Über den Menschen
Ausweis

Akte Nr. 091176-M-040215
 
Name: Wilhelm Schneider   Dienstnummer: 091176-M-040215
Rang: Gefreiter   Funktion: Vektor in Ausbildung
Typ: Vampir   Alter: 205 Jahre
Gewicht: 75 kg   Größe: 1.8 m
Büro: Büro 306   Geschichte: Charaktergeschichte
Fratzenbuch: Fratzenbuch-Profil   Klacker-Adresse:
Bronze1
Aussehen:
Durchschnittlich groß, weder dick noch dünn, eher zurückhaltend durchtrainiert. Breite Schultern, schlanke Hände.Dunkelbraunes Haar, mittig gescheitelt und leicht gewellt. Dunkelbraune Augen mit strengen Brauen, ruhiger Blick, schmale Lippen.
Die Arbeit bei der Wache beginnt langsam sichtbar ihren Tribut von ihm zu fordern. Allerdings hat er noch Glück im Unglück, denn die meisten Wunden sind nur auf den zweiten Blick erkennbar. Schnell zu sehen dürften die unzähligen winzigen Narben sein, die seine gesamte rechte Hand bedecken, gut verheilt aber wie blassweiße Schnitte. Nur in Ausnahmefällen sichtbar ist hingegen das in seine Haut eingeschmolzene Brandmal eines zierlichen Handabdrucks auf seinem Brustkorb, direkt über seinem Herzen. Bei beiden Wundbereichen handelt es sich um die Markierungen einer rachsüchtigen Feuerwesenheit, die er als Dämon klassifiziert hat - und an die er durch gewisse Pakt-Regularien gebunden ist. Das Mal über seinem Herzen kann von dieser Wesenheit zum Aufglühen gebracht werden, wenn er gegen die Regeln verstößt, so dass die Haut an dieser Stelle schmerzhaft verkohlt und nur unter besonderem Aufwand durch die eigene Regeneration geheilt werden kann.

Charaktereigenschaften:
Wilhelm überdenkt Situationen fast automatisch daraufhin, ob sie einen Vorteil für ihn bedeuten könnten. Er bietet anderen seine Hilfe an - erwartet dafür aber fast immer eine Gegenleistung. Er ist ein großer Freund des Konzepts von geschuldeten Gefallen; ohne Verfallsdatum! Er tauscht Dinge und Handreichungen, gerne auch mal in halblegale Bereiche hinein, insofern er davon ausgehen kann, ungeschoren damit durchzukommen.

Wilhelm ist ein typischer Stadtvampir, der schon eine Menge gesehen und mitgemacht hat. Er ist zurückhaltend aber nicht ängstlich. Er langweilt sich allmählich und ist dementsprechend bereit, für den Nervenkitzel ein gewisses Risiko einzugehen. Er gibt nicht viel auf die Meinung anderer. Er ist kein besonders guter Zuhörer, da ihm die meisten Personen uninteressant und ihre Anliegen als zu trivial erscheinen.

Er nimmt Weisungen normalerweise gelassen entgegen und führt sie auch zuverlässig und sorgfältig aus. Immerhin würde es unnötigen Stress bedeuten, sich sinnlos aufzulehnen. Sollte ihm etwas an einer Anweisung nicht liegen, so würde er eher einen unauffälligeren Weg finden, sie außer Kraft zu setzen, mehr so durch drumherumarbeiten, ignorieren, hinauszögern, das Provozieren einer anders lautenden Anweisung um die vorige zu ersetzen etc. Bei Bedarf übernimmt er aber auch völlig selbstverständlich Verantwortung, trifft Entscheidungen und gibt anderen Anweisungen, da er als Selbständiger daran gewohnt ist. Wenn diese Anweisungen nicht umgehend oder nur unzureichend umgesetzt werden, kann er schnell sarkastisch und unleidlich werden. Er kann keine Snobs ausstehen. Seiner Meinung nach ist es keine Schande Geld zu haben - nur, dies andern unter die Nase zu reiben.

Wollte man ihm so etwas wie moralische Grundsätze unterstellen, wird man da nicht viel finden. In einer Sache aber versteht er keinen Spaß: Kinder sind tabu! Wofür auch immer. Von Kindern wird nicht getrunken und mit ihnen werden auch keine bösen Spielchen getrieben!

Familie und Sidekicks:
Wilhelms Familie wurde vor sehr langer Zeit auf einem Kurzurlaub nach Überwald ausgelöscht. Dem Werwolfsrudel war es in ihrem unkontrollierten Jagdfieber bereits gleichgültig gewesen, dass sie es mit Touristen und nicht mehr mit dem einheimischen Clan zu tun gehabt hatten. Wilhelm selber hatte damals überlebt, weil er wegen der anstehenden Prüfungen in der Schneider-Gilde nicht mitgefahren war.
Die leitende Dame im Verkauf seiner Schneiderei, Hanna Goldig, hatte von jeher eine Schwäche für ihn. Es kam in der Vergangenheit immer wieder zu kurzen Episoden zwischen ihm und ihr. Auch wenn die aktuelle Situation dazu führte, dass Frau Goldig sich inzwischen etwas mit ihren Annäherungswünschen zurückhält, so steht sie ihm dennoch immer loyal zur Seite und würde jederzeit mit ihrem Blut im Notfall für ihn einstehen.

Wohnung:
Im Kleinen Tod, gegenüber der Näherinnen-Gilde

Interessen:
Er hält sich per Tagespresse politisch auf dem Laufenden, Gilden- und Palastpolitik sind sozusagen seine Hobbies. Die Wache, als drittes Machtelement der Stadt, hat ihn von jeher interessiert. Er beobachtet die diversen Gruppierungen Ankh-Morporks sehr genau. Sollte sich die Möglichkeit bieten, wäre er nicht abgeneigt, unauffällig Einfluss zu nehmen. Allein schon aus Neugier. Und um Beziehungen zu knüpfen, ganz gleich in welche Richtung. Es ist immer besser, jemand schuldet ihm etwas, als umgekehrt.
Wilhelm hört gerne gute Musik. Dafür hat er sich sogar vor längerer Zeit ein Grammophon mit einer kleinen Sammlung von Tonwalzen zugelegt. Eine gewisse Dame, die die Nacht bei ihm verbrachte, unterstellte ihm einst, dass die Auswahl das Bild eines regelrecht routinierten Frauenhelden vermitteln könnte.
Außerdem kümmert er sich mit beeindruckender Aufmerksamkeit um einen regelrechten Kräutergarten in seiner kleinen Küche, da er sowohl gerne gärtnert, als auch gerne mit frischen Gewürzen kocht. Kulinarische Vielfalt auszuprobieren ist ihm ein Vergnügen, wenn auch kein körperliches Muss.
Im Nachgang zur Rettungsaktion Ophelia Ziegenbergers hat Wilhelm damit begonnen, die sehr lose Freundschaft mit dem Zauberer Raistan Quetschkorn aus der UU dazu zu nutzen, etwas über die Grundlagen von Magie zu erlernen. Er verbindet damit die Hoffnung, einen Weg zu finden, den dämonischen Pakt irgendwann auszuhebeln oder gar anzukämpfen. Raistan sieht das zwar als nahezu unmöglich für ihn als Laien an, wenn es schon für Profis nur einen Weg gäbe, der zudem tödlich scheint. Aber er hat dem Vampir zumindest ein Buch aus der UU gegeben, zum Selbststudium. Er geht nicht davon aus, dass Wilhelm irgendwas damit anfangen oder gar bewirken könnte. Allerdings wurde Wilhelm spätestens bei der Bezahlung eines Gefallens, mithilfe des Blutes des Magiers an ihn zur Verkostung, magisch aktiviert, sozusagen ein vorhandenes Reservoir in ihm aufgefüllt, was zu spontanen und unkontrollierbaren Wandlungen in diverse Tiergestalten für ihn führte. Zusätzlich befeuern seine unregelmäßigen Besuche im Hexenhaushalt diesen Energiebereich in ihm. Und selbst die Reststrahlung der magischen "Verseuchung" seines Körpers durch den dämonischen Umgang führt zu unabsehbaren Veränderungen seines Kräftehaushalts. Ein sehr gefährliches Potential, das noch nicht erkannt wurde an ihm.


Herkunft/Vorgeschichte:
Wilhelm ist Sohn eines unauffälligen Vampirgeschlechts, welches mit ihm zusammen auszusterben droht. Er ging schon früh in die Schneider-Lehre, die er mit gutem Abschluss bestand. Durch den frühen endgültigen Tod seiner Eltern erbte er ein zufriedenstellendes finanzielles Polster, das es ihm ermöglichte, sich mit einer kleinen Schneiderei selbständig zu machen. Das Geschäft ist zwar klein aber etabliert. Er beschäftigt zwei Angestellte und verfügt über ein ausgedehntes Kundennetz - von denen gute zwei Drittel ihm anstelle von Geld inzwischen gewisse Gefallen schulden. Er lässt sie freundlich zappeln, was sie nervös macht. Aber auch nur zu bereit, diese Gefallen endlich einlösen und damit loswerden zu wollen.

Wilhelm hat aus rein praktischen Erwägungen heraus eine Zeit lang als Schwarzbandler gelebt. Er hatte vermutet, damit werbestrategisch einen erweiterten Kundenstamm zu erschließen. Das lief zwar ganz gut, langweilte ihn aber nach einigen Jahren doch zu sehr, was den kulinarischen Aspekt angeht. Geblieben ist ihm von dieser Zeit vor allem sein selbst gewählter, sehr bürgerlicher Name, nachdem er festgestellt hatte, dass die Kunden ihn sich besser merken konnten und dass er auch deutlich leichter auf einer Visitenkarte unterzubringen war. Generell kommt Wilhelm auch ganz gut mal ohne Blut aus, er zieht es aber deutlich vor, frisches zu trinken. Die abgestandene Brühe an schnell bedienenden Kiosken tut es im Alltag zwar auch, für besondere Gelegenheiten aber oder wenn er sich wirklich entspannen und erholen möchte, kommt nur Blut von jungen Damen, frisch gezapft in Frage. Glücklicherweise gibt es dafür inzwischen gewisse Etablissements und gewisse Regelungen. Er würde nicht ohne Weiteres eingestehen, dass er durchaus dazu bereit ist, im Einzelfall auch per gedanklicher Beeinflussung nachzuhelfen, wenn eine Dame zwar grundsätzlich bereit ist, mit ihrer Einwilligung aber noch zögern sollte. Die Sache mit der Geduld eben.

Da das Geschäft auch ohne seine ständige Anwesenheit gut läuft, ihm viel Zeit zur Verfügung steht, sich in den letzten Monaten eine gewisse Langeweile seiner bemächtigte und die Wache obendrein durch eine extreme Anhäufung von Klatsch und Tratsch seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte, ist er nun dazu bereit, sich das einfach mal genauer anzuschauen. Vielleicht wird das ja unterhaltsam? Und Kontakte schaden nie.

Charakterentwicklung während der Dienstzeit:
Wilhelms Einstand in der Wache brachte gleich mehrere unangenehme Zwischenfälle mit sich. Er wurde dicht nacheinander in seiner Fledermausgestalt per Zwille vom Himmel geschossen, von Armbrustbolzen eingeäschert und mit Rattenblut wiedererweckt. Gegen das er allergisch reagiert! Es beeinträchtigt sein Urteilsvermögen, führt zu schrecklichen Kopfschmerzen, halluzinierten Farbeffekten und krampfauslösender Übelkeit. Im Gegenzug besorgte er sich zu schnell zu viel frisches Blut, wodurch er bluttrunken wurde. In diesem Zustand wird er verständnisvoll und milde, regelrecht zuvorkommend und freundlich. Sein Sarkasmus verschwindet während dessen, weil ihm die Welt dann als ein durch und durch guter Ort erscheint. Seine arrogante Grundeinstellung den Menschen gegenüber kippt während dessen zwar ins Extreme... aber das bekommt ja niemand mit, solange es nicht direkt zur Sprache kommt.
Das unterirdische Tunnelsystem der (Abwasser-) Kanäle der Stadt ist eine üble Reizüberflutung für ihn (der Tunnel bündelt Geräusche zu einer ohrenbetäubenden Gesamtwirkung für ihn, inklusive der lauten Herzschläge der Kollegen; den Geruchssinn nutzt er dort komplett nicht mehr und stellt das Atmen ein). Am nachteiligsten dort unten ist es für ihn, was das Sehen angeht. Wenn er mit Kollegen unterwegs ist, die Kerzenlicht mit sich führen, bewirkt der Wechsel von restlichen Streulicht im Dunkeln und dem "Aufflammen" des Lichts in den Momenten, da es nicht durch die Person vor ihm verdeckt wird, dass er ständig zwischen Nachtsicht und Normalsicht wechselt, ohne etwas dagegen tun zu können. Und jeder Wechsel von Nachtsicht zur Normalsicht bedeutet für ihn, dass er einige Sekunden lang geblendet stehenbleiben muss, weil er nichts mehr sieht.
Seine Neugier im Falle Ophelia Ziegenbergers wurde ihm quasi in vielerlei Hinsicht zum Verhängnis. Er war tief in ihre Rettung involviert. Zwar fand er in dieser intensiven Zeit der Geheimnistuerei auch viele Freundschaften unter den ebenso beteiligten Kollegen, doch diese Rettungsmission führte auch dazu, dass er sich in die Kollegin Senray Rattenfänger verliebte, dabei ihrem inneren "Dämonen" begegnete - welcher ihn mit einem Pakt knechtete und schwer verletzte, dass er regelrecht familiär in das engste Sozialgefüge der Wachehexe Magane aufgenommen wurde (deren Kinder ihn wie einen Onkel sehen und deren Mann ihn als seinen Lieblingsschneider konsultiert), dass er in endlosen Nachtschichten an der Gruft eines Uralten, dem 1.000-jährigen Vampir Racul (und so weiter, viele Namen), dessen Hass auf sich zog und von diesem auf mentaler Ebene bis in seine Seele hinein verletzt wurde... dabei wurden ihm die Erinnerungen an seine Eltern und seinen Bruder genommen und ein tiefer Zweifel in seinem Selbstbild als Vampir in ihn gepflanzt. Was darin resultiert, dass er manchmal Schwierigkeiten damit hat, sowohl abgefülltes Blut als angemessene Nahrung zu ertragen, als auch zu "jagen" und damit Menschen zu übervorteilen. Eine endlose moralische Zwickmühle, die er seitdem die meiste Zeit über zu ignorieren versucht. Erschwert wird der Punkt Ernährung für ihn dadurch zusätzlich, dass er inzwischen mit Senray zusammenlebt, insofern man den fast platonischen Umgang der beiden miteinander so nennen darf. Immerhin verbietet der Pakt mit dem Dämon eine weitere Annäherung, der körperlichen Natur. Würde er ihr Blut trinken, so würde dies sogar sein sofortiges Todesurteil bedeuten. Beide versuchen auszublenden, dass er am liebsten von jungen Damen trinkt. Und Wilhelm fühlt eine gewisse Schuld darin, dass dieses Trinken für ihn stets mehr beinhaltete, als nur Beissen und Ernähren... er bemühte sich immer um eine angenehme Athmosphäre dabei, um sanfte Emotionen, darum die Damen in jeglicher Hinsicht zu verwöhnen, weil es seine Art des Genießens war und er zudem etwas im Austausch geben wollte, um nicht nur zu nehmen. Folgerichtig bringt er, seitdem Senray bei ihm in die kleine Wohnung über dem Laden einzog, keinen Damenbesuch mehr mit nach Hause.

Aufgrund der körperlichen Beeinträchtigung (die rechte Hand kann nicht mehr lange Zeit schmerzfrei monotone Handlungen ausführen, wie beim Nähen), musste er immer häufiger Arbeiten in der Schneiderei an seinen Angestellten dort übertragen, die eigentlich seine Verantwortung gewesen wären. Beziehungsweise sind seine Stiche nach einer Weile nicht mehr so penibel exakt und künstlerisch, wie jene, mit denen er sich seinen prominenten Ruf erarbeitete. Außerdem führten viele zeitraubendere Einsätze und neuerdings seine 48-Stunden-Schichten als S.E.A.L.s dazu, dass er weniger direkte Kundentermine wahrnehmen kann. Und es hat begonnen, sich unter der Hand herumzusprechen, dass er einer sehr niederen zusätzlichen Beschäftigung in den Reihen der Stadtwache nachgeht, etwas, das in gewissen Kreisen an ihm klebt, wie ein unsichtbarer abstoßender Geruch. In Folge dessen beginnen seine Ersparnisse merklich zu schrumpfen, wodurch er immer mehr von dem doppelten Verdienst von Schneiderei und Wache abhängig wird.


Disziplinarstrafen:
1.
Der Gefreite Wilhelm Schneider wurde für schuldig befunden, bei einer Aussenmission (Live "WachsGescheit") übermäßige Gewalt bei der Festnahme eines Täters angewendet zu haben. Er erhält hierfür einen Verweis.

Aktualität: Letzter Fall: 07.01.2023 – Letztes Charakterisierungs-Update: 30.11.2021