Über den Menschen
Ausweis

Akte Nr. 140693-W-150808 +
 
Name: Jargon Schneidgut   Dienstnummer: 140693-W-150808
Rang: Chief-Korporal   Funktion: Rechtsexperte
Typ: Werwolf   Alter: 42 Jahre
Gewicht: 49 kg   Größe: 1.64 m
Büro: Büro 102   Geschichte: Charaktergeschichte
Fratzenbuch: Fratzenbuch-Profil   Klacker-Adresse: gleiches-recht-fuer-alle-ätt-stadtwache-pseudopolisplatz.am
SEALS - RechtsexperteSilber1
Aussehen:
Jargon ist klein, schmächtig und erinnert sowieso sehr stark an genau den Jungen, der in der eigenen Kindheit beliebtes Opfer von Hänseleien war. Genau das war auch der Fall, aber darüber wird woanders berichtet.
Jargon hat blau-grün-schmutzige Augen und schmutzig-braunes Haar, das er immer dann selbst schneidet wenn er es für zu lang hält - das gleiche gilt für seinen kurzen, struppigen Kinnbart. Die Anzahl seiner Gesichtsfalten steht eigentlich in keinem Verhältnis zu seinem Alter - würde es nur nach ihnen gehen, könnte er glatt fünfzehn Jahre älter sein - aber irgendwie hat er trotzdem ein jugendliches Aussehen bewahrt. Deswegen wird er zu seinem Leidwesen oft für jünger gehalten (oder als jünger addressiert) als es ihm recht ist.
Im Dienst trägt Jargon immer seine Uniform und vermisst sehr seine Jacke von damals- inzwischen trägt er in Zivil (und manchmal, aus Gewohnheit auch im Dienst) eine relativ neue, grünlich-schwarze, glänzende Lederjacke. Eine zeitlang waren daran ein paar gemein aussehende Nieten befestigt, aber er hat sie aus praktischen Gründen wieder entfernt.
In Zivil trägt er unter der Jacke ein bleich-gelbes Hemd ohne Knöpfe, das vielleicht mal weiß war (vermutlich aber nicht) und eine graue Hose.
An den Füßen trägt der Schneidgut-Spross ein paar saubere, neue Lederstiefel. Er plant, diese irgendwann an seine Kinder zu vererben - wobei er es nicht wagt, weiter über diesen Sachverhalt nachzudenken.

Jargon hat knotiges Narbengewebe auf der linken Gesichtshälfte, viele kleine Punkte. Außerdem ist sein ganzer Körper übersät von Brandnarben. Die Innenhaut seiner Hände ist teilweise schwer entstellt. Eine Wahrsagerin würde ihm kein langes Leben vorhersagen.

In seiner Werwolfform ist Jargon von durschnittlicher Größe (also im Verhältnis größer als als Mensch) und hat struppiges, schmutzig-braunes Fell. Seine Augen wirken etwas furchteinflößend (das blau-grün hat einen beunruhigenden Rotstich), was vermutlich etwas mit der Blutmanipulation durch seinen Vater zu tun hat. Das dürfte auch der Grund sein, warum seine Zähne etwas größer, spitzer aussehen als sie sollten.
Er bewegt sich als Wolf instinktiv, bisweilen etwas unbeholfen. Unelegant.

Charaktereigenschaften:
Ein wichtiger Charakterzug Jargons ist seine analytische, distanzierte Art. Er ist selten herzlich (nur zu engen Freunden), aber immer ehrlich, wobei er versucht, sich sehr positiv und dezidiert auszudrücken.
Er hat sich weiter entwickelt, seit er in die Wache eingetreten ist. Bisweilen kommt seine ängstliche, verzagte Art noch zum Vorschein, er kämpft aber stets dagegen an.
Er geht mutig gegen diese vor, die gegen seine klar definierte Vorstellung von Recht und Gerechtigkeit verstoßen. Dabei geht es ihm nicht nur um bestehende Gesetze, sondern auch (und vor allem?) um seinen eigenen Moralkodex. Um diesen zu stützen handelt er rechtlich sehr flexibel - er legt sich die Gesetze so zurecht, wie er sie kennt und wie es ihm passt. Doch er selbst ist von seinem Moralkodex nicht ausgeschlossen, und sollte er selbst gegen ihn verstoßen, wird er auch die Verantwortung dafür übernehmen. Sein Wahlspruch: "Gleiches Recht für alle."

Jargon ist recht schnell im Kombinieren, hat einen guten Sinn für Kriminologie und für Beweisführung. Schwer fällt ihm noch immer das Profilieren möglicher Verdächtiger und das Herausfinden von Motiven, kurz, das Denken als Krimineller.

Er ist nicht gut mit Zahlen- rechnen im zweistelligen Bereich kriegt er gerade noch so hin. Aber Maße abschätzen, zählen über größere Mengen (100+) und alles über die Grundrechenarten überfordern ihn schnell.

Durch seine Kindheit in den Schatten hat Jargon einen ausgeprägten Gefahreninstinkt entwickelt. Wenn Gefahr im Verzug oder Ärger nahe ist oder Jargon verfolgt wird, merkt er das durch ein unangenehmes Prickeln zwischen den Schulterblättern und einer aufsteigenden, offenbar unbegründeten Angst. Diese Fähigkeit hat ihm schon oft das Leben gerettet - im Zusammenspiel mit der genauen Kenntnis über die emfpindlichste Region des menschlichen Körpers.

Seine Werwolfform ist zwar mittlerweile bekanntes Terrain, aber er lässt bisweilen durchblicken, dass er nicht mit dieser Fähigkeit geboren wurde. Komplexe Bewegungen fallen ihm sehr schwer, und er ist sehr viel weniger kompetent im Unterscheiden von Gerüchen als seine Artgenossen. Er neigt als Werwolf zu instinktiven, tierischen Anwandlungen, die bisweilen aggressiver ausfallen als angemessen.
Er kann kaum hundisch, er lernt es noch.
Gerüche nimmt er zwar ähnlich stark war wie andere (Wer-)wölfe, hat aber aufgrund mangelnder Erfahrung Schwierigkeiten beim Auseindanderhalten und Beschreiben selbiger. Olfaktorische Aufmerksamkeit, wie er es nennt, ist bei ihm kaum instinktiv vorhanden. Entsprechend muss er sehr konzentriert sein, wenn er mit Gerüchen ermittelt/umgeht. In Menschengestalt ist er allgemein weniger Geruchsempfindlich als seine Artgenossen. In Wolfgestalt können ihn unerwartete und intensive Gerüche aber sehr viel stärker außer Gefecht setzen.

Man wird Jargon nie ohne etwas zu Schreiben antreffen - immer hat er genau die richtige Menge Papier in den Taschen seiner Jacke verstaut und findet (nach kurzer Suche) jederzeit einen Stift. In Momenten, in denen er nichts zu tun hat, schreibt er oft Notizen zu seinen derzeitigen Fällen, und auch zu seinem persönlichen Privatleben.

Sollte Jargon mal Freundschaft mit jemandem geschlossen haben, wird er diese auch beibehalten. Jeder Freund ist ihm wertvoll, und er würde für sie alles in seiner Macht stehende tun, sollte es nötig sein. Aber man sollte immer bedenken, dass ihm grundsätzliches Vertrauen schwer fällt. Seine Kindheitserinnerungen nagen noch immer an ihm.

Familie und Sidekicks:
Jargons Vater hat seine Mutter verlassen, als er (also Jargon) vier Jahre alt war. Als derselbe Vater sich später als mordlustiger Werwolf-Mutanten-Psychopath herausstellte, hat er ihn in einer waghalsigen Aktion getötet. Jargon ist sich immer noch unsicher, was er davon halten soll, und zu was ihn das macht.
Seine Mutter heißt Mantje Schneidgut und ist für Jargon ein großes Vorbild; von ihr hat er gelernt, sich durchzuschlagen und sich und seine Wohnung sauberzuhalten - zwei der wichtigsten Eigenschaften, über die Jargon verfügt. Allerdings ist sie eine etwas merkwürdige, im Grunde ihres Herzens verbitterte Frau. Nach außen (und vor allem gegenüber Jargon) gibt sie sich fröhlich, mütterlich eben. Aber sie hat schlimme Zeiten durchlebt und man merkt, dass vieles nur Fassade ist.

Wohnung:
Er besitzt ein eigenes Haus. Es ist schlicht, aber praktisch. Und nicht immer ordentlich. Im Spiegel in der Küche wohnt ein Geist.

Interessen:
Jargon liebt es, zu schreiben und zu zeichnen. Er macht sich oft mehr Notizen zu Fällen und zu seinem Privatleben als nötig erscheint.
Außerdem mag er die Arbeit bei der Stadtwache sehr - er fühlt sich endlich mal nützlich.
Zudem hat er ein ausgeprägtes Interesse daran, seine Schwertkampfkünste aufzubessern. Es scheint, als wollte er sein (ehemaliges?) Gefühl der Machtlosigkeit durch die verbesserte Handhabung seiner Waffe kompensieren.
Diese Machtlosigkeit (oder das Gefühl derer) hat seit seiner Transformation in einen Werwolf ziemlich nachgelassen. Das Schwertkampftraining behält er aber bei, und interessiert sich auch für andere Kampfstile (Unbewaffneter Kampf, Degen, etc.).


Herkunft/Vorgeschichte:
Jargon lebte lange Zeit nach seiner Geburt in der Unbesonnenheitstraße und hat, nicht nur deswegen, verständlicherweise eine schwere Kindheit gehabt.

Hänseleien, Prügel, Diskriminierung und ewige Furcht um den eigenen Besitz und gar um das eigene Leben (dies rührt allerdinges eher von den allgemein gefährlichen Lebensumständen in den Schatten her als von den anderen Kindern) haben die Zeit seiner Kindheit und Jugend geprägt. Da Jargon nicht unbedingt die stärkste Psyche auf Erden hat, hat ihn das entsprechend geprägt. Normalerweise fraß er Verzweiflung und Wut in sich hinein. An den anderen Kindern konnte er sie - bewusst - wohl kaum loswerden (er selbst war ja der kleinste von ihnen), und an seiner Mutter wollte er seine Wut nicht auslassen. Aber bisweilen gab es immer wieder Zwischenfälle, bei denen er plötzlich - quasi wie ein Vulkan - ausbrach und mit all seiner Kraft auf die nächstbeste Person einschlug, wie er nur konnte. Bei solchen Ausbrüchen griff er oft mit mehr Kraft an als er eigentlich besitzen sollte, brachte größeren Kindern (und Jugendlichen) Knochenbrüche und tiefe Wunden (durch Bisse) bei. Ersteres kam zwar eher selten vor, da er trotz aller Wut nicht wirklich stärker war als seine Peiniger, aber es traf seine Opfer immer mit äußerster Überraschung und Gewalt, wenn er einmal "zündete". Das Problem bei dieser Sache ist, dass Jargon keinerlei Kontrolle über sich hat, wenn er einen Ausbruch hat und auch Personen verletzen kann, die ihm nahe stehen oder die eigentlich unbeteiligt sind.

Das Leben in der Unbesonnenheitsstraße war aber auch sonst kein Zuckerschlecken - wenn man Glück hatte, konnte man höchstens mal an ein bisschen Sirup schlecken, den man aus einer der Minen stibizt hatte.
Um sie beide am Leben zu erhalten, arbeitete Jargons Mutter als Arbeiterin in einer Schlachterei, was etwa 6 AM-Dollar im Monat einbrachte. Das allein reichte allerdings nur für wenig mehr als Seife (Seife muss sein!), und so sorgte auch Jargon für ein bisschen was zu essen: er streifte durch Gassen und Straßen, stahl, bettelte und suchte. Da er sich weder eine Mitgliedschaft bei der Diebes- noch bei der Bettlergilde leisten konnte musste er dabei immer heimlich und sehr vorsichtig vorgehen. Dabei entwickelte er auch seine bis heute sehr ausgeprägten "Schatten-Sinne": Wenn Gefahr im Verzug oder Ärger nahe ist oder Jargon verfolgt wird, merkt er das durch ein unangenehmes Prickeln zwischen den Schulterblättern und einer aufsteigenden, offenbar unbegründeten Angst. Diese Fähigkeit hat ihm schon oft das Leben gerettet - im Zusammenspiel mit der genauen Kenntnis über die emfpindlichste Region des menschlichen Körpers.

Seine Wutanfälle haben seit der Sache mit seinem Vater (in Überwald) aufgehört. Jargon hat zwar immer noch regelmäßig Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren, aber er ist durchaus in der Lage, in seiner Werwolfform bewusst zu handeln. Dafür ist zum großen Teil auch Nyrias Wolfserziehung mit verantwortlich.
Doch sollte man ihn trotzdem nicht provozieren. Das heiße Blut seines Vaters fließt (buchstäblich) in ihm, und es wäre nicht das erste mal, das es Überhand nimmt, wenn auch nur für einen Moment.

Charakterentwicklung während der Dienstzeit:
Während Jargon ganz zu Beginn seiner Zeit in der Stadtwache noch wenig mehr als ein ängstliches, fahriges (wenn auch kluges) Kind im Körpers eines Mittdreißigers war, hat ihn die Zeit bei der Wache wesentlich reifer, mutiger und sicherer werden lassen.
Im Gebiet der Rechtsprechung und des Gesetzes ist er Experte, und wenn jemand darauf Wert legt, wird es ihm schwer fallen, Jargon zu ignorieren.
Seine Wutanfälle sind seit den Geschehnissen auf Schloss Secabonum Geschichte. Trotzdem kann es durchaus noch zu einem Überkochen der Emotionen kommen, und da ist große Vorsicht geboten. Sowohl in seiner menschlichen, als auch (und vor allem) in der Werwolfgestalt will man Jargon nicht zum Feind haben. Er ist mittlerweile ein ernstzunehmender Kämpfer mit dem Kurzschwert. Er kann eine Armbrust bedienen. Wie gut, das ist eine andere Sache.

Jargon kennt Ankh-Morpork mittlerweile ziemlich gut. Es wäre übertrieben zu sagen, dass er jede Straße kennt, aber die Streifenrouten und deren Umgebung kennt er absolut auswendig. Die Kanalisation hat er auch ein, zweimal besucht, meidet sie aber lieber.

Mittlerweile ist er sich bewusst, dass er für seine Niederrangingen Mitwächter Verantwortung übernehmen muss. Er bittet sie um einen Umgangston auf Augenhöhe, (Ansprache mit Vorname, salutieren nicht unbedingt nötig), aber in Gefahrensituationen toleriert er keine Widerworte, jedenfalls wenn er Übersicht und Plan hat.

Er neigt bisweilen (vor allem in der Vollmondzeit) zu leicht panischen Phasen der Paranoia. Dann sollte man seine Gegenwart eher meiden.


Aktualität: Letzter Fall: 07.01.2023 – Letztes Charakterisierungs-Update: 14.11.2020