Stadtwache https://stadtwache.net/forum/ |
|
Was man zu Weihnachten erlebt. https://stadtwache.net/forum/viewtopic.php?f=14&t=7202 |
Seite 1 von 1 |
Autor: | Rib [ Sonntag 26. Dezember 2010, 19:54 ] |
Betreff des Beitrags: | Was man zu Weihnachten erlebt. |
Hier mal ein Thread der erinnernswerten Weihnachtsgeschichten: 1. Vorweihnachtzeit. Vater will Rattengift einkaufen. Er sagt zur (leider spaßfreien) Verkäuferin: "Können Sie es mir einpacken? Ist für meine Frau." 2. Bei unserem Futterhändler gibt es einen netten Menschen, der die Futtersäcke einlädt. Er ist erst sei 2 Jahren hier in Deutschland und wir fanden nicht, dass jemand zu Weihnachten allein sein sollte. (Auch wenn er Moslem ist.) Also haben wir ihn eingeladen, mit uns zu feiern. Er war nett, freundlich und höflich. Und ich glaube, er hat den Besuch genossen, was ja das wichtigste ist. War super. Was habt ihr so erlebt? |
Autor: | Araghast Breguyar [ Montag 27. Dezember 2010, 12:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Was man zu Weihnachten erlebt. |
Vor dem Haus meiner Großmutter mussten meine Tanten und ich das Auto meiner Mutter in die Parklücke schieben, weil der Schnee so tief lag, dass nicht mal die Winterreifen gegriffen haben. |
Autor: | Rea [ Montag 27. Dezember 2010, 15:04 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Was man zu Weihnachten erlebt. |
Von mir etwas längeres. Eigentlich als Geschichte zum diesjährigen Weihnachtsgruß gedacht, den ich aber dieses Jahr nicht versendet habe weil ich einfach nicht gescheit zur Ruhe kam... Es begab sich also zu einer Zeit da es Winter wurde und die Stadt Langenfeld vollkommen überfordert war. Als mich meine Eltern nach einem tollen Konzert in der Heidelberger Heiliggeistkirche abholten, war ich noch unwissend was mich im Rheinland, das normalerweise den ganzen Winter grau in grau ist, erwarten würde. Die Autobahnen waren noch relativ frei, wenn es auch schneite. Aber das war alles nichts gegen die „weiße Pracht“ die uns in den Straßen Langenfelds erwartete. Der Schnee lag so hoch auf der Straße, dass diese vom Bordstein nicht mehr zu unterscheiden war. Mannshohe Schneeberge erhoben sich an den Seiten, nicht etwa durch vergebliche Versuche von Räummaschinen, sondern von den Anwohnern errichtet in der Hoffnung die Gehwege freizuhalten. Im Kriechtempo brachte uns der Allrad-Antrieb des Audi A4 durch die verschneiten Straßen, die wahrscheinlich seit der letzten Eiszeit nicht mehr so ausgesehen hatten. Am nächsten Morgen machte ich mich auf in die Stadt, um für meine Mutter noch einige Dinge zu besorgen. Weihnachten kommt ja jedes Jahr wieder überraschend. So waren viele Karten noch nicht geschrieben und unglaublich wichtige Dinge, wie Bügelwäsche abliefern und Uhren von der Reparatur abholen, die natürlich nicht bis nach Weihnachten warten konnten, mussten noch erledigt werden. In der Stadt war die Hölle los – offenbar hatten andere genau die gleiche Ideen wie meine Mutter gehabt und hatten den weiten Weg in die Innenstadt gewagt. Der typische Vorweihnachts-Kaufrausch hatte auch vor den sonst so reservierten Rheinländern nicht haltgemacht. Auch die nächsten Tage brachten keine Besserung. Mit ihrer typischen Voraussicht hatte meine Mutter jeden Tag neue Ideen für Einkaufserledigungen, die noch zu Ostern hätten erledigt oder schon Monate vorher hätten besorgt werden können. Denn es gibt nichts Schöneres, als durch 30 cm Schnee zu fahren und alle paar Meter anzuhalten um andere Fahrer aus dem Schnee zu schieben, weil sie mit Hinterradantrieb oder abgefahrenen Winterreifen unterwegs waren. Als ich dann abends zurückkam blockierte ein großer Umzugslaster unsere Straße. Er vollführte gerade ein halsbrecherisches Wendemanöver an der T-Kreuzung, der einzigen Zufahrt zur Straße. Ein zweiter Laster stand davor und vier Männer brüllten die verschiedensten Anweisungen. Im Vertrauen auf die Professionalität der 5 Möbelpacker und nicht willens, noch Stunden zu warten bis der Laster sich in Millimeterarbeit um 180° drehte, stellte ich das Auto am Seitenrand ab, so dass es möglichst wenig behinderte und lief die restlichen paar Meter durch den Schnee. Dann schaute ich mit meinen Eltern zusammen „Der kleine Lord“ und aß zu abend, und gerade als der kleine Cedric „Oh them Golden Slippers“ anstimmte beschloss ich das Auto zurückzuholen. Im heimischen Carport angekommen stieg ich aus und wurde von einem jungen Polizisten begrüßt. Ob ich den Schaden schon bemerkt hätte? Offensichtlich hatte der Umzugslaster einen 4 Meter langen Ast abgefahren und auf die 4 Autos geworfen, die dort in einer Reihe standen – und war geflüchtet. Schwer denkbar dass er den Unfall nicht mitbekam, denn er holte einige Nachbarn aus ihren Häusern, die zum Glück sofort die Polizei riefen. Da war der Laster aber schon weg. Ich selbst hätte den Schaden gar nicht bemerkt, da er auf der Beifahrerseite war und ich nicht so paranoid bin das Auto jedes Mal zu kontrollieren wenn ich einsteige. Aber so wurden mein Vater (der Besitzer des Wagens) und ich an der Tür kurz vernommen. Eintreten durften die Polizisten bei der Eiseskälte nicht, denn meine Mutter hatte gerade geputzt und hielt ihnen mit wehendem Bademantel Überschuhe unter die Nase, die sie dankend ablehnten. Lieber auf Tee verzichten als von einer Verrückten komische Plastiküberzieher anzunehmen, dass nenne ich mal Standhaftigkeit. Donnerstag taute es endlich (ein bisschen) über Nacht und die Schneebahn wurde zur langersehnten Eisbahn auf der die Autos in fröhlicher Lebensbejahung ausbrachen und Pirouetten drehten. Aus dieser Not gründete sich die „Rettet den Hagebuttenweg“ Allianz, oder auch das H-Team, bestehend aus vier Nachbarn, welche mit vereinten Kräften und Schneeschippen Fahrrinnen gruben, die die Autos auf den rechten Weg brachten. Und so wurde der Weg bereitet, für unser mit Verspätung eintreffendes Christkind Julia, welches wir - Eis, Schnee und Sturm missachtend – aus den Fängen der Deutschen Bahn befreiten. Mit Spitzengeschwindigkeiten von 60 km/h bahnte sich der treue A4 seinen Weg zum Hauptbahnhof und brachte uns alle heil zurück. Und den Menschen ein Wohlgefallen. Vielleicht noch schön zwei der Geschenke aufzulisten die ich bekam, mit der mir jemand wohl eine Freude machen wollte: Eine Hornhautfeile und eine Geflügelschere... Hm... |
Autor: | Maggie [ Dienstag 28. Dezember 2010, 12:57 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Was man zu Weihnachten erlebt. |
Tja, der Schnee. Ich persönlich wollte nie weiße Weihnachten... Schon vormittags war am 24. klar, dass wir weder an den Niederrhein zu den Schwiegereltern, noch nach Oberhausen zur Kirche kommen würden. Schon allein wegen der wagenhohen Schneewehen auf den Hauptstraßen konnten wir uns getrost als eingeschneit betrachten. Also machten wir uns einen vormittag mit Baum schmücken und einen Nachmittag mit Loriot (mein Vater war heil von der Arbeit zurück und wir beschlossen den Teil mit den Geschenken vorzuziehen), zumal wir nach dem Hirschgulasch auf Kaffee mit selbstgemachtem Kaffeelikör umstiegen... Gegen 22 Uhr warfen mein Vater und ich uns dann noch mal in die warmen Klamotten um zur Kirche zu wandern - meine Mutter wollte mit ihren offenen Schuhen nicht raus und mein lieber Mann blieb bei ihr - der kurze Weg von 3 Häusern war auch zu überbrücken. Es wurde sogar den Umständen entsprechend voll, nur der Organist war am Schnee gescheitert, daher sangen wir laut und, dank fehlender Orgel, schief die Lieder gemeinsam. War schön, aber seit dem ist die Stimme ganz weg. Der 25. beinhaltete dann wieder Autofahren, wir vier kämpften und zu Oma, wobei Werner und ich das letzte Stück zu Fuß gingen Den Tag über spielte ich Hausfrau im Hause der fast blinden Oma, kochen, auftragen, spülen... Dieses Jahr war Weihnachten falsch, nächstes Jahr hätt ich gern wieder weniger Schnee, dafür aber alles so wie immer. Außerdem gibt es schöneres als jeden morgen mit dem Vater das Haus zu verlassen und das Auto zu schieben. Heut morgen gings nur mit der Hilfe unserer Pfarrerin, weil er voll in die Schneewehe rein ist und nicht wieder raus kam. Und der Räumplan funktioniert nicht, weil Streuen unter der Würde unserer Mieter und Miteigentümer ist, dauernd rutscht man aus. Und die Pappnas von gegenüber türmt Berge auf die parkenden Autos... Ich hoffe es geht euch allen gut. |
Autor: | Kanndra [ Dienstag 28. Dezember 2010, 14:18 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Was man zu Weihnachten erlebt. |
Bei uns war Weihnachten wie eigentlich jedes Jahr recht ruhig. Heiligabend musste meine Mutter Spätdienst machen und sich rund 40 km durch den Schnee kämpfen, hatte dann aufgrund von Patientenmangels aber wenig zu tun. Gefeiert, inklusive Bescherung, haben wir dann erst am 1. Weihnachtstag. Meine Schwester und ihr Freund mussten allerdings mit dem Bus fahren, da ihre Autobatterie den Geist aufgegeben hatte. Ziemlich traurig war das Weihnachtsfest allerdings für diesen Herrn: http://www.nw-news.de/owl/4127304_Einge ... essen.html |
Autor: | Mimosa [ Dienstag 28. Dezember 2010, 18:44 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Was man zu Weihnachten erlebt. |
Ich kann noch den Weihnachtsgeist von letztes Jahr beisteuern: Unsere ganze Familie, meine Eltern, mein Bruder, meine Schwester und ihr Freund und ich waren samt Hund um den Weihnachtsbaum im Wohnzimmer versammelt. Alle Geschenke waren ausgepackt, jede Menge Kartoffelsalat mit Würstchen verdrückt und wir haben uns alle satt und zufrieden im Wohnzimmer mit unseren Geschenken beschäftigt. Dann verschwand Nico, der Freund meiner Schwester Irina, auf Toilette. Als er wiederkam, fragte er, ob wir noch jemanden eingeladen hätten- das Badezimmer wäre abgeschlossen. Also folgt zuerst mein Vater, dann ich, dann mein Bruder und schließlich auch meine Schwester und meine Mutter Nico zur Badezimmertür, die tatsächlich abgeschlossen war- und zwar von innen. Es gab nur einen Schlüssel, und man konnte erkennen, dass er immer noch von der anderen Seite im Schloß steckte. Die Fenster waren auch beide geschlossen. Unter viel Gelächter haben wir erst versucht, an der Tür zu rütteln- erfolglos. Sie ging nicht auf. Schließlich versuchten wir es mit einem ähnlichen Schlüssel und einem Drahtstück, ebenfalls ohne dass die Tür aufging. Mittlerweile hatten wir uns, da es im Hinterflur dunkel war, mit mehreren Taschenlampen und Digitalkameras bewaffnet und fanden die ganze Geschichte unglaublich lustig (zum Glück war die Toilette ein separater Raum...). Schließlich sind die Männer in den Werkzeugschuppen gegangen, haben mehrere Schraubenzieher geholt (unter reichlichen Flüchen, da der Schuppen nicht beleuchtet ist) und im Endeffekt das gesamte Schloß ausgebaut, während meine Mutter, Schwester und ich die Taschenlampen gehalten und reichlich Fotos geschossen haben. Der Schlüssel war tatsächlich halb herumgedreht- ohne dass jemand im Raum gewesen wäre. Wir können es bis heute nicht erklären, hatten aber bei der ganzen Aktion einen Riesenspaß (das Schloß wurde auch wieder richtig eingebaut). Schließlich haben wir uns darauf geeinigt, dass es der Weihnachtsgeist gewesen wäre, der dann auch in den folgenden Tagen für andere kleine Seltsamkeiten verantwortlich gemacht wurde. |
Seite 1 von 1 | Alle Zeiten sind UTC+02:00 |
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Limited https://www.phpbb.com/ |