Eine Frau ist gestorben, aber vielleicht auch nicht. Sie ist kein Zombie und hat ein schönes Gesicht. Was ist geschehen? Finde DU es heraus, sonst packt dich Laiza und macht DIR den Garaus!
Dafür vergebene Note: 11
Am Rand des Henne- und Kükenfeldes gab es eine kleine Taverne. Die Preise waren so hoch, dass Otto-Normal-Ankh-Morporkianer dort sehr selten gesehen wurden. Bestenfalls als Lieferanten hatten sie die Möglichkeit einen Blick ins Innere des vornehmen Ladens werfen. Und auch das nur, wenn die Küchentür offen stand. Ein früherer Besitzer hatte es für eine witzige Idee gehalten sein Etablissement "Hahnen-Klub" zu nennen.
[1]Das Innere des Clubs war sehr modern eingerichtet. Immerhin näherte sich das Jahrhundert des Flughundes seinem Ende und wer legte da noch Wert auf rustikale Holzmöbel? Die Möbel aus Stahlrohren waren von Zwergen aus Kupferkopf hergestellt worden, die Lederbezüge der Stühle kamen aus Klatsch und der Sand, mit dem der Boden bestreut wurde, war ein exklusiver Export aus der Großen Nef. Es war also klar erkennbar, dass es sich um ein sehr exklusives Lokal handelte.
[2] Im Hahnen-Klub saß ein Mann und speiste. Er war recht groß und stattlich gebaut
[3] und er trug eine Uniform. Nicht die Uniform, die in einem solchen Lokal erwartet wurde, kein General aus einem der glorreichen Regimenter der Stadt, nicht einmal ein Hauptmann oder auch nur ein Major. Nein, der Mann trug die einfache und etwas schäbige Uniform eines Gefreiten der Stadtwache von Ankh-Morpork. Trotzdem wurde er mit ausgesuchter Höflichkeit bedient. Als er seine Mahlzeit beendet hatte kam der Besitzer der Taverne, ein kleiner Mensch mit kugeligem Bauch und einer überraschend tiefen Stimme zu seinem Tisch und setzte sich.
"So, Herr von Himmelfleck, ich hoffe es hat dir geschmeckt?"
"Ja, Herr Ogg, es war köstlich. Vor allem die Nachspeise - ein Gedicht."
Der kleine, kugelförmige Wirt strahle. "Ah, die Nachspeise. Ein Rezept von meiner Großtante aus den Spitzhornbergen. Sie ist eine wahrhafte begabte Köchin. Wohnt in Lancre und ist sogar mit dem Königspaar befreundet." Er rieb sich nachdenklich die Nase. "Was vielleicht nicht viel bedeutet, denn eigentlich ist das Königspaar dort mit allen befreundet." Er strahlte wieder. "Aber ihr Schokobengel mit Bananenüberraschung ist wirklich köstlich. Sie hat das Rezept von einer Freundin aus Gennua. Natürlich hat sie es noch verfeinert, aber ..."
Ruppert von Himmefleck lehnte sich wohlig in seinem bequemen Stuhl zurück und ließ den Wirt plappern. Er dachte an die vergangenen Tage, in denen er den Wirt kennen- und schätzen gelernt hatte.
***
Alles begann mit dem Versuch nach der GRUND-Ausbildung einen Posten in einer der Abteilungen zu finden. Ruppert hatte sich die verschiedenen angebotenen Stellen angesehen und sich spontan für die Ausbildung zum Okkultismusexperten bei SUSI beworben. Allerdings hatte er dabei nicht gewusst, dass seine Ausbilderin bei GRUND, Lance-Korporal Laiza Harmonie, unmittelbar nach seiner Beförderung zum Gefreiten zurück in ihre eigene Abteilung gewechselt war. Was zur Folge hatte, dass sie, die er doch mitunter sehr genervt hatte, nun wieder seine Ausbilderin sein würde. Allerdings hatte er noch nicht so sehr viel mit ihr zu tun gehabt. Mal hatte der Abteilungsleiter, Hauptmann MeckDwarf, das Bewerbungsgespräch verschoben, dann wieder Laiza Harmonie. Inzwischen hatte man sich darauf geeinigt, dass Ruppert seine Ausbildung beginnen sollte und man später sehen würde was daraus werden würde. Ruppert hoffte in dieser Probezeit Laiza, die er eigentlich mochte, die er aber zu gern hochnahm, etwas zu versöhnen.
Sein alter Kumpel Esus von Tara hatte seinen Dienstbeginn als Knallpulverexperte gebührend gefeiert und Ruppert war zusammen mit ihm versackt. Auf dem Weg vom Eimer zurück zum Wachhaus in der Kröselstraße waren sie wohl etwas zu fröhlich gewesen, jedenfalls hatte sich Frau Willichnicht am folgenden Morgen um 7 Uhr 5 sehr ausführlich über die beiden beschwert. Nach ihrer Aussage hatten die frisch gebackenen Gefreiten ihr ein Ständchen gebracht, etwas das beide aber später weit von sich wiesen. Wenn sie auch zugaben, sich an nichts in der Nacht erinnern zu können.
Das erste, was Ruppert nach dem Erwachen zu Gesicht kam, war ein Zettel mit Laizas schwungvoller Handschrift "Kommige sofortigst zum Henne- und Kükenfeld". Als er dort eintraf, erwartete ihn eine aufgebrachte Ausbilderin. Wo er denn bleibe, ob das ein guter Einstieg sei, warum er so blutunterlaufene Augen habe, was zum Teufel er sich eigentlich bei all dem denke und so weiter und sofort. Nach ein paar Minuten beruhigte sich der Lance-Korporal wieder und erklärte Ruppert, warum sie ihn hatte kommen lassen.
"Heute Nacht, die Uhr der Unsichtbaren Universität hatte nach Zeugenaussagen gerade Mitternacht geläutet (bzw. geleiset), als mitten auf dem Feld helle Lichter zu tanzen begannen und merkwürdige, jammernde Geräusche zu hören gewesen waren."
Ruppert hörte zu und als er merkte, dass Laiza auf seine Reaktion wartete, fragte er: "Und was hat das mit der Wache zu tun, Mä'am?"
Sie nickte beifällig. "... mit der Wache zu tun. Genau, das ist die richtige Frage. Als die Lichter verschwunden waren trauten sich einige Anwohner auf das Feld und dort fanden sie eine tote Frau." Als Ruppert sie immer noch fragend ansah, ergänzte sie noch: "Die Frau war noch warm und sie ist es immer noch, obwohl sie schon längst kalt und steif sein müsste. Oberleutnant Pismire hat sie untersucht und ist sich sicher, dass die Frau tot ist, aber warum wird sie nicht kalt? Was hat es mit den Lichtern auf sich? Und mit den Geräuschen?
RUM hat sich deshalb an SuSi gewandt und einen Okkultismusexperten angefordert. Du wirst also - unter meiner Führung natürlich - anfangen zu ermitteln. Frag die Leute hier ob und was sie gesehen und gehört haben. Ich gehe zur Gerichtsmedizin und sehe mir die Leiche noch einmal genau an."
Sie wandte sich ab und ging davon. Ruppert blickte ihr fassungslos nach. Sie hatte ihm einfach einen Fall angehängt. Er hatte so gut wie keine Ahnung von Okkultismus und sollte in dieser Richtung ermitteln. Na toll.
Ruppert sah sich um. Am Rand der großen Grünanlage sah er ein verheißungsvolles Schild
Hahnen-Klub - Delikatessen Essen. Er drückte probehalber auf seinen Bauch und vermeinte in einer Ecke einen Hohlraum zu spüren. "Ich sollte einmal dort nachfragen", dachte er, "vielleicht hat der Wirt etwas gesehen und gehört."
Er schlenderte hinüber und klopfte an der verschlossenen Tür. Als niemand aufmachte ging er um das Haus herum und versuchte sein Glück an der Hintertür. Diese wurde sofort aufgerissen und ein kleiner, rundlicher Mann stand vor ihm.
"Wo bleibst du denn ... oh, ich dachte, ähm, wie kann ich dir helfen?" Der Mann war offenbar verwirrt, so verwirrt, dass er den Wächter ohne zu Zögern in das Haus bat. Ruppert sah sich neugierig um. Er stand in der Spülküche und auf einem langen Tisch stapelte sich schmutziges Geschirr. In der angrenzenden Küche waren drei Köche damit beschäftigt Vorbereitungen für das Mittagessen zu treffen. Sie filetierten Fleisch und Fisch, denen der typische Geruch Ankh-Morporkianischer Frischware fehlte. Ruppert fühlte sich an seine Vergangenheit in Überwald erinnert, wo das frische Fleisch tatsächlich immer frisch war, so frisch, dass es manchmal noch dampfte, wenn es in den Kochtopf
[4] kam.
Der Wirt sah sich den Wächter an, lächelte und holte aus einem Glas einen sauer eingelegten Fisch hervor. Den gab er Ruppert mit den freundlichen Worten: "Du siehst so aus als könntest du den vertragen."
Nach einem zweiten Hering und einem Glas Wasser saßen der Wirt, der sich als Jeremiah Ogg vorgestellt hatte, und Ruppert in der Guten Stube über dem Lokal. Sie unterhielten sich angeregt über die Zubereitung verschiedener Gerichte und stritten freundschaftlich über die exakte Temperatur gerösteten Brotes auf das gesalzene Fischeier gestrichen werden.
[5]Nachdem sie auf Scherri übergegangen waren, besann sich Ruppert auf seine Aufgabe und wurde dienstlich. "So, Herr Ogg, vielen Dank für den freundlichen Empfang. Um ehrlich zu sein, als Wächter bin ich das nicht unbedingt gewohnt." Herr Ogg nickte ihm zu und sagte: "Wenn ich auch ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich auch normalerweise keinen Wächter so einfach hereingebeten hätte. Es hat mich nur überrascht, dass du so plötzlich vor der Tür standest. Ich habe eigentlich Fräulein Leicht erwartet, meine Geschirrspülerin. Sie sollte schon seit zwei Stunden hier sein. Aber sie ist immer noch nicht erschienen. Und unten wartet ein Berg von Geschirr auf sie." Er seufzte und musste ein Niesen unterdrücken. "Wenn sie nicht kommt, muss ich die zweite Garnitur herausholen. Und wer spült dann alles ab? Noch mehr Geschirr habe ich nicht und ...". Ruppert unterbrach seinen Redefluss und fragte ob er etwas von den geheimnisvollen Ereignissen mitbekommen hätte. Ogg verneinte dies. Er habe in der Küche gestanden und die Zubereitung der letzten Mahlzeiten überwacht. Immerhin waren Graf Saubeutel und seine Familie zu Gast gewesen und hatten die Verlobung ihrer Tochter gefeiert. "Weißt du, Herr von Himmelfleck, es ist ja nicht so, dass ich schlecht über meine Kunden reden wollte, aber die Tochter, ein ganz reizendes Ding, ist eben doch schon zweiunddreißig Jahre alt und bisher hat niemand sie haben wollen, was vielleicht damit zusammenhängt, dass sie nicht gerade die Hübscheste ist, aber sehr klug, oh ja, sehr klug ist sie und bei dem Vermögen des Vaters natürlich auch eine gute Partie, das nur nebenbei, aber es hat immer geheißen sie wäre sehr wählerisch und hätte ...". Ruppert stand auf und unterbrach damit den Wirt. "Vielen Dank, Herr Ogg! Darf ich noch dein Personal befragen?" Herr Ogg hatte nichts dagegen, aber auch die Köche, ihre Gehilfen und die mittlerweile eingetroffenen Kellner hatten nichts mitbekommen. Es war zu turbulent gewesen, sagten sie übereinstimmend.
Ruppert dankte allen und versuchte weitere Zeugen zu finden. Aber alle die er fragte, behaupteten nichts gesehen oder gehört zu haben. Endlich fand er einen Troll, der ihm beschrieb was er gesehen hatte.
"Ich sehen viele Lichter wo tanzen auf Platz. War schön, du sie auch gesehen haben?"
"Nein, ich habe sie nicht gesehen, deshalb frage ich ja dich."
"Ach, du sie nicht gesehen haben. Woher du davon wissen?"
"Ich davon gehört ... - ich meine, jemand hat mir davon erzählt."
"Wer haben dir davon erzählt? Blonde Frau wo laufen dorthin?"
"Eine blonde Frau ist dort hin gelaufen?"
"Ich dir doch sagen! Du sein dumm?"
"Hast du gesehen was passiert ist, nachdem die Frau dort ankam?"
"Frau ist gesprungen in bunte Lichter. Mehr ich nicht sehen."
"Ich habe gehört, dass auch merkwürdige Geräusche zu hören waren. Kannst du mir diesbezüglich Auskunft erteilen?"
Man sah dem Troll an, dass er verzweifelt versuchte die Frage zu verstehen. Ruppert sah ein, dass er so nicht weiterkam und formulierte die Frage anders: "Du haben hören seltsame Töne?"
"Ja, ich hören Jammern und Klagen wie in Bergen wenn wir gespielt Aargrooha zusammen mit Menschen."
Ruppert hob die Augenbrauen und fragte weiter: "Begann das Jammern nachdem die Frau in die Lichter sprang?"
"Jammern und Klagen begann nachdem Frau gesprungen." bestätigte der Troll.
"Eine letzte Frage habe ich noch. Kanntest du die Frau?"
"Du meinen blonde Frau wo ist gesprungen in bunte Lichter?"
"Ja, ich meine diese Frau."
"Nein, ich nicht kennen Frau."
"Ich danke dir für deine Auskunft. Kannst du mir bitte noch deinen Namen sagen, falls ich noch weitere Fragen habe?"
Der Troll wich zurück "Will nicht sagen Namen, hab' nix getan." Er drehte sich um und lief schnell davon.
"Komisch", dachte Ruppert, machte aber keine Anstalten ihm zu folgen.
Nachdem er im Wachhaus am Pseudopolisplatz angekommen war, meldete er sich sofort bei seiner Ausbilderin. Laiza saß hinter ihrem Schreibtisch und studierte Unterlagen. Als Ruppert hereinkam, legte sie die Papiere auf den Tisch und fragte sich, ob Himmelfleck etwas entdeckt hatte.
Ruppert salutierte lässig. Laiza erwiderte den Gruß und fragte: "Hast du etwas erfahren können?"
"Nein, Mä'am, leider nicht. Ich habe viele Leute gefragt, aber keine Auskunft erhalten. Niemand hat etwas gesehen. Nur ein Troll hat mir etwas sagen können." Laiza Harmonie reichte Ruppert die Berichte, in denen sie gelesen hatte. "Hier, das sind die Vernehmungen der Zeugen, die die Leiche entdeckt haben. Ich weiß aber nicht, was wir damit anfangen sollen. Was hat der Troll ausgesagt?"
Ruppert zückte sein Notizbuch und sagte: "Er haben gesehen wie blonde Frau in bunte Lichter hüpfte." Laiza grinste schwach und forderte Ruppert auf sich zu setzen und ihr genaueres über das Gespräch mit dem Troll zu erzählen. Als er fertig war schüttelte sie den Kopf. "Die Frau, die gefunden wurde war in der Tat blond. Also wahrscheinlich diejenige die der Troll gesehen hat. Aber das hilft uns noch nicht weiter, wir wissen immer noch nicht wer sie ist und was genau geschehen ist."
"Ich habe mich mit dem Wirt des Hahnen-Klubs unterhalten und er vermisst seine Spülhilfe. Das muss noch nichts heißen, aber vielleicht sollten wir ihn bitten sich die Tote einmal anzusehen." Laiza nickte und befahl ihm das gleich am nächsten Morgen zu erledigen. Den Rest der Dienstzeit verbrachten sie mit dem Studium der Berichte und versuchten irgendwelche Erklärungen für die Lichter und das Jammern zu finden.
Irgendwann schlug Laiza mit der Faust auf den Tisch. "So, jetzt reicht's mir. Wir haben für heute genug geschafft."
Ruppert nickte und druckste dann etwas verlegen herum. "Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich zum Abendessen einlade?"
Zu Ruppert Überraschung und Freude nahm Laiza an und zusammen wollten sie das Wachhaus verlassen, als aus dem Büro von Hauptmann MeckDwarf dessen Stimme erklang. "Lance-Korporal Harmonie bitte sofort zum Rapport." Laiza verdrehte die Augen und bedeutete Ruppert, er solle auf sie warten. Sie klopfte an und trat in das Büro von Hauptmann MeckDwarf. Der saß hinter seinem Schreibtisch und starrte sie an. "Lance-Korporal, wann hattest du eigentlich vor mich über den Fall der Toten am Henne- und Kükenfeld zu informieren?" Laiza sah ihn erstaunt an, dachte sich aber dann, dass er wohl mal wieder einen seiner schlechten Tage erwischt hatte und antwortete: "Wir haben bisher noch nichts herausfinden können. Die Zeugenaussagen sind wenig hilfreich. Lediglich der Gefreite von Himmelfleck, mein neuer Auszubildender, hat zwei Aussagen erhalten, nach denen wir eventuell die Identität der Toten feststellen können. Morgen früh, Sir."
"Der Auszubildende, hm, Himmelfleck, hm, soll rein kommen, wenn er noch keinen Feierabend hat." Laiza rief Ruppert in das Büro des Hauptmanns; er trat ein und salutierte vor MeckDwarf. Der stand auf, ging um den groß gewachsenen Rekruten herum und musterte ihn argwöhnisch. "Auszubildender, hm, bis jetzt habe ich dich noch nicht zu Gesicht bekommen. Ihr wollt mich wohl übergehen, was?"
"Nein Sör! Ich darf daran erinnern, dass mehrfach das Vorstellungsgespräch verschoben wurde. Es war deine Idee Hauptmann, mich erst mal in den Aufgabenbereich einzuarbeiten." Ruppert stand vor dem kleineren Mann und versuchte sich zu erinnern was er über ihn alles gehört hatte. Misstrauisch sollte er manchmal sein und mit sich selber reden.
"Na egal, ich erwarte deine volle Unterstützung bei der Aufklärung dieses Falles. Verstanden?"
"Ja, Sör!", das konnte nie schaden.
MeckDwarf wedelte die beiden mit einer Handbewegung aus seinem Büro.
"Ist er immer so?", wollte Ruppert vom Lance-Korporal wissen.
"... immer so? Nein", antwortete Laiza. "Normalerweise kann man gut mit ihm auskommen, wer weiss was ihm heute über die Leber gelaufen ist."
Die beiden verließen das Wachhaus und gingen in das kleines Lokal mit überwaldischen Spezialitäten, das Laizas Onkel gehörte. Sie stellten fest, dass sie aus der gleichen Baronie kamen, aber an verschiedenen Orten gelebt hatten. Ruppert erzählte von der Hoffnung, die viele Menschen in den neuen Baron gesetzt hatten, der versucht hatte die verschiedenen Rassen, Lebende und Untote, zu versöhnen. Aber die Hoffnung war nicht erfüllt worden und der Baron war irgendwann verschwunden. Laiza sah Ruppert neugierig an. "Der Baron war ein Werwolf - so wie du, hast du ihn zufällig gekannt?"
Ruppert dachte nach und überlegte wie viel er ihr erzählen durfte. Dann sagte er zögernd: "Ich habe ihn kennen gelernt; das war als sein Vater im Sterben lag. Er hat mir damals vorgeschwärmt wie sehr er sein Land verändern wollte.
Ruppert, sagte er zu mir,
lass uns das Land in das Jahrhundert des Flughundes führen. Andere Länder sind uns so unendlich weit voraus. Naja, er hat es versucht, aber letztendlich hat sein eigener Clan ihn vertrieben, und mit ihm zusammen alle seine Freunde oder die, die sie dafür hielten. Sie werden ihn wohl irgendwo erwischt haben, denn ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Aber er hat es ihnen nicht leicht gemacht, denn ich habe erfahren, dass nicht viele von der Jagd zurückgekehrt sind." Ruppert blickte trübe in das Bier auf seinem Tisch und seufzte tief. Laiza sah ihn an, ließ aber weitere Fragen als sie sein hart gewordenes Gesicht sah.
Ruppert verabschiedete sich von Laiza, die nur die Treppe hinter der Theke hochsteigen musste um in ihr Bett zu fallen. Ruppert ging tief in Gedanken versunken nach Hause.
Am nächsten Morgen wachte Ruppert mit einem schrecklichen Geschmack im Mund auf. Er schüttelte sich und putzte die Zähne. Mit knurrendem Magen verließ er seine Wohnung
[6] und machte sich auf den Weg zum Hahnen-Klub. Er hatte sich um 9 Uhr mit seiner Ausbilderin im Wachhaus verabredet, wo sie Herrn Ogg die Leiche zeigen wollten.
Als Ruppert am Lokal ankam, stand Herr Ogg vor der Tür und unterhielt sich mit einem älteren Austräger der neuen Ankh-Morpork-Post. Es ging um die rätselhaften Vorgänge in der vorvergangenen Nacht, wohl das Gesprächsthema in der Umgebung des großen Parks. "Isch habe ge'ört, dasch ein Gott gelandet schein scholl", sagte der Briefträger und lachte leise. "Auch wurde be'auptet, esch schei ein goldener Vulkan auschgebrochen und der Patritschier würde esch ver'eimlischen um allesch schelbscht schu be'alten." Offenbar war der ältere Herr noch kein Kunde von "Cohensch Beischserschatsch für alle Fälle".
Herr Ogg lachte schallend und hieb dem alten Mann auf die mageren Schultern. Dieser ging in die Knie und ächzte. "Jeremia', vergisch bitte nischt, dasch isch keine fünfundschiebtschig mehr bin." Er rieb sich die Schulter und ging brummelnd davon. Herr Ogg wandte sich strahlend an Ruppert, der ihn nach seiner Spülhilfe fragte. "Nein, sie ist immer noch nicht aufgetaucht. Ich habe jetzt eine Frau aus den Schatten eingestellt, denn die Arbeit muss ja gemacht werden." Er musste heftig niesen.
Ruppert nickte mitfühlend
[7] und bat Herrn Ogg ihn auf die Wache zu begleiten um sich dort die Frau anzusehen, die tot aufgefunden worden war. Zu seiner Verwunderung machte Herr Ogg keinerlei Einwände und begleitete ihn mit strahlendem Lächeln.
Ruppert sah ihn neugierig von der Seite an und fragte ihn im Gehen: "Sag mal, Herr Ogg, für jemanden der gerade eine Tote besichtigen soll, machst du aber einen recht fröhlichen Eindruck."
Herr Ogg lachte und meinte: "Ich komme aus einem kleinen Königreich in den Spitzhornbergen. Meine Tante ist dort, na ja eine Hexe eben ...", er sah Ruppert erwartungsvoll an.
"Hexen sind dort sehr achtbare Personen, habe ich gehört", beeilte sich Ruppert einzuwerfen.
Herr Ogg strahlte wieder. "Oh ja, dass stimmt, und meine Tante, eigentlich ist es gar nicht meine richtige Tante, sie ist mehr die Tante der Mutter meiner Schwester väterlicherseits ..." er stutzte kurz, "oder so ähnlich. Ich habe als kleiner Junge immer bei ihr gespielt und sie oft begleitet wenn sie Hausbesuche gemacht hat. Dabei habe ich zwangsläufig auch immer mit Toten zu tun bekommen." Er rümpfte missbilligend die Nase. "Mit anständigen Toten, wohlgemerkt, nicht so wie hier in der Stadt, wo sie alle naslang aufstehen und einfach weiter machen. In Lancre sind die Toten noch tot - wenn du verstehst was ich meine. Ich will ja nichts gegen die hiesigen Toten sagen. Die meisten sind anständig und ärgern ihre Nachkommen nicht indem sie ihnen ihr Erbe vorenthalten, aber ich habe schon Tote erlebt, also ich könnte dir da Geschichten erzählen ..." So gingen sie, getragen von Oggs ausführlichen Erzählungen und gelegentlichen Niesen und kamen nach einer Weile zum Wachhaus, wo sie gleich zu Oberleutnant Pismire gingen, der sie in den Leichenkeller führte.
Herr Ogg warf einen Blick auf die Tote und sagte energisch: "Die kenne ich nicht! Ich hatte schon befürchtet, ihr würdet mir Margret Leicht zeigen, meine verschwundene Spülhilfe."
Ruppert war erstaunt, dann grinste er und dachte sich, dass Herr Ogg wohl doch intelligenter war als es den Anschein hatte.
Herr Ogg erklärte wortreich, dass die Frau die dort auf dem Tisch lag (und überhaupt nicht tot aussah, seiner Meinung nach) keine Ähnlichkeit mit Margret hatte. "Margret ist, also im Vergleich zu dieser Frau hier, also ... das hier ist eine ...
Frau,
[7a] wenn du verstehst was ich meine". Er machte kurvenreiche Bewegungen mit den Händen und wurde tatsächlich rot im Gesicht. "Margret hingegen war eher, na ja ...", seine Bewegungen deuteten nun auf einen Holzbalken oder etwas in der Art hin. "Aber die Haarfarbe, die stimmt. Margret hat auch blondes Haar, aber sie pflegt es hochgesteckt zu tragen oder als Zopf, nicht so offen und lockig wie diese
Frau hier."
"Nun, Gefreiter von Himmelfleck, das war ja nun nichts", bemerkte der Gerichtsmediziner zu Ruppert als Herr Ogg gegangen war. "Wir sind leider immer noch keinen Schritt weiter in der Angelegenheit."
Das musste Ruppert zugestehen. Er war sich so sicher gewesen, die Identität der Toten gelüftet zu haben. Er trat ab und meldete sich bei seiner Chefin.
"Guten Morgen, Lance-Korporal." Er salutierte und sie erwiderte lächelnd den Gruß.
"Ich komme gerade von Oberleutnant Pismire. Herr Ogg hat unsere Leiche leider nicht identifizieren können. Und ich war so sicher ... verdammt."
Laiza musterte ihn neugierig. Wie würde er sich jetzt verhalten? Das Handtuch werfen oder weitermachen wollen? Sie schwieg.
Ruppert ging auf und ab und überlegte. Dann stellte er sich vor ihren Schreibtisch und fragte: "Ist eigentlich sicher, dass die Frau tot ist? Ich meine, wenn ihre Körpertemperatur nicht sinkt, ließe das nicht - irgendwie - auf Leben schließen?"
Harmonie zuckte mit den Schultern. "... auf Leben schließen. Sie bewegt sich nicht, sie reagiert nicht und Oberleutnant Pismire sagt, dass ihr Blut nicht fließt. Ist das Leben?"
"Leben? Nein, aber muss das heißen, dass es Tod bedeutet?"
Noch während die beiden überlegten, wurde der Lance-Korporal zum Hauptmann gerufen und Ruppert machte sich noch einmal auf den Weg zum vermeintlichen Tatort.
Am Ende dieses Tages war Ruppert von Himmelfleck nahe daran aufzugeben. Er hatte in keinem Buch einen Hinweis auf den Zustand der Frau gefunden und die Befragung eines Vertreters der Beschwörergilde (ein Nekromant namens Theo Desser) und eines Zauberers hatte keine nennenswerten Informationen gebracht.
Ruppert beschloss nach Feierabend endlich einmal die Küche von Herrn Ogg zu probieren. Es war schon spät, als er im Hahnen-Club ankam und es waren nur noch wenige Gäste anwesend. Die Kellner, die ihn erkannten, setzten ihn in eine Ecke und holten ihren Chef. Der machte erst ein etwas pikiertes Gesicht, aber als er erkannte, dass Ruppert tatsächlich als Gast gekommen war, wurde er zuvorkommend bedient. Nach dem Essen standen der Gefreite und der Wirt noch vor der Tür um sich voneinander zu verabschieden, als plötzlich ein unheimliches Jammern erklang und seltsame Lichter mitten auf dem Feld auftauchten.
Ruppert zögerte keinen Moment und rannte sofort zu der Erscheinung. Vielleicht bekam er endlich eine Erklärung.
Bei den "tanzenden Lichtern", die die Zeugen beschrieben hatten, handelte es sich um einen Ring aus kalten Flammen, der senkrecht in der Luft stand und sich langsam drehte. Dahinter war nur ein waberndes Schwarz zu erkennen. Das Jammern und Stöhnen drang dort heraus. Und ganz leise, hinter den klagenden Lauten verborgen, erklang ein Chor, der aus gequälten Stimmen zu bestehen schien, die ganz langsam in einer barbarischen Sprache einen schluchzenden Wehegesang zu singen schien. Ruppert standen sämtliche Haare zu Berge. Als er hinter sich schnelle Schritte hörte und sich umdrehte war es auch schon geschehen. Jeremiah Ogg war hinter ihm hergelaufen und nun angekommen. Mit einem Schreckensschrei stolperte er und stieß gegen Ruppert, der verzweifelt versuchte das Gleichgewicht zu halten. Er wedelte mit den Armen und versuchte sich gegen die Masse des Wirtes zu stemmen, aber es gelang ihm nicht und unter plötzlich aufkreischendem Crescendo des unheilvollen Chores fielen die beiden in den feurigen Ring und verschwanden in der Schwärze dahinter. Die Flammen sanken zum Mittelpunkt des Ringes und mit einem letzten hellen Aufblitzen verschwand die Erscheinung.
Laiza Harmonie hatte sich gerade todmüde in ihr Bett fallen lassen, als jemand heftig an der Glockenschnur zog und sie wieder wach werden ließ. Vor der Tür stand die RUM-Ermittlerin Kathiopeja. Der Lance-Korporal schaute die Gefreite verschlafen an.
Kathiopeja begann fast panisch zu brüllen: "Ich habe gesehen wie der dicke Werwolf und noch einer verschluckt worden sind - sie sind weg, verschwunden, aufgelöst, einfach weg ..."
"... einfach weg?", erwiderte Laiza verschlafen um dann plötzlich hellwach zu werden. "Der dicke Wer... Himmelfleck ist verschwunden? Was ist passiert?"
Kathi erzählte, sich langsam beruhigend, dass sie auf dem Rückweg von einer Ermittlung am Henne- und Kükenfeld vorbeigekommen war und plötzlich Lichter gesehen und seltsame Geräusche gehört hatte. Sie wusste natürlich von der mysteriösen Sache und wollte nachsehen was dort los war. Sie kam gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der dicke Wirt des Nobelclubs Ruppert angesprungen und ihn mit sich in die Flammen gerissen hatte. Diese waren daraufhin verschwunden - und mit ihnen Ruppert und der Wirt. Sie war sofort zum Wachhaus gelaufen und hatte Meldung erstattet. Der Wachhabende hatte sie zu Laiza geschickt und eine Tatortwächtertruppe zum Henne- und Kükenfeld beordert.
Als der Lance-Korporal dort eintraf, fand sie dort ratlose Wächter vor. Jack Narrator von der Gerichtsmedizin war ebenfalls da und meinte spöttisch: "Die RUM-Tante hat wohl geträumt oder zuviel getrunken. Hier gibt es nichts zu sehen. Keine Leiche, keine Brandspuren. Nichts!"
Laiza sah ratlos von Jack zur empörten Kathiopeja und wusste nicht was sie nun machen sollte. Sie beauftragte die Tatortwächter eine Absperrung um das Gelände zu ziehen und niemanden durchzulassen. Dann machte sie sich auf den Weg um Hauptmann MeckDwarf das Verschwinden eines Wächters beizubringen.
***
Rupperts erster Gedanke war: "Hier riecht es aber gut.", bis er erkannte was da brutzelte. Auch Herr Ogg sah es und er konnte seinen Magen nicht unter Kontrolle halten. Er kotzte
[9] was das Zeug hielt und hörte erst auf, als nichts mehr in ihm war, was ohne Messer heraus gekonnt hätte.
Ruppert sah ihm angestrengt zu um nicht auf die Scheußlichkeiten um ihn herum achten zu müssen. Als Ogg kraftlos auf den Boden sank sah Ruppert ihn an: "Was zum Teufel", er stockte und fuhr leiser fort: "was hat dich geritten hinter mir her zu rennen, du Narr?"
Ogg sah ihn aus rotumrandeten Augen an. "Meine Tante, du weißt schon, die Hexe, hat mir einmal von einem Teufelsloch erzählt. Das ist eine Tür zwischen unserer Welt und der Welt in der alle Höllen aller Religionen existieren
[10]. Als ich das Ding gesehen habe, wusste ich sofort, was es war und wollte dich warnen zu nah heranzugehen."
Ruppert blickte ihn starr an. "O ja, danke schön für die Warnung. Hat deine Tante dir auch erzählt wie man wieder zurückkommt, wenn man durch das Tor gefallen ist?"
Ogg sah sich bebend um und sah schaudernd was mit einem armen Sünder
[11], einer heißen Steinplatte und diversen Stahlwerkzeugen angestellt wurde.
"Nein", flüsterte er, "von Herauskommen war keine Rede gewesen. Ich glaube sie sagte, dass man so ein Tor möglichst schnell verschließen sollte. Mit Hexenmagie ist das auch kein Problem." Er verstummte und starrte wie gebannt auf die immer heißer werdende Steinplatte, die inzwischen in dunklem Rot glühte.
Ruppert sah sich schaudernd um. Sie waren auf einer Ebene gelandet. Ob im Freien oder einer gigantischen Höhle, das konnte er nicht erkennen. Er sah nur einen zerklüfteten Boden, als hätte ein riesiges Kind mit einem Stock Löcher in zähen Schlamm gebohrt. Unendlich viele Löcher, dicht an dicht, unterschiedlich groß und verschieden tief. Und all das, was den Priestern an Abscheulichkeiten eingefallen war, wurde in den Kratern für diejenigen, die sich selbst für Sünder hielten, Wirklichkeit.
[12]Zwischen den Kratern wanden sich Wege arabesk verschlungen dahin. Diese Wege waren frei von Wesen. Nur Ruppert und Ogg standen auf einer Art Plattform, die in einen der Krater hinein ragte, und wussten nicht was sie machen sollten.
Plötzlich erklang Hörnerschall und Trommelgrollen. Auf dem Weg zu der Plattform kam eine Art Prozession direkt auf die beiden zu.
Xyllfssobyxsyssos, Oberunterabteilungsleitergehilf für die Sektion "Alte-Omnianische-Ex-und-Hopp-Post-Mortem-Quisition" war übler Laune. Es wollte endlich seine Beförderung zum Überoberunterabteilungsleitergehilf bestehen, aber sein Vorgesetztes hatte einfach kein Verständnis dafür, dass es ständig versagte.
Dabei hatte es so gut angefangen. Sein Höllenportal, das die Welt mit der schrecklichen Außenwelt verbinden sollte, war fast genau nach Plan an fast genau dem Ort entstanden, an dem es entstehen sollte.
Immerhin hatte es auch fast das Außenweltwesen eingefangen. Dass es das Wesen vor lauter Ekel über die kalte glatte Haut wieder hatte entkommen lassen war doch nur eine Kleinigkeit. Aber nein, Flurgurl, das Vorgesetzte, hatte von einem klaren Misserfolg gesprochen.
Nun hatte Xyllfssobyxsyssos einen zweiten Versuch gestartet und sogar zwei Wesen gefangen. Diesmal war es vorsichtiger gewesen und hatte das Tor sofort wieder geschlossen. Zwar schauderte es schon jetzt vor dem Anblick der beiden, aber diesmal wollte es beweisen, dass es das Zeug vielleicht sogar zum Höheralsüberoberunterabteilungsleitergehilf hatte.
Ruppert und Jeremiah sahen schreckensbleich eine Schar von Wesen auf sich zukommen, denen nur die Bezeichnung Dämonen gerecht wurde. Ihnen voran schritt ein monströses Etwas auf mindestens fünf knöchernen Beinen und mit abscheulichen schleimtropfenden Tentakeln an allen möglichen Stellen des Körpers. Es wirkte wie eine riesige Spinne, der jemand ein paar Beine ausgerissen hatte und der die Haare zu langen Tentakeln gewachsen waren. Es hatte etwas, dass in Ermangelung eines besseren Ausdrucks als Gesicht beschrieben werden soll und in dem mehrere schillernde bis rötlich glühende Augen haltlos zu schwimmen schienen.
Der Dämon, zog nun alle seine Augen an einem Fleck zusammen und sah die beiden nun mit einem einzigen riesigen Auge an.
Auf diesen Augenblick hatte es sich lange vorbereitet. Seit Jahrhunderten übte es sich in der Sprache der Außenwelt.
"Willkommigt, Menschige der Scheibenwelt, bebet und zaget, den euer harret ein Schicksal, welchiges sei schlimmiger als der Tod!"
Mit diesen Worten trat der Dämon beiseite und seine Gehilfen packten Ruppert und Ogg und schleiften sie auf eine Art Schubkarre, in die sie gefesselt hineingelegt wurden.
Laiza hatte zuerst MeckDwarf Bericht erstattet und war von diesem sofort zum Kommandanten geschickt worden. Jetzt saß sie vor dem Schreibtisch des Vampirs und versuchte ihm zu erklären wer unter welchen Umständen verschwunden war. Das war nicht einfach, denn letztendlich konnte sie keine Erklärung anbieten. Das machte ihr der Kommandeur auch klar.
"Nun, Lance-Korporal, dein Auszubildender ist in einer höchst okkulten Sache verschwunden, also musst du herausfinden was geschehen ist. Immerhin hast du ihn alleine ermitteln lassen. Jetzt sieh auch zu, dass du die Folgen trägst. Und ihn nach Möglichkeit wieder findest. Ähm, ja, sonst noch was?"
Laiza sah ihn unglücklich an. "Nein, Sör, nun ja, Sör, wen darf ich um Hilfe bitten?"
Ohnedurst sah sie überrascht an. "Na hör mal, das weißt du doch selber sehr genau. Ein Wächter ist verschwunden - da hat die Wache zusammenzustehen!"
Laiza stand auf, salutierte und machte dass sie hinauskam.
Ruppert und Jeremiah wurden ab und zu recht heftig durchgeschüttelt. Ruppert war verwundert, dass man ihn nicht nach Waffen untersucht hatte. Offenbar waren diese Höllenwesen sehr selbstsicher - oder sehr dumm. Er war froh, dass er ausnahmsweise Glück gehabt hatte und auf Ogg lag. Das federte die Unebenheiten des Weges ab. Und wenn er die Augen zumachte, musste er sich die höllischen Zeitvertreibe auch nicht ansehen. Seine Phantasie versorgte sein Gehirn aus dem was er hörte ohnehin mit genügend Bildern. Nach einer Weile wurde es ruhiger und kälter. Ruppert öffnete vorsichtig die Augen und sah, dass sie nun durch einem Höllengebiet kamen, in dem Eis und Frost die Opfer peinigten. Aber auch ohne Feuer wanden sich die Wesen auf Eisbetten oder teilweise eingefroren in Eiswände in leiser, dumpfer Qual.
Keiner der Dämonen sprach mit ihnen, nur das seltsame Gehilf das sie begrüßt hatte, brabbelte ab und zu vor sich hin. Durch diese Eishölle ging es, wie es Ruppert vorkam, stundenlang. Endlich wurde es wieder wärmer und Ruppert bemerkte, dass sie nun offenbar in ein Gebiet der Höllen gekommen waren das nicht der Bestrafung diente. Ruppert empfand die Umgebung zwar immer noch nicht als sehr gemütlich, aber der gefallene Geräuschpegel und die gestiegenen Temperaturen waren sehr angenehm. Der Werwolf sah sich um. Sie waren offenbar in einem Höhlenlabyrinth von dessen verschlungenen Wegen immer wieder kleine Treppen und Rampen nach oben oder unten führten. Ruppert stellte sich da ganze wie einen Schwamm vor und fragte sich wer sich hier zurechtfinden konnte, denn Wegweiser sah er nicht. Es wimmelte nur so von Dämonen aller Größe. Die meisten sahen allerdings ziemlich "normal" aus, was aber nur bedeuten soll, dass sie zwei Arme und Beine besaßen.
Endlich, Ogg hustete und nieste fast ununterbrochen, kamen sie in eine größere Höhle, die nur einen einzigen Zugang hatte. Dort erwartete sie das Vorgesetzte von Xyllfssobyxsyssos, Flurgurl, das Abteilungsleitende für die Höllen der Scheibenwelt (Abteilung M - P).
Laiza Harmonie kreiste um die Stelle, an der laut Kathiopeja Ruppert verschwunden war. Die Wache hatte schon den Hahnen-Club auf den Kopf gestellt und die Kellner ausführlich befragt, aber keiner hatte etwas aussagen können. Immerhin hatte einer der Kellner gesehen, dass Ogg den Wächter nicht angesprungen hatte, wie die RUM-Ermittlerin meinte gesehen zu haben, sondern gestolpert war. Das wurde auch von der neuen Spülhilfe, die gerade ihren Dienst antreten wollte als das Leuchten erschienen war, bestätigt. Ogg sei käseweiß im Gesicht
[13] an ihr vorbeigelaufen und hätte etwas von 'Teufelsloch' gerufen. Aber es wäre alles so schnell gegangen und mehr hatte sie nicht mitbekommen.
"Teufelsloch, Teufelsloch, verdammt, hab' das schon mal gehört ... Teufelsloch ..." Laizas Gedanken kreisten um diesen Begriff, der sie an irgendetwas erinnerte, aber woran nur? Irgendjemand hatte ihr davon erzählt, es in einem Gespräch mal so nebenbei fallenlassen. War das nicht bei Kanndra gewesen, als sie ihr ihre Halbschwester vorgestellt hatte, Knister oder so ähnlich hatte die geheißen. Laiza beschloss Kanndra aufzusuchen.
Xyllfssobyxsyssos verneigte sich vor seinem Vorgesetzten, das in einer Art Pavillon saß, und sprach in höllischem Dialekt mit ihm. Dann wandte es sich an Ruppert und Ogg, die aus der Schubkarre herausgehoben worden waren und nun auf recht wackligen Beinen dastanden. "Sterbliche, neigigt euch vor dem hölligen Fürsten der unserigen Welten, Flurgurl, meiniger Herr und Meister es ist."
Jeremiah Ogg sah das Gehilf an und nieste ihm heftig ins, na ja in die Region wo man ein Gesicht vermuten würde. Das Wesen wich zurück und wischte sich mit seinen Tentakeln über ... die Region. Zwei andere Dämonen zwangen Ruppert und den Wirt in die Knie, doch Flurgurl winkte nur ab. Es befahl etwas und die Dämonen verließen schnell die Höhle. Nur das Fünfbein mit der altmodischen Sprache blieb.
"Sieh einmal einer an, hat es Xyllfssobyxsyssos doch in der Tat vollbracht zwei Menschen der Scheibenwelt hierher zu verbringen." Es klang erstaunt, so als hätte es das nicht für möglich gehalten. "Sollte ich das Gute vielleicht ein klein wenig unterschätzt haben?"
Ruppert musterte den Dämon vor ihm. Er war etwa zwei Meter groß, sah ziemlich menschlich aus, nur dass ihm auf der Halbglatze zwei Hörner wuchsen, von denen sich das rechte elegant zu einer Spirale gebogen hatte, das linke hingegen einem Korkenzieher glich. Der Rücken verlängerte sich zu einem langen Schwanz mit schwarzer Quaste und er hatte einen Pferdefuß. Seine Haut war feuerrot und die wenigen verbliebenen Haare waren grün. Aus seinem Mund ragten zwei Reißzähne. Obwohl er nackt war konnte Ruppert nichts erkennen was auf ein bestimmtes Geschlecht hingewiesen hätte.
Flurgurl hatte die Musterung über sich ergehen lassen und sprach nun weiter: "Ich möchtet nun ganz bestimmt von mir erfahren, warum es so bedeutsam ist Wesen aus eurer Welt in unsere", es machte eine umfassende Handbewegung, "zu transferieren."
Ogg murmelte etwas vor sich hin, das wie "Was soll das schon bedeuten, ist doch immer dasselbe, dummes Gelabere" klang. Ruppert grinste, der Wirt gefiel ihm immer besser. Er war nicht dumm und feige war er auch nicht.
Der Dämon nickte und meinte dann mit seiner übertrieben ausdrucksstarken Baritonstimme: "Ja, natürlich, ich hätte es wissen müssen, es ist immer dieselbe Geschichte. Es geht um Macht und Ehre. Oh, ihr Menschen, wisst sehr gut wie ihr einen Dämonen beschwören könnt und wie ihr ihn behandeln müsst damit er euch zu Diensten steht. Und welche Möglichkeiten stehen uns offen? Können wir einen Menschen beschwören, einen Zwerg oder auch nur einen mickerigen Gnom? Nein, diese Genugtuung bleibt uns versagt. Uns allein verbleibt die Möglichkeit eurer Herrschaft zu entfliehen und dann doch auf Gnade und Verderben allen Beschwörern und Zauberern ausgeliefert zu sein, die uns vernichten oder zurück in diese Gefilde senden. Oh, welche Schmach ist es auf eurer Welt dienen zu müssen, o welche Schande verbannt zu werden! Doch nun ist die Zeit gekommen ein Neues zu wagen. Sehet, wir haben ein menschliches Wesen von eurer Welt verführt. Einer jungen Frau wurde die Erfüllung ihrer Träume versprochen, wenn sie freiwillig zu uns kommt. Und dann kam sie und dieses unfähige Gehilf", dabei warf es einen bösen Blick auf Xyllfssobyxsyssos, "hat sie entkommen lassen, kaum dass ihr Wunsch erfüllt war. Allein ihre Seele verblieb bei uns." Es zeigte auf einen großen, durchsichtigen Behälter neben seinem Sitz in dem ein bläulicher Nebel schimmerte. "Doch nun haben wir euch. Mit Hilfe eurer Körper werden wir in eure Welt gelangen und niemand wird uns je wieder verbannen können, denn wir sind in unserer Welt in euer Fleisch gelangt." Und mit teuflischem Lachen versank er wie ein mittelmäßiger Schauspieler in einer gelblichen Rauchwolke im Boden.
Laiza hatte Kanndra in deren Büro angetroffen und hatte sie nach der Bedeutung von "Teufelsloch" gefragt. Die Voodofrau überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. "Keine Ahnung, davon habe ich noch nie etwas gehört. Vielleicht weiß Krister ja was, aber die ist mal wieder unterwegs. Soll ich sie fragen, wenn ich sie wieder treffe?" Laiza seufzte nur und winkte ab.
Nach dem enttäuschenden Besuch beschloss sie endlich nach Hause zu gehen um den Schlaf der vergangenen Nacht nachzuholen. Ruppert und der Wirt waren nun schon seit fast einem Tag verschwunden, da nutzte es niemandem, wenn sie vor Müdigkeit aus den Schuhen kippte. Auf dem Weg zum Ausgang begegnete ihr Kathiopeja, die ihren üblichen Kaffeebecher in der Hand hielt. "He, Laiza, komm ich lad' dich auf einen Kaffee ein, du siehst aus als würdest du gleich umfallen. Nach einer Tasse sehr schnellen und sehr starken Kaffees fühlte Laiza sich wacher und ging zu ihrer Wohnung. Allerdings konnte sie nicht einschlafen, denn immer wieder ging ihr das Teufelsloch im Kopf herum. Als es Mitternacht schlug und für kurze Zeit alle Geräusche verschwanden, stand sie auf und setzte sich an den Tisch. Sie holte das Hexenbrett hervor und begann sich zu konzentrieren. "Hier spricht die Wache, ihr Geister, verratet mir, was ist ein Teufelsloch und wie kann ich Ruppert dort wieder herausbekommen!" Entweder hatte der Kaffee ihren Verstand geschärft oder ihre Hände zum Zittern gebracht, vielleicht waren es ja auch tatsächlich Geister, auf jeden Fall begann sich das Glas, mit dem sie die Buchstaben markieren wollte, sich zu bewegen. Laiza war ganz aufgeregt, ein Buchstabe nach dem anderen wurde ihr angezeigt. A J Q K W Ö L F K D Q F G E S A L Z K N C E K V I R E L Q I O U E O G G. Das Glas stand still und Laiza schlief vollkommen erschöpft am Tisch ein.
Ruppert und Ogg waren in eine Art Kerker-Wohn-und-Schlafkammer gebracht worden, die nicht einmal unbequem war. Das angebotene Essen wiesen allerdings beide zurück, weil sie noch den Geruch des verbrannten Fleisches der Gequälten in der Nase hatten. Sie zogen es vor, sich auf den weichen Liegen auszustrecken und zu schlafen. Ruppert hatte Ogg seine Decke gegeben, denn der Wirt hatte sich bei der Durchquerung der Eishölle ganz gewaltig erkältet und nieste und schniefte immer noch ununterbrochen.
Nach einigen Stunden Schlaf, beide brachten tatsächlich das Kunststück fertig zu schlafen, stand Ruppert auf und versuchte seinen knurrenden Magen zu ignorieren. Er inspizierte seine Taschen, aber außer einem mageren Würstchen, das er wie immer als eiserne Reserve einstecken hatte, fand er nichts zu essen. Er bot auch Ogg ein Stück an, aber der verzog nur angewidert den Blick. "Herr von Himmelfleck, du hast bei mir doch nun wirklich ein gutes Essen bekommen. Ich habe dich für einen Feinschmecker gehalten, wie kannst du nur so etwas essen?" Er schniefte, aber seine Erkältung hatte sich schon wieder etwas gebessert. Der Schlaf hatte ihm offenbar gut getan.
Der Wächter blickte nachdenklich auf die Wurst, biss hinein, kaute und schluckte sie herunter. Dann zuckte er mit den Schultern. "Das macht der Wolf in mir. Wölfe fressen alles, weißt du? Und ich habe tatsächlich schon Schlimmeres als dies hier gegessen. Aber glaub' nicht, dass ich den Unterschied nicht erkennen kann." Er lachte leise und schluckte auch den Rest herunter. "Glaub mir, wenn du die Wahl hast zwischen Hunger und etwas wirklich Ekligem, als Wolf fällt dir die Entscheidung nicht schwer."
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein aufgebrachter Flurgurl stand vor ihnen. Seine ohnehin rote Nase glühte förmlich und seine Stimme klang nun nicht mehr pompös sondern eher gepresst. "Was habt ihr getan, Elende, sprecht oder meine Rache wird erhebend grausam sein!"
Ruppert und Ogg sahen sich an und fragten unisono: "Was haben wir denn getan?"
"Ihr habt mich vergiftet, ihr habt Xyllfssobyxsyssos vergiftet, ihr habt meine Dämonen und höllischen Geister vergiftet, ihr seid ... ihr sei ... ihr seid ...
böse!" Es stampfte mit seinem Pferdefuß auf.
Ruppert stutzte kurz und stellte sich dann vor es und sah ihm in die bernsteinfarbenen Augen. "Tja, Meister, vielleicht kommen wir ja jetzt ins Geschäft. Was kannst du uns anbieten für ein - Gegengift?"
Flurgurl bot Reichtümer an, Frauen (oder auch Wölfinnen), Macht, Wissen und alles was bekanntermaßen als Preis der Höllen für Seelen geboten wird. Aber der Wächter schüttelte nur den Kopf. Ogg, der sich auf die Liege gesetzt hatte, sah erstaunt zu. Er verstand nicht worüber die beiden verhandelten. Was hatte Ruppert mit den Dämonen angestellt? Ihm war nichts aufgefallen.
Nach der erfolglosen Verhandlung verließ Flurgurl wutbebend den Raum. Jeremiah fragte Ruppert sofort: "Womit hast du sie vergiftet? Ich habe überhaupt nichts mitbekommen? Und was willst du damit erreichen?"
Ruppert antwortet gelassen: "Ich habe das Teufelsloch sofort erkannt als ich es sah. Und ich hatte auch schon längst eine Ahnung, dass es wiederkommen könnte. Also hatte ich etwas vorbereitet, das ich hinein werfen wollte. Dummerweise bist du dazwischengekommen, so dass ich nun selber hier drin festsitze. Aber nun ...", er zuckte mit den Schultern, "was soll's. Wir werden hier eben sterben, zusammen mit dem ganzen Abschaum hier. Unser Tod hat dann einen Sinn, denn so schnell werden die keinen Versuch mehr unternehmen unsere Welt anzugreifen."
Ogg sah erschrocken auf. "Ich will aber nicht sterben. Kannst du ihnen kein Gegenmittel geben, als Preis für unsere Freiheit?"
Der Wächter sah ihn streng an. "Mein lieber Freund, ich bin ein von Himmelfleck. Ich lasse mich nicht auf einen Handel ein, wenn das Wohl und Wehe meiner Welt auf dem Spiel steht. Solange eine Gefahr von diesen Höllen ausgeht und droht unsere liebliche Heimat zu überrollen bin ich bereit mein Leben dafür hinzugeben."
Jeremiah Ogg seufzte. "Ja. ich glaube diese Antwort würde meine Tante auch geben, du weißt schon, die Hexe aus Lancre. Eigentlich sollte ich ja bei ihr gelernt haben was es heißt seiner Verpflichtung nachzukommen, aber mitunter vergesse ich es doch. Es ist gut, dass du mich daran erinnerst. Das erinnert mich daran, wie meine Tante einmal ..." Ruppert ließ eine recht abenteuerliche Geschichte von der Tante und ein paar Elfen über sich ergehen und wartete, dass Flurgurl wieder kam. Leider ließ der sich Zeit, so dass Ogg seine ganze Geschichte erzählen konnte. Als er fertig war, Ruppert hatte nach einer Weile festgestellt, dass Ogg eigentlich ein sehr guter Erzähler war und auch die Geschichte sehr spannend, als er also fertig war, erschien Flurgurl. Diesmal wieder in wabernden Schwefeldunst gehüllt, direkt aus dem Erdboden. Ruppert hatte den Verdacht, dass der Teufel ebenso gespannt gelauscht hatte wie er selber.
Am nächsten Morgen kam Laiza mit dick verquollenen Augen im Wachhaus an. Sie umklammerte den Zettel mit den Buchstaben, den sie beim Aufwachen auf dem Tisch vorgefunden hatte. Sie war verwirrt, hatten ihr die Geister tatsächlich einen Hinweis geliefert? Als ihr Kanndra auf dem Flur begegnete hielt sie ihr den Zettel vor die Nase. "Kannst Du damit was anfangen?"
Kanndra sah sich das Geschriebene an, musterte Laiza mit mitleidigem Ausdruck und schüttelte den Kopf. Dann nahm sie Laiza am Arm und brachte sie in ihr Büro.
"Das ganze nimmt dich ziemlich mit, nicht wahr?"
Laiza nickte: "Ja, mir sitzen der Hauptmann und der Kommandeur im Nacken, die mich für das Verschwinden Rupperts verantwortlich machen. Aber was hätte ich denn machen sollen? Ruppert ist in seiner Freizeit verschwunden, was kann ich denn dafür?" Sie seufzte lang und tief "Meinst du wirklich, dass die Buchstaben nichts zu bedeuten haben? Ich meine, immerhin hat das Hexenbrett ..."
Kanndra schüttelte energisch den Kopf. "Vergiss das Hexenbrett, ich glaube nicht, dass du damit jemals Erfolg haben wirst. Dir fehlen dazu einfach die Voraussetzungen."
Laiza sprang wütend auf. Was verstand Kanndra denn davon? Sie riss den Zettel an sich und stürmte aus dem Büro.
Auf dem Henne- und Kükenfeld hatte sich eine erlauchte Gesellschaft an dem abgesperrten Ort eingefunden. Der Kommandeur und seine Abteilungsleiter hatten sich alle eingefunden um zu beraten was und wie die Wache in diesem Fall ermitteln sollte. Die Diskussion verlief allerdings etwas ungewöhnlich, da keiner der Abteilungsleiter sich für zuständig erklärte. Laiza stand daneben und lauschte gebannt den Ausführungen von DOG, RUM, S.E.A.L.S, FROG und ihrem eigenen Chef, Hauptmann MeckDwarf, der immer mehr an die Wand gedrängt wurde, weil jeder Standpunkt der Abteilungsleiter mit dem Satz endete: "Im übrigen bin ich dafür, dass SUSI den Fall übernehmen muss, denn die haben ja Okkultismusexperten." "Cetero Censeo SUSI est", sprach Rascaal Ohnedurst ein letztes und gelehrtes Wort.
[14]. MeckDwarf ging trübsinnig auf Laiza zu, die genau wusste was nun kommen würde.
"Äh, Lance-Korporal, ja also, ich glaube das ist und bleibt dein Fall." Dann wandte er sich ab und stiefelte den anderen hinterher. Laiza starrte ihm hinterher und verspürte Sehnsucht nach einer flüssigen Spezialität aus Überwald.
Flurgurls rote Hautfarbe hatte einen Stich ins Bläuliche bekommen. Seine Augen strahlten in fahlem Gelb, die Bernsteinfarbe war aus ihnen verschwunden. "Euer Anschlag auf diese Gefilde zieht weite Kreise", beklagte es sich. Die anderen Höllen haben bereits die Pforten geschlossen und fühlen sich inkommodiert. Was also ist euer Verlangen, welchen Preis müssen wir bezahlen, auf dass es endet?"
Ruppert antwortete knallhart: "Der Preis ist euer Leben. Auch wenn wir selber dabei sterben sollten, die Sicherheit unserer Welt ist diesen Preis wert. Das Gegenmittel werde ich euch nicht kundtun."
[15]"Also gibt es ein Gegenmittel?"
"Ja, selbstverständlich! Eher ein Heilmittel als ein Gegenmittel aber nichtsdestotrotz ein Mittel um dem Grauen Einhalt zu gebieten."
"Verschaffe es uns, ich flehe dich an! Ist denn das Leben all dieser Wesen nichts wert in deinen Augen? Bist du nicht ein moralisches Wesen?"
Ruppert überlegte lange bevor er antwortete: "Rette ich euch, wer rettet dann meine Welt vor euch? Nein, euer perfider Plan muss im Keime erstickt werden!"
Ogg wedelte aufgeregt mit den Armen. "Und wenn sie versprechen uns in Ruhe zu lassen?"
Ruppert schüttelte den Kopf. "Soll ich dem Versprechen von Dämonen und Teufeln vertrauen? Nein, das Schicksal hat uns die Chance gegeben ein für allemal diese Gefahr zu bannen."
Flurgurl wand sich hin und her, dann machte er leise einen Vorschlag. "Wenn wir einen Pakt schließen, auf dass wir nie wieder in eure Welt eindringen wollen, bekommen wir dann das Heilmittel?"
"Hmm," Ruppert sah Jeremiah an und fragte ihn dann: "Was meinst du, hat deine Tante dazu auch etwas gesagt? Könnten wir so einem Pakt vertrauen?"
Ogg nickte heftig: "Ja, einen solchen Pakt muss jeder Teufel einhalten. Wenn der Pakt geschlossen ist, dann gibt es kein Herauskommen mehr. Und wenn er von einem Oberteufel abgeschlossen wird, dann gilt er für alle seine Untergebenen. Wir wären tatsächlich sicher vor ihnen."
Flurgurl lächelte säuerlich und holte direkt aus der Luft ein Pergament, auf dem bereits ein sehr langer Vertrag aufgeschrieben stand. Ruppert lachte verächtlich und holte einen Notizblock aus der Brusttasche. "Für wie dumm hältst du mich? Glaubst du ich lasse dich einen Vertrag aufsetzen? Nein, nein, das mache ich besser selber. Lass mal überlegen ...", er zückte einen Bleistift und begann zu schreiben.
Ich, Flurgurl, das unterzeichnende Unterabteilungsleitende für die Höllen der Scheibenwelt (Abteilung M - P), verpflichtige mich dazu niemals wieder die Scheibenwelt zu betreten oder es auch nur zu versuchigen. Ich verpflichtige mich dazu niemaligst wieder zu versuchigen Wesen und / oder Seelen besagtigter Wesen der Scheibenwelt zu entführen oder sonstigerweise anzutasten oder ihnen Versprechungen oder Angebote zu machen oder überhauptigst Kontakt aufzunehmen. Ich werde verhindern, dass andere Höllenangehörige dies ebenfalls versuchigen wollen. Sofort nach Unterzeichnigung des Vertrages lassige ich Jeremiah Ogg und Ruppert von Himmelfleck, ebenfalls Unterzeichnigende des Vertrages, zusammen mit der entführten Seele der Frau aus Ankh-Morpork in ihre Heimatstadt zurückzubringen. Überhauptigst verpflichtige ich mich niemals wieder in Gedanken, Wort und Tat gegen die Scheibenwelt vorzugehen. Als Gegenleistung erhalte ich dafür das Rezept für ein Heilmittel das die schreckliche Seuche heilen soll.Flurgurl las den Text, wollte etwas sagen, ließ es aber bleiben und griff nach dem Bleistift um zu unterschreiben. Aber Ogg kam ihm zuvor und riss Ruppert den Stift aus der Hand, der ihn erstaunt ansah.
"Nein, nicht mit einem Bleistift! Er muss mit seinem eigenen Blut unterschreiben, sonst ist der Vertrag nicht gültig! Meine Tante hat eine Freundin, eigentlich ist sie mehr eine Kollegin aber auch eine Freundin obwohl die beiden immer zanken - Ähhh, was wollte ich jetzt sagen?"
Ruppert blickte den Teufel finster an. "Ich glaube ich zerreiße den Vertrag. Du versuchst bis zum Schluss zu betrügen." Und machte Anzeichen das Blatt zu zerreißen. Flurgurl fluchte und Ruppert griff nach dem silbernen Messer, dass er wie immer im rechten Stiefel stecken hatte. Er schnitt dem Teufel in den Finger und der unterschrieb mit einer Feder, die er aus der Luft griff, den Vertrag.
Laiza saß ratlos in ihrem Büro. Sie war aus dem Buchstabenwirrwar nicht schlau geworden. Auch der Präsident Gilde der Rätsler und Verschlüsseler, Kakuo Sudoku, hatte ihr nicht weiterhelfen können; zumindest hatte sie das aus seinen rätselhaften Worten geschlossen. Von Kanndra hatte sie eine Notiz bekommen, die ihr erklärte was genau ein Teufelsloch war. Demzufolge war es ein Tor zwischen der Welt und der Hölle. Diese sei nicht zu verwechseln mit den Kerkerdimensionen, die etwas ganz anderes seien.
Sie wusste nun also wo die beiden waren, aber das half ihr auch nicht weiter. Sie seufzte, griff nach einem Blatt Papier und begann zu schreiben.
Ruppert stecke den unterschriebenen Vertrag ein und grinste Flurgurl frech an. "Wenn ich nun bitten dürfte das Tor zu öffnen, damit wir wieder nach Hause können."
"Nein, zuerst das Gegenmittel!", verlangte der Teufel.
"Im Vertrag steht, dass du uns erst zurückbringen musst, dann bekommst du ein Heilmittel.", beharrte Ruppert auf seiner Forderung. "Und vergiss nicht die Seele der Frau!"
Flurgurl fluchte und führte die beiden zu seinem Pavillon. Sie kamen an einigen hustenden und würgenden Dämonen vorbei, die auf den Gängen saßen oder lagen. Auch das fünfbeinige Gehilf hockte zusammengesunken im Eingang zu Flurgurls Höhle. Flurgurl drückte Ogg den Behälter in die Hand und sagte ihm, dass er ihn nur zerschlagen müsste, dann würde die Seele wieder zu ihrem Körper zurückkehren.
Dann machte er ein paar verschlungene Handbewegungen und ein neues Teufelsloch begann sich inmitten der Höhle zu drehen. "Denk dran", riet Ruppert, "keine faulen Tricks, sonst kannst du das Heilmittel vergessen."
Dann traten die beiden in das Gebilde hinein.
Olga-Maria Inös hockte vor den Absperrungen auf dem Henne- und Kükenfeld und beobachtet konzentriert das Geschehen zwischen den Grashalmen. Zwei Ameisenvölker hatten ihre Straßen so gelegt, dass sie sich hier an dieser Stelle kreuzten. Olga-Maria beobachtet vergnügt, wie manche der Ameisen plötzlich der falschen Straße folgten und dann umkehrten und sich gegen den Strom wieder zurück drängeln musste. Sie dachte an die Kreuzungen in der Stadt und fand, dass sich die Ameisen alles in allem intelligenter und zivilisierter verhielten als die Leute in Ankh-Morpork.
Ihr Teamkollege, Rabe Raben, der Mensch mit den merkwürdigen Augen, der eigentlich ein Wasserspeier war, lag im Gras und stritt sich mal wieder mit seinem Alter Ego Lordi. So sahen sie beide nicht, dass sich Lance-Korporal Holm näherte und die beiden beobachtete. Er hüstelte leise und die beiden Gefreiten sprangen erschrocken auf und versuchten gleichzeitig Haltung anzunehmen und sich das Gras von der Uniform zu klopfen.
"Ist schon gut, ihr beiden.", sagte Holm großzügig. "Ihr habt ja recht, wenn ihr es euch bequem macht. Hier ist ja wirklich nichts los. Ich bin auch nur mal vorbeigekommen um zu sehen ob nicht irgendwelche Indizien übersehen wurden."
Die Behauptung, dass hier nicht los wäre ... nun ja, in Kürze würde sie eine Lüge sein.
Olga-Maria sah wie sich Holms Augen plötzlich weit öffneten und fuhr herum. Hinter ihr (nun vor ihr) hatte sich die geheimnisvolle Erscheinung gebildet, von der sie von der Okkultismusexpertin erfahren hatten, dass es sich um ein Teufelsloch handelte. Rabe griff sich sofort eine Taube und schob ihr eine bereits vorsorglich geschriebene Meldung in das Postfach am Bein, in dem um Hilfe gebeten wurde.
Das Teufelsloch drehte sich und wurde immer schneller bis die Umrisse verschwammen und nur noch eine schwarze Kugel zu sehen war, die scheinbar still stand. Aus ihr zuckten Blitze aber im Gegensatz zu den Berichten gab es weder Gesang noch Klagen. Lediglich ein leises Husten und Keuchen war zu hören. Plötzlich wurden zwei Gestalten aus der Kugel geschleudert. Olga-Maria schrie erschrocken auf, als ihr ein sichtlich mitgenommener Mann vor die Füße geschleudert wurde, der krampfhaft ein Gefäß umklammerte. Er richtete sich auf, sah die Tatortwächterin, lächelte sie an und sagte "Oh, hallo, bist du nicht Olga-Maria, die Kleine von Annatella und Ferdinant?". Dann kippte er langsam wieder um.
Die andere Gestalt war Charlie Holm vor die Füße gefallen. Sie richtete sich auf, sah die Uniform, taumelte auf sie zu und salutierte. "Gefreiter von Himmelfleck meldet sich zurück!"
***
Lance-Korporal Harmonie saß an ihrem Schreibtisch und lauschte einem Streit zwischen Sillybos und Hegelkant, die sich auf dem Flur lautstark über Faulheit ausließen.
Dann sah sie wieder auf die vielen verknäulten Papiere um sich herum, auf denen sie versucht hatte Ordnung in ihre Gedanken zu bringen um wenigstens einen Schritt weiter zu kommen. Aber sie drehte sich im Kreis, denn seit dem Verschwinden von Himmelflecks war nichts mehr geschehen. Und das war jetzt immerhin schon mehr als zwei Tage her. Theoretisch konnte sie alles erklären, aber auf die drängenden Fragen des Kommandeurs ob und wie man den Wächter zurückholen konnte, dazu wusste sie nichts zu sagen. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Lady Rattenklein
stand in der Tür und schleifte eine sich sträubende Taube am Bein hinter sich her. "Hier ist eine Nachricht, Laiza, vom Henne- und Kükenfeld". Sie strahlte sie an. "Himmelfleck ist wieder da!"
Ruppert wandte sich von erstarrt dastehenden Holm ab und griff in seine Tasche. Er holte einen Schreibblock heraus und schreib ein paar kurze Sätze auf ein leeres Blatt, dass er dann herausriss und in das Teufelsloch warf. Daraufhin erklangen laute Flüche und wüste Drohungen, bis das Teufelsloch abrupt verschwand.
Ruppert lief zu Jeremiah, der sich aufgesetzt hatte und den Kopf in die Hände stützte. "Jeremiah Ogg, du hast uns gerettet. Einfach großartig!", gratulierte Ruppert dem Wirt. Der sah ihn verwundert an.
"Wieso habe ich uns gerettet? Du hattest doch das Gift dabei."
Der Gefreite stutzte, dann blickte er Ogg erstaunt an.
"Soll das heißen, dass du nicht weißt, was wirklich passiert ist?"
"Wirklich? Was war denn, bitte sehr, an dieser ganzen Geschichte wirklich?", fragte Ogg mühsam.
Nach und nach waren etliche Wächter herbeigeströmt um verdutzt festzustellen, dass es eigentlich nichts zu sehen gab. Laiza kam zusammen mit Rascaal Ohnedurst an und wusste erst einmal nicht was sie sagen sollte. Sie freute sich, dass ihr Auszubildender wieder da war wusste aber nicht wie sie sich verhalten sollte.
Der Kommandeur nahm ihr die Entscheidung ab, indem er auf den Wächter zuging und von ihm eine Erklärung verlangte.
Ogg verbat sich aber jegliche sofortige Erklärung. "Nein, meine Damen und Herren, so geht das aber nicht. Mein Lokal ist kaum hundert Meter von hier entfernt und mir scheint, dass ich die seltene Gelegenheit wahrnehmen kann Sie zu einer Mahlzeit einzuladen, welche Tageszeit auch immer wir gerade haben." Er blickte sich um. "Ich meine alle hier anwesenden Stadtwächter."
Ein freudiges Murmeln hob an und Ohnedurst wurde von seinen Leuten geradezu in den Hahnen-Club geschoben. Er machte gute Mine zu dem Spiel, denn er wollte endlich erfahren was geschehen war.
Als alle Wächter einen Platz gefunden hatten und die Kellner eilends reichlich aufgetragen hatten (Ogg hatte ihnen freigestellt sich selbst auch zu bedienen und zuzuhören), stellte der Kommandeur noch einmal seine Frage: "Was ist denn nun geschehen?"
Ruppert fing an zu berichten. "Also, das war so, Sör. Nachdem das fragliche Gebilde am Abend des ...".
Ogg unterbrach ihn. "Nein, Nein, so war das ganz und gar nicht. Angefangen hat das Ganze mit einer wunderbar zubereiteten Mahlzeit. Du hattest ..." Niemand wagte es den erzählfreudigen Wirt zu unterbrechen und alle Zuhörer und Zuhörerinnen waren nach einer Weile so gebannt von seiner lebhaften Schilderung, dass einige Wächter applaudierten, als er seine Geschichte beendet hatte.
Jetzt meldete sich Laiza zu Wort. "Also, ich verstehe immer noch nicht woher du so ein Gift haben konntest und wieso du nicht zu mir gesagt hast."
Ruppert lächelte sie an. "Nun ja, das wird daran liegen, dass es so etwas nie gegeben hat."
Er klopfte Jeremiah auf die Schultern. "Das hier ist mein Gift. Er hat mit seiner Erkältung die Dämonen und Teufel einfach angesteckt. Offenbar haben die damit gar keine Erfahrung und waren über die plötzliche Schwäche und laufenden Nasen und so total entsetzt. Ich wusste ja auch zuerst gar nicht was dieser Oberteufel meinte, als er behauptete, dass wir ihn vergiftet hätten. Aber sollte ich ihm das sagen? Erst als ich andere Dämonen gesehen habe wusste ich was das für ein 'Gift' war."
"Und der Vertrag?" Ohnedurst streckte die Hand aus. Ruppert nahm das Blatt aus seiner Tasche und reichte es dem Vampir. Der schnüffelte kurz an der Unterschrift und verzog angewidert das Gesicht. "Teufelsblut, pfui Teufel. Gut, aber um den Vertrag gültig werden zu lassen musst du ein Heilmittel beschaffen."
"Oh, das habe ich schon. Ich habe das Rezept von einem alten Hausmittel aufgeschrieben und in das Loch geworfen. Sollen die damit glücklich werden."
"Und wenn es nicht wirkt?"
"Kein Problem, Sör, im Vertrag steht ja nur etwas davon, dass es wirken soll, nicht dass es wirken muss."
"Und was für ein Rezept ist es?"
Ruppert stellte sich in Positur und deklamierte:
"Nimm etwas Milch von der Kuh,
tu guten Honig hinzu,
trink das ganze heiß im Nu
und leg dich dann zur Ruh".Unter dem tosenden Gelächter der Stadtwache stand der Kommandeur auf und reichte Ruppert die Hand. "Gut gemacht, Gefreiter."
[16]
[1] Vermutlich hatte nie jemand darüber gelacht
[2] Auch der Laden von Herrn Al Nobbsi war mit Stahlrohrmöbeln mit Lederbezug und Sand auf dem Boden ausgestattet. Aber diese Möbel waren von Handwerkern in der Stadt hergestellt worden und der Sand kam vom Ufer des Runden Meeres. Deshalb war Herrn Al Nobbsis Lokal auch nicht so exklusiv - dafür waren die Speisen und Getränke aber viel billiger.
[3] Außerhalb des Clubs hätte man ihn dick genannt
[4] oder den Napf
[5] Ruppert war der festen Ansicht, dass das Brot Körpertemperatur nicht übersteigen dürfte. Herr Ogg bestand darauf, das Butter zischend auf dem Brot verlaufen sollte.
[6] Ruppert hatte so bald wie möglich die Gemeinschaftsunterkünfte verlassen, weil er das Schnarchen der anderen nicht ertragen konnte. Sein neues Zuhause wird demnächst vorgestellt.
[7] Immer wenn er daran dachte, in welchem Zustand sich seine vier Tassen und drei Teller befanden beschlich ihn ein Gefühl von
jetzt wird aber endlich gespült [7a] Er sprach es etwa so aus: "Fraaaaouuuu"
[9] "Er übergab sich" wäre natürlich die korrekte Formulierung gewesen, hätte es aber nicht richtig getroffen. Wer den Unterschied kennt, weiss wovon ich rede.
[10] Bekanntlich haben Religionen die Eigenschaft all denen eine individuelle Hölle zu versprechen, die nicht ihre Gebote einhalten. Meistens geht es dabei um Dinge wie Feuer und rotglühenden Zangen.
Eine Ausnahme sind die Anhängerinnen der Göttin Weithwatcha, die in ihrer Hölle vor allem mit Sahnetorten und ungeheuren Kalorienmengen rechnen müssen.
[11] Seltsamerweise sind in der Hölle alles nur arme Sünder. Auch diejenigen, die wir als gemeine Schwerverbrecher verurteilen und am liebsten dorthin schicken würden.
[12] Wer schon einmal von Tod aus diesem Leben begleitet wurde weiss, dass ihn erst einmal eine riesige Wüste erwartet. Und dahinter das, was er erwartet hat. Letztendlich landet also nur der in der Hölle seiner Priester, der glaubt, dass dort zu landen er verdient hat. Was dazu führt, dass wirklich böse und schlechte Menschen, Zwerge, Trolle, Werwölfe, Vampire, Gnome, Wasserspeier und was auch immer, direkt in das Paradies ihrer Priester einmarschieren.
[13] so wie Schafskäse, weniger wie ein Gauda, es sei denn ein sehr junger
[14] Er spielte damit auf den berühmten General Tacticus an, der ähnliches über Quirm sagte bevor er dort Herrscher wurde. Nachher sagte er dasselbe über Ankh-Morpork
[15] Man merkt, dass Flurgurls geschwollener Stil auf Ruppert abgefärbt hatte.
[16] Die Seele der Frau (Fraaaaouuuu) wurde natürlich befreit und tatsächlich war es die vermisste Spülhilfe Margret Leicht. Seltsamerweise konnte sie sich an nichts erinnern und was noch seltsamer war: Sie veränderte sich nicht wieder. Als sie sich im Spiegel sah, schrie sie erschrocken auf und konnte nicht glauben, dass die Frau, die sie da sah, tatsächlich sie selber war. Über ihren weiteren Lebensweg ist nichts bekannt. Gerüchte, sie hätte einen neuen Krieg zwischen Tsort und Ephebe ausgelöst, sollen hier nicht kommentiert werden.
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