Gesättigte Fette

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von Gefreite Clara Bienchen (SUSI)
Online seit 22. 02. 2002
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Ein Schönheitswettbewerb soll in der Trommel statt finden, doch da verschwindet die Moderatorin und noch dazu ist Clara Bienchens Kaninchen abgehauen.

Dafür vergebene Note: 13

Huch!
Was ist das?
Wer bist du?
Warum stehst du mir im Weg?
Oh, ah... ich sehe schon...Moment....ich weiß was das ist, ich weiß es, es fällt mir gleich ein.....ein Tischbein, ja genau, das Bein eines Tisches....
Was ist das für ein Geräusch?
Wer kommt da?
Ich hör dich, ich kann dich hören,...komm raus ...wer bist du?
Oh, nein, es ist sicher ein Monster, ja eine böses, sabberndes Monster, mit schwarzen Flecken auf weißem Fell und widerlich, gemeinen Augen und es ist gekommen um mich zu zerquetschen um dann genüsslich meine Eingeweide zu verspeisen, genau wie damals, aber da konnte ich mich noch retten, was soll ich nun tun?
Alles was ich habe ist dieses Tischbein.
Hilf mir Tischbein!!!
Es kommt näher, was soll ich tun?
Am besten ich mache mich unsichtbar, ja genau, am besten ich mache mich unsichtbar.....
Da kommt es, da ist es, es-.....oh, es ist nur Mama.......ein Glück, sie hat das Ungeheuer bestimmt verscheucht....
Nein, Mama, jetzt nicht, ich muss erst mal mit dem Schock fertig werden, ich brauche eine ruhige Minute bitte....
...verflixt...jetzt hat sie mich doch hoch gehoben....
Mit wem redet sie da?
Mit wem redest du Mama?
Oh, der sieht böse aus, bestimmt will er uns alle umbringen...ja, das will er...ich muss hier weg, ich muss weg,
Ah, aber es ist so hoch, furchtbar hoch...oh Gott, oh Gott....
Nein, Mama nicht loslassen, nein!
Ah ich falle, ich werde sterben, ich werde sterben, ich werde sterbeeeeeeeeeeeeen....


Clara sah hinunter auf das schwarze Wollknäuel, das einen Augenblick stehen blieb und sich dann schüttelte.
"Warum kann ich ihn nicht mit nehmen?" fragte sie.
Fähnrich Humph Meck Dwarf schaute ebenfalls hinunter, er sah ein ziemlich wirr, guckendes Kaninchen, mit zerfransten schwarzen Haaren und irgendwie hatte er das Gefühl es würde einen Plan ausbrüten, um jemanden los zu werden, um IHN los zu werden.
"Nun, er ist nicht besonders zurechnungsfähig." erklärte Meck Dwarf.
Eigentlich, traf das auf alle Kaninchen zu und eigentlich auch auf alle anderen Wesen, aber Muckel war ein spezieller Fall, als er damals von Dietrus Krzbanke (Claras Vater) aus einem Zylinder gezogen wurde, hatte er nicht nur die falsche Farbe, sondern auch ein Bewusstsein bekommen, das dem eines Menschen ähnlich war, jedoch war es nicht ganz genau so.
Er hatte genug Bewusstsein, um paranoid zu werden. Denn mit dem Bewusstsein, kommt die Erkenntnis, das man sterben kann, dies ist leichter zu ertragen, wenn man über einen Meter groß ist, ein Gehirn hat das (bei einigen) Dinge erdenken kann, wie Äxte, Schwerter, Kanonen und andere Waffen, und genügend Ablenkung in der Welt findet.
Ist man jedoch mit einer Größe, von etwas über 30cm gesegnet (und selbst das nur, wenn man auf den Hinterbeinen steht) , hat keine Greiforgane und ein Gehirn, das gerade mal heraus findet in welcher Ecke man als letztes sein Geschäft erledigt hat, so kann die Erkenntnis des eigenen Todes sehr erschreckend und (in Muckels Fall) verstörend sein.
Wie alle Tiere, hegte Muckel, keine Hassgefühle oder Angst, gegen das Wesen, das ihn ernährte und das er schon von klein auf kannte: Clara Bienchen bzw. früher Clarinette Hinterholz, der Name spielte für Muckel keine Rolle, in seinen Augen, war sie Mama.
Wie alle Tierbesitzer, hegte Clara einen Beschützerinstinkt und eine Art Muttergefühl für ihr Kaninchen, auch, wenn sie oft bestritt ihn auch nur zu mögen und manchmal sogar sagte, sie wolle ihn gar nicht bei sich haben, aber er folge ihr ja dauernd, für sie war er so etwas wie, ihr Kind.
Und nun durfte sie ihr Kind nicht mitnehmen.
Fähnrich Humph Meck Dwarf und Rekrutin Clara Bienchen, standen in Claras Wohnzimmer und warteten auf Spieß Atera, die gegangen war um Claras Abort zu benutzen, offensichtlich hatte sie sich daran erinnert, wie der Verdauungsvorgang vor sich ging und mußte das nun gleich ausprobieren.
Ein paar der anderen Wächter hatten sich vor dem Haus platziert um zu rauchen, denn Clara verbot diese Tätigkeit in ihrer "Wohnung", ihre Wohnung, war eine Dachstube, nicht besonders groß, aber gemütlich und Zombies brauchten eh nicht viel Platz. Eigentlich, konnte ihr Zigarettenqualm nichts anhaben, schließlich war sie schon tot, aber sie verabscheute den Gestank.
"Ich kann ihn unmöglich hier alleine lassen, er bekommt Angst allein." sagte Clara besorgt.
Humph sah das zitternde Kaninchen an, so weit er das beurteilen konnte, hatte Muckel immer Angst.
"Kennst du denn niemanden, der auf ihn aufpassen würde?" fragte der Fähnrich.
"Nun, vor meiner Mutter hat er Angst und fängt an sich am Ohr zu kauen, und meine Freunde...ähm...die sind...beschäftigt."
Das war keine Ausrede, verwendet um nicht den Eindruck zu erwecken keine Freunde zu haben, es war die Wahrheit, ihre Freunde waren beschäftigt, meistens mit Versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Meck Dwarf nickte.
Eigentlich ging ihn das nichts an und es interessierte ihn auch nicht wirklich, was mit dem Kaninchen war, aber aus irgend einem Grund wollte er das "Problem" lösen. Es musste an der langweiligen Warterei liegen.
"Nun, Rekrutin Korund wird nicht mit uns kommen, da sie, wie du ja weißt, nicht besonders...ähm...angenehm auf Untote reagiert." sagte er.
"Du meinst sie könnte? Würde sie denn?"
"Natürlich solltest du...nein..jemand sollte sie erst einmal fragen, oder beauftragen." meinte Humph.
Flavia Korund, wurde zu einem edelsteinartigen Wesen und immer fetter und fetter, wenn sie einen Untoten antraf, nur die Götter wussten warum. Clara hatte keine Ahnung, wie sie in Wirklichkeit aussah.
Aber sie wusste, dass Flavia eine vertrauenswürdige Person war, deswegen hätte sie nichts dagegen Muckel der Rekrutin anzuvertrauen.
"Ich denke, ich werde es zu ihrem Auftrag machen, ja, sie soll auf Muckel aufpassen, das könnte ihre Geduld schulen, wir nehmen das Kaninchen mit auf die Wache, dann kann Flavia nebenbei auch noch arbeiten." verkündete Humph, ihm war wirklich langweilig.
"Oh, das ist gut, vielen Dank Sir."
"Schon gut Rekrutin, schließlich können wir keine Ablenkung gebrauchen heute."
Die Wache hatte den wichtigen Auftrag erhalten, an diesem Tage in der Trommel für Ordnung zu sorgen, dies war normaler Weise ein Hoffnungsloses Unterfangen, doch heute sollte dort die Creme de La Creme von Ankh-Morpork erscheinen, denn es fand eine Schönheitswettbewerb statt, den niemand anderes als die berühmte Opernsängerin Claudelia Schippel moderierte. Dafür waren so viele Wächter, wie möglich beauftragt worden.
Niemand wusste genau, warum man sich für dieses Ereignis ausgerechnet die Trommel ausgesucht hatte, doch man munkelte, es würde mit Claudelias Freund und Vampir, Herrn Malus zu tun haben, der es wohl gerne schäbig mochte.
"So dann komm mal her Muckelchen." Clara näherte sich dem hastig hin und her guckenden Kaninchen, das wieder einmal versuchte sich unsichtbar zu machen *. Sie griff es und hob es auf ihren Arm.
Die Tür zum Abort öffnete sich und eine sichtlich erleichterte Atera trat ins Zimmer.
"Ach, ja, ich hatte ganz vergessen wie befreiend das sein kann. Wollen wir?" die Zombiefrau schritt auf den Ausgang zu, Humph nickte und alle drei (bzw. vier) verließen die Dachstube.

Ich mag das nicht, nein, ich mag das nicht, all diese, all diese....Menschen...was wollen die....?
Da ist einer und da und da....und da auch...oh, nein, sie haben uns umzingelt, Mama!
Sie werden uns fressen, siehst du das denn nicht?
Wo hin gehen wir?
Sie haben dich hypnotisiert stimmts?
Bestimmt, bringen sie uns jetzt in einen alten dunklen Keller, wo sie uns in Leder einkleiden, uns einen roten Gummiball ins Maul stopfen und schreckliche, SCHECKLICHE Dinge mit uns tun werden, so etwas wie "Fang das Kaninchen" oder "Steck dem Kaninchen die Karotte an" werden sie spielen...oh NEI-IEHN!
MAMA!!!
Was soll ich nur machen?
Ich bin nur ein armes, hilfloses, kleines Kaninchen...oh, warum ausgerechnet ich?
Was hab ich getan?


"Warum zappelt er so?" Flavia sah das Kaninchen misstrauisch an, welches inzwischen auf Meck Dwarfs Arm war, was es jedoch offensichtlich nicht wollte.
"Nun, er ist ein wenig...eigensinnig...ja, ja genau...."erklärte Humph der Rekrutin.
"Und das ist meine Aufgabe? Auf ein Kaninchen aufpassen?" fragte Flavia.
"Richtig. Gibt es da ein Problem?" Meck Dwarf sah sie streng an.
"Nein, nein überhaupt nicht Sir. Das werde ich wohl noch hinbekommen..."
"Ja, nun, das hoffe ich... wie gesagt, er ist ein wenig eigen." sagte Meck Dwarf und versuchte das zappelnde Kaninchen fest zu halten, was er auch noch weitere zehn Sekunden lang schaffte, dann landete Muckel wieder auf dem Boden und hoppelte unter einen Stuhl.
"Also, ...muss ich irgendetwas beachten?" fragte Flavia, ohne den Blick von dem zitternden Kaninchen zu wenden.
"Ja, lass ihn nicht raus und pass auf, dass er nichts anknabbert..."entgegnete der Fähnrich.
"Und wenn er mal ...du weißt schon....für kleine Häschen?"
"ES IST EIN KANINCHEN!" kam ein Schrei von der anderen Seite der Tür, Clara hatte draußen bleiben müssen, unverständlicher Weise war Flavia nicht sehr erfreut, wenn sie plötzlich fast durchsichtig und 764 Kg schwer wurde.
"DANN NIMMST DU EINEN KLEINEN KARTON FÜLLST IHN MIT SAND UND STELLST IHN UNTER DEN SCHREIBTISCH!" fügte Clara noch hinzu.
"Oh, gut, dann ist alles geklärt denke ich..." Flavia wandte den Blick vom Kaninchen ab und dem Fähnrich zu.
Humph nickte.
"Gut, gut, dann werden wir jetzt gehen." Damit begab er sich zur Tür.
"Viel Spaß!" rief Flavia ihm hinterher.
Sie hörte wie die anderen Wächter das Gebäude verließen, jetzt war sie allein, nun fast allein.
Sie ging auf den Stuhl zu und beugte sich vor:
"Na du, komm da raus, na komm..."

Oh Gott! Ich werde sterben, ich bin sicher!

-

Es gibt Menschen (bzw. Trolle, Zwerge, Vampire...) die einem von weiter Ferne schon ins Auge stechen (bildlich gesprochen), Claudelia Schippel war eine von ihnen. Doch leider keine von denen, die angenehm auffielen. Man konnte aus dem Grunde nicht an ihr vorbei blicken, weil es, sobald sie da war, keinen Platz mehr für andere Dinge gab, auf die man seine Augen hätte lenken können.
Ja, sie war fett, oder besser das Fett war sie, es schwabbelte überall an ihr herum, sie war praktisch immer in Bewegung, oder besser ihr Umfang war immer in Bewegung, wo immer sie hinging wichen die Leute ihr aus (es ist wohl kaum nötig zu erwähnen, dass sie einen WEITEN Bogen machten), aus Angst die Erdanziehungskraft könnte plötzlich stärker werden und Claudelia würde auf sie drauf fallen.
Nun hätte man denken können, das Claudelia deswegen sehr bedrückt sei, aber das war sie keines Wegs, sie liebte ihre Figur, obwohl Figur eigentlich die falsche Bezeichnung ist.
Sie liebte ihren Körper und davon gab es viel zum lieben. Es hätte nur einen Grund für sie gegeben dünner zu sein, man würde es ihr dann besser ansehen, wenn sie zunahm.
Aber warum hätte sie abnehmen sollen?
Es gab viel mehr Leute die dünn waren, als Leute die so fett waren wie sie. Und damit war Claudelia besonders, wenn auch bloß besonders fett.
Und sie war eine berühmte Opernsängerin, allerdings hatte sie sich schon vor einigen Jahren zur Ruhe gesetzt, auch wenn böse Zungen behaupten man könne in der Oper nichts verdienen, Claudelia hatte durchs Singen ein Vermögen angehäuft. Obwohl ihr letzter großer Erfolg schon einige Jahre her war, schien sie immer noch beliebt zu sein, schließlich hatte man sie als Moderatorin für den Schönheitswettbewerb in der Trommel gewählt.
Sie hatte das Geld zwar nicht nötig, aber sie liebte es im Mittelpunkt zu stehen. Und sie stand IMMER im Mittelpunkt und gleichzeitig bildete sie die erste und zweite Schicht um den Mittelpunkt herum.
Früher hatte sie auf riesigen Opernbühnen gestanden, nun stand sie auf der vergleichsmäßig kleinen Bühne, in der Trommel.
Das Holz knarrte.
"Ahlso hich wheiß nicht hob da-has hier, da-has rhichtigeh führ mich hist." hauchte sie.
Sie war immer bemüht zu hauchen, aus irgendeinem Grund glaubte sie, es würde sie attraktiver machen, nun wenn sie mehr Minzebonbons zu sich genommen hätte, wäre das vielleicht der Fall gewesen.
"Vertrau mir Delia, es wird dir gefallen, die Leute hier werden dir zu Füssen liegen."
Das war Mudor Malus, Verlobter, Manager und hauseigener Vampir von Claudelia. Er war ein dürrer, hochgewachsener Mann, mit roten Haaren und froschgrünen, kleinen Augen, vor denen sich eine Runde Brille breit machte und natürlich war er nicht gerade ein gebräunter Typ.
Doch er war nicht gefährlich, nun jeden Falls nicht auf die übliche Art gefährlich, die man von Vampiren erwartet, er war ein "Blutsauger", er hatte seine Gier auf Blut in eine Gier auf Geld umgewandelt Dies war wohl der Grund weshalb er sich überhaupt mit Claudelia abgab, auch wenn er es bestritt, wann immer er konnte.
"Nhun, whenn duh mheinst, Lhiebsther."
Claudelia, bewegte sich zur Mitte der Bühne und probte ihre Eröffnungsrede, die ebenso lang wie langweilig war, eben wie alle Reden und deswegen hier nicht zitiert wird, um vorzeitiges Einschlafen des Lesers vorzubeugen.**
Doch Claudelia kam so wie so nicht dazu die Rede zu Ende zu bringen, sie wurde von der aufschlagenden Tür und dem Gewirr aus Stimmen unterbrochen. Welche natürlich den Mitgliedern der Wache gehörten.
Wie jede empörte, reiche Frau, sog Claudelia scharf Luft durch ihre Nase, so dass sie sich aufblähte und sah die Störenfriede von oben herab an.
"Ah, die Wache!" rief Malus in einem Tonfall, der wohl dazu bestimmt war freundlich zu sein, aber er wurde seiner Bestimmung nicht ganz gerecht.
Der Vampir ging auf die nun verstummten Wächter zu und grinste unsympathisch.
"Also, wer ist Kommandeur Rince?" fragte er und sah dabei Meck Dwarf an, der direkt vor ihm stand.
"Ähm, der Kommandeur ist..." begann er.
"Ah du bist Rince? " sagte Malus hastig
"Ähm, nein ich bin Meck Dwarf der..." begann Humph erneut
"Ah ja schön, schön, Kommandeur Meck Dwarf auch gut." sagt Malus.
"Also eigentlich..."begann Humph wieder.
"Hich hoffe sieh , beherrschehn hihren Johb guht." hauchte es von der Bühne her.
"Oh, darf ich vorstellen, das ist Claudelia Schippel, die große, berühmte Opernsängerin." stellte Malus seine Verlobte vor.

-

Ich muss noch einmal schweren Einspruch einlegen, dies ist ganz sicher nicht meine Bestimmung. . .nein, nein...
Ach, wenn ich das hier überstanden habe brauch ich ganz sicher eine Therapie.......


"Ja, das ist ein hübsches Muckel. Sieht so lieb aus jetzt."
Flavia hatte nicht besonders viel zu tun alleine in der Wache, es war ein ziemlich ruhiger Tag und so hatte sie all ihre Kreativität an dem Kaninchen ausgelassen, welches mit einem Blick aus Entsetzten, Genervtheit und der allgegenwärtigen Paranoia, auf dem Tisch vor ihr hockte. Es war über und über mit kleinen Schleifen und buntem nicht identifizierbarem Kram geschmückt und es sah gar nicht glücklich aus. Eine große, rosa Schleife hielt die Löffel zusammen und das immer noch zottelige Fell quoll überall unter der Dekoration hervor, es sah nicht besonders hübsch aus, man hätte noch nicht einmal von niedlich reden können, es war einfach nur bescheuert.
Aber Flavia mochte ihr Werk und betrachtete es zufrieden.
"Irgendetwas fehlt noch..."
Sie erhob sich und ging im Wachhaus herum, auf der Suche nach dem noch fehlenden Kitschobjekt.

Wenn ich mich bloß bewegen könnte.... dann könnte ich raus laufen, Hilfe holen... dieses Wesen da muß weggesperrt werden...es ist geisteskrank, völlig wirr...wer weiß, was es noch mit mir tun wird?
Was...was, was macht es da?
W-was ist das..das das sieht n-nicht gut aus, nein, bleib weg von mir NEIN!
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!!!!!!!!


-

"...und die Hintertür?"
"Alles dicht Sir."
"Dicht?"
"Dicht bewacht, Sir!"
"Dicht bewacht?"
"Nun, ähm, ausreichend von Wächtern gesichert Sir."
"Oh, nun, gut....dann...und ihr seid übrig, ja?"
Der Fähnrich blickte auf 5 Wächter vor ihm, die recht hilf- und tatenlos herumstanden.
Unter ihnen die drei Gefreiten Al Nasa, Nemod und Bienchen, letztere schien etwas nervös zu sein.
"Gefreite Bienchen! Würdest du BITTE auf hören an deinem linken Auge herum zu spielen, es sieht, ..eklig aus..."
"Entschuldigung Sir, aber ich ...ich....sollte ich nicht vielleicht mal kurz ins Wachhaus gehen um..."
"Nein," unterbrach sie Meck Dwarf .
"Ich bin sicher deinem Kaninchen geht es gut, und Korund...nun sie hat mal in Überwald gewohnt, bestimmt...ich bin sicher sie .....ach, ein Kaninchen wird ihr schon keine Probleme bereiten." meinte er, es klang nicht sehr überzeugt.
"Also, die Damen werden nun bald eintreffen, ich schlage vor ihr, ähm, geht zu Fräulein Schippel und, nun, bewacht sie erst mal."
5 Stimmen antworteten: "Ja, Sir!"
Clara Bienchen folgte den anderen schlurfend zu Claudelia Schippels Kabine, welche sich als ein kleines Hinterzimmer entpuppte and dessen Tür jemand einen armseligen, gelben Stern gemalt hatte.
Das Innere hatte man mit bunten Samttüchern, Kissen, einem Sofa, einem großen Spiegel und einem Tisch ausgestattet, vor dem Claudelia auf einem kleinen Hocker Platz genommen hatte.
Sie lächelte die Spiegelbilder der Wächter an, als diese das Zimmer betraten.
"Ahh, dihe Wache, wihe schöhn."
Dragor Nemod, der ganz vorne stand, versuchte sich möglichst dezent die Nase zuzuhalten.
"Ähm, ja Fräulein Schippel, wir sind beauftragt worden uns um deine Sicherheit zu kümmern." erklärte Clara, die unfreiwillig nach vorne geschoben wurde, sie war ein Zombie ihr machte kein Geruch etwas aus (mit Ausnahme von Zigarettenqualm).
"Oh, dahnn mühßt hihr jah , eihne gahnz besohndere Truhppe seihn." hauchte Claudelia unter einem freundlichen Lächeln hervor.
"Nun, so könnte man es sagen, ja." gab Clara zu.
"Hmm, duh dah, jah, duh! Geh und hol mir etwas Wasser bitte, und du da, hol mir eine heiße Wurst, du und du, geht vor die Tür und bewacht sie gut und sagt bescheid, wenn die anderen kommen," befahl Claudelia und hatte sich kurzzeitig von ihrem Hauchen getrennt.
"Und du," sie sah Clara freundlich an. "Bleib hier und hilf mir bei der Wahl meines Kleides."
Die Rekrutin rang sich eine gequältes Lächeln ab, sie hatten schon alle recht, Wächter zu sein, war kein Zuckerschlecken.

-

Ich schaff es, ich schaff es, ja, ich schaff es...ich hab es schon geschafft mich trotz dieser, dieser Dinger zu bewegen jetzt werd ich es doch irgendwie schaffen hier raus zu kommen....

"Wo bist du denn, Hasi? Na, komm schon, ich tu dir doch nichts, ich will dich nur etwas verschönern."
Flavia schlich gebückt durch den Raum und versuchte irgendwo etwas Kaninchenhaftes zu entdecken.
Muckel, war einfach geflohen, es war eigenartig, und sah ziemlich komisch aus, als das Kaninchen sich mit so viel Schleifen und Schmuck auf dem Leib, das es fast das doppelte des eigenen Körpergewichts heben mußte, nach vorne schmiss. Flavia hatte den Eindruck gehabt, als hätte es sich kurz vorher konzentriert um alle seine Kräfte zu sammeln. Es stieß mit dem Kopf genau gegen Flavias Kehle, wodurch diese zwischenzeitlich unter Schock stand, dann hechtete das Tier kopfschüttelnd davon und war nun in einem der Schatten verschwunden.
Doch hatte Muckel bei seinem Fluchtmanöver, einige der Kitschgegenstände verloren, welche nun eine bunte Spur über den Boden zogen und dieser folgte Flavia.
Sie endete an einer mit etlichen Papierstapeln vollgepackten Ecke.
Flavia beugte sich noch etwas weiter runter.
"Na-ah? Wo ist denn das kleine Hasilein?"

Oh, nein, es ist da... es hat mich, jetzt ist alles aus, ich könnte mich unsichtbar machen, aber, diese verdammte Schleife würde mich verraten... verflixt, ich muss hier irgendwie raus....

Zwei schwarze Ohrenspitzen ragten aus einem Haufen Akten hervor und Flavia lächelte als sie sie sah.
Sie streckte die Hand danach aus und wollte gerade zupacken, als ein zu allem entschlossenes Kaninchen mit einem mehr oder weniger gut gezieltem Sprung auf sie zu schoss, die Wächterin konnte sich noch rechtzeitig ducken, ehe eine schwarze Pfote ihr Auge treffen würde.
Sie drehte sich um und sah wie Muckel geradewegs auf die Tür zu hielt.

Ich schaff es, ich schaff es...

Er beschleunigte, senkte den Kopf, legte die Ohren an, sprang und hatte Schmerzen.

Ich schaff es nicht...

Flavia eilte zu dem benommenen Kaninchen und hob es behutsam auf.
"Och, hat das kleine Hasilein sich weh getan? Na, Tante Flavia kriegt das schon wieder hin!"
Sie lächelte zufrieden und trug Muckel, der ausnahmsweise einmal nicht zappelte, zum Schreibtisch zurück.

Verdammter Mist.....

-

"Und, wie ist es mit dem hier?"
Claudelia Schippel stand in der Mitte des kleinen Raumes und trug ein purpurnes Kleid mit einem Ausschnitt so groß wie Claras ganze Person. Es war bereits das Zehnte und jedes mal stellte sie die selbe Frage und jedes Mal fand Clara die selbe Antwort, welche sie allerdings nicht aussprach.
"Es ist....nett...doch...aber ich fand das blaue besser, es...ähm...passt besser zu...deinen Augen?"
sagte sie vorsichtig.
Sie fand das blaue Kleid wirklich besser, allerdings, hatte es nichts mit Claudelias Augen sondern, mit der Tatsache nicht vorhandener Schlitze und Ausschnitte zu tun und es hatte lange Ärmel.
"Hmm...aber macht es mich nicht ein wenig...fett?"
Diese Frage verwirrt jeden, wenn sie von einem Menschen gestellt wird, der etwa 1Meter 70 groß war und mindestens 700 kg wog, genauso gut hätte sie fragen können, ob sie Zwei Hände hatte.
Der Vergleich mit der berühmten Wurst in der Pelle, hätte in diesem Fall nur unter besonders gnädigen Bedingungen umschrieben, wie Claudelia aussah.
"Nun, ..äh....nein...es macht dich nicht fetter." antwortete Clara und hoffte Claudelia würde nicht mit einer Frage wie.: "Wie meinst du das fettER?" reagieren.
Aber sie sollte überrascht werden denn Claudelias Reaktion war ein etwas enttäuschtes: "Tja."
Wie bereits erwähnt hatte Claudelia keinerlei Probleme mit ihrem Umfang, andere Wesen hatten das allerdings schon, was eigenartig ist, aber durchaus üblich. Es ist sehr oft so, dass dem Betroffenen seine Eigenheit weitaus weniger peinlich ist als den Umstehenden.
Dies ist das beste Beispiel, Claudelia ist es egal wie fett sie ist, nein sie mag es sogar so, während sich Clara dafür schämt ihr ins Gesicht zu sagen, das Claudelia in einem Kleid fett aussieht. Nun, es ist wohl bereits klar, dass Menschen (oder wie in diesem Fall, Zombies) nicht unbedingt die logischsten Wesen sind, auch wenn sie das gerne behaupten, nun jeder braucht Träume, nicht wahr?
Clara saß etwas unbequem und ziemlich angespannt auf dem kleinen Hocker vor dem improvisiertem Schminktisch und versuchte erneut nicht hinzusehen, als Claudelia ein weiteres Mal die Garderobe wechselte.
Gerade hatte Claudelia sich das 11te "Kleid" übergequetscht, da klopfte es an der Tür, hastig stieß Clara ein "Herein" hervor.
Eine gestresst wirkende Atera steckte den Kopf hinein.
Nachdem sie einen verwunderten Blick auf Claudelia geworfen hatte, sah sie zu Clara.
"Wir werden alle im...Saal.. gebraucht, Herr Malus will irgendetwas mit uns besprechen."
Und dafür musste ich meine Pause unterbrechen, fügte sie in Gedanken hinzu.
Clara sprang sofort auf.
"Tja, wirklich schade, ich...ich muß dann" sie grinste Claudelia an und schlurfte zu Atera hinüber.
Claudelia seufzte.
"Das tut er immer, er beansprucht das ganze Personal für sich.." meckerte sie und bemühte sich imaginäre Falten in ihrem Kleid glatt zu streichen.
"Personal?" schnaufte Atera.
Clara hielt ihre Kollegin, sanft am Arm fest, diese schnaufte noch einmal und ging dann hinaus.
Claudelia sah den Wächterinnen nach, dann warf sie einen bedrückten Blick auf ihr Spiegelbild.
Sie seufzte.
Sie sah zu den auf dem Sofa verteilten Zelten und seufzte erneut.
Eine völlig neue Gardarobe hatte man ihr geschickt, alles Unikate, aber irgendwie war keines der Kleider etwas neues für sie. Claudelia hatte in ihrem Leben bestimmt schon über 200.000 Kleider getragen, und etliche Veranstaltungen besucht, ob als Moderatorin oder als Gast. Vielleicht, war das gut so, vielleicht waren 200.000 Kleider noch nicht genug, vielleicht würde sie an diesem Abend auf der Bühne wieder genau so einen Rausch haben wie bei ihren ersten Auftritten, ja vielleicht würde alles besser werden, heute.
Sie sah noch einmal in den Spiegel.
Nein.
Nein, diese Welt war ausgeschöpft für sie.
Und noch ein letzter Seufzer.

-

Besorgniserregend.
Das wuschelige Kaninchen saß einfach nur da und rührte sich nicht einen Zentimeter, was an dem Umstand liegen mochte, dass ein riesiges Tuch gefüllt mit viel Eis auf seinem Kopf thronte, trotzdem fand Flavia es äußerst besorgniserregend. Die Wächterin hockte vor dem Tisch und begutachtete Muckel kritisch.
"Hmm...warum kannst du auch nicht sprechen? Ach, du armes kleines Ding..."

Ich erfr-fr-fr-iere, hi-hi-hier...

"Oh, du zitterst ja, hast du so große Schmerzen?"

I-ich k-kann meinen K-kopf nicht mehr f-f-fühlen...

"Am Besten ich hol noch etwas mehr Eis."

W-wohin g-g-g-geht es? O-oh nein, e-es w-w-w-wird b-bestimmt n-noch m-mehr, sch-schreckliche Dinge a-aush-hecken...

"Verflixt, wir haben kein Eis mehr, was mach ich denn jetzt?"
Flavia lies sich auf einen Stuhl fallen und sie sah sehr hilflos aus.
"Tja, da gibt es wohl nur eines, ich muss irgendwie mir Clara reden, aber wie ich kann doch das Wachhaus nicht einfach so verlassen, was ist, wenn verzweifelte, hilfesuchende Opfer hier rein kommen?"
Sie schaute sich nach etwas um, dass ihr möglicherweise aus dieser verzwickten Lage helfen könnte, doch sie fand nichts, nun, jedenfalls nichts Hilfreiches.
Sie gab einen Seufzer von sich und erhob sich dann.
"Nützt nichts, Muckel, wir müssen jetzt zu deinem Frauchen!"
Damit ging sie auf das halb erfrorene Kaninchen zu und hob es hoch.
"Das Eis lass ich wohl lieber hier..."

Ah, das tut gut....wohin gehen wir? Wohin bringt es mich?
Das-das ist die Tür, es geht raus...ha, das ist meine Chance, meine Chance..
.

Flavia trat hinaus und hatte Mühe, das nun wieder heftig zappelnde Kaninchen fest zu halten, es wurde immer wilder und schließlich war alle Mühe vergebens und Muckel plumpste auf die Straße.
Flavia bückte sich, um ihn wieder aufzuheben, aber Muckel, dessen Kopf inzwischen wieder aufgetaut war, zischte zwischen ihren Händen hindurch und verschwand in einer Gasse.

Ich bin frei, ich bin frei....Ich muss Mama finden...

"Verdammter Mist!"

-

Nicht noch einmal, bitte nicht noch einmal!
Clara und die anderen Wächter standen im Saal der Trommel und hörten sich Malus’ Anweisungen an, zum 6ten Mal in Folge, am Anfang sollte es wohl nur eine Art Gag von ein paar Gefreiten, sein ständig zu sagen: "Ähm, tut mir leid, das hab ich jetzt nicht ganz verstanden."
Aber inzwischen, hatten sich alle gegenseitig so verwirrt, das die meisten tatsächlich alle Anweisungen vergessen hatten.
Clara langweilte sich, irgendwie, hatte sie sich diesen Tag etwas aufregender vorgestellt.
Und sie konnte Malus Anweisungen bereits auswendig, allerdings hatte sie das Gefühl, das er bei jeder neuen Aufzählung noch etwas hinzufügte.
Während sich nun also andere Wächter darauf konzentrierten, alles mitzubekommen, besah sich Clara mehr oder weniger gelangweilt den Vampir und stellte nach kurzer Zeit fest, das er nicht interessanter war, als das, was er von sich gab, die angestrengt zuhörenden Wächter allerdings hatten etwas komisches an sich.
"Also, ich...ähm...ich hab das noch nicht so ganz verstanden, wo sollen wir genau stehen?"
ertönte es mal wieder aus der Reihe der Wächter, als ein ziemlich aufgeregter, älterer Herr in den Saal stürmte und schnaufte.
"Du große Güte, Davidos, was ist denn los?" der Vampir wandte sich mit sichtlich falscher Sorge dem Mann zu, dessen Gesicht erhebliche Ähnlichkeit mit dem Claudelias aufwies, nur das es etwas schlanker war.
"Sie ist weg, sie-sie ist nicht da!" prustete dieser.
"Wer ist weg?" Malus hob eine Braue.
"Claudelia, mein kleines Mädchen, ich wollte ihr gerade einen Strauß frischer Blumen bringen, da sah ich es.."
"Was hast du gesehen?"
"Nichts!"
"Nichts?"
"Na, sie war nicht da, mein kleines Mädchen ist verschwunden."
Jetzt trat Meck Dwarf vor.
"Ich nehme an, du bist...?" fragte er.
"Davidos Schippel, Claudelias Vater." antwortete der atemlose Mann.
"Und deine Tochter ist verschwunden, bist du dir sicher? Nur weil sie nicht in ihrer Garderobe war?"
"Ich hab sie überall in diesem...ähm...Haus gesucht, aber ich kann sie nicht finden und sie geht doch nie alleine raus, ich meine, was sollte sie auch Draußen wollen?" entgegnete Davidos.
"Das stimmt, so lange ich sie kenne, hat sie noch nie alleine etwas unternommen, schon gar nicht in Ankh-Morpork..." bestätigte Malus.
"Ah, Ja..." murmelte der Fährich.
Davidos schien immer besorgter.
"Was ist wenn ihr etwas zu stößt? Wenn man sie überfällt? Oder schlimmer, wenn man sie ermordet!"
Er packte den überraschten Fähnrich am Mantelkragen und zog ihn dicht an sein entsetztes Gesicht.
"Du musst sie finden, Kommandeur, du musst!"
Meck Dwarf befreite seinen Kragen von den dicken Fingern des Vaters und trat ein paar Schritte zurück.
"Also eigentlich bin ich nicht der...." begann er, doch Malus erhob schon das Wort.:
"Davidos hat recht, du und deine Wächter ihr müsst Delia finden, bevor die Show anfängt, sag mal Davidos, wann kommen die Mädchen?"
Davidos starrte geistesabwesend ins Leere.
"DAVIDOS!" brüllte der Vampir.
"Hä?" brachte der Vater, langsam hervor.
"Die Mädchen, wann kommen sie her?" wiederholte Malus geduldig.
"Oh, bald-bald, ja....."lautete die recht teilnahmslos betonte Antwort.
Malus wandte sich den Wächtern zu.
"Habt ihr das gehört? Also beeilt euch!" sagte er scharf.
Meck Dwarf schnaufte genervt, dann sah er seine Wächter an.
"Okay...ähm...Truppe, ihr vier da , zurück an die Hintertür und ihr 2 an die Vordertür und ihr vor die Kellertür, Atera, Hatscha und Bienchen ihr kommt mit mir zur Garderobe, Dragor, notier dir die Aussage von Herrn Schippel, die anderen, nun, verteilt euch und versucht möglichst nichts kaputt zu machen." befahl er.
"Ja, Sir!"
Damit wackelten die Wächter fort oder blieben eben stehen, je nachdem was man ihnen aufgetragen hatte.
Clara blieb eine Sekunde lang stehen, sie hatte so ein eigenartiges Gefühl, sie schüttelte sich und schlurfte weiter.

-

Der Eimer, eine recht harmlose Kneipe, nun gegen über der Trommel ist jede Kneipe harmlos, aber diese war die Stammkneipe der Wache und somit eine der ruhigsten.
Jedenfalls war sie das, wenn die Wächter dort waren, doch heute war kein einziger Wächter dort anwesend, was die Gäste ziemlich verwirrte.
Diese ungewohnte Situation verwirrte sie in so hohem Maße, dass man beschloss einfach so zu tun als würden Wächter anwesend sein, mit anderen Worten alles war ruhig und friedlich im Eimer.
Hugo Victor war eigentlich nie ein großer Freund von Kneipen, noch vor einer Woche hätte er jeden herzhaft ausgelacht der ihm erzählt hätte, er, Hugo, würde sich an jenem Mittag im Eimer betrinken.
So etwas schien damals noch völlig ausgeschlossen, er und sich betrinken? Unmöglich.
Nun, in gewisser Weise hatte er damit immer noch Recht, zwar hatten ihn die Umstände in eine Kneipe verschlagen, doch wollte es ihm nicht so recht gelingen betrunken zu werden. Was wohl daran lag, das ihm immer kurz bevor er einen Schluck nehmen wollte noch etwas Furchtbares einfiel das er dem Wirt erzählen musste.
"Und dann!" klagte Hugo lauthals. "Und dann, erst die Katze, oh, du hättest die Katze mal sehen sollen, das ganze schöne Fell, total versengelt, weißt du wie viel das wert war?
Und alles weg, pfutsch, einfach so , unvorstellbar! HA! Hatte ich am Ende doch recht, ich hab Shelly-Mary ja gleich gesagt, schon als wir die Katze kauften, sie hieß übrigens Duechess, hab ich gesagt, Shelly, das Fell ist ja ganz hübsch aber was nützt es dir, wenn du, sagen wir einen Brannt in der Wohnung hast? Tja, und wie sich heraus stellte nützt es nichts.
Dabei sagt man doch immer Katzen wären so zäh, aber Feuer kann man nun mal doch besser mit ner alten Decke löschen als mit Duechess….oder Juggles, ach ja Juggels war ein guter Hund, aber er taucht einfach nichts, jedenfalls nicht gegen Feuer, und auch nicht gegen diesen großen Troll, oder der Wirbelsturm, nun danach kam jedenfalls die große Flut und die hat dann das Feuer gelöscht, aber hat der Hund was genützt ? Nein!
Und die Katze? Auch nicht!
Aber Pippels. Pippels hat seinen Beitrag zu unserer Rettung geleistet, schade um ihn, aber das Loch im Boot hatte nun einmal genau seine Form, was soll man machen? Außerdem, kann man Vögel doch ansonsten, eh zu nichts gebrauchen…"
Der Wirt nickte abwesend, während er einen Krug putzte, dieser Mann trank nicht viel, aber er verschüttete um so mehr während er seine Erzählungen mit den Händen untermalte und das Glas dabei nicht absetzte und so bestellte er ungefähr genauso viel, wie er redete.
Eine Zeit lang hatte der Wirt die Angst gehabt, das Hugo bald mit seiner Geschichte fertig sei, denn er kam nur allzu schnell vom verlorenen "Legt Herrn Zwiebel rein" über den Geldeintreibertroll, der den Brand legte, zum Wirbelsturm und schließlich zu der Flut, bei der das Schiff erst ein Loch bekam (gedenken wir Pippel an dieser Stelle) und dann zu schwer wurde (Shelly-Mary konnte jedoch schwimmen, strandete auf einer Insel und wird dort nun von Wilden als Gottheit verehrt, früher oder später werden sie die richtigen Götter dafür töten.), und immer, wenn er bei der Stelle als er Ankh-Morpork erreichte ankam, führte ihn irgendetwas wieder zum Anfang zurück.
Dann gab es da noch die Seufzphasen, immer wieder legte Hugo eine Pause ein um ausgiebig zu seufzen.
Er begann gerade wieder mit einer, und diese hatte wohl die Aufgabe besonders niedergeschlagen zu wirken, da wurde die Tür des Eimer laut aufgeworfen und eine Wächterin hastete hinein.
Sie eilte auf den Tresen zu und blickte sich verzweifelt um.
"Du! Wirt!" keuchte sie.
"Ja? Was darf es denn sein?" fragte der Wirt freundlich.
"Hast du irgendwelche Wachen hier gesehen?"
"Nur dich heute, du bist die erste!" sagte der Wirt, er hatte die Hoffung dass Flavia etwas bestellen wollte noch nicht aufgegeben.
"Oh…" sagte Flavia enttäuscht.
Sie sah neben sich und in das gequälte Gesicht Hugos, der erfolglos zu lächeln versuchte.
"Hier ist nicht zufällig ein schwarzes, ziemlich verstörtes Kaninchen vorbei gehoppelt, oder?" fragte sie.
"Nein, das hätte ich bemerkt." meinte der Wirt.
"Hmm, also falls es jemand findet, soll er es zur Wache bringen, ähm, es wird auch eine angemessene Belohnung geben!" sagte Flavia laut, doch das erwartete Interesse blieb aus, was konnte schon als angemessene Belohnung für ein Kaninchen gelten? Eine Wurzel? Außerdem handelte es sich um die Wache, da war nichts Großes zu erwarten, das wussten alle, alle bis auf Hugo Victor.
Er sah der Wächterin nachdenklich hinterher, als diese den Eimer verlies.
"Ein schwarzes Kaninchen, wie?" murmelte er.
Dann wandte er sich zum Wirt um.
"Wie viel schulde ich dir?"

-

"Sie sind da, sie sind da!" Dragor fuchtelte aufgeregt mit den Händen.
"Wer ist wo?" fragte Humph.
"Die Mädchen, sie sind schon da!"
"Das ist viel zu früh! Ach, verflixt." Meck Dwarf stand auf und beschloss nun die Tätigkeit der Spurensicherung zu beenden, dafür hatte er eigentlich keine Zeit aufbringen müssen, denn Claudelias "Kabine" wies einen erheblichen Mangel an Spuren auf.
"Habt ihr was gefunden?" wandte sich Dragor an die Wächter.
"Nein, nicht einmal einen Abschiedsbrief, oder Erpresserbrief …"
"Ober Bonbons." Meinte Hatscha.
"Bonbons?" Clara sah ihre Kollegin skeptisch an.
"Was denn? Ich habe Hunger und diese Claudelia scheint doch sehr, ähm, wohl genährt zu sein, da dachte ich…"
"Ja, ja schon gut, ich verstehe!" warf Clara hastig ein.
"Und was machen wir jetzt?" Dragor sah ziemlich nervös aus, was daran liegen mochte, dass er nervös war.
"Wie? Was machen wir jetzt? Na wir suchen Fräulein Schippel, was sonst?" entgegnete ihm Atera.
"Nun, a-aber, einige der Mädchen wollen sie vor der Show sehen und die Show beginnt in drei Stunden." meinte Dragor.
"Dann sagen wir ihnen eben, dass niemand Claudelia jetzt sehen kann, was sollen die schon machen?" fragte Humph.
"Nun, sie könnten unsere Existenz beenden." Gab Dragor zu bedenken.
"Was?"
"Die meisten der Mädchen, sind Töchter oder Nichten von wichtigen Leuten, zum Beispiel von diversen Assassinen und Grafen aus anderen Ländern." erklärte Dragor.
"Oh!" sagte Humph.
Und wiedereinmal kam jemand durch die Tür dieses Mal war es Wächterin Erschreckja.
"Eca, was ist denn los?" fragte Humph.
Ecatherina Erschreckja ging auf Clara zu.
"Bienchen, Flavia ist hier und sie-"
"Was ist mit Muckel?" unterbrach sie Clara.
"Nun, Muckel ist weggelaufen." berichtete Ecatherina.
"Was? Wie? Ich muss sofort zu Flavia, wie konnte sie nur….ach, mist, ich kann ja nicht in ihre Nähe sonst wird sie……." Clara stockte.
"Was ist denn?" fragte Atera besorgt.
Clara grinste hinterlistig.
"Ich glaube, ich habe da eine Idee!"
-

"Wie bitte? So etwas muss ich mir nicht bieten lassen, weißt du eigentlich wer ich bin?"
"Wieso? Wer bist du denn?"
"Ich bin…ich…- Ach, das ist doch gar nicht wichtig, aber stell dir nur vor wer ich sein könnte, ich könnte eine echt wichtige Peron sein, die sich als Zivilist verkleidet hat .."
"Ach? Bist du das denn?"
"Ich…ähm…nein..natürlich nicht, aber ich könnte!"
"Aber du bist nicht."
"Nun, nein…"
"Na dann."
Damit schlug der Troll die kleine Luke wieder zu.
Claudelia ließ die Schultern fallen, es brachte nicht viel ein Zivilist zu sein, bis jetzt hatte sie noch nichts erheblich tolles erlebt, etwas aufregendes ja, sie hatte gesehen, wie ein Mann aus einer Bar geworfen wurde und wie ein Mann ausgeraubt wurde, und wie ein Mann vor einem Assassinen wegrannte während der Assassine immer wieder rief: " Dir werd ich’s zeigen, meine Marga mit einem Kaninchen zu verwechseln!" , Marga war wohl das kleine zerzauste Wesen das hinter den Beiden her rannte. Das komische an der Sache war bloß, dass Claudelia das Gefühl hatte, alle drei Männer waren ein und der selbe, aber so viel Pech konnte man gar nicht haben, oder?
Jetzt stand sie vor der Tür einer Spelunke die sich "Zum glücklichen Schwan" nannte, Claudelia war darauf aufmerksam geworden und hatte gehofft dort vielleicht ihr Lieblingsessen zu bekommen, geröstete Schwanschenkel.
Doch es war schwer als Nobelfrau durchzukommen, wenn an es darauf anlegte nicht als Nobelfrau durchzukommen.
Sie seufzte und dachte daran wieder zur Trommel zurück zu kehren, da schob sich die Luke in der Tür wieder auf.
"Hey! DU!" erklang die knirschende Trollstimme.
"Ja?" Claudelia lächelte hoffnungsvoll.
"Du bist doch völlig unwichtig oder?" fragte der Türsteher.
"Durch und durch!" antwortete Claudelia.
"Ich glaube es ist gerade noch ein Tisch frei geworden, für dich!" erklang es hinter der Tür.
Kurz darauf wurde Claudelia eingelassen.

Oh, was ist denn das hier? Riecht nach Tod…..MAMA!

Und etwas weiter hinten, flüsterte jemand, der ziemlich leere Taschen hatte:
"Na, wenn das kein Kaninchen ist."

-

Fett.
Sie war nun einmal wieder fett und sie haste es.
"Und, du bist sicher, das funktioniert?"
Flavia Korund stand, aufgequollen zu 764 kg Masse, im vergleichsweise kleinen Raum. inzwischen trug sie das blaue Kleid, Handschuhe und einen riesigen Hut.
Clara Bienchen stand stolz neben ihr.
"Natürlich funktioniert das, es muss, sieh mal, du musst nur schnell da rein und ein paar Mädchen die Hände schütteln, mehr nicht, vorausgesetzt wir finden Claudelia rechtzeitig."
Clara seufzte.
"Und ich hoffe Muckel finden wir auch."
"Es tut mir ehrlich leid."
Jemand klopfte an die Tür.
Kurz darauf trat Meck Dwarf gefolgt von Ecatherina und Atera ein.
Sie begutachteten Flavia skeptisch.
"Hmmm." gab Ecatherina schließlich von sich, "Es könnte klappen."
"Wie viele Mädchen sind es?" wollte Flavia wissen.
"Oh, so an die 30." antwortete Meck Dwarf, der den Weg um Flavia herum noch nicht abgeschlossen hatte.
"Wann werdet ihr aufbrechen um Claudelia zu suchen?" fragte Clara.
"Gleich, hmm, irgendjemand untotes sollte besser immer in Flavias Nähe sein." überlegte Humph laut.
Er sah Clara an, er sah Atera an, er sah wieder Clara an und wieder Atera.
"Ich, ähm, würde gerne mitkommen, vielleicht sehe ich ja Muckel irgendwo." sagte Clara und sah Atera flehend an.
"Schon gut, ich bleib bei Flavia." gab Atera nach.
"Also, dann, last uns gehen, Claudelias Vater und dieser Malus haben uns einige Sachen genannt die Claudelia besonders interessieren, tztz dabei haben sie mich immer wieder Kommandeur genannt..." Humph machte eine Pause und sah stolz in die Runde, doch die erwartete Reaktion blieb aus.
"Und?" fragte Ecatherina langsam, "Was für Anhaltspunkte haben wir?"
Meck Dwarf seufzte und kramte dann einen Zettel hervor.
"Also, sie mag, die Oper, war ja klar, gutes Essen, da sag ich jetzt nichts zu, Bücher, Pflanzen und....was steht da?" Er hielt seiner Schwester den Zettel vors Gesicht.
Ecatherina runzelte die Stirn.
"Ich glaube es heißt, ähm, gut sortierte Socken...."
Der Fähnrich zuckte mit den Schultern.
"Am besten wir fangen mit allen Tavernen und so an."
"Zu Dritt?"
"Moment, ähm…., eins, zwei…, ja, zu dritt!"

-

Es war finster, dunkel und düster und man hatte Mühe die eigene Hand vor Augen zu sehen.
"Zum glücklichen Frosch" entpuppte sich als ein Haus ohne Licht und Claudelia fragte sich, wie die Gäste so ihr Essen fanden.
Gäste? Nun sie sah natürlich keine, aber sie hörte auch nichts, nur das gelegentliche Schnaufen des Trolles hinter ihr. Irgendetwas haariges strich an ihrem Bein entlang und sie hatte das Gefühl, dass noch eine Person bei ihnen war.
"Was hast du noch gesagt? Warum ist es hier so dunkel?" fragte sie den Troll.
"Hab ich dir noch gar nicht gesagt." War die Antwort.
Dieser Troll erwies sich als außerordentlich schlau, er hatte nicht die Üblichen Sprachprobleme eines Trolles und ließ sich auch nicht hereinlegen, noch dazu war er einer der größten und breitesten Trolle, die Claudelia je gesehen hatte, auch wenn sie ihn im Moment nicht sah.
"Nun, ihr hättet jedenfalls die Ratten wegschaffen können!" meckerte Claudelia.
"Es gibt hier keine Ratten und jetzt sei still und geh weiter."

Riecht nach Tod, riecht nach Tod...

Nun offenbarten sich Claudelias Augen die wagen Umrisse einer Tür, auf der anderen Seite schien es Licht zu geben, denn die Umrisse glühten hell.
"Da rein!" sagte der Troll knapp, als sie vor der Tür standen.
Claudelia tastete nach dem Knauf , drehte ihn und öffnete die Tür.
Als sie eintrat, traute sie ihren Augen nicht.
"Was ist…" begann sie doch der Troll schob sie bei Seite.
"Eure Majestät, das Essen ist da!"

Das ist nicht Mama…..oh…nein…….oh-hoho …NEIN!

Hugo war vor der Tür stehen geblieben und lauschte nun vorsichtig, irgendetwas schien da drin zu passieren, irgendetwas unangenehmes.
Jemand klopfte ihm unsanft auf die Schulter.
Langsam drehte er sich um.
"Kann ich dir helfen?"
"Ähm, ich glaube nicht ich……….au!"

-

Eigentlich war es klar gewesen, dass der Eimer als erstes aufgesucht wurde, obwohl Atera gar nicht dabei war, die drei Wächter hatten alle gleichzeitig ohne vorher darüber zu reden, den gleichen Weg eingeschlagen und nun betraten sie den Eimer.
Der Wirt sah hoffnungsvoll zu den dreien und grinste.
"Wirt! Hast du zufällig eine beträchtlich beleibte Frau gesehen? Mit braunen Haare?" fragte Ecatherina knapp.
Die Mine des Wirts verzog sich, als ihm klar wurde, dass auch diese Wächter nichts bestellen würden.
"Ach, ihr sucht auch was, erst kommt diese Wächterin und sucht ein Kaninchen, worauf hin ich meinen besten Kunden verliere und dann kommt ihr und sucht irgendeine Dicke." Er schüttelte den Kopf.
"Und du hast sie nicht gesehen?" hakte Clara nach.
"Nein."
Alle drei ließen enttäuscht die Schultern sinken, sie hatten alle insgeheim gehofft Claudelia hier sofort zu finden und dann noch eine kleine "Erfrischungspause" einlegen zu können.
Humph nickte. "Nun, dann müssen wir wohl weiter."

-

"Ach, es ist ja so eine Ehre dich kennenzulernen."
"Ja, danke ich…"
"Claudelia, du bist mein großes Vorbild!"
"Ähm..ach, wirklich?"
"Claudelia, darf ich deine Hand schütteln?"
"Ja, na klar…."
"AH ICH HAB SIE BERÜHRT!!"
Flavia stand in mitten von kreischenden, quiekenden und sogar grunzenden Mädchen, die sich gegenseitig zur Seite schubsten, nur um ihre Hand zu schütteln und offensichtlich eine Art Wettstreit daraus machten, wer sich am besten einschleimen konnte.
Atera hatte Mühe in der Nähe von Flavia zu bleiben, denn es handelte sich bei diesen Schönheiten, keines Weges um die Marke "Kurzvormhungertod", Claudelia war ihr Idol in allem, vor allem in der Figur.
Ein Mädchen hatte sich sogar extra einem Fettzauber unterziehen lassen um 520kg auf die Waage zu bringen, eine andere aß ununterbrochen und vermied es so gut wie möglich sich zu bewegen, sie stand auf Rollen und lies sich von zwei Angestellten schieben.
Atera befürchtete Platzangst zu bekommen.
"Das ist furchtbar Atera wann kann ich gehen?" flüsterte Flavia.
"Noch, nicht und sei bloß froh das noch keine verlangt hast, das du singst." zischte Atera zurück.
"Oh Claudelia, bitte sing doch was für uns!"
"Verdammter Mist!"

-

"Und wenn er tot ist? Oh meine Güte vielleicht ist ihm etwas wirklich schlimmes zugestoßen, ich weiß ich hab immer gesagt er nervt mich, aber ich würde ihm doch nichts schlechtes wünschen."
"Ganz ruhig Clara, Muckel ist zäh, dem ist schon nichts passiert." versuchte Ecatherina den Zombie zu beruhigen.
Die drei schlenderten am Ankh entlang, auf dem Weg zur Caverne, als Ecatherina einen gedämpften Schrei hörte.
"Hey, was war das?"
"Oh, bestimmt Muckel, bestimmt Muckel." Clara eilte in die Richtung aus der die Schreie kamen, der Ursprungsort entpuppte sich als ein mit dem Kopf im Abort steckender Mann.
Clara packte sein Bein und zog ihn hoch.
"Okay, was hast du mit meinem Kaninchen gemacht?" fragte sie grimmig.
"Clara! Vielleicht weiß er gar nichts von Muckel." sagte Humph.
"Oh, das war dein Kaninchen? Aber, ich hab nichts damit gemacht, ich wollte es nur fangen und zur Wache bringen!" jammerte Hugo.
"Also weißt du , wo das Kaninchen jetzt ist ja?" vergewisserte sich Clara.
"Es ging in eine Taverne namens "Zum glücklichen Schwan", hinter so einer Dicken her." Erzählte Hugo drei auf dem Kopf stehenden Wächtern.
"Könntest du mich jetzt bitte runter lassen?" flehte er.
Clara lies das Bein los.
"Aua!"
"Wo ist diese Taverne?" fragte Meck Dwarf, den sich den Kopf reibenden Hugo.
"Folgt einfach der Gasse dort, endet vor ner Tür mit ner Lucke drin, da drüber stehts." sagte Hugo und erhob sich.
"Und nun entschuldigt mich, ich muß wichtigen Dingen nachgehen, ähm, zum Eimer geht es doch dort entlang?"
"Ja." bestätigte Clara.
Sie sahen dem stinkenden Hugo nach, bis er stolperte und in den Ankh viel.
"Eins muß man ihm lassen, schreien kann er." stellte Meck Dwarf fest.

-

"Was zum..?"
Claudelia fand sich wieder in mitten von Gemälden, Pappfiguren, Ikonographien und Essensresten, alles, bis auf die Essensreste, hatte eine erhebliche Ähnlichkeit mit ihr.
Vor ihr, auf einem fleischfarbenen, provisorischen Thron, jemand. Sie sah genauer hin und erkannte, das es gar keinen fleischfarbenen Thron gab, dieser jemand war der Thron so zu sagen selbst.
Es war eine sehr , sehr, sehr fette Frau, wobei die Bezeichnung fett eigentlich noch untertrieben war, sie hatte mindestens das doppelte an Claudelias Gewicht auf den Rippen und sie schmatzte unentwegt.
"Mhhh, Trotros hatte recht, du siehst ihr wirklich sehr ähnlich!" gab die Fremde von sich.
"Ähm, wem?" fragte Claudelia.
"Der Göttin, der Göttinnen, meinem Idol, der Ausgeburt an Schönheit, Claudelia Schippel." beantwortete die Fremde schmachtend.
"Ach? Wirklich? ähm...danke?" Claudelia war nicht ganz bei sich, sie starrte die Fremde aus großen, wie hypnotisiert wirkenden Augen an.
"Wirklich schade, das ich dich leider verspeisen muß!" seufzte die Fremde.
Claudelia schüttelte sich und sah sich noch einmal um, die Gemälde, die Pappfiguren, die Ikonographien, das war alles sie, die Essensreste, sie sahen nicht nach Tieren aus.
Claudelia überkam ein sonderbaren Gefühl.
"Ich...ähm....ich dachte dies wäre ein Restaurante.." sagte sie und versuchte sich langsam nach hinten zu bewegen.
"Oh, das ist oben, wir befinden uns darunter!" erklärte die Fremde.
"Und dürfte ich wohl wissen, wieso du mich essen willst?"
"Verspeisen!"
"Wieso du mich....verspeisen...willst?"
"Weil ich sein will, genau wie sie, so schön, so voll, so wohlgeformt, und man sagt doch immer: Man ist, was man isst. Oder nicht?"
Vielleicht hätte sich Claudelia geschmeichelt gefühlt unter anderen Umständen, also, wenn sie nicht in mitten halb verzehrter Leichen gestanden hätte und gleich gefr-, ich meine, verspeist werden sollte.
Sich mußte irgendwie Zeit gewinnen.
"W-wußtest du , dass Claudelia in der Stadt ist?" fragte Claudelia.
"Oh, ja ich weiß, irgend so einen Schönheitswettbewerb, aber ich bin es nicht würdig, ihr unter die Augen zu treten."
"Wie, ähm, wie heißt du?"
"Ach, hab ich mich etwa noch gar nicht vorgestellt? Nun mein Name ist Sindie Cräftig, bald bekannt, als die Frau, die die ganze Welt verschönert hat." sprach die Fremde.
"Die ganze Welt verschönert?" Claudelia bewegte sich vorsichtig weiter rückwärts.
"Genau, schon bald werden all Menschen fett und schön sein. Und mit meinem Restaurante beginnt alles und weißt du auch wie?" in Sindies Augen funkelte es.
"Ähm, nein, wie?"
"Indem sie andere Fette aufessen, denn...?" Sindie sah Claudelia erwartungsvoll an.
Claudelia dacht kurz nach. "Ähm, man ist was man isst?"
"Genau! Und irgendwann werden sie sich alle gegenseitig auffressen und sie werden fetter und fetter bis sie platzen und dann, ja dann, werden Claudelia und ich die einzigen fetten Menschen der ganzen Scheibenwelt sein und alle werden uns verehren!" Sindie grinste, stolz auf ihren Plan.
"Oh, ähm, ja, genial.." sagte Claudelia, sie war schon weit nacht hinten geschlichen und jetzt stieß sie an etwas hartes, Trotos war noch immer da.
"Eine Flucht ist nicht möglich Liebes."
Claudelia seufzte und ihr Blick fiel nach unten auf ein kleines, schwarzes etwas, das sich hinter einer Pappfigur zu verstecken versuchte.

Ich will hier weg ...ich will hier weg

"Also dann, schreiten wir zum Essen, Trotos, meinen Zeremonienmantel bitte."
Der Troll packte Claudelia am Arm und schleifte sie in eine Ecke , dort hob er etwas auf, das ein riesige Lätzchen zu sein schien, es war weiß und hatte ein paar dunkle Flecke, Überreste von Verzehrtem.
Claudelia starrte Sindie an, als diese das Lätzchen überstreifte, sie sah damit irgendwie aus wie eine.....Kuh.

-

"Ich glaub es ist keiner da."
Ecatherina, Humph und Clara standen vor der Tür des Restaurants "Zum glücklichen Schwan" und warteten darauf, das etwas passierte.
"Also, es ist mir wirklich völlig egal ob die uns nun freiwillig reinlassen oder nicht, Claudelia Schippel ist da drinnen und was noch viel wichtiger ist, Muckel auch!" schimpfte Clara.
"Hmm, vielleicht sollten wir es noch einmal mit Klopfen versuchen..." meine Ecatherina.
"Wenn sich uns beim 20sten Klopfen nicht eingelassen haben, werden sich es jetzt sicher auch nicht Eca." Meinte Clara.
"Ja, aber..."
Und dann erklang der Schrei.
Die Wächter warfen sich alle gleichzeitig gegen die Tür, nachdem sie sich ihre schmerzenden Körperstellen gerieben hatten, einigte man sich darauf, dass Clara die Tür aufbrach und sie alle nacheinander herein stürmen würde.
Diese Taktik funktionierte prächtig.

Claudelia stand an die Wand gepresst, mit herunter geklappten Unterkiefer und weit aufgerissenen Augen, als die Wächter durch dir Tür stürmten blickte sie diese groß an und stammelte Unverständliches.
Humph, der als erstes eintraf, blieb plötzlich stehen.
"Clara !?!" krächzte er.
Bienchen kam hinter ihm zum Vorschein.
"Ja, Sir? Oh..." Sie folgte Humphs ausgestreckten Finger und lächelte.
"Muckelchen, da bist du ja!" rief sie erfreut und lief auf das Kaninchen zu.
Jetzt kam auch Ecatherina näher.
"Du lieber Himmel, was ist denn hier passiert?" fragte sie.
Folgendes bot sich den Augen der Wächter und Claudelia da:
Alles war ein einziges Chaos, nun das war es ja auch vorher schon, aber jetzt waren alle Pappfiguren umgekippt und offenbar in rasender Wut zerfetzt worden, den Ikonographenbilder war es auch nicht besser ergangen, doch den wohl schaurigsten Anblick, bot eine ziemlich zerkratzte auf dem Boden liegende Sindie, in einem kaputten Lätzchen, in ihren Augen stand die pure Angst, auf ihrem Bauch hockte ein erschöpftes Kaninchen das genüsslich auf einem schwarz-weißen Stofffetzen herum kaute.
"Wie ist das passiert?" wandte sich Ecatherina an Claudelia.
"Es, es war eigenartig, diese Frau, sie hat nur das Lätzchen anzogen, da hat das Kaninchen Männchen gemacht und sie angestarrt und dann, dann geschah alles ganz schnell.." gab die Opernsängerin von sich.
"Lätzchen." Wiederholte Meck Dwarf.
Clara nickte.
"Ja, ja, Kuhmuster, selber Schuld." Sagte sie.
Der Fähnrich schüttelte sich.
Er verstand nichts und hielt es für besser auch nicht zu fragen, er wandte sich Claudelia zu um sie wieder zum Eimer zu bringen.
Folgendes war geschehen, jeder Stier hast rote Tücher ( warum auch immer), Muckel haste Kühe, es hatte mit einer Begebenheit zu tun die Clara immer "Der Zwischenfall" nannte.
Damals war Muckel noch relativ klein gewesen und spielte gerne überall das Spiel: "Wie hoch kann ich springen und wo kann ich überall reinbeißen".
Er bekam folgendes heraus, er konnte so hoch springen wie das Euter einer Kuh vom Gras entfernt war, seine Zähne bohrten sich hinein wie in Butter und Kühe mochten das gar nicht.
Wir wollen nicht näher auf die grausamen Einzelheiten eingehen, aber es war traumatisierend.
Seid dem hasst Muckel Kühe, normaler Weise hat Muckel nur vor allem Angst, und läuft davor weg, weil er BEFÜRCHTET es könnte ihn töten, nun bei Kühen ist er sich sicher, deswegen reagiert er auf eine völlig untypische Weise, er rastet aus.
Jetzt lag die erstarrte Sindie unter ihm und der arme Troll Trotos drohte unter ihr zu ersticken.
Clara hob ihr Kaninchen auf den Arm.

Mama..ah..Mama..hast du gesehen? Ich hab das böse Monster vernichtet..jaaaaaa...Blut..stirb sirb...

Claudelia starrte das Kaninchen an.
"Es hat mich gerettet, Wahnsinn...."
"Was ist hier eigentlich passier?" fragte Ecatherina erneut.
Claudia erzählte, alles, die Wächter nickten, sahen zu Sindie, nickten wieder.
Schließlich war Claudia fertig.
Dann holte man Verstärkung, Claudia wurde zum Eimer gebracht, während Clara oder besser, Muckel , Sindie in Schach hielten, bis die anderen Wächter da waren, die Sindie fesselten und zumWachhaus schoben (sie hatte sich dazu die Rollen von einem der Mädchen geliehen).
Trotos war bewusstlos als man ihn barg und ein paar Wächter verfrachteten den Troll zu einen Arzt.

Es war schon später Nachmittag, als Clara und Muckel wieder im Eimer ankamen, Claudelia stand gerade vor Flavia und schien begeistert.
"Oh, du bist wirklich eine Schönheit!" sagte Claudelia.
Sie hatte beschlossen sich nun ganz von ihrem Hauchen zu trennen, sie meinte sie hätte eine Veränderung nötig, jedenfalls eine kleine, nun ihre Gesprächspartner dankten es ihr.
"Ja, danke.." sagte Flavia, ihr schien das alles ziemlich unangenehm zu sein.
Als Claudelia Clara und Muckel sah, lächelte sie zuckersüß.
"Ach, wie herrlich mein Retter, was für ein süßes Kaninchen."

Oh nein, sie wird mich fresse, Mama hilf mir...

"Nun, ich muß jetzt auf die Bühne." Teilte Claudelia den anderen mit.
"Was gewinnt man eigentlich bei diesem Wettbewerb?" wollte Dragor nun wissen.
"Oh, so’ne blöde Schärpe, einen Pokal und eine Woche Freibier in der Trommel." sagte Flavia.
Atera zuckte mit den Schultern.
"Das einzig attraktive wäre das Freibier."
"Ja, nach dem Tag könnt ich’s gut gebrauchen!" meinte Humph.
Clara dachte nach, sie sah Flavia an und grinste.
Flavia Korund ließ die Schultern hängen.
"Verdammter Mist."

~Ende~

*dies ist keines Wegs eine spezielle Marotte von Muckel, die von der Autorin frei erfunden wurde, Jahre lange Studien haben erwiesen, das Kaninchen (als auch Hasen) sich ducken und dann still hinsetzen in dem Glauben, dadurch unsichtbar zu werden.
Kaninchen, denen auffiel ,dass diese Taktik nicht funktioniert, konnten es ihren Artgenossen jedoch nie erzählen.

** falls Sie unter Schlafstörungen leiden, kontaktieren Sie einfach Claudelia Schippel, sie wird Ihnen die Rede sicher mit Freude zu kommen lassen, voraus gesetzt Sie finden ihre Adresse irgendwo.




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