Über den Menschen
Ausweis

Akte Nr. 010586-G-020106
 
Name: Septimus Ebel   Dienstnummer: 010586-G-020106
Rang: Lance-Korporal   Funktion: Verdeckter Ermittler
Typ: Gnom   Alter: 34 Jahre
Gewicht: 0.2 kg   Größe: 0.14 m
Büro: Büro 207   Geschichte: Charaktergeschichte
Fratzenbuch: Fratzenbuch-Profil   Klacker-Adresse:
Silber1
Charaktereigenschaften:
Septimus Ebel gehört zu einer sozialen Randgruppe Ankh-Morporks, von der die meisten Einwohner der Stadt noch nie etwas gehört haben. Wer von einem dieser seltenen Menschen weiß, der belächelt sie kopfschüttelnd oder meidet sie. Septimus´ Lebensinhalt ist der Umwältschudz.
Seine Eltern, ein naturliebendes Forscherpaar, zogen aus Geldgründen nach Ankh-Morpork, wo sie ihren einzigen Sohn großzogen. Während ihrer Zeit in der Stadt, versuchten sie die Gründe für die Kleppstoffartigkeit der Luft und die bizarre Farbe des Ankh zu erforschen, denn vor ihrem Umzug dorthin war ihren behüteten Geistern noch nie etwas so bestialisch Stinkendes begegnet. Das änderte sich auch nicht, als sie in ein bewohnbares Baumloch im Hide Park zogen, an dem sich der ein oder andere ankh-morporksche Hund oder Obdachloser von seiner drückenden Blase befreite. Schon früh entdeckte Septimus seine Liebe zu allem Lebenden. Mit der Zeit endteckte er ebenfalls die Einschränkung dieser Liebe, die letztendlich nur noch zwei Spiezies herausfilterte: Pflanzen, Frösche und seine Mutter. Ihm scheint, dies seien die einzige Wesen auf der Scheibenwelt, die ihr Dasein nicht durch die Zerstörung ihrer Umgebung oder anderer Lebensarten ermöglichen. Warum? Das hat bisher noch nicht einmal sein Schöpfer verstehen können.
Septimus ist ein Gnom mit Prinzipien. An diese hält er sich treu, das liegt vor allem daran, dass er andere Denkweisen, Vorschläge oder Argumente sehr schnell aus seinem Bewusstsein ausblendet. So hat er das Gefühl: Es war schon immer so gewesen. Und: Es gibt nichts anderes, das ernst zu nehmen ist.
Mit fünfzehn Jahren gründete er gemeinsam mit seinem besten (und einzigem) Freund Lunk Dusche eine militante Nadurschudzorkanisation, genannt B.A.U.M. (Bringt-Alle-Umweltsünder-uM). Ebel und Dusche blieben die einzige Mitglieder von BAUM, setzten sich jedoch mit dem Feuereifer von fünfzig raubeinigen Zwergen, die man gerade um ihren Lohn bringen will, für ihre Ziele ein. Oft träumt Septimus von einer Stadt mit grünen Wiesen auf denen junge Frösche dahinhüpfen, ein kristallklarer Fluss den Durst und herabgefallene Früchte den Hunger der Einwohner stillt, jeder seine Kleidung selbst aus naturbelassenen Garn herstellt und glücklich in nagelfreien Baumhäusern wohnt. Wie fast jeder Scheibenweltbewohner sich vorstellen kann, stießen die beiden enthusiastischen Kämpfer bei den Gemütern der Ankh-Morporker Bevölkerung auf Granit. Dies verhinderte nicht, dass sie weiterhin im Hide Park und am Ufer des Ankhs pattrolllierten, um Kleinholz auf potenziellen Umweltschädlingen zu machen. Ihre Idee nahm über die Jahre hinweg auch religiöse Züge an, die etwas mit einem Baradies, Werantwordung und Kamv bis zum Dode zu tun hatte. Da allerdings höchste Geheimhaltung über die internen Angelegenheiten von BAUM herrschte, erfuhr nie ein Mensch, oder ein anderes Wesen, von den tastächlichen Inhalten dieser Religion. Als Septimus 22 Jahre alt war schickte ihn seine Mutter zu einem Herrn Gänseblümchen, der ihm eine AAA (Anti-Agressions-Ausbildung) zukommen ließ. Zu Hause im Hide Park nannten sie es liebevoll "Betreuung".

Als Septimus 28 Jahre war, starb sein bester Freund bei dem Versuch zu beweisen, dass Wasser des Ankhs sei trinkbar. Erstaunlicherweise wurde er nicht von den Essenzen des Flusses vergiftet, sondern erstickte an nichts Subtilerem als einem Knopf, den jemand in den Fluss geworfen hatte. Seit dem trägt Septimus nichts mehr an sich, das Knöpfe hat. Der Tod seines Freundes brachte ihm furchtbare Seelenqualen. Er beschloss, da die Durchsetzungskraft von BAUM sich unter den bisherigen Methoden noch nicht vollkommen entfalten hatte können, zu einer anderen Technik überzugehen, denn der Widerstand musste weiterleben. So kam Septimus zur Stadtwache. Dort, so hoffte er (und im Geheimen auch seine Mutter), würde er seinem Sinn für Gerechtigkeit und Umweltschutz gerecht werden können. Tief in seinem Inneren schwor er all jenen Rache, die an der Verpestung des Ankhs, der Luft und der Straßen der Stadt teilnahmen. Eine konsequente Verfolgung dieses Schwurs hätte das Abrennen der kompletten Stadt nach sich gezogen und so formte Septimus´ Geist, der sich schon vor einer ganzen Weile selbstständig gemacht hatte, ein anderes Gedankenkonstrukt.

Die Wahrheit ist, dass Septimus Menschen und die Pflege von sozialen Beziehungen nicht sonderlich mag. Andersherum ist er auch kein besonders angenehmer Zeitgenosse. In seinem Kopf existiert BAUM immer noch mit zahlreichen Mitgliedern. In seiner Freizeit sitzt er gerne im Park und schreibt in ein ominöses Büchlein. Denn Septimus führt Buch über die Pläne zur Durchsetzung der Umwelt-Herrschaft in Ankh-Morpork, dies unterliegt allerdings strengster Geheimhaltung, wie erwähnt. So bildet er sich oft ein, anderen Mitgliedern seiner Organisation zu begegnen, die selbstverständlich in alle Pläne eingeweiht sind und ihn als Guru und Gründer der Gruppe anerkennen und verehren. Er hält sich für einen Pionier seiner Zeit, einen Kämpfer für die große Sache, ein Genie. Oft zwinkert er völlig fremden Menschen zu, als ob er einen geheimen Plan hätte. Seine Umwelt reagiert auf dieses Verhalten verwirrt bis amüsiert. In der Regel meiden seine Kollegen ihn, da er die Neigung hat, für seine Sache zu missionieren und sich dabei in hochtrabende, leidenschatfliche (und sehr lange) Reden zu verstricken. Gerne liefert er zusammenhangslose Begründungen, die er durch seinen Enthusiasmus zu untermauern weiss. Es besteht die tatsächliche Gefahr von ihm zu Tode gequatscht zu werden. Redet er einmal, ist seine Überzeugungskraft groß. So sieht er seine Stärke vor allem im Verhör.
Keiner seiner Kollegen nimmt ihn tatsächlich ernst. Grausamerweise schätzen sie an ihm vor allem seinen Unterhaltungswert. Tiefer blickende Gemüter erkennen auch die Treue seiner Grundsätze, sein Talent als Rollenspieler und seine Eigenschaft, öfter ganz andere Perspektiven auf Fälle oder Diskussionen zu liefern, an. Er ist kreativ, was Lösungsmöglichkeiten angeht, schnell zu Fuß, nie krank, demagogisch begabt und kennt sich mit alternativen Heilungsmethoden aus. Leider sind seine Perspektiven oftmals die einzig möglichen für ihn, er missioniert, wirkt eigenbrödlerisch und vernachlässigt zwischengnomische Beziehungen. Einem Teil seines Bewusstseins, das zum Leidwesen seiner Mutter nicht allzu oft aktiv zu sein scheint, ist sich im Klaren darüber und schämt sich ein wenig dafür, dass er mit anderen nicht sonderlich gut zurecht kommt und dass er sich merkwürdigerweise immer in brenzlige Situationen begibt, aus denen er ohne fremde Hilfe nicht herauskommt. Daher könnte Septimus einen guten Freund, der ihn ernst nimmt, Fantasie hat und auch öfter mal für ihn mitdenkt, gut gebrauchen. Nebenbei gehen ihm und dem Geist seines verstorbenen Freundes so langsam die Gesprächsthemen aus.

Septimus würde nie freiwillig auf die Schulter oder den Schoß von jemanden klettern. Er ist gut zu Fuß, deswegen empfindet er das unter seiner Würde. Außerdem vermeidet er grundsätzlich Körperkontakt.

Aussehen

Mit 14 Zentimeter Körpergröße und 200 Gramm Gewicht ist Septimus ein durchschnittlicher männlicher Gnom. Trifft man ihn das erste Mal, treten vor allem sein etwas eingeknautschten Gesicht, sein dichter brauner Bart und seine Pläte (die ihm beim anderen Geschlecht nicht sonderlich atraktiv macht) ins Augenlicht. Zu jeder Jahreseit trägt er selbst hergestellte Sandalen und in zivil einen kuttenartigen Flickenmantel mit allerlei Taschen. Zu feierlichen Anlässen trägt er einen grünen Anzug. Auf der Arbeit trägt er selten eine Uniform, da er sonst schnell seine Tarnung verlieren könnte, falls er sich außerhalb des Wachegebäudes aufhalten muss oder jemand ins Gebäude spaziert, der ihn nicht als Wächter kennen lernen sollte. Seine bevorzugten Waffen sind eine Pinzettte und ein Beutel mit Kieselsteinen. Da er schon vor seinem Eintritt in die Wache gewisse "Missionen" erledigte, ist sein Kleiderschrank voll mit Material, das der Tarnung dienen kann. Manchmal sitzt er abwesend in irgendeiner Ecke, einem Regal oder einem Fensterbrett und führt Selbstgespräche. Kommt es allerdings zu einer interessanten Diskussion oder einem Fall, der seine Neugier weckt, können seine Bewegungen fahrig und hektisch werden, dann gestikuliert er sehr wild. Außerdem ist er temporär hyperaktiv.


Aktualität: Letzter Fall: 20.07.2011 – Letztes Charakterisierungs-Update: vor dem 23.3.2011