Über den Menschen
Ausweis

Akte Nr. 190564-V-180600 +
 
Name: Pismire   Dienstnummer: 190564-V-180600
Rang: Hauptmann   Funktion: Gerichtsmediziner
Typ: Sonstige   Alter: 92 Jahre
Gewicht: 89 kg   Größe: 1.86 m
Büro: Gerichtsmediziner (HP)   Geschichte: Charaktergeschichte
Fratzenbuch: Fratzenbuch-Profil   Klacker-Adresse: Pismire-ätt-stadtwache-kroeselstrasse.am
SUSI - AL 3GRUND - AL 2SUSI - GerichtsmedizinerBronze0
Aussehen:
Eigenheiten und -arten

Wenn ich mir überlege, wie groß ein normales Wesen meiner Spezies ist, dann kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich der Größte Dumii in der Geschichte des Teppichs bin.

Ich bin recht schlank, ohne dabei hager zu sein. Mittlerweile neigt die Körpermitte dazu, sich ein wenig in der Gegend umzusehen. Nenne wir es einen sichtbaren Bauchansatz - die gerade Linie ist halt weg.

Wie schon angedeutet bin ich älteren Datums (nach menschlichen Maßstäben bewege ich mich vielleicht so um die fünfundsechzig Jahre herum), scheine aber nicht weiter oder nur sehr langsam zu altern. Da ich nicht in der Lage bin, Teppichjahre in Scheibenweltjahre umzurechnen, habe ich mir ein fiktives Geburtsdatum zugelegt. Das daraus resultierende Alter geht zwar deutlich über die Lebensspanne normaler Menschen hinaus - ob das aber alles so stimmt, wer weiß das schon...

Als magisches Wesen werde ich nicht nur wissen, wann es Zeit ist, die Weiterreise anzutreten, ich kann sogar auf persönlicher Abholung bestehen. Und wenn die Umstände es erlauben, werde ich auch rechtzeitig meine Kündigung einreichen.
Das früher einmal etwas dichtere und immer noch lang getragene Haar ist mittlerweile weiß, und ich flechte es in der Regel zu einem festen Zopf, der irgendwo unterhalb der Schulterblätter endet.

Hervorstechendstes Merkmal in meinem Gesicht ist die Nase, die knochig und lang ist und die klassischen Kriterien einer Hakennase erfüllt - und die ich gerne in die Fälle reinstecke, die mich eigentlich nichts mehr angehen, wenn die Obduktion einmal abgeschlossen ist oder das Tagesgeschehen meine volle Aufmerksamkeit nicht fesseln kann.

Meine Augen sind je nach Laune und Lichteinfall mal grünlich, mal bläulich, meist wirken sie aber grau.

Mit dem Alter sind die Augenbrauen immer buschiger geworden.
Zu einem Bart komme ich nur dann, wenn ich so viel um die Ohren habe, dass ich das Bartschaben vergessen habe.

Meine bevorzugte Kleidung ist eine Art bodenlanges Kleid (nennen wir es: Gewand) mit einem Gürtel - Hosen trage ich nur im Notfall wie zum Beispiel bei strengem Frost und dann als Unterhose.
Während meiner Zeit bei GRUND war das Gewand in staubigem Schwarz gehalten, der Saum war mit einer blauen Borte, die Ärmel mit einer orangenen Borte verziert - mittlerweile targe ich wieder blau mit orangener Borte. Die SUSi-Uniform mag kleidsam und gerne gesehen sein, aber nicht an mir. Mein Umhang ist voller Taschen mit allem möglichen Kleinkram (inklusive meinen Skalpellen, diversen Tinkturen und Pülverchen, Notizheft mit Bleistift, Mullbinden und noch mehr), die bevorzugte Farbe hierbei ist wollweiß.

Ich sehe zwar aus wie ein Mensch und verhalte mich auch so, dennoch gibt es eine Eigenschaft, die mich von ihnen unterscheidet: Wenn es sein muss, kann ich eine ziemliche Kraft entwickeln, so dass ich durchaus in der Lage bin, eine Leiche eigenhändig zur Obduktion zu bringen. Ob daher mein Name Pismire (=Ameise) kommt, vermag ich allerdings nicht zu sagen.

Charaktereigenschaften:
Meine hervorstechendste Charaktereigenschaft ist meine Neu - oder Wissbegier - den zweiten Ausdruck ziehe ich eigentlich vor.
Auch begegne ich den meisten Dingen des Lebens mit einer gewissen freundlichen Ruhe und Gelassenheit, die nicht nur das Alter mit sich bringt. Bis ich vom Gegenteil überzeugt bin, gehe ich bei meinem Gegenüber von guten Absichten aus. Wenn ich allerdings zu viel um die Ohren habe, neige ich schon mal dazu, mein Gegenüber anzubrüllen - unabhängig davon, um wen es sich handelt. Autorität ist für mich an Wissen gekoppelt und entsteht in der Interaktion, sie ist nicht an Macht, einen Rang in einer Hierarchie oder anderlei Unfug gebunden. Was mich allerdings schnell auf die Palme bringen kann, ist vorsätzliche Dummheit oder Denkfaulheit, die sich in Sätzen äußert wie: "Man weiß ja, wie die da so sind" oder "Aber das haben wir noch nie so gemacht".

Meine Eigenschaft als Schamane beinhaltet zwar theoretisch die Möglichkeit, mich meiner - geringen - magischen Fähigkeiten zu bedienen, ich mache das aber nur im absoluten Notfall, wobei mir die Magie von Hexen eindeutig mehr zusagt, als das, was Zauberer darunter verstehen. Hin und wieder kann ich borgen, finde es aber anstrengend. Was ich von Reisen in die Anderwelt und den Gesprächen mit meinem Totemtier halten soll, weiß ich nicht wirklich; das Knochen-durch-die-Nasenscheidewand-ziehen, Pilze-nehmen-bis-die-Farben-Laufen-lernen und Wasser-stößt-nur-anderen-zu ist nicht so meine Welt.
Wie es sich allerdings für einen Schamanen gehört trage ich einen bestickten Medizinbeutel auf der Haut, allerdings weiß in Ankh-Morpork außer mir niemand, was da alles drin ist.

Familie und Sidekicks:
Auf Grund der Tatsache, dass meine Ziegen dazu neigen, ziemlich viel Charakter zu entwickeln und auch vor den Zimmerpflanzen von Vermieterinnen nicht immer Halt zu machen, bin ich vor meiner Reise über die Scheibenwelt so häufig umgezogen, dass nicht einmal ich mich mehr an alle Adressen erinnere.
Nach meiner Rückkehr nach Ankh-Morpork (näheres findet sich unter: Charakterentwicklung während der Dienstzeit) wohnte ich für einige Jahre bei der Witwe Emerenzia Hüppunter in der Kohlschrubbergasse 12 im Stadtteil Grausensen. Eigentlich war es eine recht komfortable Unterkunft (drei Zimmer im ersten Stock, Gartenbenutzung, Ziegenhaltung und -pflege nebst Familienanschluss - letzteres allerdings wohl aus der berechnenden Absicht der Hüppunterin heraus, eines Tages Frau Hauptmann Pismire werden zu können), die ich jedoch an dem Tag verlor, als die Abteilung RUM im Rahmen einer Mordermittlung auf die schwachsinnige Idee verfiel, mich als Hauptverdächtigen zu behandeln und mir die Wittib Hüppunter ihrer Kleinbürgernatur zufolge ("... die Nachbarn! Mein guter Ruf!! Was für ein Skandaaaal!!!") die Kündigung aussprach. [1]

Zusammen mit meiner Ziege Chrystobella IV nahm ich Gelegenheit wahr, mich wohnungtechnisch erheblich zu verbessern: Madame LaManda, eine begabte Hexe und Hausbesitzerin, die unpassenderweise als Markus Wehschläger geboren wurde (was man aber nur erwähnen sollte, wenn man kräftig ist, gute Reflexe oder absolut keine Angst vor Flüchen hat), und die ich ihm Rahmen der Ermittlungen zum Tode ihres Mannes kennen gelernt hatte[2], bot mir ein neues Zuhause. Und da wir zu dem Zeitpunkt bereits seit fünf Jahren befreundet waren, und Madame LaManda (wenn sie nicht ihren Witwenstatus euphorisch vor sich herträgt) eine Vorliebe für gutaussehende muskulöse Burschen zwischen 20 und 30 hat, bin ich - was das angeht - endlich aus dem Schneider.
[1] Genaures findet sich in der Singlemission"Gildenessen mit Folgen"

[2] Die Geschichte findet sich hier



Wohnung:
Am Fetten Bogen 12

Interessen:
Mittlerweile habe ich mich an Ankh-Morpork gewöhnt und finde das Leben auf der Scheibenwelt zwar bizarr, aber das würden die meisten Scheibenweltler vermutlich auf vom Leben auf dem Teppich sagen. Aus dieser Zeit resultiert übrigens meine Vorliebe für Ziegenmilch und Ziegenkäseplätzchen, weswegen ich auch gerne die oben bereits erwähnte Ziege als Haustier halte - wen sie denn in den dritten Stock möchte. Ich trinke außerdem gerne Kräutertee, habe mir das Rauchen von Pfeife oder selbst gedrehten Zigaretten erfolgreich abgewöhnt, bin aber immer noch der ein oder anderen Flasche Wein nach Dienstschluss nicht abgeneigt.
Wenn ich Zeit habe oder Entspannung benötige besuche ich oft das klatschianische Dampfbad, und zum Ausruhen oder Nachdenken liege gerne ich rücklings auf einem kühlen Stahltisch - ein ewiges Problem während meiner Zeit bei GRUND, da der Kommandeur den dringend benötigten Tisch für Spontanobduktionen nie genehmigen wollte...
Ansonsten kann ich mich für alles interessieren. Von daher besitze ich eine recht umfangreiche Sammlung von Nachschlagewerken und Büchern unterschiedlichster Art. Gelegentlich arbeite ich auch an meinem "Kompendium bizarrer Todesarten", dass ich eines Tages noch zu vollenden gedenke.


Herkunft/Vorgeschichte:
Anders als die meisten anderen Wächter bin ich mir weder sicher wie alt ich bin noch zu welcher Spezies ich eigentlich gehöre. Das hat seinen Grund darin, dass ich eigentlich von einer Welt stamme, die wir zu Hause den "Teppich" genannt haben.
Sie war bunt, flach, ihre Grenzen lagen für uns im Dunkeln und sie wurde hin und wieder von "schrecklichen Scheuerer" heimgesucht. Dort wurde ich in einer Stadt namens Wehr geboren, gebaut vom Volk der Dumii, wo ich in der Bibliothek gearbeitet habe, bis es zu einem unerfreulichen Zwischenfall mit dem damaligen Herrscher kam.[1]
Nach diesem Vorfall zog ich es vor, mir einen anderen Wirkungskreis zu suchen und schloss mich einem nomadisierenden Stamm an, dessen Schamane ich wurde, Es war ein relativ beschauliches und interessantes Leben, was an dem Tag endete, als der Erzkanzler der Unsichtbaren Universität in Rage geriet und durch die Froschpillen des Quästors und Ridcullys umherspritzende thaumaturgische Energie eine Gruppe von Ankhmorporkianer geschrumpft und ich im Gegenzug dafür in einem vermutlich unumkehrbaren magischen Kuddelmuddel radikal vergrößert wurde.
[1] "Ich versuche gerade mich zu erinnern, wie du den Gebieter damals genannt hast."
"Ich bezeichnete ihn als arroganten Hohlkopf, der nicht einmal so intelligent sei wie eine Fleischpastete", sagte Pismire.
"Ich halte es für übertrieben, allein deshalb jemanden zum Tode zu verurteilen", brummte Glurk (...).
"Das Todesurteil verdankt er dem Umstand, dass er sich entschuldigte", erklärte Eulenglas.
"Warum sollte man jemanden bestrafen, weil er sich entschuldigt?"
"Pismire meinte, es täte ihm leid. Nach sorgfältigem Überlegen sei er zu dem Schluss gelangt, dass der Gebieter doch die Intelligenz einer Fleischpastete habe. Zu jenem Zeitpunkt befand er sich bereits auf der Flucht."
"Ich kann am besten denken, wenn ich schnell laufe", verkündete Pismire stolz.
Zitiert nach: Terry Pratchett: "Die Teppichvölker". S. 174f - ein absolut empfehlenswertes Buch eines absolut empfehlenswerten Autoren



Charakterentwicklung während der Dienstzeit:
So[1] strandete ich also auf der Scheibenwelt.
Und bis ich einen Weg gefunden habe, auf den Teppich (der mittlerweile auf dem Dachboden des Wachhauses liegt) zurückzukehren, habe ich mich der Wache angeschlossen. Ich meine: Wo sonst kann man sich mit so vielen interessanten Dingen beschäftigen und seiner Neugier freien Lauf lassen?!

Nicht dass meine Arbeit als Schamane eigentlich sonderlich viel damit zu tun gehabt hätte: Aber nachdem die Wache wuchs und gedieh und immer mehr Spezialistenwissen sich anhäufte, wurde ich der erste Gerichtsmediziner der Wache. Kurze Zeit später hatte ich dann die gesamte Abteilung SUSI am Hals - und das für eine ganze Weile.
Das alles nahm jedoch ein abruptes Ende als ich eines Abends nach der Arbeit in einem achatenen Imbiss mit dem Vater des Besitzers, Herrn Hong sen., verwechselt, niedergeschlagen, entführt und nach Bes Pelargic verschleppt wurde. Es gelang mir, mentalen Kontakt mit dem Herrn Hong jun. aufzunehmen, der seinerseits den damaligen Kommandeur, Rascaal Ohnedurst, in meinem Namen um Urlaub bat[2].

In Bes Pelargig ließen meine Entführer mich- warum auch immer - frei, und ich nutzte diesen unvermuteten Urlaub, den ich vorher nie genehmigt bekommen hatte, um mich ein wenig auf der Scheibenwelt umzusehen[3]. Ich durchwanderte das achatenen Reich auf der Suche nach dem Ausgang und gelangte schließlich über die mittwärtige Ebene, bei deren Nomaden ich eine Zeit blieb, und die Spitzhornberge zurück nach Ankh-Morpork, einfach indem ich - wie man so schön sagt - immer der Nase nachging. Unterwegs hatte ich eine Reihe von interessanten Begegnungen und Erlebnissen, worüber ich der Wache eigentlich immer noch einen Bericht schuldig bin - aber hatte ich schon erwähnt, dass Papierkram nicht wirklich meine Leidenschaft ist!?

Zwischenzeitig hatte ich die Aufgabe des Leiters der Ausbildung innen - um den Dingen gewissermaßen auf den GRUND zu gehen. Nur böse Zungen behaupten, dass die Vorfälle in der Pathologie[4] und die vom Kommandeur verhängte Strafe, zusammen mit meinem Kollegen Huitzli für die Kantineuse Madam Piepenstengel als "Küchensklave" Wiedergutmachen leisten zu müssen, etwas mit der Verlagerung meines Wirkungskreises in die Kröselstraße zu tun hatten.

Seit dieser Versetzung blicke ich übrigens mit nicht geringem Stolz endlich auf die drei Sterne auf meiner Schulter.

Nachdem die gute Madam Piepenstengel sich beruhigt zu haben schien, kehrte ich zu meiner eigentlichen Abteilung zurück und gehe mittlerweile wieder meiner alten Aufgabe als Gerichtsmediziner bei SUSI nach.
[1] beschrieben in meiner erste Singlemission "In Kleinarbeit"

[2] kurz angedeutet in der Pokalmission "Der Todeskern"

[3] Man mag jetzt beckmesserisch anmerken, dass der Seeweg als kürzester Weg der einzig angemessenen gewesen wäre, aber immerhin war der Urlaub unbezahlt

[4] nachzulesen in der Coop-Mission "Der Eintopf des Grauens"




Sieger des Monats FEBRUAR 2008 im Abteilungspokalwettbewerbs der Stadtwache von Ankh-Morpork!

Aktualität: Letzter Fall: 13.12.2016 – Letztes Charakterisierungs-Update: 12.12.2016