Der Kaffeedämon erkundigt sich über den Verlauf von Lillis Benimmkurs.
Dafür vergebene Note: 9
Anmerkung: Ursprünglich sollte meine Strafsingle um einiges länger und ausführlicher werden. Mit der Zeit gefiel mir aber mein Geschriebenes nicht mehr, weshalb ich die Single neu aufgesetzt habe. Außerdem imponierte mir die Single "Spring! - Ein Großstadtschicksal" von Fähnrich Robin Picardo. Darum habe ich versucht, alles wichtige aus meinen ersten Ansatz möglichst kompakt zu schreiben. Und ich hoffe, dass sich Rea bei ihrem Auftritt irgendwie angesprochen fühlt ;-)
Es war ein gewöhnlicher Morgen in der GRUND-Kantine. Lilli kam herein und klopfte an die Maschine des Kaffeedämonen. Dieser steckte den Kopf heraus, schaute zu ihr empor und sagte: "Ah, Lilli, du bist's. Ein Kaffee? Kommt sofort!"
Dann verschwand sein Kopf wieder. Dann kam er aber wieder heraus. Seine Augen weiteten sich, gerade erst war ihm wirklich klargeworden, was gerade passiert war: "Lilli!", rief er: "Wo warst du?! Es war so langweilig ohne dich!"
Denn, was diesen Morgen von anderen gewöhnlichen Morgen unterschied, war, das Lilli die komplette vergangene Woche davor eben nicht an die Kaffeemaschine geklopft und sich einen Kaffee geholt hatte. Sie war weg gewesen. Unauffindbar.
Lilli macht eine wegwerfende Handbewegung, stellte einen seltsamen Kasten, den sie bei sich trug, auf einen der Tische. Dann deutete sie eine Trinkbewegung an.
"Oh", meinte Paul
[1] und verschwand wieder in der Kaffeemaschine und kam Augenblicke später mit einem in Express hergestellten Espresso wieder heraus zu kommen.
Lilli nahm diesen in Empfang, stellte ihn auf den Tisch, holte den Dämon und stellte diesen ebenfalls... ähm setzte ihn auch darauf, damit keine Wortwiederholungen entstanden.
Interessiert betrachtete Paul den Kasten. Dann fragte er: "Du, was ist das?"
Lilli hob wortlos den Deckel.
Paul stellte sich auf die Dämonenzehenspitzen, und versuchte von oben hinein zu lugen, was ihm aber nicht gelang, denn die Kastenwand war ungefähr eineinhalb Dämonenlängen hoch. Dann hörte man ein Geräusch. Es klang so, als ob jemand ein winzigkleines Sofa verschieben, und einen winzigkleinen Stuhl darauf stellen würde, um anschließend über die Wand zu schauen. Was auch tatsächlich geschah. Ein anderer Dämon spähte über den Rand des Kasten, zeigte auf Paul und fragte: "Was ist denn das für eine Knalltüte?!"
"Selber Knalltüte!", konterte Paul.
Er verschränkte seine Arme und bemerkte ein kleines Schild, dass am Rand festgeschraubt worden war. Darauf war folgender Text geschrieben: 'Dies ist Horatius. Glauben sie ihm nicht, wenn er behauptet, dass er anderes heißt.'
Der Kaffeedämon schaltete sofort: "Na, Horatius..."
"Ich heiße nicht Horatius! Warum nennet mich jeder Depp Horatius?! Ich heiße Günther! Günther! Verstanden?! GÜNTHER!"
"Wie du meinst,
Horatius", entgegnete der Kaffeedämon und ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen.
Der andere Dämon lief knallrot an, verschränkte die Arme, und kletterte wieder von dem Stuhl auf dem Sofa auf den Boden seines Kastens.
"Was sucht der Kerl hier?", fragte Paul nun an Lilli gewandt. Antworten tat der andere Dämon: "Ich bin ein S.P.R.E.C.H.-Dämon. Ein Super Praktischer Einsatzbereiter CommunikationsHilfe Dämon!"
"Kommunikation schreibt man aber mit K!"
"Das weiß ich selber, du Blödkopf!"
"Selber Blödkopf!"
"Pah, ich bin ein sehr wertvoller Dämon. Und außerdem war ich ein Geschenk. Und niemand würde einen Blödkopf verschenken. Bei einem albernen, nervigen Kaffeefilter ist das natürlich etwas ganz anderes..."
"Hey! Ich bin ein voll ausgebildeter Kaffeekoch! Alle lieben mich! Ich bin wichtig!"
"Was du nicht sagst..."
"Lilli, der ärgert mich!", rief Paul hilfesuchend und fügte hinzu: "Wieso lässt du dir so einen ungehobelten Idioten schenken?"
Die Rekrutin zog den Kasten an sich heran, tat wieder den Deckel darauf. Und begann mit einem Finger seltsam auf den Deckel zu trommeln. Nach gut drei Minuten sprach der Kastendämon wieder: "Sie meint, das du doof bist!"
Verärgert schüttelte Lilli den Kasten, so dass auch Horatius geschüttelt wurde.
"Aua! Aufhören! Schon gut schon gut... Sie hat eben geschrieben, dass man sich Geschenke meist nicht selbst aussuchen kann."
"Aha", entgegnete Paul skeptisch.
Der Kastendämon räusperte sich, und meinte dann: "Wie wäre es, wenn ich die ganze Geschichte einfach mal erzähle. Bis Lilli alles eingetippt hat, dauert es ewig. Und dazu habe ich keine Lust."
"Fauler Sack!"
"Kaffeefilter!"
"Bäh!"
"Ich höre dir gar nicht zu! Also..."
"Idiot!"
"Lalalalaa... ich versteh nur Bahnhof!"
"
Horatius..."
"Hör auf, mich so zu nennen!"
Lilli verschränkte entnervt die Arme.
"Schon gut..." murmelte Paul.
"Dann fange ich doch endlich zu erzählen an", entgegnete Horatius: "Also. Eines Tages kam der Butler James und holte mich aus der Abstellkammer"
"Langweilig!"
"... und machte meinen Deckel sauber. Der ist ja aus Glas, damit ich von unten sehen kann, auf welche Buchstaben getippt wird. Obwohl ich der Meinung bin, das der 'mal wieder gereinigt werden könnte, überall Fingerabdrücke... Aber ist ja nicht mein Problem -
ich kann ja sprechen."
Lilli seufzte, nahm den Deckel ab, zog ein Taschentuch hervor, schneeweiß und am Rande bestickt, übrigens auch ein Geschenk, und begann den Deckel zu polieren.
Währenddessen sprach der Kastendämon weiter: "Und als dann alles fertig war, brachte mich James zu Madame Ernestine"
"Wer ist Madame Ernestine?"
"Unterbrich mich nicht! Madame Ernestine ist natürlich die Anstaltsbesitzein!"
"Was für eine Anstalt?"
"Na, das Institut Handkuss. Du weißt aber auch gar nichts! Also, man brachte mich zu Ernestine, die mich an Lilli weiterschenkte."
Der Dämon hielt einen Moment inne, und sein Kopf erschein wieder am oberen Kastenrand, da er erneut auf den Stuhl auf dem Sofa geklettert war. Mühsam erklomm er den Rand, machte die Augen zu und sprang runter auf den Tisch. Er kugelte zwei Dezimeter quer über diesen, und wenn Lilli nicht im letzten Moment zugegriffen hätte, dann wäre er garantiert auf den Boden gefallen. Die Rekrutin setzte ihn sanft ab und widmete sich dann wieder dem gläsernen Deckel.
"Also", meinte der Kastendämon und setzte eine wichtigtuerische Miene auf, was er wirklich genoss, denn meist konnte man weder seine Gestik noch seine Mimik beim Sprechen erkennen, da man ihn aus den Kasten heraus nur hören konnte: "So was macht Ernestine immer bei SchülerInnen, die nicht sprechen können. Die kriegen immer einen Sprech-Dämon geschenkt, weil es sehr, sehr unhöflich ist, nicht zu grüßen. Außerdem hat sich auch noch diese seltsamen Kärtchen die Lilli benutzen wollte, verbrannt. Irgendwie gefiel mir der Geruch."
Lilli begann still vor sich hinzugrinsen. Die Kärtchen waren 100% holzfrei und bestanden größtenteils aus gepressten Hanf.
"Naja, aber egal. Die Ernestine wollte Lilli höfliches Verhalten beibringen, und ich fand das richtig lustig, jedenfalls zu Anfang, denn egal was Ernestine gemacht hatte, es bewirkte nichts. Überhaupt nichts."
"Ja, das ist Lilli, wie sie leibt und lebt! Weiter so!"
"Dafür gingen jede Mengen Vasen zu Bruch. Teure Vasen. Aber die waren größtenteils potthässlich, also ist es nicht schade drum. Man muss ganz schön blöd sein, wenn man für so hässliche Vasen Geld ausgibt!"
"Oh mein Gott! Meine Vase! Das war ein Erbstück!", rief Madame Ernestine entsetzt und zeigte auf die Scherben ihres ehemaligen größten Stolzes.
Lilli schaute ein wenig irritiert. Was konnte sie dafür, wenn dieses dämliche Buch genau die Vase traf, wenn man es quer durch den Raum schleuderte? Das war fast so ärgerlich, wie diese Sache, mit einem Buch auf den Kopf durch den Raum zu gehen. Das Ding fiel doch die ganze Zeit herunter! Wozu sollte so etwas gut sein?! Es war doch nur verständlich wenn man dann diese dämliche Schwarte wegwarf! Warum hätte man nicht einfach einen Helm nehmen können? Oder eine hübsche Mütze? Oder einen Hut? Ja, einen Hut hätte Lilli nicht erbost von sich geschleudert, ein Hut wäre ja auch nicht direkt von ihren Kopf runtergefallen und auf ihren linken Fuß [2] gelandet, und dann wäre die Sache mit der kaputten Vase auch niemals passiert. Außerdem sind Hüte weich. Weich und kuschelig. Meistens jedenfalls.
Der Kastendämon hielt einen Moment lang inne.
"Erzähl weiter!", forderte ihn Paul unwirsch auf.
Horatius setzte seine Gewinnermiene auf und fuhr fort: "Aber dann wurde es stinklangweilig. Ich weiß nicht was passiert ist, aber Lilli war am fünften Tag irgendwie anders als noch am vierten. Vielleicht hat ihr ja Madame Ernestine was in den Fünf-Uhr-Tee getan? Auf jeden Fall war Lilli am nächsten Morgen total langweilig."
Lilli warf Horatius und dem Paul einen langen Blick zu. Dann zuckte sie mit den Schultern.
Schließlich wusste sie, was passiert war: Die erste Phase war vorbei.
Mitten in der vierten Nacht im geschah etwas seltsames; Lilli war gerade dabei zu träumen, wie toll ihr Leben wäre, wenn sie erst einmal ihren geheimen Plan in die Tat umgesetzt hätte, aber von einem Moment auf den anderen, schlug er um. Der Traum war plötzlich nur noch erfüllt von einem gewaltigen, allumfassenden Blätterrauschen und die Rekrutin fühlte sich von einer tiefen, inneren Ruhe erfüllt.
"Lilli", flüsterte eine Stimme, sie klang sehnsuchtsvoll, fordernd, verführerisch.
"Lilliiii...", säuselte die Stimme erneut.
Die Rekrutin drehte sich im Bett um, ohne aufzuwachen.
Die Stimme räusperte sich.
Im dem Bett tat sich nichts.
"LILLI! Wach auf!"
Die Rekrutin richtete sich auf und rieb sich verschlafen die Augen.
"Lilli...", säuselte die Stimme wieder, die zu einem kleingewachsenen Kerl mit Hornbrille und kurzen Haaren gehörte. Er sah so aus, als wäre alle Hoffnung verloren, dass er jemals etwas anderes als ein Streber sein könnte. Und er schwebte einige Meter über Lillis Bett.
Die Augen der Rekrutin weiteten sich jäh, und sie zog die Decke über den Kopf.
"Hey!", rief der Hornbrillenkerl und stemmte sich die Arme in die Seite: "Das darfst du nicht machen! Du machst meinen ganzen Auftritt kaputt! Na toll, auf diese Weise werde ich dieses Image nie los!"
Wütend verschränkte er seine Arme. "Da kommt man extra angeschwebt, wie eine große Gottheit, so wie es sich für ein Wesen meines Kalibers gehört, und du versteckst dich unter der Bettdecke, als hättest du ein Gespenst gesehen!"
Lilli zitterte wie Espenlaub.
Die Gestalt sprach unbeirrt weiter: "Wenn du es für nicht nötig hältst, mich anzuschauen, wenn ich rede, na gut. Aber höre wenigstens zu. Denn ich bin der große, der wundervolle, der mächtige, der gefürchtete, der bewunderte Les-Gut! Der Gott der Bücher, der mächtigste Gott im ganzen Multiversum!"
Unter der Bettdecke konnte man Lilli prusten hören.
"Schönen Dank auch", entgegnete Les-Gut: "Aber lass dir eines gesagt sein, bald bin ich sehr, sehr mächtig, und dann werden nicht nur brillentragende Streber an mich glauben! Dann werde ich auch endlich so cool aussehen, wie ich es auch bin! Ha! Alle machen sich über mich lustig, aber bald, bald kommt meine Rache! Und dann wird mich niemand mehr auslachen! Ha! Niemand weiß es zu schätzen, das ich alles weiß. Ganz recht, du hast richtig gehört, ich weiß alles, absolut alles. So lange es in einem Buch niedergeschrieben wurde, gerade wird, oder in Zukunft noch zu Papier kommt!"
Les-Guts Tonfall war schnippisch geworden, dann bekam er eine bedrohliche Komponente: "Also, Lilli, lass mich Klartext reden: Damit mein Plan gelingt, bin ich leider auf dich angewiesen. Ich werde dir nicht erklären warum, denn nur ein Analphabet[3] erklärt seine Pläne bevor er sie umsetzt. Aber ich erwarte, dass du von deinem Vorhaben keinen einzigen Millimeter abweichst. Ich kenne nämlich deinen Plan. Und da es in unser beiderlei Interesse ist, das er erfüllt wird, werde ich ab jetzt ein Auge auf dich werfen, damit du nicht womöglich einen Fehler machst. Und um dich jeden Tag daran zu erinnern, gebe ich dir dies. Und jetzt schlaf weiter, zuwenig Schlaf ist ungesund; noch musst du schlafen."
Les-Gut verstummte und einen Moment lang war nichts zu hören.
Dann ertönte eine letztes leises Räuspern, ein "Gute Nacht. Bis bald." Und dann nichts mehr.
Einige Minuten lang bibberte Lilli noch unter der Bettdecke, bis sie sich wieder herauszuschauen traute. Von der abstrusen Gestalt war nichts mehr zu sehen, aber am Fußende des Bettes lag ein kleines, ledergebundenes Buch. Wahrscheinlich Leder aus der Haut einer analphabetischen Kuh.
Die Rekrutin schlug die Bettdecke zurück, griff nach dem Buch und schlug es auf. Da der Vollmond hell durchs Fenster schien, konnte Lilli alles recht gut erkennen. Innen sah das Büchlein sehr seltsam aus, der Text bestand hauptsächlich aus waagerechten Strichen, und über jeder Seite stand ein Datum. Es enthielt aber kein ganzes Jahr, nur etwas weniger als zehneinhalb Monate Dann, vorne, standen einige wenige Worte: "Kalender von Lilli Baum"
Einer plötzlichen Eingebung folgend, griff sie nach ihrem Schreibzeug, dass sie ja immer irgendwo in der Nähe hatte (selbst auf dem stillen Örtchen), schlug den Kalender auf der letzten Seite auf und schrieb, mit gewohnter Langsamkeit: "Noch zu erledigen Doppelpunkt"
Dann hielt sie einen Moment lang inne, überlegte sich, ob die Formulierung so wirklich stimmte, und schrieb ein weiteres Wort: "Wurzeln". Sie umkringelte das eben Verfasste, und legte dann den Kalender und ihr Schreibzeug beiseite. Wohlig kuschelte sie sich ihr Bettzeug und schlief mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen ein.
Sie träumte wieder von diesem großen allumfassenden Rauschen. Wie auch all die anderen Bäume auf der Scheibenwelt und im restlichen Multiversum.
"Du glaubst gar nicht,
wie langweilig!"
"Bist du dir da sicher? Lilli ist doch eher der Typ Mensch..."
Lilli verzog verärgert das Gesicht.
"...ähm... Baum, der alles in Schutt und Asche legt. Und hinterher so tut, als wäre das nicht ihre Schuld! Das mag ich so an ihr!"
Lilli verschränkte ihre Arme. Sie würde
nie etwas Falsches tun, sie handelte stets nach besten Wissen und Gewissen. Was konnte sie denn dafür, dass alle anderen immer so irrational handelten?
Aber seit jener Nacht brauchte sie sich wenigstens nicht mehr darum zu kümmern, was die anderen Bäume von ihr dachten. Vorher war sie wirklich nur ein Mensch gewesen, der sich zwanghaft einredete, er sei ein Baum.
Nun war sie ein Mensch, der wusste, dass er ein Baum sein würde.
Sie war ihre Selbstzweifel los, die sie noch bis vor kurzen quälten. Und deshalb lag zwischen beiden Zuständen ein meilenweiter Unterschied. Der insbesondere darin bestand, das ihr bei letzterem alles am Arsch vorbeiging... ähm... das sie immer cool und gelassen blieb. Bäume regten sich nicht unnötig auf und Bäume kümmerten sich nur um ihre eigenen Angelegenheiten. Da war dieses Problem mit dem Schlafen und der Schmerzempfindung ein Kinkerlitzchen. Wenn jetzt jemand Lilli auf dem Fuß getreten wäre, dann hätte der sehr deutlich zu spüren bekommen, dass das wehgetan hatte. Auge um Auge, Arm um Arm, Ast um Ast.
Mit anderen Worten: Lilli war mittlerweile Baum genug, um zu wissen, dass sie den anderen Bäumen egal war. Und das verschaffte ihr einen gewaltigen Vorteil, gegenüber allen Bäumen und Leuten, die sie immer noch fälschlicherweise für einen Menschen hielten.
Menschen! Pah! Die waren eh nur zur Düngerproduktion nützlich. Und um unliebsame Konkurrenten zu roden.
"Lilli hatte immer genau das gemacht, was die Ernestine von ihr wollte. Ohne zu murren!"
"Hm... aber vorher hätte sie doch auch nie gemurrt. Du hast sicher schon mitgekriegt, dass sie allgemein alles andere als gesprächig ist."
"Jaja, das weiß ich doch, bin schließlich ein Sprech-Dämon. Aber vorher hatte sie wenigstens Abneigung gezeigt! Das war total doof, dass sie's nicht mehr tat! Ich hatte doch so gehofft, dass ich keinen von diesen langweiligen Besitzern bekomme. So langweilige Typen wissen einen Dämon mit
Charakter gar nicht zu schätzen!"
"Ja, das Problem kenne ich, die verdienen unsere harte aufopferungsvolle Arbeit gar nicht. Aber ich sorge schon dafür, dass die Rekruten sich nicht zu ungebührlich verhalten. Manch einer dieser Rotzlöffel verbrennt sich eher die Finger, als das er sich die Zunge an meinen Kaffee verbrennen darf!"
"Weiter so, Kollege. Wo war ich stehen geblieben?"
"Das Lilli plötzlich total langweilig wurde. Aber eigentlich kommt sie mir vor wie immer..."
"Der Schein trügt!"
Es war der Morgen danach. Lilli war wirklich gut gelaunt, denn sie hatte wirklich gut geträumt - kein Wunder, Bäume haben niemals Albträume.
Sie wanderte durch den Korridor und ging in das Zimmer, in dem Madame Ernestine schon auf sie wartete. Dunkle Schatten waren unter deren Augen, und ihre Hände zitterten unablässig.
Schweißperlen begannen sich auf ihrer Stirn zu bilden. Aber sie hätte nie gekniffen. Man musste sie schon ins Irrenhaus bringen, ehe sie eine(n) SchülerIn aufgab.
"Also gut", sagte sie und schluckte: "Machen wir bei der Lektion weiter, bei der wir aufgehört hatten. Also Lektion Nummer Eins: Haltung."
Sie reichte Lilli ein Buch, und ging dann in Deckung.
Doch die Rekrutin machte keinerlei Anstalten, das Buch ("Höfelichkeit im Ahltack') auf ihren Kopf zu tun. Stattdessen blätterte sie es interessiert durch, das einzige was sie bisher mit keinem der Bücher getan hatte... Nach einer Weile hob sie verstehend eine Augenbraue. Ach so war das!
Sie legte sich das Buch auf den Kopf und drehte ein paar Runden durch den Raum.
Madame Ernestine lugte aus ihrer Deckung und schaute ungläubig zu. Dann erhob sie sich und sagte, während sie nervös ihre Hände verschränkte: "Ähm.... anscheinend kannst du es jetzt. Endlich. Nach vier Tagen. Gehen wir über zur Lektion zwei übe: Knicksen."
"?", die Rekrutin schaute sie fragend an.
"Ähm so!"
Madame Ernestine knickste.
Lilli verstand, und tat es ihr nach. Wundersamerweise blieb das Buch auf ihren Kopf,
Dafür hellte sich Ernestines Miene auf: Ein Wunder, ein Wunder war geschehen!
Was sie aber nicht wusste, war das Lilli ja jetzt viel baumiger war als vorher. Und als Baum hast du viel Platz in deinem Kopf. Schließlich kümmerst du dich nur um selbst. Vergiss Verwandte, vergiss Freunde, du hast dich selbst! Und so saugte Lilli das Wissen förmlich wie ein Schwamm auf.
"Seit wann kann Lilli denn scheinen?", fragte Paul verwirrt: "Ich dachte immer, nur die Sonne kann scheinen."
"Mann, du bist vielleicht Strunzdoof!"
"Selber!"
"Naja... ich erzähle lieber weiter. Lilli wurde langweilig. Die hat dieses ganze langweilige Zeug gemacht, dass diese Langweiler dort den ganzen langweiligen Tag über machen!"
Die Rekrutin hatte mittlerweile den Deckel geputzt und ihn wieder auf den Kasten getan. Nun widmete sie sich endlich ihrem Kaffee.
"Du weißt schon. So'n Zeug wie mit Bücher auf dem Kopf rumlaufen, Knickse machen. Die richtige Begrüßung für dreihundertsiebzig verschiedene Arten von Würdenträgern aufsagen... Da, der Beweis!"
Horatius quiekte auf und zeigte auf Lilli, die eben ihren Kaffee trank.
"Was denn?", fragte Paul, dem daran nichts ungewöhnliches auffiel.
"Ihr kleiner Finger! Der ist abgespreizt! Das machen nur diese dämlichen höflichen Typen!"
Lilli hob eine Augenbraue und tat den Finger da hin
[4], wo er hingehörte. Ihr war das vorhin gar nicht aufgefallen.
Paul legte den Kopf schief, und meinte dann: "Naja, es gibt glaube ich schlimmeres, als abgespreizte kleine Finger. Erzähl aber weiter, will wissen, was noch passiert ist!"
"Also, eigentlich nicht viel. Nur das am achten Tag zwei komische Typen aufgetaucht sind. Zwei weibliche Typen. Hm... ich glaube, die eine hieß Reh Dubiosa und die andere Augentee Willichnicht. Seltsame Namen, wenn du mich fragst."
Geräuschvoll rumpelte ein Karren auf den Platz vor dem Institutgebäude. Vorne auf dem Kutschbock saß eine geräderte Verkehrsexpertin und hinter ihr eine zeternde Frau Willichnicht. Mit einer strafen Bewegung bracht Rea den Karren zum Stehen.
Schnell kletterte sie herunter und wandte sich an Carisa, die am Institutseingang gewartet hatte und sie erstaunt ansah: "Was suchst denn eine Mitwächterin hier?"
"Frau Willichnicht", entgegnete Rea ungehalten, "hat darauf bestanden, dass sie von einem Wächter gefahren wird. Und irgendeiner der RUMler hatte die glorreiche Schnapsidee, dass das ein Verkehrsexperte machen müsse... Und du kannst dir sicher vorstellen, wie es weiterging... Du glaubst mir sicher nicht, was das für eine Tortur war! Ich war stundenlang mit ihr alleine! Auf einem Karren! Das mache ich nie wieder, nie wieder! Eher werde ich freiwillig Klobürste bei DOG!"
Mittlerweile war Frau Willichnicht angekommen: "Was sollen diese Beschwerden?! So eine Unverschämtheit! Erst tun Sie mir diese unsagbar unakzeptablen Karrenfahrt an, und dann auch noch schimpfen! Was für eine Frechheit! Na warten Sie, das wird Konsequenzen haben!"
"Aber Frau Willichnicht", versuchte Carisa Amalie zu besänftigen, "meine Kollegin meinte das gar nicht so. Sie ist nur erschöpft. Von der langen Reise, wissen Sie."
"Pah!", meinte Frau Willichnicht und drängte sich an den beiden vorbei ins Gebäude.
Die Wächterinnen warteten einen Moment lang ab.
"Sie ist grässlich!", zischte Dubuiata: "Absolut grässlich! Seit dieser Tat verstehe ich, warum deine Rekrutin sie geohrfeigt hat. Und weißt du was?"
"Aber Dubiata! Du wirst doch nicht Frau Willichnicht tätlich angreifen wollen!"
"Natürlich nicht, Escrow. Aber ich könnte es auch durchaus verstehen, wenn jemand Frau Willichnicht wieder ohrfeigt. Diese Frau ist grässlich! Aber... wo steckt eigentlich deine Rekrutin?"
"Soll ich ehrlich sein? Ich habe keine Ahnung. Ich konnte sie nur am ersten Tag beaufsichtigen, aber sie war so ein hoffnungsloser Fall, dass die Institutsleiterin sie persönlich unter ihre Fuchtel genommen hat. Und mich aus dem Zimmer geworfen! Mit der Begründung, dass zuschauen unhöflich sei. Die Frau ließ sich einfach nicht überzeugen, dass ich anwesend sein muss!"
"Und was hast du dann gemacht?"
"Abgewartet und Tee getrunken. Die haben hier außerdem einen vorzüglichen Marmorkuchen."
"Kling gut. Ob ich wohl ein Stück bekomme?"
"Bestimmt. Die Abschlussprüfung dauert eine Weile,"
"Gut, dann finde ich vielleicht Zeit, noch schnell diese Akte durchzusehen."
"Was für eine Akte?"
"Ach, einer meiner Kollegen hat mich angefleht, ja förmlich angebettelt, dass ich für ihn eine Akte überprüfen soll."
"Und, was steht drin?"
"Ach nur etwas über so ein seltsames Glücksspiel, Und die Akte wimmelt nur so vor Rechtschreibfehlern. Außerdem schien dem Verfasser niemand gesagt zu haben, dass man solche offiziellen Papier nicht aus der Wir-Perspektive schreibt. Und alle Naselang stößt man auf Orthographiefehler! Und wer lässt sich für dafür breitschlagen, die Akte zu überprüfen? Die viel zu weichherzige Rea."
"Mein Beileid."
"Übernimmst du die Akte?"
"Nein. Aber nett, dass du's versucht hast."
"Eine wie die andere..."
"Neinnein, du meinst Rea Dubiata und Frau Willichnicht."
"Das sagte ich doch eben."
"Ne, du hast Augentee gesagt. Aber die heißt Amalie. Ich muss es wissen, ich kriege schließlich alles mit, Rekruten sind sehr geschwätzig. Außer Lilli natürlich."
Lilli bedankte diese Aussage mit einem Lächeln. Es gab nicht viele, die ihr Schweigen zu schätzen wussten. Ihre Püschologin Tussnelda behauptete sogar irgendetwas von Kommunikation. Und wütenden Wurzeln.
[5] Da fiel Lilli doch ein, dass sie erst befördert werden würde und Grund verlassen musste, wenn sie zusätzlich zu dem Benimmkursus noch eine Püschositzung abgeschlossen hatte. Und Tussnelda hatte gesagt, dass sie erst ihr okay geben würde, wenn Lilli noch einmal kam. Ausgezeichnet. Dieses Gespräch würde sie so lange wie möglich aufschieben; Beförderungen konnten doch nur in Arbeit ausarten. Und Bäume arbeiteten nicht. Grundsätzlich nicht. Wo käme man denn sonst hin? (Richtig, nach Bielefeld.)
"Aber weißt du was am coolsten an den beiden war? Die Eine hat sich so richtig blamiert!"
"Was?! Wer? Wie?"
"Na, die Augentee."
"Du meinst Amalie."
"Das sagte ich eben doch! Das war richtig lustig, es war nämlich die Abschlussprüfung, und Augentee hat die ganze Zeit herumgezetert, aber dann hat sie Ernestine gehörig zurechtgestutzt! Das hättest du sehen sollen!"
"Was für ein hässliches Mobiliar!", meinte Frau Willichnicht und stupste mit ihren Regenschirm gegen eine wertvolle Eichenkommode, womit sie einen langen Kratzer hinterließ: "Und auch noch minderwertig verarbeitet! Das muss ja hier ein rechter Saftladen sein. Bringen wir diese verdammte Prüfung hinter uns, damit ich endlich wieder nach Hause komme. Außerdem verspüre ich das dringende Verlangen, mich über diese unfähige Karrenlenkerin zu beschweren."
Aus der Ecke, in die sich Rea Dubiata mit der Glücksspielakte gesetzt hatte, kam ein entnervtes Ächzen.
Carisa war klug genug gewesen, nch draußen zu gehen und sich um den Karren zu kümmern. Schließlich war Frau Willichnichts Anwesenheit verlangt, nicht die ihrige.
Frau Willichnicht scheuchte kurzerhand eine fremde Schülerin weg, damit sie sich an den selben Tisch mit Lilli setzen konnte. Die Prüfung bestand nämlich aus einer Teegesellschaft.
Lilli führte gerade sehr höflichen Smalltalk mit einer Schülerin neben sich. Beziehungsweise ließ sie Horatius smalltalken: "Wundervolles Wetter heute, oder nicht?"
"Ja, so tolle Wolken."
"Und so viele Wolken."
"Und was für wolkige Wolken."
"Wundervoll wolkige Wolken."
Amalie stützte ihren Ellenbogen auf den Tisch und meinte im schnippischen Tonfall zu Lilli: "Ich bezweifle, dass du diese Prüfung bestehst. Schließlich bist du nur ein verzogenes Gör..."
Lilli würdigte Frau Willichnicht keines einzigen Blickes und unterhielt sich weiterhin mit ihrem Gegenüber. Beziehungsweise ließ unterhalten.
"Wirklich wundervoll wolkige Wolken.", meinte das Gegenüber
"Wirklich wundervoll wohlgeformte wolkige Wolken.[6]", entgegnete Horatius.
"Wir sollten über etwas anderes reden.[7] Zu Zeit sollen ja die Kurse für Büffelfleisch ja total gefallen sein, seit jemand eine komplette Büffelherde Richtung Ankh-Morpork getrieben hat!"
Ehe Horatius antworten konnte, hatte Lilli schon mit dem Tippvorgang begonnen. Horatius prägte sich alle Buchstaben gut ein, und sagte dann: "'Ich weiß, ich bin dabei verwesen...' Du, Lilli, irgendwie ergibt das keinen rechten Sinn. Ich glaube, du hast dich verschrieben."
Lillis Gegenüber kicherte.
Die Rekrutin gluckste auch ein wenig (alles andere wäre unhöflich gewesen) und ignorierte Frau Willichnicht, die quer über den gesamten Tisch nach dem Zucker griff, während sie etwas von "schlechte Bedienung" murmelte.
Währenddessen sammelte sich die weggescheuchte Person wieder und tippte höflich aber bestimmt an Frau Willichnichts Schulter: "Entschuldigen Sie, aber das war mein Platz!"
"Was fällt Ihnen ein?!", zeterte Frau Willichnicht: "Sie sehen doch, dass ich hier sitze. Verschwinden Sie!"
Hinter Frau Willichnicht räusperte sich Lilli.
"Was?!", zischte Frau Willichnicht, und drehte sich so abrupt um, dass die Teetasse umfiel und sich der warme Tee auf ihre Bein goss.
"Schau die an, was du angerichtet hast!", kreischte Frau Willichnicht, griff erbost nach einer Teekanne, und schüttete den Inhalt kurzerhand auf Lilli.
Auge um Auge, Tee um Tee.
Lilli stand auf, verzog keine Miene, ging zur Tür öffnete diese und wies dezent aber bestimmt nach draußen,
"Du willst wohl, dass ich gehe!", rief Frau Willichnicht und stemmte sich die Hände in die Seite, während, die teetriefende Lilli nickte.
"Pah! Vergiss es, du dummes Gör! Was für ein ungehöriges Benehmen! Hat man so etwas unhöfliches schon gesehen?"
Im nächsten Moment blieb ihr die Spucke weg, denn sie bekam eine Ohrfeige.
Von Ernestine.
"Sie verlassen sofort den Raum und hören auf hier so herum zu pöbeln, wie der gewöhnliche Pöbel!"
"Wie können Sie mich einfach ohrfeigen?! Was fällt Ihnen ein?! Sie, Sie Flittchen!"
"Seien sie froh, das ich kein Mann bin, sonst würde ich mich jetzt mit ihnen duellieren. Sie haben mich zutiefst gekränkt. Verlassen Sie sofort den Raum, sonst bin ich genötigt, zu drastischeren Mitteln zu greifen."
"Pah!"
Ernestine klingelte ein Glöckchen und sagte: "James, könnten Sie bitte kommen und unseren Gast nach draußen begleiten?"
Wie aus dem Nichts erschien ein Butler, und postierte sich direkt vor Frau Willichnicht: "Wenn Sie mir bitte folgen würden."
"Nein!", entgegnete diese und wandte sich ab. Doch ein weiterer Butler stellte sich vor sie. Binnen Augenblicken war Frau Willichnicht von Butlern umringt, der einzige freie Weg führte zur Tür. Amalie blieb noch einige Momente mit verschränkten Armen an Ort und Stelle. Doch schließlich gab sie sich geschlagen und verließ hoch erhobenen Hauptes den Raum - Lilli stand immer noch an der Tür und wies mit einem galanten Lächeln nach draußen.
Als Amalie draußen war, setzte sie sich wieder, als ob nichts gewesen wäre und setzte den Smalltalk fort. Beziehungsweise ließ Horatius den Smalltalk fortsetzen.
"Am besten war aber, dass Ernestine beim Abschied noch betont hat, um wie viel höflicher doch Lilli als Frau Willichnicht ist. Und das diese sich ein Beispiel nehmen sollte. Wenn du mich fragst, Lilli war die Höflichkeit in Person!"
"Tihi, so eine Blamage geschieht der Willichnicht ganz recht. Was geschah denn nach der Prüfung?"
"Dann kam die Rückfahrt."
"Oh. Wie war sie denn?"
"Total langweilig. Die Augentee..."
"Amalie!"
"...hat nämlich die ganze Zeit mit verschränkten Armen da gesessen und kein einziges Wort gesagt. Und Lilli angestarrt. Bis diese ihr die Zunge rausgestreckt hat."
"So etwas ist doch bestimmt nicht höflich, oder? Ich dachte, sie wäre jetzt die Höflichkeit in Person?"
"Ja, aber mit einen Male war sie es nicht mehr. Sie war, wie vorher, wieder die interessante, unterhaltsame Lilli!"
An den Zeitpunkt konnte sich Lilli gut erinnern. Sie hatte das Wissen um die Höflichkeit wie einen Schwamm aufgesaugt, als es an der Zeit war; es angewendet, als dazu Zeit war; und es anschließend in die hinterste Ecke ihres Unterbewusstseins gepackt, als sie es nicht mehr brauchte. Aber sie würde jederzeit wieder in der Lage sein, darauf zurückzugreifen, falls es dazu erneut an der Zeit sein sollte. Woran Lilli zweifelte. Die meisten in ihrer Umgebung waren einfach nur unhöfliche Kretins, die es gar nicht verdienten, dass sie deswegen höflich war.
Auge um Auge, Höflichkeit um Höflichkeit.
Baum zu sein war verdammt praktisch. Man musste sich nur darum kümmern, um was man sich kümmern wollte. Das einzige, an das man als Baum gebunden war, war der Standort.
"Oh prima, eine langweilige Lilli wäre irgendwie ähm... langweilig gewesen. Was passierte denn danach?"
"Wir trennten und von den anderen und Lilli kam in die Kantine und wollte einen Kaffee."
"Das weiß ich doch schon! Warum erzählst du mir das? Du Dummkopf!"
"Selber Dummkopf!"
"Horatius!"
"Kaffeefilter!"
"Bäh!"
Lilli wurde das ganze zu bunt. Sie steckte Horatius kurzerhand wieder in seinen Kasten und Paul wieder zu seiner Kaffeemaschine.
Und
das war der Beginn einer wunderbaren Feindschaft:
Auge um Auge, Zahn um Zahn, Beleidigung um Beleidigung.
Wort um Wort...
[1] Der Kaffeedämon. In der Single, die ich vor dieser verfasst habe (die aber nicht hochgestellt wurde... erst die Strafsingle hieß es... Menno...)
[7a] benutze ich den Namen das erste Mal.
[2] In der Single, die ich eben schon erwähnte, hatte sich Lilli an besagten Fuß verletzt. Darum war der ein wenig schmerzempfindlicher. Auch wenn sie als Baum nie ihre Schmerzen zeigen würde (zumindest damals - warum das jetzt nicht mehr so ist, erfahrt ihr im Laufe dieser Single), hielt sie das nicht ab, den schmerzverursachenden Gegenstand wegzuwerfen.
[3] Wenn es etwas gab, das Les-Gut verabscheute, dann waren es Wesen, die nicht lesen konnten. Solange man keine Bücher aus ihnen herstellte. Dann verhielt sich die Sache natürlich ganz anders. Ein Analphabet war in Les-Guts Augen der Superlativ des Begriffes "Idiot".
[4] Ich weiß, was ihr jetzt denkt. Aber so ist es nicht. Lilli ist kein Zombie, sie 'entspreizte' den Finger nur. Und da das seltsam klingt, benutzte ich die eben benutzte Formulierung. Sollte irgendwer Einwände haben, ich habe bestimmt irgendwo noch eine Rolle Klopapier herumliegen. Mehr braucht man nicht für eine Mumie. (Eine sehr bedauernswerte Mumie...)
[5] Wobei Lilli noch Jahre später nicht wusste, warum Wurzeln eigentlich wüten sollten. Tornados wüteten, Hurrikans wüteten, Büffelherden wüteten - aber Wurzeln?!
[6] Wer die längste Alliteration hat, gewinnt
[7] Eins zu Null für den Kastendämon!
[7a] die Single trägt übrigens den Titel "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, Waffen sind doof"
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