Rohrpost Archiv:

Ausgabe 2/2010

Dies ist die Ausgabe 2/2010.Die nächste ausgabe erscheint vorraussichtlich August 2010.

Impressum

Peinliche Panne: Wächter sitzen drei Tage auf Dach fest

Nach einem arbeitsfreien, verlängerten Wochenende machten sechs Mitarbeiter der Molkerei Blömsche & Blömsche auf ihrem Dach eine merkwürdige Entdeckung. Vier Wächter der Stadtwache hockten um ein Feuer, über dem undefinierbare Fleischreste brieten. Nach Auskunft einiger Zeugen auf der Straße saßen sie bereits drei Tage dort.
Auf die naheliegende Rückfrage, was das zu bedeuten habe, antwortete Oberfeldwebel Sillybos weniger naheliegend, er habe sich auf der Feier seines Mitarbeiters "in Erinnerungen an alte Zeiten und so auch die aktuelle Zeit aus den Augen verloren."
Fähnrich Kanndra behauptete hingegen, Informationen zu einem sehr komplexen Fall zu sammeln, der leider immer noch der Lösung harre. Es ginge dabei angeblich um ermordete Löwen im Hide-Park.


Unter viel unglaubwürdigem Gestotter brachte der Späher Braggasch Goldwart vor, vier verdächtige Gestalten auf einem der anderen Dächer beobachtet zu haben, welche ihnen immer wieder zuprosteten.
Der eigentliche Bewohner des Daches, Gerichtsmediziner Huitztli Pochtli, erklärte schlicht, sich über den Besuch seiner Kollegen sehr gefreut zu haben, nur die wiederholten Nachfragen nach Gurkensuppe blieben ihm rätselhaft. Ausserdem habe er auf weitere Besucher gewartet, die jedoch nicht eintrafen.
Alle genannten Wächter waren sich darin einig, dass das Wochenende auf der Molkerei keine Zeitverschwendung gewesen sei. Die Nachforschungen der Reporterin dieser Zeitung lassen allerdings auch ein anderes Bild zu: sie schienen wohl auf dem Dach gefangen gewesen zu sein, da die Mitarbeiter gewohnheitsmäßig die Türen zum Feierabend verschlossen hatten.

ANA

Ein FETTes Fest

Im Vorfeld des diesjährigen Festes "Des Zauberers Entschuldigung" kam es zu Gerüchten über einen Wettbewerb unter unlizensierten Dieben, der während des Festes in der Unsichtbaren Universität stattfinden sollte. Erzkanzler Ridcully bat Kommandeur Breguyar daraufhin, ihn bei der Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung zu unterstützen. Der Kommandeur entsprach der Bitte und so richtete eine Abordnung Wächter ein kurzfristiges Wachhaus in der Brüllerstube der Universität ein. Zusätzlich dazu gingen sie Streife und zeigten Präsenz beim Exerzieren. Im Gegenzug konnten sie sich bei den angebotenen Waffenlehrgängen der Assassinen- und Heldengilde an Schwert, Pike und Bogen fortbilden.
Die Gerüchte bestätigten sich leider und es kam zu einer hohen Zahl an Anzeigen wegen Diebstahls. Die Wache konnte auch einige Diebe verhaften, die meisten entkamen jedoch unerkannt und sollen später einen Sieger gekürt haben. Auch Constantin v. Veucht, der Leiter der BAMBI-Fest-Filiale, zeigte sich schockiert: "Damit hatte ich nicht gerechnet."
Daneben gab es natürlich wieder viele leibliche und geistige Genüsse für die Festbesucher. Verschiedene Sorten Fleisch und Ananas gehören zu den Standardangeboten, aber auch Ratten am Spieß und Kuchen, sowie viele weitere Köstlichkeiten konnte man genießen. Die beiden Musikkapellen "Heiter bis Folkig" und "Green Highland" (aus Lancre) sorgten mit freundlicher Erlaubnis der Musikergilde für gute Stimmung, ebenso wie die Näherinnengilde mit ihrem Wettbewerb "Ankh-Morporks next Näherin". Der Stadtwache gelang es erfolgreich, die Veranstaltung zu infiltrieren und der Obergefreite Ettark Bergig erreichte sogar den dritten Platz.
Die Parade wurde wie immer kritisch beäugt, lautstark kommentiert und mit faulen Eiern beworfen. Auf dem abschließenden Ball sorgte Erzkanzler Ridcully gleich zweimal für einen Skandal. Vermutlich hatte er bereits den alkoholischen Getränken reichlich zugesprochen, denn erst schloss er nicht aus, dass es "vielleicht später" Zauberinnen an seinem Institut geben könne, dann sprach er aus Versehen die Zahl zwischen sieben und neun aus. Damit beschwor er aus einem zufällig herumliegenden Zauberbuch ein Tentakelwesen aus den Kerkerdimensionen. Dieses konnte nur durch den ersten Preis beim Kostümwettbewerb besänftigt werden.
Bei den Tänzen und der folgenden Feuer-Gaukelei gab es nur wenige Verletzte, so dass das Fest im Großen und Ganzen als Erfolg gewertet werden muss.

KMS

Internes

Freiheit für die Kunst!

In der letzten Woche gelang es einer Gruppe Rekruten, die Schmierfinken zu verhaften, die überall in der Stadt ihre geheimnisvollen Zeichen an den Hauswänden hinterlassen hatten. Wie sich herausstellte, waren drei Auszubildende der Alchemistengilde dafür verantwortlich. Sie hatten eine neuartige Wandfarbe entwickelt, die besonders haltbar ist. Leider traten bei der Herstellung giftige Gase aus, die die geistige Gesundheit der jungen Alchemisten angriffen. Sie hielten sich in der Folge für großartige Künstler, die das Gesicht der Stadt verändern wollten. Bei ihrer Verhaftung in ihrem Unterschlupf hatten sie sich zu einer „Installation“ gruppiert, indem sie sich in ihrer ganzen Nacktheit, nur mit Farbe bemalt auf einem Tisch versammelten und „Freiheit für die Kunst“ forderten. Informationen über den Unterschlupf dürfen auf Anraten des Patriziers leider nicht veröffentlicht werden.
Die Alchemistengilde zahlt den betroffenen Hausbesitzern eine Entschädigung und versichert darüber hinaus, sowohl für die Entfernung der Farbe als auch die Heilung ihrer Auszubildenden Sorge zu tragen.

ANA

Wächter im Odenwald: eine Erfolgsstory

Ein Wacheausflug in ein Selbstversorgerhaus schweißte die Wache weiter zu einem Tiehm zusammen. (Hier einige kurze Impressionen. Bilder werden noch am schwarzen Brett ausgehängt.)
Es wurden Verbesserungsvorschläge bezüglich der Organisationsstruktur der Wache gesammelt. Fred Kolumbini schlug vor, dass Rekruten in Zukunft für die Hygiene für die Pathologie zuständig sein könnten. Die Abteilungsleiter haben die jeweils sie betreffenden Vorschläge feierlich entgegengenommen und werden sie zu gegebener Zeit bearbeiten.
Den Vorschlag, ein Trampolin für die Wache anzuschaffen, schlug Kommandeur Breguyar aus, nachdem er den Prototyp streng getestet hatte. Es soll jedoch in der Assassinengilde bereits eines zu Ausbildungszwecken aufgestellt worden sein.
Während einer Missionssimulation (verdeckte Ermittlung) wurden einige Wächter schwer verletzt. Breguyar: "In einem realen Einsatz wären wir jetzt schon zweimal vom Patrizier vorgeladen worden. Hoffen wir, dass jeder seine Lektion gelernt hat." Der RUM-Abteilungsleiter von Grauhaar bedauerte die harten Worte Breguyars. "Ich habe einfach selten so viele Freiwillige auf einmal, um das RUM-Archiv zu ordnen", sagte er der Rohrpost.
Die Musikerformation "Heiter bis Folkig" - An Gesang und Instrumenten: Fred Kolumbini und Romulus von Grauhaar; Gastauftritt: Hans Hutzel (Akkordeon) - erheiterte - Mit freundlicher Genehmigung der Musikergilde - den letzten Abend.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Wache hielt der Kommandeur eine Rede. Die Rohrpost bemüht sich um den Originaltext, damit auch alle Wächter ihr Glas heben können, die nicht anwesend waren.
Wir danken besonders Huitztli Pochtli für das bewundernswerte Engagement in der Küche! Ohne ihn hätte das Treffen deutlich schwerer ein Erfolg werden können.

SSS

TODESANZEIGEN:

Der Gefreite Weufolt Garnichgut (SEALS) kam bei einer Explosion in der Platanenstraße ums Leben. Aufgrund der Natur seines Todes ist keine genaue Rekonstruktion der Vorfälle möglich, jedoch kämpfte er scheinbar mit mehreren anderen Personen um eine Aktentasche, deren Schloss mit einem Sprengsatz gesichert war.


Aufgrund übelster Verleumdungen innerhalb einer Fälschung der Rohrpost bekam der Rekrut Schattenklinge einen Nervenzusammenbruch. Er wählte den Freitod durch den Strick im Taubenschlag. Die Ermittlungen laufen.


Die Wache erreichte die überraschende Nachricht, dass ein randwärtiger exzentrischer Künstler aufgrund einer Wette (1 Million bis Ende dieses Jahres) gezeichnete Giraffen sammelt. Einzige Voraussetzung: nicht von Dämonen, sondern von eigener Hand gestaltet. Wächter sollen bereits die Ehre Ankh-Morporks hoch gehalten und erste Exemplare eingesendet haben. Weitere Informationen über Semaphoren-Schlüssel: bit.ly/Azgx1

SSS

RLM

Wechsel bei IA dauert an

Die Wacheleitung hält sich in Sachen "übergangsweise Nachfolge Ohnedursts" für Intörnal Affairs bedeckt. Seit über einem Jahr ruht die Öffentlichkeitsarbeit der Abteilung. In Expertenkreisen heißt es, dass besonders Wächter niederen Rangs die Gelegenheit nutzen, halblegalen Aktivitäten verstärkt nachzugehen. "Echt? Wirklich wahr? Na, das ist doch mal DIE Gelegenheit, um so richtig die Sau rauszulassen, wenn uns eh keiner verpetzt", bestätigte Rekrut Resef.
R. Ohnedurst dazu: "IA schläft nie."

SSS

Externes

Borograwisches Mitglied der Verwaltung in Ankh-Morpork verhaftet

Der Borograwische Graf Lutzenski, Mitglied der inneren Verwaltung des Landes, und sein Sohn wurden in Ankh-Morpork aufgrund von Randale in trunkenem Zustand festgenommen, trotz seiner hohen politischen Position. Der Graf war gerade auf dem Weg nach Al-Khali, als er in Ankh-Morpork in einem Stau steckenblieb. Augen- und Ohrenzeugen berichteten, er habe gerufen, er sei ein Wipp, man solle ihn durchlassen. Nachdem man dieses nicht getan hatte, randalierte er. Die informierte Wache nahm sich des Problems an. Der zuständige Wachtmeister, der Gefreiter Bjorn Bjornson, sagte gegenüber unserer Zeitung, dass „das Recht auch nicht vor in egal welcher Weise wichtigen Personen Halt“ mache. Er und ein weiterer Wächter brachten den Verwalter für Inneres und seinen 19-jährigen Sohn auf die Polizeiwache. Wie weiter verfahren wird, ist noch nicht bekannt.
GSS

Tauss verlässt die Kaufmannsgilde

Der Sekretär der Kaufmannsgilde Jörn Tauss gab gestern bekannt, dass er plane, seinen Posten aufzugeben und den Piraten beizutreten, die ihr Unwesen bei den Braunen Inseln treiben. Dieser Schritt kam für alle Beteiligten sehr überraschend, auch für Tauss. Gegenüber unserer Zeitung sagte er: “ Ich habe mich zu diesem Schritt entschlossen, weil ich mit der Piratenphilosophie der Kaufmannsgilde nicht mehr einer Meinung war. Schon länger plagten mich Bauchschmerzen, Funktionär der Kaufmannsgilde zu sein. Es ist mir daher ein wichtiges Anliegen, der Öffentlichkeit klarzumachen, dass selbst hohe Tiere der Kaufmannsgilde nicht mit ihrer philosophischen übereinstimmen.“ Laut Insiderinformationen bekam Tauss bereits ein Angebot der Crew der Rundmeerperle. Damit ist Tauss der erste Pirat, der Mitglied der Kaufmannsgilde ist. Offizielle der Kaufmannsgilde forderten Tauss auf, seine Mitgliedschaft niederzulegen.

BBS


Hobel in Not

Morpork - Die Regierung von Ankh-Morpork hat in dieser Woche zwei industriepolitische Entscheidungen von Tragweite zu treffen oder zumindest die Weichen dafür zu stellen. Soll die Stadt den Karrenhersteller Hobel retten? Und soll sie den Händlern der Stadt Zuschüsse gewähren, um die erlahmte Kaufbereitschaft wiederherzustellen? Die Stimmen aus den Gilden und Geschäften, in denen die Unternehmer viele hundert Mitarbeiter beschäftigen, lassen erahnen: Der Volksvertreter, seine Lordschaft der Patrizier, wird in beiden Fällen, selbstredend nach genauester Abwägung, gute Worte bereitstellen oder gar die Steuern erhöhen, um die Frage eines weiteren Hilfspakets für die in Not geratene Wirtschaft zu klären. Aus den Unternehmens- und Gildenleitungen sind nur noch von dem neu gegründeten Krisen-Komitee (Witwenmacher, Schräg, Leibchen, Molly, Boggis, Palm, Bester, Vorsitz: Spottbillig) ein paar mahnende Worte zu hören. Vermutlich werden auch sie bald verstummen.


Alleine die Gilden stehen zusammen mit dem stadtgrößten Karrenhersteller in Existenznot. Eine Insolvenz des Konzerns würde mangelnde Transportmöglichkeiten für den gesamten Handel bedeuten, vor allem der Export würde hier betroffen. "Dies war und ist deren Risiko, nicht das der Regierung!", so seine Lordschaft. Eine Unterstützung sei dennoch in Aussicht gestellt worden, es bleibt jedoch abzuwarten, ob eine eventuelle Rettung ein lohnendes Zukunftskonzept verspreche.
Der unverstellte Blick zeigt: Es gibt bei beiden Oppositionen kein systemisches Risiko und keinen Grund, warum nicht ein privater Investor zugreifen sollte – bestenfalls vor einem Regierungsbeschluss.

GSS

Skandal in Ephebe

In Ephebe ereignete sich ein Skandal ungeahnten Ausmaßes. Vor drei Tagen trat die Gesundheitsministerin Ulya Faber ihren wohlverdienten Urlaub an. Doch eins hatte sie nicht bedacht. Zu ihrem Haupterfolgen zählten unter anderem, das Schonen von Ochsen durch seltenere Benutzung von teuren Ochsenkarren der Bevölkerung ihres Landes näher gebracht zu haben. Da sie aber ihren sündhaft teuren Ochsenkarren der ankh-morporkischen Marke Mercyful als Transportmittel wählte, der außerdem noch ihr Dienstwagen war und somit vom Geld des Steuerzahlers unterwegs war, gerat sie nicht gerade in ein gutes Licht. Doch all das wäre nie herausgekommen, wäre nicht ihr Wagen in ihrem Zielort, dem kleinen Dörfchen Skrund, geklaut worden. Rechtlich gesehen stand ihr die Benutzung des Dienstwagens zu, da sie das Rathaus und dem Gemeinderat besuchte und somit auch dienstlich unterwegs war. Jedoch, so meint der durchschnittliche Ephebianer, wäre das nicht nötig gewesen, denn schließlich geht dies alles ja auf Kosten des Steuerzahlers.
Dies hatte weitreichende Konsequenzen für die Ministerin. Immer öfter wurde ihr zu Last gelegt, sie hätte über ihr Tun nicht vorher nachgedacht; ein Kollege forderte sogar ihren Rücktritt. Es war tatsächlich ein sehr ungünstiger Zeitpunkt für dieses Ereignis. Die Wahlen standen kurz bevor und tun es noch immer. Der Spitzenkandidat ihrer Partei hatte sie nicht erneut mit einem Ministerposten bedacht, sollte es zu einer Wiederwahl seiner Partei kommen, was im Anschluss an diese Affäre stark zu bezweifeln ist.
Es liegt auf der Hand, dass Ministerin Faber diesen Urlaub wohl noch lange in Erinnerung behalten wird.
BBS

Er, jung, m. e. Eink., attr., tierl. sucht hübsche Wächterin f. gem. Abende u. mehr
Schiff-Reh 11111



Klatsch & Tratsch

„Achtung Achtung wichtige Durchsage“ hallt es durch das Wachhaus und das Rohrpostsystem.
Auf den Gängen wuseln viele kleine Dämonen, die alle lauthals schreien:
„Das Rohrpost-Team gratuliert im Namen der Stadtwache von Ankh-Morpork folgenden Wächtern zum Wacheläum: (Zeitraum: April bis einschließlich September)


Harry 10 jähiges
Daemon Llanddcairfyn 9jähriges
Rogi Feinstich 9 jähriges
Pismire 9 jähriges
Humph MeckDwarf 7+1 jähriges
Syllibos 7+1 jähriges
Jack Narrator 7 jähriges
Carisa v. Schloss Escrow 7 jähriges
Kanndra 7 jähriges
Arghast Breguyar 7 jähriges
Charlie Holm 7 jähriges
Valdimier Van Varwald 7 jähriges
Kolumbini 7 jähriges
Mindorah Giandorrrh 6 jähriges
Tut'Wee 6 jähriges
Magane 6 jähriges
Nyvania 5 jähriges
Thask Verschoor 5 jähriges
Rea Dubiata 5 jähriges
Olga-Maria Inös 5 jähriges
Tyros y Graco 5 jähriges
Arwan 4 jähriges
Chi Petto 4 jähriges
Lilli Baum 4 jähriges
Mimosa 3 jähriges
Huitzli Pochtli 3 jähriges
Sayadia Trovloff 3 jähriges


Möge euer Feierabend feucht fröhlich im Eimer beginnen.
Vielen Danke für ihre Aufmerksamkeit"

Und so schnell wie die Dämonen gekommen waren sind sie auch wieder verschwunden.

In den einzelnen Rohren konnte man noch ein gemurmel hören das so klang wie, "... und das nächste mal können die blöden Wächter ihren Hintern selber bewegen..."

AvG

2. Ausgabe Mechanik aktuäll

Hallo, all ihr treuen Lesenden der "Rohrpost". Na, ein Bisschen mit der Gandrasch
dreitausendundfünf geübt, seit der letzten Ausgabe? Seit neustem gibt es ja zwei weitere brandneue
Exemplare im Waffenarsenal. Obwohl, die sehen noch immer ziemlich unbenutzt aus; ich hoffe, die sind nicht nur für die Offiziere reserviert ...
Jedenfalls hatte ich mir eigentlich vorgenommen, etwas über Schwertertechnologie zu schreiben; nicht zuletzt, um gewissen Mittelverwaltern im Haus den Mund für Neuanschaffungen etwas wässrig zu machen. Aus aktuellem Anlass (ich habe zufällig einen halbwegs uninteressanten Vortrag über 'Spitze Waffen und Löcher, die sie hinterlassen' verfolgen dürfen) könnte ich aber auch etwas über Dolche schreiben.
Und das tu' ich jetzt auch. Warte mal kurz. Wo hab ich denn nur ... hey, das musst du nicht mitschreiben ... dummer Dämon! Kannst du das bitte streichen? Warum nicht? Soso. Na gut, ich hoffe, das ediert am Ende jemand raus.
Wo war ich? Lies bitte die letzten Zeilen noch einmal vor.
Nein, die davor. Musst du jeden Satz schreiben, den ich ... - na gut. Dolche. Ich war bei Dolchen stehen geblieben.
Also. Wie allgemein bekannt ist, gilt: Der Dolch (vom latitianischen „dolo“ abgeleitet, was 'Au weh!' bedeutet) ist eine kurze zweischneidige Stichwaffe mit in der Regel symmetrischem Griff. Zum fechten ist er aufgrund seiner augenscheinlichen Kürze nicht geeignet, er kann aber beispielsweise als Parierdolch oder Klingenbrecher im Kampf zum Einsatz kommen. Also ein nützliches Ding. Im Gegensatz zum ordinären Messer, das ja mehr zum Sägen, Schneiden, Streichen, Beschmieren und so weiter ausgelegt ist, ist der Dolch als klassische Stichwaffe dihsaignt. Da Dolche zweischneidig sind und in der Regel dick – denn Waffen müssen stabil sein, will heißen: was hermachen –, sind sie vergleichsweise stumpf und nicht zum Schneiden geeignet.
Aber das weiß der geneigte Leser ja bereits. Wir haben ja alle GRUND absolviert, nicht wahr? Außer vielleicht ... egal. Wo war ich?
Dolche. Richtig.
Dolche sind wie Gnome: sie können verdeckte Todbringer sein. Wegen ihrer geringen Größe, ihrer klaren Struktur, und weil sie sehr giftig sein können. Nein, bitte nimm den Vergleich mit den Gnomen raus. Jaja, schon gut. Ich werde Brag sagen, er soll's per Hand rausnehmen. Jedenfalls: Das Gift. Es kann schlicht über einen Dolch gestrichen werden. Manche Dolche sind mit einer Glasphiole, oder zumindest einer Aushöhlung in der Klinge ausgestattet, um das Gift gezielt einsetzen zu – wie meinst du das, die Tinte ist fast alle? Ich möchte aber noch ganz kurz – hey, das musst du nicht mitschreiben – ist das so. Pah! Morgen geb' ich dich zurück, Mistkröte.

SSS

Wir entschuldigen uns ergebenst bei Ayure Namida, deren Namen wir im Unterpunkt Wacheläum der ersten Ausgabe leider fälschlicherweise falsch schrieben - und zwar als Mamida. Wir sind Würmer, wir sind Würmer! Bitte verzeih uns!

BGW

Spruch des Quartals: . . . Müsste man diese Ausgabe jetzt eigentlich Zweitung nennen? . . .

Interview

- die lange erwartete Fortsetzung des Interviews aus Ausgabe 1 -

R: Sie werden häufiger mit seltsamen Fällen in Verbindung gebracht - gibt es dafür eine Begründung?
KAB: Ich bin Wächter. Wer ein langweiliges Leben sucht, sollte sich einen anderen Beruf zulegen.
R: Also ist die Verwicklung in solche Angelegenheiten ein Berufsrisiko. Ich habe mir sagen lassen, das vor allem in der Abteilung SEALS einige Wächter im Dienst gestorben sind. Ein weiterer Wächter einer anderen Abteilung wurde wegen Mordes aus der Wache geworfen. Wo sehen Sie die Gründe dafür?
KAB: Die SEALS sind Streifenwächter, das bedeutet, sie halten sich viel und oft auf der Straße auf. Deshalb sind sie für solche traurigen Zwischenfälle am gefährdetsten. Und was den Mörder betrifft - auch in der Wache gibt es leider schwarze Schafe
R: Sie sehen also nicht das Fehlen von solider Ausbildung oder schlechte Führungspersonen als Gründe sondern sagen dass es eben mal vorkommt? Haben Sie keine frischen Ideen mitgebracht diese Situation zu verbessern?
KAB: Jeder noch so gut ausgebildete Wächter ist tot, wenn ihm jemand aus einem Versteck heraus einen Bolzen in den Rücken schießt. Deshalb finde ich Ihre Unterstellung ziemlich gewagt, Frau Schnüffel
R: Ich frage nur dass, was das Volk von Ankh-Morpork und die Stadtwächter sich nicht trauen zu fragen.
Eine letzte Frage. Ihr Vorgänger war gefürchtet für seine seltsamen Trinkgewohnheiten, die er auch anderen Wächtern aufbürdete und noch immer aufbürdet. Haben Sie auch ein kleines Laster?
KAB: Nun, ein kleines Laster habe ich tatsächlich. Ich lese gern.
R: Nun, da können die Wächter ja beruhigt sein. Vielen Dank für das informative Gespräch!
KAB: Gern geschehen, Frau Schnüffel.

ABY + RED

Two - Flowers

GSS

Interview

- Feldwebel Julius von Büttling von der Palastwache erklärte sich zu einem Interview mit Chefredakteur und Lance-Korporal Braggasch Burkhardssohn Goldwart bereit. Letzterer traf sich, ob seines ersten Interviews sichtlich nervös mit dem Palastwächter im Hidepark. -

Braggasch Goldwart wartet neben einer Parkbank
Julius von Büttling setzt sich unauffällig auf die Parkbank und klappt die Times auf.
Julius von Büttling: Guten Tag. Sie sind von der Stadtwache, nehme ich an?
JvB schaut Braggasch nicht an.
BGW zuckt leicht zusammen und beobachtet den Mann auf der Bank.
Braggasch Goldwart: In der Tat. Ja. Herr Feldwebel?
JvB Psssst.
BGW Was?
JvB Es muss ja nicht gleich jeder von diesem Gespräch Notiz nehmen.
JvB seufzt.
JvB Also fragen Sie.
JvB blättert um.
BGW kratzt sich am Helm.
BGW Natürlich...
BGW setzt sich ebenfalls auf die Bank und schaut wenig überzeugend auf den See hinaus.
BGW Also: Sie sind hochrangiger Wächter im Palast, richtig?
JvB Feldwebel. Ich dachte, das wäre offensichtlich. Nennen Sie mich ruhig 'Sör'.
JvB lächelt zynisch.
BGW Nein, ich glaube nicht. Dennoch danke für dieses Interview.
JvB legt die Zeitung weg.
JvB schaut den Lance-Korporal an.
JvB schlägt die Beine übereinander.
BGW Was mich interessiert: Was ist in ihren Augen die Stadtwache?
JvBDa wir die Formalitäten hinter uns haben: Die AMSW ist ein wichtiger Bestandteil des Rechts- und Ordnungssystems der Stadt. Ebenso wie die Assassinengilde oder die Diebesgilde.
JvB schaut ausdruckslos.
BGW Das ist doch... Ich meine: Und wo sehen Sie den Unterschied zur Palastwache?
JvB Sie interessieren sich für Mechanik, wenn ich mich nicht irre? Lassen Sie mich ein Bild aus der Kommunikationstechnologie gebrauchen: Der Patrizier würde für wichtige Nachrichten nur die Klacker benutzen. Eine Nachricht per Brieftaube kann sich allerdings jedermann leisten.
BGW versucht der Metapher zu folgen.


JvB Zudem sollen Tauben schmackhaft sein, wenn ich unseren Gefreiten Windig richtig verstehe. So gesehen ist die AMSW sogar wertvoller als unsereins. Woher rührt, wenn ich fragen darf, das plötzliche Interesse für unseren, völlig anderen Aufgabenbereich, Herr Goldbart?
BGW Moment... eins nach dem anderen... Wir sind wertvoller... Weil unsere Tauben schmackhaft sind?
JvB Es ist eine Metapher. Ein Bild. Im Übertragenen Sinne. Sie sind ja nicht wirklich eine Taube, nicht wahr. Tauben sind ja auch so dumme Tiere. Ich würde Sie nie mit einer Taube vergleichen, bewahre.
BGW Nein, bin ich nicht, stimmt... Aber wir haben einige Tauben. Und auch Klacker.
JvB Soll ich ein anderes Bild versuchen, Herr Goldbart?
BGW Noch mehr Bilder von Tauben?
JvB Nehmen wir Mechanik.
BGW Es wäre mir lieber...
JvB Die AMSW ist wie ein Haufen Dietriche. Man kann damit Türen öffnen, wenn man sich vernünftig anstrengt.
BGW... wenn sie einfach sagen würden, wie es ist.
JvB Die Palastwache ist eine Brechstange aus Trollbackenkupfer. Schnell, effizient und robust. Im Übertragenen Sinne, versteht sich.
JvB zündet sich eine Zigarre an.
BGW Ich glaube, ich verstehe...
JvB Das ist gut. Glauben ist in Ihrer Abteilung sicher hilfreich.
BGW Also ist die Palastwache eine Brachialgewalt, die Dinge aufbricht, die besser mit Sorgfalt behandelt werden würden?
JvB Die Palastwache ist fähig und willens, durchzugreifen ohne Zeit zu verschwenden, die man nicht hat, statt sich mit billigen Werkzeugen herumzuärgern.
JvB lächelt.
BGW Nun, nach meinen Informationen...
BGW blättert sinnlos in den mitgebrachten Zetteln.
JvB Wie geht es dem Kommandeur? Breguyar, nicht wahr? Man sagt, er wäre gewissen Getränken zugetan.
JvB greift in die Tasche und überreicht eine flasche blutroten Wein.
JvB Ein Geschenk.
JvB lächelt.
JvB Mit den besten Grüßen von der Palastwache.
BGW ignoriert Frage und Flasche.
JvB stellt die Flasche neben den Lance-Korporal, so dass sie an ihn lehnt.



- Fortsetzung in Rohrpostausgabe Nr. 3 -

SSS + BGW

Rätsel & Co

Schwierigkeitsgrad: ●●○○○
Zum zweiten Frühstück in der Unsichtbaren Universität werden auch heute wieder reichlich Köstlichkeiten geboten. Fünf Köche aus Gennua sind allein mit den Desserts betraut. Welcher Koch bereitet welchen Nachtisch zu, wie viele Zutaten brauchen sie dafür und welche Zutat gibt den Speisen jeweils die richtige Würze?

1. Giovanni Parler verwendet für sein Dessert – nicht die Knusperstücke – Kaktusblütenextrakt.
2. Der Koch des mit achatener Seealge verfeinerten Lecker-Schmecker ist nicht Susi Quirmer.
3. Für die mit 4 Zutaten hergestellten Goldtaler wird keine getrocknete Entengrütze verwendet.
4. Henri Sombre braucht nicht genau fünf Zutaten für sein Dessert.
5. Jean Olivier macht den Paseldorfer Pustekuchen.
6. Die wenigsten Zutaten werden für den Nachtisch mit der gemahlenen Palmrinde benötigt.
7. Susi Quirmer braucht sechs Zutaten.
8. Giovanni Parler bereitet die Speise mit den meisten Zutaten zu.
Köche: Tomaso Fusion, Jean Olivier, Giovanni Parler, Susi Quirmer, Henri Sombre
Gerichte: Gennuanischer Wind, Goldtaler, Knusperstücke, Lecker-Schmecker, Paseldorfer Pustekuchen
Anzahl d. Zutaten: 3, 4, 5, 6, 9
Besondere Zutat: achatene Seealge, Eselspfeffer, gemahlene Palmrinde, getrocknete Entengrütze, Kaktusblütenextrakt

KMS

Kreuzwortsuchrätsel

Die Lösungsworte sind im Buchstaben-Wirrwarr zu finden (vorwärts, rückwärts, diagonal, horizontal, vertikal) und dann in das Kreuzwortgitter einzutragen. Die Zahlen in Klammern geben dabei an, wie viele Buchstaben das gesuchte Wort enthält.

KMS

Rätsel & Co

Lösung des Kreuzworträtsels aus Ausgabe 1:


KMS

Lösung des Logik-Rätsels aus Ausgabe 1:

Die richtige Antwort lautet: Im Jahr der Ziegenmolke

Lösungsweg:
Der Wurf-Fladen ist aus Überwald, da er am wenigsten Geld bringt (Hinw.7/3). Deshalb kann er auch nicht aus dem Jahr des kreischenden Geziefers stammen (2).
Die Kampfsemmel wurde nicht im Jahr der hungernden Hyäne gebacken, da sie aus Lancre stammt (1), das aus dem Jahr d. Hyäne jedoch aus Llamedos (5). Sie kann daher auch nicht am teuersten sein (6).
Da das 5000 Dollar teure Brot aus dem Jahr des kreischenden Geziefers stammt (2), kann es ebenfalls nicht aus Llamedos sein. Dieses ist also 7500 Dollar wert und muss das Beil-Baguette sein (4/5). Daraus ergibt sich, dass die Kampfsemmel aus Lancre 5000 Dollar bringt und im Jahr des Geziefers gebacken wurde.
Das Krustenbrot stammt also aus dem Jahr der Ziegenmolke.

KMS

- Wie immer bekommt derjenige, dessen Antwort als erste beim Chefredakteur der Rohrpost eingeht, eine der berühmten Rote-Beete-Knollen Leutnant Ohnedursts. Auf die Rätsel der Ausgabe 1 folge keinerlei Reaktion, so dass sich besagte Knolle eines etwas längeren Lebens erfreuen konnte. -

BGW

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