei kommen?"
Hinter ihrem rücken begann es deutlich hörbar zu knistern. Blaue funken bildeten sich zwischen ihren Händen,
"Wird das noch einmal passieren?"
"Nein Gnä' Frau" sagte Andrev kleinlaut,
"Und warum nicht? Weil es kein zweites mal geben wird!" sagte sie, und ein gleißend dunkler Lichtblitz erfüllte den Raum. Eine Schwarz leuchtende Kugel raste auf Andrev zu, und blieb nur um Haaresbreite vor ihm stehen.
"Gut, ich gebe dir eine zweite Chance, aber wenn du wieder versagst" und sie Lenkte den Energieball auf eine im Raum stehende Statue, die unter leisem knistern verschwand.


06.02.2006 15: 41

Steven Träumer

Wie er so etwas doch hasste!
Es war ja schon schlimm genug, dass er auf diesem, ständig hin- und her schaukelndem Vieh saß, sein Hintern schmerzte weil der dumme Gaul keinen Sattel duldete und ausgerechnet da, wo Steven saß, eine verdammte Beule hatte.
Jetzt standen sie vor dieser Barriere. Um sich selbst machte Steven sich eigentlich eher weniger Sorgen. Ok, dies war ganz offensichtlich ein Hinterhalt - was sonst konnte eine Barriere mitten auf dem Weg in einem Waldstück schon bedeuten? - aber nicht umsonst hatte er sich in der Mitte der Gruppe gehalten.
Die Ãœberlegung war ganz einfach gewesen:
Wenn es zu Auseinandersetzungen kommen würde, wäre bei einer frontalen Konfrontation sicher zunächst einmal die Vorhut betroffen; sollten sie überraschend von hinten angegriffen werden, würde das zuerst die Nachhut zu spüren bekommen. In beiden Fällen hätte er die Möglichkeit, die Freundes- gegen die Feindesstärke abzuwägen und gegebenenfalls einen strategischen Rückzug anzutreten, um Verstärkungen zu organisieren.
Er war sich durchaus bewusst, dass das eine sehr verantwortungsvolle und gefahrenvolle Aufgabe war, aber so wie es aussah, konnte er niemandem sonst diese Aufgabe zumuten, aufopferungsvoll wie er nun mal war.

Gerade war der Tross zum Stehen gekommen, um die Situation kurz zu analysieren - sollten die anderen sich doch ruhig den Kopf zerbrechen, wie sie heil an dem Ding vorbeikommen sollten - schweifte Stevens Blick von dem hässlichen Ding in den Wald und zwischen die Bäume ab, als er bemerkte, dass ein zorniges Augenpaar zurückschaute.
Die Welt hielt einen Herzschlag lang inne, in dem er sich des Körpers, der zum Augenpaar gehörte, bewusst wurde. Dem Körper wuchsen Arme und Hände, die eine hielt einen Bogen und die andere zog langsam einen an die Sehne gelegten Pfeil zurück.
Sein Körper reagierte bereits ohne auf Befehle von Oben zu warten.
"He, Johan!" flüsterte er dem Gefreiten neben sich zu. "Da drüben!"
Die Welt geriet in Bewegung - und das ziemlich schnell.

Der Gaul unter Steven musste seine plötzliche Anspannung gespürt haben, denn er machte einen Satz nach vorne. Der Obergefreite wurde beinahe vom Rücken geworfen und krallte sich instinktiv in der Mähne des Tiers fest, das blindlings zwischen den Bäumen galoppierte. Steven schloss die Augen, spürte plötzlich einen dumpfen Schlag, einen höllischen Schmerz an der Stirn und fand sich kurze Zeit später auf dem Waldboden wieder.
Grummelnd kam er auf die Beine, annähernd orientierungslos, als er sich eines Lichtblitzes zu seiner rechten bewusst wurde.

Da von seinem edlen Ross derzeit nichts zu sehen war, zog er sein Schwert und rannte völlig planlos auf den Lichtschein zu.

06.02.2006 18: 10

Scoglio

Andrev atmete erleichtert aus und wandte sich zum Gehen. So war er also doch noch mal davongekommen. Und er würde ihr keinen Grund mehr geben, ihn auslöschen zu wollen. Diese verdammten SEALS, was auch immer das bedeuten mochte, würden nicht mehr lange unter den Lebenden weilen. Auch diejenigen, die es ohnehin schon nicht mehr taten, aber dennoch so aussahen. Natürlich waren gegen die einige spezielle Maßnahmen erforderlich, ebenso für den Troll. Aber er hatte ja noch einige Mittel, mit denen er das vollbringen konnte, was von ihm verlangt war. Er musste nur das Zeichen geben und die nächste Truppe mit wesentlich gemeineren Waffen würde sich auf den Weg machen.
Andrev trat auf den Hof hinaus und blieb augenblicklich stehen.
Er hatte hier sein Pferd abgestellt, da war er sich sicher. Aber jetzt war es nicht mehr da. Mit ihm verschwunden war auch Kado. Der Junge, der seine einzige Begleitung hierhin gewesen war, sollte doch hier auf ihn warten.
Hektisch sah sich Andrev um, aber nirgends war eine Spur von seinem Pferd oder von Kado zu entdecken.

Auf einem nahen Waldweg ritt ein einzelner Reiter in Richtung Spitzhornberge.
Endlich war er Andrev los. Sein Pferd hatte er mitgeführt und hier im Wald festgebunden. Bis Andrev einen Ersatz gefunden hatte, war er, Kado, mit der Truppe schon fort und würde dieser seltsamen Gruppe endlich den Garaus machen. Dann käme die Herrin nicht umhin, ihn zu belohnen. Hatte er nicht immer schon Andrev die guten Ratschläge gegeben? War er nicht das strategische Genie von ihnen? Aber dieser miese Verräter hatte den ganzen Ruhm, den sie bisher hatten erlangen können, immer für sich alleine eingeheimst. Seine eigene Arbeit wurde gar nicht gewürdigt. Und dieses Mal hatte Andrev nicht vollständig auf ihn gehört und diese unfähigen Leute benutzt, weil er sich seiner Sache so sicher war. Die guten Leute wolle er lieber schonen, hatte er gesagt. Aber schon hatte er das Resultat. Hätte er auf ihn gehört, müsste er jetzt nicht um seinen Kopf bangen.

Vor Schreck hatte Silvia ihren Taschendrachen fallen lassen.
Für einen Moment war es dunkel, aber als der Drache auf den Boden aufprallte, stieß er eine große Flamme hervor und Silvia sah die grausigen Augen plötzlich auf sie zukommen. Die Gestalt, die dazu gehörte griff blitzschnell nach der schreienden Manika und hob sie mühelos in die Luft. Bevor die Flamme wieder erlosch, sah Silvia die Gestalt noch auf Silicic zu gehen. Dann umschloss sie wieder vollständige Dunkelheit.
Nur wenig später spürte sie etwas Schweres gegen sie prallen und fiel zu Boden, ohne noch irgendetwas anderes zu spüren.

06.02.2006 19: 55

Anette Knödel

Manika blinzelte, aber es half nichts. Ob sie die Augen nun offen hielt oder nicht, machte keinen Unterschied, denn alles was sie sah, war Schwärze. Sie spürte harten, kaltem Stein unter und hinter ihr. Ihre Arme wurden auf den Rücken gefesselt, und als sie versuchte, um Hilfe zu rufen, bemerkte sie, dass sie auch geknebelt wurde.
Scheinbar blieb ihr nichts anderes übrig, als sich irgendwie zu beschäftigen. Sie robbte an der Wand entlang, bis sie eine kleine Unebenheit spürte. Es war ein Stück Mauer, und einer der Steine stand ein wenig hervor. Vielleicht wäre es ihr möglich, ihre Fesseln an einer halbwegs scharfen Kante des Steins zu zerreißen, um sich dann zu befreien, und dann...dann würde sie weiter sehen. Hektisch rieb sie ihre Fesseln an der Mauern hinter sich, während sie nervös lauschte, ob jemand in der Nähe war.
Nach ein paar Augenblicken hatte sie zwar noch keinen Erfolg beim durchtrennen ihrer Fesseln erzielt, aber sie hörte Schritte, die sich langsam näherten. Wenige Sekunden lang beschleunigte sie ihren Versuch, ihre Arme frei zu bekommen, aber gab dann vorerst auf. Plötzlich spürte sie kalten Atem in ihrem Gesicht.
"Soso, das Mädchen will sich also befreien, wie?"

"Mann, mann mann...Nie kann man wirklich das tun, was man gerade will", teilte Amalarie der Welt im Großen und Ganzen mit.
"He, Amalarie, lass dich doch nicht unterkriegen. Wenn wir das hier hinter uns haben, gebe ich dir ein Bier aus, und dann unterhalten wir uns, bevor wir die Straßen Ankh-Morporks unsicher machen, hm?" Anette versuchte wirklich alles, um die aufgebrachte Gnomin zu beruhigen, aber nichts schien zu helfen.
"Jaja, Ankh-Morpork! Aber wir sind hier nicht in Ankh-Morpork, Mädel! Mach mal die Augen auf! Siehst du hier irgendwo Häuser?" Amalarie fuchtelte mit den Armen in der Luft herum, während Anette Luft holte, um etwas zu erwidern. "Und nein, diese Barrikade da vorne zählt nicht zur Kategorie 'Haus', kapiert?"
Anette zog eine Schnute und verschränkte die Arme. Es war mal wieder einer der Punkte erreicht, in der die junge Frau trotzig wurde, und beschloss, eine Weile zu schweigen.
Die Gnomin grummelte vor sich hin, während sie sich vorsichtig ihren Kollegen näherte. "Ehm, Leute, was steht denn jetzt an, hm?"

06.02.2006 21: 31

Steven Träumer

Irgendwie musste er den Weg, den er auf dem Rücken des fliehenden Pferdes zurückgelegt hatte, unterschätzt haben, denn nach einem kurzen Spurt keuchte Steven bereits hingebungsvoll und war noch ein gutes Stück vom Ort des Geschehens entfernt.
Er dachte kurz darüber nach, ob ein Schlachtruf wohl angebracht wäre, aber da ihm außer "Aufgepasst! Hier kommt ... äh, ich!" auf die schnelle nichts einfallen wollte und er ohnehin kaum noch Luft zum Laufen hatte, hatte er auch keinen Atem an so etwas unsinniges zu verschenken.

Der Schlachtplatz kündigte sich bereits durch diverse Geräusche an, als er einen Schemen durchs Unterholz flitzen sah.
Unsicher, ob Freund oder Feind, Angreifer oder Flüchtling, bzw. aufopferungsvoller tapferer Mann [7] auf dem Weg, Verstärkungen zu holen, saugte Steven noch einmal Unmengen an Luft in seine Lungen, um die Verfolgung aufzunehmen.

Wütend suchte Andrev die direkte Umgebung nach dem Jungen und seinem Pferd ab, wohl wissend, dass er nichts finden würde, um anschließend zum Ursprungsort zurückzukehren. Sein Puls hatte von Sekunde zu Sekunde beharrlich beschleunigt und erster Schweiß stand auf seiner Stirn.
Sein Versagen war schon schlimm genug gewesen, aber dass dieser undankbare Bengel ihn jetzt auch noch so verraten musste...
Zurückgehen und um ein Ersatzpferd fragen, das kam ganz sicher nicht in Frage. Schließlich wollte er [i] ihren [/i] Zorn nicht unbedingt noch weiter steigern und als dampfender Aschehaufen enden.

07.02.2006 12: 22

Amalarie Mögebier

Amalarie brummelte, immer musste man alles selber machen! Die anderen standen wie zur Salzsäule erstarrt vor diesem riesigen Haufen aus Baumstämmen. Abfällig spuckte sie auf den Boden und lief grummelnd auf Scoglio zu "Was ist mit Dir, hast du vor hier Wurzeln zu schlagen? Hilf mir mal lieber mit diesen Ästchen hier, je früher wir hier weg kommen, desto schneller sind wir wieder in Ankh-Morpork!", sie lief auf die Barrikade zu.
Scoglio war sich nicht sicher, aber der barsche Tonfall den die Gnomin angeschlagen hatte löste bei ihm einfach den Reflex aus sich zu bewegen "Das sein nicht richtig, ich sein Obergefreiter und du nur Gefreite", er wandte sich dem Baumstamm zu an dem Amalarie vergeblich hantierte "Du mir nicht dürfen Befehle geben! Was ich machen eigentlich hier?".

Während Scoglio unter Amalaries Gezeter die Barrikade abbaute, befand sich ein großer Mann, kilometerweit von den Wächtern entfernt, auf einer einsamen Landstraße.

Andrev saß auf einem alten Esel den er sich von einem Bauern "ausgeliehen" hatte und verfluchte Kando. "Wenn ich diesen Bengel in die Finger bekomme, werde ich ihm die Eier abschneiden und ihn dann zwingen sie zu essen!", eine Unebenheit in der Straße lies Andrev aufstöhnen "Und dann nehme ich mir diesen Bürstenkim(oder so) und seine vermaledeite Wächtertruppe vor! Und die Herrin wird endlich sehen, was sie für einen großartigen Mitarbeiter hat und dann...".
Seine Augen glänzten. Auch noch bei der nächsten Unebenheit, jedoch nicht mehr so stark.




08.02.2006 13: 51

Michael Machwas

Die Feuer des Banditenlagers brannten noch als sie das Lager erreichten. Die verschnürten Banditen konnten die Sachen ja nicht wegschaffen und so Speiste die Truppe noch bis mitten in die Nacht, zumindest diejenigen, die nicht arbeiteten.
Michael hatte unter mithilfe von Yogi noch einige Blessuren zu versorgen. Cim hatten sie mit der Begründung weggeschickt, er währe für die Moral der Truppe verantwortlich [7a]. Während Yogi sich um die kleineren wunden kümmerte, packte Michael im Hinterzelt sein chirurgisches Besteck aus, und begann Rea den Pfeil aus dem Unterschenkel zu entfernen, was sich als Schwieriger erwies als er anfangs gedacht hatte, da er durch Reas Ritt im Fuß gesplittert war. Nach einigen Kerzen, einer menge "Aua"s einer ordentlichen Portion Knieweich und einigen Kräuter war auch dass geschafft.
Alle schliefen schon, nun nicht ganz alle, Mortimer, mit einem verbundenen Hinterlauf hielt wache, und aus einem Zelt hörte man noch das leise Klopfen und Fluchen eines VEKTORS der Scoglio noch half den Pech von seinem Kopf zu entfernen.
"Hätte ich Yogi doch nicht zum schlafen geschickt" Murmelte Michael, während er dem Troll die Letzten Krümel Teer aus den Augen holte. Als der Morgen graute war auch diese Arbeit getan, und Michael legte sich schlafen. Mortimer neben sich.
Als er am morgen erwachte stand die sonne schon einiges über dem Horizont, besser gesagt Cim stand in der Sonne und meinte
"Hey Michael, aufwachen!"
Nach einem kurzen Imbiss, und einer kompletten Kanne Klatschianischen Kaffee, den er in Andrevs Zelt gefunden hatte, wahr dann auch Michael fähig weiter zureiten.
Rechts und Links vor ihnen erhoben sich bereits die Berge, und ein fröhliches Schild verkündete ohne ersichtlichen Grund noch zweihunigunzwannezig Meilen bis Lancre.
Michael, der während dem Ritt einige Zeit im Sattel geschlafen hatte und jetzt wieder Quitschfidel wahr, sog die staubige Luft der Sto-Steppe ein, während Amalarie Cim zum zehnten Mal fragte
"Sind wir bald da?"



08.02.2006 19: 19

Anette Knödel

"...ja, in Gasthöfen hatte ich in meiner Heimat immer Auftritte...du weißt schon, singen, tanzen und so. Und es ist wirklich toll, mitzubekommen, wenn Leute meine selbst geschriebenen Lieder mitsingen können. Oh, was würde ich dafür geben, noch einmal in einem Gasthaus auftreten zu dürfen...ich würde..."
Anettes Redeschwall war kaum noch aufzuhalten. Etwas in ihr hatte sich gelöst, Sie war so nah an ihrer Heimat! Vielleicht kämen sie ja auch durch das Dorf, in dem sie aufgewachsen war. Dann würde sie ihren Bekannten und Verwandten ihre neuen Freunde von der Stadtwache vorstellen, und mächtig Eindruck schinden können.
Aber im Moment war Anette wie gesagt damit beschäftigt, möglichst viel zu reden. Selbst Eindeutige Seufzer oder Bekundungen wie "Ich höre dir gar nicht zu" ließen Anette nicht in ihrem Vortrag stocken.

08.02.2006 20: 42

Cim Bürstenkinn

Cim nahm Anettes ständige Litanei, als Strafe für seine unzureichende Vorbereitungen demütig entgegen und dachte an bessere Zeiten mit Apfelschnaps und Bier in Reichweite.
Eigentlich war er überrascht gewesen, so knapp bei Ankh-Morpork bereits auf soviel Widerstand zu stoßen. Vor allem au solchen Widerstand.
Es war wohl an der Zeit ein wenig kontrollierter vorzugehen.
"HAAAAAAALT", rief er und auch wenn die attraktive Informantenkontakterin nichts davon mitbekam, so merkte doch ihr Pferd, dass rund um sie alles anhielt.
"Halt den Mund, Schwachstelle!Ich will den Chef hören und nicht Dein Gebrabbel.", fauchte Amalarie und erzielte tatsächlich die gewünschte Wirkung bei Anette.

"Leute! Ich möchte nicht einfach weiter reiten, und in den nächsten Hinterhalt tappen. Wir müssen uns organisieren und vereinbaren wie wir in Zukunft mit derlei Gefahrensituationen umgehen. Demzufolge gibt es ein paar Änderungen in der Marschordnung:


Chi, Scoglio, Malochax: ihr übernehmt bitte die Vorhut. Achtet auf jede Kleinigkeit und gebt uns ein Zeichen wenn Gefahr droht. Nehmt Ama mit!"
Sofort wollten alle drei protestieren, doch Cim hob die Hand.
"Ama, Deine Aufgabe wird es sein den Dingen in Deiner Höhe etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken und NICHT irgendjemand Befehle zu geben. Wenn Scoglio Dich in Notwehr zwischen den Fingern zerreibt, melden wir das als Arbeitsunfall.."

Brummelnd bezogen die vier Stellung und man hörte so Sachen wie "genauso bescheuert wie der Schichtplan" von ihnen. Malochax war es egal, Hauptsache er war außerhalb der Reichweite der IA und konnte hin und wieder einen Schluck nehmen.

"Yogi, Han'd buch ", Cim sah die beiden beinahe gleich großen SEALS musternd an. Han hatte sich bisher nicht als Thiemspieler herausgestellt und es war nicht gut ihn mit dem naiven Vektor allein zu lassen. "ihr werden gemeinsam mit Anette die Nachhut übernehmen."
Cim war sich beinahe sicher, dass diese Entscheidung nicht deshalb getroffen wurde, weil Anette trotz ihrer äußeren Vorzüge nervte, auch nicht weil sie ständig mit Ama stritt. Nein, es war sicher (auch) um Yogi etwas aus seiner Ergebenheit aufzuwecken. Mal sehen ob es klappte.

"Johan und Damien: Ihr beiden bleibt beim Haupttrupp, holt Euch aber von Scoglios Wagen je eine Armbrust und haltet sie geladen. Zielt aber bitte nur auf Leute die nicht zu uns gehören."

Michael hob bedeutsam seine halbautomatische Waffe in die Höhe und sagte "Cim, ich.." doch der Abteilungsleiter schüttelte den Kopf.
"Wir brauchen dich um uns zusammen zu flicken wenn etwas passiert. Also halte Dich im Hintergrund.", er deutete in Richtung der ehemaligen Gerichtsmedizinerin, die nach wie vor nur unter Schmerzen reiten konnte, "wenn Du eine Waffe in der Hand hältst, ziehst Du auch die Angriffe von Feinden auf Dich."
"Plötzlich gefällt mir der Plan die Flanken zu bewachen VIIIELL besser. Herzlichen Dank, für den Beweis wie wichtig Dir meine Mitarbeit ist.", sagte Damien sarkastisch und holte sich mit grimmiger Miene eine Waffe.
Cim war zufrieden. "Es geht weiter. Lasst uns hoffen, dass wir heute keine Überraschungen mehr erleben". so brachen die Wächter wieder auf, und bewegten sich in der neuen , noch ungewohnten Formation unsicher weiter. Ständig den Horizont, jeden Busch und Baum im Auge behaltend.
Doch natürlich wurde soviel Aufmerksamkeit nicht belohnt.
Es wurde Abend, und eine kleine Baumgruppe unweit des Ankh-Ufers bot ausreichend Schutz für einen Lagerplatz.

***Ankh-Morpork***


"Ha! Hejooo", Rurik begleitete seine Axtschwünge mit energischen Kampfschreien. Während er durch das nächtliche Ankh-Morpork schritt und gegen imaginäre Feinde kämpfte. Seine Kollegen hatten ihn glatt vergessen. Was konnte ihm Besseres passieren? Ohne Verpflichtungen und auch ohne Ambitionen den anderen zu folgen, wanderte er herum und mied die Patrouillen aus SEALS-Wächtern und Rekruten die über das Pflaster stolperten. Endlich wurde er müde und zog sich auf ein kleines Nickerchen unter der Sentimentalen Brücke zurück.
Ein schwer zu beschreibendes, lautes "Sauggeräusch" riß ihn aus dem Schlaf, aber nachdem nichts zu sehen war schloss er auch gleich wieder die Augen.
"MHMMMHH" Er sprang auf. Er war stolz darauf ein fauler Hund zu sein, aber das war eben ein erstickter Schrei. Irgendwo begann auch bei ihm die Wächterehre zu greifen. Da sah er im düsteren Licht der spärlichen Brückenlaternen einen Schemen auf der Oberfläche, der langsam davon trieb aber auch stetig versank.
Rurik ließ die Axt fallen holte ein Seil aus seinem Rucksack und warf eine Schlinge nach der Gestalt im "Wasser". Nach ein paar Versuchen hatte er es endlich getroffen, und begann zu ziehen - dem Ankh seine Opfer wieder zu entreißen.
Nach schweißtreibenden fünf Minuten hatte er es geschafft, und sank erschöpft neben dem "Bündel" zu Boden. Endlich begann er Schlamm und Verkrustungen beiseite zu schieben und fand - Silvia, geknebelt und an den Troll Silicic gekettet. Rurik verstand den Trick dabei. Silicic hätte die Ketten locker sprengen können, aber nicht ohne vorher Lady Silvia damit zu zerquetschen. Die Wächterin stellte einer Geisel gleich sicher, dass der Troll sich nicht befreien konnte.
Hastig befreite der Zwerg sie von dem Knebel.
Ihre ersten Worte waren nicht: "Danke" oder "Endlich gerettet" sondern
"Den Saukerl hol ich mir!"

09.02.2006 5: 45

Steven Träumer

Die Verfolgungsjagd sollte nicht allzu lange dauern, denn auch wenn er zunächst kaum Schritt halten konnte, stürzte sein 'Opfer', wie Steven bei sich dachte, nicht fähig sich bei dem Gedanken ein Lächeln zu verkneifen.
Er musste über eine Baumwurzel oder ähnliches gefallen sein, vielleicht war er aber auch wegen einem Zweig ins straucheln gekommen - genau konnte der Wächter das nicht sagen, da es außerhalb seiner Sicht geschah (der andere war kurz zuvor hinter einen Strauch geflüchtet), doch der damit verbundene Schmerzensschrei war ja wohl eindeutig.
Zufrieden über sich selbst trat Steven hinter den Strauch und machte eine unfreudige Bekanntschaft mit einem ziemlich dicken und massiven Stück Holz, der ihn am Kopf traf und bewusstlos zu Boden schickte.

Als er später durch einen Tritt in die Seite geweckt wurde, schlug Steven erschrocken die Augen auf und begegnete den Augen eines etwa zehnjährigen Knirpses, der ihn triumphierend ansah. In der rechten Hand hielt der Junge das Schwert, das er ihm abgenommen hatte und deutete damit auf Stevens Hals.
"Wenn ich gewollt hätte, wärst du jetzt schon tot.", verkündete er. "Aber ich dachte mir, dass du lebendig viel nützlicher für mich sein könntest. Die Herrin wird sicher stolz auf mich sein, wenn sie bemerkt, dass ich ausgebüxt bin, um mit einem Gefangenen wiederzukehren!"
"Herrin? Welche Herrin?" entfuhr es Steven, doch der Junge ging nicht darauf ein.
"Und dann wird auch mein Vater erkennen müssen, dass ich zu viel mehr fähig bin, als die Ställe auszumisten und die Schweine zu füttern." Er schnaubte verächtlich. "Du musst wissen, dass es nicht schwer war, der Gruppe von Tölpeln zu folgen, als sie loszogen, um euch zu schnappen. Doch mir war von Anfang an klar, dass sie es zu nichts bringen würden, diese Versager! Wenn mein Vater es mir gestattet hätte, wäre ich nicht gezwungen gewesen, alleine zu ... operieren , sondern ich hätte die Gruppe behutsam in die richtige Richtung lenken können, um.."
"Pass auf, hinter dir!" unterbrach Steven ihn plötzlich und deutete mit einem Finger auf einen imaginären Punkt vor ihm, worauf sich James erschrocken umdrehte.
Den Moment der Verwirrung nutzte Steven nun, um dem Jungen die Beine wegzutreten, aufzuspringen und ihm das Schwert zu entreißen.
"So, du kleiner Mistkerl, das kommt davon, wenn man meint, sich mit den Seals anlegen zu müssen! Du dachtest, du hättest mich überlistet! Ha! Weit gefehlt! Ich habe dir doch nur etwas vorgespielt! Bewusstlos! Ich! Von so einem schwächlichem Schlag!" schrie Steven den am dem Bauch liegendem Jungen an.
Der Junge drehte sich auf den Rücken und sein vom Dreck verschmiertes Gesicht zuckte und Tränen liefen ihm über die Wangen und augenblicklich trat Schweiß auf Stevens Stirn. Er hatte völlig vergessen, dass er es doch mit einem kleinen Knirps zu tun hatte.
Du hast ihm weh getan! Er war doch praktisch hilflos! peitschte sein Gewissen, dem das Schwert und die Rede offensichtlich völlig egal waren.
Die Augen des Jungen sahen ihn flehend an und er konnte gar nicht anders, als sich herabzubeugen, um ihm eine Hand zu reichen.
Doch statt die Hand zu greifen, veränderte sich James Gesichtsausdruck plötzlich. Anstelle der weichen Züge trat eine Grimasse des Hasses. Blitzartig schoss eine Faust in Stevens Gesicht, es knackte und Blut schoss heraus.
Er konnte nur noch zusehen, wie der Junge das Weite suchte.

Es schien nicht viel Zeit vergangen, denn Steven fand recht schnell Anschluss an die Gruppe. Offenbar hatte ihn niemand vermisst, denn sie hatten bereits die Barrikade auseinander genommen und waren weiter gezogen, ohne sein Fehlen zu bemerken. Unerklärlicher Weise stieß er auch auf sein edles Ross, das seelenruhig auf dem Pfad wartete, als ob nichts geschehen war. So sehr er sich auch bemühte, konnte Steven jedoch keinen Hauch von Schuldgefühl in der Miene des Pferdes erkennen, das ihn einfach hatte liegen lassen.

Um unnötige Fragen zu vermeiden, versuchte er seine blutige, heftig schmerzende Nase niemanden bemerken zu lassen. Er war froh, dass ihm keine besondere Aufgabe zuteil wurde. Er befürchtete für die nächste Zeit keine weitere Falle, und wenn doch war er sich der Wachsamkeit der anderen sicher genug, um seine Gedanken schweifen zu lassen.
Er hatte sich gleich zweimal übertölpeln lassen - von einem Kind - und das machte ihm zu schaffen.

Als sie am Abend das Lager erreichten, suchte der Obergefreite sich eine Stelle, möglichst weit weg von den anderen, doch der Schmerz ließ ihn keinen Schlaf finden und so streifte er Nachts ruhelos umher.


09.02.2006 12: 12

Johan Schaaf

Es war eine klare Nacht und Johan, der in seinem ganzen Leben außer für ein paar Reitstunden und sonstige Übungen in seiner Ausbildungszeit Ankh-Morpork noch niemals verlassen hatte, betrachtete fasziniert die Sterne, die sich am wolkenlosen Himmel so langsam fortbewegten, dass es für das menschliche Auge nicht zu erkennen war. [9] Selbstverständlich wusste er, dass seine eigentliche Aufgabe die Bewachung des Lagerplatzes und das im Auge Behalten der näheren Umgebung zusammen mit Damien war, doch immerhin lag ja seine Armbrust gespannt neben ihm und sollte es irgendetwas zu sehen geben, würde sein Kollege ihn schon darauf aufmerksam machen.
"Ist das nicht schön!", flüsterte er, immer noch nach oben schauend.
"Ja, ich bin auch froh, dass sie im Schlaf nicht singen kann."
"Nicht das, ich meinte..."
"Psst!" Plötzlich kam Bewegung in den Hauptgefreiten. Er hob seine Armbrust und schaute angespannt in die Dunkelheit. "Ich glaube, ich hab da was gesehen."
Auch Johan griff zu seiner Waffe, doch weder zwischen den Bäumen links und rechts von ihnen noch jenseits des Ankhs, hier noch um einiges sauberer als wenn er die Stadt weiter randwärts wieder verließ, konnte er etwas verdächtiges erkennen.
"Wo denn?", fragte er aufgeregt.
"Da hinten! Los, wir kreisen ihn ein!"
"Äh..." Der Gefreite blieb, wo er war. "Sollten wir nicht lieber die anderen aufwecken? Oder wenigstens Cim Bescheid sagen?"
"Ach was, ich bin mir ja noch nicht mal sicher, dass da wirklich etwas ist. Du wärst sicher auch nicht begeistert, wenn dich mitten in der Nacht jemand wegen nichts und wieder nichts wecken würde!"
Johan nickte nachdenklich, erhob sich dann seufzend, Damien gab ihm ein Zeichen und sie schlichen in verschiedene Richtungen los, um den mutmaßlichen Gegner in die Zange zu nehmen.
So näherten sie sich langsam der Baumgruppe, als auch er ein Geräusch wahr nahm: Wenige Meter über ihm raschelten leise Blätter, dann fiel ein Ast zu Boden. Überrascht blickte er zu den nahen Baumkronen hoch und erkannte tatsächlich in einer eine sitzende Gestalt.
Auch der andere schien dies bemerkt zu haben, denn im selben Moment sah er ihn sich vorsichtig auf den entsprechenden Baum zu bewegen, den er selbst ja schon fast erreicht hatte. Und konnte es wirklich sein, dass der Kerl da oben sie noch nicht bemerkt hatte?
Sie beide zielten mit den Armbrüsten.
"Im Namen der Stadtwache von Ankh-Morpork, du bist...", rief der Gefreite und erinnerte sich gerade noch rechtzeitig daran, dass sie außerhalb der Stadt niemanden verhaften konnten, "...in unserer Gewalt!"
"Komm runter, wenn dir dein Leben lieb ist!", fügte sein Mitwächter drohend hinzu.

"Herrin!"
Ohne jede Überraschung über die so plötzlich hinter ihr erklungene Stimme drehte sie sich um und sah in das narbige Gesicht ihres Dieners.
"Ja, was gibt es Igor?"
"Du haft Befuch! Ein Mann fteht vor dem Tor und verlangt, eingelaffen fu werden. Fieht nach einem Fauberer auf."
"Oh, das muss der Mann aus Ankh-Morpork sein! Lass ihn herein!"
Als er den Raum schlurfend wieder verließ, lächelte sie zufrieden. Warum sich weiterhin mit Verlierern wie Andrev zufrieden geben, wenn sie wirklich gefährliche Gefolgsleute bekommen konnte?

09.02.2006 16: 02

Damien G. Bleicht

Der Zauberer aus Ankh-Morpork betrat den Raum. Sein Name war Gerald Allesauge und er bot einen nicht gerade beeindruckenden Anblick. Er war klein und dicklich, die ergrauten Haare und der Bart buschig und dicht. Durch den spitzen Hut, der fast so hoch war wie er selbst, erweckte er den Anblick einer umgedrehten Eistüte. Er war ein Mann, der auf jeden der ihn zum ersten mal sah einen überaus harmlosen Eindruck machte - Die gefährlichste Sorte Menschen, die es geben kann!
Wenn man allerdings in die Augen blickte, die unter den buschigen Brauen hervorstachen... Sein rechtes Auge war klein, und zuckte immer hin und her, in alle Himmelsrichtungen. Er wirkte immer so, als wolle er seine jeweilige Umgebung einer gründlichen Analyse unterziehen. Wenn er Blick des Auges einmal verharrte, starrte einem eine scharfe durchdringende Pupille entgegen, umrahmt von einer eisblauen Iris. Dort, wo sich normalerweise das linke Auge befinden sollte, saß lediglich eine kleine Glaskugel, welche weißlich schimmerte.
"Ah, Allesauge! Tritt nur herein! Ich habe dich erwartet!"
Allesauge deutete eine Verbeugung an, während sein Auge die Umgebung "scannte".
"Ist alles vorbereitet?", fragte die Herrin.
"Ja. Ich habe alles arrangiert", brummte er und holte etwas hervor.
"Was ist das?", fragte sie interessiert.
"Das nennt man ein Omniskop. Es ist das zurzeit kleinste Modell auf dem Markt." Behutsam stelle er das Wunderwerk der Technik auf den Tisch. Ein Bild erschien in dem metallenen Gebilde. Es zeigte zwei Wächter, die mit Armbrüsten einen Baum hinauf zielten.
"Das sind die Wächter", entfuhr es ihr.
"In der Tat", kommentierte Allesauge.
"Aber was tun sie da? Wen halten sie dort in Schach?"
Allesauge lehnte sich zurück. "Genieße einfach die Show", sagte er und lächelte. Es war kein freundliches Lächeln.

"Komm endlich runter da!", rief Johan. Der Schemen war nach wie vor bewegungslos geblieben, Alter oder Geschlecht waren in der Dunkelheit nicht auszumachen.
Damien sagte nichts. Momentan wünschte er sich nichts sehnlicher, als sich niemals dieser Expedition angeschlossen zu haben. Dieser ganze Zirkus hatte einfach zu viel von Anteilnahme und so etwas war Damien höchst zuwider. Warum sein feiner Freund Bürstenkinn ausgerechnet ihm eine Armbrust in die Hände gegeben hatte, war Damien ein Rätsel. Er war alles andere als ein begnadeter Schütze. Vielleicht hatte der Abteilungsleiter ihn gerade deshalb ausgewählt, weil der Hauptgefreite dadurch für praktisch jeden zur Bedrohung wurde...
"Komm jetzt endlich herunter, sonst wird es dir leid tun!", rief Johan zunehmend nervöser werden.
Oh, wie lächerlich das alles doch ist, dachte Damien verbissen. Ich stehe hier mitten in der Pampa, in der Ausübung eines Jobs den ich verabscheue und spiele mich zusammen mit anderen Idioten als Hüter von Frieden und Ordnung auf. Im Wald! Manchmal hasse ich mein Leben...
"...sollst runter kommen..."
Wieder keine Reaktion.
"...sonst werden wir..."
Das dauert mir langsam echt zu lange, dachte Damien, der das Trauerspiel die ganze zeit beobachtet hatte.
"...sei doch vernünftig..."
Thud! Ein dumpfer Schlag, Ein Schrei und noch ein dumpfer Schlag als die unbekannte Person auf dem Boden aufprallte. Es war eine junge Frau. Sie schrie, wahrscheinlich aufgrund des Bolzens, der in ihrem Bein steckte.
Johan blickte auf die Unbekannte und richtete den fassungslosen Blick dann auf Damien. "Was zur Hölle ist los tust du da?" entfuhr es ihm.
"Das hätte noch die ganze Nacht gedauert", sagte dieser mit emotionsloser Stimme. In der Dunkelheit waren nur seine bleichen Züge zu erkennen, seine schwarze kleidung mit der Nacht verschmolz.

Sie wandte den Blick amüsiert ab und blickte Allesauge an. "Nett! Aber wie soll das uns weiter bringen?"
"Das ist Lara, meine Schülerin", sagte Allesauge.
"Wie bitte?"
"Meine Schülerin", wiederholte der Zauberei.
"Ein weiblicher Zauberer?"
"Ich bilde sie aus, ja. Sie hat unglaubliches Talent."
"Bisher scheint sie vor allem talentiert im Waldbewohner aufwecken zu sein", sagte die Herrin mit Nick auf die vor Schmerz kreischende Frau im Bild. Dort waren inzwischen weitere herbeieilende Wächter zu sehen.
"Es war nicht vorherzusehen, dass sich ein schießwütiger Psychopath unter den Wächtern befindet, das gebe ich zu. Aber ich kenne sie, sie wird sich bald erholt haben."
"Und zu was, soll sie uns nutzen?"
"Oh, glaub mir, sie wird uns nutzen. Niemand kann so schnell das vertrauen anderer Leute gewinnen wie sie. Sie wird die Gruppe infiltrieren und sie an ihrem schwächsten Punkt treffen."
"Hmmm...", die Herrin wirkte sichtlich beeindruckt. "Wenn das wirklich klappen sollte und das alles hier vorbei ist..."
"Ich weiß. Dann werde ich Erzkanzler der Unsichtbaren Universität sein. Dein Angebot war einfach zu verlockend. Schon seit sie mich hinauswarfen versuche ich den alten Mistkerlen eins auszuwischen", knurrte Allesauge.
"Nun, sehen wir erst einmal wie es weiter verläuft...", sagte sie.

Inzwischen hatte sich der gesamte Trupp um die verletzte Frau versammelt.
"Ihr Idioten solltet uns Angreifer vom Leib halten und keine unbewaffneten Frauen anschießen", fuhr Cim Johan und Damien an.
"Dieser verrückte zog es vor, erst zu schießen und dann zu fragen.
Cim blickte Damien finster an. Der Umstand, das es dem Hauptgefreiten völlig gleichgültig zu sein schien, machte ihn nur noch wütender.


10.02.2006 0: 28

Steven Träumer

Man hatte die Frau auf ein paar Decken in die Nähe des Lagerfeuers gelegt. Damit Michael die Wunde vernünftig versorgen kann, hatte Yogi eine Fackel entzündet, die zusätzliches Licht spendete.
Cim hatte Johan und Damien ein wenig zur Seite genommen, um die Erstversorgung nicht zu stören, doch war er auch so noch immer recht gut zu hören.
Der Rest der Truppe stand oder saß mehr oder weniger nutzlos um die Verletzte herum. Gemurmel erklang, es wurde über die Identität der Frau spekuliert, die derzeit damit beschäftigt war, ihre Zähne in ein Stück Holz zu graben, während Michael beruhigende Dinge wie "Das wird jetzt gleich ein bisschen weh tun" oder "Oh je, das sieht aber nicht gut aus" von sich gab. Anettes Vorschlag, sie mit ein paar lustigen Liedern abzulenken, wurde höflich, doch bestimmt abgelehnt, deshalb hatte sie kurz vor sich hin gegrummelt, dann leise angefangen zu summen und war mittlerweile wieder ganz in ihrem Element.

"So, das war's erstmal." verkündete Michael schließlich. "Der Fremdkörper ist entfernt und die Wunde vorerst gesäubert und verbunden. Mehr kann ich im Moment nicht tun; außerdem bin ich", er deutete ein Gähnen an, "ziemlich müde, und wer müde ist, macht Fehler."
Die anderen nickten und stimmten ihm zu, doch in ihren Augen leuchtete die Neugier. Jeder wollte gerne wissen, wer die Frau war, woher sie kam, was sie hier zu suchen hatte, warum sie von Damien und Johan angegriffen wurde, weshalb ..
Trotzdem wusste jeder, dass sie zunächst einmal Ruhe brauchen würde und deshalb nicht derjenige sein, der die Fragen stellt und damit Cims Zorn auf sich ziehen könnte.
So standen sie nur da und begafften die Fremde, die irgendwie abwesend wirkte - wahrscheinlich stand sie noch unter Schock.

Kurze Zeit kam ein vor Wut rauchender Oberfeldwebel in Begleitung von Johan wieder.
"Damien hat es vorgezogen, noch einen kleinen Spaziergang zu machen." fauchte er. Alle beeilten sie sich, ihm Platz zu machen und sogar Anettes Gesang hörte auf.
"Steven, wo steckst du?" schrie er. Dieser fuhr erschrocken zusammen und näherte sich ihm vorsichtig. "Hier, schnapp dir eine Armbrust, du wirst den Rest der Nacht.. meine Güte, was ist denn mit deiner Nase passiert? Sieht ja scheußlich aus!"
"Ähm.."
"Michael, würdest du dir das morgen früh ansehen? Danke! Also, schnapp dir eine Armbrust, du hältst weiterhin Wache. Ab jetzt !"
Eilig machte Steven sich davon.
"Ihr anderen legt euch jetzt schlafen!"
"Aber.." wollten alle gemeinsam protestieren, doch Cim unterbrach sie barsch. "Fragestunde gibt es morgen, lasst sie erstmal wieder zu Kräften kommen. Widerspruch dulde ich nicht, verstanden?" fuhr er sie an.


10.02.2006 7: 39

Michael Machwas

Michael ging in sein Zelt, legte sich auf sein Feldbett und starrte an die decke. Ihm gingen die Ereignisse der letzten tage durch den Kopf.
Warum hatte man sie versucht mit einer Barrikade aufzuhalten?
Wer wollte der Gruppe schlechtes?
Mortimer hatte sich der Frau gegenüber ablehnend verhalten,er hatte die Nackenhaare gestellt, sobald sie in seine nähe kam.
Was stimmte nicht mit der Frau?

Nach einigem grübeln schloss er die Augen und schlief tief und fest, bis am nächsten Morgen die Sonne zum Zelt herein schien.
Beim Frühstück, dass aus einigen Fischen, etwas Brot und Wasser bestand, trat Michael an Cim heran, der sich inzwischen beruhigt hatte.
"Cim?", Cim antwortete mit einem unverständlichen grummeln,
"Ich wollte dir nur eine Frage stellen, dann bin ich auch schon wieder weg." ergänzte Michael "hast du schon mal dran gedacht, dass die beiden gestern einfach nicht wissen konnten wer da im baum sitzt? Hättest du in dieser Situation anders gehandelt?"
Michael stand auf, und ließ einen nachdenklichen Cim am Feuer zurück.
Im Verbandszelt angekommen [10] warteten schon einige auf ihn.
Nach einiger zeit betrat auch die junge Frau das Zelt, und Mortimer begann wieder zu knurren.
Nachdem die anderen außer Rea und der unbekannten ihre Wunden versorgt hatten, was bei Scoglio eine ziemlich staubige Sache war, wandte Michael sich Rea zu.
Langsam öffnete er den verband, er musste dabei größte Vorsicht walten lassen, da der verband richtig gehend mit der Wunde verbacken war.
Nachdem Yogi eine Flasche Knieweich gebracht hatte, ging das ganze dann doch etwas einfacher, knieweich war eben doch nicht nur zum trinken gut.
Die wunde hatte sich Entzündet, und Michael musste nochmal mit Skalpell und Pinzette rann. Nach einiger zeit hatte er die Quelle gefunden, einen Holzsplitter der noch in der Wunde steckte. Er wusch das ganze nun fein säuberlich aus, und vernähte es dann wieder. Nachdem der Verband wieder angelegt wahr, verabschiedete er Rea mit den Worten " Schone deinen Fuß ein bischen mehr, sonst kann ich für nichts garantieren!" Rea verließ grummelnd das Zelt, er hörte noch Satzbrocken wie " ... mehr Schonen ... was denkt der denn ... wie ich das machen soll ... der spinnt doch ... bin doch kein Weichei..."
Dann sah sich Michael die Wunde der Unbekannten an. Es war eine Saubere wunde, wie er sie immer von Buhrlichs Bolzen gewohnt wahr, Om sei dank hatten sie in der wache nicht so billige T.M.S.I.D.R.S.[11] Bolzen, die sich in der wunde verteilten. Und so war auch die Pflege dieser Wunde schnell erledigt.
Michael wollte gerade das Zelt verlassen als Scoglio kahm und fragte "Ich ein bischen Steinwolle haben kann? Und vielleicht noch etwas von Flechte. Michael grinste, es war einfach ein herrlicher anblick wenn der Troll versuchte einen Dackelblick zu fabrizieren.
Langsam brachen sie das Lager ab, und begannen sich auf den Weg mittwärts zu machen.
Wie die letzten Tage rechts Kohl, links Kohl und vor ihnen Bohnen und Kohl. Zwischendurch mal einen Hof oder ein Wäldchen. Langsam begannen sich kleine Hügel neben der Straße zu erheben, in weiter ferne erhob sich Cori Celesti und die Zentralen aus dem Dunst des Ankh Tales und der Sto ebene. Ein fröhliches Schild verkündete nun noch hundertundfunfzig Mailen bis Lancre, aber nur wenn du nicht zu viel Kohl gegessen habigst.
Es war inzwischen Mittag, die Sonne brannte vom Himmel, die Vögel zwitscherten, und die Pferde hinterließen dank ihres stark kohlhaltigen Futters eine deutliche Duftspur.

10.02.2006 14: 10

Scoglio

Den Tag über geschah nichts Besonderes. Die Truppe ritt weiter und näherte sich ihrem Zielort immer mehr. Die Wächter genossen die phantastische Landschaft und den phantastischen Geruch jeder auf seine Weise.
Langsam wurde es dunkel, aber Cim ließ sie noch ein wenig weiterreiten.
Die Geräusche des Tages[12] wichen den Geräuschen der beginnenden Nacht.[13] Die landschaftliche Umgebung ließ sich immer schwerer erkennen, was in Bezug auf die Flora eindeutig eine Verbesserung darstellte. Die Gespräche zwischen den Wächtern wurden immer leiser und weniger und hörten zuletzt ganz auf. Nur Anette summte immernoch leise weiter.
Irgendwo vor ihnen heulte ein Wolf.
Einige griffen sofort zu ihren Waffen und blickten wachsam in die Dunkelheit, aber weiter geschah nichts.
Hinter ihnen heulte ein Wolf.
Han d'buch drehte sich arlarmiert um und erblickte deswegen den brennenden Pfeil, der in einiger Entfernung in die Luft aufstieg.
Er machte Yogi darauf aufmerksam, der sofort nach vorne zu Cim ritt und ihm die Beobachtung schilderte.
Unterdessen heulte ein weiterer Wolf.
Sowohl die Pferde als auch deren Reiter wurden unruhig und Cim ließ sie alle anhalten.
"Es sieht so aus, als ob wir in einen erneuten Angriff geraten", erklärte er. "Haltet eure Waffen bereit und bleibt zusammen. Vergesst eventuelle unschöne Vorkommnisse in der Vergangenheit!" Der Oberfeldwebel blickte streng zu Scoglio und Amalarie. "Nur, wenn wir zusammen halten, können wir hier bestehen. So wie wir es auch bei der Barrikade geschafft haben. Das soll nicht heißen, dass jemand alleine in blinder Wut auf den Feind zustürmt. Auch wenn er Aussicht auf Erfolg haben sollte. Wir sind SEALS, wir kämpfen zusammen!"
Niemand sagte ein Wort.
Es blieb still, bis Scoglio seine Fingerknöchel laut vernehmlich knacken ließ.
"Ich bereit sein!", verkündete er.
Auch die anderen Wächter lösten sich aus ihrer Starre und griffen nach den Waffen. Das Schaben der Schwerter, die aus ihren Scheiden gezogen wurden, klang laut in die Nacht hinein. Es war ein bedrohliches Geräusch und es flößte den Wächtern Mut ein.

"Jetzt wird es garantiert lustig", sagte Allesauge und grinste hämisch. "Wollen wir mal sehen, wie diese Wächter dagegen ankommen wollen."
Das Bild im Omniskop wechselte und zeigte einen jungen Mann, der vor einer Truppe bewaffneter Männer stand.
"Das ist Kado", ließ sich die Herrin vernehmen. Ihre Stimme klang verwundert. "Aber wo ist Andrev? Er sollte doch die Truppe anführen."
Im Omniskop setzte sich die Menge inzwischen in Bewegung, angeführt von dem jungen Mann namens Kado.

"Entschuldigung, wen meinst du?", fragte Rurik. "Und wie kommt ihr überhaupt hierhin?"
"Diese... verdammte... Gurke!"
"Bist du sicher, dass es eine Gurke war? Ich meine, ich habe nur diese Augen gesehen, aber ich schätze es war immerhin ein bisschen ein Mensch", meinte Silicic.
Lady Silvia antwortete nicht, sondern blickte wütend umher.
Rurik besah sie sich genauer.
An ihrer Schläfe zeigte sich nicht wenig getrocknetes Blut, ihr linker Arm schien gequetscht zu sein und als sie einige Schritte ging, humpelte sie ganz schön stark.
Was war bloß geschehen?


10.02.2006 15: 50

Steven Träumer

Steven warf einen misstrauischen Blick auf Lara. Es mochte gut sein, dass sie tatsächlich unschuldig in diese Sache hineingeraten war, doch er traute dem Braten nicht.
Der Zwischenfall mit dem Jungen hatte ihm schmerzhaft vor Augen geführt, dass manchmal mehr dahinter steckte, als es den Anschein hat. Tränen konnte man ebenso vortäuschen wie eine unschuldige Miene.

Das Verhör am Morgen war für Lara ziemlich glimpflich verlaufen, sie hatte mit größeren Schwierigkeiten gerechnet. Natürlich hatte sie ihre Geschichte bis ins Detail geplant und einiges davon wahrheitsgemäß beantwortet, denn es würde sonst auf Dauer einfach zu kompliziert werden, sich all die Lügen und ihre Zusammenhänge zu merken.
Das ganze hatte bei ihrem Namen angefangen. Es hatte sich herausgestellt, dass es für sie ein schier unüberwindbares Problem war, auf einen fremden Namen zu reagieren und dabei auf ihren eigenen nicht . In vorherigen Tests hatte sie leider immer kurz gezuckt, wenn man sie mit ihrem tatsächlichen Namen angesprochen hatte. So hatte sie beschlossen, dass es am einfachsten sein würde, die Wächter bei ihrem Vornamen nicht anzulügen.
Daher hatte sie sich als Lara Wirbelwind vorgestellt. Bis zuletzt sei sie von ihrem unbarmherzigen Stiefvater geschlagen und missbraucht worden. Zum Beweis zeigte sie ein paar Wunden, die sie sich selbst zugefügt hatte. Vor ein paar Tagen - wie vielen genau, wüsste sie nicht - wäre sie von zu Hause, einem Bauernhof in der Umgebung von Ankh-Morpork, davongelaufen, um eine Tante in Lancre aufzusuchen, bei der sie, wie sie hoffte, leben könne.
Während sie diese Geschichte erzählte, hatte sie ein paar Mal auf die Tränendrüse gedrückt und mit Genugtuung bemerkt, dass die meisten der Umstehenden den Kopf senkten und stumm den Kopf schüttelten.
Um sich vor den wilden Tieren zu schützen, hätte sie nachts auf Bäumen geschlafen, so auch in der Nacht, da sie von den beiden Wächtern entdeckt und angeschossen worden war.
Der Anführer der Gruppe hatte sich darauf kurz mit den anderen beraten und ihr anschließend angeboten, sie zur Entschädigung für den Angriff - dabei hatte er einen Blick zur Seite geworfen und den Mann angesehen, der sie beschossen hatte - zumindest so lange mitzunehmen, bis sie ohne Schmerzen laufen könnte.
So hatte man sie, zusammen mit, wie sie bald herausfand, Anette, in den Wagen gesetzt.


12.02.2006 17: 07

Michael Machwas

"Du bist also Lara?" fragte Anette gutherzig, "Kommst du eigentlich aus Lancre, oder ist deine Tante da hin gezogen?" Es breitete sich ein Strahlen in Anettes Augen aus, "Kennst du Lancre? Das ist meine Heimat. Berge, Seen, und Ruhe, nicht so muffig wie Ankh Morpork." Sie ließ sich nicht mehr bremsen "Weißt du ich bin Anette, oder habe ich das schon gesagt? Ich singe mit Vorliebe. Kennst du vielleicht das Igellied?"
Rea die auf dem Kutschbock saß schüttelte hinter Anettes Rücken [14] demonstrativ ihren Kopf.
Lara antwortete Anette "J... äh Nein, das kenne ich nicht" dann setzte Anette ihren Redeschwall fort.
"Schade, ich hätte es sooo gerne gekonnt, aber ich weiß den Text nicht mehr. Ich singe gerne weißt du? Das wahren Zeiten, als ich in den Gasthäusern gesungen habe, das glaubst du nicht, sollen wir etwas zusammen singen? Nein? Schade, dann sing ich eben alleine ... " und Anette begann wieder einmal zu singen. Während sie Mortimer der mit seinem verletzten Hinterlauf auf dem Wagen lag, und Lara in unregelmäßigen Abständen anknurrte im Nacken und am Bauch kraulte.
So konnte er sogar das Gejaule, das die Menschen von sich gaben, insbesondere wenn sie mit Drähten bespannte Keulen in der Hand hatten, ertragen
Langsam glitt die Landschaft an dem Lager vorbei. Der Geruch der Kohlfelder, er hatte für Mortimer die Farbe von Erbrochenem, mischte sich langsam mit dem satten, grünen Geruch des Waldes.
Die Hügel türmten sich immer weiter auf, und es entstanden die ersten kleinen Schluchten, in denen es schon kühl war. Langsam nährte sich die Sonne dem Horizont, was keine Kunst war, denn sie ritten gerade durch eine Schlucht, es war also etwas nach Mittag, als Cim eine Bewegung und das aufleuchten eines Symbols auf einem Harnisch auf einer Felszinne bemerkte. Er deutete Allen per Handzeichen sofort anzuhalten, irgendetwas war da vorne im Busch. Langsam zogen die Wächter wieder aus der Schlucht zurück[15], da Scoglio sonst allen den Rückweg versperrt hätte.
Cim saß ab und deutete den anderen das gleiche zu tun "Das da vorne war ein Späher, ich habe seine Insignien gesehen, es waren die gleichen wie vor ein paar Tagen bei der Barrikade. Anette, Alamarie ihr behaltet die Schlucht in den Augen, aber bitte nicht wieder Unschuldige anschießen wie so mancher Kollege."
"Schon gut", murmelte Damien. Cim setzte seine Anweisungen dessen ungeachtet fort,
"Ja genau, Damien, Han und Johan, Ihr Bewacht den Lagerplatz Han und Johan mit, und Damien ohne geladene Waffe, wir wollen ja nicht zu viel riskieren. Rurik, Yogi und Atera, ihr sichert den Bereich randwärtig von uns. Chi, Steven und Scoglio, ihr macht euch für den Falle eines Falles als Sturmtrupp bereit. Michael und Rea, ihr geht kundschaften was da vorne ist, und Michael, achte auf Mortimer, dass er uns nicht verrät. Malochax, du streifst die Umgebung nach Verdächtigem ab. Ein Pfiff heißt Gefahr, Zwei Pfiffe Höchste Gefahr und dreimal Pfeifen heißt Entwarnung. Verstanden? Noch Fragen."
Alamarie trat vor, "Muss ich denn wirklich die Schlucht absichern? Kann das nicht jemand anders machen?" fragte sie, und setzte einen Dackelblick auf der jedem Hund alle Ehre gemacht hätte. "Nein Alamarie, das geht jetzt eben nicht anders." Alamarie wollte noch etwas erwidern ergab sich dann aber doch ihrem Schicksal.
Scoglio setzte demonstrativ seinen Helm auf. "Ich nix wollen bekommen wieder den heißen Teer über meinen Kopf", meinte er mit einem funkelnden Lächeln.
Michael und Rea nahmen sich noch einige Seile von den Sätteln, Michael packte einige Utensilien ein, dann machten sie sich daran, den Hügelrücken zu erreichen.
Dort angekommen schlichen sie in Richtung der Zinne auf der Cim die Gestalt gesehen hatte. Nach nicht all zu langer Strecke stießen sie auch schon auf die ersten abgebrochenen Zweige und wenig später sahen sie dann auch die Gestalt auf der Zinne liegen. Es war ein Mann, der ähnlich aussah wie die, die sie aufgehalten hatten.

Zur gleichen Zeit im Schloss
Die Herrin starrte zornig auf das Omniskop,
"Diese Stümper, die Wächter haben etwas bemerkt!" Allesauge wurde nervös, und nach einiger zeit sagte er mit einem Unterton in dem abgrundtiefer Hass und Zorn mitschwang,
"Sie haben sich zu weit verteilt, wir können nicht mehr alle durch das Omniskop beobachten, und ihre Späher sind verschwunden, ich bekomme sie nicht mehr auf den Schirm! Sie müssen schon zu weit außerhalb sein. Das besch... Omniskop ist nur auf Lara geeicht." dabei stampfte er wütend auf.
Funken knisterten zwischen seinen Fingern, und die Herrin trat lieber sicherheitshalber einige Schritte zurück, ein Streit und Kräftemessen war das Letzte was sie gerade brauchen konnte.

Bei der Bewaffneten Gruppe
Ein Bote kam hastig aber leise heran, und berichtete Kado. "Sie haben gerade die Mündung der Schlucht erreicht, und machen jetzt Rast"
"Gut beobachtet sie weiter" befahl Kado, der die Macht auskostete, die er sich selbst gegeben hatte, in dem er Andrev abgehängt hatte.

Wieder zurück bei den Wächtern
Langsam krochen Rea und Michael vorwärts durch das Gestrüpp. Mortimer folgte ihnen dicht auf. Vorsichtig löste Rea ihre Armbrust von ihrem Gürtel, während Michael seinen Schlagstock aus dem Halfter nahm.

13.02.2006 22: 28

Rea Dubiata

Rea war sich nicht ganz sicher, aber sie schob es auf die Kräuter die sie wegen ihrer Beinverletzung eingenommen hatte, dass sie kaum Angst fühlte. Ihre letzte Spionagemission war mehr als nur nach hinten losgegangen - sie hatte mit ihr, Rea, kopfüber in einer Grube voller... Wesen... im Tempel des Blut- und Schleimgottes Bel Shamharoth geendet.
Leicht nervös hielt sie ihre Armbrust in der Hand und atmete tief ein und aus. Hinter sich hörte sie Michaels Hund hecheln, Michael selbst betrachtete den Mann auf der anderen Seite des Gestrüpps mit zusammengekniffenen Augen.
Der Mann lag bäuchlings am Rand der Schlucht und sah durch das Zielfernrohr seiner Armbrust. Hinter ihm lag ein kleines Bündel im Gras, offenbar weitere Ausrüstung.
Michael stupste Rea sanft in die Seite und deutete erst auf seinen Schlagstock und dann auf den feindlichen Triffinsziel. Rea nickte und nickte in die Richtung, in die sie gehen würde um dem Mann im Falle eines Fluchtversuchs den Weg mit einem Pfeil abzuschneiden. Gerade als Michael aufstehen wollte hörten die beiden Vektoren lautes Gebell von Seiten Mortimers, sofort gefolgt von einem Jaulen. Sie drehten sich um, das Bild von drei Bewaffneten Kerlen mit einem breiten Grinsen im Gesicht brannte sich in ihre Gedächtnisse ein bevor sie von einem brutalen Schlag auf den Kopf ins Land der Träume befördert wurden.

Damien hatte gerade wieder das Lager umrundet als ihm etwas auffiel. Wo war eigentlich diese Lara? Der Lagerplatz hatte nur einen Durchmesser von 8 Metern und der meiste Platz wurde für die Pferde gebraucht. Zelte hatten sie keine errichtet, wo also war dieses Mädchen hin, das ja immer noch lädiert war. Sie war nirgends zu sehen und das machte die Sache unheimlich. Damien traute ihr nicht. Er traute generell nur wenigen Menschen, aber einem Mädchen das mutterseelenallein durch den Wald streifte, auf einen Baum kletterte - und zwar hoch auf einen Baum kletterte, nicht nur ein paar Meter sondern tatsächlich in die Baumkrone - die verbarg mehr als nur die Flucht vor ihrer Familie. Und das sie gerade nach Lancre wollte. Es gab doch hunderte kleine Länder in den Spitzhornbergen, alle mit ihrem eigenen König und trotzdem nur von der Größe eines mittleren ankh-morporkischen Wohnzimmers.
An einem kleinen, frisch entfachten Feuer saß Steven und grillte einige Würstchen aus dem Proviant, das sie mitgenommen hatten. Neben ihm saß Atera, in sicherem Abstand vom Feuer entfernt.
"He, Steven!", rief der Szenekenner und kam ein paar Schritte näher. "Wo ist denn diese Lara hin? Ich seh sie nirgendwo und ihr wollt sie doch nicht ohne Begleitschutz irgendwo hinlassen..."
Steven zuckte die Schultern. "Die ist mal grad.. wohin."
"Wohin?"
"Dorthin wo auch der Patrizier hin muss", sagte Atera. Die ehemalige Abteilungsleiterin seufzte. Aber jetzt wo du es sagst, sie ist schon ne ganze Weile weg. Vielleicht entflieht sie nur Anettes Gesang."
Wie auf Kommando war wieder ein leises Summen aus der Richtung zu hören in der die Schlucht lag. Kurz drauf hörte man einen Jaulen.
"Ha, Michaels Hund scheint dieses Gesinge auch keinen Spaß zu machen", sagte Damien und grinste.
"Michaels..." Der Stabsspieß sprang erschrocken auf. Dabei blieb Ateras linker Fuß wie festgewachsen am Boden liegen und sie musste sich auf Damien stützen, damit sie nicht fiel. Doch die Rechtsexpertin kümmerte sich nicht darum. "Bei allen Göttern Michael! Und Rea! Michaels Hund... sie sind doch auf der Suche nach diesem Wegelagerer!"

Lara hockte hinter einem Baum. Doch anstatt dem nachzugehen was sie den Wächtern gesagt hatte redete sie leise vor sich hin.
"Sie haben keine Ahnung was sie erwartet, aber dieser Hinterhalt wird sie verschlingen. Den Glatzköpfigen sollten wir auf jeden Fall lebend bekommen, der Rest kann uns egal sein. Außerdem sollten wie die hübsche Anette gleich zu anfangs töten..."
Sie redete noch eine Weile so vor sich hin, dann hörte sie ein Jaulen. War das nicht der Hund des einen Vektors? Michael? Kado ging diesmal also Schritt für Schritt vor, anstatt sie wie Andrev gleich auf einmal zu vernichten. In jenem Moment hörte sie ein leises Schnauben in ihrer Nähe. Hastig drehte sie sich um und sah in die Nüstern eines Pferdes. Ein Pferd ohne Reiter?, dachte sie noch als sie ein Messer an ihrer Kehle spürte.
"Kein Mucks, Kleine, dann passiert dir nichts." Der Mann keuchte und stank nach Schweiß, doch das Messer saß fest in seiner Hand.
"Du musst also Andrev sein...", sagte Lara ruhig und versuchte sich dem Griff zu entwinden, doch die scharfe Klinge versperrte ihr den Weg.
"Ich werde jetzt nicht fragen woher du weißt wie ich heiße, das ist mir vollkommen egal, aber ich weiß dass du zu diesen Wächtern gehörst und dass mir dein Fang sicher so einiges einbringen wird, oder?"
"So ein Quatsch, ich beobachte sie doch auch, für Miranda. Du bist nicht ganz auf dem Laufenden, was? Und weißt du was? Sie kann sehen was du hier tust, du willst ihren Plan sabotieren, hab ich recht?" Lara grinste. Der Mann war keine echte Gefahr für sie, immerhin war sie eine angehende Zauberin.
"Sie schickt ein Mädchen raus um die Wächter auszuspionieren? Das finde ich ja mal interessant. Und woher willst du wissen, für wen ich arbeite, vielleicht habe ich ja nie für Miranda gearbeitet." Seine Stimme klang schon unsicherer und Lara lachte sich insgeheim ins Fäustchen. Er schaufelte sich gerade sein eigenes Grab, wenn Miranda selbst ihn ungeschoren davonkommen ließe, dann würde Allesauge ihn für sie bestrafen. Trotzdem - warum sollten die beiden das für sie erledigen. Lara wusste zwar, dass sie eigentlich noch keine so großen Zauber ausprobieren sollte, aber dieser Kerl war doch ein ideales Übungsobjekt. Sie konzentrierte sich, suchte nach den richtigen Hebeln und Schaltern innerhalb der Realität und das Messer viel dumpf zu Boden. Sie drehte sich um und sah zu Boden, dort lag, eine wie irre mit den Flügeln flatternde Krähe auf dem Rücken. Krächzend starrte sie Lara in die Augen und schaffte es dann endlich, sich um zu drehen. Sie flatterte zu dem Pferd, das immer noch wie regungslos neben dem Baum stand, hinter dem Lara noch vor wenigen Minuten gehockt hatte und machte sich an der Satteltasche zu schaffen. Sie zog etwas glitzerndes heraus, noch bevor Lara es verhindern konnte oder gar erkennen konnte was es war. Dann flog die Krähe Andrev davon und Lara fluchte innerlich. Eigentlich war eine Kröte geplant gewesen.


14.02.2006 23: 23

Amalarie Mögebier

Sie saß auf einem Stein, hielt sich die Ohren zu und versuchte die Schlucht im Auge zu hehalten. "Es ist doch einfach unfair!! Nicht das ich schon bei GRUND mit unserem nervigen Sing- und Tanzmäuschen zu tun gehabt hätte.", sie drehte den Kopf in Richtung Anette.
Anette Knödel drehte auf einem Bein und hielt die Arme ausgestreckt. Ihr Rüschenrock blähte sich auf und ein kleiner, gelber Vogel ließ sich auf ihrer Schulter nieder. "Glück und Reichtum werd' ich finden", sang sie und der Vogel zwitscherte begeistert mit.
"Das reicht!!", brummelte Amalarie. "Jetzt ist aber Schluss mit diesem Theater!!", sie stampfte mit dem Fuß auf "Wir sollen die Schlucht im Auge behalten und du führst die hier auf, als ob du ein berühmtes Starlet wärst!". Die Gefreite verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper und sah Anette herausfordernd an.

Anette war frustriert, sie versuchte immer nett zu dieser gemeinen Person zu sein! Und die Gnomin brüllte sie trotzdem bei jeder Gelegenheit an! Außerdem waren die anderen Wächter auch nicht freundlicher! Keiner sang mal mit und immer zogen alle so lange Gesichter. "Wie drei Tage Regenwetter", brummelte sie und sah Amalarie trotzig an.
"Zu mindestens werde ich nicht vom Abteilungsleiter für eine langweilige Aufgabe eingeteilt und außerdem bist du immer unausstehlich!" Sie verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust.
"Anette wir werden meistens für die gleichen Aufgaben eingeteilt", erwiederte die Gnomin frustriert.
"Na und!! Von mir meint Oberfeldwebel Bürstenkinn, dass ich etwas besonderes bin!", gab Anette zickig zurück.
"Ja, weil du immer Kleider trägst die dir zwei Nummern zu klein sind!", keifte Amalarie. "Du bist doch nur hier weil du schön aussiehst!"
"Und du bist nur hier, weil du immer alle Anmeckerst! Du willst hier ja mit niemandem etwas zu tun haben!!"

Die beiden sahen sich wütend an und drehten sich voneinander weg.

Plötzlich hörten sie einen Hund Jaulen. "Mortimer???", Amalarie und Anette schreckten in Richtung Schlucht und sahen, dass sie wirklich besser hätten aufpassen sollen!

15.02.2006 13: 16

Steven Träumer

Es war nur zu offensichtlich, dass wieder einmal alles aus dem Ruder zu laufen schien.
Dass Mortimer so gejault hatte, konnte nur etwas Schlechtes bedeuten. Entweder hatte er vor Schmerz aufgeheult, was erahnen ließ, dass er, Michael und Rea erwischt worden waren, oder er hatte aus einem anderen Grund gejault und damit sehr wahrscheinlich die Position und Anwesenheit der Wächter verraten, was auf das Selbe hinauslief.
Erschrocken ließ auch Steven die Würstchen ins Feuer fallen, bemerkte dies kurz später und wollte gerade nach dem Stock greifen, der nur wenige Zentimeter aus den Flammen herausragte.
"Keine gute Idee, Steven." Ließ Damien sich vernehmen und der Rechtsexperte zog hastig die Hand zurück.
"Du hast Recht, ich habe eh keinen Appetit mehr." erwiderte Steven und sah zu Atera. Sie hatte die meiste Erfahrung und würde sicher wissen, was zu tun war.
Doch da sie sich nun doch erst ihrem Bein zuwenden musste, beschloss Steven, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Manchmal war die Zeit reif für einen Helden, hatte er irgendwann einmal irgendwo gelesen. Er wäre gern einmal ein solcher Held, am liebsten natürlich ohne die damit verbundene Gefahr, doch das Leben war schließlich kein Wunschkonzert.
Jetzt sah er sich bereits wiederkehren, mit der einen Schulter Michael und mit der anderen Schulter Rea stützend, und hinter ihm, durch ein Seil an seinem Gürtel befestigt, die gefangenen Wegelagerer, die ihm in Reih und Glied folgten.
Entschlossen stand er auf, hielt die Hand schützend über die Augen und spähte in die Weite.
"Manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss." versuchte er möglichst männlich von sich zu geben.
"Hä?!" entfuhr es Atera und Damien zugleich und Steven bedachte die beiden mit einem verständnisvollem Blick.
"Ich weiß, dass ihr meine Beweggründe im Moment noch nicht nachvollziehen könnt, doch eines Tages.. oder schon bald.." schwafelte er und machte Anstalten zu gehen.
"Steven! Ich hab keine Ahnung wovon du redest, aber scheinbar stehst du unter Schock. Setz dich sofort wieder hin, grill deine Würstchen und warte ab, bis Cim entschieden hat, was nun zu tun ist!" herrschte sie ihn an. "Schließlich leitet er den Laden jetzt.." fügte sie nicht ohne ein leichtes Grinsen hinzu.

Andrev genoss seine Freiheit. Es war schön, sich vom Wind treiben zu lassen und die Welt von so weit oben betrachten zu können.
Doch gleichzeitig zerriss es ihn fast innerlich vor Wut. Scheinbar waren sie alle neidisch auf das Vertrauen, das die Herrin in ihn gesetzt hatte und die Macht, die sie ihm übertragen hatte.
Ein Wort von ihm und sowohl dieses kleine Biest, als auch der Bengel würden ihr blaues Wunder erleben.

Wenig später war Cim zum Lagerfeuer gekommen und hatte auch Chi und Scogilo holen lassen.
"Wie es aussieht, hat es Rea und Michael erwischt. Ich habe es gleich für keine gute Idee gehalten, den Hund mitgehen zu lassen - sicher hat er sie verraten. Wir müssen durch diese Schlucht, aber einfach drauf los stürmen, können wir ja schlecht, deshalb.. Moment mal, habt ihr das auch gehört? War das nicht ein Pfiff?"


16.02.2006 15: 20

Michael Machwas

Im Lager der Gegner
Langsam öffnete Michael seine Augen, sein Schädel brummte und bunte Punkte tanzten vor seinen Augen.
Nach einiger Zeit wurde es wieder besser, er sah klarer und konnte die Umgebung wieder richtig erfassen. Rea lag neben ihm, noch bewusstlos, von Mortimer war jedoch keine Spur zu sehen. Mit einem Ruck wollte Michael aufstehen, den stechenden Schmerz im Kopf ignorierend, doch dann stellte er fest, dass sie an Händen und Füßen gefesselt war. Er legte sich wieder hin. Langsam konnte er wieder klare Gedanken fassen. Vorsichtig tastete er seinen Gürtel entlang, gut dass sie seine Notfallausrüstung nicht gefunden hatten [16]. Langsam drehte er sich zu Rea um, die gerade aus ihrer Ohnmacht erwacht war.
"Was ist passiert? Wo sind wir? Und wer wirft hier die bunten Punkte durch die Gegend?" Fragte sie.
"Wir sind Im Lager der Wegelagerer, und..." Rea ging ein Licht auf,
"Wir waren doch auf Erkundung oder? Und dann hat dein Hund gebellt, dann gejault, und dann wurde es dunkel," sagte sie, zog eine Hand aus der Fessel, langte sich an der Kopf und kommentierte das ganze mit den Worten "Mensch, hab ich einen Schädel".
Als sie Michaels verdutzte Blicke sah, sah sie auf ihre Hand, bemerkte dass sie aus der Fessel geschlüpft war und steckte diese auf Zeichen von Michael vorsichtshalber wieder in die Fessel zurück.
Draußen hörten sie die Stimme eines Jungen, der befahl "Eduard und Rudolf, ihr bleibt hier und bewacht das Zelt mit den Gefangenen. Der Rest sitzt auf, wir holen uns die restlichen Wächter, die Herrin wird entzückt sein.
Dann hörten sie draußen die Pferde am Zelt vorbei reiten, Rea zählte leise mit "Eins, Zwei ... Zwölf" dann flüsterte sie Michael zu, "Zwölf Reiter, das wird schwierig werden."
Kaum hatte sie das getan pfiff Michael zweimal laut und durchdringend, und hoffte dass es bis in das Lager der Wächter durchdrang.

Gleichzeitig im Lager der Wächter
Cim hörte zwei Pfiffe durch die Schlucht klingen, und danach schon das Traben von Pferden. Ruckartig drehte er sich vollends in Richtung der Schlucht.
Ein Reiter hielt an deren Eingang. Im selben Moment kam Malochax vom Hügelrücken teils heruntergesprintet, teils heruntergerutscht. Außer Atem meldete er "Cim, es sind zwölf Reiter, genauer elf Reiter und ein kleiner Junge, Sie beziehen gerade hinter der Schlucht Stellung."

Hoch oben
Erst wollte sich Andrev ärgern dass die Närrin ihn zur Krähe verwandelt hatte, doch inzwischen genoss er es das Geschehen von oben zu betrachten, sollte der Kleine doch in sein Verderben rennen, er hatte auf jeden fall den besten Platz um sich daran zu ergötzen. Langsam glitt er über die Schlucht, bis er sich über seinen Männern befand, ging in den Tiefflug über, und nun ja, sagen wir er zielte gut und traf. Im nächsten Moment vernahm er ein lautes Fluchen von Kado, und lachte innerlich, während er im wilden Zickzack flog um nicht von den Pfeilen getroffen zu werden die Kado auf ihn abschoss.
Langsam gewann er wieder an Höhe, so dass er wieder die ganze Schlucht sehen konnte. Kado gab den Befehl zum Angriff. Es Konnten jedoch immer nur zwei Reiter nebeneinander in die Schlucht, so dass sich das Ganze etwas in die Länge zog. Schon beinahe am Ende der Schlucht angekommen, es war die engste Stelle der Schlucht, da ein großer Fels hineinragte, bekam der Felsen plötzlich Beine, und stellte sich quer. Andrev stürzte beinahe ab vor Lachen. Was sollte ein Kalkfelsen denn auch in einer Granitlandschaft?

Wieder im Lager der Gegner
Die beiden Wächter spielten draußen Karten, und so begannen Rea damit Michael die Fesseln zu lösen. Nach einiger Zeit war dass geschafft. Dann sahen sie vorsichtig nach hinten aus dem Zelt, es war niemand zu sehen, also beschlossen sie sich erstmal klammheimlich zu verziehen. Rea Sammelte bei der Gelegenheit auch gleich einen dicken Stock als Knüppel auf.
Da hörte Michael ein Winseln von der Zeltseite. Mortimer musste ihnen bis hierher nachgelaufen sein, und die Banditen hatten nichts Besseres zu tun, als ihn anzubinden, und mit kleinen Steinen zu bewerfen. Michael war außer sich und wollte sofort auf die Beiden losstürmen, doch Rea hielt ihn zurück. Sie deutete auf die Armbrust die an einem der Hocker lehnte, es war Michaels Halbautomatische. Nach einigem hin und her beschlossen sie die beiden zu überrumpeln, also krochen sie zurück ins Zelt. Im Hintergrund hörten sie eine Krähe krächzen, fasst könnte es ein Lachen sein.

16.02.2006 17: 30

Anette Knödel

Schmollend blickte Anette durch die Gegend, während Amalarie vor sich hin grummelnd in genau die entgegengesetzte RIchtung starrte.
Nach einigen Augenblicken sah Amalarie, dass sich unten in der Schlucht etwas tat.
"Ehm...Anette?"
"Ja, ist schon in Ordnung, wir sind alle etwas angespannt, und dann reagiert man schon mal anders, als man es sonst tun würde. Das erinnert mich an meinen Onkel Grimbo, der-", setzte Anette an, wurde jedoch harsch von der Gnomin unterbrochen.
"Dein bescheuerter Onkel interessiert mich nicht! Was interessiert ist da unten in der Schlucht, auf die wir, wie gesagt, aufpassen sollen! Da unten ist Bewegung...VIEL Bewegung!"
Anette war den Tränen Nahe, aber sie konnte sich noch so grade beherrschen. "Wie? Was? Oh, Mist! Was tun wir denn jetzt?"
Wild mit den Armen rudernd drehte sich die junge Frau immer wieder verwirrt im Kreis, während sie zwischendurch Laute der Ratlosigkeit von sich gab.
"Nun, wie wäre es, wenn wir Bescheid geben, dass sich was tut? Ich meine, ist nur so eine Idee..."

Andrev und seine Männer sahen entsetzt zu, wie sich der Troll langsam aufrichtete.
"Na, toll", sagte der Junge, "In letzter Zeit haben wir ja echt ein Trollproblem..."

Scoglio beobachtete die Räuber, die sich in Zweierreihen näherten und brummte bedrohlich. Er erinnerte sich an die heiße Flüssigkeit, die ihm schon an der Barrikade arg zugesetzt hatte.
Sein Grummeln wurde noch eine Spur bedrohlicher, bevor er sich in Bewegung setzte, um die Schurken aufzuhalten.

16.02.2006 22: 23

Damien G. Bleicht

Der Troll griff an. Kado, der an der Spitze geritten war, schrie auf als sein Pferd angesichts des herannahenden Kolosses scheute und er aus dem Sattel geschleudert wurde. schmerzhaft kam er auf dem Boden auf. Er schrie, als ein ein steinerner Fuß ihn zu zertrampeln drohte. Hastig rollte er zur Seite, worhaufhin der aufstampfende Trollfuß nur knapp seinen Schädel verfehlte. Hastig sprang er auf, und floh. Der Troll, der den Jungen aufgrund seiner Größe nicht gesehen hatte lief achtlos weiter, auf die übrigen Männer zu. Die Wenigen, die tatsächlich so tollkühn waren, ihn anzugreifen wurden durch einen gezielten Schlag aus dem Sattel befördert, wo sie aufgrund der Wucht des Schlages bewusstlos liegen blieben. Einigen gelang es jedoch, die Pferde herumzureißen und davonzureiten. Scoglio blieb stehen, die würde er nicht mehr einholen.
"Scoglio!" Außer Atem kam Cim gelaufen, gefolgt von Atera, Chi, Stephen, Malochax, Johan und Han.
Der Troll offenbarte ein diamantenes Grinsen, als er auf sie zugestampft kam, mit drei bewusstlosen Räubern über der Schulter.
"Das einfach war!", grollte der Troll zufrieden.
Cim blickte sich um. "Wo ist ihr Anführer?" Er zögerte kurz. "Wer ist ihr Anführer? Ist er unter deinen Gefangenen?"
"Keine Ahnung", kam die Antwort von Scoglio.
"Wenn du micht fragst, dieht keiner von denen so aus, als könne irgendeiner von denen Führerqualitäten aufweisen", bemerkte Atera.
Cim blickte in die Runde. "Wir müssen das Versteck der Banditen finden. Sicher werden Rea und Michael dort gefangen gehalten. Am besten folgen wir den Hufspuren, die die Pferde im Staub hinterlassen haben."
Sie setzten sich in Bewegung.

Diese Narren. Die Wächter waren so wild darauf gewesen sich den banditen entgegen zu stellen, dass niemand von ihnen Damiens Verschwinden bemerkt hatte. Von Anfang an hatte er gewusst, dass diese verfluchte Expedition eine dumme Idee war. Nicht einmal der Grund dafür war ihm wirklich klar. Vautam... ein Vampir der die Welt beherschen wollte - Ha! Klang doch nach einem ganz normalen Politiker! Deshalb dieser ganze Aufhebens...
Zunächst war er mit den anderen Wächter Cim durchs Unterholz gefolgt, blieb aber schließlich zurück und rannte zum Lager zurück. Dort angerlangt ging er zum Karren. Keine geladene Waffe für ihn, wie? Nun, das war nicht das einzige was er sich zu nehmen gedachte. Sollten diese Vollidioten sich alleine um ihre Angelegenheiten kümmern, ihn ging dies nichts an. Er würde sich aus dem Staub machen, wie er es schon von Anfang an hätte tun sollen.
Zunächst nahm er sich eine Armbrust, welche sogleich geladen wurde. Dann wandte er sich den Gepäckbündeln zu, in denen sich die privaten Habseligkeiten der Wächter befanden. Er wusste, wo es zu suchen galt, wenn er Geld für unterwegs brauchte...
Knacks!
Hastig fuhr er herum, die Armbrust erhoben. Irgendwo, knackte und raschelte es, wie die Geräusche von fernen Schritten, die hastig näher kamen. Es war aus dem Unterholz gekommen...

Mortimer winselte und versuchte den Steinen, die die beiden Männer auf ihn warfen, auszuweichen, aber der Strick um seinen Hals erlaubte ihm nicht viel Bewegungsfreiheit.
"Was ist denn, Hundchen, hast du keine Lust zu spielen?"
Ein Klicken. "Lasst die Steine fallen und dreht euch langsam um!" Zorn brannte in der Stimme.

Kados Atem rasselte, er geriet langsam außer Puste. Inzwischen, waren nur noch bäume um ihn herum, er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Die Begegnung mit dem Troll hatte eine solche Panik in ihm ausgelöst, dass geflohen wat, ohne darauf zu achten inwelche Richtung er sich bewegte. Das wunderbare Gefühl, absoluter Herr der Lage zu sein, war verschwunden, inzwischen fühlte er sich verängstigt und verstört.
Er rannte und rannte, inzwischen hatte er längst genug Abstand zu dem Troll hergestellt, doch er wollte sich einfach nicht sicher fühlen. Er musste weg, immer weiter...
"Bleib stehen, Junge." erklang eine Stimme in der jede Gefühlsregung fehlte.
Kado kam zum stehen, was vor allem an der Armbrust lag, die auf ihn gerichtet wurde. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er seine eigene Waffe wohl beim Sturz vom Pferd verloren hatte. Er blickte den Mann, der ihn bedrohte, an. Er trug zerschlissene schwarze Kleidung, und hatte keinerlei Farbe im Gesicht. Kado hatte noch nie jemanden gesehen, der so tot aussah. Seine Gesichtszüge waren absolut bewegungslos und seine stechenden schwarzen Augen blickten ihm ins Gesicht.
"Ähm..." begann er. Dann schaltete er schnell. Immerhin sahen andere Leute in ihm kaum mehr als ein Kind. "Bitte hilf mir! Ich werde von einer Meute gefährlicher Männer verfolgt! Ich..."
"Leer deine Taschen aus und nimm anschließend die Hände hoch.", sagte der Bleiche in dem selben kalten Tonfall wie zuvor.
"Was?", entfuhr es Kado ungläbig.
"Leer deine Taschen aus und nimm anschließend die..."
"Was fällt die ein Mann!", rief der Junge empört, "Normalerweise sagen wir diese Worte! Du kannst doch keinen Banditen ausrau... upps!"
"Banditen?" Damien besah sich den Jungen genauer. Hatte Cim die Wegelagerer nocht vorhin an ihren Insignien erkannt. Tatsächlich, am Wams des Jungen erkannte Damien genau das gleiche Zeichen, das auch die anderen Männer trugen.
Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. "Interessant...", murmelte er. "Wer bezahlt euch?"
"Was?" Kado verstand nun immer weniger.
"Du hast mich verstanden. Wer bezahlt euch, um uns zu töten?"
"Alter, du hast nen Knall!" rief Kado. Doch er wusste, dass es zu spät war. Dieser seltsame Vampir oder Zombie oder wasauchimmer das war hatte ihn durchschaut.
"Sag es, oder ich schieße! Ich will endlich wissen wieso ich diesen ganzen Zirkus überhaupt mitmache.", knurrte Damien. "Und ich ziele sehr schlecht, das heißt der Bolzen könnte praktisch überall landen", fügte er hinzu.
"Du hast nicht den Mumm, knurrte der Junge. Keiner von euch kann mir etwas tun! Ihr haltet mich doch alle nur für ein hilfloses Kind! Und niemand kann ein Kind verletzen. Es ist eine Regel!"
"Oh, ich dachte immer das wäre nur eine grobe Richtlinie", sinnierte Damien. "Sag mir jetzt für wen du arbeitest. Ich habe kein Problem damit abzudrücken, falls du weiterhin schweigst. Dein Leben bedeutet mir nichts. Sag es endlich!"
"EINEN SCHEISS ERZÄHL ICH DIR!", schrie Kado.
Damien schoss.

Die Beiden Wächter hatte Michael und Rea gerade säuberlich verschnürt, als ein Schrei ertönte.
"Was war denn dass?" entfuhr es Michael, der gerade dabei war Mortimer loszubinden.
"Hm, klang wie keiner von unseren Leuten...", murmelte Rea. "Was kann da nur passiert sein?"
Zur Klärung dieser Frage kam sie nicht mehr, da die Reiter im Lager eintrafen.

Die Herrin lehnte sich zurück und betrachtete im Omniskop, wie der Bleiche Wächter auf Kado schoss, den Jungen verfehlte, ihn jedoch am Oberarm verletzte. Der Junge schrie und krümmte sich zusammen. Der Bleiche nutzte den moment aus, sprang vor und hieb ihm heftig die schwere Armbrust auf den Schädel. Bewusstlos sackte Kado zusammen.
"Willst du das wirklich zulassen?", fragte Allesauge, als der ohnmächtige Kado von Damien fortgezerrt wurde.
Die herrin lächelte. "Der Junge hat Ambitionen, das muss man ihm lassen. Aber Übermut ist keine Tugend. Eine Lektion tut ihm bestimmt gut. Dieser nette Junge Mann ist bestimmt der richtige dafür..."

17.02.2006 2: 09

Rea Dubiata

Es hatte keine zwei Sekunden gedauert, da hatte sich ein Ring aus Pferden um die beiden Vektoren gebildet.
"Soso, ihr wolltet also fliehen...", sagte einer der Reiter, der der älteste zu sein schien. "Das lag alles an der Führung von diesem Kado. Ich persönlich war ja dafür euch direkt zu töten, aber den Göttern sei Dank können wir das ja nun nachholen."
Rea schluckte, fasste sich dann aber wieder. "Solange es schnell geht habe ich nichts dagegen."
"Rea", zischte Michael und stieß ihr in die Seite. "Muntere sie nicht auch noch auf. Wir sitzen schon tief genug in der..." Er stockte, denn einer der Reiter war abgestiegen und ging auf Mortimer zu, der winselte. "Lass verdammt nochmal den Hund in Ruhe! Das ist doch nur ein Tier! Erst bewerft ihr in mit Steinen und dann..."
Der Älteste Reiter sah von Michael zu Mortimer. Seine Miene verfinsterte sich. "Binde den Hund ihn gut an dein Pferd, Xavier, wir brechen gleich auf und nehmen ihn mit", sagte er und wandte sich dann wieder Michael zu, als er sah dass der Hund keine Gegenwehr leistete. "Es tut mir ja wirklich sehr Leid, aber wir müssen schnell aufbrechen und können Gefangene nicht gebrauchen." Er lächelte und befahl weiteren Reitern abzusteigen während er sich eine Armbrust reichen ließ.
Rea kämpfte gegen die Tränen. Sie war wütend - warum musste man sie, die eine so unfähige Spionin war auch immer auf solche Kamikazemissionen schicken? Gerade, als sie gemeint hatte, sie würde endlich mit ihrem Leben ein wenig besser klarkommen kam dieser alte Soldat und wollte sie umbringen. Nein, das passte ihr nun wirklich überhaupt nicht in den Kram und sie wusste, dass sie etwas dagegen tun konnte. Blut sammelte sich in ihren Fingerspitzen und pulsierte dort und machte sie auf das aufmerksam, was möglich war. Sie hob ihre Hände ein Stück an und senkte den Kopf um sie zu betrachten. Leise Stimmen ertönten in ihrem Kopf, alle sagten sie andere Dinge doch eines war ihnen allen gleich - sie waren in Tod getränkt. Langsam sah sie wieder auf und betrachtete den alten Soldaten, der immer noch auf dem Pferd saß und mit der Armbrust zielte. Mit Verwunderung stellte sie fest, dass nicht sie das Ziel war - und auch nicht Michael.
Der Pfeil löste sich, das leise Klicken des Abzugs und das Surren des Pfeils waren für Reas Ohren laut wie ein Donnerschlag. Der Pfeil flog knapp an ihrem Ohr vorbei und traf einen der gefesselten Wächter direkt ins Herz. Der alte Soldat lud nach, zielte und tötete auch den zweiten Wächter. Dann hängte er die Waffe an den Sattel seines Pferdes und sah die Wächter an.
"Ihr werdet uns begleiten. Jetzt sind zwei Pferde frei und diese Idioten hätten es nicht verdient nochmal ihr zu Hause zu sehen. Einen armen Hund mit Steinen zu bewerfen ist genauso inakzeptabel wie euch entkommen zu lassen." Für eine Weile schien er die verwunderten Blicke seiner Gefangenen zu genießen, dann sprach er weiter." Wir reiten zu unserem Auftraggeber zurück, immerhin haben wir nun zwei Pferde frei. Dort wird man entscheiden was mit euch passiert. Sollte einer von euch versuchen zu fliehen," er nickte in Richtung seiner beiden toten Gefolgsleute und ließ es dabei bewenden.
Zwei Männer packten Rea und Michael. Erneut wurden sie gefesselt, doch man ließ es bei einem Zusammenbinden der Hände vor dem Bauch. Das Lager war während er ganzen Aktion bereits auf einige gelöschte Feuerstellen geschrumpft. Zwei Pferde wurden für die Wächter herangeführt. Man setzte sie mehr oder weniger darauf und gab ihnen die Zügel in die Hand - was jedoch gar nichts nützte, denn die beiden Pferde war mit einem Seil am Reithalfter mit einem anderen Reiter verbunden. Offenbar dachte der alte Kerl an alles.
"Ich hoffe ihr habt nichts gegen einen kleinen Galopp bis wir außer Reichweite eurer Kumpanen sind", sagte der alte Soldat und gab seinem Hengst die Sporen.

Lara hatte die Unterhaltung zwischen Kado und Damien beobachtet. Nun waren also Andrev und Kado außer Gefecht gesetzt - was bedeutete dass der ranghöchste Offizier das Kommando im Trupp übernahm. Es war eine Schande wie sich die Gefolgsleute Mirandas selbst vernichteten, selbst sie hatte dazu beigetragen - aber was hätte sie tun sollen?
Eines jedoch beunruhigte sie - der Bleiche mochte sie nicht. Normalerweise verfielen die Menschen reihenweise ihrem Charme, auch wenn sie zugeben musste, in durch Magie ein wenig verfeinert zu haben. Nichtsdestotrotz, dieser Damien musste aus dem Weg. Aber nicht so einfach wie bei Andrev, nein, die Wächter sollten ihn selbst beseitigen. Hatte sie nicht eben mit angesehen, wie der Kerl einen unschuldigen Jungen angeschossen und geschlagen hatte? Ein Junge der nur Schutz vor den bösen Soldaten gesucht hatte und sie verlaufen hatte? Und hatte er sie nicht auch geschlagen und beschmipft? Sicher hatte er das - zumindest würde jeder glauben, nein wissen, dass er das getan hatte.

Als die Wächter das Lager erreichten waren die Feuerstellen noch nicht einmal kalt. Fuß- und Hufabdrücke zeugten von hektischer Aktivität und noch immer war der Staub aufgewirbelt aber kein Hufgetrappel mehr zu hören.
Die beiden Leichen hatten erst für Schrecken, dann für Erleichterung gesorgt. Es waren nicht Rea und Michael sondern die Leute des feindlichen Korps. Beide mit Pfeilen getötet, die mit Sicherheit nicht aus Ankh-Morpork stammen.
"Verdammt", fluchte Cim und trat vor Wut gegen einen nahestehenden, unschuldigen Baum der sich damit rächte, dass der Oberfeldwebel nun einen blauen Fußzeh bekommen würde. "Sie können noch nicht lange weg sein." Interessiert betrachtete er die Vielzahl von Spuren, die in die mittwärtige Richtung führten und sich dann in einem Waldstück verloren.
"Wir müssen ihnen nach!", sagte Anette, die den Einfall ganz originell fand.
"Das hast du ganz richtig erfasst", sagte Atera die bemerkte und verdrehte die Augen, was Anette jedoch nicht bemerkte und sich über das Lob freute. "Die Frage ist wohin wir ihnen folgen müssen."
"Hier liegt was", kam eine Stimme von unten. Es war Amalarie, die interessiert einen verstaubten Gegenstand betrachtete. "Hilft uns das weiter?"


17.02.2006 11: 40

Scoglio

Atera hob den Gegenstand auf und betrachtete ihn eingehend.
"Ich weiß nicht", sagte sie. "Ich kann nicht erkennen, was es ist."
Sie gab den Gegenstand weiter und Cim nahm ihn entgegen und drehte ihn mehrere Male in der Hand.
"Das ist doch..." Er fuhr mit der Hand darüber und entfernte den Staub. "Ja, sicher. Ein Auge, das von einem Blitz durchzogen wird. Und daneben... diese Punkte und der Bogen. Ich weiß nicht, was das darstellen soll. Aber es ist das Zeichen, das all jene Leute an der Barrikade und hier trugen."
"Für mich sieht es wie irgendeine alte Schrift aus", ließ sich Steven vernehmen. "Aber welche es ist, kann ich nicht sagen."
Der Gegenstand machte unter den Wächtern weiter die Runde, aber niemand wusste etwas damit anzufangen.

Die Krähe Andrev lächelte, soweit das mit einem Schnabel möglich war.
Hatte er doch recht daran getan, diese Plakette aus seiner Satteltasche mitzunehmen. Wenn sich diese Wächter jetzt doch noch ein wenig anstrengen würden... wenn sie nur einmal die Plakette umdrehen und genau untersuchen würden. Dann könnten sie daraus auch den Weg zur Herrin erschließen, wenn sie sich nicht vollkommen dumm anstellten.
Dafür war also gesorgt. Jetzt musste er nur noch selber wieder in seine richtige Gestalt zurückgebracht werden. Aber klug wie er war, hatte er vorgesorgt. Es war nie verkehrt, sich abzusichern und einen Zauberer auf seiner Seite als einen seiner Vertrautesten zu haben.
Sie würden noch alle sehen, was es hieß, ihn auf so infame Weise all seiner Aufgaben zu entledigen.
Andrev flog weiter, von den Wächtern fort. Sein Ziel lag etwas entgegengesetzt.
Er hörte schon aus einiger Entfernung das Heulen der Wölfe. Mit ihrer Hilfe würde es ihnen allen schon zeigen. Er flog weiter und passierte vereinzelte Wölfe, die alle auf dasselbe Ziel zuzustreben schienen, wie er. Nun kam auch schon das Haus in Sicht und er ließ sich langsam in Richtung Boden hinab. Jetzt musste er Edwin nur noch irgendwie auf sich aufmerksam machen.

Mitten in die Reihen der Wächter platzte plötzlich Lara hinein.
"Er hat es schon wieder getan!", schrie sie. "Er hat schon wieder einen Unschuldigen angeschossen."
Sie erntete nur einige verwunderte Blicke von Seiten der Wächter.
"Dieser Vampir... oder was auch immer. Dieser Bleiche..."
"Du meinst Damien?", fragte Cim, plötzlich aufgebracht.
"Ja, genau. Es war nur ein unschuldiger Bauernjunge, der des Weges entlang kam. Er hat ihn erst angeschrieen und dann auf ihn geschossen. So einfach ohne Grund."
Cim runzelte die Stirn. Damien würde nicht einfach ohne Grund jemanden anschießen. Glaubte er zumindest. Aber in letzter Zeit... War es bei Lara denn anders gewesen?
"Ich weiß nicht, ob...", begann er, wurde aber sogleich von Lara unterbrochen.
"Doch, doch, sicher. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen."
In dem Moment kam Damien herbeigeschlendert, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.
"So, einer weniger..." Er stockte, als er die misstrauischen Blicke seiner Kollegen bemerkte. "Was ist los?"
"Damien, hast du gerade auf einen kleinen wehrlosen Jungen geschossen?", fragte Cim in einem scharfen Tonfall.
"Na, sicher doch. Und so klein war er gar nicht."
"Was hast du dir dabei gedacht?", platzte es aus Cim heraus.
"Ich dachte mir in etwa 'He, da ist ja einer von diesen verdammten Schurken. Mal sehen, ob er mir etwas Wichtiges zu sagen hat, was dessen Auftraggeber anbelangt.' Er hatte auch dieses Zeichen, was du schon bei den anderen gesehen hast."
"Meinst du dieses hier?", fragte Cim, nahm Malochax die Plakette aus der Hand und reichte sie Damien.
"Ja, das ist es. Wo habt ihr das her?"
"Es lag hier auf dem Boden", erklärte Cim.
"So", sagte Damien. "Jetzt lassen gefährliche Schurken also schon ihre kostbaren Insignien im Staub rumliegen, ja? Kommt mir reichlich seltsam vor."
Cim nickte langsam.
"Ja, das mag sein. Jetzt führ mich mal zu diesem Jungen. Den muss ich mir aus der Nähe ansehen."


18.02.2006 1: 36

Johan Schaaf

Irgendwo auf einer der wichtigeren Straßen Ankh-Morporks, an die selbst Johan nun schon seit einiger Zeit keinen Gedanken mehr verschwendet hatte, herrschte in diesem Augenblick ein ziemliches Chaos. Zwei Karren, von denen einer eine große Menge Eier geladen hatte, die sich nun im flüssigen Zustand auf dem Pflaster verteilten um nichts ahnende Passanten ausrutschen zu lassen und daraufhin ihre Kleidung zu verkleben, waren ineinander gefahren und machten jedes Durchkommen für den restlichen Verkehr unmöglich, während die Besitzer scheinbar nichts besseres zu tun hatten, als daneben zu stehen und sich gegenseitig mit wüsten Beschimpfungen zu versehen.
Hinter ihnen wurden inzwischen die ärgerlichen Rufe nach der Wache laut, die sich in so einem Fall normalerweise längst mit einigen Leuten am Unfallort eingefunden hätte um zumindest zu versuchen, ein wenig Ordnung zu schaffen. Doch sie blieben unerhört.
Der Grund dafür war offensichtlich die seit einiger Zeit nur noch sehr unhäufige Präsenz von Streifen auf den Straßen, welche nun auch schon vom dümmsten unlizensierten Dieb bemerkt worden sein musste, weshalb sich in der Stadt die Verbrechen und am Pseudopolisplatz die Beschwerden in den letzten Tagen immer mehr häuften.
Was nun dahinter steckte, wusste zum Glück keiner außer den Wächtern selbst: Dass SEALS nämlich im Augenblick aus nicht mehr als sieben Wächtern bestand, welche lediglich von einigen Rekruten in ihrer Arbeit unterstützt wurden. Deren Menge allerdings auch abgenommen hatte, seit, nachdem es sich nach und nach überall in der Wache herumgesprochen hatte, die Nachricht, dass der Rest der Abteilung nicht, wie von Oberfeldwebel Cim Bürstenkinn behauptet, auf einer kurzen Übung in den nahen Bergen sondern irgendwo auf einer nicht genehmigten Außenmission viele Meilen entfernt war, schließlich das Büro des Kommandeurs erreicht hatte, der daraufhin aus in einem plötzlichen Wutanfall ungefähr die Hälfte der Unterstützung durch GRUND wieder abkommandierte.
Und sowieso hatten die zurückgebliebenen SEALS im Moment besseres zu tun als sich um die Streife und den Verkehr der Stadt zu kümmern, da eine Zivilistin, deren Bewachung, wie der Abteilungsleiter vor seinem Aufbruch in die Spitzhornberge betont hatte, wichtig für das Fortbestehen der ganzen Welt, so wie sie sie kannten, war, vor vierer ihrer Augen im eigenen Wachhaus entführt worden war.
Natürlich war die erste Idee gewesen, Cim eine Nachricht zukommen zu lassen und um Rat zu fragen, doch da niemand wusste, wo sich die Reisegruppe zur Zeit befand, konnte auch den intelligentesten Tauben kein Ziel angegeben werden, und infolgedessen waren jene so unwissend über die Ereignisse in der Heimat, wie ihre Kollegen über die Probleme, die es auf dem Weg gegeben hatte.
So lief nun die Suche in der Stadt nach Manika und einem mysteriösen Vampir auf Hochtouren.

Inzwischen durchquerte eine Kutsche in wahnsinniger Geschwindigkeit die Sto-Ebene in Richtung Gebirge. Sie war ganz und gar schwarz, wie auch die Pferde, von denen sie gezogen wurde, und hatte, ebenfalls wie die Pferde natürlich, keinerlei Fenster, durch die die gefesselte Passagierin irgendwie eine Möglichkeit gehabt hätte, einen Blick auf die vorbeisausende Landschaft zu erhaschen. Daher hatte sie nicht die geringste Ahnung, wohin Vautam sie bringen wollte.


18.02.2006 12: 45

Damien G. Bleicht

Einige Zeit vor Damiens Eintreffen bei den anderen Wächtern
Kado öffnete die Augen. Mit dem Bewusstsein setzte auch der Schmerz wieder ein. Der Junge stöhnte gequält. Er fühlte seine Gliedmaßen nicht, es gab nur ihn und den Schmerz. Er fühlte wie die Schwärze ihn wieder zu ummanteln drohte, doch er kämpfte dagegen an. Wenn er aus dieser Situation auch nur ansatzweise wieder herauskommen wollte, musste er bei Bewusstsein bleiben. Langsam klarte sich seine verschwommene Sicht auf und er blickte in ein bleiches Gesicht.
"Hallo, Junge."
"...du verdammter Mistker...", krächzte er mit trockene Kehle, während der Bleiche sich zu ihm runterbeugte und sich seinen verletzten Arm besah.

Lara lugte aus ihrem Versteck hervor und beobachtete Kado und den vampirhaften Wächter. Damien hatte den Jungen zu einer Stelle im Wald etwas vom Lager entfernt geschleift, wohl damit er nicht plötzlich während seines "Verhörs" von anderen Wächtern überrascht wurde. Eins war Lara schnell klar geworden, wenn es unter den Wächtern so etwas wie einen Ehrenkodex gab, dann hielt der Bleiche wohl nicht viel davon. War dies vielleicht eine seiner Stärken, machte es ihn allerdings auch angreifbar. Lara hoffte dass er so war, wie sie ihn einschätzte, denn dann war es ihr ein leichtes die anderen Wächter gegen ihn auszuspielen. Sie konnte einfach nicht riskieren, dass einer der Wächter sie durchschaute. Sie beschloss abzuwarten und die Show zu genießen...

Damien beugte sich auf Augenhöhe zu Kado. "Für wen arbeitest du, Junge?", sagte er unverblümt. Sein monotoner Tonfall ging dem Jungen langsam auf die nerven.
"Du gibst wohl nie auf, was?", knurrte Kado. "Ich weiß nicht mal, wovon du redest!"
"Treib keine Spielchen mit mir, Junge. Du wirst mir verraten wer euch bezahlt hat, uns zu töten."
"Verdammt, ich hab dir doch gesagt dass ich...AAAAARRGH!!!" Der Junge schrie auf, als unglaublicher Schmerz ihn durchfuhr. Die knochige weiße Hand des Wächters hatte sich um den verwundeten Teil seines Armes geschlossen und drückte zu. Lichter explodierten hinter Kados Augenlidern. Der Schmerz durchströmte seinen ganzen Körper. Wie aus weiter Ferne vernahm er die Stimme des Wächters:
"Kommt dein Gedächtnis langsam wieder?." Der Griff löste sich von Kados Arm.
"DU VERDAMMTER ARMLEUCHTER!!!!", kreischte Kado den Bleichen an.
"Glaub mir Junge, es macht mir keinen Spaß die wehzutun, aber ich werde nicht von dir ablassen, bevor ich die Information habe."
"Verdammt, ich bin nur ein harmloser Bauernju...", mitten im Satz kreischte der Junge auf, als sich erneut der Griff um seinen Arm Schloss, wesentlich fester als zuvor. Tränen schossen ihm aus den Augen und durch den Tränenschleier bot sich ihm das Gesicht der verhassten Wächters als weißer Fleck dar.
"Sag es mir, Junge. WER HAT EUCH GESCHICKT!! SAG ES, VERDAMMT NOCH MAL!!!" Damien schrie jetzt und seine Stimme vermischte sich mit dem heiseren Schrei des Jungen. Abermals lockerte er seinen Griff, der Junge durfte auf keinen Fall das Bewusstsein verlieren, bevor er ausgepackt hatte.
Der Junge schluchzte jetzt. "Hör auf!! Hör auf, du verdammter Scheißkerl!!!"
"Ich kann nicht", sagte Damien leise und seine zu Anfang so beherrschte Stimme zitterte jetzt. "Bitte sag es mir endlich... Ich möchte nicht weiter gehen müssen..."
Der Junge sagte nichts. Voller Hass blickte er den Szenekenner an.
Damien senkte den Kopf. "Gut", sagte er. "Du lässt mir keine Wahl." Er griff sich einen auf dem Boden liegenden, ziemlich dicken Ast. Das Holz war an einem Ende gesplittert. Langsam bewegte er das Stück Holz auf Kados verwundeten Arm zu...
"NEIN!!", schrie der Junge. "Bitte, hör auf, ich werde dir alles sagen!!!"
Damien ließ den Ast sinken, erleichtert dass das abscheuliche Spiel ein Ende hatte. "Sag mir, für wen du arbeitest", knurrte er.
"Mir.. Miranda!! Sie ist unsere Auftraggeberin!!!"
"Wer ist Miranda?"
"Das weiß keiner von uns so genau! Sie ist die Herrin!! Sie hat uns engangiert um, euch auszuschalten!"
"Ist das ihr Wappen auf deinem Hemd?", hakte Damien nacht
"Ja! Das bekamen wir aufgenäht, als wir in ihre Dienste traten!"
"Wieso will sie uns töten lassen?"
Kado dachte angestrengt nach. Er hatte zuviel Angst, wieder gefoltert zu werden, um noch Widerstand zu leisten. "Das wissen wir nicht so genau. Es war nur ein Job! Sie betonte nur immer wieder, dass ihr auf keinen Fall im Gebirge ankommen dürft!"
Damien blickte auf den Jungen herab. "Mehr weißt du nicht?"
"Nein!"
Der Bleiche musterte Kado. Er war gebrochen, das war offensichtlich. Wieso sollte er noch lügen? Langsam richtete er sich auf. "Das war alles was ich wissen wollte", sagte er mit leichter Unsicherheit in der Stimme. "Erstmal."

Lara frohlockte innerlich, während sie beobachtete wie der Bleiche den weiterhin verschnürten Kado in Richtung Wächterlager zog. Er hatte ihr direkt in die Hände gespielt!
Sie folgte den beiden zum Lager und beobachtete, Damien den Jungen dort ablegte und sich von ihm den Weg zum Räuberlager beschreiben ließ. Dann ging der Hauptgefreite davon. Langsam verließ Lara ihr Verteck, ging auf Kado zu und blickte mit einem bösen Lächeln auf ihn herab.
"Du?", entfuhr es Kado ungläubig. "Was tust du hier?"
"Sei still!", fuhr die junge frau ihn an. "Spiel einfach mit, wenn du aus dieser Sache noch herauskommen willst Egal was die Wächter dich später fragen, du musst ihnen sagen dass du nur ein unschuldiger bauernjunge seist und dich der schreckliche Bleiche ohne jeden Grund angeschossen und gefoltert hätte! "
"Was soll das jetzt noch für einen Sinn haben", brachte der Junge verbittert hervor. "Sie haben mich am Arsch! Außerdem trag ich Mirandas bescheuertes Wappen auf der Brust!"
"Mach dir darum keine Sorgen." Lara schloss die Augen und murmelte einige Worte. Sie hoffte dass sie die Formel richtig hinkriegen würde. Es war einer der schwersten Zaubersprüch den Allesauge ihr beigebracht hatte. Angestrengt sprach sie die Worte zu Ende, öffnete die Augen und blickte auf Kados Wams. Wo zuvor noch das von einem Blitz durchzogene Auge geprangt hatte, war nun ein großer Kohlkopf zu sehen, der in einem lustigen Grün leuchtete. Zugegeben, das sah etwas merkwürdig aus, aber zumindest würde dahinter niemand einen Banditen oder Handlanger einer bösen herrin vermuten.
Ungläubig blickte Kado auf sein Hemd.
"Merk dir, was ich dir gesagt habe!", zischte Miranda ihm zu und rannte in Richtung Räuberlager, um noch vor Damien dort anzukommen.

Die Gegenwart
Cim, Damien und die übrigen Wächter sowie Lara waren auf dem Weg zum Wächterlager.
Cim war in einer seltsamen Situation, da von links und rechts auf ihn eingeredet wurde, auf der einen Seite Lara, auf der anderen Damien.
"Verdammt du musst mir glauben, Oberfeldwebel, der Kerl hat den Jungen angegriffen und gefoltert, nur so zum Spaß! Er ist gefährlich und gewalttätig!", beharrte Lara.
Cim wandte Damien. "Dir ist klar, dass du ein ernstes Problem hast, sollte Lara Recht haben?"
"Das ist lächerlich, Cim", sagte Damien. "Nachdem ich ihn außer außer Gefecht gesetzt hatte, gestand er zu den Räubern zu gehören. Es war keine Gewalt dazu nötig. Das Zeichen auf seiner Brust ist der Beweis dafür, dass er einer von ihnen ist."
Cim sagte nichts mehr. Innerlich hoffte er, dass Damien Recht hatte. Er beschloss, sich im Lager selbst ein bild von der Situation zu machen...

Als sie im lager ankamen viel Cims Blick sofort auf den verschnürten Kado.
Als der Junge Damien erblickte, schrie er panisch auf. "Haltet ihn fern von mir! Bitte lasst nicht zu, dass er mir wieder wehtut!!!"
Cim trat näher an den Jungen heran und blickte auf ihn herab. Plötzlich wandte er sich zu Damien um, sein Blick war von Zorn erfüllt.
Damien blickte den Abteilungsleiter fragend an. Dann blickte er ebenfalls auf Kado hinab. "Scheiße...", presste er hervor. Auf dem Hemd des Jungen war plötzlich kein funkelndes Auge mehr zu sehen, stattdessen strahlte ihn ein großer Kohlkopf in freundlichem Grün an! Er hob den Blick wieder und bemerkte, dass sich inzwischen ein Ring aus Wächtern um ihn herum gebildet hatte, der rasch enger wurde.
"Cim... Das ist... Ihr müsst mir glauben!"
"Nehmt ihn fest!", knurrte Cim hasserfüllt.
Damien setzte zu einem Spurt an, doch es war zu spät. Mehrere Wächter packte ihn und hielten ihn fest. Langsam ging Cim auf Damien zu. Er blickte ihm fest in die Augen, während er ihm die Handschellen anlegte.

18.02.2006 15: 14

Michael Machwas

Michael sah sich aufmerksam um, sie Ritten erst gute fünf Meilen nordwärts, um dann in ein enges Tal einzubiegen. Rechts und links des Weges stiegen steile Kalkfelsen auf, die Michael irgendwie an Scoglio erinnerten. Nach ungefähr zwei Meilen wurde das Tal an einer Stelle etwas weiter.
"Absitzen" Befahl der neue Anführer der Wegelagerer. Sie wollten hier das Nachtlager aufschlagen. Die Zelte hatten die Wegelagerer zurück gelassen, und so machten sich alle für eine Nacht unter freiem Himmel bereit. Michael und Rea setzten sie an einen Felsen am Rande der Lichtung und stellten zwei wachen zu deren Bewachung auf.

Cim und seine Truppe waren der Spur der Banditen schon eine Ganze Strecke gefolgt, als diese in ein enges Tal führte. Es war schon Abend, und so begann das Licht zu schwinden und ein Wunderbahrer Sternenhimmel erstreckte sich über dem Provisorischen Lager dass die Wächter aufgeschlagen hatten. Nachdem jetzt ohnehin zwei Pferde frei waren, ritten Kado und Lara inzwischen auf eigenen Pferden. Cim hatte den ganzen Ritt kein Wort gesprochen, und wirkte auch jetzt noch nachdenklich.
Was sollte er mit Damien machen? Erst schoss er eine junge Frau ohne Grund an und jetzt auch noch den Jungen. Er kannte sein Gesicht zwar irgendwoher, aber er konnte kein Feind sein, mit dem Kohlkopf im Wappen.
"Cim?" fragte Anette, "Jetzt nicht!" erwiderte Cim barsch "Siehst du nicht, dass ich gerade nachdenke?" Anette wartete einige Zeit, man konnte beinahe ihr Hirn arbeiten sehen, dann sprudelte es aus ihr heraus "Gut dann erzähl ich dir eben nicht, dass ich und Amalarie, die du natürlich mit mir auf Wache gestellt hast, Brandgeruch bemerkten. Wir sind dann einige hundert Fuß in das Tal, entgegen deiner Anweisung, gegangen. Dann haben wir in einiger Entfernung, Amalarie hat behauptet es währen so ca zwei bis drei Meilen Feuer entdeckt." Langsam gieng ein Leuchten durch Cims Augen.

Andrev flog tief über die Baumwipfel, und setzte sich dann in das Geäst eines Haselnussbusches, vor dem Haus von Edwin. Irgendetwas stimmte mit dem Getier um das Haus nicht ganz, ihm waren die auf das Haus zustrebenden Wölfe schon beim überfliegen etwas komisch vorgekommen, jetzt wusste er auch warum. Es versammelten sich vor dem Haus nicht nur seltsam geformte Wölfe, der eine hatte ein Stummelschwanz und Lange Ohren, der zweite noch ein Menschliches Bein, sondern auch Mischungen aus diversen anderen Waldtieren, die ihm nur von oben nicht so aufgefallen waren. Entweder hatte es ein Massiven thaumaturgischen Durchbruch gegeben, der die Tendenz zeigte, Tiere und Passanten fröhlich durcheinander zu würfeln, oder es war ein ziemlicher Anfänger am werke gewesen, was Andrev eher vermutete. Er hatte also noch glück komplett in eine Krähe verwandelt zu sein, er hätte genauso gut ein Storch mit Froschbeinen oder ähnliches werden können. Er breitete die Schwingen aus und ließ sich auf den Sims eines offenen Fensters nieder. Der Anblick der ihm sich bot, war amüsierend und deprimierend zugleich. Die verschiedensten Kreaturen tummelten sich in dem Raum, und Mitten drin ein verschwitzter Edwin, der dem Herzinfarkt nahe zu sein schien.

Scoglio? Wo war er denn? Niemand hatte sein Verschwinden bemerkt. Cim wurde nervös, wenn die Banditen sie entdeckten, dann waren sie ohne die Schlagkraft eines Trolles verloren. Er wollte gerade die anderen zusammenrufen, als er ein leises Knirschen vernahm. Vorsichtig ging er dem Geräusch nach, und bog um eine Gruße Felsnadel. Als er sie endlich umgangen hatte konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Da Saß Scoglio und sagte
"Kalk, ist Erste Klasse!" Cim fragte,
"Musst du immer ans Essen denken?". Stolz glänzte in Scoglios Augen als er Cim unterbreitete
"Nein, dass sein Diplo... Diplo.., Freundschaft". Cim sah ihn fragend an, als Scoglio auf zwei große Monolithen zeigte,
"Dass sein entfernte verwandte, uns helfen wollen." Erst jetzt bemerkte Cim, das sich die Monolithen, wenn auch recht unscheinbar, bewegten
Langsam lösten sich noch einige Trolle aus dem Schatten und ein besonders Alter, schon mit Grauen Flechten Bewachsen, und von der Erosion geprägt schritt auf Cim zu.

Michael hatte es nach einiger Zeit geschafft den Knoten zu Lockern, mit dem Mortimer an seine Handfesseln gebunden war. Die Banditen hatten Mortimer den ganzen weg bis hier her laufen lassen so dass seine Pfoten ziemlich aufgerieben waren. Jetzt lag Mortimer mit seinem Kopf auf Michaels Schoß, und blickte ratlos um sich. Keine Knochen, Kein Steak, kein Trockenfleisch? Das war nicht schön, da war es bei den anderen doch besser, da hatte er zumindest zu Futtern und tu Trinken bekommen.

Endlich hatte sich Andrev zu Erwin durchgekämpft
"Kannst du mich zurück verwandeln" versuchte er zu fragen, doch mehr als "Krächts,Krah" kahm nicht aus seinem Schnabel, so dass er sich eine andere Taktik ausdenken musste. Er plusterte sich auf, legte den Kopf schief, doch dann kam ihm ein Geistesblitz.

21.02.2006 0: 37

Amalarie Mögebier

Anette nervte und Amalarie hatte keine Lust mehr sich ihr Geschnatter noch weiter anzutun! Sie saß am Rand des Wagens und ließ die Beine baumeln. Irgendetwas kam ihr hier gewaltig falsch vor und sie ahnte das es mit dieser daher gelaufenen Landtante und ihrem kleinen Freund zu tun hatte. Sie warf einen kurzen Blick auf Damien, der im Hinteren teil des Wagens gefesselt an der Wand lehnte. Bis auf seinen kurzen Fluchtversuch hatte der Wächter,ohne zu murren alles mit sich machen lassen. Amalarie stand auf und trat zu ihm "Möchtest du etwas trinken, du sitzt schon ziemlich lang in der Sonne und trocknest hinterher noch aus", sie blickte zu dem Szenekenner empor. Der bleiche starrte an ihr vorbei ins Leere, es war irgendwie seltsam, Amalarie sah ihn und er war sicher da, doch irgendwie wirkte es so, als wäre er weit, weit weg. Irgendwie nicht lebendig,"Hey, ich muss das hier nicht machen, sag ja oder nein, aber hör auf Löcher in die Luft zu starren", sie trat nach seinem Schuh.
Damien schreckte hoch, er hatte etwas geschlafen um einen klaren Kopf zu bekommen und nun sah er die Gnomin vor seinen Füßen rumfuchteln.
Er war schon sehr zufrieden mit sich, dass er gelernt hatte mit offenen Augen zu schlafen, jedoch hatte dies auch den nachteil, dass manche Leute einen ansprachen und man später nichts davon wusste, er blickte weiter auf die immer wütender werdende Gefreite hinab.
"Was ist eigentlich los mit dir? Verstehst du meine Sprache nicht?? Willst-du-etwas-Was-ser-haben?", den letzten Satz hatte sie ganz langsam ausgesprochen, vielleicht war der unheimliche Mensch einfach nur schwer von Begriff.
Damien bemerkte, dass er schon sehr lange nichts mehr getrunken hatte und seine Kehle sich ausgedorrt und wund an "Ja, das wäre sehr ääähm, freundlich", er drehte den bitteren Beigeschmack des Wortes im Mund herrum, während die Gnomin mit der Wasserflasche bepackt an ihm herrauf kletterte. "Lehn den Kopf etwas zurück, damit ich dir Wasser in den Mund schütten kann" befahl sie. Damien tat wie ihm geheisen und dann spürte er den erfrischenden Geschmack des klaren Kühlen Wassers seine Kehle herrunter laufen.
"Was geht hier eigentlich vor, so ein komisches junges Ding taucht hier bei uns auf und bringt alles durcheinander", die Gnomin ließ sich ungefragt auf Damiens Schulter nieder "Also wenn man mich fragen würde hat das dumme Gör einfach nur eine ordentliche Tracht Prügel verdient und der Junge? Auch ein sehr seltsames Kind, vorallem gefällt es mir nicht, dass sie vorne mitreiten dürfen! Und das Cim ihnen soviel Gehör schenkt", sie sah Damnien von der Seite an und hoffte auf eine Antwort.

Währendessen stoppt die Kutsche in der Manika saß, sie schauderte, was würde ihr passieren? Sie hoffte das es schnell gehen würde und straffte ihre Schultern, wenn ich schon sterbe, dann wenigstens hocherhobenen Hauptes! Die Türe ging auf und Licht empfing sie.

Die Wächter hielten an! Die Räuber waren also nicht soweit vor ihnen wie sie gedacht hatten, es gab noch eine Chance sie einzuholen!
Sie hatten sich zu einem Kreis zusammengeschlossen und beratschlagten wie sie Rea und Michael retten sollten.
"Also, ich sehe das so, Atera, Chi und Johan, ihr geht vorraus, aber lasst euch nicht auch noch erwischen!",Cim blickte zu ihnen mahnend herrüber. "Yogi, Scogglio und ich versuchen sie zu umrunden und dann von vorne anzugreifen.Scogglio bitte deine Verwanden uns von jeder Seite zu unterstützen. Steven und Anette schleichen sich von hinten an sie heran!", Cim sah zufrieden in die Runde. "Und ich??", er sah Amalarie die in sein Blickfeld getreten war und ihn böse anfunkelte "Immer bekomme ich die schlechten Aufgaben und nun werde ich auch noch vergessen??", die Augen der Gnomin funkelten vor Zorn "Amalarie tu dies, Amalarie bleib hier, das ist spezismus, nur weil ich ein Gnom bin!!", sie trat noch einen Schritt vor.
Cim sah die kleine Gefreite vor ihm toben und reagierte sofort "Ich habe dich nicht vergessen Gefreite Mögebier! Ich wollte Dir gerade deine Aufgabe zuteilen, es ist eine Aufgabe von höchstem Rang!", er sah sie abschätzend an "Jedoch bin ich mir nach deinem kleinen Auftritt gerade nicht sicher, ob du dieser Aufgabe auch gewachsen bist", er sah dioe Gnomin tadelnd an. "Aber ich habe keine andere Wahl, also Amalarie, du wirst hier auf den Gefangenen und unsere Schutzbefohlenen aufpassen und keine Schießereien", der Oberfeldwebel warf einen kritischen Blcik auf Damien und wande sich um.
"Jeder verstanden was er zu tun hat?", er sah sich prüfend um.
"Nun dann mal los!!"

21.02.2006 14: 02

Damien G. Bleicht

Amalarie blieb allein zurück. Grummelnd blickte sie sich um. Lara und der Junge saßen etwas weiter entfernt am Feuer und unterhielten sich leise. Amalarie verstand ihr geflüster nicht, aber es kam ihr sehr seltsam vor: Wieso redeten die beiden so vertraut miteinander? Es kam ihr nicht vor, als wären sie sich heute zum ersten mal begegnet...
Sie blickte in die andere Richtung, wo der Wagen stand in dem sich Damien befand. Es bereitete ihr Verdruss dass sie mit niemandem reden konnte. Doch an wen sollte sie sich wenden? Sie war allein, mit zwei scheinbar unschuldigen Zivilisten, welche ihr höchst suspekt waren, und dem Gefangenen, einem vermeintlich abtrünnigen Wächter. Wohin sollte sie sich bei dieser Auswahlmöglichkeit wenden?
Nachdem sie einige Augenblicke verdrossen ins Leere geblickt hatte marschierte sie entschlossen auf den Karren zu.
Damien lehnte noch immer mit teilnahmslosem Blick an der Wand. Auf ihre Fragen hatte er ihr vorhin nicht geantwortet. Sie hoffte dass er jetzt gesprächiger sein würde, bezweifelte es allerdings.
"Hey, Bleicher!", wurde Damien aus seiner apathie herausgerissen.
Er senkte den Blick und erblickte die Gnomin. Wie hieß sie noch gleich? Amalarie, oder so... "Was willst du?" Er versuchte möglichst abweisend zu klingen, er hätte gerne seine Ruhe gehabt. Es war ihm nicht vergönnt.
Zielstrebig kletterte die Gnomin an ihm hinauf, bis sie auf seiner Schulter stand und blickte ihm fest in die Augen.
"Was soll dieser ganze Sch**ß hier, hm? Irgendwas an dem ganzen Braten riecht verdammt faul!" Abermals schwieg Damien. Amalarie wurde wütend. "He, antworte gefälligtst, wenn ich dich was frage!"
Damien blickt einihge Augeblicke ins Leer, dann sagte er mit rauher Stimme: "Warum fragst du mich das? Warum redest du überhaupt mit mir? Ich habe Unschuldige misshandelt."
"Ich weiß nicht so recht wem ich trauen kann...", überlegte die Gnomin. "Aber diesen beiden dort auf jeden Fall nicht! Sie kommen mir seltsam vor! Und sie kennen sich! Das hab ich aus Zwanzig Metern Entfernung gesehen! Auch weiß ich nicht ob ich dir trauen kann! Du bist so verdammt undurchsichtig!!", beschwerte sich die Gnomin, als verhielte Damien sich nur so, um sie zu ärgern. "Aber du bist der einzige, der mehr darüber wissen könnte! Also, was steckt wirklich hinter Cims neuen Schützlingen? Ist es wahr, sind sie einfach nur unschuldige Opfer deiner Misshandlungen? Spucks aus, na los!!" Die Gnomin blickte ihn herausfordernd an.
Damien war etwas verwirrt, er hatte es noch nie mit solch einer direkten Person zu tun bekommen. Konnte er ihr vertrauen? Er starrte der Gnomin tief in die Augen, was sie zu seinem Verdruss jedoch nicht einzuschüchtern schien. Schließlich sprach er. "Es ist wahr, was Lara mir anlastet. Ich habe den Jungen angeschossen. Anschließend zerrte ich ihn in den Wald und fügte ihm Schmerzen zu."
Die Gnomin blickte ihn atemlos an. "Es stimmt wirklich?", sagte sie fassungslos. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie hatte sie es nicht wirklich geglaubt.
"Ja", knurrte Damien.
"Verdammt, ich hoffe du versauerst hier drin!", rief Amalarie und sprang von seiner Schulter.
"Warte.", sagte Damien kalt. "Willst du den Reste nicht hören?"
Amalarie blieb stehen. "Welchen Rest?"
"Warum ich das tat."
Ama wandte sich ihm wieder zu.
"Es Stimmt was ich sagte", fuhr Damien fort. "Der Junge gehört zu den Räubern. Nur durch diese Methode konnte ich aus ihm herausbringen für wen sie arbeiten."
Die Gnomin blickte ihn an. "Und wer sollte das sein?"
"Das werde ich dir nicht sagen. Mir würde sowieso keiner glauben..."
Amalarie blickte ratlos ins leere. Konnte sie dem Szenekenner glauben?

21.02.2006 14: 48

Anette Knödel

Atera, Chi und Johan versuchten, sich so unauffällig wie möglich zu bewegen, damit sie nicht entdeckt wurden. Chi fiel dies unglaublich leicht und Atera schien auch keine größeren Probleme zu haben.
Johan wurde jedoch von einem Niesanfall überkommen und blieb ein wenig zurück, um die anderen nicht zu gefährden. Nach einiger Zeit hatte er sich wieder beruhigt und eilte den anderen hinterher.
Als er schließlich aufgeschlossen hatte, murmelte er eine Entschuldigung und konzentrierte sich schließlich darauf, unbemerkt zu bleiben.
Nach einer Zeit, die ihnen vorkam wie Ewigkeiten sahen sie in der Ferne das sporadische Nachtlager der Bösewichte.
"Was tun wir jetzt?", fragte Johan.
"Nun, ich wäle dafül, dass wil wiedel zulück gehen, um den andelen Bescheid zu sagen", schlug Chi vor.
"Wir könnten aber auch hier bleiben und warten, dass die anderen zu uns kommen", fügte Atera nachdenklich hinzu.

"...und dann sah er nur noch, wie etwas geflogen kam. Es war seine Frau, die ihm eine Hühnerkeule mit voller Wucht an den Kopf geworfen hatte. Ist das nicht unglaublich?"
Anette war außer sich. Sie wusste nicht, wie oft und in wie vielen Versionen sie diese Geschichte schon gehört hatte, aber sie konnte und wollte sie einfach so nicht glauben.
Stevens Begeisterung für diese spannende Geschichte hielt sich in Grenzen.
"Nun...Anette, richtig? Wir haben den Auftrag bekommen, uns von hinten anzuschleichen. So langsam könnten die Räuber in Sichtnähe kommen, also wäre es sehr freundlich, wenn wir beide etwas..leiser sein könnten, damit wir nicht gehört werden. In Ordnung?", klärte Steven die junge Frau etwas genervt auf.
"Alles klar, leise, heimlich und verstohlen und so. Wie zwei Assassinen, schon kapiert. Mucksmäuschenstill und...oh, was ist denn das da vorne?"
Die Gefreite konnte in weiter Ferne einen großen, unförmigen Wulst ausmachen, der höchstwahrscheinlich das Lager der Banditen war. Sie blieb kurz stehen, um sich zu konzentrieren und begann dann, sich weiter vor zu schleichen. Flüsternd bat sie Steven, es ihr gleich zu tun.

Neben dem Lager war nur sehr wenig Platz, an dem sie sich vorbei schleichen konnten, da das immer noch recht enge Tal ihre Bewegungsmöglichkeiten stark einschränkte. Fragend blickte Yogi zu Cim, der ihm zunickte.
Yogi fasste dies als Bestätigung auf, sich trotzdem vorbei zu schleichen, und versuchte sein Glück. Er konzentrierte sich ganz darauf, kein Geräusch zu erzeugen und achtete genaustens darauf, auf keine kleinen Äste oder ähnliches zu treten.
Scoglio tapste mehr oder minder unbeholfen hinter Yogi her, und Cim bildete das Schlusslicht. Unter einem der vielen Füße knackte ein Ast, und alle hielten gebannt den Atem an.

21.02.2006 15: 52

Scoglio

Lautes Gekrächze erhob sich, als Andrev vor Edwin auf und ab sprang und wild mit den Flügeln flatterte. Versuchsweise flog die Krähe ein kurzes Stück in Richtung Tür und blickte dann zurück, um zu sehen, ob Edwin ihr folgte.
Nach einigen derartigen Versuchen bewegte sich Edwin endlich auf die Tür zu, der Krähe hinterher, und schob dabei eine Fliege mit einem Schafskopf zur Seite. Andrev hämmerte mit dem Schnabel gegen das solide Holz und Edwin öffnete die Tür, als er an ihr angelangt war. Draußen flog Andrev ein wenig abseits, immer darauf bedacht, dass Edwin ihm auch weiter folgte. Als die beiden endlich in einer ruhigen Ecke angekommen waren, ließ sich die Krähe zu Boden hinab und begann, mit dem Schnabel in dem sandigen Boden herumzukratzen.
Edwin sah ihr geduldig und auch etwas gespannt zu.
Nach einiger Zeit hielt die Krähe inne und legte den Kopf schief. Dann hüpfte sie stolz zur Seite.
Edwin trat einen Schritt vor und bückte sich. Es bereitete ihm einige Mühe, zu erkennen, was dort auf dem Boden war, aber schließlich identifizierte er es als eine Reihe von beinahe gelungenen Buchstaben. Er las die Nachricht, die ihm die Krähe auf diese Weise hinterlassen hatte:

Ich bin es, Andrev.
Hilf mir hier raus!


"Du, Andrev? Wie mag dir das bloß passiert sein", murmelte der Zauberer und krempelte die Ärmel hoch. "Aber das werden wir gleich haben!"
Er vollführte einige besonders magische Gesten und die Krähe metamorphierte in Andrev zurück.
"Na also, das geht doch!", stieß Andrev hervor. "Dieses verdammte Mädchen wird dafür büßen!"


Es war kein angenehmes Licht, das Manika entgegenstrahlte. Sie musste schnell die Augen abwenden, aber das was sie noch hatte erkennen können, blieb auch vor ihrem inneren Auge bestehen.
Es war ein Gesicht. Ein schreckliches Gesicht. Selbst von einem Mitglied der großen Igor-Familie erwartete man so etwas nicht.
Der Mund war zu einem boshaften Grinsen verzogen - die Zähne stachen weit hervor, was nicht unbedingt nur an dem Fehlen der Lippen lag. Die Nase war grauenvoll zerquetscht, sie musste mehrere Male gebrochen worden sein - von einem Troll. Nur noch eine der Augenhöhle war von einem Auge besetzt, über der anderen war nur ein Hautfetzen.
Grunzende Geräusche kamen aus der Richtung des Lichtes und noch bevor Manika die Augen wieder öffnen konnte, wurde sie schon rüde am Arm aus der Kutsche gezogen. Sie fiel unsanft zu Boden, wurde aber sogleich wieder hochgezogen.
Endlich öffnete sie die Augen wieder.
Glücklich darüber, nicht als erstes wieder das abscheuliche Gesicht zu sehen, starrte sie geradeaus, vermochte aber nicht, etwas zu erkennen.
Allem Anschein nach befand sie sich aber noch draußen und nicht in einem Gebäude, wie sie vermutet hatte, als die Kutsche hielt. Sie meinte das Rauschen naher Bäume im Wind zu hören und spürte eine kühle Nässe auf ihrem Gesicht.
Noch bevor sie sich weiter umsehen konnte, wurde sie wieder am Arm mitgezerrt.


Nichts regte sich.
Die drei Wächter ließen den Atem erleichtert wieder entweichen und schlichen vorsichtig weiter. Doch plötzlich ertönte ein dumpfes Donnern und die drei blieben wieder erschrocken stehen.
Was war geschehen?


Johan, Atera und Chi sahen, wie im Feuerschein eine Gestalt aufstand, eine Weile stehen blieb und dann rasch auf ein Zelt zuging. Die Gestalt verschwand darinnen und es herrschte wieder Ruhe.
"Sie haben es wohl auch gehört...", flüsterte Atera den beiden anderen zu. "Was muss dieser Troll auch unbedingt stolpern."


21.02.2006 22: 06

Michael Machwas


Michael starrte wie hypnotisiert in das Feuer, dass die Wegelagerer in der Mitte des Lagerplatzes entfacht hatten. Wäre er nicht gefesselt dagesessen hätte es ein Richtig schöner Abend werden können. Rea wahr eingenickt, und lehnte an einem großen grauen Stein. Als sich Michael, ein mittelgroßer Stein langsam näherte. Bei genauerem hinsehen erkannte Michael einen kleinen Troll. So ein kleines Exemplar hatte er noch nie gesehen, sie meisten überragten Michael gut.
"Wir euch befreien werden" knirschte er leise, "Ich dir nagen jetzt deine Fesseln durch. Dann du lesen Zettel ich im Mund haben, und dann wir Starten", legte ein Stück Papier hinter Michael. Das Durchbeißen des Seils war für ihn kein ernstzunehmendes Problem. Nach einiger Zeit hatte der Troll dann auch Rea, und auf Michaels bitten auch Mortimer losgenagt. Gerade als er verschwinden wollte kam eine Gestalt auf sie zu.
"Wollt ihr etwas zu essen?" fragte die Gestalt. Wie aus einem Mund antworteten Michael und Rea "Nein, Danke".
Irgend etwas stimmt doch nicht, der Stein lag doch vorher noch nicht da, dachte der Mann, als er über den Troll stolperte. Gerade hatte er wieder das Feuer erreicht, als ein dumpfes Poltern aus der Schlucht erklang. Alle sprangen aufgeschreckt auf und griffen zu den Waffen. Doch der Anblick der sich ihnen zeigte wahr furchterregend. Eine Massive Wand aus je drei Trollen näherte sich dem Lager aus der Schlucht heraus. Gleichzeitig nahmen sie Armbrustschützen, die sich in den Seitlich aufsteigenden, mit Büschen und Felsen übersäten Hängen versteckt hielten unter Feuer.

Bei Edwin
Andrev Streckte sich, "Endlich bin ich dieses behämmerte Federteil los". Er versuchte noch einige mahle instinktiv mit den Flügeln zu schlagen, bis sein Körper endlich realisierte, das das bei einem Menschen ein reichlich dämlichen Anblick bot. Dann setzte er sich zu Edwin.
"So jetzt erklär mal" sagte Edwin, "wer den ganzen Murks hier zu verantworten hat." Und sah Andrev dabei auffordernd an.
"Das ist eine Lange Geschichte, Ich war mit meinem Trupp unterwegs um einige Leute aufzureiben, als sie plötzlich auftauchte. Du kennst doch Miranda oder?"
"Ja" erwiderte Edwin
"Also sie war unsere Auftraggeberin, ich schlich mich also an die Wächter an. Da sass ein Mädchen hinter einem Baum. Ich dachte mir nutzt du die Gelegenheit und nimmst sie als Geisel. Doch dann hat mich die blöde Kuh in einen Raben verwandelt. Wobei wenn ich das hier so sehe habe ich ja noch Glück gehabt."
Nach einiger Zeit, in der Andrev das ganze dann noch etwas ausführlicher beschrieb, ging Edwin zu dem kleinen Stall hinterm Haus.
"Hier hast du ein Pferd, ich will es aber wieder zurück haben, und wenn es geht am Stück!" Erläuterte er mit einem verschmitzten Zwinkern.
Als Andrev fort war setzte er sich nieder und überlegte
Die unfähige Gehilfin, überhaupt eine Frau in die Kunst des Zauberns einzuweihen, ein Lehrling der hauptsächlich Tierzauber, und den dazu noch nur falsch beherrschte, dass konnte nur einer fertig bringen. Allesauge, aber wahr Miranda wirklich so dumm sich auf einen Handel mit seinem Erzrivalen einzulassen?
Langsam schlenderte er in seine Hütte zurück, verscheuchte einen Wolf mit Schafskopf aus seinem Büro, und öffnete das Schloss einer Truhe.
Er hatte sie schon lange nicht mehr gebraucht, und entsprechend verrostet wahren Scharniere und Beschläge, doch nach einiger Zeit gaben sie mit einem lauten Quietschen nach. Da lag es, sein Omniskop, wie er es verpackt hatte, eingebettet in Samt, ohne den Winzigsten Kratzer oder eine Spur von Korrosion.
Vorsichtig Stellte er es auf den Tisch in der Mitte seines Arbeitszimmers, und kalibrierte es auf Andrev.

In Manikas Gefängnis
Manika öffnete ihre Augen. Es gab hier beinahe kein Licht, nur ein Modernder Eimer in der Ecke des Gewölbes strahlte ein unheimliches grünes Licht ab. Langsam tastete sie sich an der Wand des Gewölbes entlang. Die Wand war glitschig und feucht. Nach einiger zeit stieß sie auf einige in die Wand eingelassene Ringe. Dann auf etwas, das laut quiekte wen man es anfasste, und dann auf Holz. Es war wie alles hier feucht und glitschig. Sie hatte sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt, als vor ihr die Tür geöffnet wurde. Die Silhouette einer Frau zeichnete sich gegen das für Manika gleißend helle Licht ab. Im nächsten Moment wurde sie von zwei starken Männerarmen gepackt die sie ins Freie zerrten und auf den Boden stießen.
"Verneige dich gefälligst" herrschte sie der eine Mann an. Nach und nach konnte Manika ihre Umwelt wieder etwas besser wahrnehmen.
Langsam hob sie den Kopf und sah ihr gegenüber mit festem Blick an.

wieder zurück bei dem Wächtertrupp
Cim musste jetzt schnell handeln. Einer der Trolle wahr gestolpert und hatte einen solchen lärm erzeugt, dass die Wegelagerer auf jeden fall auf sie aufmerksam werden mussten. Also ließ er einen lang gezogenen Pfiff ertönen, dass war das Zeichen zum Angriff. Zu beiden Seiten des Lagers lösten sich Trolle aus der Wand. Er selbst war mit einigen Wächtern auf der einen Seite des Tales den Hang hinauf geklettert, auf der anderen Seite wahren, ausgenommen Ateras Trupp die anderen, unterstützt von einem Troll, der eine Belagerungsarmbrust in Händen hielt [17]. Auf einen zweiten durchdringenden Pfiff begannen die Wächter ihre Feinde unter Beschuss zu nehmen.

Bei Michael und Rea
Die durch den Angriff entstandene Verwirrung nutzten Michael und Rea, um sich aus dem Lager zu verabschieden. Langsam und sich möglichst immer im schatten haltend erklommen sie den Hang. Nach einigen hundert Fuß nahmen sie Gestalten wahr, die sich schießender Weiße hinter großen Felsbrocken verbargen. Hinter ihnen war ein dumpfer Schlag zu hören, als die Trolle in der Mitte des Lagers miteinander kollidierten.

22.02.2006 0: 15

Rea Dubiata

Trolle, warum ausgerechnet Trolle? Es gab kein Entkommen, nicht zu Pferde. Und wenn sie keine Pferde hatten, dann konnten sie gleich einpacken. Sie waren zwar nur noch einige Meilen von ihrem Ziel entfernt, doch die Wächter würden sicher in der Nähe sein um sein Empfang zu nehmen. Nichtsdestotrotz schnappte sich Lucius seine Armbrust und winkte seinen besten Männern ihm zu folgen. Er deutete den Hang hinauf und schweigend begannen sieben Männern den Steilhang hinaufzuklettern.
Grimmig sah der Anführer zurück auf das Lager. Zwischen den zwei immer näher weiter aufeinander zukommenden Wänden aus Trollen galoppierten Pferde in Panik hin und her - doch das schien den Steinklötzen offensichtlich egal zu sein. Auch das die Pferde mittlerweile jeden der übriggebliebenen Wegelagerer dort unten mindestens einmal überrannt hatten, deren Fleisch mit ihnen Hufeisen bereits aufgeschlitzt hatten, zeigten die Trolle kein Mitleid. Grimmig spuckte Lucius Domitius, seit einem Tag Hauptmann von Mirandas Spezialeinsatztruppe auf den felsigen Boden. Er hörte ein Krachen von unten. Die Trolle waren aufeinander geprallt. Er wagte es nicht, sich umzudrehen um zu sehen, was geschehen war. Dann hörte er ein weiteres Geräusch.

Rea keuchte und versuchte mit Michael Schritt zu halten. Der hochgewachsene Mann war, obwohl er mittlerweile seinen Hund über den Schultern trug, um einiges trittfester und schneller als sie obwohl es immer steiler nach oben ging.
"Nur nicht runterschauen", flüsterte sie sich zu. "Du schaffst das schon, du bist den den Spitzhornbergen tausendmal geklettert...", das stimmt zwar nicht, denn es gab in ihrer Heimat genug Waldwege die man dem Weg über die Steinfelsen hatte vorziehen können, aber es verlangsamte ihren Herzschlag ein bißchen.
"Kommst du, Rea? Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit."
"Ich kann nicht so schnell wie du, bei allen Göttern!" rief Rea Michael säuerlich zu. Dann rutsche ihre schwitzige Hand von dem Felsbrocken ab den sie gerade hielt. Ihr stockte der Atmen als gleichzeitig ihr Fuß ins Leere trat. Ihr ganzes Gewicht hing nun an ihrer rechten Hand, die einen wackeligen Stein hielt, der nur darauf gewartet hatte hinunter in die Schlucht zu seinen großen Brüdern zu rollen. Vor Schreck und Angst konnte sie nicht schreien, sie keuchte nur und sah in Michaels weit aufgerissene Augen.

Miranda hatte sich immer noch nicht an den, in der Scheibenwelt normalerweise üblichen Brauch gewöhnt, verhüllende Kleider zu tragen. Trotzdem wollte sie es natürlich warm haben und so brannten alle drei Kamine im Raum sogar der, der nur zur Zierde war. Ihre Untergebene und vor allen Dingen ihre neue Gefangene schwitzten was das Zeug hielt.
"Du bringst mir dieses Mädchen auf welchem Grund, Vautam?", fragte sie leise, aber mit einem gefährlichen Unterton.
"Nun, die Wächter haben sie gut bewacht und so, da dachte ich..."
"Du hattest schon einmal versucht, sie zu töten, warum hast du es nicht getan?"
"Weil... weil sie ein Vampir ist?", fragte er mehr als dass er damit irgendeine Art der Rechtfertigung ausdrückte.
"Sehr interessant", sagte Miranda und betonte ihre Missbilligung indem sie ihre Hand hob und die Handfläche nach oben drehte. Ein grünleuchtender Ball erschien dort knisternd und schwebte über ihren Fingern. "Das heißt, du bringst sie mir, damit ich sie umbringen kann? Wie nett von dir, endlich etwas, das mir mehr Spaß macht als zuzusehen wie meine Spezialtruppe einen Kampf nach dem anderen versaut weil sie zu sehr mit ihren Machtspielchen beschäftigt ist."
Das Mädchen, dass in der Mitte der großen Halle kniete zitterte mittlerweile am ganzen Leib, trotz der Hitze. "Bitte, Ma'am, bitte.. ich tue was sie wollen, bitte, lassen sie mich leben!", flüsterte sie unter Tränen, die sich mit Schweißperlen vemischten.
"Schon gut, schon gut, lass dein Gewinsel...", sagte Miranda entnervt und wies einige Wachen an, sie wegzusperren. "Und nun zu dir Vautam, ein paar Meilen von ihr ist mein Trupp in Gefahr. Sorg dafür, dass sie sicher und ohne eine Spur zu hinterlassen hierher kommen. Falls sie gefangen werden, töte sie. Alle, ausnahmslos. Die Wächter dürfen unseren Aufenthaltsort nicht erraten, verstanden?"
Vautam nickte. "Manika könnte wertvoll für dich sein, sie weiß einige Dinge..."
"Das weiß ich, Vautam, ich habe dich beobachtet. Lass das mal alles meine Sorge sein. Jetzt geh!"
Der Vampir nickte abermals und ging zum Fenster, er öffnete es und sprang.

Lucius schnappte nach dem fallenden Bündel und bremste so den Fall seiner ehemaligen Gefangenen. "Du schon wieder, hast du Sehnsucht nach uns?", grinste einer seiner Untergebenen.
Starr vor Schreck hing die von spitzen und runden Steinen verunstaltete Frau an Lucius' Hand hinunter. Leblos baumelte lag sie schräg an der Felswand, die sie hinuntergepurzelt war und es schien einige seiner Kumpanen zu missfallen, dass sie unter ihren vier Lagen Unterröcken noch eine Hose trug.
Lucius knurrte. "Na toll, was machen wir jetzt mit ihr?"
"Wir lassen sie liegen? Ihre Leute sind doch sicher hier in den Nähe", sagte Friedhelm, einer von Lucius' besten Bogenschützen.
"Ich hätte da ganz andere Ideen", sagte Iberusk, ein grobschlächtiger Kerl aus Borogravien und eigentlich nur wegen seiner enormen Kraft jemand, den Lucius immer wieder auf Feldzügen bei sich haben wollte.
Der Befehlshaber sah den Borograven mit einem abschätzenden Blick an.
"War nur ein Scherz, Mann!", sagte Iberusk, als er sich dem Blick Lucius' nicht mehr erwehren konnte. "Weißt du wie lange ich nicht mehr bei meiner Frau in Borogravien war, ja, weißt du das?"
"Wir sind nicht zum Spaß hier, mein Freund. Du nimmst sie über die Schulter und trägst sie nach oben, kapiert? Wer weiß, ob sie Miranda nicht vielleicht ein paar nette Dinge über ihre Leute erzählen kann..."
"Wenn wir es überhaupt bis zu ihr schaffen," sagte Friedhelm und setzte den Weg fort, bevor ihm jemand zustimmen oder widersprechen konnte.

Michael kletterte über den Rand der Schlucht. Er hätte Rea vor sich klettern lassen sollen und er hätte wieder zurück gehen sollen, doch er hatte die Wegelagerer gesehen, die ihnen nachkamen. Falls Rea den Fall überlebt hatte, konnten sie sich gleich um sie kümmern. Und wenn die Wegelagerer sie hatten - nun sie mussten auch hier hoch - und dann war er im Vorteil... Nein, er wäre im Vorteil, wenn er eine Waffe gehabt hätte. Suchend sah er sich um, nahm dann endlich Mortimer von den Schultern, der erst einmal sein neues Revier markierte, und ging zum nächsten Baum um dort einen Ast zur Keule um zu funktionieren.
"Michael!"
Voller Erleichterung hörte der Vektor die Stimme seines Abteilungsleiters und drehte sich in die Richtung aus der sie kam. Parallel zur Schlucht lief ein Trupp Wächter auf ihn zu.
"Geht es dir gut? Wo ist die Hexe?", fragte Cim außer Atem und die restlichen Wächter schienen genauso aufgeregt zu sein.
"Ja und Rea ist gestürzt, habe keine Ahnung wie es ihr geht, ist wohl wieder im Tal... und gleich kommt der Rest der Wegelagerer hierher!"
Das hatte er keine Sekunde zu früh gesagt, denn in diesem Moment hörten sie einen leisen Fluch aus Richtung der Schlucht. Noch bevor sie reagieren konnten standen drei, dann fünf, dann sieben Männer am Rande der Schlucht. Einer hatten einen großen Haufen Kleidungsstücke über seine Schulter geworfen und die Wächter sahen richtig, das war Rea.
Der alte Mann trat vor während der große, bullige seine Last von beiden Schultern auf nur eine verlagerte, um den anderen Arm für sein Schwert frei zu bekommen.
"Eine Bewegung und eure Freundin fliegt den Abhang runter."

22.02.2006 17: 50

Yogi Schulterbreit

Die Wächter standen da und schluckten während sie nach unten sahen, fast hätten sie damit mehr Lärm gemacht als die übergroße Fledermaus die sich mit rauschenden Flügeln den Banditenlager näherte.
Die Fledermaus erreichte nun die Banditen zog noch einen majestätischen Kreis über ihren Köpfen, damit auch die letzte noch so hirnverbrannten Mitglieder der Bande ihn bei seinen Auftritt beobachten konnten und landete sanft in Vampirgestalt neben dem alten Mann der die "Verhandlungen" begonnen hatte.
"Sir, sollten wir nicht etwas tun? " flüsterte Yogi aus seinem Mundwinkel und schiele dabei zu Cim.
"Wir warten ab, sie werden ihr nichts tun sie wissen das sie gegen uns keine Chance haben würden." In Gedanken fügte Cim ein "hoffentlich" an den von ihm gesprochenen Satz an.
Die Diskussion schien beendet zu sein und der Vampir sagte hörbar bevor er sich verwandelte, Rea packte und mit ihr davon flog: "Flieht, ihr Narren."
Mit einem Mal war unten die Hölle los und die Banditen flohen in alle Richtungen. Die Wächter blickten sich kurz an und stürmten nach unten.


23.02.2006 20: 41

Amalarie Mögebier

Im Wächterlager vor dem Angriff:

Amalarie stand unschlüssig vor Damien und sah ihn an. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und sie bekam einen verkniffenen Gesichtsausdruck. Es war nicht zum Aushalten! Es musste doch irgendetwas in seinem Gesicht zu erkennen sein, welches darauf hindeutete was der Szenekenner vorhatte. Ihr Kopf fuhr herrum und sie starrte das Mädchen an. Die Gefreite konnte es nicht benennen, aber diese Person war einfach nur unausstehlich! Und vor allem jetzt lief der Gnomin ein Schauer über den Rücken, sie befand sich auf Augenhöhe mit Lara und was Amalarie das sah gefiehl ihr ganz und gar nicht. Lara`s Augen wirkten einfach zu, Amalarie fand kein Richtiges Wort, böse.
Ein Gedanke schoß ihr durch den Kopf "Damien hat Recht! Ich werde es nicht erklären können, aber ich muss ihn losbinden!", sie versuchen unheimlich gelassen auf den Szenekenner zu zugehen. In diesem Moment hörten sie einen Lauten Knall und Amalarie hechtete in Damiens Richtung.

In der Luft:

Ihr Zopf hatte sich gelöst und eine leichte Brise fuhr ihr durch die Haare. Die blonde Frau spürte eigentlich keinen bestimmten Punkt ihres Körpers der Schmerzen würde. Dies lag an der Tatsache, dass ihr kompletter Körper nur aus Schmerzen zu bestehen schien. Sie öffnete die Augen und schloß sie im selben Augenblick wieder. Die Hexe hing in der Luft! Sie war schon öfter mit ihrem Besen unterwegs gewesen, aber das hier war irgendwie anders. Ausserdem spürte Sie ganz genau eine Hand an ihrem Hintern die da auf gar keinen Fall hingehörte! Rea Dubiata fühlte die Arme unter ihrem Körper, die sie mit einer faszinierenden Leichtigkeit in der Luft hielten.
Ihre Gedanken rasten Ok, Rea jetzt ganz ruhig, du bist ungefähr in der Höhe in der du immer fliegst. Du solltest darauf achten nichts...dummes zu tun. Auf jeden Fall werde ich in der Luft getragen und ich glaube, ich weiß leider wer mich hier auf dem Arm hat.
Die Vektorin atmete nocheinmal tief durch Nun gut, Freundchen, wir sind zusammen in der Luft, wenn ich hier schon nicht weg kann, kannst du mir noch einige Fragen beantworten!
Sie öffnete die Augen.

25.02.2006 1: 08

Johan Schaaf

Amalarie hatte ein riesiges Glück, denn durch das laute Geräusch überrascht blickten sich in diesem Augenblick sowohl Lara als auch der seltsame Junge um, weshalb sie nicht sehen konnten, wie sie flink hinter dem gefesselten Damien verschwand und dort damit begann, die Knoten des Seiles zu lösen. Zwar sahen die beiden schnell ein, dass sie keine Chance hatten, die Ursache des Knalls zu erkennen, doch der kurze Augenblick, den sie abgelenkt waren, hatte gereicht und, als sie wieder hinschauten, fragte Lara den Szenekenner gereizt: "Wo ist die Gnomin hin? Vor ein paar Sekunden war sie doch noch da?"
Scheinbar überrascht hob jener den Kopf. "Ich habe keine Ahnung", log er und spürte, wie seine Hände langsam wieder frei wurden.
Die junge Frau erhob sich langsam und machte, gefolgt von Kado, ein paar Schritte auf ihn zu, wobei sie drohend die Faust erhob "Versuch nicht, mich zu verarschen, klar? Ich wette, die Kleine führt irgendwas im Schilde, und..."
Blitzschnell rollte der Hauptgefreite sich zur Seite und vom Karren, während er gleichzeitig die letzten, lose herabhängenden Fesseln abstreifte. Mit einem kurzen Sprung war er, nachdem er sich aufgerichtet hatte, bei seiner Waffe, welche die anderen Wächter unvorsichtigerweise am Lagerplatz gelassen hatten, hob sie auf und richtete sie auf seine Gegner.
"Keinen Schritt weiter!", schrie er, als er langsam und ohne sie aus den Augen zu lassen rückwärts ging. Und an die Gnomin gewandt, die sich, selbst noch völlig aus der Fassung über seine schnelle Reaktion, immer noch keinen Zentimeter bewegt hatte: "Danke Amalarie, aber an deiner Stelle würde ich jetzt auch machen, dass ich hier weg komme!"
Damit drehte er sich um und rannte.
Lächelnd hob die Zauberin die Arme gen Himmel und murmelte einige Worte.

Johan war kein guter Läufer, jedenfalls nicht, wenn es darum ging, sehr schnell zu rennen, und so sah er sich, als sie den fliehenden Banditen hinterher stürmten, bald ganz hinten in der Gruppe der Wächter, wo er, außer einem wütenden Bellen gefolgt von einem lauten Schrei, auch nichts davon mitbekam, wie der mutige Mortimer den alten Mann zu Fall brachte, indem er zwischen seinen Beinen hindurch rannte und ihm das Gleichgewicht nahm.
Als sich das Tempo daraufhin jedoch wieder verlangsamte, da sie nun, weil eine weitere Verfolgung der restlichen Übeltäter aufgrund ihres zu großen Vorsprungs sinnlos erschien, einen Kreis um den Gestürzten bildeten, schloss der Verkehrsexperte rasch wieder zu ihnen auf, gerade rechtzeitig um zu sehen, wie Cim sein Schwert auf den Mann richtete.
"Du bist nun unser Gefangener", erklärte er. "Aber dir wird nichts passieren, wenn du uns einige Fragen beantwortest. Steh auf!"
Nachdem er getan hatte wie ihm geheißen, wurden ihm schnell und ohne dass er sich gewehrt hätte von den Wächtern seine Waffen abgenommen. Schweigend blickte er zu dem Oberfeldwebel auf.
"Nun gut", sagte dieser, nun etwas freundlicher. "Ich denke, es wäre am besten, wenn wir zuerst einmal zum Lager zurück gehen."

Sie öffnete die Augen.
Und sah einen rasch näher kommenden Felsvorsprung, auf dem man sie schon wenige Sekunden später wieder absetzte. Rea fluchte, als die große Fledermaus sie einfach sitzen ließ und wieder umkehrte.
Vautam hätte ebenfalls geflucht, hätte er sich in seiner menschlichen Form befunden und Stimmbänder besessen, die so etwas zuließen, doch so kam nur ein hohes Kreischen aus seiner Schnauze. Aus der Luft hatte er gesehen, wie dieser dumme Alte gestolpert und von den Wächtern gefangen genommen worden war, und es widerstrebte ihm sehr, noch einmal zurückfliegen zu müssen. Leider hatte er aber klare Befehle, was in so einem Fall zu tun sei...

Kerel und Samin waren nun schon mehrere Tage unterwegs. Nachts schliefen sie in einsamen Wirtshäusern oder den Scheunen von Bauern, doch meist nur sehr kurz, da sie ihr Ziel so schnell als nur möglich erreichen wollten.
"Ich fürchte mich Meister", meinte der Lehrling an diesem Tag. "Was, wenn dieser schreckliche Vampir uns nun findet, bevor die Statue in Sicherheit ist?"
Der alte Meister seufzte: "Das wird nicht passieren, Kerel. Wir reisen unauffällig und niemand kann wissen wo wir sind, oder wo wir hinwollen. Und danach, wenn wir unsere Mission beendet haben, können wir uns wieder in Ankh-Morpork absetzen. Der Wächter Cim Bürstenkinn kann uns sicher helfen."


25.02.2006 18: 27

Michael Machwas

Rea sah sich um. Vor ihr lag das Tal, in dem sie zuletzt gewesen wahr. Links von ihr ging es ungefähr dreißig Meter nach unten, Rechts von ihr auch. Und hinter Ihr ging die Felswand noch ungefähr fünfzehn Meter nach oben. Ein denkbar unpraktischer Platz um auszuharren. In einiger Entfernung, es mochten ungefähr sieben Meilen sein, erkannte sie ein Feuer, Es musste das Feuer der Banditen sein, Nichtmehr ganz so fern sah sie einen neuen Lichtpunkt erscheinen. Dann Preschte ein Reiter Direkt auf den Felsen zu auf dem sie Saß, und verschwand, vermutlich in einer Grotte unter dem Felsen. Es wahr zugig hier oben, Rea wickelte sich noch enger in ihre Uniform und Fröstelte.

Langsam erhob sich der Alte Mann, die Wächter hatten ihm die Hände auf den Rücken Gebunden. Er hatte einen Stumpfen Blick als er Cim ansah.
"Ich werde Nichts sagen" erwiderte er. Dann ließ er sich von den Wächtern vorwärts in Richtung lager Stoßen. Im lager der Banditen angekommen beschloss Cim, das sie, bewacht von einigen Trollen wohl hier am sichersten währen.
Mit zwei anderen Wächtern machte er sich auf den Weg um sein Personal, seine Gäste, und seinen Gefangenen, so wie die Pferde nachzuholen.
Sie hatten gerade den Letzten Felsen Passiert, der ihnen den Blick auf ihren Lagerplatz versperrte, als erst ein Großer bleicher Schatten an ihnen vorbei schoss, ein Kleinerer Schatten flitzte über die Fläche die jetzt vor ihnen lag, und die mit den verwunderlichsten Sachen bedeckt war.
Leider auch mit einem ziemlich großen Brandfleck, dessen Ursprung sich Cim genau so wenig erklären konnte, wie den Diverser Brathähnchen, einiger Miniaturmarktstände, vielen Girlanden, einer Menge Staub, und eines Rosa Elefanten, der sichtlich unter seiner Farbe Litt. Cim Trat ins Freie vor den Felsen, während sich Scoglio und Atera noch dahinter hielten, jetzt erkannte er auch den Ursprung des Ganzen, aus dem Wagen den sie zurück gelassen hatten züngelten blaue Blitze, und im nächsten Moment Raste ein Feuerball in Richtung der Gnomin. Diese Rannte Direkt auf Cim zu, der sie und sich nur durch einem beherzten Sprung hinter den Felsen, vor dem Gebraten werden rettete.
Jetzt sah Cim sich die Atera beäugte die Gnomin Kritisch, und erkannte unter all dem Ruß, und einigen Luftschlangen Alamarie.
"Alamarie? Wass ist denn mit dir passiert?" fragte Atera, und etwas Sorge schwang in ihrer Stimme mit. Während neben den Wächtern immer wieder Feuerbälle, im wechsel mit Wasser, Fröschen, einem Flamingo und irgendetwas Grünes, Glibberiges einschlug versuchte Alamarie sich irgendwie verständlich zu machen.
"Cim gu ... reffe. Damien hatte re ... ara ist eine Bö ... rin und der Junge scheint mit ihr ... stecken. Zumindest ist er nicht mit uns geflohen."
Cim zog es Vor sich mit dem ganzen Trupp in Richtung Lager zurück zu ziehen.

Andrev Ritt durch den Wald. Die Truppe hatte ja eine Spur hinterlassen, die nicht zu übersehen war. In einiger Ferne entdeckte er ein Feuer. An dem Ein Wagen zu stehen Schien. Langsam ritt er Näher heran, und band dann sein Pferd an einen Baum. Edwin hatte ihm noch zwei Glaskugel mit Knallpulver mitgegeben, und gemeint das mann diese immer mal gebrauchen könne. Vorsichtig schlich er näher an das Feuer. Aus dem Wagen erklangen Stimmen, er erkannte die des Jungen, wie hieß er nochmal? Kado und die der Frau wieder die ihn verzaubert hatte. Dann war da noch eine sehr durchdringende Stimme zu hören, die einem Wächter gehören musste.
Vorsichtig nahm Andrev eine der Knallkugeln in die Hand, und warf sie dann mit Schwung ins Feuer. Dass sollte die beiden so lange ablenken bis er sie erledigt hatte.
Doch er hatte nicht mit der wucht der Explosion gerechnet. Es gab nicht nur einen Knall, sondern auch einen Großen Feuerball. Im nächsten Moment regnete es Funken, die ihn zwangen sich wieder in den Wald zurück zu ziehen.
Er hatte gerade den Schützenden Waldrand erreicht als er ein Knistern vernahm, dass nichts Gutes verhieß. Aus dem Wagen leuchtete es Bläulich heraus. Im Mondenschein beobachtete er wie zwei Gestalten, eine Gruße und eine sehr kleine, in das Tal hinein flohen. Verfolgt von diversen Kugeln aus den verschiedensten Materialien, und, er traute seinen Augen nicht, einem Rosa Elefanten, der einige Meter Flog, und dann mit beleidigter Miene auf dem Boden aufschlug.
Om sei Dank, sie kann immer noch nicht richtig Zaubern dachte er bei sich. Langsam näherte er sich dem Wagen.


26.02.2006 16: 42

Anette Knödel

Kado war beeindruckt. Diese Lara wirkte bisher eher freundlich und ein wenig unscheinbar, aber jetzt zeigte sich, wieviel Macht wirklich in ihr steckte. Ob all die seltsamen Zauber alle Absicht waren, oder einfach spontane Summen aus Zorn und Magie, wusste der Junge nicht, und er wollte es auch nicht wissen.
Nervös schaute er sich um, und erblickte in ein paar Metern Entfernung eine Gestalt, die offenbar versuchte, unbemerkt zu bleiben.
"Das kann doch nicht...oder?", murmelte Kado vor sich hin, "Ich habe ihn doch vor so langer Zeit verlassen! Wie konnte er mich hier nur finden! Das kann unmöglich sein!"

Die Wächter versuchten, beruhigend auf Amalarie einzureden, damit sie zuerst einmal zu Atem kam, und dann die Ruhe fand, alles genau zu erklären. Sie interessierten sich vor allem dafür, was passiert war, und vor allem wieso es passiert war, und wer das angerichtet hatte. Damien wurde kaum beachtet, denn es gab im Moment wichtigeres als sich um einen Abtrünnigen zu kümmern, schließlich gingen von ihm keine seltsamen thaumaturgischen Entladungen aus.
Der Alte Mann bemerkte dies und versuchte, sich davon zu stehlen, als er plötzlich eine riesige Fledermaus vor sich sah. Sie kam mit Höchstgeschwindiigkeit genau auf ihn zu, und er wusste, dass sie es auf ihn abgesehen hatte. Schreiend rannte er zurück zu den Wächtern und ließ sich vor Anettes Füßen fallen.
Diese beugte sich zu ihm herunter und fragte: "Was ist denn los? Was schreist du denn so, hm?"
Der Alte brachte vor Angst kein Wort heraus und deutete nur in die Richtung, aus der die blitzschnelle Riesenfledermaus herbei sauste.
Anette sah in eben diese Richtung und ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Ihre Kinnlade klappte herunter, doch auch sie brachte keinen Ton heraus. Panisch griff sie hinter sich und zupfte an dem nächstbesten Ärmel, den sie erreichen konnte.

27.02.2006 3: 21

Cim Bürstenkinn

"Würdest Du bitte meinen Arm wieder hergeben?"
Nach wie vor produzierte Lara die eigenartigsten Dinge, und die Frage stellte sich beinahe automatisch, was sie eigentlich zu Zaubern beabsichtigte.
Die zitternde Anette hatte Atera ihren Arm aus dem Schultergelenk gerissen und sah nun erschrocken auf die Hand die vor ihrem Gesicht am Gelenk baumelte, und bekam davon nicht soviel mit.
In diesem Moment sah Atera ebenfalls die riesige Fledermaus, warf sich rein instinktiv gegen die junge Frau und warf sie um.
"Heee. Ich wollte Deinen Arm doch gar nicht..", protestierte die am Boden liegende Informantenkontakterin als der Vampir sich noch in der Luft in seine menschliche Form verwandelte, seine Hände um den Hals von Lucius krallte und ein Knacken verriet was gerade mit seinem Genick geschehen war.
Langsam richtete sich der furchtbar entstellte Untote auf, hob Anette hoch und wischte beinahe abfällig die einarmige Zombiefrau zur Seite.
"Du wirst es lieben, mit mir durch die Nacht zu jagen!", versprach er mit gebleckten Zähnen , und Anette versank regelrecht in der Magie des verbliebenen Auges dessen dunkler Glanz sie voll und ganz gefangen nahm . "Komm, und werde Vautams Gel.."
Übergangslos verschwand das Auge- gemeinsam mit dem Kopf . Letzterer produzierte ein eigenartiges Geräusch als er über den steinigen Untergrund kullerte.
"Scoglio hätte letztes mal schon machen sollen!".
"So endet also der mächtige Vautam?",fragte Atera und riss der jungen Wächterin genervt ihren Arm aus den Händen.
Interessiert kam Cim näher und duckte sich unter einem schnatternden Teddybären der auf Taubenschwingen durch die Luft flog weg, und hob den Kopf an den Haaren hoch. Er sah sich zurückversetzt , in die virtuelle Wirklichkeit des Ideamons:

Leb wohl, kleiner Wächter. Du hast Dich wacker geschlagen."
Mit diesen Worten schwebte Cim näher zu ihm, er sah die weiße Haarsträhne, die hypnotischen hellblauen Augen , sah die blitzenden Zähne, fühlte den Schmerz und eine wohlige Taubheit die sich in seinem Körper ausbreitete.


Niemals würde er diesen kalten Glanz der blauen Augen von Vautam vergessen - oder den Moment als sie sich rot färbten , als Cims Blut getrunken wurde, als er starb.

"Ich hab keine Ahnung wer Du bist, aber Vautam bist Du nicht!"
Damit warf er den Schädel in eine der züngelnden Flamme, und hörte grinsend zu wie er verbrannte.
"Kann mir jetzt mal jemand erzählen was hier los war?", Cim wich dem rosanen Elefanten mit einem angewiderten Blick aus, sprach aber niemand bestimmten an:" Wieso sieht es hier aus wie beim Häuptling unter dem Bett? Darf ich daran erinnern, dass ihr euch immer noch auf einer offiziellen Übung befindet!" Die Blicke die Cim nun erntete sprachen ihre eigene, recht unschöne Sprache..



*** Ankh-Morpork ***


"Seid ihr soweit, Gurke?" Silvia hatte sich in eine energiegeladene Nahkampfwaffe verwandelt. Die Szenekennerin, fand es es immer noch höchst unlustig mit einem Troll beschwert in den Ankh geworfen zu werden, und hatte sich vorgenommen den Kerl dafür zur Rechenschaft zu ziehen.
Rurik war gar nicht so weit, und suchte immer noch nach einer Gelegenheit sich wieder zu absentieren. Ich hätte sie untergehen lassen sollen dachte er sich, und zog unsicher seine Axt. "grmpf", sagte er und Silvia deutete das als ja.
"Nicht wissen wofür aber bereit bin!", antwortete Silicic. Er hielt eine riesig anmutende Ballista geschultert, und Silvia nickte ihm als Zeichen zu.
"STADTWACHE VON ANKH-MORPORK! WIR JETZT REINKOMMEN!"
Damit legte er die Ballista an, trat die Tür ein und ging voran in die riesige Villa.
Silvia hatte ebenfalls ihre Armbrust angelegt, und folgte ihm vorsichtig, während Rurik sich langsam rückwärts schlich. Breit grinsend drehte er sich um, und wollte eigentlich pfeifend davon gehen - immerhin wartete seine Brücke - jedoch stand genau hinter ihm, ein großer Mann, mit einer weißen Strähne im sonst dunklen Haar und sah in ausdruckslos an.
"Was glaubt ihr in meinem Haus zu suchen?"
Ruriks Nackenhaare stellten sich auf, und er umklammerte den Griff seiner Axt so fest, dass die Knöcheln weiß hervortraten.
"Ein Höflichkeitsbesuch?", versuchte Rurik und stolperte wieder rückwärts. Die Hand des Mannes
schoss nach vor und hob den stämmigen Zwerg mühelos hoch.
"Eigentlich mag ich ja kein Zwergenblut, aber hinterher, und das verspreche ich dir, bist Du sicher gesprächiger und hältst mich für deinen besten Freund!"
Die Welt um Rurik versank in einem Meer aus Blut, kurz glaubte er TOD zu sehen der traurig den Kopf schüttelte und weiter ging.
Etwas später erwachte er wieder, und wusste was er zu tun hatte. Er schulterte seine Axt und ging in das Haus zu den beiden Wächtern.


*** Auf einem Felsvorsprung ***


Rea hatte bereits zuvor bewiesen, dass sie nicht gerade geländegängig genannt werden konnte. Dennoch versuchte sie nun von dem kleinen Felsplateau weg zukommen und suchte verzweifelt nach Halt für ihre Füße sei es nun auf dem Weg nach oben oder unten, denn sie hatte keine Lust hier auf diesen deformierten Vampir zu warten. Sie entschied sich für den Boden - sah ein letztes Mal in Richtung des Feuers, das einige Meilen entfernt leuchtete, und ihr zeigte wo ihre Gefährten waren. Sie machte sich an den Abstieg, und es kam unweigerlich wie es kommen musste - sie fiel .
Schreiend, verzweifelnd nach Halt suchend stürzte sie, prallte gegen den Felsen und war endlich so benommen, dass sie nicht mehr merkte, wie ihr Fall immer langsamer wurde, und sie endlich sanft zu Boden schwebte.
Edwin nickte zufrieden und setzte sich auf einen Baumstamm. "Was bin ich gespannt, wer das Mädchen wohl ist. "


*** irgendwo verborgen ***


"MWAAAAAAA" Miranda warf Tische um, nahm einem Gardisten ein Schwert weg und tötete damit den nächsten.
Allesauge wich vorsichtig zurück und sah sie verwundert an.
"Es war viel zu leicht. Vieeeel zu leicht!", flüsterte sie, und kauerte sich auf den Boden. "Aber wo ist er jetzt ? Was plant er? Weiß er was ich vorhabe?"
"MWWAAAAA! Wie konnte ich nur so dumm sein?"
"Mylady? Ihr..." , doch die Veränderung , die Metamorphose die NUN mit Miranda vor sich ging, raubte ihm den Atem und er verdammte sich leise für seine Dummheit.

02.03.2006 17: 58

Rea Dubiata

Edwin trat näher an die junge Frau heran und betrachtete sie genauer. Sie schien ohnmächtig zu sein. Ihre langen Haare, die mal in einem Zopf zusammengebunden worden waren, sahen mitgenommen und zerzaust aus. Ihr Stirn zierten zwei Beulen und wenn man genau hinsah konnte man auf ihrer Wange eine dünne Narbe erkennen. Der Umhang den sie trug war so ausgefranst wie der Rock, was ihm sagte dass sie schon eine ganze Weile unterwegs war. Auf ihren Schultern waren seltsame Aufnäher und als Edwin ein wenig nachdachte, erinnerte er sich an die Abzeichen der Wächter in Ankh-Morpork, die ihn nicht selten den Weg zurück zur Unsichtbaren Universität gezeigt hatten, wenn er sich wieder einmal in einer Kneipe übernommen hatte.
Das Mädchen war also eine Wächterin. Aber was wollte sie gerade hier? Zu dieser Zeit? Dann fiel es ihm siedend heiß wieder ein, Andrev hatte von einer Gruppe Wächter gesprochen, die er hatte aufhalten sollen. Sie musste zu ihnen gehören, sie war eine Spielerin in diesem seltsamen, so plötzlich aufgekeimten Spiel. Schließlich bemerkte Edwin den Beutel, den sie mit sich trug, nahm ihn ihr ab und durchsuchte ihn. Sie enthielt Tonscherben und glibbriges, vielfarbenes Zeug, Eierschalen, bunte Federn und ein durchtränktes Notizbuch.
Dann regte sich das Mädchen.

Ein lautes Brummen begrüßte Rea zurück in der realen Welt. Einige gnädige Minuten lang hatte sie geglaubt, sie wäre zu Hause, zurück in den Spitzhornbergen an dem kleinen Bach, wo sie als kind gerne gewesen war. Doch die grelle Sonne die sie durch die geschlossenen Lider als grelles Rot wahrnahm und der kalte, harte Untergrund sagten ihr, dass sie sicherlich nicht mehr dort war, denn an ihrem Bach war viel weiches Moos und die Strahlen der Sonne durchquerten nur selten das dichte Blätterdach der Bäume des kleinen Wäldchens.
Rea versuchte, ihren Arm zu heben, doch ein schrecklicher Schmerz erreichte noch schnell genug ihr Gehirn um ihr mitzuteilen, dass eine Überstrapazierung der Muskeln wirklich nicht von Vorteil war. Sie beschloss, dass es reichte, die Augen zu öffnen. Ein Männergesicht, bartlos und noch relativ jung, begrüßte sie, doch sie beschränkte sich darauf, stumm nach oben zu schauen, ohne eine der Fragen die sich durch das Brummen in ihrem Schädel schlängelten zu stellen. Sie wollte warten, bis er etwas sagte, solange würde sie schweigen.
Die Kopfschmerzen ebbten langsam ab, als sie einige tiefe Atemzüge nahm, dann sah sie wieder den fremden Mann an und musterte ihn von oben bis unten. Er wirkte ganz normal, trug dunkle Lederhosen und einen ziemlich schäbigen Mantel. Ein Schwert hing an seinem Gürtel an dem auch noch einige Beutel baumelten. Außerdem trug er einen Rucksack, wie sie nach einigen Sekunden registrierte. Wenn sie Glück hatte, war das nur ein Wanderer, der sie zufällig gefunden hatte. Aber eine Person wie Rea, die einige Götter bereits persönlich kannte, glaubte nicht an Zufälle.

Jeder andere Mensch hätte zumindest die Frage gestellt, die einem zuerst in den Sinn kam, wen man aus einer Ohnmacht erwachte: "Wo bin ich?", doch dieses Mädchen blieb still. Und ruhig. Also musste er wohl anfangen, vielleicht könnte sie ihm ein paar Geschichten erzählen, immerhin waren die Wächter von denen Andrev erzählt hatte, Vautam und damit Miranda hinterher.
"Was tust du hier?", war das beste was ihm einfiel.
Das Mädchen schwieg und zog nur kurz die Augenbrauen zusammen.
"Ah, du hast Angst, mir etwas zu verraten, habe ich recht? Du glaubst, ich gehöre der falschen Seite an?"
Das Mädchen schwieg weiterhin, doch Edwin störte sich nicht daran.
"Lass mich dir erzählen was ich bereits über dich weiß: Du bist eine Wächterin aus Ankh-Morpork und du bist unterwegs um einen gewissen Vautam aufzuhalten. Das ist sehr löblich, führt aber in die falsche Richtung, weißt du? Von all den Feinden die du bislang hast ist Vautam immer noch der angenehmste." Er grinste und beobachtete, wie die Wächterin hinter einer wächsernen Gesichtsfassade nachdachte.
"Du musst nicht mit mir reden," sprach er weiter. "Aber du kannst mir vertrauen, deine Feinde sind auch meine Feinde."

Kerel schnaufte als er sich seinen Weg durch die kalten Berge am mittwärtigen Rande der Spitzhornberge bahnte. Er hatte darauf bestanden, den Aufstieg alleine zu machen und Samin wartete in einem Gasthof in einem der mittwärtigsten Dörfern der Scheibenwelt. Ihm stand ein gefährlicher Aufstieg bevor. Er hatte gehört, dass schon alternde Helden, einer davon sogar im Rollstuhl den Aufstieg geschafft hatten, warum nicht auch er, Schützer der Realität?
Samin hatte gesagt, dass die Statuen bei den Göttern versteckt werden sollten. Er sollte sie freundlich darum bitten, denn dort würden die Statuen am sichersten sein. Die Götter wussten um ihre Bedeutung. Die Götter wussten, dass irgendjemand irgendwann die Realität so schustern könnte, dass es keine Götter mehr gab. Und keine Statue.

03.03.2006 22: 50

Cim Bürstenkinn

Samin brütete über einem Glas Rotwein und machte sich ehrlich Gedanken über seinen Gehilfen.
Auch wenn Kerel auf dem Papier nun ein "Meister" war - seine flapsige Art hatte sich nicht
geändert - genauso wenig die daraus resultierenden Probleme und die Sorgen die Samin damit hatte.
Aber was ihm wirklich Gedanken machte, war dass er nicht vorhersehen konnte was da eigentlich
passierte, obwohl es sein verdammter Job und seine herausragendste Fähigkeit war.
Etwas schien sich wie ein finsterer Schatten über die Zukunft zu legen und alles vor ihm zu verbergen was Vautam, seine Pläne oder Verbündeten betraf. Gleichzeitig wusste er genau, dass etwas passierte, und konnte nichts tun das zu verhindern.
Irgendetwas entging ihm, und er hatte nur noch eine knappe Minute bis Kerel seinen Irrtum bemerken und zurück kehren würde.
Plötzlich erschien alles ganz klar vor seinem geistigen Auge. Es ging nicht um die Ideamon-Statuen der Erzähler. Ganz im Gegenteil sogar.
Die Tür wurde aufgerissen und ein atemloser Kerel stürzte ins Zimmer und sah sich nach seinem Meister um
"Samin!", der junge Mann fiel in einen Stuhl neben Samin und stürzte dessen Glas Rotwein in einem Zug hinunter.
"Wir müssen unseren Plan leider ändern!Wir sind.."
Doch Samin unterbrach ihn. "...noch etwa 200 Meilen von Cori Celesti entfernt, und du wolltest
gerade einen alten, blinden, hilflosen Mann alleine in einem Wirtshaus mit einer Horde Trunkenbolde, und das soll keine Beleidigung sein, [18] sitzen lassen, nachdem Du ihn dorthin geschleppt hast und ohne Proviant aufgebrochen bist um auf einen Berg hinauf zu klettern den es hier noch gar nicht gibt. Können wir dann endlich gehen? Wir müssen zum Kloster, und zwar schnell!"
Kerel wollte schon nicken, als er endlich verarbeitet hatte was sein Meister so beiläufig gesagt hatte.
"Wieso zum Kloster? Das Kloster liegt unweit der Hütte, von der wir kommen und wir sind..."
Samin hob den Finger und beendete damit abrupt den Redeschwall. "Du hast während unserer weiteren Reise genug Zeit um darüber nachzudenken. Wir müssen uns beeilen. Komm jetzt endlich ".
Er verließ das Wirtshaus weder unsicher wie ein Blinder, noch gebrechlich wie der Greis der er war, sondern sicher, bestimmt und energievoll wie ein Mann, der plötzlich ganz genau wusste wo er hin wollte. Kerel kratzte sich verwirrt am Kopf und folgte ihm.

04.03.2006 0: 37

Damien G. Bleicht

Die Wächter befanden sich inzwischen im Lager der Räuber, da von ihrer eigenen Lagerstatt so gut wie nichts mehr übrig war.
Cim fragte sich immer noch, was überhaupt passiert war:
Der Lagerplatz war verwüstet. Der Karren, in dem sich Waffen Proviant und ein Großteil an Geld befunden hatten war verschwunden. Zum Glück hatte jeder Wächter durch die Konfrontation mit den Räubern wenigstens eine Waffe bei sich gehabt, zudem trug jeder zumindest einen kleinen Geldbeutel bei sich. Die Summe darin wüde aber wohl kaum für mehr als einen Tag reichen. Auch von ihren Pferden fehlte jede Spur, doch Cim war aufgefallen dass die Anzahl an rosa Elefanten die über das Gelände hoppelten, exakt der Zahl der Pferde entsprach, die sie bei sich gehabt hatten.Doch selbst diese konnten sie nun nicht mehr als Reittiere nutzen, da sie beim Anblick der Wächter verschreckt das Weite gesucht hatten und nun wohl irgendwo verstreut im Wald umhertrampelten. Eins war sicher, irgendetwas magisches war hier passiert, doch konnte sich niemand erklären, von wem oder was das ausgegangen war.
Von Lara und dem Jungen fehlte jede Spur und auch Damien war nicht mehr da. Cim glaubte sich zu erinnern, wie kurz nach ihrem Eintreffen eine bleiche Gestalt durch das Chaos geeilt war, doch durch die wirren Geschehnisse um ihn herum hatte seine Aufmerksamkeit auf anderen Dingen gelegen. Jetzt verfluchte er sich dafür. Amalarie war sehr aufgeregt und schien als einzige zu wissen, was wirklich geschehen war. Doch kam wenn sie den Munde öffnete nur unverständliches Gebrabbel heraus, was wohl ebenfalls irgendwie mit diesem seltsamen Vorfall zusammenhing.
Cim seufzte verbittert. Ihnen blieb wohl nichts anderes übrig, als das was vom Räuberlager übrig geblieben war - und das war nicht besonders viel - zu untersuchen, und zu sehen ob es dort noch irgendetwas gab, was ihnen nützlich sein konnte.

Damien lief fluchend durch den Wald, die Armbrust erhobend. Grimmig folgte er der Spur, die der Karren hinterlassen hatte.
Er hatte das Gefühl zum Narren gehalten worden zu sein. Zunächst hätte er sich niemals dieser hirnrissigen Expedition anschließen sollen. Doch sein wahrer Zorn galt dem verdammten Jungen und Lara, die es gewagt hatten, ihm die Wächter auf den Hals zu hetzen. Damien hatte inzwischen gemerkt, dass Lara wohl irgend etwas magischens an sich hatte. Doch das würd ihn nicht daran hindern, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Das hatte wenig mit Mut oder Tapferkeit zu tun, es war vor allem der Zorn, der Damien antrieb. Er hoffte dass er noch eine Weile anhalten würde. Doch momentan stand sein Entschluss fest, er würde Lara und den Jungen finden, und seine Unschuld beweisen. Und er gedachte, es ihnen schmerzhaft zu machen...

05.03.2006 13: 45

Amalarie Mögebier

Wo bin ich?? Was ist denn überhaupt passiert? !!Diese kleine Schlampe!!!Wo ist Damien? Ich muss zu Cim, es eilt!Wie komm ich hier raus??? Aufstehen!!

"Die Lampe ist ausgegangen!!! Alle auf Gefechtsstation!!", Amalaries Augen waren weit aufgerissen und panisch. Sie beförderte ihren Oberkörper ruckartig auf der Bahre in die Senkrechte.

Michael drückte die Gnomin sanft zurück auf ihr Lager und legte ihr erneut ein feuchtes Tuch auf die Stirn. Ein sanfter Windhauch ließ ihn herum fahren.
Anette stand in der Tür des Zeltes, das dem Trollangriff im Banditenlager widerstanden hatte. Das Zelt war Michael sofort für die Krankenversorgung zugewiesen worden.
Die junge Informantenkontakterin starrte auf die Gnomin, die auf der Liege lag und sich durch einen erneuten Fieberanfall hin und her warf.
"Es geht ihr sehr schlecht!", Michael holte sie in die Realität zurück "Das Fieber ist den ganzen Abend über stetig angestiegen und ich weiß nicht wie lange ich es noch unter Kontrolle halten kann."
"Aber, aber du wirst es doch wieder hinbekommen?", Anette starrte Michael an. "Sie hat ziemlich starke Verbrennungen!", er drehte sich wieder zu der Gnomin um "Und sie scheint auch noch von einem Zauber getroffen worden zu sein, gegen Zauberei bin ich leider machtlos" er zuckte die Schultern.

06.03.2006 19: 39

Anette Knödel

Damien irrte durch den Wald. Er war sich nicht mehr sicher, ob die Spuren, denen er folgte, wirklich zu Lara und dem Jungen gehörten, aber eine Wahl hatte er nicht. Er musste die beiden finden, wenn er seine Situation erklären wollte. Er fluchte leise, als er sich ein weiteres mal an einem der unzähligen, dornigen Büsche Arme und Beine zerkratzte. Doch sein Fluch wurde unterbrochen von einem heulen. Es erinnerte stark an einen Wolf, aber irgendetwas stimmte damit nicht, es war nicht so klar wie ein Wolfsheulen, es war irgendwie...wilder.
"Verdammt!", zischte er, "Jetzt hab ich mich mitten im Wald verlaufen. Das kann ja nur noch besser werden."
Weiteres Geheule durchdrang die Stille, und Damien trat wütend gegen einen nahen Baumstumpf.

Anette seufzte.
"Michael, brauchst du noch Hilfe?"
"Ja, Anette, bitte hol noch ein wenig kaltes Wasser, das, was ich hier habe, geht langsam aber sicher zur Neige."
Michael stand auf und reichte Anette einen beinahe leeren Krug voll Wasser. Anette nickte und verließ das Zelt.
Sie sah sich um, und ihr fiel ein, dass sie gar nicht wusste, wo sie Wasser her bekommen sollte. Sie drehte sich wieder um, und lugte in das Zelt hinein.
"Ehm, Michael, wo hast du denn das Wasser her?"
"Oh, richtig. Wenn du aus dem Zelt gehst, wende dich nach rechts und dann einfach nur geradeaus. Dann müsstest du schon sehr bald an einen kleinen Bach kommen."
"Danke, bis gleich."
An besagtem Bach angekommen, rieb sich Anette zunächst ungläubig die Augen. Hatte sie auch Fieberträume, oder war da wirklich ein Schatten, der sich hinunterbeugte, um zu trinken? Sie sah ein zweites mal hin, und dere Schatten war verschwunden.
Sie hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, und so beeilte sie sich, den Krug mit Wasser zu füllen, und machte sich schnellstmöglich auf den Weg zurück ins Lager.
Kurz vor dem Zelt hielt sie noch einmal inne, weil sie glaubte, ein seltsames Heulen gehört zu haben. Sie betrat das Zelt und reichte Michael den Krug Wasser.
"Und? Hat sich schon irgendetwas neues getan?"
Michael sah Anette bedauernd an und schüttelte den Kopf.
Man sah der jungen Frau an, dass sie innerlich mit sich kämpfte, und schließlich, wie sich ein Entschluss in ihrem Kopf fest setzte.
"Michael...hast du das eben auch gehört?"
"Was denn?"
"Ach, nichts weiter, es ist nicht so wichtig."

06.03.2006 21: 03

Johan Schaaf

Es war inzwischen schon spät am Abend und die verschiedenen Gruppen, die in der nahen Umgebung mit der Suche nach den vier Vermissten, Rea, Damien, Lara und dem Jungen, betraut worden waren, waren alle ohne Erfolg zum Lagerplatz zurückgekehrt. Die Stimmung war daher ziemlich gedrückt, auch wenn die beiden letzteren nun eher gesucht wurden, um zur Rechenschaft gezogen zu werden, und nicht, um sie weiterhin zu beschützen.
Cim hatte eine Besprechung angekündigt und so versammelten sich die verbliebenen Wächter, bis auf Malochax, der von einem versteckten Posten aus Wache schob, und Amalarie, welche zur Zeit bewusstlos und immer noch mit schwerem Fieber im Behandlungszelt lag, gerade um das Lagerfeuer.
"Sollten wir sie bis morgen nicht gefunden haben", fing der Oberfeldwebel an, als alle da waren, "dann müssen wir wohl leider ohne sie weiterreisen."
"LARA, VERSCHONE UNS", rief die Informantenkontakterin in ihren Fieberträumen nun schon zum fünften Mal.
Er ignorierte das sich in der Gruppe erhebende Gemurmel und fuhr fort: "Denn unsere Mission ist von zu großer Wichtigkeit, als dass wir uns von derartigen Verlusten - so schlimm sie auch sind - aufhalten lassen dürfen! Sowieso kommen wir nur um ein vieles langsamer voran als ich es gedacht hätte, und ich vermute, dass jemand uns gezielt aufhalten möchte. Ich weiß zwar noch nicht wer, oder warum... ich meine, den Überfall am Anfang unserer Reise hätte man ja ohne weiteres noch als unglücklichen Zufall gelten lassen können, auch wenn die Banditen zugegebenermaßen äußerst raffiniert vorgingen, doch inzwischen ist es ja doch schon recht deutlich: durch den zweiten Überfall, Wächter entführende Vampire und nicht zuletzt die Verräter, die sich geschickt unser Vertrauen erschlichen und jetzt mit unseren Vorräten auf und davon sind, drängt sich mir die Erkenntnis auf, dass unsere Feinde mächtiger, und vor allem mehr, sind, als es zuvor den Anschein hatte. Und das bedeutet jetzt wirklich, dass es nur noch um so dringlicher ist, dass wir unser Ziel erreichen, bevor es zu spät ist."
Er schwieg einen Moment, den der Gefreite Schaaf nutzte, um sich zu erheben.
"Ähm... ich möchte nicht unverschämt wirken, Sör", brachte er zögerlich hervor. "Aber wenn es wirklich so ernst ist... also, nicht dass ich einen Augenblick daran gezweifelt hätte, dass es das ist... solltest du uns dann nicht so langsam einmal erzählen, um was es eigentlich geht?"
Cim seufzte. "Ja, du hast recht. Ich hatte meine Zweifel, ob ich euch alles erzählen kann, aber ich denke, nach allem was ihr bis jetzt durchgemacht habt, habt ihr nun doch ein Recht, es zu erfahren."
Und so begann er, nachdem der Verkehrsexperte sich erleichtert wieder zu den anderen auf den kalten Boden gesetzt hatte, zu erzählen, und lange Zeit unterbrach ihn niemand[19].

Lady Silvia und der Troll waren noch nicht lange in dem Haus, sie hatten gerade die Treppe zum ersten Obergeschoss erklommen, als ihr auffiel, dass jemand fehlte.
"Wo ist Rurik?", fragte sie.
Silcic drehte sich verwirrt um. "Ich nicht wissen", antwortete er dann. "Vor ein paar Minuten er noch hinter mir war. Da ich aber haben keine Augen."
Die Gefreite verdrehte die ihrigen. "Aber es muss dir doch aufgefallen sein, dass er weg ist, oder? Ach, schon gut, ich habe es ja auch nicht bemerkt." Sie überlegte einen Augenblick. "Am besten gehst du noch mal kurz runter und schaust nach dem rechten, ja? Ich werde mich dann schon mal hier umgucken."
Damit wandte sie sich einer nahen Tür zu, öffnete diese und betrat den dahinter liegenden Raum. Aha, ein Badezimmer, dachte sie, während hinter ihr der Troll lautstark die Treppe hinab stampfte. Seltsam, es sieht so unbenutzt aus.
Sie hatte gerade ihre Armbrust am Rand des Waschbeckens abgelegt, um vorsichtig einige Spinnweben zu untersuchen, als sie aus der Eingangshalle einen dumpfen Klang vernahm. Überrascht machte sie einige Schritte auf den Gang hinaus und warf einen Blick über das Treppengeländer.
Rurik stand dort, in der einen Hand seine Axt, in der anderen einen großen und wahrscheinlich auch schweren Kerzenständer mit einer Ausbeulung, mit dem er den vor ihm stehenden, verblüfft aussehenden Troll offenbar geschlagen hatte.
"Gurke, was machst du da?", entfuhr es der Frau erschrocken und ärgerlich.
"Warum Du mich schlagen?", der Troll war mit dieser Frage recht beschäftigt.
Einen Moment später, als der Zwerg seinen Kopf hob und sie aus alles andere als normalen Augen anstarrte, in denen die reine Mordlust zu glühen schien, bereute sie es, etwas von sich gegeben zu haben. Sie hörte noch, wie der Kerzenständer zu Boden fiel, und die Schritte auf der Treppe, da war sie auch schon wieder im Badezimmer und hatte die Tür hinter sich zugeknallt.
Zum Glück: Da war ein Riegel! Schnell schob sie ihn vor und blickte sich dann hastig um. Da lag ihre Armbrust, mit der sie sich im Notfall verteidigen konnte, doch sie hatte nicht wirklich vor, einen Kollegen zu töten, auch wenn er offensichtlich durchgedreht war. Es musste eine Möglichkeit geben, zu entkommen.
Sie ging in Richtung des engen Milchglasfensters und hörte hinter sich Holz splittern. Panisch wirbelte sie herum und sah, wie die Axt lautstark durch die Tür brach.
"Hier ist Rurik!", rief er irre, als er durch die soeben entstandene Lücke zu ihr herein schaute.


07.03.2006 14: 46

Michael Machwas

Währe jemand auf Cori Celesti gesessen und hätte in die Weite der Scheibenwelt gesehen, dann hätte er ... nichts gesehen. Denn auf der Seite auf der sich unsere Geschichte abspielt war schon die Nacht herein gebrochen. Währe es aber hell gewesen, dann hätte er zwei Wanderer gesehen, einen Alten und einen Jungen, die sich dem Berg langsam aber stetig näherten. Zudem hätte er etwas schwarzes, währe die Scheibenwelt eine Pizza würde man es als Fliege bezeichnen, aber wir nennen es mal übergroße Fledermaus, umher schwirren.
Doch es beobachtete niemand die dunkle Seite der Scheibenwelt, und so fielen auch die im Wald umherirrenden Rosa Elefanten nicht auf, die sich um Mitternacht in riesenhafte Seifenblasen verwandelten, die mit einem Lauten Plopp platzten, und Pferde freigaben, nicht weiters auf. Nur ein Druide der mal wieder Nachtschicht als Auslieferer in der Steinkreisbranche jobbte schob schüttelte stumm seinen kopf, und setzte dann seinen weg Richtung Klatsch fort.

Michael war nach der Besprechung wieder zurück ins Zelt gegangen. Gegen den Zauber konnte er nicht viel ausrichten, aber gegen das fieber musste er doch etwas dabei haben. Hinter ihm warf sich Amalarie im Fiebertraum vom einen auf die andere Seite. Dann endlich, entdeckte er das kleine Päckchen dass er gesucht hatte. Klatschianische Kurbelwurz, dass sollte doch zumindest das Fieber senken. Nachdem Anette ihm auch noch etwas Wegerich, Kamille und "verlorener Hund" gebracht hatte, und er einige Kräuter aus seinem Rucksack geholt hatte setzte er einen Kräutersud an. Er sollte Amalarie in einen ruhigen schlaf versetzen, und ihre Körpertemperatur etwas senken. Allerdings hatte er das Rezept bis jetzt nur an wesentlich kräftigeren Gnomen getestet, und so war er vorsichtig was die Dosierung anging.

Mortimer streifte durch den Wald nahe dem Lager und nutzte jede Gelegenheit mit den Wölfen die In der Ferne zu hören waren, mitzuheulen. Er hatte sich gerade auf einen alten baumstumpf gesetzt, und fing an zu Heulen, als eine gestalt durch das Unterholz gelaufen kahm. Und ihm einen Tritt versetzte.Kunstbanause dachte sich Mortimer, aber was soll ich denn sonst erwarten. Na gut, dann geh ich halt zu Anette und zeig ihr mal wie man schön singt! und stolzierte von dannen. Er war schon beinahe im Lager angekommen, als er einen bekannten Geruch wahr nahm, es war teils der Geruch eines Menschen, und teils, und dann fing schon einige fuß entfernt etwas an zu heulen, Vorsichtig nährte sich Mortimer dem Heulen, und Stimmte mit ein.

Damien war einige Meilen durch das Unterholz gestapft als ihm bewusst wurde, dass der Baustamm gerade gejault hatte, als er ihn getreten hatte. Mit leichten Gewissensbissen ging er weiter der Spur nach, die nun immer mehr darauf hindeutete, dass sich ein Rad des Wagens Zerlegte, einige Speichen lagen auf dem weg, und bald entdeckte er in einiger Entfernung ein Feuer.


07.03.2006 19: 12

Chi Petto

Chi öffnete leise die Zeltklappe, um den hart arbeitenden Michael nicht zu stören. Das Resultat war, das der junge Arzt-Wächter erschrak und fast den halben Sud verschüttete, als der Achatene die Hand auf dessen Schulter legte.
"Verdammt, warum schleicht du dich so an? Ich war fast fert...".
"Luhig, Gefleitel, ich bin nul hiel, um unselel Patientin hiel zu helfen", Chi zeigte sein typisches Lächeln und hob ein kleines Tiegelchen hoch.
"Was ist das?", Michael sah es sich genau an. Es war ein roter Tontiegel und hatte zwei achatenische Zeichen darauf gemalt.
Chi beugte sich zur Gnomin hinab: "Medizin."
Michael nahm den Vampir am Arm: "Das ist meine Aufgabe. Ich habe nicht einmal eine Ahnung, ob du weißt, wie man so etwas handhabt."
"Es ist eine alte achatenische Salbe, Gefleitel Machwas. Es hilft beim Schlafen und lindelt Blandwunden.", der alte Mann zeigte auf die kleine Wächterin, "Wie diese. Veltlau mil. Wenn es nicht funktionielt, kannst du immel noch deinen.... Sud ausplobielen."
Michael bemerkte die kleine, zynische Pause in den Worten des Vampirs, ließ aber los.
Chi öffnete den Tiegel, nahm einen Holzlöffel aus seiner Jackentasche und trug die Salbe vorsichtig über den Körper Amalarie's. Sie atmete kurz darauf leicht, der Atem rasselte nicht mehr so schwer wie vorher.
"Interessant", entfuhr Michael.
Chi nickte: "Eule Älzte kennen ein paal del Kläutel nicht, um dies helzustellen." Er stand auf, "Eigentlich haben sie sich nie gloß dafül intelessielt. Sie mochten dieses "achatenische Wundelzeugs" nicht."
Michael nickte, ihm war klar, dass viele Ankh-Morporker viel von traditionellen Methoden hielten. Dies enthielt allerdings nur die eigene Tradition.
"Kann ich?", der VEKTOR zeigte auf den Tiegel und nahm ihn entgegen, als Chi ihn bereithielt. Er roch vorsichtig daran. Es folgte ein scharfer Stich in der Nase, der seine Atemwege von allen möglichem Zeug frei pustete, "Whoa..."
"Ja, es ist etwas schalf, abel es funktionielt", der Vampir setzte den Deckel wieder darauf und ließ den Tiegel in seinen weiten Mantel verschwinden.
"Kannst du...", die Stille wurde von einem Heulen zerrissen.

Alle Wächter, die noch gerade stehen konnten und nicht tief im Schnarchen weilten, waren halb bewaffnet, halb angezogen herausgestürzt und blickten verdutzt auf einen alten, nackten Mann, vor dem Mortimer saß und sich Schwanz wedelnd streicheln ließ. Er strahlte eine Ruhe aus und zeigte ein sauberes Lächeln, während er Cim entgegenblickte.
"Ah, Oberfeldwebel Cim nehme ich an?", er machte sich nicht die Mühe, seinen runzeligen Körper zu bedecken, während er schnüffelte. Dann blickte er direkt zu Chi und gab ein leises Knurren von sich.
Der Vampir sah zu Cim und räusperte sich leise: "Ich denke, ich ziehe mich zulück." Der Vorgesetzte nickte, aber Chi hatte nicht einmal darauf gewartet.

Der Oberfeldwebel wandte sich dem Neuankömmling zu: "Nun gut, du kennst mich. Aber wir kennen dich nicht, also..."
"Natürlich, Roven ist mein Name."
"Roven und?"
"Nur Roven, das muss für den Anfang reichen."
Cim verzog genervt das Gesicht: "Nein, das reicht mir NICHT. In dieser ganzen Sache passieren ständig eigenartige Dinge, ständig kommen neue Leute zu uns und dann kennen sie auch noch unsere Namen und verscheuchen Wächter aus was weiß ich welchen Gründen. Ich will endlich wissen, was hier vorgeht!"
Roven lächelte: "Kein Problem, Oberfeldwebel, aber ich denke, wir sollten uns damit zurück ziehen." Er zeigte auf Cim und auf sich. "Oh, und ich hätte gerne Kleidung."


07.03.2006 21: 13

Johan Schaaf

Lady Silvia war panisch einige Schritte zurückgewichen, während die Axt immer größere Stücke aus dem Holz schlug. In was, bei allen Göttern, war sie da nur wieder hineingeraten? Inzwischen war ihr klar, dass ihr keine Zeit mehr zur Flucht bleiben würde. Alles, worauf sie noch hoffen konnte, war, dass der Troll unten in der Eingangshalle sich schnell von seiner Überraschung erholte und ihr zu Hilfe eilte.
Und wie sie hoffte: Sicher würde sie gleich seine lauten Schritte von der Treppe vernehmen, wenn er heraufstürmte, um sie zu retten, und Rurik würde keine andere Wahl bleiben, als die Flucht zu ergreifen, wollte er nicht dem ungeheuren aber gerechten Zorn Silcics begegnen.
Doch das erhoffte Stampfen blieb aus.
"Was schaust du denn so entsetzte, meine Süße?", fragte der Zwerg spöttisch, während er ein weiteres Mal mit der Waffe ausholte. "Mache ich dir etwa ein kleines Bisschen Angst?"
Den Mund zu einem entsetzlichen, spöttischen Lachen weit geöffnet entblößte er, als er wieder zuschlug, zwei spitze Eckzähne.
Die Gefreite erschauderte. Dann dachte sie: Eckzähne???
Dass Rurik auf einmal zwei auffallend spitze Zähne besitzen sollte, war ihr neu, doch zusammen mit seinem seltsamen Verhalten ergab es in dieser Situation plötzlich durchaus Sinn für sie: Jemand musste ihn in der kurzen Zeit, in der sie ihn vermisst hatten, in einen Vampir verwandelt haben - hatte Oberfeldwebel Bürstenkinn nicht sogar von einem solchen Blutsauger geredet, bevor sie gegangen waren? - und das ließ einen Schluss zu, der ihr gerade äußerst willkommen war: Er konnte nicht sterben!
Mit schweißnassen Händen griff sie nach ihrer Armbrust.
"He, Kleine, was machst du denn da? Du willst doch nicht..."
Zinnnng...
Verdutzt schielte der Zwerg mit dem linken Auge auf den Bolzen, der seit dieser Sekunde in seinem rechten steckte und noch leicht zitterte. Einen kurzen Moment lang tat er gar nichts, bevor er dann ganz langsam und mit einem hämischen Grinsen seine Faust um ihn schloss, ihn mit einem vernehmlichen Knacken abbrach... und von der sich schwungvoll öffnenden Türe, welche hart gegen ihn stieß, zu Fall gebracht wurde.
Silvia spurtete an ihm vorbei die Treppe hinunter.
"Silcic!", rief sie. "Silcic! Wir müssen hier so schnell..."
Sie stoppte. Die Eingangshalle war leer... zumindest was den großen Troll betraf, der sie vorhin noch ausgefüllt hatte. Wohin war er verschwunden? Warum war er ihr nicht zu Hilfe gekommen?
Eine Hand tippte ihr von hinten auf die Schulter. Langsam und sich bewusst, dass Rurik - einmal ganz davon abgesehen, dass sie es mitbekommen haben müsste, wenn er schon wieder auf den Beinen wäre - mit seiner geringen Körpergröße ihre Schultern gar nicht erreicht hätte, drehte sie sich um.
Sie blickte in die ausdruckslosen Augen eines großen Mannes mit einer weißen Strähne im Haar.

"Ihr habt euch also mit der Hexe angelegt, was?", stellte der seltsame alte Mann fest, nachdem er sich umständlich in die Decke, die Cim ihm in Ermangelung besserer Kleidung gegeben hatte, eingewickelt hatte. Sie saßen gemeinsam ihn Michaels Behandlungszelt, dem einzigen, das sie noch hatten, wo sie zumindest vor den Augen der anderen Wächter geschützt waren, auch wenn gerade dies dem Oberfeldwebel leichte Sorgen bereitete. Amalarie schlief noch immer tief und fest und bekam nichts von dem mit, was sich um sie herum abspielte.
Der SEALS-Abteilungsleiter runzelte verwirrt die Stirn.
"Mit welcher Hexe? Falls du diese Lara meinst, die sich unserer Gruppe angeschlossen hatte..."
"Nein, doch nicht die!", unterbrach ihn Rowen. "Ich meine die Frau, die in der Burg ganz in der Nähe wohnt."
"Ich weiß immer noch nicht, wovon du redest."
"Hmmm..." Der Mann sah ihn durchdringend an. "Wenn das so ist... Ich selbst weiß nicht genau, was sie eigentlich ist. Sie war schon hier, als ich mit meinem Rudel hier ankam."
"Rudel?"
"Nun, du hast doch hoffentlich bemerkt, dass ich ein Werwolf bin?"
Cim schwieg.
"Na ja, wir kamen auf jeden Fall vor ein paar Jahren hier her, da wir... auch in unserer alten Heimat Probleme mit den Nachbarn hatten. Schon kurz darauf durften wir Bekanntschaft mit ihren Söldnern machen, ziemlich üblen Kerlen, wir ihr ja ebenfalls schon festgestellt habt, die uns klar machten, dass wir hier nicht erwünscht waren. Doch wir scherten uns nicht sehr darum, da wir keine Lust hatten, schon wieder weiterzureisen, und mit der Zeit fand sie sich wohl auch damit ab, uns in ihrer Nähe zu haben...
Sie schert sich eigentlich normalerweise nicht um Durchreisende, weshalb ich mich auch gewundert habe, als sie euch angriff. Aber in letzter Zeit ist sie sowieso irgendwie aktiver geworden: Ständig schickt sie ihre Leute aus, nachts sieht man große Fledermäuse bei ihr ein und aus fliegen, Kutschen, die Gefangene nach oben bringen..."
"Ähm, diese Kutschen..."
"Die letzte kam aus Ankh-Morpork, so wie ihr." Er zögerte kurz und fügte dann als Erklärung hinzu: "Ich erkenne das am Geruch, es ist nicht besonders schwer."
"Ankh-Morpork? Hm..." Während der Oberfeldwebel darüber nachdachte, kam ihm ein erschreckender Verdacht.


08.03.2006 16: 30

Scoglio

"Lieber Himmel!", stieß Cim hervor. "Wenn meine Vermutung stimmt, sollten wir so schnell wie möglich diese Hexe, oder was auch immer sie ist, aufsuchen. Kannst du uns zu der Burg führen, Rowen?"
Der Werwolf nickte.
"Ich denke schon. Aber seid gewarnt! Sie verfügt über einige Kräfte. Vielleicht sollte ich mein Rudel zur Hilfe rufen? Ich kann aber nicht versprechen, dass sie rechtzeitig kommen - wenn überhaupt. Sie sind in der ganzen Gegend verteilt und genug Zeit, um sie alle persönlich zu holen, haben wir nicht. Geh du schon mal nach draußen und weise deine Leute ein, ich komme gleich nach - in... anderer Gestalt."

Scoglio saß mit geschlossenen Augen gegen einen Baum gelehnt. Die letzten Ereignisse waren ihm zu schnell gegangen und er musste sie erst einmal in Ruhe verdauen.
Rea, Damien, Lara und der Junge waren fort. Was die beiden Nicht-Wächter betraf, kümmerte es ihn wenig. Er hatte sie nicht sonderlich beachtet und nach dem Zwischenfall mit den rosafarbenen Elefanten hielt er es für besser, dass die sogenannte Hexe nicht mehr bei ihnen war.
Aber um Rea und Damien machte er sich Sorgen. Würde Cim seine Ankündigung wohl wirklich wahr machen und am nächsten Tag auch weiterreisen, wenn die Beiden nicht wieder aufgetaucht waren? Der Troll wagte kaum, daran zu denken.
Auch um Amalarie machte er sich Sorgen, auch wenn er versuchte, diesen Umstand vor sich selbst zu verheimlichen. Diese unverschämte Gnomin hatte ihn herumkommandiert wie einen kleinen Rekruten und er hatte ihr auch noch widerstandslos gehorcht.
Wütend auf sich selbst starrte er eine Zeit lang einfach nur vor sich auf den Boden. Dann ertönten plötzlich Rufe und der Troll schreckte hoch.
"Alle Wächter sofort zum Zelt!" Es war Cims Stimme.

Scoglio war der Letzte, der am Zelt eintraf.
"Macht euch bereit", sagte Cim, als der Troll bei ihnen war. "In wenigen Minuten brechen wir auf."
"Wohin denn, Sir?", fragte Anette interessiert.
"Zu einer Burg in der Nähe. Dort werden wir wahrscheinlich auf diejenige treffen, die all diese Angriffe auf uns befohlen hat. Es könnte ein bisschen gefährlich werden, aber wir bekommen möglicherweise noch Unterstützung."
In diesem Moment trat aus dem Zelt hinter Cim ein Wolf heraus. Er würdigte die staunenden Wächter keines Blickes, wandte sich nach links und heulte eine ganze Weile lang.
Die Wächter blieben still und nach kurzer Zeit hörte man ein erneutes, aber bedeutend leiseres Heulen - wie eine Antwort. Einige weitere folgten, aber es waren nicht viele.
Die Stille, die darauf folgte, wurde schließlich von Cim unterbrochen.
"Jetzt steht nicht so untätig hier rum", sagte er. "Macht euch endlich bereit!"
Die Gruppe löste sich langsam auf, aber Scoglio blieb noch zurück.
"Das heißen, wir Rea und Damien zurück lassen?", fragte er den Oberfeldwebel.
Der nickte langsam.
"Wir haben keine andere Wahl - leider."
"Aber das wir nicht können machen! Ich zurück bleiben werde und sie suchen. Notfalls alleine." Scoglio sah Cim entschlossen an.
"Nein, Scoglio, das geht nicht. Wir bleiben alle zusammen. Zumindest, wenn es möglich ist", fügte er nach kurzem Stocken hinzu. "Und wir werden dich an der Burg brauchen."
"Aber ich..."
"Du kommst mit! Das ist ein Befehl, Obergefreiter!"
Scoglio schluckte und grummelte vor sich hin, wandte aber nichts mehr ein.
"Wir aber nicht mitkommen!" Der Wall aus Trollen die sie bisher ohne viel Diskussion unterstützt hatten stand im Kreis um sie herum und bewegte sich nicht.
"Wir gehen Wege getrennte!"
Cim nickte einmal emotionslos und ging dann wieder in sein Zelt. Durch die Plane konnte man ihn fluchen hören, aber die Trolle waren bereits ausser Hörweite. Verfolgt von Scoglios brennenden Augen.



Silicic irrte durch die Dunkelheit. Wo war er jetzt gelandet? Und wieso schmerzte sein Kopf immernoch so furchtbar?
Er war sich sicher, dass er Silvia und Rurik gefolgt war.
Was war mit Rurik überhaupt los? Warum hatte er ihn geschlagen? Na gut, Rurik war ein Zwerg und er ein Troll, aber das konnte doch nicht der Grund sein. Denn immerhin waren sie beide hauptsächlich eines - Wächter.
Silicic stapfte weiter durch die Dunkelheit und stieß gegen etwas Hartes.
Gegen etwas sehr Hartes, stellte er fest, als er sich die Hand verzweifelt rieb, nachdem er mit ihr zugeschlagen hatte.


09.03.2006 22: 26

Cim Bürstenkinn

Silvia sah die Welt mittlerweile aus neuen, untoten Augen. Ihr neuer Meister hatte ihr recht klar gesagt, was er sich von ihr erwartete. Grinsend sah sie zu wir Rurik dem Troll, der mit Teer verklebten Augen herum torkelte und immer wieder gegen die Wand stieß, mit der Axt ein großes Stück auf den Arm heraus schlug.
Sie blies noch einmal in das Kohlebecken um die Glut anzuheizen. Weiß leuchteten die Kohlestücke als sie endlich zufrieden den Inhalt des Kohlebeckens in einen riesigen Topf schüttete.
"Jetzt Rurik!" Der Zwerg nickte und nahm Anlauf. Mit voller Wucht warf er sich gegen den titanischen Troll, der immer noch unsicher herum tapste - und warf ihn tatsächlich um.
Mit der Geschwindigkeit und Kraft eines Vampirs nahm Silvia den Topf der langsam auch an den Griffen warm wurde und stülpte ihn dem Troll mitsamt der heißen Kohlen über den Kopf. Kurz zuckten die Arme im Reflex nach oben, erlahmten aber plötzlich mitten in der Bewegung.
"Ist er tot?", fragte Lady Silvia den Zwergenvampir. Rurik schüttelte den Kopf und legte überdeutlich beide Hände auf den Axtgriff.
"Noch nicht, aber das werden wir jetzt ändern", und mit voller Wucht begann er auf das Genick des Wächters einzuschlagen.


Silicic torkelte weiter durch die Dunkelheit. Da raste ein Schmerz durch seinen Arm. Er hatte sich diesmal wirklich verletzt und torkelte gleich darauf gegen eine Wand. Warum war es nur so dunkel hier? Es war doch vorhin noch hell. Sollte vielleicht jemand...
"Jetzt Rurik!"
Versuchsweise wollte er seine Augen berühren, als er einen gewaltigen Stoß spürte und umgeworfen wurde.
Es war Silvias Stimme gewesen. Eine Falle? Aber Silvia und Rurik. Plötzlich dämmerte ihm, dass gut zu böse geworden war. Schnell wollte er sich aufrichten, als eine gewaltige Hitze den Teer von seinen Augen löste und es kurz hell wurde. Leider konnte das hitzeempfindliche Gehirn des titanischen Wächters die Schlussfolgerung nicht mehr zu Ende denken.
Da war doch was .... Hitze...Rurik...Silvia...Steine auf einem Hügel in der Mittagssonne. Ein Schlag erschütterte ihn und löste eine zornige Emotion aus, die sich im großen spezifischen Widerstand des erhitzten Trollkopfes schnell wieder verlor. Wenig später fuhr mit einem lauten Knirschen die Axt zum letzten Mal durch den Trollhals und trennte den Kopf vom Rest des Körpers. Silicic war tot.
"Und das war erst der Anfang", sagte Rurik breit grinsend.

11.03.2006 10: 29

Rea Dubiata

Ein spitzer Schrei schallte durch die Luft, dann war es wieder ruhig. Rea bewegte ihren Arm, er schmerzte nur noch wenig, nun da er wieder eingerenkt war.
Der Mann setzte sich ihr wieder gegenüber und drehte das Kaninchen, das gehäutet und aufgespießt überm Feuer hing.
"Mein Name ist Edwin", sagte er und schürte das Feuer mit einem Stock. "Es wäre schön, wenn ich endlich erfahren würde, wem ich das Leben gerettet habe."
Rea zog die Knie an und schlang die Arme darum, kurz sah sie dem Mann in die Augen, dann drehte sie ihren Kopf und betrachtete den Nachthimmel. Edwin hatte nicht nur ihre Wunden versorgt, er hatte nun auch angefangen für sie zu kochen. Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte mal etwas gegessen hatte. Schließlich drehte sie sich wieder zu Edwin, der sie immer noch erwartungsvoll ansah.
"Rea", sagte sie.
"Das ist schon mal ein Anfang. Wie kommst du hierher?"
Rea seufzte und erklärte Edwin dann, wie sie gefangengenommen, geflohen, wieder gefangengenommen, wieder geflohen und wieder gefangengenommen worden war nur um sich dann auf diesem Berg wiederzufinden.
Edwin nickte und reichte Rea etwas von dem Kaninchen, das inzwischen gar war. "Miranda hat also Truppen ausgeschickt um euch aufzuhalten? Ich dachte, sie hätte mehr Stil..."
"Wer ist Miranda?", fragte Rea.
"Meine ehemalige Chefin, zum Glück hat sie mich rausgeworfen bevor sie mich gefressen hat, das passiert irgendwann nämlich jedem ihrer Lakaien", sagte er und wurde sich dann Reas geschockten Gesichtsausdruck bewusst. "Gefressen im übertragenen Sinne, meine ich. Sie hat jetzt einen neuen Zauberer in ihrem Dienst, einen gewissen Allesauge dem ich gerne einen Besuch abstatten würde, weil seine Schülerin Lara meinen Freund Andrev in eine Krähe verwandelt hat."
"Lara?", fragte Rea verblüfft.
"Ja, genau die, die sich bei euch in die Gruppe geschlichen hat. Die Welt ist klein, was?"
"Und du bist ein Zauberer?", fragte Rea weiter, mehr als verblüfft. "Du siehst gar nicht danach aus."
Edwin grinste. "Ist doch gut so, junges Fräulein. Du als Hexe wärst mir sicher sofort an die Gurgel gesprungen wenn ich dir als Weißbart versucht hätte den Arm einzurenken, oder?"
Rea lächelte. "Alte Vorurteile wird man schwer wieder los. Und was tun wir jetzt?"
"Ich bin auf dem Weg zu Miranda", er wieß in einer Richtung, von der aus man die erleuchteten Fenster einer Burg erkennen konnte, "und werde dann hoffentlich rausbekommen was sie genau vor hat, was du machst, weiß ich nicht."
Rea sah in die andere Richtung, aus der sie glaubte gekommen zu sein, als hoffte sie, irgendwo die restlichen Wächter zu finden. Dann zuckte sie die Schultern. "Früher oder später werden sie zu dieser Miranda kommen, oder?"

Miranda schrie, so dass die Wände in ihr Burg vibrierten. Zwei ihrer Wachen hatten schon das Zeitliche gesegnet um ihre Wut zu stillen und Allesauge fürchtete, dass es noch mehr werden würden. Vorsichtig versuchte er, sie zu beruhigen.
"Miranda, nun hör doch mal! Niemand kann etwas dafür, dass deine Spione diese Mönche immer noch nicht aufgespürt haben, die Spitzhornberge sind nun mal unheimlich tückisch und wer weiß, vielleicht sind sie abgestürzt, den Tod hätten sie sich für ihre Dummheit verdient. Schick neue, bessere Leute aus und alles wird gut werden."
Die Frau dreht sich um, ihre Augen hatten sich schwarz gefärbt und dunkelrote Adern pochten in ihrem Gesicht. "Mein bester Mann hat sich gegen mich gewendet verdammt. Anstatt mir meine Söldner zurückzubringen haut er einfach ab!", schrie sie.
"Bei seiner Auslegung von Loyalität war er garantiert nicht dein bester Mann", sagte Allesauge ruhig und nahm eine Trauben von einem dargebotenen Teller, welche er sich genussvoll in den Mund stopfte. "Ich dagegen, meine Liebe", schmatzte er, "bin dir immer treu, darauf kannst du dich verlassen."
"Aber du bist für meine Pläne nicht mächtig genug, Fettwanst. Und deine Schülerin scheint ja von dir nicht viel gelernt zu haben", fauchte sie und ergriff dann die nächstbeste Vase [20] und warf sie auf den Boden. Die Scherben flogen durch den ganzen Raum, doch Miranda schien es besser zu gehen.
"Wir brauchen mehr Macht, sonst können wir das Monster nicht kontrollieren."
"Du braucht den blinden Mönch", sagte Allesauge.
"Ich hätte diesen Lucius mit dieser Sache betrauen sollen, statt dessen haben ihn die Wächter abgeschlachtet", sie seufzte und es schien, als wäre sie ein wenig traurig über diese Tatsache. Dann nahm ihr Gesicht auch wieder normale Züge an und ihre Augen leuchteten wieder.

Manika saß in einer Zelle und wartete. Einige Skelette leisteten ihr Gesellschaft und gaben ihr zu verstehen, dass sie alle Hoffnung fahren lassen sollte.
Sie wusste nicht genau, was sie getan hatte, dass man ihr das antat, es war scheußlich, überall in das Gesicht des Tods zu blicken, nur weil man an die falschen Leute geraten war. Lange Zeit hatte sie deshalb geweint, nun saß sie einfach so da und wartete, das irgendetwas passierte. Es musste ja nichts aufregendes sein, nur etwas, dass sie von ihrer Langeweile abhielt - und von ihrem Hunger. Sie hatte sich schon lange auf Tierblut beschränkt, doch außer ein paar Spinnen schien es in dieser Zelle nichts zu geben, was noch lebte. Selbst Ratten und Mäuse schienen das Schloss zu meiden. An dem kleinen, vergitterten Fenster hatte sich noch kein Vogel niedergelassen, wo dies doch in fast jedem Buch passierte, in dem irgendwer irgendwann gefangen genommen wurde.
Es kamen auch keine Wärter vorbei, mit denen sie hätte reden können, niemand scherte sich um sie. Und so blieben ihr nur die Gedanken, die sie wandern lassen konnte, doch sie führten durch immer dunklere Wälder und über immer dornigere Pfade.
Dann, plötzlich, drehte sich quietschend ein Schlüssel im Schloss der Zellentür. Manika schluckte, als die zwei Männer auf sie zukamen.
"Die Lady will dich sehen", sagte der eine, umfasste mit seiner riesigen, fleischigen Hand ihren Oberarm und zog sie hoch.
Der andere legte ihr Handschellen um die Handgelenke und sah dann seinen Kollegen an. "Was will die eigentlich mit der?"
Der angesprochene zuckte die Schultern. Schweigend brachten sie Manika zurück in den großen Saal.


12.03.2006 13: 29

Anette Knödel

Die Wärter schubsten Manika vor sich her, die sich nur widerwillig führen ließ. Nach wenigen Augenblicken befand sie sich vor einer großen Tür, die von alleine aufschwang. Die große Halle war..nun ja, groß. Wandteppiche schmückten die Wände und einige Vasen standen auf Podesten in den Ecken. Ein großer Kronleuchter hing in der Mitte des Raumes und warf ein unheimliches Licht auf den langen Tisch, der sich darunter befand. Am Ende der Tafel stand ein großer, edler Stuhl, auf dem Mirande betont locker saß.
"Oh, Hallo! Komm doch näher!"
Manika gehorchte.

Samien und Kerel gingen stumm nebeneinander her. Es gab zwar viel, was noch gesagt werden könnte, aber die Stimmung zwischen den beiden war derart angespannt, dass keiner etwas zu sagen wagte. Sie hatten schon ein gutes Stück des Weges hinter sich gebracht, hatten aber eine noch größere Strecke vor sich.
Kerel seufzte, als ein Vogel über ihren Köpfen her flog und fröhlich zwitscherte.

"Wo habe ich nur das Mistding gelassen?"
Edwin fluchte, während er nach seinem Stab suchte. Er brauchte ihn zwar nicht unbedingt, aber es gehörte einfach dazu. Rea beobachtete ihn schweigend.
"Hast du meinen Stab gesehen, Rea?", fragte er.
Rea zeigte grob in eine Richtung, in der sie das gesuchte Objekt vermutete.
"Ah, dankeschön. Bist du bereit?"

12.03.2006 14: 09

Yogi Schulterbreit

Der Obergefreite Schulterbreit kam nicht zur Ruhe. Er versuchte zwar in seinem Zelt zu schlafen, aber irgentetwas hielt ihn davon ab. Er war sich nicht sicher was es war aber er fühlte sich belebt, man könnte auch aktiv sagen.
Er legte seine Rüstung ab und sein Unterhemd zog er aus, als er nach draußen in die milde Abenddämmerung trat.
Unter einem kargen Baum machte er halt und kickte einige Zeit den Boden von Ästen und anderen Schmutz frei. Dann begann er Liegestütz zu machen und Zählte im Kopf mit.
1..., 2..., 3..., 4..., 5..., 6...,

Unterdessen in Ankh Morkork


"Was soll es heißen er ist weg", mit hochrotem Kopf und mit den Fingerköcheln am Tisch stand Hauptmann Daemon Llanddcairfyn in seinem Büro und schimpfte zwei seiner Rekruten aus.
Einer der Wächter begann mit großen Augen und zitriger Strimme zu Sprechen: "Sir, wir habe auf ihn aufgepasse und Rekrutin Ayane holte uns Kaffee. Der Kleine fragte nach einem Glas was und als ich zurückkam, war er weg mit meiner Dienstmarke, die ich am Tisch liegen hatte. Ach ja. Bekomme ich dafür Ersatz?"
Der Hauptmann drehte den Kopf ganz langsam und starrte Kannichgut Zwiebel tief in die Augen. "Du hast deine Marke bei dir zu tragen. Wenn du eine Quittung hättest, dann vielleicht. Aber so sicher nicht. Aus meinen Augen mit euch und sucht Bobby"

42..., 43..., 44..., 45..., 46..., 47...,

In Cims Kopf bildeten sich schon die schlimmsten Gedanken. In was hatte er seine Kollegen hineingeschickt? Werden sie da jemals wieder rauskommen? Und was ist unterdessen in der Stadt alles los? Fieberhaft überlegte er wärend er durch das spärlich wachsende Gras schritt. er trat gegen einen scheinbar in der Erde steckenden Ast und vor ihm knirschte ein Felsen zur Seite.

98..., 99..., 100...,
Yogi richtete sich auf, griff nach dem bereitgelegten Handtuch und wischte sich seine Muskeln trocken. Er hob einen Fuß auf einen nahen Felsen und beobachtete den Sonnenuntergang.


12.03.2006 22: 33

Chi Petto

"Das ist also Mirandas Burg?", Cim sah skeptisch hoch, wo das Gebäude auf einem kleinen Hügel thronte. Die Burg verdiente ihren Namen nicht mehr wirklich, Ruine war weit passender. Drei der vier Türme waren eingestürzt und hatten einen Steinhaufen hinterlassen, Das Tor war zugegebenermaßen erneuert worden, es schien aber das einzig Neue zu sein, zumindest von dem Eindruck den man sich von hier machen konnte. Teilweise waren auch die Mauer nur mehr Haufen, auf denen offensichtlich neuere Steine aufgeschichtet wurden, damit es doch wieder Mauern waren.
Roven nickte. Die Werwölfe hatten nun Menschengestalt angenommen.
Sie waren nur einen halben Tag geritten, also war es früher Nachmittag. Nun standen sie in einem nahe gelegenen Wäldchen und beobachteten das Gebäude bereits seit zehn Minuten ohne etwas zu sagen. Die Stimmung war nicht sonderlich hoch. Zu viele SEALS-Wächter waren derzeit verschwunden und der Befehl, sie nicht zu suchen, war einigen der Kollegen sauer aufgestoßen.
"Aber der Großteil ihrer Behausung ist im Hügel, nicht im Gebäude selbst", warf ein Werwolf ein, der sich dadurch einen scharfen Blick Rovens einfing, der Cim nicht entging. Der Oberfeldwebel sah zu dem jungen Mann und überlegte kurz: "Lutz, nicht wahr?" Der Werwolf nickte betreten und versuchte den Blick Roven's zu ignorieren.
"Und woher weißt du das, Lutz?", Cim blickte jedoch Roven an, der ein Lächeln aufsetzte und statt seinem jungen Rudelmitglied antwortete.
"Lutz war einer unserer... Diplomaten innerhalb der Burg, als es regelmäßig Probleme mit Miranda gab."
"Ich dachte, ihr habt euch nicht sonderlich für ihre Wünsche interessiert", hakte Cim aus seiner letzten Unterredung mit Roven nach.
Dieser zuckte mit den Schultern: "Wir wollten hier bleiben, sie wollte uns vertreiben. Wir mussten uns irgendwie mit ihr arrangieren?"
Cim verengte die Augen zu Schlitzen: "Und wie?"
"Grenzziehung, Oberfeldwebel. Wir haben hier eigentlich gar nichts zu suchen."
Bürstenkinn nickte kurz und beließ es dabei. Es wären noch einige Ungereimtheiten in dieser Sache gewesen, aber er wusste, dass Roven nicht viel mehr preisgeben würde. Die reise mit den Werwölfen hatte sich schon als ungemütlich genug bewiesen. Die Pferde, die sich irgendwie wieder bei ihnen eingefunden hatten, [21] waren unruhig gewesen, die Stimmung war noch gedrückter gewesen, denn niemand fühlte sich in der Gegenwart dieser Streuner wirklich wohl. Chi hatte beschlossen ebenfalls in dem Karren zu bleiben, den sie behelfsmäßig aus Planen und dem Holz von ein paar leeren Truhen zusammengeschustert hatten. Dass dies den Troll ausgehalten hatte, war ein mittleres bis größeres Wunder gewesen. Der Vampir passte auf Amalarie auf, deren Zustand sich ein wenig gebessert hatte, aber noch immer besorgniserregend genug war, um ihr ein wenig Bettruhe zu gönnen. Michael war stetiger Gast im Karren, in dem es durch den Troll schon eng genug war. Cim hatte nach einer Stunde befohlen, Michael solle sich auf den Kutschbock setzen und sich von dort aus erkundigen.
Und nun waren sie hier. Der Oberfeldwebel hatte eigentlich keine Ahnung, was er jetzt machen sollte. Einfach hereinspazieren und höflich anfragen, was hier vorging fiel aus. Diese Miranda schien irgendwas gegen die Wächter zu haben und man schlenderte nicht einfach in die Burg des Feindes zum Tee trinken und ruhigen Plaudern. Also musste es einen Weg geben, leise hinein zu kommen und sich um zu sehen. Selbst eine Ruine einer Burg bot genug Schutz um einer Hand voll Wächter den Garaus zu machen, wenn sie einfach mal hineinstürmen versuchten. Mit solchen Problemen hatten die Stadtwächter in Ankh Morpork nie zu kämpfen, das hier war eine vollkommen andere Situation.

Chi und Michael beugten sich über Amalarie und runzelten beide die Stirn. Doch während Michael erstmal nur die Sorge um die Patientin beunruhigte, war Chi im Gedanken bei dem werwölfischen Neuankömmling. Er hatte ein schlechtes Gefühl bei diesem Mann gehabt, der zumindest vom Aussehen her genauso alt sein mochte wie Chi selbst. Der Vampir hatte Cim angesehen, dass auch der Oberfeldwebel dem Braten nicht trauen wollte. Aber er schien sich dafür entschieden zu haben, erstmal mit dem Werwolf zu arbeiten. Der Gefreite war sich nicht sicher, wo das hinführen würde, aber er vertraute auf die Erfahrung des Oberfeldwebels in dieser Beziehung. Der Mann hatte einen guten Riecher. Was den Achatenen mehr beunruhigte war der stumme Hass, der in den Augen des Werwolfs aufgeblitzt hatte, als er Chi bemerkt hatte. Vampire mochte der Mann offensichtlich nicht, oder es war etwas Persönliches, aber Chi hatte keine Ahnung, woher er Roven hätte kennen sollen. Der vampir blickte stumm zu seinem Rucksack und versuchte Emily zu ignorieren, die sich stetig über die schlechte Luft beschwerte. Die Erklärung, dass sie als Puppe keine Luft brauchte, ließ sie nicht gelten, er hatte es in den letzten Tagen öfter probiert ihr das beizubringen. Was allzu oft in einen leisen Streit ausgeartet war. Amalarie stöhnte auf und Chi ließ seinen Blick wieder zu ihr gleiten. Die Brandwunden besserten sich langsam und Michael war hoffnungsvoll, dass sie bald auf den Beinen sein würde. Chi und er hatten ihre Bemühungen kombiniert und erstaunliche Erfolge verzeichnet. Immerhin atmete sie wieder normal und hatte weniger Schmerzen. Allerdings schien sie oft schlecht zu träumen, sie murmelte und zeterte im Schlaf, was sie für Chi aber schon fast wieder lebendig machte, da das kaum einen Unterschied zu ihrem Normalzustand machte. Das einzige was den Vampir langsam auf die Nerven ging, waren Annettes ständige Besuche. Die Frau war übermäßig besorgt und plapperte immer wieder darüber, wie nett doch Ama war und das ihr um keinen Preis etwas geschehen durfte und blabla.
"Chi, wir müssen etwas bereden", ertönte es plötzlich von hinten und der Achatene blickte zu dem gerade aufgetauchten Cim. Dann nickte er lächelnd.


13.03.2006 13: 46

Johan Schaaf

"Und warum", fragte die Hauptgefreite Will Passdochauf, das zur Zeit höchstrangige noch in Ankh-Morpork weilende SEALS-Mitglied, aufgebracht, "war der Tresen nicht besetzt?"
"Nun ja", erwiderte Oldas unbehaglich. "Wie ich schon sagte: Ich war auf der Toilette."
"Ja, und wer war noch eingeteilt."
"Ähm... niemand. Wir sind doch etwas knapp besetzt zur Zeit, und da nachts sowieso nicht allzu viel los ist..." Er wurde sich bewusst, dass dies so nicht ganz stimmte. "Also, ich meine, weil dann auf jeden Fall hier im Wachhaus nicht ganz so viel los ist..."
"Ja ja, schon gut."
Sie seufzte leise, als sie sich im freundlich zum Fenster herein scheinenden Licht des neuen Tages noch einmal in Cims verwüsteten Büro umsah. Jemand hatte, nachdem die Person wohl unter den sich auf dem Schreibtisch stapelnden Akten nicht gefunden hatte, wonach sie suche, nicht nur den gesamten Inhalt der Schubladen und Regale auf dem Boden verstreut, sondern auch noch die große Karte der Stadt, welche die Wand mehr oder weniger geschmückt hatte, herab gerissen. Und das schlimmste war, dass niemand da war, der ihnen sagen konnte, was eigentlich fehlte.
"Was ich nicht verstehe, ist, warum ein Mitglied unserer Abteilung so etwas tun sollte!", sagte sie. "Du bist ganz sicher, dass es Lady Silvia war, die du gesehen hast, als du zurück kamst?"
"Ja, natürlich! Sie rannte gerade zur Hintertür hinaus und hatte dabei irgendetwas in der Hand. Und die Tür zu diesem Zimmer war offen, deshalb hab ich gedacht..."
"...hast du anscheinend nicht genug gedacht, bei Om! Kam es dir denn überhaupt nicht verdächtig vor, dass sie, nachdem wir sie am Abend vermisst hatten, plötzlich völlig außerhalb ihrer Dienstzeit hier herumrannte? Rannte! Du hättest sie zu Beispiel verfolgen können!"
Überrascht über ihren plötzlichen Stimmungswechsel schreckte der Zwerg zurück.
"N-nein, Will... Ich konnte doch nicht ahnen, dass sie gekommen ist, um das Büro des Oberfeldwebels durcheinander zu bringen..."
"...und dann noch ein Pferd zu stehlen und damit einen armen, unschuldigen Bürger, der zur falschen Zeit am Wachhaus vorbeikam, über den Haufen zu reiten! Der Mann kann froh sein, dass er nicht ernsthaft verletzt wurde!"
"Aber ich kann doch wirklich..."
"Ich weiß, du kannst nichts dafür. Und ich hoffe", murmelte sie, "dass das ganze nichts weiter als ein großes Missverständnis ist."



14.03.2006 21: 28

Michael Machwas

Der Samin setzte sich unter einen Baum, und schloss sein inneres Auge um Auszuruhen.
Sie waren schon den Ganzen durch die Kargen Täler der Spitzhornberge gewandert. Die Sonne brannte und es wehte trotzdem ein eisiger Hauch von den Spitzhernbergen herunter. Er schloss die Augen, als sich ein Schatten über ihn senkte.

Langsam öffnete Amalarie ihre augen. "Verdammt nochmal, wo binn ich denn hier? Was soll denn das? Michael, warum grinst du so dähmlich? Das ist nicht lustig! Autsch! Langsam find ich das ganze Nichtmehr witzig. Hey, sag was, und denk nicht langsamer als eine Schnecke!".
Dass war wieder die alte Alamarie, dachte Michael, als sie ihn mit Schimpftiraden bedachte die ihresgleichen suchten.
Sanft drückte Michael den Gnom zurück auf das Feldbett. Nachdem sich Alamarie beruhigt hatte erklärte er ihr ruhig und sachlich was in der Zwischenzeit passiert wahr. Dann entfernte er sich gut einen Meter vom Bett, so das ihn Alamarie nicht erreichen konnte, und eröffnete ihr, dass sie noch einige Tage liegen bleiben sollte. Nachdem sie aus Protest wild Zeterte und im Fieber um sich schlug schlief sie erschöpft wieder ein. Agerade als sie eingeschlafen wahr betrat Chi Petto das Zelt.

Cim wirkte abwesend als Atera neben ihn Trat."In was hab ich da meine leute Nur reingeritten? Hoffentlich überstehen wir das ganze alle gut." Murmelte er, bevor er Atera bemerkte.


15.03.2006 0: 13

Amalarie Mögebier

Amalarie lag im Bett und überlegte wie sie das langweilige herumliegen umgehen konnte, sie hatte die Augen geschlossen und spürte einen Windhauch neben sich als jemand sich setzte.

Die können doch nicht erwarten, dass ich die ganze Zeit hier rumliege und nichts tue, während diese verrückte Hexe und der kleine Grünschnabel sich draußen frei bewegen können.
Die Gnomin verlagerte ihr Gewicht etwas zur Seite und zuckte zusammmen, ein höllischer Schmerz zog von ihrer Hüfte durch den ganzen Körper.

"Aaaaaah, Michael, ich sterbe!!! Mein Körper tut soooo weh!! Tu doch was!!!", die junge Gefreite schrie aus vollem Halse.

Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter, es war eine schrumplige, alte Hand mit langen Fingernägeln und sie gehörte zu Chi Petto. "Nicht auflegen, es ist alles in bestel Oldnung.", er drückte sie ganz vorsichtig und sanft wieder zurück auf das Lager. Amalarie versuchte dagegen zuhalten, doch irgendwie nützte ihre Gegenwehr gar nichts, sie sah den Vampir verstört an und lies sich wieder in ihre Kissen sinken "Du walst schwel velwundet und Michael und ich haben uns gut um dich gekümelt. Abel nun wollen wil von dil erfahlen, was genau passielt ist", die Gnomin wollte direkt anfangen loszuplappern, aber Chi hob die Hand. "Einen Moment noch, Cim wild uns gleich bei unseler Untelhaltung Gesellschaft leisten", er lächelte aufmunternd "Und du willst bestimmt nochmal deine Gedanken zu diesem Thema oldnen"

Amalarie schloss nocheinmal die Augen und ließ alles Revue passieren, was geschehen war. Irgendetwas stimmte dabei aber ganz und gar nicht.

15.03.2006 10: 35

Scoglio

"Nun, du bist also Manika?", fragte Miranda mit einem abscheulichen Lächeln.
Die Angesprochene nickte zögernd.
"Du fragst dich sicher, warum du hier bist, oder?", fragte Miranda weiter und beugte sich etwas vor. "Setz dich doch, während ich es dir erzähle."
Ein Bediensteter kam herbeigeeilt und stellte einen kleinen schäbigen Stuhl an den riesigen Tisch, zur Rechten Mirandas. Diese deutete auf den Stuhl, Manika aber blieb bewegungslos.
"Setz dich!" Alle Sanftheit, die vorher in Mirandas Stimme gelegen hatte, war urplötzlich einer irren Kälte gewichen.
Manika fröstelte, setzte sich aber endlich gehorsam.
"Nun, weißt du, Manika..." Miranda starrte gedankenversunken auf ihre Finger, die über die Tischplatte strichen und von einem schwach leuchtenden Grün umgeben waren. "Der Grund, warum du hier bist..." Das Leuchten wurde stärker. "... ist dieser." Sie riss ihre Hand hoch und zeigte mit ihr auf Manika.
Die junge Vampirin musste ihren Blick von der nun unglaublich grell leuchtenden Hand abwenden.
"Herrin!", ertönte plötzlich ein Ruf. "Herrin, seht euch das an!"
"Was ist denn los? Ich bin gerade beschäftigt", gab sie mit gereizter Stimme zurück.
"Es ist wichtig, Herrin." Ein Diener kam atemlos angelaufen. "Vor der Burg, seht es euch an."
Miranda seufzte und ballte die Hand zur Faust. Das Leuchten verschwand.
"Na gut. Aber Manika hier kommt mit." Sie stand auf, griff nach Manikas Oberarm und zog sie grob hoch.
Der Vampirin entfuhr ein schriller Schrei, als sich die Finger in ihren Arm bohrten.
Miranda beachtete ihn nicht und schob die Frau unsanft vor sich her, dem Diener folgend.


18.03.2006 22: 32

Anette Knödel

Miranda schaute aus dem Fenster zum Hof, und war, gelinde gesagt, überrascht. Sie konnte zwar nicht erkennen, wer genau da vor ihrem Schloss stand, aber Besucher waren trotzdem recht unüblich, besonders zu dieser Tageszeit. Die Gruppe, die sich versammelt hatte, sah bunt zusammengewürfelt und schlecht organisiert aus, als ob sie zwar wussten, wo sie waren, aber nicht unbedingt herein treten wollten. Nachdenklich drehte Miranda sich zu Manika um und musterte sie mit einem abschätzenden Blick.
"Mädchen! Kennst du diese...Personen?"
Manika schüttelte mit vor Angst geweitet Augen den Kopf.
"Gut, wenn du meinst...", murmelte die Schlossherrin und presste wieder ihre Hand gegen Manikas Arm, die vor Schmerzen und vor Angst aufschrie.

"So, so langsam müsste sie sich wiedel elholt haben", stellte Chi fest, der die zeternde Gnomin neugierig beobachtete.
Amalarie tat zwar immer noch alles weh, aber mittlerweile war es nicht mehr so schlimm, als dass sie in Ohnmacht fallen müsste.
Anette kam herbei gewuselt und bedachte die Gnomin mit einem sorgenvollen Blick.
"Alles in Ordnung, Ama?"
Die Gnomin grunzte, und fügte dann noch hinzu:
"Bis gerade eben war es noch erträglich".
Mit diesen Worten wand sie der jungen Frau den Rücken zu, damit sie nicht ihr schmerzverzerrtes Gesicht sehen würde.


20.03.2006 15: 09

Amalarie Mögebier

Es war so weit, Amalarie erhob sich von ihrer Liege und machte ein paar Unsichere Schritte, es schien noch alles richtig zu funktionieren, was sie erleichtert aufatmen lies.Das einzige was sie noch bemerkte waren die merkwürdig zuckenden shcmerzen hinter ihrer Stirn, sie zuckte die Achseln, so ein bisschen Kopfschmerz haut schon keine Gnomin um. Sie schlenderte noch etwas im Karren auf und ab, als Cim und Chi durch die Plane herreintraten.

Will stellte einen Einsatztrupp aus SEALS und Rekruten zusammen umd die vermissten Wächter Rurik und Silvia zu suchen.
Sie war sich nicht sicher warum, aber sie hatte ein ziemlich ungutes Gefühl bei der Sache. Auch die Tatsache, dass Silvia das Büro des Abteilungsleiters durchsucht hatte kam ihr schon mehr als merkwürdig vor. Sie fasste einen Entschluss "Nun, hört mir doch mal zu!", in Gedanken ärgerte sie sich, dass so etwas natürlich dann passieren musste, wenn fast alle anderen SEALS bei einer Übung waren "Ich weiß nicht genau was hier los ist, aber Om sagt uns, dass wir am besten wachsam sein sollen und unsere Armbrüste zum Schuss bereit sein müssen. Denn hier passieren seltsame Dinge, die den
Dämonen der Unterwelt zugeschrieben werden".
Die anderen Wächter starrten Will verwirrt an, die mit offenen Haaren und hoch erhobenen Armen vor ihnen in einem Lichtkegel, der von einem der oberen Büros kam, stand . Will lies die Arme sinken und seufzte "Seid einfach wachsam, okay?"

Miranda schleuderte Manika an eine Wand, diese sank keuchend zu Boden. "Noch einmal, kennst du diese Leute??", ihre Haut schien sich irgendwie zu verändern, Manika starrte sie Angsterfüllt an.
"Nein, ich weiß nicht wer das ist, wirklich!".
"Du willst mir also weiß machen, dass du nicht, dass Gold und das Rot hast aufblitzen sehen? Das du nicht weißt, dass dein kleiner Freund Cim Bürstenkinn und sein Schmierentheater mit ihm im Schlepptau da unten vor meiner Tür steht?" Mirandas Augen verengten sich zu dünnen Schlitzen und ihre Zähne schienen zu wachsen.
"Nein, Herrin", hauchte Manika, die sie starr vor Schreck anschaute.
Miranda verwandelte sich, ihre zarte, milchig weiße Haut wurde Grün und Schuppig, ihre Zähne wuchsen zu langen Spitzen Dolchen heran, ihre Augen verengten sich zu Pupillen losen roten Schlitzen, ihr gesamter Körper schien sich in die länge zu ziehen und sie bekam noch zwei paar Arme hinzu.
Manika schrie vor Angst und Entsetzen auf, während die verwandelte Miranda langsam und böse grinsend auf sie zuschlängelte.
Sie beugte sich langsam über die am Boden kauernde Manika und öffnete ihr Maul. "Halt, meine teuerste, wir wollen doch nicht voreilig sein" Allesauge betrat den Raum und sah Miranda abschätzend an.

23.03.2006 12: 35

Johan Schaaf

In der Zwischenzeit saß Damien an einem gemütlichen Lagerfeuer im Wald, während er genüsslich die letzten Bissen, die er sich vom Vorratskarren der Wächter genommen hatte, kaute.
Als er die Lichtung in der Nacht erreicht hatte, hatte er zuerst seinen Augen nicht getraut. Dann hatte er Mühe gehabt, nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Und dann hatte er einen schweren Ast genommen und ihm dem Unbekannten, der gerade damit fertig geworden war, die bewusstlose Lara zu fesseln, über den Kopf gezogen, worauf dieser lautlos in sich zusammengebrochen war.
War es denn zu glauben, dass dieser Mensch, wer auch immer er war, ihm die ganze Arbeit abgenommen und die Feinde, die er zu finden und zu bestrafen aufgebrochen war, überwältigt hatte? Sobald der Fremde wieder zu sich kam, musste der Hauptgefreite unbedingt herausfinden, welchem Umstand er diese glückliche Wendung zu verdanken hatte. Und wenn er ihm dazu die Fresse polieren musste...

Andrev spürte nichts als schreckliche Kopfschmerzen. Und dass er aus irgendeinem Grund unfähig war, sich zu bewegen. Vorsichtig öffnete er ein Auge und sah eine bleiche Gestalt, die ihm gegenüber am Feuer saß. Er hatte ihn bei diesen verdammten Wächter gesehen, doch seltsamerweise schien er nun allein zu sein. Er schien bemerkt zu haben, dass er wach war.
Der Wächter erhob sich und machte lächelnd einen Schritt auf den gefesselten Räuberhauptmann zu.
"Guten Morgen, guter Herr! Ich wollte mich dafür bedanken, dass du diese Unholde zur Strecke brachtest, die mir meinen schönen Wagen stahlen!"
Andrev wollte den Mund öffnen, um etwas zu sagen, doch mit einem Satz war der andere bei ihm, packte ihn am Kragen und zog ihn schmerzhaft nach oben.
"Und jetzt wirst du mir erzählen, was du für eine Rolle in diesem ganzen verdammten Spiel hast! Ich hab dich doch schon mal irgendwo gesehen, du Mistkerl!"

Das Monster wirbelte mit einem wütenden Zischen zu Allesauge herum. Dafür, dass er gestern, als er sie das erste Mal in ihrer wahren Gestalt zu Gesicht bekommen hatte, noch so panisch zurückgewichen war, war seine Angst ungewöhnlich schnell verflogen.
Der Zauberer war sich darüber im Klaren, dass sie ihn noch brauchte, und das ärgerte sie. Noch konnte sie seinen Tod nicht in Kauf nehmen, doch sie hatte sich geschworen, sobald er seinen Zweck erfüllt hatte, kurzen Prozess mit ihm zu machen.
"Halt du dich da raus, alter Sack!", schrie sie ihm wütend entgegen. "Kümmer du dich lieber um das, weswegen du hier bist!"
"Ich wollte dich nur darauf aufmerksam machen", erwiderte er ruhig, "dass die Vampirin uns unter Umständen noch nützlich sein könnte. Du willst uns doch nicht so leichtsinnig um eine unserer nützlichsten Waffen bringen, oder? Ich glaube, dass die Wächter bereit wären, viel für ihre Freilassung zu geben.
Und danach..." Er lächelte. "...kannst du sie immer noch umbringen."
Miranda sah Allesauge verblüfft an, während ihre Gestalt sich wieder zu der eines Menschen änderte. Dann, als die Verwandlung abgeschlossen war, nickte sie und sagte vorsichtig: "Ja, ich denke, du hast recht."

Die Wächter standen untätig vor der Burg herum und fragten sich, was sich tun sollten, als plötzlich einer von ihnen nach oben deutete und rief: "Schaut!"
Selbst der Troll hatte diese Aufforderung in kürzester Zeit verstanden und so hoben sie alle die Köpfe und sahen, wie auf einem der Balkone eine Frau erschien.
"Cim Bürstenkinn!", rief sie und ihre Stimme hallte seltsam laut zu ihnen herab. "Ich freue mich, endlich deine Bekanntschaft zu machen! Deine kleine Freundin hier ist allerdings schon etwas früher eingetroffen!"
Mit diesen Worten zerrte sie die völlig wehrlose Manika ins freie, hob sie mit einer Hand hoch und hielt sie über die Zinnen, so dass sie hilflos über dem Abgrund strampelte.
Unten schnappten die Wächter überrascht nach Luft.


25.03.2006 15: 50

Scoglio

Als er genügend Luft geschnappt hatte, stapfte Scoglio los, auf die Burg zu. Wenn diese schreckliche Frau es wagen würde, die andere Frau fallen zu lassen, würde er sie auffangen.
"Cim Bürstenkinn, halt deinen Troll auf der Stelle zurück. Sonst lasse ich Manika fallen!" Die Stimme von Miranda drang schrill zu den Wächtern hinunter, die entgeistert entweder den Troll oder Miranda oben auf dem Balkon ansahen.
"Scoglio!", rief Cim sofort. "Komm zurück!"
Der Troll hörte nicht auf seinen Abteilungsleiter und fing an zu rennen.
"Scoglio!"
"Na gut, ihr habt es nicht anders gewollt." Miranda hob ihre Gefangene noch ein Stückchen höher.
"Nein, noch nicht. Wir haben von den Wächtern noch nicht, was wir wollen", sagte Allesauge, unhörbar für die Wächter.
"Lass das mal meine Sorge sein! Ich weiß schon, was ich tue."
"Scoglio, verdammt! Komm endlich zurück!", rief Cim panisch dem rasenden Troll hinterher. Dieser aber hörte nichts.
Jetzt waren es nur noch wenige Meter bis zur Burg. Er musste es schaffen. Verzweifelt warf er einen Nlick nach oben.
Miranda lies los...
Manika schrie.
Scoglio machte noch einen Schritt und sprang.
Die übrigen Wächter hielten den Atem an und einige von ihnen zuckten zusammen.
... und fing sie mit der anderen Hand wieder auf.
"Was ist sie dir wert, Cim Bürstenkinn?", rief Miranda hinunter.

Kado lief alleine durch den dunklen Wald. Zum Glück hatte er Andrev rechtzeitig gesehen. So hatte er gerade noch in den Wald flüchten können. Ganz im Gegensatz zu Lara. Aber für die Arme konnte er nun auch nichts tun.
Er musste so schnell wie möglich der Herrin Bescheid geben, dass Andrev wohl kaum noch auf ihrer Seite stand.
Er rannte weiter, aber plötzlich traf ihn etwas sehr Schweres mit voller Wucht im Rücken. Er wurde zu Boden gerissen und versuchte sofort wieder aufzustehen. Es gelang ihm nicht.
Irgendetwas Spitzes bohrte sich ihm den Rücken. Ein unterdrückter Schrei entwich Kados Kehle. Er wandte den Kopf zur Seite und blickte direkt in ein Wolfsgesicht.
Ein Schaudern überkam ihn und er blickte mühsam zur anderen Seite. Wieder erblickte er einen Wolf.
Aber dieser Wolf war anders. Er war nur zu einem gewissen Teil ein Wolf und dieser Teil wurde immer geringer. Ein Würgen überkam ihn und er musste den Blick von der schrecklichen Metamorphose abwenden.
Dann spürte er, wie das Gewicht, das auf seinem Rücken lastete, auf einmal abnahm und sich auch der Schmerz verflüchtigte.
"Der Herr will also fliehen?", ertönte plötzlich ein dunkle, kehlige Stimme.
Kado blickte wieder gehetzt zur Seite und sah jetzt auf einen Mann, dem es scheinbar nichts ausmachte, keinerlei Kleidung zu tragen. Hinter ihm erkannte er noch zwei andere Männer, die dem ersten ähnelten und auch noch einige Wölfe.
Kado schluckte.

25.03.2006 18: 38

Damien G. Bleicht



Kurz nachdem Andrev aus seiner Ohnmacht erwacht war hatte der Bleiche ihm die Armbrust an den Kopf gepresst und ihm Informationen abverlangt.
"Du warst also der Anführer der Räuberbande, die diese Miranda auf uns angesetzt hat?"
"Woher weißt du von Miranda?", fragte Andrev verbrlüfft.
"Ich stelle hier die Fragen", brummte Damien, dessen verhärtete Gesichtszüge keine Regung zeigten.
"Ja, ich war tatsächlich der Anführer der 'Bande', wie du sie nennst, ehe meine Autorität auf das schändlichste untergraben wurde!", knurrte Andrev.
"Der Junge?", vermutete Damien.
"Ja."
Hinter der Stirn des Bleichen schien es zu arbeiten, bevor er fortfuhr Fragen zu stellen: "Das alles habe ich bereits von dem Jungen gehört. Ich brauche mehr Informationen. Der Junge sagte, ihr wüsstet nicht weshalb ihr auf uns angesetzt werdet."
Der fühere Bandenchef nickte. "Das ist richtig. Es ging vor allem um die Bezahlung. Wir sind Profis."
Damien deutete eine Kopfbewegung in Richtung der bewusstlosen Lara an. "Was ist mit ihr? Sie hat irgend etwas mit diesem verdammten Spiel zu tun", knurrte er. "Wie fügt sie sich in die ganze Sache hinein?"
Andrev zuckte die Schultern, so gut er es in seinem gefesselten Zustand vermochte. "Ich habe sie ein- zweimal in Mirandas Hauptquartier gesehen. Sie ist die Schülerin eines gewissen Allesauge, eines Zauberers. Er scheint so etwas wie Mirandas rechte Hand zu sein, denn er war oft an ihrer Seite, als wir unsere anweisungen erhielten."
"Ein Mädchen dass zum zauberer ausgebildet wird? Ich dachte das wird an der Unsichtbaren Universität nicht geduldet."
"Das wird es auch nicht. Nach dem was ich hörte, wurde Allesauge aus der Universität verstoßen. Ob es wegen Lara war, oder aus einem anderen Grund, weiß ich nicht."
"Wie kommt ein Zauberer aus Ankh-Morpork dazu, sich Miranda anzuschließen?" hakte Damien nach. "Bisher hätte ich nicht geglaubt, dass die alten Mistkerle ihren Stolz überwinden könnten, für jemanden den Handlanger zu spielen."
"Er hätte sich ihr nicht angeschlossen, wenn dabei nichts für ihn herausspringen würde. Ein Freund von mir, ebenfalls ein Zauberer, erzählte mir, dass sein Hass auf die Zauberer in Ankh-Morpork und sein Wunsch nach Rache unerschöpflich sind."
Damien rieb sich nachdenklich das Kinn. Dann blickte er zu dem Karren. Das Pferd, das vor diesen gespannt war hatte vor kurzem noch die Gestalt eines seltsamen riesigen Vogels mit sehr langem Hals gehabt - wohl zurückzuführen auf Laras kurzen Ausbruch an Zauberformeln. Glücklicherweise hatte es jetzt wieder seine ursprüngliche Gestalt.
"Du weißt, wo sich Mirandas Quartier befindet?", fragte Damien.
"Ja." Sagte Andrev zögernd. Die Aussicht auf ein Wiedersehen mit Miranda wirkte nicht gerade verlockend.
"Ist sehr weit bis dorthin?"
"Es ist fast nebenan", brachte Andrev gequält hervor.
"Gut", sagte der Bleiche. "Dann wirst du mich dorthin bringen."

etwas später
Der Karren rumpelte durch den langsam lichter werdenden Wald. Andrev hielt die Zügel in der Hand, sich unangenehm der Armbrust bewusst, die auf seinen Hinterkopf gerichtet war. Der bleiche Mistkerl hinter ihm hatte sich unmissverständlich ausgedrückt, was passieren würde, wenn Andrev sich nicht an seine Anweisungen hielt. Im hinteren Teil des Karrens hörte er die dumpfen Protestlaute der geknebelten Lara.
Sie waren unterwegs zu Mirandas Burg. Es war nicht mehr weit, denn den Karrenspuren zu urteilen waren Lara und Kado ohnehin in diese Richtung unterwegs gewesen.
"Was versprichst du dir überhaupt von all dem?" Fragte Andrev. "Denkst du wirklich, du könntest Miranda gegenübertreten?"
"Das muss nicht deine Sorge sein.", sagte Damien mit emotionsloser Stimme.
"Wie stehst du zu den Wächtern? Ich habe dich bei ihnen gesehen, doch du trägst keine Uniform. Du schienst auf ihrer Seite zu sein, doch jetzt bist du alleine." Als eine Antwort ausblieb, fuhr Andrev fort: "Du bist keiner von ihnen, nicht wahr? Nicht in deinem Kopf. Ich kenne Männer wie dich. Gelegentlich hatte wir ein oder zwei von deiner Sorte in der Gruppe, über die jahre hinweg. Ihr schließt euch für einige Zeit einer Gruppe an, leistet sogar recht ordentliche Arbeit. Doch ihr steht nicht wirklich für das Team ein. Ihr glaubt, 'auf eurer eigenen Seite' zu stehen, doch in Wirklichkeit ist das nur eine Ausrede, damit ihr keine Seiten einnehmen müsst! Ha! Die Wächter, Miranda und selbst ich, wir wissen wofür wir stehen, doch du? Du bist nur ein Parasit, auf den eigenen Vorteil bedacht, dem nichts und niemand etwas bedeutet!"
"Noch ein Wort und du hast einen Bolzen im Schädel", knurrte der Bleiche hinter ihm.
"Du widerst mich an", sagte Andrev leise. Dann schwieg er.
Langsam rumpelte der Karren seinem Ziel entgegen...

26.03.2006 16: 23

Rea Dubiata

Hinter einem kleinen Hügel kauernd spähte Edwin durch ein Fernrohr.
"Deine Kollegen stehen vor der Burg. Wie blöd sind die eigentlich, Miranda könnte sie jederzeit vernichten!"
"Und warum tut sie das nicht?", fragte Rea und versuchte, in der Ferne etwas zu erkennen.
"Anscheinend braucht sie sie noch. Keine Ahnung, wozu..."
"Hast du eine Ahnung, was sie vor hat?"
"Ist das ein Verhör, junge Dame?"
Rea musterte Edwin und legte die Stirn in Falten. "Vielleicht könnte ich dir helfen, wenn du mir sagst, was hier passiert. Ich stolpere von einer Sache in die nächste und frage mich langsam, warum ich die ganze Zeit mein Leben riskiere..."
Edwin zeigte in die randwärtige Richtung. "Da liegt Ankh-Morpork, wenn du dich lieber in Sicherheit wiegen willst, geh da hin. Ich wollte ja nicht, dass du mit mir kommst." Der Zauberer klang genervt und spähte wieder durch das Fernrohr.
"Ich glaube nicht, dass ich dort viel sicherer sein werde," sagte Rea schmollend. "Irgendwas ist hier faul, irgendwas verändert sich..."
"Du hast recht. Etwas verändert sich. Und es wird gewaltige Ausmaße haben."
"Warum?", fragte Rea.
Edwin knurrte. "Du fragst zuviel."
"Und du antwortest zu selten."
"Wir werden noch genug Zeit haben, darüber zu reden. Wir haben einen weiten Weg vor uns." Edwin schob das Fernrohr zusammen und steckte es zurück in seine Tasche.
"Aber Mirandas Burg ist doch dadrüben!" fragte Rea verwirrt und sah Edwin abschätzend an. "Du willst nicht dorthin, weil es zu gefährlich ist?"
"Und unnütz. Ich rette dir doch nicht das Leben, damit Miranda dir den Kopf abbeißt. Und das meine ich wörtlich. Hörzu, ich muss verhindern, dass zwei Mönche in ihre Gewalt kommen und ich möchte, dass du mir dabei hilfst." Edwin sah Rea für wenige Zeit hilflos an und fasste sich dann wieder. "Solange sie die nicht hat, wird sie deinen Leuten auch nichts tun."
"Wo sind die Mönche?"
"In den Spitzhornbergen", sagte Edwin."Miranda jagt sie"
Rea sah ihn an, ohne weiterzufragen. Edwin hob entwaffnet die Arme.
"Also gut. Die Wahnsinnige will Göttin werden. Kannst du dir das vorstellen? Miranda in Cori Celesti?"
"Und wie kommen wir zu den Mönchen?"
"Ich bin ein Zauberer, schon vergessen?"
"Ich bin eine Hexe, schon vergessen?"

Malochax Santifax und Han d'Buch schlichen sich um die Burg. Irgendwo musste es doch einen geheimen Eingang geben, dachte Malochax. Alle Burgen hatten doch einen. Zumindest für die Dienstboten. Doch die Burg Mirandas schien auch sein Personal durch den Haupteingang zu empfangen. Schließlich, als sie die Burg schon fast umrundet hatten, sahen sie ein geöffnetes Fenster.
"Riecht wie ne Küche", sagte Malochax.
"Musst du immer gleich ans essen denken?", fragte Han genervt.
"Und wenn ich mich nicht irre gab es heute Grüner Bohnen Eintopf," redete Malochax weiter. "Immer gut, um die Atmosphäre in engen Räumen zu verbessern."
"Der ist so flach, da muss man ja selbst du hochspringen," murmelte Han und strich sich die blonden, langen Haare aus dem Gesicht.
"Komm, da klettern wir rein!", erwiderte Malochax ungerührt.
"Ich glaube nicht, dass Cim will, dass wir das tun!" Han zog besorgt die perfekt geformten Augenbrauen hoch.
"Ach quatsch, du bist ein Angsthase!"
"Gar nicht. Du willst dich doch nur verkrümeln und schauen, ob die da einen Weinkeller haben. Das ist gefährlich, Malochax!"
"Quatsch keine Opern, komm mit du Elf!"
"Sag das noch einmal!!"
"Was, zehn plus eins?"
"Genau! Es ist aber ziemlich weit!"
"Na, dann wirf mich mal hoch! Aber sag den anderen nichts davon"
"Nicht ein Wort!"

Kerel führte Samin durch die felsige Landschaft der Spitzhornberge. Er war sich sicher, dass sein Meister Dinge wußte - oder ahnte - die er nicht sagte.
Samin hatte immer seine Gründe und es war wahrscheinlich sicherer für Kerel, nur das zu wissen, was er wissen musste. Und er wusste, dass sie sich nicht fangen lassen durften. Er wusste, dass sie ihre Verfolger schon mehrere Male abgehängt hatten und dass sie sich immer wieder an ihre Fersen hefteten. Er wusste auch, dass Samin nicht mehr lange durchhalten wurde - er war alt und schwach. Sie mussten dringend ein Versteck finden, oder irgendetwas dass ihnen zumindest für eine Weile Schutz bot.
"Wir werden uns der Sache früher oder später stellen müssen, Kerel", krächzte Samin.
"Später wäre mir lieber", sagte Kerel und sah den alten Mann sorgenvoll an.
"Tu nicht so als wäre ich ein altersschwacher Opa, Kerel. Bald kommen wir zu einem Dorf, da ruhen wir uns erstmal aus. Und dann werden wir weitersehen."
Kerel seufzte. Jetzt war Samin auch noch verrückt geworden.

27.03.2006 22: 39

Anette Knödel

Miranda sprühte beinahe Funken vor Wut.
Ihr Plan hatte nicht funktioniert, die Wächter versuchten immer noch, in das Schloss einzudringen, ihre Untergebenen waren größtenteils absolute Stümper. Noch dazu hatte Allesauge recht. Es wäre eine Verschwendung gewesen die Kleine runterzuwerfen.

Auf umständliche Art und Weise war es sowohl Malochax als auch Han d'Buch gelungen, in das Schloss einzudringen. Sie befanden sich in einer kleinen Küche, und die beiden einigten sich per Blickkontakt und Kopfnicken darauf, die Tür gegenüber zu öffnen.
Als sie durch diese Tür getreten waren, befanden sie sich in einer großen Eingangshalle. Auf der Treppe, die von goldenen Geländern gesäumt wurde, lag ein teuer aussehender, roter Teppich. In der Mitte der Halle hing ein uralter, ebenfalls goldener Kronleuchter an der Decke, und warf ein geisterhaftes, blau-grünliches Licht auf die Umgebung. Schlosswachen oder andere Gestalten waren nicht zu sehen.
"Alles klar, da vorne ist ein großes Tor, wahrscheinlich handelt es sich hier um das Eingangstor. Wir sollten es öffnen, damit unsere Kollegen eintreten können."
"Alles klar, auf geht's!"
Die beiden schlichen sich zu besagtem Tor, und schoben vorsichtig den großen Riegel zur Seite. Dieser fiel daraufhin zu Boden, wodurch alle Schloßwächter in der Nähe alarmiert werden würden, sollte es welche geben. Beide Wächter kniffen die Augen zu sammen, und hofften, nicht allzu viel Aufmerskamkeit auf sich gezogen zu haben.
Aber immerhin war das Tor nun nicht mehr verschlossen.

Die anderen Wächter standen immer noch vor dem Schlosstor und sorgten sich um Manika.
Ein lautes Poltern hinter dem Tor ließ sie allesamt hochschrecken, und einige vermuteten, dass dieses von Vampiren kommen könnte, die zum Angriff übergingen.
Doch einige Zeit geschah nichts.
Wenige AUgenblicke später öffnete sich das große Tor, und die Wächter wurden von ihren beiden Kollegen empfangen, die stolz grinsten.
"Herzlich willkommen in dieser bescheidenen Unterkunft...bitte, streift euch die Füße ab, bevor ihr auf den Teppich tretet, vielen Dank.", fügte der Zwerg grinsend hinzu.

28.03.2006 14: 38

Chi Petto

Rascaal hing am Balken des alten Gebäudes und blickte aufmerksam auf die Szenerie, die sich ihm bot. Mehrere Kultisten brabbelten vor sich hin, während sie um einen Kreis aus Kerzen standen, in dem eine regelmäßige geometrische Zeichnung mit Kreide gemalt war. Also das Übliche. Diese Komiker waren wohl nicht der Grund, warum es in der Stadt immer mehr brodelte (also mehr als sonst). Der Kommandeur schrieb eine Notiz und schwang sich aus dem Dachfenster. Dass die beiden SEALS-Wächter verschwunden waren beunruhigte ihn derzeit weniger als die Tatsache, dass irgendjemand hier in der Stadt sein Unwesen trieb. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber der Vampir fühlte, dass dies eine andere Art von Untot-Dasein war, als er es führte. Es war noch kälter, noch düsterer. Der Mann, der in diese Stadt eingezogen war, hatte etwas vor. Und das war sicher nicht ein Spaziergang im Mondenschein an den glitzernden Fluten des Ankh. Das war eine technische Unmöglichkeit.

Es war ihnen recht mulmig zumute, als sie den leeren Hof betraten, der sich nach dem Tor erstreckte. Chi blickte sich sorgsam um und erkannte keinen Grund, warum hier keine Wachen aufgestellt waren. Die Dame war sich offensichtlich äußerst sicher. Nicht zum ersten Mal fragte sich Chi, ob das nicht an der Begleitung lag, die die Wächter derzeit hatten. Er misstraute den Werwölfen genauso sehr, wie die Werwölfe ihn mieden. Miranda schien sie auch nicht registriert zu haben, aber ganz klar war dem Achatenen sowieso nicht gewesen, was der Zweck dieser eigenartigen Übung gewesen war. In den Turm hinaufstapfen, mit Manika jonglieren und dann wieder gehen. Wie Roven meinte, in die Kammern im Hügel, wo sie eigentlich hauste. Woher der Wolf das auch immer wusste.
"Von wegen Teppich", brummelte Cim und wischte sich den Dreck vom Schuh.
Chi ließ sich aus den düsteren Gedanken reißen und blickte sich zum ersten Mal bewusst um. Der Hof war wirklich voller Dreck, was sich auch in beißendem Geruch bemerkbar machte. Unwillkürlich schweifte sein Blick wieder zur Roven, der sich ein getränktes Tuch vor die Nase hielt. Kurz blitzte so etwas wie Schadenfreude in dem Vampir auf, bevor er sich weiter umblickte. Die Ruinenbildung war auch hier nicht zu übersehen, die Burg war einfach alt. Ein Katapult lag zerschlagen im Innenhof, das Holz morsch und feucht. Zur Abwehr taugte dieses Gebäude nur mehr durch ihre Lage und das Mauerwerk, das mit Schutt geflickt worden war. Alles andere war nur noch bedingt optimal, weswegen sich die Frage stellte: Warum gerade diese Burg? Was war hier zu finden, was es in einer besser ausgestatteten Anlage nicht gab? Es musste einen Grund geben, warum diese Frau sich entschlossen hatte, hier einzuziehen. Chi blickte nachdenklich zu Boden. Was war in diesem Erdreich verborgen, was so wertvoll war, um solche Risiken einzugehen und noch dazu so mächtige Verbündete zu suchen.


28.03.2006 16: 16

Michael Machwas

Ein leises Schmatzen erklang als Scoglio den Hof betrat, sie standen im wahrsten sinne Mist zu den Knöcheln im Mist. Doch es war kein gewöhnlicher Mist, wie in Rinder oder Schweine produzieren. "Drachenmist" Murmelte Yogi, der mit seiner Nase dem Mist am nächsten war. Inzwischen hatten sie den Hof überquert. Vorsichtig öffnete Scoglio die Tür, doch es war nichts dahinter, nur eine Treppe die nach oben führte.
Michael nahm seine Lampe vom Gürtel und aktivierte den Leuchtkristall. Er hatte die Farbe, wie meist auf ein Blaues, beinahe oktraines Licht gestellt. Langsam bewegte sich der Trupp die Treppe hinauf, jede Nische, jede Ecke und Jeden Seitengang untersuchend. Michael währe beinahe einfach an einer Nische vorbeigegangen, als er im Kegel seiner Lampe ein Bunt Schillerndes etwas sah. Er drehte die Lampe auf heller und das etwas verschwand beinahe. Dann drehte er die Lampe vollends in den oktrainen Bereich und die Schuppe simmerte in einem Glutrot. Mit den Worten "Yogi hat recht, hier waren Drachen:" Reichte er Cim das Schuppenfragment.

Miranda krallte in Manikas Arm, so das diese am liebsten laut geschrien hätte, doch es blieb ihr im halse stecken. Langsam drehte Miranda sich in Richtung eines Regals in der Wand [22] zog an einem buch und der Schrank glitt lautlos zur Seite. Hinter ihm öffnete sich ein Tunell, an dessen ende ein Roter Schein zu sehen wahr. Als der schrank wieder an seinem Platz stand hörte Manika ein leises Poltern aus dem Hof der Burg. Miranda grinste grimmig und riss Manika mit sich mit. Schnell wurde der rote Schein größer und größer, biss sie Schlieslich in einer Grotte gigantischen Ausmaßes standen. Manika gefrohr das Blut in den Adern.



28.03.2006 23: 40

Cim Bürstenkinn

Bobby hatte in seinem Rucksack gestopft was er in die Finger kriegen konnte. Die Instinkte eines Straßenjungen hatten die Kontrolle übernommen und er hatte die Gelegenheit beim Schopf gepackt, als die bleiche Wächterin das Büro von Yogis Chef durchwühlt zurückgelassen hatte. Er trug nun eine Anzahl Messer, ein altes Kurzschwert, eine Menge halb voller Flaschen, etwas Geld und jede Menge mehr Zeug, dass sich hilfreich erweisen konnte.
Endlich machte er sich auf den Weg. Er wusste recht genau, dass Yogi in die Spitzhornberge wollte und er würde ihn mit seinem Erscheinen ganz schön überraschen.
Aber Bobby hatte die Götterinsel noch nicht verlassen, als links und rechts von ihm zwei Wächter gingen.
"Wohin geht's junger Mann?", fragte Silvia im Plauderton. Rurik hatte einen starren in sich hineinschauenden Blick aufgesetzt.
"Geht Euch nichts an. Verschwindet gefälligst"
"Der junge Mann ist ja ganz schön abweisend", scherzte Rurik lachend, "findest du nicht?"
Da rannte Bobby bereits. Er hatte keine Ahnung was da abging, aber es war nicht positiv
Ein Schatten legte sich über die Straße und war wenige Sekunden später wieder verschwunden. Gemeinsam mit den beiden untoten Wächtern und dem Jungen.

Cim blickte unruhig herum. Was steckte hinter dieser Sache? Da fiel das Tor hinter ihnen zu, die Schlösser versperrten sich.
"Na prima", begann Cim "Solange keine Wächter kommen ist ja... Wie als Antwort ergossen sich aus Türen und Geheimverstecken Soldaten mit angelegten Pfeil und Bogen oder mit gezückten Schwertern


29.03.2006 2: 38

Chi Petto

"Jozef, du hast mich erschreckt", Kado setzte sich auf einen flachen Baumstumpf und sah sich den Werwölfen gegenüber.
"Kado, Kado, Kado...", Jozef, der Werwolf, der ihn angesprochen hatte zog sich eine Art Rock um die Taille, den Kado bei einigen der Wölfe als Überwurf sah, "Du warst nicht gerade erfolgreich."
"I... Ich weiß, aber...", ein Knurren ließ Kado zurück zucken. Auf was hatte er sich nur eingelassen.
"Immerhin bist du diese Hexe los.", der Werwolf ließ sich am Boden nieder und lächelte ihm entgegen.
"Lara?"
Jozef nickte: "Falsche... Fraktion."
Kado schnappte leise nach Luft und war auf einmal recht froh, dass Andrev aufgetaucht war: "Es tut mir Leid, dass..."
Der Werwolf wiegelte genervt ab: "Es war eigentlich gar nicht so schlecht. Roven sorgt gerade dafür, dass die Wächter unsere Arbeit erledigen. Und mit viel Glück werden auch sie dabei drauf gehen."
"Miranda ist gefährlich, ich weiß nicht, ob die Wächter da viel anrichten können.", Kado rieb sich an der Nase, um das ekelhafte Jucken darin loszuwerden, dass er immer bekam, wenn die Werwölfe ihm zu nah waren.
"Auch dafür wird Roven sorgen, keine Angst. Bald wird es keine Miranda mehr geben und die Wächter werden auch kein großes Hindernis sein.", Jozef zeigte ein wölfisches Grinsen, "Und dann hat Vautam freie Bahn, Gott zu werden und die Zeit zu beherrschen." Letzteres klang wie einstudiert.
"Und ich sein Hohepriester sein!", rief Kado, während er ruckartig aufstand. Jozef verbreiterte sein Grinsen.

Chi schalt sich selbst dafür, die Falle nicht früher erkannt zu haben und nebenbei schalt er still den Oberfeldwebel dafür, nicht aufmerksamer gewesen zu sein. Und dann die gesamten Wächter. Wo waren sie nur mit den Gedanken gewesen? Und wo war eigentlich Roven, die Werwölfe schienen irgendwie nicht dabei zu sein, was Chi's Misstrauen noch weiter anstachelte. Was waren wir Wächter doch für Vollidioten. Ohne auf die Worte zu achten, sah er, wie der "Hauptmann" dieser heruntergekommen Soldatenschar vor ihnen grinsend und laut verkündeten, sie sollen doch BITTE weiter kommen, Miranda erwarte sie schon. Während sie durch den Turm zu Treppen in die unteren Anlagen der Burg geführt wurden, sah Chi, wie Roven sich hinter einem Schutthaufen zeigte und ihm zunickte. Hatte er ihn doch falsch eingeschätzt? Genervt und unwillig ließ er sich in den Turm Stossen und begann die Treppen hinab zu steigen.


29.03.2006 10: 05

Cim Bürstenkinn

Vautam hatte alles was er brauchte. Natürlich war es ärgerlich, dass am Ende der Geschichte die Wächter so eine zentrale Rolle spielen würden. Auf der anderen Seite war es scheinbar Ironie, dass sie es waren die ihm zu unendlicher Macht verhelfen, und auf den Thron der Welt helfen konnten.
"Hast Du Angst, mein Sohn?"
Er bemühte sich seiner Stimme einen sanften Klang zu geben, den Hass in seiner einzusperren und seine blauen Augen groß und rund zu machen, während er mit dem Jungen redete.
Bobby nickte zögerlich. Dem Straßenjungen war viel von seinem Schneid abhanden gekommen, als ihn die Vampire gepackt hatten, durch die Luft verschleppt und schließlich hier in die Kanalisation gebracht hatten.
"W..werdet ihr mich jetzt töten?"
Vautam ging in die Hocke und streckte ihm die rechte Hand hin.
"Nichts liegt mir ferner,....wie ist Dein Name?"
"Bo..obby."
"Bobby! Im Gegenteil, wenn alles klar geht, werden ein paar Deiner größten Wünsche in Erfüllung gehen. Glaube mir, ich würde Dich niemals verletzen oder geschweige denn töten."
Er legte beide Hände auf Bobbys Schultern, und verstärkte das Gesagte mir "Das kannst Du mir Glauben!"
Der ehemalige Straßenjunge war weit davon entfernt ihm zu glauben, aber die Tatsache, dass sich der Mann darum bemühte ihn das glauben zu lassen war ein gutes Zeichen, und ließ Bobby wieder etwas Hoffnung schöpfen.
"Was wollt ihr dann, Namenloser?"
Der Vampir grinste. "Ich bin der liebe Vautam, und wir machen eine kleine Reise."


Die schäbigen Soldaten gingen sehr gründlich vor, und isolierten die Wächter von ihren Habseligkeiten. Sehr zu Cims Unbehagen wurde ihm Rucksack und Schwert abgenommen, und den anderen ging es nicht viel besser. Da zwinkerte ihm Han zu, der verstohlen auf seinen Stiefel deutete. Sehr unsanft wurden sie in einen riesigen Raum gestoßen, in dem eine spärlich unbekleidete [23] Frau stehen sahen.
"Ahh, die Wächter. Das ist ja schön.", die Sanftheit ihrer Stimme verriet, dass von ihr nichts Böses zu befürchten war.
"Unangenehme Weise seid Ihr allen Versuchen getötet zu werden bisher entgangen. Aber vielleicht können wir das jetzt ja endlich ändern."
Han und Malochax nickten sich zu, zogen die versteckten Dolche aus ihren Stiefeln und rannten auf die junge Frau zu. Die Soldaten waren völlig überrumpelt und versuchten erst die Gefangenen Aufzuhalten, als die beiden Wächter schon bei Miranda waren.
Der blonde Verkehrsexperte zog ihr Kinn nach hinten und legte seine Klinge an ihre Kehle.
"So Leute.", Malochax steckte seinen Dolch weg und klatschte in die Hände. "Jetzt legt mal schön Eure Waffen weg." Er sah eine Bewegung am hinteren Ende des Saales.
"Hee Fettwanst! Komm raus, damit ich Dich sehen kann!"
"Sehr gerne, Herr Zwerg", antwortete Allesauge.

Kerel war über die Ausdauer und Kraft des Alten mehr als erstaunt gewesen. Aber schließlich standen sie vor den gewaltigen Mauern des Klosters. Düster und unnahbar ragten sie auf, wie von Titanen erbaut der Zeit selbst zum Trotz.
"Das ist es also?", fragte er und sah gebannt nach oben.
"Wo Famil nur bleibt", sagte Samin genervt.
"Ist Dir bewusst, dass der junge Mann neben dir ganze 23 mal gegen das Gebot des Zölibates verstoßen hat? Von den Gelegenheiten die er zwar alleine, aber nicht meditierend verbracht hat will ich gar nicht reden."
Kerel machte einen Satz nach links als plötzlich ein sehr dünner Mann mit den Händen in den weiten Ärmel seiner Robe neben ihm stand.
"Ich ... ich kenne Dich! Du bist der Mönch der die Lehrgänge gehalten hat! Wieso weißt Du..."
Samin schüttelte den Kopf "Machst Du Dir immer noch einen Spass daraus den Akolythen nach zu spionieren? "
"Du warst schon als junger Schüler ein Rebell, Samin. Ich frage mich ob du jemals was dazulernst."
"Sag mir lieber wo der Eingang ist, ich muss in die Bibliothek!"
Famil murmelte etwas unverständliches von Lotterleben und Werteverfall aber der Stein der Mauer begann etwa 1 Meter breit und 2 meter hoch hellblau zu glühen, und zeigte den Fliesenboden der offenbar dahinter lag. Dann war er wieder verschwunden.
"Wieso weiß er.", begann Kerel dessen Kopf immer noch rot war, besserte sich aber sofort aus. "auf jeden Fall hat er nicht recht!".
Samin nickte. "Er ist ein Geist, und ein paar tausend Jahre alte. Ja ich hätte auch gedacht, dass es 25 mal war. Aber immerhin hat er ja viele Akolythen zu beobachten"
Damit ließ er seinen verdutzten Schüler stehen und ging weiter, durch das blau schimmernde Tor, in das Kloster.

"Was tun wir jetzt?", fragte Silvia ihren Kollegen Rurik. Vautam hatte keine speziellen Anweisungen für sie hinterlassen. Sie waren freie, ungezügelte Vampire die machen konnten was sie wollten.
"Ich hab Hunger!", antwortete der Zwerg. Und sie sahen von dem Dach auf dem sie saßen, auf die kleine Gasse hinunter in der ein sich ein junger unlizenzierter Dieb gerade über den Sack voller Geld freute den er erbeutet hatte. Vor den Augen der Diebesgilde und der Wache ! Sie hatten ihn lange verfolgt aber er war nun mal zu schnell für sie gewesen.


Adam Schnitt und Jakob Zirkel waren wieder einmal unterwegs auf der Jagd nach Udoz [24]. Sie trugen Brillen mit verrußten Gläsern, hatten Sebastian Rachmann aber trotzdem genau gesehen , doch wie es schien war er ihnen wieder entwischt. Langsam aber sicher machte sie das etwas zornig. Warum konnte der junge Kerl nicht den Anstand haben und sich erwischen lassen. Ein paar Stockhiebe und ihre Statistik sah wieder so prächtig wie in den letzten Jahren aus.
"Die kleine Kröte ist uns wieder entwischt!", knurrte Jakob doch Adam deutete ihm still zu sein.
Da hörte auch er das Gespräch. So leise wir möglich gingen sie weiter.
"Bitte lasst mich doch los! Ich schwöre ich trete der Diebesgilde gleich morgen offiziell bei."
Doch die beiden Wächter hatten keinerlei Interesse an seinen Beteuerungen. Wie ein Raubtier fiel Silvia über ihn her und begann sich in seinem Hals zu verbeißen. Rurik nahm mit seiner Hand vorlieb und kniete vorsichtshalber auf der anderen. Nebenbei durchsuchte er den Beutel und hob anerkennend die Augenbrauen. "Gold, Gold , Gold" sang er schlürfend während Sebastian immer schwächer wurde.
Die beiden Diebesgildenjäger schoben ihre Brille synchron nach vorne, weil sie nicht glauben konnten was sie da sahen. Dann sahen sie sich gegenseitig an und schoben sie wieder hoch.
"Ich würde sagen, wir können Sebastian abhaken. Was meinst Du, Jakob?"
"Abhaken, definitiv. Trotzdem sollten wir melden was wir gesehen haben!", antwortete Zirkel. Sie beschlossen so leise zu gehen wie sie gekommen waren.

31.03.2006 0: 42

Rea Dubiata

"Also, so kommen wir nicht weiter, Rea." Edwin verschränkte die Arme vor der Brust. "Wenn du nicht mitwillst, dann geh gefälligst zu deinen Wächtern in die Burg dadrüben. Ich kann dir nur sagen, dass das was wir vorhaben wichtiger ist als was auch immer in dieser Burg passiertund eine Hexe vielleicht nicht von Nachteil ist, die werden zumindest in den Spitzhornbergen respektiert!"
"Ich bin also nur ein Mittel zum Zweck, ja?" Rea sah ihn empört an. "Ich sagte bereits, wenn ich nicht weiß auf was ich mich da gefasst machen muss - und damit meine ich vor allen Dingen die Fortbewegungsart - dann zerre ich dich mit zu diesem Schloss!"
Edwin seufzte. Er hatte bei Rea, die er für ihr Geschlecht zunächst eigentlich für ziemlich erträglich gehalten hatte, den Schalter entdeckt um sie zur absoluten Furie zu machen. Dagegen half immer nur eins, auch wenn er es seit seiner Studentenzeit nicht mehr hatte einsetzen müssen: Verständnis.
"Rea", sagte er weich. "Ich weiß, es geht alles drunter und drüber hier, du musst mir bei dieser Sache einfach vertrauen. Und wenn es dir unangenehm ist, per Magie zu reisen, können wir auch gerne zu Fuß gehen. Oder wir holen uns im nächstbesten Dorf Pferde."
Rea betrachtete Edwin skeptisch. "Zu Fuß und zu Pferd werden wir auf jeden Fall zu spät sein."
Er schüttelte den Kopf. "Nicht wenn wir ziemlich schnell laufen..."
"Ich frage dich noch einmal Edwin, was hast du vor?"
"Ein ganz einfacher Zeitzauber. Es wird uns so vorkommen als sei die Zeit um uns herum stehen geblieben und wir marschieren ganz gemütlich hin, ohne Zeitdruck und bis wir da sind, sind nur ein paar Stunden vergangen."
Rea sah den Zauberer erstaunt an. "Keine Fliegenden Teppiche?"
Edwin schüttelte den Kopf.
"Keine Besen?"
Wieder schüttelte Edwin den Kopf. "Wir müssen nur ins nächste Dorf, Proviant brauchen wir ja trotzdem. Und vielleicht auch Pferde, auch wenn der Zauber dann ein bisschen größer wird."
Rea atmete erleichtert auf. Plötzlich spürte sie eine leichte Berührung an ihrer Hand. Sie sah hin - Edwin hatte sie bei der Hand genommen. Sie errötete.
"Wollen wir diese Sache doch mal hinter uns bringen", sagte er.

Allesauge lachte, es war ein leises, zufriedenes Lachen. Soldaten und Wächter ließen ihn verwundert passieren als er auf Mirandas Thron zu schritt, an dem Han und Malochax standen. "Ich mag es nicht wenn Leute einfach so in meiner Angelegenheiten platzen", sagte er ruhig. Es war, als würde ein Vorhang um sie heruntergelassen worden. Die Geräusche von außen verstummten, es gab nur noch Miranda, Han, Malochax und Allesauge.
Han hatte mittlerweile den Dolch sinken lassen. Wie gebannt starrten er und Malochax in die Augen des Zauberers. Dieser machte eine Wellenförmige Geste mit der Hand.
"Was tust du da?", fragte Miranda genervt. "Die beiden wollten mich töten!"
"Als ob dir das etwas ausgemacht hätte, Miranda, meine Schöne. Du weißt wen wir brauchen und du weißt, warum sie noch nicht hier sind."
"Kerel und Samin." Mirandas Augenbrauen zogen sich zusammen und bildeten beinahe eine kleine Pyramide.
"Die Leute die du hingeschickt hast waren Stümper. Aber diese Wächter sind hierher, bis in deine Festung eingedrungen! Sie müssen ziemlich gut in ihrem Fach sein. Daher sollen sie die beiden suchen." Allesauge lächelte zufrieden.
"Kerel suchen", murmelte Han, seine schönen Züge zu einem starren Grinsen verzerrt.
"Samin suchen", murmelte Malochax, auch er grinste, doch das war unter seinem dichten Bart kaum zu sehen.
Allesauge machte eine weitere Geste mit der Hand, doch Miranda gebot ihm Einhalt. "Lass mich das lieber machen", sagte sie. "Wo sollen sie anfangen, am besten an der alten Hütte, was?"
Allesauge nickte ergeben. Seine geniale Idee und Miranda musste mal wieder den besten Part selbst in die Hand nehmen und kümmerte sich überhaupt nicht darum, ihm auch nur das geringste Stückchen Anerkennung zu erbieten. Die beiden Wächter verschwanden in einer Kugel aus Blitzen, dann war es für kurze Zeit still. Plötzlich waren Allesauge und Miranda wieder im Saal, in dem noch immer die restlichen Wächter und Soldaten standen. Diese schienen sich um keinen Millimeter bewegt zu haben.

31.03.2006 0: 56

Johan Schaaf

Und plötzlich waren Han d'Buch und der Zwerg verschwunden und an ihrer Stelle stand ein alter, dicker Mann, dessen spitzer Hut und langer Stab mit einem Knauf am Ende ihn zweifelsfrei als Zauberer auszeichneten. Er lächelte zufrieden, als die restlichen Wächter erschrocken zurückwichen.
Nach einigen Sekunden der Stille hatte wenigstens Cim sich wieder gefangen. Er machte mutig einen Schritt zurück nach vorne [25] und fragte wütend: "Was hast du mit unseren Kollegen angestellt?"
"Nun...", antwortete der Magier langsam, wobei sein Lächeln weiter in die Breite wuchs. "Ich möchte nicht ins Detail gehen. Aber jeder, der es herausfinden möchte, ist natürlich herzlich eingeladen, einen weiteren Angriffsversuch auf die Herrin zu starten. Aber jetzt werdet ihr euch erst einmal anhören, was sie zu sagen hat!"
"Vielen Dank, Meister Allesauge", sagte sie, als sie an ihm vorbei trat, und tätschelte ihm dabei kurz den dicken Bauch, woraufhin er das Gesicht verzog. "In der Tat muss ich sagen, dass ich nicht die geringsten Bedenken habe, euch allesamt auf äußerst unangenehme Weise töten zu lassen, solltet ihr mir Widerstand leisten. Und vielleicht tue ich es ja auch einfach so.
Ich habe allerdings auch die Hoffnung, dass der ein oder andere weiß, was gut für ihn wäre..."
An dieser Stelle machte sich leises Gemurmel unter den Wächtern breit, von welchem Cim nicht hoffte, dass es bedeutete, sie seien bereit, den Forderungen der Hexe, wie Roven sie genannt hatte, zu folgen... denn was auch immer diese waren, es konnte angesichts dessen, worum es eigentlich in der ganzen Sache ging, auf nichts Gutes hinauslaufen. Darum ergriff er schnell das Wort:
"Falls du darauf anspielen solltest, dass wir uns dir anschließen sollen: Warum sollten wir das, nachdem du uns so offensichtlich gedroht hast, noch tun?"
Er wartete nicht ab, bis sie antworten konnte [26], sondern fuhr gleich fort: "Wir wissen, dass du mit Vautam zusammen arbeitest! Und aus diesem Grund, und weil wir ihn und seine dunklen Machenschaften zu genüge kennen, werden wir alles tun, um eure Pläne zu vereiteln!"
"Vautam, ha!" Miranda lachte verächtlich. "Vautam ist nur ein armseliger Wurm. Er weiß nichts von meinen wirklichen Plänen und wenn ich von ihm habe, was ich brauche..."


01.04.2006 13: 51

Scoglio

Manika hatte sich kaum von der Stelle gerührt, seitdem Miranda die Grotte wieder verlassen hatte. Sie hatte sich nur so weit an die Wand gepresst, wie es ihr möglich war und starrte das Wesen vor sich an.
Das Wesen... sie war sich nicht sicher, was es überhaupt war. Der erste Eindruck war der eines Regenwurmes. Eines riesigen Regenwurmes von etwa drei Metern Höhe. Doch je länger sie das Wesen anstarrte, desto unähnlicher wurde es einem Regenwurm, erinnerte mehr an einen Drachen, der nur eine etwas eigenwillige Form hatte.
Der ganze Körper war mit Schuppen überdeckt. Einige von ihnen schimmerten glutrot, andere besaßen einen eher bräunlichen Farbton und wieder andere schienen alles Licht einfach zu verschlucken. An dem Ende des Wesens, das wohl den Kopf ausmachte, prangte ein riesiges dunkles Auge und darunter stießen zwei lange elfenbeinartige Scheren hervor, den Knackscheren von Hummern nicht unähnlich, die sich von Zeit zu Zeit mit einem dumpfen Klacken schlossen und dann wieder öffneten.
Das riesige Ungetüm bewegte sich nicht viel. Es kroch nur ein wenig umher und spie einige Male eine vergleichsweise kleine Feuerflamme.
Aber mit einem Male wandte das Wesen den Kopf und drehte ihn in Richtung von Manika, die bleich wurde und erzitterte. Die Vampirin fasste mit den Händen fest an einen kleine Felsvorsprung neben ihr, um sich abzustützen.
Der Riesenwurm drehte seinen Kopf immer weiter und als Manika das Gefühl hatte, er würde sie direkt ins Auge fassen[27], zitterte sie noch mehr und ihre Beine wurden noch schwächer, sodass sie den Felsen noch fester umfasste.
Doch das Ungetüm drehte seinen Kopf noch weiter und Manika atmete erleichtert auf. In diesem Moment knirschte es laut und unheilvoll. Der Vorsprung, den sie noch immer mit beiden Händen umklammerte, löste sich von der Felswand und fiel polternd zu Boden und die Vampirin mit ihm.
Der Kopf des Wurms zuckte wieder zurück und das Wesen begann, langsam auf die am Boden liegende Frau zuzukriechen.
Manika richtete sich fluchend auf und schrie.

05.04.2006 21: 53

Amalarie Mögebier

Amalarie starrte wie gebannt auf Allesauge und Miranda, die die Wächter mit offensichtlichem Hohn musterten. Sie sah sich panisch um, ihr Gefühl sagte ihr, dass wenn sie sich noch länger hier aufhalten würde, sie bald eher einem Lancrer Käse gleichen würde [28] als einem Gnom. Amalarie fand Löcher würden gar nicht zu ihrem Gemüt passen und suchte fieberhaft nach einer Fluchtmöglichkeit. -Da-
Hinter Mirandas Thron sah sie ein Rattenloch, dass genau ihre Größe hatte. Nur wie sollte sie dort hinkommen ohne als Nadelkissen zu enden?
Sie sah sich angestrengt um und dachte etwas nach.

Rurik und Sylvia genossen ihre neu Gewonnene Freiheit, der Herr war überstürzt mit dem kleinen Leckerbissen abgereist. Diese Tatsache bedauerten sie sehr, der junge hatte einfach zu lecker ausgesehen!!
Aber das machte nichts, die Nacht war noch jung und sie waren in Ankh-Morpork, da würde sich bestimmt noch der ein oder andere Imbiss ergeben. Die beiden ehemaligen Wächter suchten die Gassen und Straßen unter sich ab, getrieben von immer größerem Hunger.

An einer anderen Ecke von Ankh-Morpork kniete Will über dem letzten Rest von einem Udoz, es war nicht viel was zurück geblieben war, ein paar Hautfetzen und auch alles andere was er vorher getragen haben muss war vollkommen zerfetzt. Sie schluckte "Das sollen Wächter gewesen sein?"
"Ja, wir hatten uns gerade an seine Spur geheftet, es war ein sehr schlauer unlizensierter und wir wollten ihn heute Abend stellen, aber...".
"Schon gut, ich habe verstanden", Will unterbrach den Redeschwall des Mannes, "Ist euch noch etwas verdächtiges an den Personen aufgefallen?", die Kommex wagte es nicht in diesem zusammen hang von Wächtern zu sprechen.
"Bis auf das sie Uniformen trugen und man ihre Dienstmarken hervor blitzen sah? Nur das es eine hochgewachsene Frau und ein Zwerg waren", er fasste sich an die Schläfe, "Der arme junge..".
"Ja, ääähm, danke Herr Schnitt und Herr Zirkel", sie atmete einmal tief durch "Wenn wir die Täter gefasst haben, werden wir wegen der Zeugenaussagen noch einmal auf sie zukommen!".

Will wandte sich von den beiden Udoz-Jägern ab und ging zu Oldas rüber, der an einer Wand gelehnt ein Pfeifchen rauchte. "Was meinst du?", sie sah den Zwerg zerknirscht an.
"Ich meine, dass wir es hier mit einem Paar Wächter zu tun haben, die durchgeknallt sin' .Und das wir dies am besten jetzt Rascaal sagen sollten!", er blickte mit hochgezogenen Augenbrauen zu der blonden Frau empor "Ja, du hast Recht, komm es scheint sehr dringend zu sein!"

06.04.2006 11: 24

Rea Dubiata

Miranda betrat, in menschlicher Form, den kleinen Raum und setzte sich auf einen - extra für sie auf ein Plateau abgestellten - Stuhl. Der Zauberer stellte sich Macht demonstrierend neben sie und blickte finster drein. In der Zwischenzeit hatten einige der Soldaten den Wächtern Stühle in den Saal geschleppt und sie aufgefordert, Platz zu nehmen. Nur der Troll musste mit dem Boden vorlieb nehmen. Der kleine Saal über Tage, in den man die Wächter geführt hatte, hatte vergitterte, kleine Fenster, die alles in ein gemustertes Zwielicht tauchten.
Eine Weile lang herrschte Schweigen.
"So, Schluss mit dem ganzen Theater", durchbrach Miranda die Stille. "Ich bin überrascht dass ihr so früh hier seid." Sie klatschte in die Hände, und zwei ihrer Soldaten verließen den Raum. "Jetzt sollt ihr es euch erstmal bequem machen, ihr müsst die Unannehmlichkeiten unseres Treffens entschuldigen - aber ihr seid einfach... penetrant?"
Miranda lächelte als sie in die Gesichter der Wächter sah, die sie fassungslos anstarrten. Zunehmend wich die Aura der Angst, die sich um sie gelegt hatte einer Aura der Verwirrung.
"Beginnen wir von Vorne... Ich denke ihr solltet wissen, dass es nicht ich war, die Truppen nach euch geschickt hat, sondern Vautam. Unsere gemeinsamen Pläne geboten das. Aber wie es nun mal so ist, haben sich Vautams und meine Pläne vor einer Weile getrennt. Und ehrlich gesagt, meine Herren-", ihr Blick schweifte kurz über die anwesenden Wächter, "-und Damen, ich hätte nichts daran, wenn ihr sterben würdet. Vautam aber schon, Vautam im Speziellen."
"Was... soll das heißen", der Glatzköpfige - das musste Cim Bürstenkinn sein, den den Vautam über alles töten wollte - straffte seinen Rücken und versuchte, ein wenig sicherer zu wirken. Doch Miranda wusste welchen Eindruck sie auf ihn machte und lächelte nur freundlich um ihn weiter zum reden zu animieren. "Eben sind vor unseren Augen zwei unserer Kollegen verschwunden und irgendeiner der zig Vautams die es ja neuerdings gibt hat meine stellvertretende Abteilungsleiterin entführt. Es wäre schön zu wissen, was hier eigentlich los ist!"
Die Türen gingen wieder auf. Die zwei Soldaten kehrten zurück und einige Bedienstete trippelten hinterher, jeder ein Tablett in den Händen auf dem sich für die wandernde Wächtertruppe köstlich duftende Speisen und wohl auch Wein und Bier befanden .
"Greift zu. Ich werde euch in der Zwischenzeit einmal das wichtigste erklären. Vautam braucht Opfer und seine Opfer müssen seine größten, ärgsten Feinde sein. Ihr erfüllt diese Bedingung wunderbar und bislang hat er es nicht geschafft euch zu töten. Daher möchte ich dafür sorgen, dass dem so bleibt. Ihr werdet hier bleiben, bis ich meine Pläne in die Tat umgesetzt habe, dann ist Vautam nicht mehr am... was immer Vampire haben, was bei Menschen Leben ist." Miranda stand auf. "Ich gebe euch mein Wort, nichts davon ist vergiftet." Sie lächelte noch einmal und verließ den Raum. Hinter sich konnte sie die Zombiefrau noch wispern hören: "Keiner rührt das Zeug an, verstanden?"

Manika lag schwitzend am Boden. Sie hatte geträumt, dass die Schlange sie fressen hatte wollen.
Sie wollte es gerade als Traum abhaken, als ihr der wohlbekannte Geruch von Blut in die Nase stieg. Sie wusste, dass es ihr eigenes war, noch bevor sie sich an den Hals fasste und dort ein letztes Rinnsal wegwischte. Jemand hatte vorn ihr getrunken - aber sie war doch schon untot, was könnte man ihr damit schon antun? Sie befühlte weiter ihren Hals, kratzte vorsichtig am Grind und ließ es dann bleiben, als ihr Kopf zu dröhnen begann. Es war seltsames Gefühl, weniger wie Kopfschmerzen, sondern als ob sich ihr Gehirn verformte, ja ihre ganzen Eingeweide begannen, sich in ihrem Körper zu drehen. Sie versuchte sich ein wenig aufzurichten, doch die Kräfte versagten ihr. Manika wurde schwarz vor den Augen. Alles was sie hören konnte war eine leise Stimme: Ich bin eine Schlange. Ein Wesen, schrecklicher als tausend Basilisken. Kein Hahn kann mich vertreiben, niemand kann meinem Blick widerstehen. Meine Mutter ist die Königin der Schlangen... ich werde die Prinzessin und ihre erste Dienerin sein...

Sechs Monate waren vergangen. Sie hatten sich Zeit gelassen, denn davon hatten sie ja genug und auch wenn die Reise für Rea und Edwin nicht ereignislos von Statten ging, so würde es doch niemals einen Reisebericht darüber geben.
Wollte man den Zauber erklären, so musste man sich an den Gedanken gewöhnen, dass nicht alles langsamer ablief, sondern Rea und Edwin nur ungewöhnlich schneller waren als jeder andere Mensch in der Scheibenwelt. Von ihrer Perspektive aus, hatte die Welt angehalten, von der Perspektive der Welt aus waren sie unglaublich schnell und die sensiblen Pferde, die sie sich "geliehen" hatten, waren mehr als nur verwirrt, als sie ihre Kameraden regungslos auf grünen Weiden Grasen sahen.
Doch nun hob Edwin den Zauber auf. Die Scheibe begann sich wieder zu drehen und zum ersten Mal seit sechs langen Monaten erfasste wieder der Wind ihre Haare und ihre Kleidung, hörten sie wieder das Rauschen der Bäume und Gräser, das Singen der Vögel und das Plätschern eines Baches. Nach sechs Monaten Stille, nur gebrochen von Gesprächen, Pferdeschnauben und dem Knirschen der Zeit unter den Hufen der Pferde.
"Das ist das Haus von Kerel und Samin", sagte Edwin, stieg ab und reichte gleich darauf Rea die Hand um ihr vom Pferd zu helfen. Ihre Verletzungen waren inzwischen verheilt und trotz des kalten, wolkenverhangenen Wetters grinste sie fröhlich, als sei die Last der Mission, die sie vor für sie ewig langer Zeit begonnen hatte, endlich von ihr abgefallen.
Edwin klopfte an die Tür des Hauses. Nichts tat sich. Sofort lief er ans Fenster und versuchte, hindurchzusehen und musste enttäuscht feststellen, dass niemand zu Hause war.
"Verdammt", rief er zu Rea, die den Bach in der Nähe in der Zwischenzeit genutzt hatte um sich endlich einmal gründlich und nicht mir "zeitstarrem" Wasser das Gesicht zu waschen.
"Sie sind nicht mehr hier?", fragte sie und stand auf. "Wir sollten einmal drinnen nachsehen."

Miranda saß wieder in ihrer Grotte und dachte nach. Sie hoffte, dass diese beiden Wächter erfolgreicher wären als ihre Truppen, doch sie glaubte kaum daran. Es wäre besser gewesen, selbst zu gehen, doch sie konnte die Wächter nicht einfach alleine in ihrer Burg lassen.
Um ein Gott zu werden brauchte man nicht unbedingt Gläubige, jedenfalls nicht, wenn man schon existierte. Man brauchte Opfer, Blutopfer. Und am besten nahm man seine Feinde dafür. Samin war lange Zeit Mirandas größter Feind gewesen, doch nun war es Vautam. Doch auch Vautam brauchte Samin. Und diesen Bürstenkinn.
Sie hatte gehofft, sie könnte mit Vautam zusammen ein Götterbündnis schließen. Sie hatte zu Anfangs seine Macht gebraucht, in Form von kleinen Schlucken Blut. Doch er war nicht die Partie gewesen, die sie sich vorgestellt hatte. Zu viel Eigenwillen, zu viele Patzer. Nun hatte er sich selbstständig gemacht und sie wusste nicht, was er als nächstes tun würde. Würde er nach Samin suchen? Oder würde er sich den Wächter zuerst vornehmen, der sein Unternehmen vor so langer Zeit vereitelt hatte?
Ihr Plan wurde von Minute zu Minute ungewisser. Doch nun hatte sie eines seiner potentiellen Opfer und je nach dem, wie gut Allesauges Zauber diesmal gewirkt hatte, bald auch sein zweites. Er würde hierher kommen... und dann würde er ihr gehören und Blut würde fließen.

08.04.2006 0: 36

Cim Bürstenkinn

Der alte Mann war zwischen den Bergen aus Manuskripten und Büchern kaum mehr zu sehen. Nur ein kleines, weißes Büschel Haare ragte aus dem Meer aus staubigen Papier und Pergamentrollen.
"Was suchen wir eigentlich, Meister?" Der junge Erzähler war eigentlich schon lange selber Meister, aber wenn Samin dabei war fühlte er sich einfach wie damals, als sein Vater ihn dem blinden Mann einfach mitgegeben hatte.
"Sei ein guter Junge und hol mir Gewürzwein, Kerel ok?"
"Was für ein ehrenvoller Auftrag" Der junge Erzähler ging davon und fragte sich wie Samin die Bücher erkannte, und was er machen würde, wenn er das Richtige gefunden hatte. Immerhin war er blind wie ein Grottenmolch, und fing mit den Buchstaben wenig an.
"Er weiß es selbst noch nicht", antwortete Famil recht direkt, "er sucht nach Anhaltspunkten, die ihm verstehen helfen, was gerade passiert. Leider gab es aus unserer Sicht noch nie solch ein Problem. Das ist die Schwierigkeit wenn man daran gewöhnt ist die Zukunft klar vor sich zu sehen."
Das klang nicht besonders ermutigend, fand Kerel, und beschloss sich wieder seines Auftrages zu besinnen. Während er auf dem Weg zu den öffentlichen Bereichen des Klosters war, fiel sein Blick auf die Reihe von Büchern neben ihm und er blieb abrupt stehen.
Das Buch hatte sich bewegt, da war er völlig sicher.
Es war ein grauer, unscheinbarer Umschlag der die Aufschrift "DESDEAMON" trug,
Wie von selbst hob sich Kerels Hand, zog den dünnen Band aus dem Regal, und sah den schwarzen diskusförmigen Stein der in das Deckblatt eingelassen worden war.
"Was hast du da?", fragte Famil, aber Kerel war so vertieft in das Buch, dass er einfach nur:
" Lehrgang zur nachträglichen Korrektur von Ereignissen von Benco Famides. " sagen konnte.
Wäre es physikalisch möglich gewesen, dann wäre der Geist jetzt blasser geworden. Anstelle dessen versuchte er parallel ein wenig durchsichtiger zu werden.
"Bei Rejki, du hast Du gleiche Gabe wie Samin. Mag sein, dass doch ein Meistererzähler in Dir steckt."
"Irgendetwas sagt mir, dass Samin gerade nach genau diesem Buch sucht", dachte Kerel und rannte zurück zu seinem Meister. In diesem Moment fiel ihm zum ersten mal auf, dass er ein wenig schlechter sah.


Ein Nebel hatte sich über Manikas Wahrnehmung gelegt, ihr ganzer Körper schien in warmer,weicher Watte zu liegen - und nicht auf dem harten Felsenboden. Es fühlte sich nun auf eine eigenartige Weise richtig an, dass die Schlange ihre Zähne in ihrem Hals versenkt hatte und ihr Blut trank, ja ein wenig fühlte sich die Vampirin sogar geehrt. Mit jedem Schluck den das Wesen machte, mit jeder zärtlichen Berührung durch die scharfen, spitzen Saugzähne verlor Manika nicht nur Kraft sondern auch Erinnerungen, Erfahrungen die sie im Laufe ihres Leben sammeln konnte.
Langsam kroch der Schatten vom äußeren Rand ihrer Wahrnehmung auf sie zu, streichelte sanft, ließ sie endlich ruhig einschlafen.
Wenige Stunden später lag die junge Frau - vielmehr ihre leere Hülle in der Grotte und erinnerte nur noch sehr entfernt an ihre frühere Erscheinung.


Vautam saß mit völlig entspanntem Gesicht und überkreuzten Beinen auf dem Boden. Er sandte seinen Geist aus, um nach dem zu suchen, der schon einmal sein Werkzeug gewesen und als er in fand, sah er gerade auf ein Buch hinab, dass er in Händen hielt. DAS Buch. SEIN Buch. .
"Leg es auf die Stirn!", flüsterte er leise, und erhöhte vorsichtig den Druck auf Kerel. Doch er war mächtiger geworden, ein Erzähler wie Samin, und nicht mehr dieses grüne Bürschlein, dass für die flüchtigen Freuden in den Armen von Manika wohl alles geopfert hätte. Ärgerlicher Zeitpunkt dafür, wie der Vampir fand.
"Was soll ich auf die Stirn legen, Vautam?"
Der Vampir war abrupt zurück in den eigenen Körper katapultiert worden, als Bobby sich angesprochen fühlte und das Schweigegebot brach, das ihm auferlegt worden war.. Die Hütte hoch in den Bergen sah furchtbar aus, und der Junge saß mit mürrischem Gesicht auf dem Bett, während Vautam auf einem Teppich saß.
"Ich hab Dir befohlen zu schweigen. Kannst du niemals tun was man Dir aufträgt?"
Der Junge machte ein unschuldiges Gesicht, als wäre ihm das bisher völlig entgangen.
"Entschuldige bitte, ich dachte das wäre eher auf dem Niveau einer Empfehlung, weil ich doch keiner Deiner stinkenden Doppelgänger bin, die ständig hier vorbei ko..."
Bevor er seinen Satz noch beenden konnte, und noch bevor er sah, dass er nicht mehr am Boden saß, spürte er schon Vautams Hand an der Kehle.
"Du solltest Deinen Nutzen nicht überschätzen, kleiner Frosch. Ärgere mich weiter, und ich suche mir ein neues Druckmittel."
Im nächsten Moment saß Vautam wieder am Boden, als sei nichts geschehen.
"Schaffst Du es etwa 15 Minuten den Mund zu halten?" fragte er, und entblößte ganz beiläufig seine Eckzähne.
Stumm nickte Bobby.
"Wunderbar, das habe ich gehofft." er schloss die Augen. "Und morgen werden wir herausfinden, ob Dein Ziehvater dich wirklich liebt."


Als Will ihre Geschichte mit zitternder Stimme erzählt hatte, blieb es lange Zeit ganz ruhig.
Der Kommandeur der Stadtwache sah sie mit ausdrucksloser Miene an, und fragte: "War das jetzt alles?"
Rascaal konnte es nicht leiden, wenn er die Wäsche von anderen Leuten waschen musste. Und in diesem Falle hatte Herr Bürstenkinn ja vorgezogen mit fast der gesamten Abteilung auf Urlaub zu gehen und nur diese Notbesetzung zurück zu lassen, die sich nun auch noch langsam in eine Schar durchgeknallter Vampire verwandelte.
"Ähh, ja Sir?", antwortete die Kommunikationsexpertin.
"Wunderbar. Dann darf ich ja jetzt.", Rascaal stand auf, legte die Hände auf den Rücken und ging langsam hin und her.
"Ich erwarte mir von meinen Abteilungsleitern, dass sie interne Probleme auch intern lösen. Offenbar wurde Dir jetzt die Aufgabe zugeteilt in der Abwesenheit von Bürstenkinn und seines Stellvertreters..." Er warf einen verstohlenen Blick auf das Organigramm auf seinem Schreibtisch
"...seiner Stellvertreterin nach dem rechten zu sehen. Darf ich Deine Meldung also so verstehen, dass SEALS nicht mehr in der Lage ist seine internen Personal-Probleme zu lösen?"
Kleine Schweißtropfen bildeten sich auf der Stirn der Omnierin. Das war nicht gut. Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass sie von nun an, nur noch verlieren konnte egal was sie sagte. Alle vier Wände schienen gleichzeitig auf sie zu zukommen, und die Decke gab auch schon nach.
"Nein , Sir. Alles in Ordnung.", antwortete sie überrascht.
Lauernd nickte Rascaal. "Gut Hauptgefreite, wir werden ja sehen. Du kannst jetzt gehen und deine Arbeit tun."
Will salutierte hektisch und stand endlich vor der Tür des Kommandeurs. Sie genehmigte sich zuerst einmal ein herzliches "VERDAMMT!" und ging dann Oldas und Sallien suchen um gemeinsam darüber nachzudenken was sie mit den beiden durchgeknallten Kollegen weiter tun sollte.


Han und Malochax standen plötzlich mitten im Gebirge. Sie hatten beide keine Ahnung wie das möglich war, aber das war auch nebensächlich für sie. Vor sich sahen sie die Hütte die ihnen als erster Ort ihrer Suche genannt worden war. Natürlich entging ihnen nicht, dass dort schon zwei Leute waren, die offenbar auch nach den beiden Erzählern suchten. Ihre diesbezüglichen Befehle ließen keine Zweifel zu. Synchron zogen sie ihre Waffen und rannten im schnellen Schritt auf die Hütte zu,um die Feinde auszuschalten.

09.04.2006 23: 25

Damien G. Bleicht

Vautam funkelte Bobby bedrohlich an. "Ich habe doch gesagt, du sollst dich ruhig verhalten.", schnarrte er.
Zum großen Ärger des Vampirs erzielte er keine Wirkung auf den Jungen, der mit verschränkten Armen und vorgeschobenem Blick auf dem Bett saß und trotzig zu Vautam empor blickte. "Mir ist langweilig! Du kannst mich nicht einfach mitschleppen und mich dann einfach ignorieren"
Vautam blickte ihn an. Und seufzte. "Such dir irgendwie eine Beschäftigung, ja?" Er setzte sich wieder zu Boden und versuchte erneut sich zu konzentrieren. Er musste die Verbindung zu Samins Schüler wiederherstellen. Er ließ seine Gedanken schweifen, versuchte die Seele des jungen Mannes zu berühren... Ja, jetzt sah er sie, ein dünner silberner Faden in seiner Wahrnehmung. Vautam griff danach...
"Ich hab Hunger!"
Vautam sprang auf, packte den Jungen am Kragen und schleuderte ihn in eine Ecke des Raumes. "Ich hab gesagt du sollst still sein du kleiner..." Plötzlich stockte er.
Bobby kauerte am Boden und erwarte Vautams Schlag. Als dieser ausblieb hob er den Blick. "Vautam?" Der Vampir war nicht mehr zu sehen. Er blickte zur Tür. Sie stand offen. "Was..."
Eine Hand packte ihn am Kragen und der Junge wurde hochgezogen. Seine Füße baumelten in der Luft, er befand sich nun auf Augenhöhe mit dem blonden muskulösen Mann, der ihn gepackt hatte. Bobby strampelte und versuchte den Mann in seine edelsten Teile zu treten, doch der Hüne reagierte schnell und hielt den Jungen auf Abstand.
"Nana, mein Junge, wer wird denn gleich so störrisch sein?" Seine Stimme hatte einen angenehmen Klang, der so gar nicht zu seinem aggressiven Gebahren zu passen schien.
Bobby hörte auf zu zappeön, es hatte keinen Sinn. Der Griff des Mannes war fest wie ein Schraubstock.
"So ist es brav", lobte Han d'Buch den Jungen. "Und nun sag mir Söhnchen: Hast du hier vor kurzem einen Greis ohne Augäpfel gesehen, in Begleitung einem jungen Mannes?"
Bobby starrte ihn perplex an. "Was?"
"Ah, das deute ich als nein. Nun, muss ich mich nun leider von dir verabschieden..." Während er Bobby mit der rechten Hand hielt fuhr seine linke zum Gürtel. Der blanke Stahl eines Dolches blitzte auf. Bobby schloss die Augen...
Vautam fiel von der Decke und landete direkt vor dem verdutzten Han. Der Schlag des Vampirs traf ihn so heftig, dass der Junge ihm entglitt und hart zu Boden fiel. Blut quoll Han aus der zertrümmerten Nase. Bevor er reagieren konnte hatte der Vampir ihn gepackt und durch die geschlossene Fensterscheibe nach draußen geschleudert.
Er wandte sich zu dem Jungen zu, der zitternd am Boden kauerte. "Du bist der nächste, wenn du nicht folgsam bist", knurrte er.
Doch der furchtsame Blick des Jungen galt nicht ihm. "Dort!", schrie er.
Vautam machte Anstalten herumzufahren, doch bevor er reagieren konnte hatte er die Axte des Zwerges im Rücken. Blut spritzte.
Malochax lachte triumphieren auf. Das Lachen verging ihm, als sich der Vampir umwandte, die Axt nich immer im Rücken. Der Zwerg machte zwei Schritte rückwärts, als er in die blutunterlaufenen Augen des Vampirs blickte.
"Langsam werde ich wirklich böse..." knurrte Vautam.

10.04.2006 20: 49

Cim Bürstenkinn

"Ich weiß ohnedies nicht was los war mit mir", Vautam saß gemütlich auf einem Oberschenkel des Zwerges. "Wahrscheinlich hat mich die lange Zeit unter der Erde doch ein wenig mürbe gemacht.", sein Tonfall war beinahe reuig, aufrichtig und ehrlich wie man es bei einem über bezahlten Püschologen ist. Er nahm einen der herumliegenden Arme des Zwerges und schlug Han damit ins Gesicht, doch der Bewusstlose rührte sich nicht. Er hatte ihn wieder in die Hütte geholt, damit er nicht versehentlich abhanden kam.
"Früher", erzählte er weiter, "habe ich ständig zu sinnloser Brutaltität und Grausamkeiten sondergleichen geneigt." Er dreht sich zu Bobby, der bleich vor Schrecken auf dem Bett saß und langsam vor und zurück wippte, und erklärte freundlich, "Man versucht halt ständig sich selbst zu toppen. Furchtbarer, schlimmer und gnadenloser zu werden. Die Erfahrung selbst der Gnade von jemand anderem, noch dazu diesem Weib ausgeliefert zu sein, schadete sicher dem Ego. Aber Du hast mich da raus geholt Zwerg." Der Vampir gab dem an der Wand lehnenden Torso einen verspielten Tritt in die Weichteile.
"Endlich kann ich den Rest der Sache entspannt angehen und stehe mir nicht mehr selber im Wege. Ich frage mich nur, ob Miranda Euch absichtlich zur falschen Hütte gebracht hat, oder ob ihr das passiert ist. Sie hat manchmal einen eigenartigen Humor musst du wissen. Aber jetzt bist Du ja aus ihrem Bann befreit!"
Malochax schloss die Augen, er fühlte keine Schmerzen, hörte dem launigen Geplaudere der Bestie längst nicht mehr zu.
Es war schade, dass er das Ende der Geschichte nicht mehr mitbekam aber irgendwie war es gut - eines Zwergen würdig, dass es seine Axt war die nun durch seinen Schädel fuhr und ihn auslöschte.
"Er war nicht besonders gesprächig", zwinkerte Vautam dem Jungen zu als Han leise zu stöhnen begann.
Mit einem breiten Grinsen sagte Vautam :" Wie erfreulich, mein neuer Doppelgänger wird wach!"


10.04.2006 21: 30

Johan Schaaf

Amalarie schlich durch die dunklen Gänge von Mirandas Burg.
Sie hatte, als die Wächter von den Soldaten wieder aus dem Raum geführt wurden, die Gelegenheit genutzt und war unbemerkt durch das Rattenloch, das sie schon vorher ins Auge gefasst hatte, geflohen. Danach war sie der Gruppe unbemerkt gefolgt, um herauszufinden, wohin ihre Kollegen gebracht wurden. Nun, da sie es wusste, war sie sich nicht so recht im Klaren darüber, was eigentlich ihr nächstes Ziel war, doch in Frage kam wohl vor allem, etwas über die genauen Pläne ihrer Gegner herauszufinden und die anderen zu retten, nicht zwingenderweise in dieser Reihenfolge.
Sie schaute sich um. Alles in diesem Teil der Burg war völlig verrottet und zerfallen. Von den Wänden hingen zerrissene Teppiche, deren Stickereien, sofern sie noch zu erkennen waren, grausame Kampf- und Folterszenen zeigten, Spinnenweben waren in jeder Ecke und es trug nicht übermäßig zur Beruhigung der Gnomin bei, dass sie immer wieder Rattenlöcher sah, die weitaus größer waren als das, durch welches sie geflohen war.
Plötzlich hörte sie Schritte und das Klappern von Rüstungen. Panisch suchte sie nach einem Ort, an dem sie sich verstecken konnte, sah eine dunkle Nische in der Wand und hechtete hinein. Eine Gruppe von drei Wachen, zwei Menschen und ein Zwerg, lief im Gleichschritt an ihr vorbei. Für einen Augenblick wagte sie es nicht, zu atmen, dann, als sie um die nächste Ecke verschwunden waren, machte sie erleichtert wieder einen Schritt nach draußen.
Schnell wurde sie wieder nach hinten gezogen. Bevor sie noch schreien konnte, eine in dieser Situation zwar dumme, jedoch durchaus angemessene Reaktion, legte sich eine behaarte Hand über ihren Mund [29].
"Psst, keine Angst, kleine Lady, wir sind auf der selben Seite!"
Der Griff lockerte sich etwas, sodass sie den Kopf drehen konnte und in die Augen von Roven, dem Werwolf, blickte.
"Was...?"
"Psst, wir haben keine Zeit für Erklärungen! Draußen im Hof warten meine Leute und wir brauchen deine Hilfe, um deine retten zu können."

In den letzten Stunden seines Lebens war Malochax' Geist erst von der Hypnose des Zauberers, dann von den ungeheuren Schmerzen, die der Vampir im zugefügt hatte, vernebelt gewesen, doch nun, da er sich frei von seinem Körper wieder fand, waren seine Gedanken erstaunlich klar. Ebenso wie der Zorn, der so mächtig war, dass er selbst ohne jegliche Drüsen diese Emotion noch empfand. Wütend schlug er mit seinem halbdurchsichtigen und leicht leuchtenden Arm seiner nun wieder vollständigen Gestalt nach einem Glas, das auf dem Tisch in der Mitte der Hütte stand [30], und war überaus erstaunt, als es laut klappernd zu Boden fiel.
WÜRDEST DU WOHL BITTE MIT DEM UNSINN AUFHÖREN? WIR HABEN EINEN LANGEN WEG VOR UNS.
Ãœberrascht drehte der tote Zwerg sich um.
"Wie war das möglich?", fragte er Tod. "Ich meine, ich bin tot! Ich sollte als Geist keinen Einfluss mehr auf die materielle Welt ausüben können."
ANGESTAUTE EMOTIONEN, EIN LETZTES VERZWEIFELTES KLAMMERN DER SEELE AN DAS DIESSEITS, WAS WEISS ICH... ABER EIGENTLICH KANN ES DIR AUCH EGAL SEIN. WIR GEHEN JETZT!
Er holte mit der Sense aus, durchtrennte den Faden aus oktarinem Licht, der den Geist noch an die Überreste des Körpers band.
"Gehen? Und den armen Jungen hier mit dem Irren alleine lassen?" Er zeigte auf den ängstlich zusammengekauerten Bobby. "Niemals!"
Tod drehte den Kopf langsam zu dem Jungen hinüber und dann wieder zurück. Fast hätte man meinen können, dass ein wenig Mitleid in seiner Stimme mitschwang, als er sagte: DU KÖNNTEST IHM SOWIESO NICHT HELFEN. ABER ZUR ZEIT SIEHT ES JA NICHT SO AUS, ALS WÜRDE DER VAMPIR IHM ETWAS TUN WOLLEN.
"Egal! Ich bleibe hier! Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, jetzt einfach abzuhauen."
Der Sensenmann zuckte mit den Schultern. WIE DU MEINST! ICH HABE NOCH ANDERE VERPFLICHTUNGEN ALS DICH. Er wandte sich der Tür zu. WIR SEHEN UNS!


12.04.2006 13: 19

Michael Machwas

Malochax vernahm noch ein lautes Klappern und danach ein Fluchen, dann war es still, beinahe unheimlich. Es schien ihm als würden die anderen sich in Sirup bewegen. Doch nach einiger zeit besserte sich der Zustand wieder, und alles ging seinen gewohnten lauf, außer das eine Katze auf der Fensterbank der Hütte saß und das Geschehen gespannt beobachtete.

Amalarie lies sich, mehr oder weniger gerne zu den Wölfen bringen. Sie beobachtete die Burg, so genau es ging. Doch was sie sah, warf immer mehr Wiedersprüche auf. Auf der einen Seite waren die Zimmer prunkvoll und edel ausgestattet. Auf der anderen hingen Spinnweben von den feuchten Wänden. Auch hier nahm sie wieder den beißenden Geruch von Drachenmist wieder wahr. Trotz allem wahr sie erleichtert, als sie bei der Gruppe ankahmen, ohne entdeckt und zerquetscht zu werden.

Michael sah sich um. Licht fiel durch einen engen schacht an der Decke des Ganges, den sie gerade passierten. Die wände wahren, wie sollte es auch anders sein, mit Fackeln beleuchtet, von denen aber ein eher seltsam anmutendes grünes Licht ausging. Von der Decke hingen kleine Tropfsteine, die in dem Licht in einem herrlichen grün schimmerten. Währe die Lage nicht so ernst gewesen, währe Michael am liebsten hingesessen und hätte den anblck genossen, aber so musste er weiter gehen.

Entnervt schloss Tod die Tür hinter sich. "DIE TOTEN SIND AUCH NICHTMEHR DAS WASS SIE MAL WAHREN" murmelte er, als er zu seinem Pferd schlenderte.


13.04.2006 0: 37

Scoglio

Ein dumpfes Rumpeln drang aus dem Wald. Wenig später erschien ein Karren vor den Bäumen und hielt an.
"Das ist also die Burg?" Damiens Stimme erklang und der Wächter blickte ein wenig zweifelnd den Hügel hinauf.
"Ja, das ist sie", antwortete Andrev. "Sie sieht zwar nicht mehr besonders tüchtig aus, aber dennoch hat sich Miranda hier verschanzt."
Nachdenklich blickte Damien zu Boden. Plötzlich stutzte er.
"Diese tiefen Abdrucke. Sie sehen aus wie die Fußabdrucke eines Trolles, nicht? Und diese anderen Spuren hier, die allesamt den Hügel hinauf führen... ich würde sagen, meine Kollegen sind dort oben." Damien lächelte. "Das ist gut, sogar sehr gut. Vorausgesetzt, sie sind noch am Leben."
Der Wächter sprang aus dem Wagen heraus, mit der Armbrust in der Hand. "Worauf wartest du noch? Auf, zur Burg!"
Andrev blickte ihn kritisch an. "Bist du sicher, dass du da hoch willst? Es ist nicht ungefährlich."
"Haben wir eine Wahl? Ich gehe dorthin und du kommst mit. Aber vorher wollen wir unsere kleine Gefangene hier noch sicher unterbringen. Und den Karren genauso."
Als die beiden Lara fest an einen Baum, nicht ganz am Rande des Waldes, gebunden und den Wagen in unmittelbarer Nähe versteckt hatten, machten sie sich schweigend auf den Weg zu Mirandas Burg.

"Nun beeil dich schon ein bisschen!" Jozef war stehen geblieben und wartete auf Kado.
"Wohin sind wir denn überhaupt unterwegs?" Der Junge schnappte nach Luft.
"Das wirst du schon noch früh genug sehen", gab der Werwolf in menschlicher Gestalt zur Antwort und lief etwas langsamer weiter, um bei dem Jungen zu bleiben. Mit ihnen liefen noch einige andere Menschen, alle nur mit einer Art Rock bekleidet, und einige Wölfe.
Die Gruppe lief geradewegs auf einen kleinen Wald zu, hinter dem sich ein Berg empor hob.
Als sie in dem Wald verschwanden, blieb Kado plötzlich stehen.
"He, Jozef! Ist das nicht... Das ist doch... Vor uns ist Mirandas Burg, oder? Wir nähern uns ihr von hinten, nicht wahr?"
Jozef war ebenfalls stehen geblieben und nickte lächelnd. "Ja, wir werden die Burg durch den Hintereingang betreten. Oder vielmehr durch den Untereingang."
"Aber... ich will nicht wieder zu Miranda." Kado schrie auf. "Und schon gar nicht hier entlang. Niemand weiß, was dort lauert, aber jeder weiß, dass etwas da ist."
"Beruhige dich! Was meinst du, warum wir so viele sind?" Jozef versuchte, seiner Stimme einen beruhigenden Klang zu geben, aber der Junge schrie nur ein weiteres Mal auf, drehte sich um und rannte davon.
Sofort preschten zwei Wölfe los und stoppten ihn schon nach wenigen Metern wieder.
"Kein Grund wegzurennen, Kado!" Jozef kam auf den zu Boden gestoßenen Jungen zu. Die beiden Werwölfe änderten währenddessen ihre Gestalt zum Menschlichen hin, packten Kado dann, hoben ihn hoch und trugen ihn weiter.
Nach kurzer Zeit kamen die vier an einer steilen Felswand zum Stehen, wo der Rest der Gruppe schon auf sie wartete.
Langsam ging Jozef auf ein Loch in der Wand zu und sagte: "Diesen Gang führt den ganzen Weg hoch zur Burg und wir werden ihn zusammen beschreiten."
Verzweifelt blickte Kado nach oben, als er von den beiden Werwölfen wieder heruntergelassen wurde. Weit oben erkannte er das Ende der Felswand und konnte auch die verfallenen Mauern der Burg ausmachen. Ein letztes Mal blickte er zur Sonne, bevor er in den dunklen Gang gestoßen wurde.
Kurz darauf flammte ein wenig Licht auf, als eine der Fackeln, die die Werwölfe vor der Felswand gelagert hatten, entzündet wurde.
Dann begann die Gruppe den Aufstieg durch den steil ansteigenden, engen Gang.

Roven wollte gerade eine Tür aufstoßen, als das Knarren des großen Burgtores erklang. Verwundert drehte er sich um.
"Damien!" Amalarie quietschte beinahe vor Freude und lief auf den bleichen Mann zu.
"Wer ist das?", fragte Roven mit scharfer Stimme.
"Ein Kollege von mir", antwortete die kleine Gnomin und kletterte an Damien hoch.
"Gut, in Ordnung. Und der andere dort?"
Amalarie wirbelte auf der Schulter des Wächters herum und sah Andrev an. Sie zuckte mit den Schultern.
"Ich bin Andrev", sagte dieser vorsichtig und zeigte auf Damien. "Ich gehöre zu ihm."
"Und zu ihr", ergänzte Damien und hob seine geladene Armbrust.

"Oh, wie ich sehe, hast du dich ein wenig gestärkt?" Miranda stand neben dem schlaffen Körper von Manika. "Vielleicht hätte ich sie ja doch noch gebraucht, aber das ist schon gut so. Du bekommst nicht viel Futter hier unten, was Santina?"
Miranda blickte ihre Tochter sanft an und strich ihr liebevoll über ein paar Schuppen. "Aber das hat bald ein Ende. Wenn ich erst Göttin bin, wirst du nicht mehr hungern müssen, das versichere ich dir. Und Vautam wird der erste sein, den du dann verspeisen darfst."

13.04.2006 21: 22

Damien G. Bleicht

Nachdenklich blickte Damien die auf seiner Schulter sitzende Gnomin an, jedoch darauf bedacht dass die Armbrust auf Andrevs Hinterkopf gerichtet blieb. Er hatte nicht viele Freunde in der Woche, doch irgendwie freute er sich die Gnomin wiederzusehen die ihm so bedingungslos zu vertrauen schien, obwohl er sie vor kurzem noch in große Gefahr gebracht hatte. Gewissensbisse plagten den sonst so wenig an seinen Mitmenschen interessierten Damien, dass er sie bei seiner Flucht einfach zurückgelassen hatte. Wenn sie nicht gewesen wäre wäre ich jetzt wohl immer noch in Gefangenschaft, dachte er.
"Amalarie, wo sind Bürstenkinn und die anderen?", fragte Damien.
"Sie werden da drin gefangen gehalten, von einer verdammt fiesen Hexe!" sprudelte es aus der Gnomin heraus.
"Lass mich raten...", vermutetete der Szenekenner. "Eine gewisse Miranda?"
Amalarie stockte verblüfft. "Woher weißt du...?"
"Nur so eine Eingebung", behauptete Bleicht.
Amalarie funkelte Andrev misstrauisch an. "Der Kerl kommt mir seltsam bekannt vor", wisperte sie Damien.
"Andrev hat die Räuber bei ihrem ersten Angriff auf unseren Trupp angeführt", sagte Damien. "Er ist der Beweis dafür, dass ich recht hatte dass der Junge zu den Räubern gehörte. Andrev?"
"Nach mir hatte der Kado dass Kommando über die Bande", sagte Andrev gehorsam.
"Was ist nun, kleine Lady?" wurden sie von Rovens scharfer Stimme unterbrochen. "Können wir endlich weiter?"
"Amalarie, wer ist der Kerl überhaupt?", fragte Damien die Gnomin leise aus den Mundwinkeln.
"Der 'Kerl' heißt Roven und hat deine kleine Freundin aus der Burg gerettet!", schnappte Roven, der anscheinend sehr gute Ohren hatte. "Also kommt ihr jetzt mit, oder nicht? Der Treffpunkt mit meiner Mannschaft war im Hinterhof, sie sind bestimmt schon ohne uns gegangen!"
Damien zögerte. "Eigentlich wollte ich in die Burg hinein...", begann er zögernd.
"Du allein? Hast du Todessehnsucht? Nein, antworte nicht, so wie du aussiehst fürchte ich ich kenne die Antwort bereits."
"Er hat Recht, Damien", sagte Amalarie, "Diese Frau ist gefährlich. Wieso bist du überhaupt hierhergekommen, du konntest doch gar nicht wissen, dass wir hier sind?"
Damiens Miene verhärtete sich. "Dieser ganze verdammte Auftrag. Der ganze verfluchte Ärger. All das habe ich dieser Miranda und einem gewissen Allesauge zu verdanken", knurrte der Bleiche.
"Und du glaubst, dein Rachedurst wird gestillt sein, wenn du an der nächsten Ecke von Mirandas Handlangern gestellt wirst. Meine Leute und ich wollen auch in die burg, aber wir haben einen Plan, wie wir vordringen und Miranda dort treffen können, wo es schmerzt!" Seine Gesichtszüge verzerrten sich zu einem grausamen Lächeln, das Amalarie nicht ganz geheuer war. Plötzlich fragte sie sich, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, mit ihm mitzugehen.
Doch Damien schien keine Bedenken zu haben. Im Gegenteil, durch den Anflug von Grausamkeit in Rovens Stimme schien das Vetrauen des Bleichen geweckt zu werden, denn er begann ernsthaft zu überlegen.
"Gut. Sagte er schließlich. Wir gehen mit euch. Allerdings möchte ich vorher noch jemanden holen, den ich etwas weiter hinten zurückließ. Eine alte Bekannte, Amalarie."

Han öffnete die Augen. Sein ganzer Körper schmerzte. Er machte Anstalten sich aufzurichten, doch sofort fuhr ihm ein Stiefel auf die Brust und drückte ihn zurück zu Boden.
"Ah, du bist wach!", freute sich eine schreckliche Stimme. Sie klang eigentlich wie die Stimmen eines vornehmen weltgewandten Mannes, doch sie hatte eine fast unscheinbare Eigenheit, eine Art seltsamen Widerhall, bei dem sich Han die Nackenhaare aufstellten. Er hatte noch nie etwas so furchteibflößendes vernommen, wie diese Stimme. Grenzenlose Furcht durchflutete seinen Körper, er wusste weder wo er sich befand, noch was überhaupt geschehen war. Eben hatte er sich noch mit den anderen Wächtern in der Burg befunden, doch plötzlich lage er hier, auf dem harten Bretterboden einer schlichten Hütte, und jeder Teil seines Körpers schmerzte. Besonders sein Gesicht. Dort wo sich zuvor seine Nase befunden hatte existierte nun nichts anderes mehr als blanker rotglühender Schmerz.
Vautam beugte sich zu ihm herab und betrachtete besorgt sein Gesicht.
"Meine Güte, das sieht ja schlimm aus! Keine Sorge, ich kümmere ich darum..." Seine Hand schoss vor, schloss sich fest um Hans zertümmerte Nase und drückte zu.
Die Schreie Han d'Buchs hallten durch das Gebirge.

Roven, Amalarie, Damien, Andrev und Lara schlichen an der Wand des Burghofs entlang und nutzen jede Deckung die sie finden konnten. Damiens Armbrust war inzwischen auf Laras Hinterkopf gerichtet, während die Hand des Werwolfs schwer auf Andrevs Schulter ruhte. Andrev war sich nicht sicher ob es Einbildung war, aber es erschien ihm als wären die Fingernägel des mannes in den letzten minuten länger und spitzer geworden. Er war inzwischen nicht mehr sehr erpicht darauf zu fliehen.
"Wo bleiben nur Jozefs Leute .... wahrscheinlich haben Sie euch gerochen und gehen jetzt woanders hin", knurrte Roven.
"Verdammt, alter Mann, ich habe dich nicht gebeten dich in meine Angelegenheiten zu mischen", brummte Damien.
"Hör mal, du törichter Bursche...." Roven stockte und schüttelte den Kopf. "Machen wir weiter, es hilft ja nichts", brummte er und öffnete eine Tür.
"Dort hinein?", sagte Damien skeptisch.
"Du wolltest doch in die Burg, Junge", sagte Roven mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen. "Hier ist deine Chance..." Dann trat er ohne ein weiteres Wort in den Gang hinein, Andrev zog er mit sich.
Damien zögerte.
Amalarie, die auf seiner Schulter saß, blickte ihn fragend an. "Was tun wir jetzt, Damien?", fragte sie.
Damien dachte kurz nach. "Wir folgen ihm", sagte er langsam. Er gab Lara mit der Armbrust einen rücksichtslosen Stoß in den Rücken, so dass diese vorwärts taumelte und beinahe gestolpert wäre. "Nun geh schon", knurrte er, "Sonst verpasse ich dir jetzt schon einen Bolzen und nicht erst nachher, wenn ich deinem Meister dabei in die Augen blicken kann..."
Amalarie saß steif auf Damiens Schulter, als sie dessen vor Hass triefenden Tonfall bemerkte. Ging dies nicht etwas zu weit? Dennoch sagte sie nichts und die drei Gestalten verschwanden ebenfalls in dem Gang.

Vautam löste sich aus der Umklammerung. Er hatte sich fest in Hans Hals verbissen und ihn so ausgesaugt, dass seine Haut kein bisschen Farbe mehr besaß. Nun ließ er von ihm ab und der Körper prallte leblos auf den boden zurück. Verträumt wischte er sich das Blut vom Mund und wandte sich dem Jungen zu, der völlig verstört auf dem Bett kauerte. Bobby wich zurück, als der Vampir einige Schritte auf ihn zutat.
"Oh, keine Angst mein Junge, dir werde ich nichts tun", sagte er mit seiner furchtbaren vernünfigen Stimme. "Außerdem bin ich bereits gesättigt, wie du siehst. Komm, mach es dir leiber bequem und sieh zu was als nächstes geschieht. Er machte eine Geste in Hans Richtung, machte es sich neben dem Jungen auf dem Bett bequem und genoss das Schauspiel das sich ihnen nun bot.
Die Gesichtszüge des leblosen Wächters veränderten sich. Die Nase wurde länger, die Gesichtszüge und seine ganze Statur hagerer. Das zuvor blonde Haar wurde schwarz (mit einer weißen Sträne) und kürzer, der Haaransatz lief in der Mitte spitz zu. Die Wächterunform war auf wundersame Weise verschwunden, stattdessem trug die Gestalt nun vornehme schwarze Kleidung und einen langen schwarzen Umhang. Als die seltsame Transformation abgeschlossen war, war Han'd'Buch verschwunden und auf dem Boden lag... Vautam.
Verwirrt blickte Bobby zwischen dem echten Vautam und seinem auf dem Boden liegenden Doppelgänger hin und her.
Vautam grinste diabolisch. "Du fragst dich bestimmt wie das möglich ist. Es ist schwer, es einem Jungen in deinem zarten Alter begreiflich zu machen. Du weißt bestimmt, dass wir Vampire uns aussuchen können, ob derjenige den wir beißen stirbt oder zum Vampir wird? Wenn wir es wollen können wir Menschen zu Vampiren machen. Nun, du wirst auch gemerkt haben, dass meine Macht weit über die gewöhnlicher Vampire hinausgeht. Ich kann mein Opfer nicht nur zu meinesgleichen machen, wenn ich das will, mache ich es zu mir selbst! In gewisser weise übertrage ich meine Erbanlagen auf sie und heraus kommt eine verblüffend ähnliche Kopie meiner selbst, allerdings mit erheblich weniger ausgeprägtem freien Willen und natürlich bereit mir bedingungslos zu gehorchen. Das muss vorerst genügen, es dir genauer zu erklären würde jetzt zu lange dauern."
Vautams Doppelgänger öffnete die Augen. Vautam wandte sich dem frisch erwachten Duplikat zu. "Steh auf, Sohn", sagte er im gebieterischen Tonfall eines Vaters.
Vautam 2 erhob sich. "Meister, ich erwarte deinen Befehl" sagte er mit der gleichen Stimme seines Erzeugers, die nur einen Tick monotoner klang als das Original.

13.04.2006 23: 41

Yogi Schulterbreit

Bobby kauerte in der Ecke des Raumes und versuchte sich auf die Erklärung des Vampiers vor ihm zu konzentrieren. Eigentlich ein hoffnungsloses unterfangen, denn sein Unterbewusstsein fragte sich eigentlich nur warum er in diese Sache hinengeraten war. Sein Ziehvater hatte ihn doch desshalb zuhause gelassen damit ihm nichts passiert und nun? Er ist ein Gefangener von einem der übelsten Kerlen die er bis jetzt gesehen hatte und Yogi hatte nichts getan um das zu verhindern. Gedanken wie: "Ich wusste das er genauso ist wie alle anderen!" und "Vertraue keinem, nur dir selbst!" schoßen ihn durch den Kopf und erzäugten eine Wut. Nicht etwas auf Vautam, sondern auf den Wächter der ihm schmählich im Stich gelassen hatte. Der Junge hatte keine Angst als er die Ereignisse um sich beobachtete, es war zwar merkwürdig, aber in den Schatten war er andere Dinge gewohnt. Nur er selbst konnte sich hier heraus retten und niemand sonst.


14.04.2006 0: 00

Scoglio

Einige Zeit lang ging die Gruppe schweigend weiter den Gang hinauf. Goras, ein besonders großer und kräftiger Werwolf, ging mit einer Fackel voraus und unmittelbar hinter ihm folgte Kado, der von Jozef ständig voran geschoben wurde.
Je weiter nach oben sie kamen, desto heftiger schnauften sie unter der Anstrengung. Aufeinmal wurden sie auch einen beißenden Geruch gewahr und nach einigen weiteren Schritten führte der Gang in eine kleine Höhle, an deren Ende eine in den Stein gehauene Treppe weiter nach oben führte. Mit noch mehr Vorsicht stieg die Gruppe diese hinauf. Der Geruch wurde immer penetranter und Kado überkam ein leichter Würgreiz.
Dann hatten sie das Ende der Treppe erreicht und befanden sich nun in einer riesigen Grotte. Ganz langsam, Schritt für Schritt, ging Goras weiter und blieb mit einem Mal stehen, was dazu führte, dass Kado in ihn hineinlief.
Der Junge rieb sich kurz den Kopf und blickte dann hinter dem Leib des Werwolfes hervor. Er starrte direkt auf eine riesige Schlange[31], die ihnen gerade ihr hinteres Ende zugewandt hatte.
Erschrocken schnappte er nach Luft.

14.04.2006 3: 03

Cim Bürstenkinn

Will sah durch die Runde. Die Anzahl der verbleibenden SEALS-Wächter war übersichtlich, und die Versammlung war überhaupt nur möglich weil sie eine Streife nur mit Rekruten besetzt hatten.
"Wir sind immer dicht hinter Euch! Auch wenn Ihr uns nicht seht." hatte Will noch gesagt, und war dann in Cims Büro gegangen.
Sallien, Agroth, Oldas und sie selber standen einem Feind gegenüber von dem sie nur wussten, dass er mühelos zwei Wächter in Vampire der finstersten Sorte verwandelt hatte. Die Tatsache, dass sie nun der ranghöchste Wächter war tröstete sie nicht wirklich.
"Wir müssen die beiden schnappen und befragen!", sagte die Kommunikationsexpertin, "Ich bin mir sicher, dass da noch was anderes dahinter steckt und ich würde gerne herausfinden was es ist."
"Stellen wir ihnen eine Falle!", schlug Sallien vor, die noch am zuversichtlichsten war. Immerhin war es kein leichtes Unterfangen einen Wasserspeier in einen Vampir zu verwandeln.
Die beiden Zwerge sahen alles andere als begeistert aus.
Doch Will nickte."Und ich weiß auch schon wo".

Während Vautam seinem "Sohn" Anweisungen in einer seltsamen Sprache gab deren Laute eigenartig ineinander verschwammen, suchte Bobby verzweifelt nach einem Ausweg. Verstohlen zog er ein Messer das er im Hosenbein trug,als ihm etwas auffiel. In der Klinge spiegelte sich ein Gesicht das ihm mehr als bekannt vor kam. Der Junge legte einen finger auf die Klinge und hörte plötzlich eine Stimme in seinem Kopf.
"Hallo mein Junge, ich bins Malochax. Schön, dass du mich so schnell entdeckt hast. War doch eine gute Idee mich in Deinem Messer zu manifestieren".
Beinahe hätte Bobby die Waffe vor Schreck fallen lassen. Er hatte die Worte direkt in seinem Kopf gehört - nicht mit den Ohren. Dem Beispiel folgend versuchte er auch die Antwort zu denken.
" Was willst Du ? Du bist tot!"
Ein Kichern ertönte unter seiner Stirn. "Ganz einfach Junge: Wir warten auf eine Gelegenheit Dich hier raus zu holen!"
Es war nur der Geist eines toten Wächters der sich mit der typischen Sturheit der Zwerge in seinem Taschenmesser fest gebissen hatte. Aber trotzdem hatte Bobby plötzlich das Gefühl in der Sache nicht mehr ganz alleine da zu stehen.

14.04.2006 3: 16

Scoglio

"Hört mal, langsam reicht es mir", herrschte Cim einen der Soldaten an, die sie durch die unterirdischen Gänge führten. "Erst bringt ihr uns in diesen Saal, dann führt ihr uns wieder heraus und lasst uns jetzt hier unten umherwandern, ohne auch nur ein Wort mit uns zu sprechen. Warum macht ihr das alles hier?"
Niemand antwortete.
"Ich meine, hat es irgendeinen Sinn? Wollt ihr uns vielleicht durch das viele Laufen zermürben? Wollt ihr..." Cim brach abrupt ab und starrte nach vorne. Die anderen Wächter taten es ihm gleich.
Dort, vor einer Abzweigung des Ganges, stand ein wahrhaft riesiger Troll, der sich lässig auf einem kleinen Baumstamm abstützte. Neben ihm sah selbst Scoglio klein aus.
Aber den Wächtern blieb nicht viel Zeit, das Ungetüm anzusehen, denn sie wurden schon von den Soldaten in die Abzweigung hineingedrängt, die sich als eine kleine Höhle herausstellte.
Noch bevor die Wächter auch nur den Gedanken an einen Fluchtversuch hätten verschwenden können, zog ein Soldat an einem Hebel, was zur Folge hatte, dass ein Gitter aus massivem Eisen aus der steinernen Decke herunterdonnerte und die Öffnung versperrte. Ohne ein Wort zu sagen, verschwanden die Soldaten wieder, nur der riesige Troll blieb als Wache zurück.
"Na toll! Und was passiert jetzt?", fragte Johan mutlos.
"Jetzt warten wir, denke ich", antwortete Cim und ließ sich zu Boden fallen. "Haben wir eine andere Möglichkeit?"

Kado blickte panisch um sich. Überall um ihn herum verwandelten sich Menschenkörper in Wolfskörper und gleichzeitig hob das gigantische Wesen vor ihm seinen Kopf in die Höhe und drehte sich dabei um, der Gruppe entgegen.
Nur wenig später sah er sich beinahe vollkommen alleine da stehen. Die meisten Werwölfe hatten es vorgezogen, ein wenig in Sicherheit zu gehen, jedoch griffen auch einige beherzt die Schlange an. Diese ließ sich von ihnen kaum stören - die Bisse der Tiere durchdrangen ihren Schuppenpanzer nicht - und schlengelte auf Kado zu.
Der Junge hob die Fackel auf, die zu Boden gefallen war, als Goras sich in Wolfsgestalt verwandelt hatte, und drehte sich um. Er rannte auf die Treppe zu, von der sie gekommen waren. Wenn er sie erreichen würde, war er in Sicherheit, dorthin würde ihm das Monster nicht folgen können. Er rannte weiter, drehte seinen Kopf, um sich nach seinem Verfolger umzublicken und stolperte dabei. Sofort rappelte er sich wieder auf, eilte weiter. Nur bis zur Treppe musste er kommen.
Plötzlich riss ihn ein Stoß von den Beinen, so heftig, dass er seine Knochen brechen hörte. Er flog durch die Luft und schrie, ließ dabei die Fackel fallen und nahm kaum noch wahr, was gerade geschah. Das letzte was er sah, war die dunkle Felswand, der er sich mit hoher Geschwindigkeit näherte, dann spürte er nichts mehr.

Ein markerschütternder Schrei ließ Cim wieder aufspringen. Wenig später hörte er, wie etwas schwer gegen die Felswand direkt über seinem Kopf prallte.
Verwirrt blickten die Wächter allesamt nach oben und Yogi konnte gerade noch rechtzeitig dem kleinen Felsbrocken ausweichen, der von dort oben zu Boden fiel.
"Verdammt, was war das?", rief Michael.
Dann vernahmen sie alle lautes, aber ein wenig gedämpftes, Wolfsgeheul.

Miranda sah lächelnd auf die Szenerie vor ihr. Die Werwölfe unternahmen alle zusammen einen Angriff auf Santina. Ein wenig würde sie ihrer Tochter den Spaß noch lassen, aber dann würde sie eingreifen. Schließlich sollte das hier nicht all zu lange dauern. Und auch wenn sie das vielleicht dachte, unverwundbar war Santina gewiss nicht.

15.04.2006 18: 29

Cim Bürstenkinn

Will ging zufrieden nach Hause. In drei Stunden würden sie sich wieder treffen und die Falle errichten. Sie selbst würde das Opfer sein. Alleine auf Streife während ihre Kollegen mit Pflöcken verborgen waren, und Sallien die Dächer im Auge behielt.
Es war kein besonderer Plan, aber immerhin hatte sie einen, und vor ein paar Tagen war noch nicht einmal der Versuch von ihr erwartet worden. Sie wünschte sich zurück in die Zeit, als ihr Entscheidungen abgenommen wurden, Verantwortung getragen und Befehle gegeben wurden. Gleichzeitig gefiel ihr das Gefühl im Mittelpunkt zu stehen und vorzugeben wo es lang ging. Vielleicht steckte ja doch etwas mehr als eine Hauptgefreite in ihr. Sie blieb stehen und wollte sich gerade ausmalen, wie der Kommandeur ihr die Insignien der Abteilungsleitung übergab als jemand in sie hinein rannte.
"Entschuldigung ich hätte nicht einfach...", stehen bleiben sollen - wollte sie sagen, doch vor ihr stand ein sehr sehr blasser, sehr untoter Zwerg mit tief eingefallenen Augen. Zwischen seinem Bart schimmerten zwei spitze Zähne hervor, die wohl nicht Laune der Natur waren.
"Rurik!" entfuhr es ihr, und sie wollte zurückweichen, prallte aber erneut gegen jemand.
Ohne sich um zudrehen sagte sie "Silvia".
Das war es dann. Nett dass sie einen Plan hatte, aber die Vampire hatten wohl auch einen gehabt.
"Hört mal", begann die Kommunikationsexpertin, "Wir sollten über die Sache nochmal reden. Ich meine es gibt eine Menge Vampire in der Wache und alle kommen gut miteinander aus!"
Wortlos fuhr Silvias hand nach vor und hob Will mühelos an der Kehle hoch.
"Es ist unumgänglich, dass Du verstehst warum Du jetzt sterben musst, Will Passdochauf, denn sterben wirst Du."
Hinter ihr kicherte Rurik "Er hat uns nur zurückgelassen, um die Wache zu vernichten"
"Und mit den SEALS fangen wir an! Bevor die anderen mitbekommen was los ist, seit ihr Geschichte! Und jetzt.." Silvia entblößte ihre Zähne.
"Aaaaaaah", ohne Vorwarnung stieß die Vampirin einen schrillen Schrei aus, lies Will los und presste die Hände gegen die Schläfen. Hinter ihr übergab sich Rurik in einer blutigen Lache.
"Ja Herr.", presste Silvia hervor
"Sofort", bestätigte Rurik in einer Würgpause.
Dann entspannten sich die beiden wieder. "Sollen wir sie nicht noch schnell..." Rurik schüttelte den Kopf. "Der Meister hat gesagt ohne jede Verzögerung. Komm jetzt!"
Gleich darauf flogen zwei Fledermäuse in die Nachtluft Richtung Spitzhornberge, und Will hatte plötzlich das Gefühl, dass ihr Plan für Morgen nicht mehr notwendig war.


Jozef und Goras waren die einzigen Werwölfe die von der Begegnung mit Santina erzählen konnten. Als plötzlich die Köpfe ihrer Kameraden zu explodieren begannen hatten sie es vorgezogen ein wenig in Deckung zu gehen. Nun standen sie, versteckt in einer der Felsspalten der Grotte und warteten darauf die furchtbaren Schab-Geräusche endlich verschwanden.
Vautam hatte recht deutlich gemacht, was er mit seinen Kindern machen würde, wenn sie die Wächter nicht befreiten. Auch die Wächter gedachte der grausame Vampir in ähnlicher Weise zu erpressen, denn er sprach vom "Ziehsohn des Großen" der sie gefügig machen würde.
"Man riecht deine Angst quer durch die Höhle , Jozef. Ein Wunder, dass Miranda dich nicht gefunden hat. Weißt Du wo sie sind?"
Erleichtert atmete Jozef auf. Roven war nicht tot. Der Anführer der Werwölfe vermisste seine Tochter - auch hier hatte sich Vautam geschickt seine Aufmerksamkeit gesichert.
"Dort drüben die Zellentür. Es sind gerade 3 Wachen mit Essen rein gegangen!"
"Na dann sorgen wir doch dafür, dass sie nicht mehr raus kommen!" knurrte Roven.
"Komm jetzt, bringen wir die Wächter zu ihm!".
Ohne Zögern liefen Roven, Goras und Jozef auf die Tür zu.


"Warum führt ihr uns wieder nach unten?", fragte Damien wütend. Ein ihm fremder Mann, der auch als Mensch sehr wolfsähnlich aussah führte sie im Berg nach unten.
"Planänderung vom Chef! Wir werden deine Leute außerhalb der Burg wieder treffen."
Damien sah zu Ama die nach wie vor auf Ihrer Schulter saß. Sie zuckte mit den Schultern. "
"Wer ist Dein Chef, Mann?", fragte Andrev lauernd, und kurz schien der Werwolf zusammen zu zucken. "Geht jetzt weiter", sagte er statt einer Antwort.
Damien hatte ein wirklich schlechtes Gefühl in der Magengegend.



16.04.2006 20: 00

Rea Dubiata

Rea stand auf und ging noch einmal durch die Hütte. "Es sieht überhaupt nicht nach einem Kampf aus. Sogar der Kamin wurde ausgefegt, sie müssen die Hütte von alleine verlassen haben."
Edwin setzte sich auf dem Bett auf und fuhr sich durchs Haar. "Wir sollten in ihrem Kloster nachsehen... Hast du hier irgendwo Statuen gesehen?"
"Statuen? In dieser spartanischen Hütte gibt es ja noch nicht mal Vorhänge." Rea öffnete das Nachtschränkchen neben dem Bett. Einige Ikonographien lagen darin und sie runzelte die Stirn. "Ich hab mir die Hütte von zwei Mönchen irgendwie anders vorgestellt."
Edwin lachte. "Es sind recht eigenartige Mönche, wobei ich doch glaube, dass sie keusch leben sollten."
" Eigenartig? Was soll das heißen?"
"Naja, sie dienen der Göttin der Wahrheit Rejki." Auch Edwin war nun aufgestanden und durchstreifte die Zimmer. Doch da die Hütte so klein war, konnten sich die beiden auch unterhalten, wenn sie in verschiedenen Zimmern standen.
"Der Wahrheit? Das gefällt mir." Rea hatte einen Raum betreten, den sie zunächst für eine Art Wohnzimmer gehalten, bei näherem Hinsehen jedoch als Altarraum identifiziert hatte. Er war mit weichen Teppichen ausgelegt, offenbar war hier meditiert worden.
"Wir sollten los", sagte Edwin und verließ die Hütte und in seiner Stimme schwang die Ungeduld mit, die sich bei Männern normalerweise einstellte, wenn sie auf eine Frau warteten, die 'nur noch fünf Minuten' braucht. Erleichtert verdrehte er die Augen als Rea endlich aus dem Haus kam. "Wir haben hier schon zuviel Zeit vertrödelt. Wir müssen zum Kloster, wenn sie dort nicht sind..."
Rea nickte stumm und band ihr Pferd los. "Ist das weit?", fragte sie und hievte sich ächzend auf den Gaul, der gar nicht davon angetan zu sein schien, dass seine Pause schon wieder vorbei war.
"Ein paar Meilen, wieso?"
"Weil mir der Hintern wehtut", brummte der Lance-Korporal und rückte sich auf dem Sattel zurecht.
"Frauen", murmelte der Zauberer und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.

Kerel und Samin saßen über dem Desdeamon gebeugt. Famils Geist steig aus dem Tisch auf und betrachtete das Buch von der anderen Seite, was ihm allerdings keine Umstände zu bereiten schien.
"Und du sagst jemand wollte, dass du dir das Buch auf die Stirn legst?"
"Nicht jemand Meister, ich weiß, dass es Vautam war. Er will das Buch! Und er st in unserer Nähe, er wird hierher kommen!"
"Was will der Kerl mit dem Buch?", fragte Famil. "Will er schon wieder die Realität verändern? Das hat schon einmal nicht geklappt. Die Habsüchtigen kommen nicht weit, sie haben zu viele Feinde."
"Vautam wird die selben Fehler nicht noch einmal machen, da bin ich mir sicher," sagte Kerel. "Und diesmal werde ich ihm auch nicht-" Kerel verstummte. Auch Samin sah auf, aus der Ferne war Hufgetrappel zu hören, das schnell lauter wurde.
Famil hob die Hand. "Es ist nicht Vautam und keiner seiner Lakaien, niemand nähert sich diesem Kloster ohne mein Wissen. Tot zu sein hat ja soviele Vorteile."
Samin stand auf. "Dann werden wir sie mal begrüßen."

Edwin sprang ab, noch bevor sein Pferd zum stehen gekommen waren. Die zwei Mönche standen mit ernsthaftem Gesichtsausdruck vor der Tür des Hauses, das von außen kaum den Anschein eines Klosters erweckte. Er verneigte sich, während auch Rea von ihrem Pferd sprang und kurz das Haupt neigte und dann auf einen Punkt zwischen den Männern starrte und die Stirn kraus zog.
"Wie können wir euch helfen?", fragte der Alte.
"Mein Name ist Edwin. Ich... Ich bin mir ziemlich sicher dass ihr in Gefahr seid."
"Oh, er bringt Neuigkeiten", erwiderte der Jüngere ironisch.
Rea trat vor, immer noch den Punkt zwischen den beiden Geschichtenerzählern fixierend. Doch über ihr Gesicht huschten die Spuren von Gedanken und Erinnerungen, die sich endlich zusammenfügten. "Ihr seid Kerel und Samin und ihr habt etwas mit dem Präzedenzfall von vor ein paar Jahren zu tun, als ein Vampir versucht hat, die Welt zu verändern." Sie sah kurz zu Edwin hinüber. "Mir wird so einiges klarer, nur würde ich gerne wissen, wer dieser Geist ist."
"Ich denke nicht, dass wir irgendwem Erklärungen schuldig sind", Kerel sah Rea mit Argwohn an.
"Und ich denke nicht, dass wir Freunde jemals die Tür gewiesen haben", sagte Samin.
Zwei Novizen eilten herbei und nahmen sich der Pferde an.
Edwin beugte sich zu Rea hinunter. "Ich habe es dir nicht sagen können, weil ich nicht wusste ob ich dir trauen kann... Ich wusste nicht, was du alles über Vautam weißt..."
Der Lance-Korporal sah den Zauberer mit fragendem Blick an. "Es ist nicht so als hätte ich dir alles erzählt." Ihr ganzes Auftreten hatte sich plötzlich verändert, sie wirkte ernsthafter und ihre Geischtszüge hatten sich verhärtet. Die junge Frau war wieder ganz Wächterin geworden.

"Diese Hütte", Vautam lief auf und ab und Bobby folgte ihm mit seinem Blick. "Wir müssen los, aber Sylvia und Rurik fehlen noch."
"Wir sollten ohne sie los", sagte Vautam II.
"Und der Junge?" Vautam blickte zu Bobby, der rotäugig zurückstarrte. "Wir brauchen den Köder. Er schien der Wache wichtig zu sein, wenn schon ein Hauptmann auf ihn aufpassen musste."
Vautam II lachte. "Was ist ein Kind gegen die ganze Welt? Das werden sie sich auch denken, oder?"
"Das ist, was ich denke, nicht dass, was sie denken. Ein Kind in Gefahr setzt bei Menschen alle Denkprozesse außer Kraft."
Bobby begann an den Fingernägeln zu kauen. Das absurde Selbstgespräch machte ihm Kopfschmerzen. Er verstand nicht, was Vautam von wollte aber er wusste, dass er einfach zurück zu seinem Ziehvater wollte und seine einzige Hoffnung in seinem kleinen Messer ruhte, in dem sich nun ein Zwerg befand, der mit ihm redete.
"Ich brauche das Buch." Vautam setzte sich wieder und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. "Mit dem Buch bin ich in der Lage gewisse Entscheidungen rückgängig zu machen. Entscheidungen die mir die Herrschaft über Ankh-Morpork entrissen haben." Er stand wieder auf und verschränkte die Arme hinterm Rücken.
"Und nebenbei werde ich ein paar Rechnungen begleichen..."


16.04.2006 23: 46

Cim Bürstenkinn

"Warum brauchen wir die Wächter überhaupt?", fragte Vautam II während er gelangweilt schweben übte.
Genervt unterbrach Vautam seine Meditation. "Endlich hält der Junge mal seinen Mund, da kommt auch schon mein Doppelgänger und plaudert heiter darauf los." Der Vampir stand auf und starrte sein Ebenbild böse an.
"Aber gut. Vielleicht schadet ein wenig Information wirklich nicht. Du kannst sie dann an die beiden anderen Sklaven weitergeben."
Vautam II zuckte bei dem Wort "Sklaven" leicht zusammen sagte aber nichts.
"Das Kloster der Erzähler ist ein mythischer Ort , der sich im Kreuzpunkt tausender möglicher Realitäten befindet. Man kann dort nicht einfach rein spazieren, oder man findet sich eventuell in einem sehr unangenehmen Umfeld wieder."
Vautam II schnaubte verächtlich, er hatte definitiv den Charakter aber nicht das Wissen und die Erfahrung seines Originals, und wie immer war ein Hauch des verblichenen Menschen an ihm kleben geblieben. "Wir sind Vampire. Unsterbliche Wesen! Was könnte uns da gefährlich werden?" Der wirkte sich in diesem Falle überheblich und gesprächig aus.
Vautam konnte dieser Zeitverschwendung immer weniger abgewinnen spielte aber trotzdem weiter mit.
"Was würdest Du davon halten, plötzlich bis zum Hals in einer Lavagrube zu stecken und langsam zu verglühen, oder in einer Realität, in der Menschen Vampiren das Blut aussaugen und wesentlich stärker sind, oder in der es gar keine Vampire gibt und Du einfach nur ein armseliger,finsterer, geschminkter Kerl mit Zahnproblemen bist der auf ein finsteres Image aus ist? [32]". Vautam II schauderte bei diesen Worten, und verlor kurz die selbstgefällige Ruhe die er sonst gerne zur Schau stellte.
"Ok,ok. Also was?"
"Entweder Bürstenkinn holt das Buch für uns oder der Junge hier wird einer meiner verlässlichsten wenngleich jüngsten Diener werden".
Böse und gackernd lachte Vautam II und zog Bobby an den Ohren der laut protestierte.
"Wart nur ab den kriege ich schon. Er soll sich nur in meine Reichweite trauen., hörte Bobby Malochax kampfbereit sagen.
Bobby war wenig zuversichtlich was seinen Helfer anging.


Roven katapultierte sich auf die versperrte Tür zu, und brach mit ihr in den dahinter liegenden Raum.
Goras und Jozef waren knapp hinter ihm und analysierten kurz die Situation. Wie Berserker fielen die drei Werwölfe über die Soldaten her, versenkten ihre Zähne im Hals ihres Opfers und machten kurzen Prozess. Blut tropfte von der Schnauze und den beiden Vordertatzen des Wesens das nun langsam auf Cim und die anderen zuging.
Es gab ihm ein Zeichen mit dem Kopf und plötzlich drehte sich der Werwolf auf dem Absatz [33] um und ging davon. Niemand fragte sehr viel, den alle waren bereit zu tun was notwendig war um von hier weg zukommen.
Sie schlichen durch die Burg, immer nach Gegner und vor allem Miranda Ausschau haltend.
Wenig später waren sie ebenfalls auf dem Weg zum Fuße des Berges einem unbestimmten Ziel entgegen. .

"Herrin sollten wir nicht endlich eingreifen?" Allesauge machte sich nun wirklich Sorgen. Alles hatte so gut ausgesehen, und nun entglitt es ihnen Stück für Stück weil dieses Weib hier nicht reagierte.
"Es kostet uns keinerlei Aufwand sie aufzuhalten, Myla...oh gnn".
Plötzlich krümmte er sich am Boden, die Hände auf den Hals gepresst und umfasste die nackten Knöchel von Miranda. "btte!"kam knapp aus seinem Mund. Sie gab ihm mit ihrem freien Fuß einen Tritt der ihn zwei Meter weiter schleuderte und mit einer eleganten Geste ihrer rechten Hand gab sie ihn frei.
"Alles rennt bestens, Allesauge. Solltest Du noch einmal an mir zweifeln wird Dich meine Tochter daran erinnern, wie ungehörig das von Dir ist.."
Erneut sinnierte sie vor sich hin. "Ich hatte wirklich gedacht, er wollte dieses alte Ritual des Blutgottes zelebrieren, doch in Wirklichkeit geht es um etwas Größeres und Besseres. ICh hab zwar noch keine Ahnung was es ist, aber das werde ich auch bekommen. Wir müssen nur auf den richtigen Zeitpunkt warten!"
Allesauge war froh, dass er wieder atmen konnte. Er hatte keine Ahnung wovon sie sprach und behielt es für sich.

17.04.2006 3: 12

Michael Machwas



Edwin und Rea folgten den beiden Erzählern. Diese geleiteten sie in einen Raum, dessen Wände mit Bücherregalen voll standen. In der Mitte stand ein Schwerer Tisch, auf dem Zwei Kerzenständer Licht spendeten. Es war ein seltsames Gefühl sich in dem Gebäude zu bewegen. Als sie sich dem Tisch näherten konnte Edwin einige Blätter, eine Große Scheibenweltkarte und viele Notizen und einige Bücher erkennen. Auch einige Figuren standen auf der Seite des Tisches. Die Figuren stellten einen Vampir, eine Frau ( die wohl Miranda sein sollte) , mehrere Männer, eine weitere Frau und einen Wolf dar [34].


17.04.2006 14: 51

Johan Schaaf

Helles Tageslicht schien den Wächtern entgegen, als sie aus dem Ausgang der Burg traten. Die drei Werwölfe führten sie noch ein Stück weiter und hinter einem großen Felsen, der die Sicht auf die Burg versperrte, machten sie halt.
"Und was jetzt?", fragte Yogi.
"Wartet einen Moment", erwiderte Roven, dann stieß er einen kurzen aber lauten Pfiff aus. Wenig später erreichte sie der Rest der Gruppe.
"Damien!", riefen mehrere Wächter überrascht und Cim machte einen Schritt auf den Szenenkenner zu.
"Du hast uns noch einiges zu erklären, mein Freund!", sagte er in bedrohlichem Tonfall.
"Aber nicht jetzt!", beendete der Anführer der Werwölfe das Gespräch harsch. "Nun, müssen wir erst einmal sehen, dass wir hier wegkommen. Du, du, du, du, du, du, du und du!" Nacheinander deutete er auf acht in der Gegend herumstehende Werwölfe. "Ihr wisst, was ihr zu tun habt!"
Dies entsprach anscheinend der Wahrheit, denn auf sein Kommando setzten sie sich in Bewegung und machten sich daran, von verschiedenen Stellen aus mit den Füßen tiefe Rillen in den Boden zu ziehen. Zur großen Verwunderung der Wächter entstand daraus ein großes Oktagramm.
"Und nun", befahl Roven mit beinahe feierlicher Stimme, "die restlichen Zutaten!"
Lara entfuhr ein leiser Schrei, als sie grob nach vorne gestoßen wurde.

"Ähm, Meister?"
Lady Silvia war noch ziemlich außer Atem von der langen Reise [35], und wurde aus dem, was ihr Gebieter ihnen nun zu tun befohlen hatte, nicht ganz schlau.
"Schweig! Ich weiß selbst, dass ein achtzackiger Stern mehr Macht in sich birgt, aber damit der Zauber wirkt, muss an jeder Ecke ein Sänger stehen. Vielleicht hätte ich wirklich nicht so verschwenderisch mit meinen Doppelgängern sein sollen." Den letzten Satz hatte Vautam, der nur ungern einen Fehler eingestand, nur gemurmelt. "Aber", fuhr er fort, wobei er die Stimme wieder erhob, "da wir nur zu fünft sind, muss es eben auch so klappen, zumal es unsere einzige Möglichkeit ist, die Wächter schnell hier her zu bringen! Noch irgendwelche Fragen?"
Rurik hob die Hand.
"Ja?"
"Ich muss doch nicht wirklich singen, oder? Ähm..." Der Obervampir schenkte ihm einen Blick, der ihn noch kleiner machte, als er sowieso schon war. "Okay, okay, singen! Schon kapiert! Alles klar, alles klar!"
Vautam II beugte sich ein Stück zu seinem Meister hinüber.
"Und wie willst du den Jungen dazu bringen, mitzumachen?", flüsterte er.
"Oh, da fällt mir schon noch was ein..."


19.04.2006 14: 32

Michael Machwas

Widerwillig begann Lara, nachdem sie sich der Armbrust bewusst wurde, die ihr nun Damien entgegen hielt. Dass war doch der Verrückte der nur um sich schoss dachte sie bei sich, und wurde noch etwas blasser als ohnehin schon. Ein Tor in der Raumzeit zu öffnen, das war selbst für geübte Zauberer schwierig, geschweige denn für einen Zauberlehrling. Letztendlich blieb ihr jedoch nichts anderes übrig als es zu versuchen. Langsam hob sie ihre Hände, während die Wölfe jeder an einer Ecke des Sterns zu Singen begannen. Rote funken Stieben aus dem Oktogramm, und ein Überdimensionales weises Kaninchen Erschien, blickte verdutzt die singenden Wölfe und die komische Frau und beschloss auf herkömmliche weise im Walde zu verschwinden.

Langsam senkte sich die Sonne dem Horizont entgegen als sich die fünf an die Ecken des Pentagramms stellten. Sie beschloss noch etwas schneller zu sinken, als sie dem Gesang der der fünf vernahm. Die apokalyptischen Reiter, in betrunkenem zustand, was selbstverständlich nicht so oft zu vernehmen wahr, wahren noch ein Wohlklang gegen diesen Gesang. Da entstand plötzlich ein Roter Funke in der Mitte, der sich Mit Lautem Krachen in die Umgebung entlud. Was bis auf Bobby, der jetzt noch falscher sang wie ohnehin schon, keinen weiters störte auch wenn alle etwas angesengt erschienen.

Lara versuchte es noch einmal, diesmal hatten die Funken die sich zwischen ihren Händen und dem Oktogramm eine Grüne Färbung. Im nächsten Moment bildete sich ein Wirbel in der Mitte des Oktogramms diverseste Sachen auszuspucken, unter anderem Holzbretter undefinierbaren Uhrsprungs. Cim konnte sich gerade noch ducken, bevor ein Holzfragment an ihm vorbei schoss und mit Lautem Krachen in einen Baum einschlug.

Durch die Bibliothek ging ein Raunen, bis ein Novize zu den an dem Tisch versammelten trat. "Werte Herren, es gab große Magische Entladungen an zwei orten." Teilte er ihnen Mit. Rea sah ihn fragend an, "Zwei?". Der Novize beugte sich über die Karte und deutete auf ein Areal in den Spitzhornbergen und ein weiteres, das um die Burg war wo sie die anderen Wächter zuletzt gesehen hatten. Nun gut, die Entladung auf der Burg war ja noch zu erklären, entweder war Miranda dümmer als sie gedacht hatte, oder die Stümperin war wieder am Werk.


21.04.2006 0: 40

Johan Schaaf

Der Wirbel verschwand mit einem lauten Zischen, dass sie alle zusammenzucken ließ. Dann erstrahlte ein helles Licht in der Mitte des Oktagramms. Obwohl der Gesang in diesem Augenblick verstummt war, schien er im Hintergrund als ein unheilvolles Summen weiterzuleben.
Nach einigen Sekunden der Stille trat Roven vor.
"Los jetzt, machen wir, dass wir durch kommen, bevor Miranda merkt, was los ist!", rief er.
Die Wächter setzten sich in Bewegung.
"Wo werden wir denn eigentlich rauskommen?", wollte Cim im Gehen wissen. "Ich hoffe, ihr wisst, was ihr tut."
"Natürlich. Erstmal werden wir außerhalb von Mirandas Reichweite sein. So wie es aussieht, ist sie doch nicht so leicht zu besiegen, wie wir dachten, weshalb wir uns zunächst mal in Sicherheit bringen sollten. Außerdem werden wir uns auch gleichzeitig dem Kloster eurer Erzählermönche nähern. Ich denke, dass kommt euch ganz gelegen, oder?"
"Die Erzähler? Woher weißt du...?" Ruckartig blieb der Oberfeldwebel stehen und starrte in das Gesicht des Werwolfes, der erschreckt darüber, dass er sich so sehr verplappern konnte, zurückstarrte.
"Alle Wächter, stehen bleiben!", rief Cim und wusste im selben Moment, als er das Geräusch von Luft vernahm, die schnell versuchte, ein plötzlich entstandenes Vakuum aufzufüllen, dass es zu spät war.
"Chef, Johan ist verschwunden!", hörte er die Stimme von Anette.
"Du wirst mir noch eine Erklärung schuldig sein", zischte er Roven zu, bevor er, wieder laut, den Befehl gab: "Na gut, in diesem Fall, hinterher! Aber macht euch auf eine unangenehme Überraschung gefasst!"

Als sie aus dem Pentagramm traten, fiel sein erster Blick auf Vautam, dessen hämisches Grinsen, mit dem er sie empfing, im durch das Fenster scheinenden, roten Licht der untergehenden Sonne noch dämonischer wirkte als sonst.
"Du!" Der Abteilungsleiter sprang auf ihn zu. "Na warte, ich werde dich..."
"Ähm, Chef!"
Er wirbelte herum. Wenige Meter entfernt befand sich Johan, in der festen Umklammerung von Lady Silvia. Die äußerst spitzen Spitzen ihrer Eckzähne berührten schon die Haut seines Halses. Neben ihnen stand mit geladener und auf den Erscheinungsort der Wächter gerichteter Armbrust Rurik.
"Was macht ihr denn hier?", entfuhr es dem überraschten Oberfeldwebel. "Und was hast du mit deinem Auge gemacht, Gefreiter?"
"Arbeitsunfall, Chef! Ich habe vor kurzem wohl etwas überreagiert", antwortete stattdessen die junge Frau [36].
Der Zwerg gab ihr einen Tritt.
"Von wegen 'Chef'! Mit dieser dummen Abteilung haben wir abgeschlossen, und deshalb sind wir dir keine Erklärungen mehr schuldig, Bürstenkinn! Von jetzt an dienen wir Vautam!"
"...und der hat eine kleine Überraschung für euch."
Verwirrt sahen die Wächter zu dem, der gerade Gesprochen hatte. Es war Vautam, aber nicht der, den Cim angegriffen hatte. Und er hatte einen kleinen Jungen in seiner Gewalt.
"Bobby!", schrie Yogi entsetzt. Er wollte auf seinen Ziehsohn zu rennen, doch zwei der Werwölfe, die kurz nach ihnen hier erschienen waren, hielten ihn fest.
"Ich schlage vor, ihr hört euch erst einmal an, was der Meister zu sagen hat!", meinte Jozef.


28.04.2006 14: 14

Yogi Schulterbreit

"Du hast es versprochen, du hast es mir versprochen. Hilf mir großer Bruder.", rief Bobby als er seinen Ziehvater nach einer Zeit die ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen war wieder zu Gesicht bekam. Der Zorn den er die ganze Zeit auf Yogi hatte, weil er in allein gelassen hatte, war mit einem Schlag verschwunden und zurück blieb nur die Leere der Hoffnungslosigkeit.
Yogi zog und zerrte an den beiden Werwölfen die ihn nun einer links und einer rechts von ihm die Hände festhielten. Er spürte wie seine Kräfte nachließen und er dachte daran wann er zuletzt geschlafen hatte, in einem echten Bett und wann er ein frisches Frühstück hatte. Aber einfach aufgeben konnte er nicht. Der Obergefreite sah zu Bobby auf.
Bobby stand direkt vor Vautam und die Hand des Vampiers war um den Nacken des Kindes geschlungen. Dem Kleinen wurde der Mund verboten und er blickte nur noch flehen zu den Wächtern.
"So, nun haben wir denke ich alles wesentliche geklärt um zum Kern der Sache zu kommen." intonierte Vautam, "Ich weiß ihr habt anstrengungen auf euch genommen ohne Ruh und Rast. Seid gegen die eine oder die andere Gefahr angetreten, aber das alles bedeutet garnichts, denn spätestens jetzt werdet ihr scheitern."
Die Geschichte die der Vampier erzählte ging in Yogis Ohren in einem Rauschen unter. Blut pochte durch seine Adern und aufmerksame Beobachter konnten fast die Vibration in der Luft spüren. Eine große Vene, vorher kaum zu sehen, bildete auf seiner Stirn und ein rötlicher Stich machte sich in seinem Gesicht breit. Er warf noch einen Blick auf Bobby. Eine Träne rollte über seine Wange und zersprang auf dem Boden. Das war zuviel für den Obergefreiten, er atmete tief ein und musste einfach handeln.

01.05.2006 10: 32

Michael Machwas

Wie in Sirup schien die Zeit für Yogi zu vergehen, als er all seine Kräfte zusammennahm. Mit seiner Verzweiflung entwickelte er dabei, überzwergische Kräfte. Er schleuderte die beiden Werwölfe direkt in Richtung von Vautams Füssen. Denen sie sich dann auch mit wachsender Geschwindigkeit näherten [37].

Der Rundgang, der sich in höhe des ersten Stockes befand begann sich immer mehr zu füllen. Ein raunen ging durch die versammelten Mönche und Novizen, als Samin aufstand. Inzwischen hatten sich die Ältesten und Besten der Meister unten am Tisch versammelt. Dann begann er zu Sprechen, "Die Lage ist ernst!".

Mit leisem, kaum zu vernehmenden glitt etwas über das Feld, auf dem Bauer Karl, er hatte keinen Nachnamen, denn seine Familie konnte sich nicht mal den Leisten, arbeitete. Er blickte auf, und sah erst ein Schimmern in der Luft, als ob dort eine Große Hitze währe. Wenig später sah er einige Felder weiter wieder ein Schimmern, es bewegte sich mit rasender Geschwindigkeit über das Feld. An der Spitze der Schimmernden welle wahren zwei Scherenartige Objekte zu erkennen. Ehe er sich versah, waren die Schimmernden Erscheinungen auch schon wieder verschwunden. Er ging zu dem Feld, bei dem er das Schimmern mit Scheren gesehen hatte. Eine Schneise aus Verödetem Land war der Anblick. Erst jetzt wurde ihm gewahr was geschehen war. Er rannte schreiend zurück ins Dorf. Doch keiner glaubte ihm.

Mit kaum vernehmbarem Flügelschlag flog Miranda über die Landschaft. Ein Stück hinter ihr folgte ihr ihre Tochter. Währe Vautam nicht so dämlich gewesen und hätte eine So mächtige Magie benutzt, hätte sie ihn nie ausfindig machen können. Hinter sich hörte sie Holz splittern, als ihre Tochter eine Scheune zertrümmerte die ihr im weg stand.

01.05.2006 16: 56

Scoglio

Selbst ein wenig verblüfft über seine plötzliche Kraft zögerte Yogi - aber nur einen winzigen Augenblick lang. Dann stürmte er vorwärts auf Bobby zu, ohne auch nur länger zu überlegen.
Rurik schwenkte seine Armbrust herum, aber Vautam - derjenige, der Bobby nicht festhielt - schüttelte leicht den Kopf.
Kurz bevor Yogi Bobby erreicht hatte, verlor er plötzlich den Boden unter den Füßen. Er versuchte seinen Kopf zu drehen, um zu erkennen, was der Grund dafür war, was ihm aber nicht gelang, weil sich die Hände des Vautam fest um seinen Hals gelegt hatten.
"Eine beeindruckende Leistung, Vautam", sagte Cim. "Ich sehe, du hast von deiner Schnelligkeit nichts eingebüßt. Dennoch solltest du ihm lieber nichts antun."
Wie macht er das bloß?, fragte sich Michael im Stillen. Einer unserer Kollegen ist in akuter Gefahr und er steht dort so ruhig mit ausdrucksloser Miene und unterhält sich mit unserem Feind.
"Ich glaube nicht, dass du in der Lage bist, irgendwelche Forderungen zu stellen, Bürstenkinn." Verächtlich sprach Vautam diese Worte aus und hob Yogi noch ein Stückchen höher. "Vielleicht solltet ihr lieber eurem Kollegen Lebewohl sagen."
"Du wirst ihn jetzt nicht töten, Vautam. Und weißt du auch warum? Weil..." Cim zögerte einen Moment lang. "... es dir viel mehr Spaß bereiten würde, als ersten von uns allen mich tot zu sehen."
"Weißt du was, Bürstenkinn?" Vautam blickte den Abteilungsleiter der SEALS nachdenklich an. "Da hast du verdammt recht!" Er öffnete seine Hände und trat von Yogi weg, sodass dieser zu Boden fiel. Der Obergefreite rappelte sich aber sofort wieder auf und betastete vorsichtig seinen Hals.
Dann ging der Vampir langsam auf Cim zu. "Du solltest wirklich zuerst sterben. Aber bis dahin hat es noch ein wenig Zeit. Vorher hab ich noch eine kleine Aufgabe für dich und deine Kollegen. Du kennst doch sicher noch die beiden Erzähler, nicht wahr? Ich werde dich zu ihnen führen und dann wirst du mir etwas... ganz besonders Ehrenvolles erledigen."
"Warum sollte ich das tun?", fragte Cim dazwischen.
"Nun, wir wollen doch die Zahl der Opfer möglichst klein halten, oder? Zumindest du willst das." Der Blick des Vampirs schwenkte für einen Moment zu dem noch immer gefangenen Bobby hinüber.
Cims Augen folgten dem Blick und dabei blickte er auch zu Yogi, der ihn flehend anstarrte.
"Nun gut. Und was genau soll ich machen?"
Vautam sagte es ihm.

"Weißt du, es ist wirklich nicht angenehm, dich so mitzuschleppen", sagte Miranda genervt zu Allesauge, den sie mit zwei Händen festhielt. "Du hättest wenigstens auf einem Besen fliegen können."
"Auf einem Besen? So etwas machen Hexen, keine Zauberer." Allesauge versuchte, Miranda vorwurfsvoll anzublicken, was ihm nicht gut gelang. Zum einen war es schwer, in der Position, in der er sich befand, nach oben zu sehen und zum anderen wusste er nicht, wo genau er eigentlich hätte hinsehen sollen. Miranda schien derzeit einfach nur aus einem grünen schuppigen Leib zu bestehen, auch wenn er wusste, dass irgendwo diese schrecklichen pupillenlosen Augen und diese schrecklichen dolchähnlichen Zähne sein mussten. "Aber sieh mal, was macht deine... Tochter denn da?"
Miranda stoppte mitten in der Luft ab und blickte nach unten.
Santina war in eine vollkommen andere Richtung unterwegs und hielt auf eine Hütte zu, die sie irgendwie zu faszinieren schien.
"Sie ist ja sehr lieb und echt süß, aber manchmal ein bisschen zu eigenwillig", sagte Miranda. "Und das ausgerechnet jetzt, wo wir keine Zeit haben."

02.05.2006 21: 36

Michael Machwas

Vautam schreckte auf, als er ein lautes Krachen vernahm. War Miranda so schnell gewesen? Das konnte doch fast nicht sein. Doch wenig später vernahm das deutlich vernehmbare Bremsflattern eines Drachen. Wenig Später spürte er eine Erschütterung des Bodens, als der Drache draußen aufsetzte.

Allesauge wurde nach vorn gezogen, als Miranda zum Landeanflug auf die Hütte ansetzte. Langsam verwandelten die unter ihnen entlangflitzenden Schemen sich wieder in Büsche und Bäume, und aus der Braunen Linie die Santina hinterlies wurde eine gut acht bis zehn Meter breite Schneise der Verwüstung. Schnell nährten sie sich dem Boden und setzten mit einem Dumpfen donnern auf. Während die Larve Santina schon ungeduldig vor der Hütte wartete. Miranda verwandelte sich wieder in ihre Menschliche gestalt, hielt sich den Rücken und sagte zu Allesauge, "Etwas weniger essen würde dir auch nicht schaden. Dann trat sie in Richtung der Türe.

Vautam fluchte leise als er eine hummerartige Schere durch das Fenster sah. "Ich dachte die Sind langsamer. Nun gut dann müssen wir halt etwas umdisponieren." Er befahl den fünf wieder an die Ecken des Pentagramms zu gehen und zu Singen. Dann murmelte er eine Beschwörungsformel. Doch das Pentagramm gab nur Stotternde Geräusche von sich [38].

So langsam wurde die Lage klarer. Inzwischen waren Semaphoren-Nachrichten eingetroffen, nach denen sich ein Streifen der Verwüstung von Mirandas Schloss in Richtung von Samins Hütte zog. Aber warum denn Samins Hütte? Was wollte sie dort?
Die Figuren waren inzwischen auf der Karte verteilt. Und irgendetwas schien sie mit leben zu füllen. Der Drache bewegte sich mit rasender Geschwindigkeit über die Sto-Ebene in die Spitzhornberge, und wer genau hin sah konnte sogar auf der Karte eine Braune Linie entlang der Route des Drachen erkennen. Ebenso bewegte Sich die Wächterfigur vom einen auf dann anderen Moment zu dem Punkt in den Spitzhornbergen, an dem Vautam war, und auf den Miranda zuhielt. Edwin beugte sich über den Plan und runzelte die Stirn. Dann Murmelte er Etwas, richtete sich auf und Sagte in die Runde. "Es wird Zeit."

Nach einigem Stottern schien das Pentagramm zu funktionieren. Außer dass es sich ab und zu verzerrte hatte es keine wesentlichen Auffälligkeiten.


02.05.2006 23: 11

Johan Schaaf

"Na toll, und was hast du - oder soll ich lieber sagen 'ihr'? - weiterhin vor?", fragte Cim ärgerlich, als von draußen laut und bedrohlich Mirandas Stimme erklang:
"Komm raus, Vautam! Du hast verloren!"
Einer der Vampire zwinkerte dem Oberfeldwebel verschwörerisch zu, doch an dessen finsteren Gesichtsausdruck änderte sich nichts. Bis auf Johan, der sich noch immer in Lady Silvias Umarmung befand, wurden inzwischen alle Wächter von einem [39] oder mehreren [40] Werwölfen festgehalten und auch Damien hatte man seine Armbrust abgenommen.
"Vielleicht solltest du uns die Möglichkeit geben, dir zu helfen, wenn du möchtest, dass wir hier wieder lebend rauskommen", schlug der Abteilungsleiter vor.
"Ach was!", winkte der Vautam, der ihm am nächsten stand, lässig ab.
Im gleichen Augenblick rief der zweite: "Tut mir leid, Miranda, aber ich habe noch andere Pläne! Komm doch rein, wenn du willst!"
"Du weißt genau, dass ich das auch kann! Du weißt, dass ich meine Tochter dabei habe!"
"Eben! Dann versuchs doch!" Er grinste.
Dann, als sie von draußen ein kurzes aber wütendes Gespräch, einen knappen Befehl und kurz darauf vorfreudiges Scherengeklapper vernahmen, schrie er: "Zur Seite! Alle aus dem Weg!"
Die Wächter mit sich zerrend drückten seine Untergebenen sich an die Wände der Hütte, wobei sie die, welche, als im nächsten Moment ein riesiger Wurm mit großen Scheren und scharfen Zähnen durch sie hindurch brach, krachend in sich zusammenstürzte, ausließen. Dennoch hörte man einen lauten Schrei, welcher aber schlagartig wieder verstummte, als der Kopf vom Schreihals gelöst wurde, und ein anderer Werwolf, der es nicht mehr rechtzeitig zur Seite geschafft hatte, wurde einfach von dem sich über ihn hinweg bewegenden Leib erdrückt.
Johan, der dem schrecklichen Maul, dass sich nun öffnete, direkt gegenüberstand, schloss die Augen. Er öffnete sie nicht, als er um sich herum ein verblüfftes Luftschnappen vernahm. Er öffnete sie erst, als er jemanden erleichtert rufen hörte: "Es ist weg!"
Oberfeldwebel Bürstenkinn lächelte grimmig. "Ich muss sagen", sagte er, "das war raffiniert. Mit dem Pentagramm, das mitten in seinem Weg lag, hat das Ding nicht gerechnet."
"Dankeschön!", meinte der Vautam, der kein Kind in seiner Gewalt hatte, wischte sich mit einer Handbewegung etwas Staub vom Umhang und trat durch den neu entstandenen Ausgang in die Nacht hinaus.
"Wo hast du sie hingeschickt?", fragte Miranda wütend.
"Oh, keine Ahnung... Ich glaube, es gab eine Schwierigkeiten mit der genauen Ortsbestimmung. Aber du bist natürlich gerne eingeladen, es herauszufinden!"
"Du..." Sie machte eine bösartige Geste. "Dafür wirst du bezahlen!"
"Ach, und was willst du jetzt tun?"
"Das werde ich dir zeigen", grollte sie.



06.05.2006 12: 53

Scoglio

Santina fühlte plötzliche Kälte um sich. Die Sekunden zuvor hatte sie nichts gefühlt - es war, als wäre sie nirgends gewesen, nachdem sie auf höchst seltsame Weise aus der Hütte gezogen wurde. Aber das, was sie jetzt fühlte, war nicht angenehmer. Denn es war nicht nur kalt, sondern auch nass.
Santina blickte um sich und konnte nichts als Wasser um sie herum ausmachen. Panik kroch in ihr hoch - sie war noch nie so sehr mit Wasser in Berührung gekommen und spürte nun, wie sie langsam nach unten gezogen wurde. Verzweifelt bemühte sie sich, nicht in diesem nassen Loch zu versinken, doch ihr Körper war einfach nicht dafür bestimmt, sich im Wasser fortzubewegen. Sie kam zwar ein wenig vorwärts und sie konnte auch das Ufer erkennen, aber gleichzeitig wurde sie immer weiter in die Tiefe gezogen. Bevor sie endgültig verschwand, brüllte sie laut, als wäre es das Letzte, was sie tun könnte, und holte tief Luft.
Wenig später war sie komplett von Wasser umgeben und sank immer weiter dem Grund entgegen. Einige Minuten würde sie es wohl aushalten können, ihre Lungen waren groß genug, aber was würde dann passieren?

Am Ufer des Sees standen einige Männer und blickten ungläubig auf das Wasser hinaus.
"Ihr habt es doch auch gesehen, oder?"
"Ja."
Eine kurze Zeit der Stille schloss sich an.
"Was war es?"
"Sah nach einem verflixten Regenwurm aus. Einem großen."
"Nein, es war vielmehr eine Schlange."
"Ein Regenwurm? Eine Schlange? Seid ihr blind? Das war eindeutig ein... eine Gurke, jawohl, eine Gurke war es."[41]
"Ihr habt doch alle keine Ahnung. Es war ein Gott, der sich uns gezeigt hat, weil wir seine Auserwählten sind."
"So? Und wieso wussten wir vorher nichts davon? Und welcher Gott soll es überhaupt gewesen sein?"
"Nun, einfach irgendein Gott, das spielt ja keine Rolle, solange wir seine Auserwählten sind."
Die Männer schwiegen wieder und gingen nach einiger Zeit fort. Zurück blieb nur ein Schild mit der Aufschrift Loch Nass.

06.05.2006 16: 02

Rea Dubiata

Der Novize starrte auf das Blatt. "Eine neue magische Entladung, Meister Samin!"
Edwin fuhr herum. "Noch eine?"
Samin runzelte die Stirn. "Ein Spieler hat das Spiel bereits verloren und um einen steht es immer schlechter."
Edwin wandte sich an einen Novizen. "Sattle mein Pferd, ich werde sofort aufbrechen."
"Zwei Pferde" ertönte die Stimme Reas, die trotz ihrer angeregten Unterhaltung mit Kerel zugehört hatte. Edwin hatte gehofft, unbemerkt zu verschwinden.
"Ich möchte dass du hier in Sicherheit bleibst, ich habe dich schon genug in Gefahr gebracht", sagte er zähneknirschend, wohl wissend, dass er bei Rea wohl kaum den Helden spielen konnte.
Sie lächelte ruhig. "Ich mache nur meinen Job."
"Im Übrigen kommen Samin und ich auch mit", sagte Kerel. "Ihr werdet uns brauchen, wisst ihr. Miranda kann man nicht so einfach töten, eben so wenig Vautam."
Samin flüsterte einem Novizen etwas zu und ging dann zu dem offensichtlich zweifelnden Edwin. "Miranda ist bereits eine Halbgöttin, nicht mehr die Frau, die du kanntest..." Er legte Edwin die Hand auf die Schultern. "Ich verstehe, dass du wütend auf sie bist, aber ihre Tochter... eure Tochter ist bereits tot. Ich fühle es und ich weiß, wenn du akzeptierst, dass sie auch dein Fleisch und Blut ist würdest du es auch spüren." Edwin schluckte schwer als er das überraschte Gesicht Reas sah. Er hob die Hand. "Santina ist nicht meine Tochter, ich habe sie nicht gezeugt. Ich weiß, dass war der Plan, der von dem ihr wusstet, aber es... funktionierte nicht. Sie war schon damals nicht mehr ganz menschlich, denke ich. Irgendwann hat sie sich jemand neues gesucht."
Samins Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig als er das hörte. "Du meinst, DAZU hat sie Vautam gebraucht?"
"Und Allesauge. Der hat eine ganze Enzyklopädie über Tierzauber geschrieben, er war es, der Santina zu dem gemacht hat was sie ist."
"Wir können es nicht mehr ändern, sie ist tot. Aber Miranda müssen wir noch töten. Götter verschwinden erst, wenn niemand mehr an sie glaubt. Aber niemand glaubt an Miranda, sie macht sich das freie Glaubenspotential dieser Welt zunutze um stärker zu werden. Das müssen wir ändern."
Der Novize mit dem Samin zuvor gesprochen hatte kam wieder herein und kam auf Samin zu. Er trug eine kleine, mit Schnitzereien verzierte Holzkiste. Samin nahm und öffnete sie. Seine Finger fuhren über die Klinge eines silbernen Dolches, dann nahm er den Dolch heraus und gestikulierte Edwin, näher zu kommen. "Miranda ist noch keine vollkommene Göttin. Nicht nur der Unglaube kann sie töten, auch der vollkommene Glaube. Das ultimative Opfer, du verstehst, was ich meine?"
Edwin sah Samin an. "Es ist die einzige Möglichkeit, oder?"
Samin nickte.
"Ich habe sie geschaffen, ich werde sie töten."
Rea sah Samin erschrocken an. Es hatte eine Weile gedauert, bis die Bedeutung der letzten Worte den Weg zu ihrem Verstand gemeistert hatte. "Was meinst du?? Edwin soll sich selbst opfern? Für diese.. diese.. Miranda?"
Edwin nahm den Dolch. "Es ist mein Fehler, dass es sie gibt, Rea." Er sah sie traurig an und legte dann die Hand an ihre Wange. Schweigend sah er ihr in die Augen. Erst der Novize, der die Pferde hatte satteln sollen unterbrach die Stille, die den ganzen Saal überkommen hatte.
Edwin wandte sich zum Gehen, doch Rea hielt ihn am Arm fest. "Was ist mit Vautam? Wie können wir ihn töten?"
"Ich denke, Samin wird dir da helfen." Edwin drehte sich zu dem blinden Mönch.
Samin räusperte sich. "Er ist ein Vampir wie jeder andere auch."
"Das stimmt nicht," erwiderte Kerel. "Er hat kennt sich mit Magie aus und mit unseren Ritualen. Er hat sein langes Leben genutzt und die Menschen studiert. Da schlägt er zu, bei den Schwächen anderer und dabei vergisst er, dass er selbst eine der größten Sünden verkörpert: Egoismus."
Ein Lächeln huschte über Samins Gesicht. "Ich sehe, du wirst einmal ein wahrer Meister werden,
berühmter als Famil sogar. Du hast Recht, ich denke, ich weiß, wie wir ihn vernichten können. Ein für alle Mal."

Das Buch in Reas Tasche fühlte sich schwer an. Sie hatte erst nicht verstanden, warum die Priester es ihr gegeben hatten. Sie hatte geglaubt, es wäre das, hinter dem Vautam her war. Doch, so hatte Famil ihr versichert, auf den Seiten dieses Buchen verbargen sich andere Worte als im wahren Desdeamon. Aus einer Kopie hatte man die Seiten gerissen und die eines anderen Buches hinzugefügt. Der Einband war der gleiche, doch dieses Buch würde Vautam geben was er wollte. Und zwar mehr, als ihm lieb war.
Im fliegenden Galopp ritt sie Kerel und Edwin hinterher, immer darauf achtend, dass sie in der Nähe Samins blieb.
In ihren Gedanken jedoch war sie wieder auf der Reise, die Edwin und sie gerade erst beendet hatten. Sie hatten sich viel voneinander erzählt in dieser Zeit und Rea hatte bis vor kurzem geglaubt, alles über diesen Mann zu wissen. Doch nun hatte sie von einem anderen erfahren müssen, dass er ihr etwas wichtiges verschwiegen hatte. Er hatte Miranda geholfen. Er war der erste Stein, der in dieser Sache ins rollen gekommen war, er war Schuld an an der Wiederkehr Vautams, Ikaris (zweitem) Tod, der Gefahren, die sie mit ihren Mitwächtern hatte durchstehen müssen. Und gleichzeitig hatte er deshalb vor, sich umzubringen, um dass Monster, dessen Wurzeln er gegossen hatte, unschädlich zu machen. Rea konnte förmlich spüren wie es ihr das Herz zerriss. Sie wusste nicht mehr, ob sie ihn hassen, oder lieben sollte, ob sie ihm dankbar sein oder zur Hölle wünschen sollte. Ihr Körper entschied sich jeweils für ersteres und Tränen stiegen ihr in die Augen die sie eifrig wegwischte als sie in die Nähe einer halb zerstörten Hütte kamen. Hier vermuteten die Geschichtenerzähler Vautam und Miranda. Edwin streckte den Arm aus. "Da ist sie", schrie er. Er zeigte auf zwei Personen, die vor der Hütte standen. Noch waren sie kaum auszumachen. Ein dicklicher Fleck in der Landschaft mit einem Spitzhut und ein schlanker, weiblicher Schemen standen vor der Hütte. Tiefe Furchen verliefen um die Hütte herum, als sei ein riesiger Pflug hindurch gefahren. Die Spur führte direkt in die Hütte.

06.05.2006 23: 29

Johan Schaaf

"Jetzt, Kleiner!", flüsterte die Stimme in Bobbys Kopf. "Er ist abgelenkt!"
Unsicher blickte der Junge hinauf zum Gesicht des Mannes, der ihn nun nicht mehr ganz so fest hielt, und sah, dass dieser interessiert nach draußen schaute.
"Na los! Das ist die Gelegenheit!"
Blitzschnell zog er das Messer aus seinem Versteck und rammte es in den Arm des Vampirs.
"Hah!", schrie Malochax.
Überrascht zog Vautam (oder Vautam II) die Hand zurück und Bobby rannte los. Er rannte in die Dunkelheit, direkt zwischen Miranda, welche gerade dabei war, sich wieder in einen Drachen zu verwandeln, und dem anderen Vampir hindurch, der ihm daraufhin verwirrt nachblickte.
Kurz darauf bereute er es, die Bestie einen Moment aus den Augen gelassen zu haben, doch es war zu spät. Eine gewaltige Klaue hatte sich um ihn geschlossen und hob ihn langsam von der Erde.

Rea und die anderen Reitenden, die sich der Hütte näherten, waren damit beschäftigt gewesen, die Verwandlung zu beobachten, als der Lance-Korporal plötzlich einen leisen Schrei ausstieß.
"Halt!" Sie zeigte, auch wenn gerade niemand in ihre Richtung blickte, auf die sich ihnen mit hoher Geschwindigkeit nähernde Gestalt. "Der Junge da!"
Sie wurden langsamer und, als sie aufeinander trafen und er sich erschöpft vor ihnen in den Staub hatte fallen lassen, sprang sie von ihrem Pferd.
Auch Edwin stieg ab, kümmerte sich aber weniger um das Kind als um das, was weiter vorne geschah.
"Ich schlage vor, wir warten noch ein bisschen", sagte er in sich hinein grinsend. "...bis sie den Vampir gefressen hat. Dann haben wir es immerhin mit einem Problem weniger zu tun."


07.05.2006 12: 43

Michael Machwas

Vorsichtig öffnete Bobby wieder die Augen die Augen. Eine gestalt beugte sich über ihn und schien mit ihm sprechen zu wollen, doch er erkannte die gestalt noch nicht so richtig. Als er wieder klarer wurde erkannte er, dass die Gestalt weder Sense noch langen schwarzen Kapuzenumhang dabei hatte und somit nicht der Tod sein konnte. "Ich lebe noch?" fragte er vorsichtig, und begann alles abzutasten.

Miranda baute sich vor den zwei Vautams auf. Es war schwer zu erkennen welcher der Echte war. Dann schnaubte sie verächtlich. Aus ihren Nasenlöchern stieben funken, die einen Kleinen Funkelregen auf die Vampire Wächter und Wehrwölfe niedergehen ließen. An verschiedenen Stellen der Hütte stiegen nun kleine Rauchsäulen auf. Langsam holte Miranda Luft, aus ihren Nüstern züngelten bläulich grüne Flamen, überall auf ihrem panzer bildeten sich kleine Magische Entladungen. Dann öffnete sie ihren Rachen, und blies einen Feuerball in Richtung der Beiden Vautams. Der Feuerball hatte ebenso eine Grünblaue Färbung und schien vor Magie zu knistern. Der eine, echte, Vautam konnte sich gerade noch in Sicherheit Bringen, während sein Ebenbild in einem Gleißenden Lichtblitz verschwand. Wo er gestanden wahr war nur noch glühendes Erdreich zu sehen.

Einige der "Männer von Loch Nass" Wie sie sich jetzt nannten, wahren in die Nächste Stadt gegangen und verbreiteten nun die Geschichte des Regenwurms, der Languste, und was sonst noch dazu kahm. Bald schon sollten zwei von ihnen einen Krämerladen an Loch Nass Gründen, der getrocknete Regenwürmer und Langusten, so wie Fischstücke und In streifen geschnittene Kartoffeln[42] als Andenken verkaufte. Immer wieder wurde in diesem Gebiet auch von einem Rießenkarnickel erzählt, das nachts umher spuken sollte.

Miranda wandte sich den Neuangekommenen zu. "Edwin, du hier?" fragte sie, sichtlich verwirrt. Edwin machte keine Regung und schien auch nichts weiteres Unternehmen zu wollen. Also wandte sie sich dem übrigen Vautam zu, der nun hinter einem Schutthaufen der einmal ein Kamin dargestellt hatte, in Deckung gegangen war. Auch die anderen Vampire, sofern sie zu Vautam gehörten, versammelten sich dort. Wenig Später Löste sich mit leisem Knacken ein Fels hinter Miranda vom Boden, was Miranda aber nicht bemerkte, sie stapfte mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Schutthaufen zu und fegte dabei Wächter und Wehrwölfe wie Laub zur Seite.


07.05.2006 22: 39

Rea Dubiata

Rea griff Bobby unter den Schultern. Der Junge war nur erschöpft, doch sie konnte ihn keiner weiteren Gefahr aussetzen. Gleichzeitig konnte sie hier nicht weg, sie wollte und konnte Edwin jetzt nicht alleine lassen.
Samin schien ihr Dilemma erkannt zu haben. Ohne ein Wort streckte er die Hand aus. "Ich bringe ihn zurück zum Kloster, da wird er sicher sein." Rea atmete tief ein und hob Bobby ein kleines Stück hoch - er war zu schwer. Kerel sprang ab und gemeinsam setzten sie den kleinen Jungen, der sinnlos vor sich hin brabbelte mit auf Samins Pferd. Der blinde Mann machte sofort kehrt und war in wenigen Sekunden wieder außer Sichtweite.
Rea sah sich um. Sie musste zu Edwin. So schnell sie konnte rannte sie zu ihm. Unentschlossen stand er auf der Kuppe des Hügels, an dessen Hang die Hütte war - oder besser der Schutthaufen, mit dem Miranda beschäftigt zu sein schien. Den Zauberer würdigte sie keines Blickes.
"Also, eins musst du mir noch sagen", sagte Rea, als sie wieder zu Atem gekommen war. "Findest du sie attraktiver als mich?"
Edwin sah sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an. "Dich scheint wohl gar nichts zu schockieren, was?", fragte er zerknirscht.
Rea lächelte. "Es gibt Hexen, die haben einfach gerade keine Zeit zu bluten wenn man sie sticht. Sie tun es dann später, wenn es ihnen besser passt, verstehst du das?"
Edwin zuckte die Schultern. "Ich war nicht ehrlich zu dir. Ich hätte es dir gleich sagen sollen, aber... hättest du mir dann je vertraut."
"Nein, nie. Möchtest du eigentlich warten bis sie die Leute da alle getötet hat?"
"Ich bin ein Zauberer, ich bin nicht wirklich... heiß drauf zu sterben," sagte Edwin und ein kaum sichtbarer Schatten wanderte über sein Gesicht.
Rea legte den Arm um Edwins Schultern. "Ach, Tod ist in Ordnung. Er mag Katzen."
"Ich konnte Katzen noch nie leiden."
"Dann sagst du ihm das besser nicht." Sie zwinkerte und sah dann erschrocken nach oben, als sie den Schrei des Drachen hörte, der Miranda war. Es schien, als würde sie der Haufen Schutt langweilen. Scheinbar suchte sie ein neues Spielzeug.
Edwin nahm den Dolch aus seinem Gürtel und ging auf Miranda zu (jedoch immer noch am Boden). Leise erst, dann immer lauter begann er zu sprechen

"Ein Mensch vor Zeiten
jetzt alleine durch Magie
befreit von menschlicheren Seiten
gesättigt werden kann sie nie.
Doch durch des größten Opfers Gnade
dreh ich nun an Schicksals Rade."



Miranda schien es sich zum Spiel gemacht zu haben, die Vampire hinter dem Schutthaufen hin und her laufen zu lassen. Auch die Werwölfe, jene die sich hatten retten können, denn einige von ihnen lagen wohl immer noch zwischen den eingestürzten Wänden, bekamen ihr Fett weg. Bei den meisten von ihnen fehlte Fell und auch der Anzug Vautams sah nicht mehr so makellos aus. Für die Wächter schien Miranda sich wenig zu interessieren, immerhin ging von ihnen keine nennenswerte Gefahr aus. Sie hatten sich hinter den Trümmern des Hauses verbarrikadiert und warteten einfach ab. Wenn Miranda gegen die Vampire gewann, dann hatten sie nur noch einen großen Feind. Umgekehrt mussten sie gegen einen verrückten, ihre eigenen Kollegen und die verräterischen Hunde kämpfen. Beides, so waren sich alle einig, war unangenehm genug.
"Ist das Rea?", fragte Amalarie plötzlich und deutete auf zwei Personen, die auf der Kuppe des Hügels standen.
"Bei Om, ja das ist sie." Cim duckte sich, als ein fehlgeleiteter blauer Feuerball über ihn hinweg zuckte. "Na, zumindest sind wir wieder alle beisammen."

Es war beinahe ein Singsang, den Edwin da veranstaltete. Dann nahm er den Dolch und stach sich in die linke Brust. Kurz taumelte er, dann viel er zu Boden. Spitze Schreie tönten durch die Berge. Oben in der Luft wand sich der Drache, Blut floss bereits aus mehreren Wunden.
Rea rannte zu Edwin. Noch atmete er, sein Blick suchte den Himmel ab.
"Du hättest dir einen Kehlschnitt setzen sollen, das geht schneller", sagte Rea vorwurfsvoll und legte dann ihre Hand auf seine Stirn.
"Das... sagst du früh", ächzte Edwin.
Rea drehte sich nicht um als sie schweres Hufgetrappel hörte. Sie kannte es bereits zu gut um noch überrascht davon zu sein.
Edwin jedoch versuchte, die hagere Gestalt besser zu erkennen, die sich nun über ihn beugte. "Noch bin ich nicht tot, oder?"
Tod holte eine Sanduhr heraus und betrachtete einige wenige Körnchen, die sich tapfer im oberen Teil hielten. Sein Gesichtsausdruck deutete das an, das sich erreichen ließ, wenn man ohne Haut und Muskeln versuchte, die Stirn zu runzeln.
Rea drehte Edwins Gesicht zu ihr. Wortlos sah sie ihn an. Dann hörte sie ein leises Zischen. Ihm folgte ein lauter Knall.
Rea sah nach oben. Dort, wo vor kurzem noch ein Drache gewesen war, war nun nichts mehr. Gleichzeitig regnete es Schuppen, Eingeweide und Blut vom Himmel.

Lady Silvia wich geschickt einem Feuerball aus. Niemand hatte sie auf das hier vorbereitet, aber sie hatte sich einen Plan erarbeitet. Möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehend schlich sie auf den kleinen Fettkloß zu, der sich hinter einem Baum versteckte. Vautam hatte gesagt er hieß Allesauge und war Mirandas Vertrauter. Sicherlich konnte sie nicht Verantworten, dass er zu Schaden kam.
Mit einem schnellen Griff schnappte sie den Kerl bei der Kehle und steig einige Meter in die Luft. Grinsend hielt sie ihm ein Messer an die Kehle.
"Hey, Miranda!!! Willst du deinen Schatz nicht wiederhaben?"
Der Drache machte einen halben Salto in der Luft und wandte sich der Vampirin zu, die in der Luft schwebte. Sie legte den Kopf schief, als würde sie die Situation abwägen.
"Na, mach schon, dann passiert ihm nichts!"
Mit einer grausamen Wucht fiel Lady Silvia ein, dass sie von hier ab nicht weiter gedacht hatte. Was genau sollte Miranda denn tun, um ihren Zauberer wieder zu bekommen. Allesauge wimmerte und Miranda reagierte noch immer nicht.
Dann, plötzlich, öffnete sich eine Wunde in der Brust des Drachens. Spitze Schreie hallten durch die Luft und Sylvia sah erstaunt zu, wie Miranda anschwoll. Es war, als würde sie jemand aufpusten. Weitere Wunden öffneten sich, als würden die Nähte eines Kleides reißen. Dann, mit einem lauten Knall, zerbarst das Wesen, mitten in der Luft.

08.05.2006 14: 46

Michael Machwas

Vorsichtig Kroch Michael unter dem Balken hervor unter dem er Schutz gesucht hatte. Es war ein ekliger anblick, überall Fleisch, Blut und Schillernde Schuppen. Naja, zumindest die Schuppen sahen nicht so eklig aus. Immer noch fielen einzelne Schuppen vom Himmel. Michael sah sich Um. Von der Hütte war nichtmehr viel stehen geblieben. Die anderen Wächter wahren den umständen entsprechend unversehrt geblieben, auch wenn dem einen oder anderen noch Einzelteile Mirandas anhafteten. Auch die Vampire und die letzten beiden Werwölfe kahmen aus den Trümmern gekrochen. Michael fielen die Reiter in der Nähe auf, und nach zweimaligem hinschauen erkannte er Rea die bei einem Leblosen Körper kniete.
Im gleichen Moment erinnerte er sich, das Amalarie irgendetwas von wegen Rea gesagt hatte.

Cim war noch etwas benommen, er war von der Explosion einige Meter weit in einen Schutthaufen geschleudert worden. Doch instinktiv erkannte er die sich bietende Chance zum geordneten Rückzug. Er hatte den Alten Mönch und den Novizen wiedererkannt. "Alle zu der Reitergruppe!" befahl er "Die sind auf unserer Seite." Cim wartete bis der Letzte Wächter die Hütte verlassen hatte, und wollte sich gerade zurückziehen, als Vautam [43] ihm den Weg versperrte." Das hättest du wohl gerne, aber so einfach kommst du nicht davon!" Vautam funkelte ihn mit seinen Roten Augen an. Cim wich einen Schritt zurück.

Tod fluchte leise, das waren heute doch wirklich genug tote mit Sonderbehandlung. So nach und nach konten ihm diese Menschen gestohlen bleiben. Er nahm den Drachen an die Leine, der halb durchsichtig über dem ganzen Chaos schwebte und wollte Mirandas Stundenglas herausholen, doch was er fand war ein Käfig ohne Inhalt. Die Glasteile des Stundenglases waren in tausende und abertausende teile zersprungen. Mit einem leisen Plop verschwand nun auch der Geist Mirandas von der Bildfläche und kehrte wieder in sein Refugium Außerhalb der von der Scheibenwelt aus erreichbaren Dimensionen zurück.

Michael ging auf die gruppe von Reitern zu. Ein kurzer Blick in Reas Augen genügte um zu erkennen das für den Mann in ihren Armen alle Hilfe zu spät kahm. Also ging er weiter zu den Pferden. Die Wächter hatten gerade die Gruppe erreichte, als Scoglio fragte "Wo sein denn Cim?". Im gleichen Moment hörten sie hinter Sich die Stimme Vautams, der sich Cim in den Weg gestellt hatte. Langsam Schritt für Schritt näherten sich die verbliebenen Vampire und Wölfe Cim, während Andrev und Lara mit den Wächtern geflüchtet waren.
Nur eine Vampierin fehlte. Lady Silvia Rieb sich den Kopf, Was zur Gurke sollte das denn sein? Wer war der Mann der da neben ihr lag und schlief? Warum hatte sie so unpraktisch lange Eckzähne? Langsam lies das brummen in ihrem Schädel nach, als sie die Gruppe der Wächter entdeckte. Dann folgte sie den Blicken der Wächter und erkannte Vautam, der Cim bedrohte. Nach einigem überlegen kahm sie zu dem Schluss dass sie nur ein Vampir sein konnte. Sie murmelte "Gurke" und setzte sich Ruhigen Schrittes in Vautams Richtung in Bewegung.Sie konnte sich an die Zeit nach ihrem Tod nur noch dunkel erinnern, wie durch Nebelschwaden. Dann nahm sie ein spitzes Stück Holz steckte es in den Gürtel und schlenderte auf Vautams Gruppe zu.

Die Wächter Schienen ihren Augen nicht zu trauen als plötzlich eine, zugegebenermaßen leicht lädierte, Lady Silvia den Wald verließ. Damien, der seine Arbrust in dem Chaos wieder an sich genommen hatte, lud diese durch, als Chi ihm mit einem Hanzeichen Befahl diese wieder zu senken. Chi hatte beobachtet wie Silvia einen Holzpflock aufgenommen hatte, und jetzt geradewegs auf Vautam zu hielt.


09.05.2006 0: 09

Johan Schaaf

"So wie es aussieht, brauche ich dich nun doch nicht mehr, um in das Kloster zu kommen", stellte Vautam mit einem kurzen Wink in Richtung der Mönche fest und baute sich bedrohlich vor Cim auf. Grinsend und mit geschulterter Axt näherte sich Rurik und stellte sich neben seinen Meister.
"Tja, jetzt sitzt du ganz schön in der Klemme, was, Bürstenkinn?"
Eine Schweißperle bildete sich auf der Stirn des Oberfeldwebels, als er langsam zurückwich und bemerkte, wie er dabei immer mehr in die Enge gedrängt wurde.
"Rurik, das bist doch nicht du!", sagte er verzweifelt. "Du magst unter Vautams Bann stehen, aber ich weiß, dass das Gute in dir noch nicht endgültig verloren ist!" Zu seinem Entsetzen sah er, dass nun auch noch Lady Silvia hinter den beiden herangeschlendert kam.
"Ach was! Jetzt mal ehrlich, ich konnte dich noch nie besonders leiden", fuhr der Zwerg ungerührt fort. "Und es wird mit ein großes Vergnügen sein, wenn ich dir jetzt deinen hässlichen Kopf abschlagen darf."
"Aber..."
Plötzlich bemerkte Cim eine Veränderung in Vautams Gesichtsausdruck und in der nächsten Sekunde kippte der große Vampir stocksteif der Länge nach nach vorne zu Boden.

Kurz bevor Lady Silvia die Gruppe erreicht hatte, hatte sie begonnen, zu schleichen und das Stück Holz stoßbereit über ihren Kopf gehoben.
Alleine kam Cim auf jeden Fall nicht mehr aus dieser Sache heraus, soviel war klar, also musste sie ihm helfen. Mehr als ihr Leben verlieren konnte sie dabei ja sowieso nicht, und das hatte sie ja ohnehin schon.
Mucksmäuschenstill kam sie bis auf wenige Zentimeter an Vautam heran, dann stieß sie all ihre vampirischen Kräfte zusammennehmend zu. Niemand hatte jemals gesagt, dass der Holzpflock von vorne in das Herz eingeführt werden musste, oder?
Als sie kaltes Blut zwischen ihre Finger fließen spürte, ließ sie zufrieden los.

Ein wütender Schrei entfuhr Rurik, als er seinen Gebieter vor seinem Auge zusammenbrechen sah. Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich zu dem Angreifer um.
"Du kleine..."
Die Klinge der Axt traf Silvia mitten in die Brust und sie taumelte benommen einige Schritte zurück.
"Es tut mir leid, Cim!", rief sie, bevor sie einen weiteren Hieb abbekam und vor dem zerstörten Kamin zusammenbrach.
Der Zwerg wandte sich wieder dem Wächter zu.
"So, und jetzt zu dir!"
"Nicht so schnell!", erwiderte eine Gestalt und trat zwischen sie.
"Was soll das?", fragte Rurik überrascht.
Auch Cim riss entgeistert die Augen auf. "Warum...?"
"Jetzt, wo der große Vautam tot ist, gibt es sowieso niemanden mehr, der uns sagen könnte, wo unsere Kinder sind", stellte Jozef nüchtern fest. "So oder so sind wir jetzt auch nicht mehr gezwungen, für das Böse zu arbeiten!"
Dann, noch während er sich verwandelte, sprang er auf den übrig gebliebenen Vampir zu.


16.05.2006 16: 50

Damien G. Bleicht

Rurik gab einen knurrende Laut von sich, als der Leib des Werwolfes auf den seinen prallte. Die Wucht von Jozefs Angriff riss ihn zu Boden, und die beiden Kämpfer rollten über den Boden und entfernten sich langsam von Cim und den übrigen Werwölfen. Diese verwandelten sich ebenfalls und eilten ihrem Kumpanen zuhilfe. Bald war Rurik vollkommen in einem Knäuel aus struppigem Fell und messerscharfen Zähnen verschwunden. Bekümmert wandte Cim sich ab. Ruriks Schicksal war besiegelt. Stattdessen blickte er nachdenklich auf Vautams Körper.
Aus der anderen Richtung trafen liefen die übrigen Wächter auf ihn zu. Einige von ihnen riefen etwas, doch sie waren noch zu weit entfernt, als dass er etwas verstanden hätte. Er wandte sich wieder Vautam zu. Er konnte immer noch nicht glauben, dass dieser Vampir der sich doch so oft als so viel mächtiger als gewöhnliche Blutsauger herausgestellt hatte, schließlich einfach so von einem gewöhnlichen Holzpflock zur Strecke gebracht worden war...
Entsetzt riss er die Augen auf. Dort wo eben noch der leblose Körper gelegen hatte war nichts, außer einen kleinen Rinnsal aus Blut. Und nun verstand er auch, was einer seiner Kollegen ihm zurief:
"Bürstenkinn, er ist hinter dir!!"
Bevor er sich hastig umwendenden oder auf sonst irgendeine Weise Reaktion zeigen konnte, hatte sich eine knochige Hand von hinten um seinen seinen Hals gelegt. Mühelos übte der Vampor mit nur einer Hand so viel Druck auf ihn aus, dass er glaubte sein Genick würde jeden Moment brechen. Doch den Gefallen tat Vautam ihm nicht. Gleichzeitig spürte Cim, wie seine Stiefel den Bodenkontakt verloren.
Die Gruppe aus Wächtern rannte so schnell sie konnte, doch als der erste von ihnen dort ankam, war es bereits zu spät: Der Vampir war hoch in die Luft aufgestiegen und hielt den Abteilungsleiter mit festem Griff am Genick.
"IHR NARREN!!!", schrie er. Die herablassende Belustigung die zuvor stets in seiner Stimme mitgeschwungen hatte, war nun echter Wut gewichen. "Habt ihr wirklich geglaubt, es wäre so einfach?! Das ich so einfach zu erledigen wäre? Spürt ihr DAS HIER?!?"
Die Wächter wurden mit einer Wucht zu Boden geworfen, als wären sie von einem unsichtbaren Bullen überrannt worden. "Oder DAS?!!"
Jedem Nicht-Untoten in der Gruppe schnürte sich die Kehle zu, und sie keuchten verzweifelt nach Luft.
"Denkt ihr wirklich ich wäre zu all dem imstande, wenn man mich mit einem Stück Holt zur Strecke bringen könnte?!?!"
"Verschone mein Team, Vautam!", keuchte Cim. "Es ist nicht ihre Schuld, sie sind nur meinetwegen in all das hier geraten. Wenn du deine Rachegelüste befriedigen willst, töte mich, aber verschone die anderen!"
"Rache?", höhnte Vautam. "Du glaubts es ginge hier um Rache, all diese Theater nur um dich zu töten?!? Wertloses Menschlein, wenn es mir nur darum ginge hätte ich es schon längst tu können! Oh, ich werde meine Rache bekommen, aber anders als du denkst!!! Du wirst leben, Bürstenkinn!! Das wird meine Rache sein!! Ich werde wieder herrschen und diesmal wirst du nicht die Gnade der Unwissenheit erfahren!! Du wirst genau wissen, was vor sich geht, als mein persönlicher Leib-und-Magen Sklave!! Ich werde dich in meine Gemach in einem Käfig halten. Dutzende kleine Schläuche werden dein Blut in kleine Gefäße leiten, an denen ich mich laben werde! Du wirst immer nur soviel Lebenssaft abgezapft bekommen, dass du kaum noch bei Bewußtsein, aber immer noch am Leben bist! DAS wird meine Rache sein, CIM BÜRSTENKINN!!!"
Furchtsam riss Cim die Augen auf. Vautam wollte den Zustand, den er dur das IDEAMON erreicht hatte wiederherstellen. Noch heute schreckte er manchmal schweißgebadet auf, wenn ihn die damaligen Ereignisse im Schlaf heimsuchten. "Das... ist unmöglich...", krächzte er.
"So, denkst du das?", höhnte Vautam. "Warte nur ab, Sklave. Du und ich machen nun eine kleine Reise, dann wirst du mir glauben! In der Luft werden wir blitzschnell dort sein!"
"Schneller als du glaubst, Vautam", rief plötzlich eine Stimme von unten. "Ich habe, was du suchst!"
Blitzschnell wandte sich der Vampir in der Luft um und erblickte etwas weiter weg eine blonde Frau, die herausfordern zu ihm hinaufblickte.
Cim stöhnte auf, als er sie erkannte. "Hexe, was tust du da?...", keuchte er.
Rea griff unter ihren Mantelund hielt anschließend mit beiden Händen ein dickes Buch in die Höhe. "Das ist es doch, worauf du aus bist, nicht wahr?"
Der Stein auf dem Einband blitzte kurz auf. Vautams Augen verengten sich zu Schlitzen. "Das DESDEAMON...", knurrte er.
"Lauf weg, Rea!!", brüllte Cim.
"Hol es dir, Mistkerl!", schrie Rea. Dann wirbelte sie herum und rannte so schnell sie konnte, das DESDEAMON fest umklammert.
"DU GEHÖRST MIR!!" kreischte Vautam und raste mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch die Luft, Bürstenkinn im Schlepptau.
Im gleichen Augenblick löste sich der Druck um die Kehlen der übrigen Wächter und sie schnappten gierig nach Luft.
"Was ist passiert?", keuchte Johan.
"Scheinbar, erfordert etwas anderes seine Aufmerksamkeit", stöhnte Michael.
Rea rannte so schnell sie konnte, doch der Abstand zwischen ihr und Vautam verringerte sich ständig. Der Vampir verlor ihm Flug immer mehr an Höhe und würde sie bald zu greifen bekommen. Außerdem ging ihr langsam die Puste aus. Es war nun an der Zeit, nach Samins Plan vorzugehen. Er hatte ihr zwar keine Einzelheiten genannt was passieren würde, doch sie wusste was zu tun war. Ruckartig blieb sie stehen und wandte sich um. Vautaum raste nun dicht über dem Boden auf sie zu. Gleich hatte er sie...
Jetzt!!, dachte sie und sprang Vautam entgegen, die Beiden Hände die das Buch umklammert hielten voran. In der Luft trafen sie aufeinander und der Stein auf dem Buchdeckel prallte fest auf Vautams Stirn. Die Welt explodierte.

Fürst Vautam, Herrscher von Ankh-Morpork, öffnete die Augen. Träumte er? Nein, er befand sich tatsächlich in seinem alten Palast. Sein Privates Gemach war genauso prächtig, wie er es in Erinnerung hatte. Er blickte an sich herunter. Seine Kleidung war pompös und er trug seine vertrauten Schuhe aus Menschenhaut. Rasch lief er zum Fenster und blickte hinaus.
Die Straßen wurden bevölkert von Vampiren. Sie labten sich an umherstreunenden Menschen, wie es ihnen beliebte. Die Kutschen der untoten Edelleute wurden von menschlichen Sklaven gezogen. Alles war wieder so, wie es gewesen war, bevor Bürstenkinn ihm das genommen hatte.
Kurz starrte er ungläubig nach draußen. Dann brach er in wahnsinniges Gelächter aus und stieß das Fenster auf.
"Triumph!", schrie er, "TRIUMPH!!!"


"Triumph... Triumph...", stammelte der sabbernde alte Mann, der einst Vautam gewesen war. Die Gruppe aus Wächtern und Werwölfen stand um die erbarmungswürdige Kreatur herum, die auf dem Boden saß und vor sich hinbrabbelte. Sein Gesicht war eingefallen und seine Augen blickten ins Leere. Doch das grauenerregendste war das seelige Grinse, dass sich auf seinem Gesicht ausgebreitet hatte. Er schien die anderen überhaupt nicht zu sehen, fast als würde er in seiner eigenen Welt leben...
Lange beobachteten sie ihn alle nur schweigen, schießlich brach Cim, der ziemlich zerschunden war, das Schweigen. "Was zur Hölle hast du mit ihm gemacht, Rea", krächzte er.
Doch jemand anders gab die Antwort: "Das kann nur ich dir sagen, Bürstenkinn."
Cim wandte sich um. "Samin?"
Der alte Geschichtenerzähler stapfte auf seinen alten Freund zu. "Er hat bekommen, was er wollte. Er ist zurück in der Welt in der Welt, in der er Herrscher war. Allerdings ist nur er dorthin zurückgekehrt. Durch einen kleinen Trick unsererseits konnten wir ihn so in seinem eigenen Bewusstsein einsperren. Man kann ihn nicht töten. Er bekam etwas schlimmeres als den Tod..."
"Aber wie..."
"Kommt mit", knurrte er, "im Kloster lässt sich das alles besser klären. Außerdem stinkt ihr als hättet ihr euch wochenlang nicht gewaschen..."

16.05.2006 19: 36

Scoglio

"Ich mich tatsächlich wochenlang nicht gewaschen habe", brummte Scoglio und verzog sein Gesicht.
"Nun, brumm nicht so rum, wie ein... schmutziger Troll", sagte Cim, der die Worte wohl gehört hatte. "Schnapp dir lieber Vautam. Wir wollen jetzt weg und den lassen wir besser nicht alleine hier sitzen."
Scoglio entgegnete nichts und nahm den ehemals so mächtigen Vampir auf den Arm.
"Aber geh vorsichtig mit ihm um. Nicht, dass er irgendwie aus seiner eigenen Welt gerüttelt wird."
Dann machte sich die Gruppe, bestehend aus den Wächtern, Andrev, Lara, Samin und den beiden Werwölfen Jozef und Roven[44], auf den Weg zum Kloster.
Niemand sang irgendwelche fröhlichen Lieder, obwohl sie gerade eine Schlacht gewonnen hatten und sich sozusagen auf dem Nachhauseweg befanden.

Etwas später hustete der Schutthaufen, der vollkommen unbeteiligt inmitten all der anderen Schutthaufen lag. Er wuchs und gebar einen sehr mitgenommenen Hut, der einst spitz gewesen sein mochte. Die Person, die darunter zum Vorschein kam und den ganzen Schutt abschüttelte, war nicht viel größer als der Hut - jedoch wesentlich dicker.
Gerald Allesauge war nach dem tragischen Ableben Mirandas unter dem Schutt begraben worden und hatte es aufgrund der folgenden Ereignisse für besser befunden, sich eine Zeit lang nicht zu zeigen. Doch jetzt war es an der Zeit - in einiger Entfernung konnte er noch die Gruppe sehen, die sich in raschem Tempo dem Kloster näherten.
Sein gesundes Auge - zumindest war es nicht aus Glas - zuckte wild hin und her. Für einen kurzen Moment blieb es auf eine Stelle fixiert, unweit des Magiers, und Allesauge ging dorthin, während sein Auge weiter herumzuckte.
Der Zauberer bückte sich und hielt wenig später einen Stab in der Hand - einen Stab mit einem Knauf am Ende.
"Jetzt fühle ich mich wieder gut", sagte er triumphierend und ging los, den anderen mit gebührendem Abstand folgend. "Ihr werdet euch noch wundern. Dass Miranda nicht mehr lebt, bedeutet noch lange nicht, dass ihr gewonnen habt."
Ein grimmiges Lächeln schob sich auf das Gesicht des Zauberers.

16.05.2006 22: 38

Michael Machwas

Schnell ließen die Wächter den Ort des Geschehens hinter Sich, beinahe etwas zu schnell fand Michael, irgendjemand fehlte doch noch. Irgendjemanden hatten sie übergangen. Scoglio hatte von der Explosion des Drachen durch seine Größe wohl am meisten abbekommen. Aber die Schrammen und riefen wahren schnell verarztet [45]. Ein kleiner Pritschenkarren den sie bei einem Bauern in der Gegend Aquiriert hatten, ersetzte inzwischen den ehemals Benutzten.

Sie gingen eine gute viertel Stunde als Cim sich die Gruppe noch einmal
Alle Wächter waren dabei? Nicht alle, Rea fehlte! Er hob die Hand und rief "Halt!" Aus irgendeinem Grunde war es still als die Gruppe hielt. Dann drehten sich alle Köpfe zu ihm, und gerade als er den Mund öffnete, hörten Sie aus der Ferne einen dumpfen Schrei.
Wenig später sahen sie Rea auf einem Pferd heranpreschen. Vor ihr lag Edwins Leichnam über dem Sattel. Zudem trug sie einen Stab in der Hand. Als Michael den Erblickte fiel es ihm wieder ein. "Allesauge!" sagte er laut. Die anderen schauten ihn Fragend an. Rea erwiderte nur "Das hat sich erledigt." Und Ritt zu Cim. Auf dem weiteren Weg erzählte sie Cim geschah während die Wächter fort wahren.

Rea war neben Edwins Leichnam gekniet. So konnte und wollte sie nicht von ihm Abschied nehmen. Als sie erst einige Steine Klappern hörte, und dann ein Klopfendes Geräusch. Doch zur gleichen zeit Bröckelten einige Steine vom übrig gebliebenen Mauerwerk ab und so maß sie dem Ganzen keine weitere Bedeutung zu. Einige Zeit später Spürte sie etwas an der Schulter. Sie blickte sich um. Hinter ihr stand Allesauge den Zauberstab direkt auf sie gerichtet. "Keine falsche Bewegung Mädchen!" sagte er mit einem beinahe schon Spöttischen Unterton. Rea wurde zuerst starr vor schreck, doch dann drehte sie sich um Die Linke schaute noch nach Vorne. Sie hielt kurz inne, bis sie mit der Rechten den Dolch zu fassen bekahm der noch in Edwins Leichnam steckte. Sie sah Allesauge fest in die Augen, der ihrem Blick dann auch nicht allzu lange standhielt und wegsah. Diesen Moment nutzte Rea, zog den Dolch aus Edwins Leichnam, Schlug mit der anderen Hand den Zauberstab zur Seite. Er flog in hohem Bogen davon. Im nächsten Moment sackte Allesauge in sich zusammen und Blut durchtränkte seine Kleidung. Erwins Dolch war zu seinem Verhängnis geworden. Rea nahm ihm das Amulett das er am Gürtel Trug und noch einige andere Gegenstände, wie eventuell noch von Interesse sein Könnten ab und lies ihn Liegen wo er war. Sollten ihn doch die Geier fressen! Dann nahm sie Edwins Leichnam, legte ihn beinahe schon zärtlich quer über den Sattel. Schwang sich auf das Pferd und folgte den anderen.


17.05.2006 21: 58

Rea Dubiata

"Und der Kerl ist..." Cim deutete interessiert auf den Leichnam Edwins.
"Das ist Edwin." Reas Blick wies Cim darauf hin, dass sie nichts weiter zu dem Thema sagen wollte. Doch der Oberfeldwebel bohrte weiter.
"Edwin wer? Und warum nimmst du seinen Körper mit und wieso ist er überhaupt tot?"
"Er ist tot, weil... weil wir nur so Miranda töten konnten. Und ich nehme ihn mit weil er es nicht verdient hat, zu verrotten. Ihm gebührt ein anständiges Begräbnis." Der Tonfall war scharf und Cim gab sich mit den Informationen zufrieden. Es war wahrscheinlich ungünstig, Rea zu reizen, kurz nachdem sie einen Zauberer getötet hatte. Und vielleicht auch diesen Edwin? Cim war sich nicht sicher, aber er hatte Rea vollkommen still neben dem toten Mann gesehen. Hatte sie ihn vielleicht umgebracht? Das konnte er sich eigentlich kaum vorstellen - Edwin war von guter Statur und Rea klein und nicht unbedingt stark. Aber wer war es dann gewesen?
Schweigend setzten sie ihren Weg zum Kloster fort und waren schon bald angekommen. Einige Novizen eilten herbei, umsorgten die vier Pferde und nahmen sie ihren Reitern ab. Zwei Mönche liefen nahmen sich des Leichnams an und wechselten raunend einige Worte mit Rea.

Samin und Cim saßen in einem kleinen Raum nicht weit entfernt vom Speisesaal, in den man zuvor alle Wächter geführt hatte. In Sachen Gastfreundschaft waren die Mönche unschlagbar. Sofort hatte man ihnen Speisen und Getränke bereitgestellt und ihnen außerdem einen Waschraum zur Verfügung gestellt. Doch der Geschichtenerzähler hatte Cim beiseite genommen, es gab jetzt noch einige wichtige Dinge, die es zu klären gab.
Der blinde Mann räusperte sich: "Ich habe damals einen Fehler gemacht. Vautam so ohne jede Bewachung einzusperren war ein großer Fehler gewesen. Wir werden ihn jetzt bei uns behalten. In unserem Kloster. Famil wird ihn bewachen."
"Ah...", sagte Cim.
Samin lächelte. "Ohne Miranda wäre es gar nicht so weit gekommen. Aber selbst für die wäre Vautam jetzt wertlos."
"Was ist mit ihr passiert?", fragte Cim.
"Die Hexe hat es dir nicht erzählt? Ich denke, dann wird sie wohl wollen, dass es unter ihr und mir bleibt, was genau geschah."
"Nagut, wer ist dieser Edwin?"
"Ein Zauberer, der Miranda zu beginn hat fördern wollen, bis ihm die Sache aus dem Ruder lief und Allesauge ihn ablöste."
Es klopfte und kurz darauf stand Rea in der Tür. "Samin, wir wollen ihn jetzt verbrennen. Ich wollte dich fragen ob du dabei sein möchtest."
Samin nickte. "Ich komme gleich, um den letzten Segen zu sprechen, wartet so lange auf mich."
Die Tür schloss sich und Samin wandte sich wieder Cim zu.

Rea saß vor dem großen Scheiterhaufen, auf dem der Leichnam Edwins aufgebahrt war. Sie saß ihm weichen Gras der Spitzhornberge, gar nicht so weit von ihrer ehemaligen Heimat entfernt. In der Hand hielt sie den Dolch, den Samin Edwin gegeben hatte. Sie würde fragen, ob sie ihn behalten durfte. Und sie würde Cim um Urlaub bitten, es war an der Zeit, dass sie sich mal eine Weil ausruhte. Immerhin war für sie mehr Zeit vergangen als für alle anderen.

18.05.2006 22: 36

Cim Bürstenkinn

In den zwei Tagen im Kloster der Erzähler konnten die meisten Wunden heilen, der Hunger gestillt und der Schmutz der Straße und des Drachen abgewaschen werden. Viele Leute waren gestorben, noch viel mehr verletzt worden. Was die Entführung von Bobby mit dem Jungen angestellt haben mochte wagte Cim nicht einmal zu ahnen.
Der Schleier der vor Samins inneren Auge gelegen hatte war nun weg, und er hatte den überlebenden Werwölfen sagen können wo ihre Jungen versteckt waren.
Aber der alte Erzähler wirkte müde und überraschte Cim mit einer Nachricht die gar nicht zum erfreulichen Ende passte.
"Ich werde bald sterben und eine Aufgabe übernehmen die der von Famil sehr ähnlich ist. Aber Kerel ist endlich soweit in die Welt zu ziehen. Er wird mit Euch nach Ankh-Morpork zurückkehren und dort das Handwerk des "Geschichtenerzählers" ausüben. Vielleicht findet er auch einen geeigneten Lehrling. Beide Männer sahen in den Hof des Klosters in dem Bobby einen Ball so hoch warf wie es ging und ihn wieder auffing.
"Die Entscheidung liegt bei ihm", sagte Samin, "Aber es würde ihm wohl helfen all das " er machte eine umfassende Handbewegung , "besser zu verstehen".

Cim bekam kaum mit, dass Samin von seinem eigenen Tod gesprochen hatte.: "Ist es ganz sicher, dass Vautam nicht aus dem Buch entkommen kann?" Anstelle einer Antwort führte Samin Cim zu einer der unbequemen Zimmer im Kloster und zeigte ihm wie ein lächelnder Vautam gerade mit Ziegenblut gefüttert wurde.
"Nicht nur das, Cim. Ich werde persönlich versuchen ihn zu läutern. Sein Gefängnis wird sich sehr bald ändern und er wird die Gelegenheit bekommen zu verstehen was er anderen angetan hat."
"Wir müssen bald abreisen, Samin. Kannst Du uns Pferde und Proviant für die Heimreise geben?"
Der Alte lächelte. "Das wird nicht notwendig sein. Wie ich aus sicherer Quelle weiß, erscheint morgen gegen 8:00 Uhr eine spontane aber sehr kurzlebige Raumkrümmung die eine Verbindung zwischen deiner Stadt und einer bestimmten Realität unseres Innenhofes herstellt."
Damit humpelte er davon und ließ den Wächter alleine stehen.
Offenbar würden sie morgen wieder zu Hause sein. Es gab ohnedies einige Sachen zu klären. Silvia und Rurik hätten eigentlich Streife machen sollen. Stattdessen kamen sie als Vampire zu Vautam.
Hoffentlich waren wenigstens Silicic und Will wohl auf.
Aber ein Problem gab es nach wie vor: Was sollten sie mit Lara machen? Das würde eines der Probleme sein, um die sich Vetinari kümmern durfte.
Achselzuckend ging er in sein Zimmer und begann einen Bericht zu schreiben um einen sehr wütenden Kommandeur wieder fröhlich zu stimmen.

ENDE



Epilog.

"ERSCHEINE REGENWURM!", tönten die 200 Gläubigen am Rande des Loch Nass während dem Ausklingen eines Trommelschlages der mit "...scheine" geschlagen worden war.
Mit unterschiedlicher Aufmerksamkeit sahen die frommen Leute auf den See hinaus und warteten darauf, dass die Wasseroberfläche durchbrochen wurde.
Tief unten , am Boden des gewaltigen Sees taten sich aber viel spannendere Dinge.
Die Hülle einer Larve wurde durchbrochen, und der Kopf eines untoten Drachen hindurch gesteckt.
Santina wusste alles.
Sie war die Tochter von Miranda und Vautam. Sie war gestorben und nun war sie untot. Und oben am Ufer des Flusses, klopfte ein Haufen Verlierer auf einer Trommel herum und rief nach ihr.
Santina spürte die göttliche Energie in sich, das Wissen ihrer Eltern und bald würde die Zeit kommen ihr Erbe anzutreten.

21.05.2006 2: 36

[1]  Taki nahm sich vor demnächst mal unter seinem Bart nachzusehen was das war, an so etwas wie "Angst", noch dazu vor einer jungen Frau dachte ein aufrechter Zwerg natürlich nicht

[2]  ok, es ließ Ikaris gestocktes, moderndes Blut vielleicht nicht gefrieren, aber der erschrak auch

[3]  IDEAMON, Teil2

[4] Siehe S-Mission "Die Rückkehr der Yeti-Ritter", sobald sie fertig ist.

[5] Siehe meine baldige Ausbildungssingle

[6] Hältst du mal bitte deinen Daumen auf den Knoten?"

[7]  In solchen Situationen dachte er einfach nie an Frauen oder andere Lebewesen, ohne das diskriminierend zu meinen

[7a] Insgeheim dachten sie beide, das er bei seinen Medizinischen Fähigkeiten eher keine allzu große Hilfe währe

[9] In Wirklichkeit bewegten sie sich natürlich auch überhaupt nicht fort, denn es war Groß A'Tuin, der (oder die) zwischen ihnen durch den Weltraum schwamm, doch wenn das menschliche Auge in der Lage gewesen wäre, die Bewegung zu erkennen, so hätte man sicher gesagt: "Die Sterne bewegen sich am Himmel fort."

[10] Sie hatten ein Zelt der Banditen dazu umfunktioniert

[11] Auf unserer Welt würde man No Name Produkte Sagen

[12] Das Rascheln der Kohlblätter und Anettes Gesang.

[13] Das Rascheln der Kohlblätter und Anettes etwas leiserer Gesang.

[14]  Anette saß mit dem Rücken an den Kutschbock gelehnt und schaute nach hinten, wo Lara saß

[15] Jetzt stand die Sonne beinahe im Zenit

[16] Ein kleines Skalpell, einige Kompressen und Nahtmaterial, so wie ein Leinentuch

[17] Hersteller: Buhrlich&Starkimarm. Der Ruhm der Waffen der Stadtwachenwaffe war weiter gedrungen, als man sich denken würde

[18]  am Nachbartisch hatten sich 2 große Kerle bereits drohend erhoben

[19] Nicht einmal das Heulen der Wölfe, welches sie an diesem Abend noch des Öfteren gehört hatten

[20] Die narrative Kausalität schreibt vor, dass wenn jemand wirklich, wirklich wütend ist, immer eine möglichst teure Vase in der Gegend herum steht und darauf wartet, zerschmettert zu werden

[21] Cim hatte beschlossen, diesen Punkt stillschweigend zu akzeptieren

[22] Wo sollte denn auch sonst ein Geheimgang versteckt sein

[23]  was sich als Steigerung von spärlich bekleidet verstehen sollte

[24]  unlizenzierter Diebe ohne Zukunft

[25] Also zurück dorthin, wo er gestanden war, bevor er zurück gegangen war.

[26] "Vielleicht gerade, weil ich euch gedroht habe und ihr ein Fünkchen Ãœberlebenswille in euch habt."

[27] Im metaphorischen Sinne natürlich.

[28] Ganz grün und voller Löcher!

[29] D.h. eigentlich über ihr ganzes Gesicht, da es sich als sehr schwierig darstellt, zielgenau den Mund einer 12 cm großen Person zu treffen.

[30] Für den Jungen, da Vautam selbstverständlich nichts trank. [46]

[31] Oder einen Regenwurm oder was auch immer.

[32]  Bobby hat mit diesem Wissen später maßgeblich zur Definition der Randgruppe der Grufties beigetragen

[33]  nein er hatte keine Schuhe an

[34] Planungsszenarien schauen halt in jeder Realität gleich aus

[35] Das heißt in Wirklichkeit natürlich nicht, aus als bekannt vorausgesetzten Gründen, aber ein bisschen erschöpft war sie schon.

[36] Auch wenn die Worte, da sie ihren Mund offen halten musste, nicht ohne Probleme zu verstehen waren.

[37] Was für einen Werwolf nicht unbedingt eine Wohltat sein dürfte

[38] Vergleichbar mit einem Motor der Gerade nicht anspringen wollte, weil ihm dass Benzin fehlt

[39] z.B. Amalarie

[40] z.B. Scoglio

[41] Die Person, die diese Worte sprach, war nicht Lady Silvia, auch wenn die Indizien dafür sprechen.

[42] Weis Om woher sie das schon wieder hatten

[43] Inzwischen bestand ja keine Verwechslungsgefahr mehr

[44] Nach den allgemein gültigen Gesetzen der narrativen Kausalität blieb diesen beiden Individuuen nichts anderes übrig, die Letzten ihrer Gruppe zu sein, die noch am Leben weilen. Und niemand hat sie nach ihrer Meinung dazu gefragt.

[45] Oder sollte man besser Sagen Versteinmetzt

[46] Jedenfalls nicht aus Gläsern.


Wörter:

Atera   1613
Yogi Schulterbreit   1747
Steven Träumer   3049
Anette Knödel   3054
Chi Petto   3661
Amalarie Mögebier   4208
Scoglio   7919
Johan Schaaf   8348
Damien G. Bleicht   9170
Michael Machwas   10228
Cim Bürstenkinn   10283
Rea Dubiata   13509
 



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