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Man kann nicht sagen, dass Kannich zu große Augen hat. Er hat vielmehr ein zu kleines Gesicht. Deshalb sticht auch die Nase daraus hervor wie der Berg Cori Celesti aus der Mitte der Welt. Allerdings wohnen auf ihrer Spitze keine Götter - zumindest keine, über die irgend etwas Interessantes bekannt wäre. Alles in allem ist es ein Gesicht, das zu wenig mehr als zur morgendlichen Rasur taugt, umrahmt wird es von braunen, manchmal wirr fallenden Strähnen. Es ist vor allem kein Gesicht, dass Frauenherzen höher schlagen lässt. Das mag einem schwer zu schaffen machen, doch Kannich ist Pragmatiker. Und Stochastiker. "Erhöhe die Zahl der hübschen Frauen in deiner Umgebung", mutmaßt er daher oft, "und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass eine dabei ist, die dich anlächelt." Natürlich will Kannich mehr als ein Lächeln. Aber irgendwo muss man ja anfangen. Kannichs Problem mit den Frauen ist allerdings das folgende: Sein Wissen über das andere Geschlecht ist ein Sammelsurium aus vagen Vermutungen, wirren Theorien und aufgeschnappten Gesprächsfetzen. Entsprechend schwer fällt ihm da auch die Kontaktaufnahme, die sich meistenfalls in auffälligem Stottern äußert. In Abwesenheit von Frauen kann man mit Kannich jedoch gut reden - wenn man Klacker mag und sich gut mit ihnen auskennt. Oder sich gerne über die neusten technischen Kniffe und Feinheiten belehren lässt. Er ist zuverlässig und gewissenhaft, manchmal etwas naiv, im Grunde einfach ein Kerl, der "das Herz zwar etwas tiefer, aber definitiv am rechten Fleck" hat. Übliches Inventar zur LIVE Kleidung: Etwas zu große Uniform (inkl. Stiefel und Unterwäsche), langer Mantel darüber. In einer großen Innentasche der Uniform: Das Drachenbuch - "Fortgeschrittene Semaphorentechnik" (Erstausgabe '96). Umhängetasche: Auszug aus dem Klackerverzeichnis (Adressen 11.00 bis 13.00), "Flörten für Kenner" - Taschenbuch-Ausgabe; "Büros und Buchhalter - die Profi-Edition"; Kleiner Block mit Stift. Gürtel: Geldbörse; Schlüsselbund; Dienstmarke; ein Satz Kompads; rostiges Kurzschwert; ein Satz Miniwerkzeuge (Schraubendreher, Zange, Pinzette), Handschellen. Geldbörse (um den Hals, unterm Hemd): 0,5 AM$; eine Glasmurmel; Bindfaden; ein paar Schrauben. Schlüsselbund: Spindschlüssel; Wohnungsschlüssel. Charaktereigenschaften: Spitzname: Kannich Haarfarbe: braun Augenfarbe: grün Geburtsort: Ankh-Morpork Wohnort: Ankh-Morpork, ?? Fremdsprachen: Klatschianisch (fließend), Genuassisch Kannich + hat ein gutes Gedächtnis. + kann Klackernachrichten im Kopf dekodieren (zumindest die gängigen Standards) und sich anhand der Türme von Ankh-Morpork gut in der Stadt orientieren. - ist zuweilen etwas weltfremd. - fängt in Gegenwart von Frauen an zu stottern (wenn sie als solche erkennbar sind). Der Stotterfaktor ist das Produkt aus optischem Reizgrad, entgegengebrachter Aufmerksamkeit und Offensivverhalten. Der Status "Vorgesetzte" mildert den Faktor etwas. Auch echter klatschianischer Kaffee bringt die Stotterformel gehörig durcheinander. Familie und Sidekicks: Kannich wohnt daheim bei seiner Mutter. Direkt unterm Dachboden hat er sich ein chaotisches Reich eingerichtet, in das sich kaum jemand außer Mama Zwiebel je verirrt, von weiblichen Wesen mal ganz abgesehen. Einmal in der Woche erklimmt sie die Stufen der schmalen Treppe, um mit ihm übers "Aufräumen" zu verhandeln. Meist bekommt sie dann einen vollgekritzelten Zettel mit neuestem Tratsch aus Klatsch, Backrezepten aus Gennua oder modischen Tipps aus Quirm. Das lenkt sie dann von Kannichs Zimmer ab. Kannich denkt, dass sie nichs weiß von der seltsamen Konstruktion auf dem Dach, die manchmal unaufhörlich klackert und die Grundlage für Kannichs Kontakte, für Kannichs Leben, ist. Seinem Tor zur Außenwelt. Herkunft/Vorgeschichte: Mama Zwiebel kümmert sich um ihren Jungen. Aber bei aller Liebe konnte sie ihn nicht dazu überreden, für Meier-Querschläger Golems zu putzen. Zu anstrengend. Ebenso scheiterte sie daran, ihm einen Ausbildungsplatz in Hartbeißers Neuer Mine, draußen vor der Stadt, zu vermitteln. Zu weit weg. Mit ähnlichen Argumenten entkräftete Kannich noch etliche weitere Vorschläge seiner Mutter. Als sie aber auf die Idee kam, mit ihrem Sohn zum "Tag der offenen Wache" zu gehen, erstaunte sie die Antwort ihres Sohnes. Ein "ist gut, Mama" hätte sie nie erwartet, geschweige denn zu hoffen gewagt. Was war geschehen? In einem Klackertreff für unlizenzierte Diebe und anderweitig strafrechtlich bedrohte Subjekte hatte Kannich mit großem Interesse eine Diskussion über die hübschesten Frauen der Stadt verfolgt. Mit Abstand auf den ersten Platz gewählt wurden die Schönheiten der Stadtwache. Der Gedanke, dass viele der Forumsmitglieder, größtenteils zwielichtige Gesellen, gar keine anderen Frauen kannten, kam Kannich nicht. Als dann seine Mutter nur kurze Zeit später den "Tag der offenen Wache" erwähnte, sah er es als Wink des Schicksals und erklärte sich sofort bereit, sich einmal in der Wache umzusehen. Der Tag übertraf all seine Erwartungen. Überall Frauen aller Rassen und Größen! Und so viel plastischer als die grob-geklecksten Klackerbilder der letztjährigen Miss Überwald. Er brauchte nur die Hände auszustrecken. Er war begeistert und zog seine Mutter durch die gut gefüllten Gänge dorthin, wo er das Rekrutierungsbüro vermutete. Auf dem Weg dahin begegnete er seinem Schicksal. Es traf ihn in Form einer hastig in den Gang geöffneten Tür, die seine Nase nur knapp verfehlte. Bevor er sein Bewusstsein zugunsten einer senkrechten Beule auf seiner Stirn verlor, sah er einen Schwall roten Haares an ihm vorbeirauschen, das das wundervollste Gesicht umrahmte, das er jemals gesehen hatte. Das gemurmelte "Entschuldigung" musste sich bereits durch heftig rauschende Interferenzen kämpfen. Einige Zeit später erwachte Kannich im Rekrutierungsbüro der Wache. Keine Spur von dem Engel, der ihn gestreift hatte. Dafür sah er seine Mutter, die unermüdlich auf einen Mann einredete, der kopfschüttelnd hinter einem wuchtigen Holztisch voller Prospekte saß. Mit den Worten "... viele Kontakte und aus seinem Zimmer kommen solche Zettel ..." reichte sie ihm einen von Kannichs Zetteln. Als der Mann das hörte und den Zettel mit dem Stadtplan von Sto Helit betrachtete, den ein Dämon nach Klackeranweisungen gezeichnet hatte und der durchaus auch ein abstraktes Mandala hätte darstellen können, sagte er zu Kannich: "So, du möchtest also zur Wache ..." passiv seit dem 18. 02. 2014 Sieger des Monats DEZEMBER 2006 im Abteilungspokalwettbewerbs der Stadtwache von Ankh-Morpork! Sieger des Monats APRIL 2007 im Abteilungspokalwettbewerbs der Stadtwache von Ankh-Morpork! Aktualität: Letzter Fall: 19.02.2014 – Letztes Charakterisierungs-Update: 23.03.2011 – Weiterführung als NSC seit: 20.09.2014 |