Der Palast des Patriziers

Es war kalt an diesem Morgen. Ich konnte kaum 2 Meter weit sehen, so dicht war der Nebel. Plötzlich hörte ich ein rascheln in der Nähe. Ich entsicherte meine Armbrust und schlich langsam vorwärts. Da stand er, der größte Hirsch den ich jemals gesehen hatte. Ich hob meine Armbrust, zielte. Der Hirsch und ich hörten es gleichzeitig. Ein lautes, dröhnendes Geräusch. Es hörte sich an, als hätte ein Berg beschlossen einen Spaziergang durch die Wälder um Ankh Morpork zu machen. In diesem Moment stellte sich ein Stein vor mich. Ich stand auf und blickte Obergefreiter Malachit ins Gesicht. Er sagte:
"Kommandeur Rince meinen du müssen kommen zu Wachhaus in Pseudopolisplatz!" Ich seufzte, blickte in die Richtung in die der Hirsch verschwunden war und beschloss dann doch, dass mein Dienst wichtiger ist. Also klopfte ich meine Hose halbwegs sauber und folgte dem neugeschaffenen Weg in Richtung Stadt. Ich kam als letzter zu der Dienstbesprechung, da ich mich erst umziehen musste. Kommandeur Rince wartete bis ich mich gesetzt hatte und sagte dann:
"Wächter es ist etwas Schreckliches passiert. In den Palast des Patriziers ist jemand eingebrochen. Alles was wir gefunden haben ist ein schwarzer Handschuh. Bis jetzt steht nicht fest, ob etwas fehlt. Der Patrizier hat beschlossen, dass ab sofort alle Wächter nur noch an diesem Fall arbeiten und außerdem, wenn er nicht in einer Woche gelöst ist, sind wir alle entlassen. Ich habe für jeden eine Liste von Aufgaben, die er zu erledigen hat. Wenn ein Punkt erledigt ist, möchte ich sofort benachrichtigt werden. Los geht's!"
Er verteilte die Zettel und wir verließen das Wachhaus. Ich sah auf meinen Zettel und stellte fest, dass ich als erstes die Büros 26-47 der Diebesgilde überprüfen sollte. Dort angekommen wurde ich erst mal vom Pförtner angehalten, da Wächter das Gelände der Diebesgilde nicht betreten dürfen. Ich zeigte ihm eine Genehmigung des Patriziers, dass die Mitglieder der Wache das Recht haben sich in allen Gebäuden umzusehen. Da der Pförtner sich davon, leider nicht beeindrucken lies und ich keine Lust hatte ihn zu erschießen(1) ging ich also nach Hause holte meinen alten Diebesgildenausweiß, zog mir zivile Kleidung an(2) und beschloss "Anderkaffer" zu ermitteln. Zurück bei der Diebesgilde wurde ich sofort hereingelassen. Ich machte mich auf den Weg zu den Büros und stellte etwas Furchtbares fest, alle, wirklich alle, 21 Diebe waren zur Zeit im Außendienst tätig. Ich lief also durch das halbe Gebäude zum Dienstplan und stellte fest, dass ihn irgend ein Witzbold geklaut hatte. Ich stand also ein wenig ratlos da, als einer meiner ehemaligen Klassenkameraden vorbeikam und mich ansprach:
"Hallo Mückensturm. Was machst du denn hier? Ich dachte du bist jetzt in der Wache."
"Hallo Bonny, einen schönen Gruß an Clyde. Verrate mich bitte nicht weiter aber ich bin hier um "Anderkaffer" zu ermitteln. Ich soll ein paar Diebe überprüfen, da gestern jemand in den Palast des Patriziers eingebrochen ist. Ich wollte gerade auf dem Dienstplan nachsehen, wo die Diebe sind, die ich überprüfen soll, aber der ist mal wieder geklaut."
"Kein Problem. Ich arbeite zur Zeit in der Verwaltung. Komm mit, dann können wir nachsehen."
Wir machten uns also auf den Weg. Und während Bonny mir den Aufenthaltsort der Diebe raussuchte, sah ich im Projektverzeichniss nach und stellte fest, dass der Palast zur Zeit nicht in den Zuständigkeitsbereich der Diebesgilde fiel, da der Patrizier pünktlich die Gebühren bezahlt hatte. Bonny gab mir die Liste, die er herausgesucht hatte und ich machte mich auf den Weg zu den mir zugewiesenen Dieben. Den ersten fand ich in einem Haus in der Unbesonnenheitsstraße, der Dieb wurde etwas nervös als ein Wächter(3) zu ihm ins Haus kam. Er stammelte etwas von Mitgliedsausweißen und nicht bezahlten Gebühren. Als der Dieb sich wieder beruhigt hatte fragte ich ihn, wo er zur Tatzeit war und er sagte mir, dass er zu diesem Zeitpunkt mit ein paar Freunden in der "Geflickten Trommel" war. Ich machte mich dann auf den Weg um dieses Alibi zu überprüfen, es stellte sich heraus, dass der Dieb die Wahrheit gesagt hatte. Ich wiederholte diese Prozedur noch 20 mal und stellt fest, dass jeder der mir zugewiesenen Diebe ein Alibi hatte. Nachdem ich dies festgestellt hatte ging ich zurück zur Wache um einem sehr angespannten Kommandeur Rince Bericht zu erstatten. Er hörte sich das Ergebnis meiner Ermittlungen an und strich dann verzweifelt einen weiteren Punkt auf seiner Liste durch. Ich meldete mich ab und machte mich auf den Weg zum Palast um Punkt zwei meiner Liste zu erledigen, Wache halten im dritten Stock des Palastes. Ich war fest entschlossen den Patrizier mit meinem Leben zu verteidigen(4). Im Palast angekommen lud ich meine Armbrust und entsicherte sie, dann überprüfte ich ob mein Schwert scharf genug war und sich leicht aus der Schneide ziehen lies, als nächstes schob ich drei Wurfdolche Typ Nr. 12 in meinen Gürtel und fühlte mich nun bereit meinen Dienst anzutreten. Nachdem ich zwei Stunden auf dem Flur patrouillierte, kam ein Diener um mir eine Tasse Tee zu bringen. Ich nahm die Tasse und stellte sie auf einem Tisch ab. Der Diener stand einen Moment da und sagte dann schüchtern:
"Als ich heute morgen verhört worden bin, da wurde mir gesagt, dass ich mich, falls mir noch etwas einfalle, an jeden Wächter wenden könne."
"Ist ihnen denn noch etwas eingefallen?"
"Ähm. Ja gestern bin ich auch durch diesen Korridor gelaufen um dem Patrizier eine Tasse Tee zu bringen und da ist mir als ich die Treppe hochkam ein Schatten aufgefallen der "Verdammter Mist" gesagt hatte und dann verschwunden ist. Ich dachte ich hätte mich getäuscht und habe es deshalb vergessen."
Nachdem der Diener wieder gegangen war, begann ich den Tee auf Gift zu überprüfen(5). Als ich damit fertig war und nichts feststellen konnte schickte ich eine Taube an Kommandeur Rince mit der Aussage des Dieners, anschließend ging ich zu meinem Posten zurück. Nach einer halben Stunde hörte ich ein Geräusch am Ende des Korridors. Ich hob meine Armbrust und rief: "Halt! Wer da?" Da ich keine Antwort bekam, ging ich los um nachzusehen wer sich dort versteckte. Ich ging gerade um die Ecke als mich eine Gestalt ansprang, mich umwarf und wegrannte. Eine Sekunde später war ich wieder auf den Beinen und nahm die Verfolgung auf. Die Gestalt rannte die Treppe am anderen Ende des Flurs nach unten. Als ich unten ankam, sah ich gerade noch wie sie durch einen Nebeneingang verschwand. Ich rannte sofort hinterher und sah die verdächtige Person über den Platz laufen, da der Flüchtende ständig Haken schlug blieb mir nur die Benutzung meiner neuen zielverfolgenden Pfeile. Diese Pfeile sind eine Spezialanfertigung von Burlich-und-Starkimarm. Sie haben kleine Flügel und einen Sattel auf dem ein Dämon mit einer Pilotenbrille und einem Fallschirm saß, der kleine Kerl steuert den Pfeil und springt dann im letzten Moment ab damit er sich nicht beim Aufprall verletzt. Ich zeigte dem Dämon das Ziel, legte den Pfeil ein und schoss. Der Pfeil sauste davon wobei der Pilot ein Geräusch von sich gab, dass sich etwas so anhörte: "Jeepie" Der Pfeil flog im Zickzack über den Hof, flog dann einen großen Bogen und traf den Verdächtigen von vorne in die Schulter. Der Mann strauchelte und fiel hin. Einen Moment später war ich bei ihm. Ich drehte den Typ um und fragte ihn warum er in den Palast eingebrochen war. Er antwortete:
"Ich bin Geheimagent des achatenen Reiches und habe wichtige Unterlagen ikonografiert. HI HI Hi. Ich musste, aber noch einmal zurück da ich meinen Handschuh vergessen hatte. HI HI HI."
Ich dachte mir, dass dies wider nur so ein armer Trottel ist der zu viele Filme aus "Holy Wood" gesehen hat und übergab ihn der mittlerweile herbeigeeilten Palastwache. Nachdem ich meinen Dämon wider eingesammelt hatte beschloss ich zurück zum Wachhaus zu gehen und meinen Bericht zu schreiben. Vielleicht konnte ich nachher noch auf die Jagd gehen. Irgendwo da draußen gibt es einen riesigen Hirsch.

(1) das soll nicht heißen, dass ich mich nicht trauen würde jemanden zu erschießen und es ist auch nicht so, dass ich keine Lust hätte dieses Ar*****ch zu erschießen. Aber Kommandeur Tod hat zu mir gesagt hat, dass er sich persönlich für meine Entlassung einsetzen werde, wenn ich ihm noch mehr Arbeit mache.
(2) ich musste mir erst von einem Nachbarn welche leihen, da ich so etwas eigentlich gar nicht mehr besitze
(3) ich hatte mich in der Zwischenzeit wieder umgezogen, da ich zivile Kleidung nicht ausstehen kann
(4) und auch mit dem Leben aller anderen, wenn es sein müsste
(5) man gewöhnt sich so etwas an, wenn man Schüler der Assasienengilde war.