Am Leroloy-Felsen

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von Feldwebel Sillybos (SUSI)
Online seit 31. 01. 2006
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Natürlich will jeder den Abteilungspokal gewinnen. Und deswegen wollen natürlich alle Abteilungen den besten Fall für sich haben. Ein Tag im Affenzirkus "Stadtwache": SUSI für alle und jeder für sich.

Dafür vergebene Note: 12

Anmerkung: Diese Mission spielt im November letzten Jahres (also vor den jüngsten Abteilungswechseln und Beförderungen).


Fohlen Schnellritt wollte einen guten Beruf haben.
Er wollte im Sitzen arbeiten.
Er wollte viel mit Menschen zu tun haben.
Er wollte geregelte Arbeitszeiten.
Er wollte rumkommen auf der Scheibenwelt.
Er wollte eine verantwortungsvolle Aufgabe in gehobener Position.
Er wurde Postkutscher.
Es regnete in Strömen, aber er trug es mit Fassung. Irgendwann würde auch er die Büroarbeit machen können wie sein Vater. Da müssen alle durch, dachte er. Viel schlimmer war dieses unerträgliche Jucken am ganzen Körper, das seit der Abreise immer stärker wurde. Langsam steuerte er seine Kutsche aus Quirm Richtung Ankh-Morpork.
"Herr Kutscher, was ist das für ein hässlicher Felsen dort?" fragte die ältere Dame in der Kutsche.
Fohlen schaute zum rechten Straßenrand. Durch den dichten Regen war ein dunkler Schemen zu erkennen, der immer deutlicher wurde. Der junge Mann war schon viele hundert Male am Leroloy-Felsen vorbeigefahren und versuchte, ihm keine Beachtung mehr zu schenken, auch wenn ihm das nie gelang.
"Das ist der Leroloy-Felsen, Frau Birnweich. Wie Sie erkannt haben, ähnelt er einem furchterregenden Gesicht mit grimmigen Blick und einer großen Hakennase. Die Legende erzählt, dass vor vielen Jahren ein einsamer Reiter aus Ankh-Morpork hier entlang ritt, der an dieser Stelle von einem Räuber überfallen wurde und dabei ums Leben kam. Daraufhin wurde er von seiner Gottheit als Mahnmal in diesen Felsen verwandelt, um den Räuber stets an seine Untat zu erinnern."
"Es ist wahrlich ein garstiges Gesicht", sagte die Frau in der Kutsche. "Ich mag kaum den Blick davon abwenden."
Fohlen Schnellritt nickte stumm. Immer wieder hatte sein Vater ihm das Märchen von dem einsamen Reiter erzählt, als sie noch gemeinsam diese Strecke fuhren. Diese tiefen Augenhöhlen, diese kantigen, scharfen Gesichtszüge sahen durch den Regen noch unheimlicher aus. Laut prasselte der Regen auf die Kutsche. Fohlen rückte seinen Hut zurecht und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Er schaute noch immer zum Felsen, als er die Kutsche um die Kurve lenkte.


"Hey, schau mal, es kommen immer mehr!"
"Hallo Jungs, willkommen im coolsten Vergnügungspark der Welt! Alles voller megalanger Rutschbahnen und geheimer Tunnel. Das hier ist die Zentrale, da drüben geht's rein ins Vergnügen und hier hinter mir kommt ihr wieder raus. Dazwischen könnt ihr frei wählen, aber passt auf, dass ihr nicht in einen der kleineren Tunnel stecken bleibt, nehmt also lieber die großen. Nicht drängeln, und denkt daran: immer mit dem Strom schwimmen."



"Was ist passiert?" fragte Fohlen Schnellritt.
DU BIST GESTORBEN, sagte Tod. STETS ZU DIENSTEN.
Fohlen sah auf seinen leblosen Körper. Unsicher sah er sich um.
"Ich weiß nicht... was soll es bedeuten, dass ich nicht traurig bin."
DAS LIEGT AN DEN DRÜSEN. DU GEWÖHNST DICH DRAN.
Fohlen kratzte sich am Hinterkopf. "Dieses Märchen aus alten Zeiten kommt mir nicht mehr aus dem Sinn."
DAS MIT DEM REITER? KEINE GROSSE SACHE, SOWAS PASSIERT HIN UND WIEDER.
"Ich dachte, es wäre nur ein Märchen."
DU WEISST JA, WIE DAS MIT DEN MÄRCHEN IST...
...SIE SIND ALLE WAHR.


Die Scheibenwelt hörte auf zu beben.
"Himmel, was war denn das?" fragte Araghast Breguyar.
"Das war eine Sonnenfinsternis. Zum Glück eine relativ kurze und somit ungefährliche."
"Was bitteschön ist eine Sonnenfinsternis?"
Charlie Holm erklärte es ihm. [1]
Alle Möbel sind stehengeblieben. Jeder wurde ordentlich durchgeschüttelt, aber ernsthaft zu Schaden kamen nicht viele. Eine Sonnenfinsternis auf der Scheibenwelt lässt sich nur sehr schlecht vorhersagen (denn wer weiß schon, wo Groß A'tuin gerade hinguckt) und kam auch nicht oft vor, aber dann doch immerhin häufig genug, dass man kein großes Aufsehen darum machte. Es würde am nächsten Tag sicherlich wieder einen Artikel in der Times geben, in dem stand, wie eine Sonnenfinsternis zustande kommt und wie man sich dabei am besten verhält, mehr aber auch nicht.
"Aha", sagte Bregs. "Nun gut, das hätten wir überstanden." Er schien sich nicht großartig dafür zu interessieren. "Da fällt mir ein, ich war gerade auf dem Weg zum Chef."


Rascaal rieb sich noch immer den Hinterkopf, als Bregs das Büro betrat. Wenn er dahinterkam, wer ihn so unsanft in seinem Schlaf geschüttelt hatte und ihn von seinem Balken hatte stürzen lassen, würde es Ärger geben. Großen Ärger. Leider war niemand zu sehen gewesen.
"Ah, gut dass du da bist", sagte der Kommandeur. "Ich habe einen wichtigen Auftrag für dich beziehungsweise für FROG. Von Vetinari persönlich."
Bregs lächelte. Endlich ein großer, wichtiger Auftrag. Von Vetinari. Prestige! Den Abteilungspokal hatte er mit einem solchen Auftrag so gut wie gewonnen.
Ras lächelte ebenfalls. Bregs hatte keine Ahnung, was ihn erwartete.
"Ihr sollt Hunde impfen", sagte er.
Araghast hustete.
"Lord Vetinari ist besorgt über die Ausbreitung der Hundegrippe in der Stadt. Deswegen sollen alle Hunde dagegen geimpft werden. Inklusive Werwölfe. Unsere Wache-Werwölfe werden noch heute Nachmittag geimpft und vom Dienst freigestellt, bis eine genaue Kenntnis der Lage vorliegt."
"Wir sollen Hunderte blöde Straßenköter impfen? Bist du verrückt?" protestierte Bregs. Seine Abteilung würde zum Gespött der Wache werden. "Lass SEALS das machen!"
"Tut mir Leid, aber SEALS hat schon genug zu tun. Außerdem ist für besondere Aufträge vom Patrizier nun mal FROG zuständig, wie du selbst immer betonst."
Der Oberfeldwebel murmelte etwas in sich hinein.
"Im Moment hat Rogi nur ein relativ schwaches Gegenmittel gegen die Hundegrippe, der richtige Impfstoff kommt heute Nachmittag mit der Postkutsche aus Quirm. Dann könnt ihr loslegen."


Der Regen ließ etwas nach. An der Postkutschenstation in Ankh-Morpork warteten die neuen Passagiere mit zunehmender Ungeduld. Kommentare wie "Immer das gleiche" oder "Mit uns kann man's ja machen" waren zu hören. Bis schließlich ein geheimnisvoller Mann in einem langen Mantel mit einer Kapuze auf einem Pferd die Straße entlang geritten kam und kurz abbremste.
"Ihr wartet auf die Postkutsche?" fragte er. "Die kommt heute nicht mehr. Liegt beim Leroloy-Felsen im Graben. Hab niemanden gesehen dort."
"Ist das wahr?" fragte ein Passagier.
"Das ist ja furchtbar", sagte eine besorgte Frau.
"Wie komme ich jetzt nach Quirm?" fragte ein Egoist.
"Sagen Sie lieber schnell der Stadtwache Bescheid", riet ein weiterer Passagier.
"Das werde ich tun", sagte der Reiter. "Und ihr begebt euch lieber ins Trockene, bevor ihr euch erkältet. Lebt wohl!"


Olga-Maria Inös' fürchtete sich vor Sonnenfinsternissen. Dementsprechend aufgewühlt und emotional angespannt war sie bei ihrem Tresendienst, und die beruhigenden Worte ihrer Mitwächter beruhigten sie nicht wirklich, denn wie konnten die wissen, dass alles nur halb so wild war? (Und wie konnte man das so genau wissen?) Draußen tropfte das Wasser aus der Traufe, der Himmel war weiterhin dunkel. Olga-Maria fror etwas.
Plötzlich öffnete sich die Tür mit einem Quietschen und eine große dunkle Silhouette stand in der Tür. Olgas Mund ging unwillkürlich auf. Mit großen Augen starrte sie den Mann in dem langen Mantel und der Kapuze an. Eine warme, ruhige Aura ging von ihm aus, als er auf sie zuschritt.
"Ich möchte einen Vorfall melden", sagte der Mann mit einer unglaublich sanften Stimme. "Am Leroloy-Felsen ist die Postkutsche aus Quirm verunglückt."
"Ich, äh", stammelte Olga, die versuchte, unter der Kapuze ein Gesicht zu erkennen.
"Sage bitte Hauptmann MeckDwarf Bescheid, dass sie den Vorfall untersuchen."
"Haupt... mann... Meck... Dwarf..."
Der Mann nickte. Olga-Maria fühlte, dass er sie anlächelte. Dann drehte er sich um und ging. Olga-Maria wollte ihm was nachrufen, aber sie brachte keinen Ton heraus. In der Tür drehte sich der Mann noch kurz um und sagte: "Danke, Olga-Maria."


"Willst du damit sagen, der Mann hat weder seinen Namen genannt noch seine Anschrift oder irgendetwas dergleichen hinterlassen?" fragte Humph leicht verärgert.
"Ja, Sir. Ich, äh, kam nicht dazu zu fragen." Olga-Maria schaute beschämt zu Boden. "Es tut mir Leid, Sir."
"Darüber reden wir noch. Aber gut, dann werden wir die Sache untersuchen. Wir schicken zwei Spurensicherer und einen Gerichtsmediziner hin, falls es Verletzte oder gar Tote dort gibt. Und einen Verkehrsexperten von SEALS. Die werden sich die Stelle anschauen."


Langsam wie geschmolzener Käse setzte sich der Eselkarren der Stadtwache in Bewegung. Johan Schaaf, der auf dem Kutschbock saß, fluchte leise über den Regen, drehte sich kurz um und vergewisserte sich, dass alle Fahrgäste an Bord waren, und zuckte kurz mit den Zügeln, bis der Esel langsam losging.
Hinter ihm saßen Feldwebel Sillybos und Obergefreite Avalania von Gilgory. Der Philosoph fragte die Zwergin irgendetwas über Bärte, was Johan nicht verstand. In der zweiten Reihe saßen der Obergefreite Charlie Holm, der es aufgab, bei dem Regen seine Pfeife anzuzünden, und neben ihm Sillybos' Sklave Hegelkant, der ziemlich verzweifelt versuchte, sich vor dem Regen zu schützen. Zwischen Charlie Holm und Hegelkant stand ein Käfig mit einer Taube.
"Was machen wir eigentlich, wenn wir an den Tatort kommen, Sir?" fragte Johan, als sie gerade das Stadttor passierten.
"Das kommt darauf an, was wir dort vorfinden", antwortete Sillybos, der ranghöchste Wächter auf dem Karren. "Grundsätzlich bist du dafür verantwortlich, den Verkehr auf der Straße zu kontrollieren, damit wir nicht bei der Arbeit gestört werden. Avalania ist nur gefragt, falls wir dort noch Verletzte oder Leichen finden werden."
"Es dürfte interessant sein zu untersuchen, welche Rolle die Sonnenfinsternis bei dieser Angelegenheit spielt", äußerste Charlie Holm. "Und auch der Leroloy-Felsen an sich hat eine recht bewegte Geschichte. Es ist theoretisch durchaus möglich, dass die Postkutsche..."
"Keine Mutmaßungen", unterbrach Sillybos, bevor Charlie Holm in Fahrt kommen konnte. "Du hast den Tatort noch nicht mal gesehen."
"Bei dem Regen bekommt der Begriff 'Spuren verwischen' eine wörtliche Bedeutung." sagte Johan, der mitreden wollte.
"Aber der Boden ist fest", warf Charlie ein, "gerade durch den Regen sind die Hufabdrücke und Kutschenspuren sehr deutlich zu erkennen." Er deutete auf die Spuren auf der Straße.
Johan schwieg. Spurensicherer haben keinen Sinn für Humor.


Als sie den Leroloy-Felsen erreichten, sahen sie die Kutsche nicht auf Anhieb. Der Regenschleier ließ nur einen großen, eckigen Schemen neben dem Felsen erkennen, der aber immer deutlicher wurde. Johan brachte den Eselkarren zum Stehen.
"In Ordnung", sagte Sillybos, als er mühsam vom Wagen stieg. "An die Arbeit. Bei dem Wetter scheint nicht viel los zu sein auf den Straßen, das ist gut. Avalania, du bleibst vorerst auf dem Wagen, bis wir dich rufen."
"Herr, dieser Felsen sieht furchterregend aus", sagte Hegelkant. "Er sieht aus wie ein sehr böses Gesicht. Ich mag ihn gar nicht anschauen."
"Der Sage nach ist dieser Felsen ein verwandelter Mann, der hier überfallen und getötet wurde. Sein grimmiges Antlitz soll seinem Mörder auf ewig ein Mahnmal sein", erzählte Charlie Holm, während er seinen Ikonographen einsatzbereit machte.
"Hoffentlich dauert die ganze Aktion hier nicht so lange", meinte Avalania, die sich nie an den Regen gewöhnen würde. Ihr wurde kalt, aber das würde sie nie zugeben.
"Nichtsdestotrotz werden wir so gründlich vorgehen wie immer", sagte Sillybos. "Kommst du, Hegelkant?"
Johan und Avalania sahen sich schulterzuckend an, während der Philosoph und sein Sklave zur Kutsche hinabstiegen. Charlie Holm ikonographierte derweil fleißig.
"Sieht nach einem Unfall aus", sagte Sillybos. "Die Kutsche ist von der Straße abgekommen und bei dem nassen Boden in den Graben gerutscht. Vermutlich sind die Pferde durch der Sonnenfinsternis außer Kontrolle geraten."
Die Kutsche lag auf der Seite. Bei dem Sturz in den Graben schien sich die Halterung der Pferde gelöst zu haben, die daraufhin wohl weggelaufen waren. Gut für die Pferde, dachte Sillybos. Der Feldwebel versuchte, auf die Kutsche zu klettern, um einen Blick ins Innere zu werfen, gab aber schnell entkräftet auf. "Hegelkant, untersuch mal den Innenraum. Ich kümmere mich derweil um die Achsen und Räder. Vielleicht ist sie noch fahrtauglich."
Leichtfüßig schwang Hegelkant sich auf die Kutsche und öffnete die Tür nach oben. "Herr, hier ist jemand!" rief er. Er griff hinein, konnte jedoch die Person, die im Innenraum lag, nicht erreichen. Vorsichtig ließ er sich hinein. "Sie lebt noch, Herr! Schnell eine Decke!" rief er und hievte den Körper einer älteren, gut gekleideten Frau vorsichtig aus der Kutsche. Sie hatte eine Platzwunde am Hinterkopf und atmete sehr schwach. In dem fahlen Licht sah sie unglaublich bleich aus. Der Regen ruinierte ihre kunstvolle Frisur.
"Avalania, komm her! Bring eine Decke aus dem Kutschbock mit!" rief Sillybos, der Hegelkant nach besten Kräften half. "Johan, wende den Karren! Charlie, komm her!"
Schnell kamen die beiden SUSIs angelaufen.
"Hegelkant, Avalania, bringt sie zum Wagen", sagte Sillybos. "Versorgt sie so gut es geht. Fahrt noch nicht los. Charlie, wir müssen den Kutscher suchen."


Der Kutscher war nicht zu finden. "Wenn er aus eigener Kraft weggelaufen oder -geritten ist, braucht er wohl keine medizinische Hilfe", sagte Sillybos. "Ihr könnt losfahren. Die Taube behalten wir hier, wir schicken eine Nachricht, wenn wir hier alles erledigt haben, dann könnt ihr uns abholen."
Johan stellte den kleinen Käfig an den Straßenrand und bestieg den Eselkarren, auf dem Avalania sich um die Dame kümmerte. Johan schwang sich auf den Kutschbock und fuhr los. Sillybos, Hegelkant und Charlie Holm sahen ihnen nach.
"Sir", begann Charlie Holm, "ich bin der Meinung, dass es ganz und gar nicht nach einem Unfall aussieht."
"Inzwischen sehe ich das genauso", sagte der Feldwebel. Er blickte zu seinem Sklaven. Hegelkant war ziemlich durchnässt; in seinem Gesicht und an seinem Frieren war zu ablesen, dass er am liebsten mit dem Wagen zurück gefahren wäre.
"Keine Sorge, Hegelkant. Auch solche Tage gehen vorbei", sagte der Philosoph und wandte sich wieder Charlie Holm zu. "Zwei Fragen. Wie ist die Kutsche von der Straße abgekommen und wo ist der Kutscher?"
"Dritte Frage", sagte Charlie Holm, nach seinen Streichhölzern tastend. "Wo ist die zweite Kutsche?"
"Die zweite Kutsche?" fragte Sillybos.
Charlie deutete mit der Pfeife auf die Straße. "Vier Spuren aus Quirm, alle von der Postkutsche, da die Spurweite bei der Vorder- und der Hinterachse unterschiedlich sind. Sechs Spuren aus Ankh-Morpork, davon vier von unserem einachsigen Eselkarren vom Hin- und Rückweg. Bleiben zwei Spuren aus Ankh-Morpork, die hier enden."
Sillybos schaute ungläubig auf den Boden. Charlie hatte Recht, kein Zweifel. "Die Spuren verlieren sich in der aufgewühlten Stelle, wo wir gehalten haben und lauter Huf- und Fußabdrücke sind."
Charlie Holm nickte. "Die Frage ist also: wie kann diese Kutsche spurlos verschwinden?"
"Du meinst, es ist eine Art Geisterfahrer?"
"Ich glaube nicht an Geister" sagte Charlie. "Aber diese zweite Kutsche dürfte der Grund dafür sein, dass die Postkutsche von der Straße abkam."
Sillybos kraulte seinen Bart. "Das ist sehr gut möglich. Aber diese Frage läuft uns nicht weg. Im Gegensatz zum Kutscher." Er drehte sich um und erschrak kurz, als er den unheimlichen Leroloy-Felsen vor sich sah.


Cim Bürstenkinn hatte keine gute Laune. "Es kann doch nicht sein, dass FROG immer diese tollen geheimen Aufträge vom Patrizier bekommt, von denen sie niemanden erzählen dürfen, und wir nur diese blöden Streifengänge erledigen!" Er verschränkte die Arme, setzte eine grimmige Miene auf und hoffte, dass ihn jemand in seinen Unmut sehen würde. Ein Gefreiter betrat das Büro.
"Melde mir zurück, Sir", sagte Johan Schaaf und salutierte.
"In Ordnung, Johan. Und?"
"Feldwebel Sillybos und Charlie Holm sind noch an der Unfallstelle, ich werde sie später abholen. Aber eine verletzte Passagierin haben wir retten können. Korporal Feinstich versorgt sie."
Cim nickte. "Moment, sagtest du Unfallstelle?"
"Ja, Sir. Feldwebel Sillybos sagte, es deute alles auf einen Unfall hin."
Der Oberfeldwebel grinste. Unfall. Sehr gut. Hundertprozentig SEALS-Gebiet. Dazu noch die wichtige Postkutsche aus Quirm. Mit diesem Auftrag würde es endlich gelingen, seine Abteilung besser dastehen zu lassen.


"Was, bitteschön, ist ein Teilzeitdämon?" fragte Robin Picardo.
"Wir haben keine Zeit, ganz vorne anzufangen", sagte Pleuteneus Arkanum, Oberhaupt der Beschwörergilde ungeduldig. "Ein Teilzeitdämon ist ein Dämon, der nur zu ganz bestimmten Zeiten beschwören lässt, wie zum Beispiel jetzt zur Sonnenfinsternis."
"Und ist er in Erscheinung getreten?"
"Meine Güte Picardo, glaubst du, ich wäre den ganzen Weg in dein komisches Büro gekommen, wenn ich stattdessen einen Teilzeitdämonen bewundern könnte? Nein, er ist nicht in Erscheinung getreten. Wir haben alles probiert, sämtliche Rituale. Mehrfach! Er ist einfach nicht da."
"Was könnte der Grund sein?"
"Jemand anders hat ihn beschworen. Oder irgendwas anderes ist ihm dazwischen gekommen. Darum bin ich hier, ihr müsst das rausfinden. Vielleicht gibt es noch eine Nachfinsternis, also ist Eile geboten."
Robin Picardo rieb sich das Kinn. Das könnte ein großer Fall werden. Wenn er den lösen könnte, würde er bestimmt den Abteilungspokal gewinnen. Innerlich grinste Robin Picardo. "Kein Problem", sagte er.


Im Schatten des Leroloy-Felsens (zu dem sie sich immer wieder umsahen) suchten Sillybos, Charlie Holm und Hegelkant den Bereich um die Kutsche ab.
"Der große Koffer hier muss von der Kutsche gefallen sein", sagte Sillybos. "Gehört vermutlich der verletzten Passagierin."
"Es kann nicht alles gewesen sein", meinte Charlie Holm. "Mit einem Passagier und einem Gepäckstück fährt die Kutsche in Quirm nicht los, weil das Verlust bedeuten würde. Entweder gab es mehr Passagiere oder aber zusätzliche Fracht, die verschwunden ist, vermutlich gestohlen."
Sillybos nickte und machte sich eine geistige Notiz. "Der Boden hier ist einfach zu sumpfig", sagte er. "Ich denke nicht, dass wir hier Spuren finden werden. Dann hätte es zumindest gewisse Anzeichen gegeben."
Der Regen ließ nach, Charlie Holm schöpfte Hoffnung und es gelang ihm tatsächlich, nach ein paar Versuchen seine Pfeife anzuzünden. Er nahm einen tiefen Zug. "Und wir wissen zu wenig, als dass wir gezielt suchen könnten."
Sillybos kletterte wieder zur Straße hoch. "Ich werde eine Nachricht an die Stadtwache schicken und fragen -"
"Herr!" rief Hegelkant plötzlich aus dem Gebüsch auf der anderen Straßenseite. "Kommt schnell, ich habe was gefunden!"
Sillybos versuchte, von der Straße aus zu sehen, was sein Sklave meinte. Und er sah es. Aus einem Busch tief im Unterholz ragte ein Stiefel.


"Darauf hast du dich richtig gefreut, nicht wahr?" fragte Rib. "Du hast dir gedacht, jetzt würg ich dem Rib mal wieder richtig einen rein."
Cim blieb ruhig. "Ein normaler Befehl im Sinne unseres Auftrags."
Rib fluchte: "Es schifft den ganzen Tag wie Sau! Du weißt, dass ich meinen Flieger da nicht verwenden kann. Und dass ich deswegen eine Taube nehmen muss. Weißt du auch, wie Tauben bei dem Wetter stinken? Setz du dich doch auf so einen Scheißvogel und flieg zu diesem blöden Felsen!"
"Jetzt komm' mal wieder runter. Es ist alles im Interesse der Abteilung. Und diese Sache muss nun mal schnell geschehen, oder willst du vielleicht zusehen, wie die anderen Abteilungen uns die ganzen schönen Fälle wegschnappen?"
"Das nicht. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass es eine bessere Lösung als diese gibt."
"Wenn wir diesen Fall nicht bekommen, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich."
"Wenn es wirklich ein Unfall war, bekommen wir auch den Fall. Wenn nicht, dann nicht."
"Kein Wunder, dass du es zu nichts bringst. Du verstehst es nicht, um eine Sache zu kämpfen."
Rib starrte Cim an. "Hast du gerade gesagt, ich kann nicht kämpfen?"
"Ich habe nur gesagt..."
"Hast du das gesagt oder nicht?"
"Wenn du so willst, ja, das habe ich gesagt!" rief Cim.
"Gut, dann weiß ich was ich zu tun habe!" Rib knallte die Tür zu, als er aus dem Büro stürmte.


Der Postkutscher war also tot. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
"Woran mag er gestorben sein?" fragte Sillybos. "Ich kann keine Anzeichen von Gewaltanwendung erkennen. Nur ein paar Kratzspuren von dem Gebüsch. Seine Adern an den Händen und im Gesicht sind sehr stark hervorgetreten, wobei ich keine Ahnung habe, was das bedeutet. Du, Charlie?"
Hegelkant und Charlie hatten die Leiche des Postkutschers aus dem Gebüsch gezogen und auf die Straße getragen. Charlie Holm antwortete nicht, sondern dachte nach. Dann bückte er sich und durchsuchte die Taschen des Postkutschers. "Ah, hier", sagte er, als er ein kleines Schlüsselbund in einer Innentasche der Weste entdeckte. Zielstrebig kletterte er dann wieder in den Graben hinab zur Kutsche.
Sillybos schaute ihm kurz nach und ließ ihn gewähren. Der Philosoph holte seinen Notizblock hervor und schrieb eine Nachricht darauf. Er riss den Zettel ab, rollte ihn zusammen und sah sich nach dem Taubenkäfig um. Seit seiner Grundausbildung war es das erste Mal, dass er selbst eine Nachricht verschicken würde, und er war unsicher. Wie ging das nochmal? Er bückte sich und versuchte, die Taube und den kleinen Nachrichtenzylinder an ihrem Bein zu greifen. Aber die Taube wich ihm aus, dieser blöde Vogel! Der Feldwebel steckte sich die Nachricht in den Bart und griff von beiden Seiten durch die engen Stäbe, aber seine Finger waren zu dick, als dass er sie dann noch großartig hätte bewegen können. Er sah ein, dass es keinen Sinn hatte.
"Hegelkant!"
Sein Sklave stand neben ihm. "Tut mir Leid, Herr, aber mit Nachrichten versenden kenne ich mich nicht aus."
Sillybos grummelte etwas und schaute dann zur Kutsche. "Charlie!"
"Sir?" Der Hauptgefreite hatte mit einem Schlüssel des Kutschers den Kutschbock geöffnet und die Transportunterlagen gefunden, in denen er blätterte. Eigentlich nicht gewillt, sich ablenken zu lassen, warf er seinem Vorgesetzten einen flüchtigen Blick zu.
"Charlie, wir müssen eine Nachricht zur Wache schicken, dass sie die Leiche abholen."
"Ja, Sir", sagte Charlie desinteressiert und widmete sich wieder den Papieren.
"Ich habe die Nachricht bereits geschrieben", fügte Sillybos hinzu.
"Sehr gut, Sir."
Der Philosoph tippte mit dem Fuß auf. "Charlie, du machst das." Sillybos hob den Käfig hoch und wollte zur Kutsche hinabklettern, aber mit beiden Händen voll war das nicht so einfach.
Charlie Holm hatte Mitleid. "Ich komme, Sir." Er sprang vom Kutschbock und stieg schnell zur Straße hoch. Wortlos griff er durch die Stäbe, nahm das kleine Röllchen geschickt zwischen zwei Finger und zog es durch die Stäbe. Dann öffnete er es und schaute den Feldwebel erwartungsvoll an.
"Achso, ja", sagte Sillybos, immer noch fasziniert. "Hier." Er holte die Nachricht aus seinem Bart hervor. Schnell hatte Charlie den Zettel in den kleinen Zylinder gesteckt, ihn verschlossen, den Käfig geöffnet und die Taube fliegen lassen.
"Ich habe etwas Interessantes herausgefunden, Sir", sagte er, als Sillybos noch der Taube hinterhersah. "Wie ich vermutet hatte, gab es noch mehr Gepäckstücke." Er holte die Transportpapiere hervor. "Zwar war Frau Birnweich - so der Name der geborgenen Passagierin - die einzige Person, aber es gab noch eine Kiste. Absender ist das medizinische Institut in Quirm, Adressat ist der Patrizierpalast."
"Steht da auch etwas über den Inhalt der Kiste?"
"Nein, Sir. Aber sie wog knapp achtundzwanzig Pfund."
"Du weißt, was in der Kiste war, oder?" Sillybos kannte Charlie gut.
"Ja, Sir. In der Ankh-Morpork Times stand vor einigen Tagen ein Artikel über die Ausbreitung der Hundegrippe in Quirm. Man kann also davon ausgehen, dass man im medizinischen Institut in Quirm bereits an einer Art Gegenmittel oder Impfstoff geforscht hat und vermutlich auch eines gefunden hat. Lord Vetinari liegt viel am Wohle der Hunde in der Stadt, aus verschiedenen Gründen. Deswegen dürfte er dieses Gegenmittel in Quirm bestellt haben."
"Gut", sagte Sillybos. "Und wo ist dieses Mittel jetzt?"
"Da wir den Bereich um die Kutsche gründlich abgesucht haben, wurde sie wahrscheinlich von jemandem mitgenommen."
"Vom Geisterfahrer?"
"Gut möglich."
"Ob der Geisterfahrer auch für den Tod des Kutschers verantwortlich ist?" fragte Hegelkant.
"Das werden wir wohl erst wissen, wenn wir die Todesursache kennen. Und den Geisterfahrer."
Es fing wieder an zu regnen.


Der Krankentransport war nicht komfortabel gewesen, aber zweckmäßig. Die Patientin hatte überlebt. Mehr oder weniger unsanft war sie ins Krankenzimmer gebracht worden, wo Rogi Feinstich sie untersucht und behandelt hatte.
Nachdem die Blutung gestoppt war, der Körper der Frau ruhig dalag und sie sich von dem Schock erholt hatte und sich so langsam etwas wohler fühlte, öffnete sie langsam die Augen.
Sie erblickte eine Igorina in grüner Uniform, die sich mit einer riesigen Spritze über sie beugte und fragte: "Find Fie ein Werwolf?"


Obergefreite Ophelia Ziegenberger hielt nicht viel vom Tresendienst. Und sowas Aufregendes wie Olga-Maria am Morgen würde sie wohl kaum erleben. Dieser mysteriöse Fremde... Ach, wie gerne wäre sie dabei gewesen! Seufzend schob sie einige Akten hin und her und schaute immer wieder zur Uhr.
"Hallo Ophelia", sagte eine sanfte Stimme.
Die Obergefreite schreckte hoch. Vor ihr stand ein großer Mann im langen dunklen Mantel. Die Kapuze warf einen dunkeln Schatten über das Gesicht. Oh mein Gott, das ist er!
"Ich..." Ihr stockte der Atem.
"Lege bitte diese Zeitung auf den Schreibtisch von Charlie Holm." Lautlos legte der geheimnisvolle Mann die gestrige Ausgabe der Times auf den Wachetresen. Er hatte kräftige, wohlgeformte Hände mit perfekten Nägeln.
"Aber... aber..."
"Die gestrige Ausgabe hat er bereits daheim", sagte die Stimme, die Frauenherzen zerfließen ließ.
"Ja... aber..."
"Danke Ophelia." Der Mann drehte sich um und ging lautlos aus der Tür. Kurz darauf hörte man ein Pferd wiehern. Ohnmächtig musste Ophelia ihn gehen lassen. Sie war überglücklich.


Rib fluchte. Als er auf dem Dach sich dem Taubenschlag näherte, ahnten die Vögel bereits, was kommen würde und flatterten aufgeregt umher. Die Gnumie sprang einer Taube auf den Rücken und nahm sie in den Schwitzkasten. "Du magst mich nicht und ich mag dich nicht, aber wir müssen da jetzt durch, verstanden? Oder soll ich dir auch noch beweisen, dass ich kämpfen kann?"
Die Taube gurrte. Sie schien nachzugeben.
"Gut. Dann los zum Leroloy-Felsen."


Araghast Breguyar hatte seine Abteilung versammelt, um sie auf den Auftrag einzuschwören.
"Was, bitteschön, ist eigentlich diese Hundegrippe?" fragte Valdimier van Varwald.
"Eine Grippe für Hunde, soweit ich das verstanden habe, weiter nichts. Frag mich nicht, warum wir die jetzt alle impfen sollen, aber der Auftrag kommt von Vetinari, und sowas macht sich immer gut, wie ihr wisst."
"Die anderen lachen uns doch aus, wenn wir mit einer Spritze hinter irgendwelchen Straßenkötern herlaufen."
"Darum ist dieser Auftrag auch streng geheim." Der Oberfeldwebel zwinkerte (oder blinzelte). "Streng geheimer Auftrag von Lord Vetinari. Mehr brauchen die anderen nicht zu wissen."
"Und wann geht es los?"
"Die Lieferung des Impfstoffs sollte jeden Moment mit der Postkutsche aus Quirm ankommen. Also haltet euch bereit."


Rib fluchte noch immer, als er auf der Taube hoch über den Dächern Ankh-Morporks in Richtung Leroloy-Felsen ritt. Und fast hätte er auch die andere Taube übersehen, die aus eben dieser Richtung zum Pseudopolisplatz flog.
"Das ist doch eine von uns", rief er und legte wieder seinen Arm um den Hals der Taube, die ein leises Krächzen von sich gab und abdrehte.
"Flieg in gleicher Geschwindigkeit neben ihr her", schrie Rib seiner Taube so laut ins Ohr, dass sie beinahe taub wurde. Dann richtete er sich auf und stellte sich auf den Rücken der Taube. Die beiden Tauben, die jetzt nebeneinander flogen, sahen sich ängstlich an.
"Macht euch keine Sorgen, ich bin schon tot", sagte Rib, visierte den Rücken der anderen Taube an und machte sich bereit zum Sprung. "Wehe, ihr macht jetzt irgendwas Unüberlegtes."
Seine Bandagen flatterten im Wind, der Regen prasselte ihm unentwegt ins Gesicht. Aber seine Entschlossenheit war unerschütterlich. Er breitete die Arme aus, ging leicht in die Knie, blickte grimmig und sprang.
Und sprang daneben.


Tauben sind nicht ganz so dumm wie Schildkröten, insbesondere wissen sie, dass man sich mit Rib in diesem Gemütszustand lieber nicht anlegen sollte. Als Rib nicht auf ihrem Rücken landete, streckte die Taube vom Leroloy-Felsen instinktiv ihren Fuß aus, den Rib gerade noch ergreifen konnte, sich hochzog und auch den anderen Fuß packte.
"Zum Wachhaus, aber sofort!" befahl er.
Die beiden Tauben flogen zum Pseudopolisplatz, Rib hing an den Füßen der einen Taube und flog mit. Der Nachrichtenzylinder schlug ihm immer wieder ins Gesicht, aber das störte ihn nicht so sehr wie seine Bandagen, die nämlich nicht alle mitflogen, sondern sich nach und nach in alle Winde verstreuten.
"Windschatten, fliegt im Windschatten!" rief er. "Verdammt, ihr blöden Tauben!"
Da vorne war schon das Wachhaus zu sehen. Rib atmete durch. Jetzt konnte nicht mehr viel schiefgehen.
Genau in dem Moment bekam die Taube, an deren Füßen er hing, Verdauungsstörungen.


Araghast Breguyar marschierte zwischen dem Büro von Kommandeur Ohnedurst und dem Wachetresen hin und her. Und immer wenn er im Büro des Kommandeurs verschwand, hörte man ein "Wo ist denn diese Kiste aus Quirm, die angeblich zum Wachetresen geliefert werden sollte? Die Lieferung ist seit zwei Stunden überfällig!"
Währenddessen war Robin Picardo zum Pseudopolisplatz gekommen, um alles über Teilzeitdämonen zu erfahren. Er wollte diesbezüglich die Okkultismusexpertin konsultieren, und bei der Gelegenheit konnte er auch noch auf einen Plausch beim Kommandeur vorbeischauen.
Atera wies indes Johan Schaaf an, den Wagen wieder vorzufahren, und meldete bei SUSI das Eintreffen der Nachricht von Sillybos. Danach suchte sie Rogi Feinstich auf, damit die Sanitäterin mal in Cims Büro vorbeischaute, denn Rib sah nicht glücklich aus, als er den Nachrichtenzylinder wutentbrannt auf den Boden schmiss und in dessen Büro stürmte.
Humph MeckDwarf wies währenddessen Jack an, alles für die Autopsie vorzubereiten, nachdem er gerade Sillybos' Nachricht erhalten hatte ("Haben Leiche des Postkutschers gefunden. Holt uns ab. Bringt Sitzkissen mit."), bevor er zu Laiza ging, um zu erfahren, warum Robin die ganze Zeit bei ihr herumlungerte.
Und Hauptmann Daemon Llanddcairfyn, Abteilungsleiter von RUM, stand vor seinem Büro, stemmte die Hände in die Hüfte und beobachtete das rege Treiben der anderen Abteilungen. "Kann es sein, dass alle hier einen großen Fall lösen und nur wir nicht?"
Er beschloss, dass das nicht sein konnte.


Rascaal Ohnedurst wunderte sich auch über den Trubel, der im Wachhaus los war. Er rief die Abteilungsleiter von SEALS, FROG und SUSI in sein Büro.
"Ich habe das leise Gefühl", sagte er, "dass die Kommunikation zwischen den Abteilungen nicht so gut klappt, wie ich mir das wünsche. Bregs wartet seit zwei Stunden auf eine Lieferung aus Quirm. Weiß jemand etwas darüber?"
"Die Postkutsche aus Quirm hatte einen Unfall", sagte Cim. "Wir bearbeiten den Fall gerade."
Humph hustete. "Um genau zu sein, sind Charlie und Sillybos gerade vor Ort..."
"...die gerade von Johan abgeholt werden, damit wir die Unfallbearbeitung starten können. Schadensaufnahme, Fairsicherungangelegenheiten, Schadensersatz, Kontakt nach Quirm und so weiter."
"Und warum wurde ich nicht unterrichtet?" fragte Bregs vorwurfsvoll.
"Weil ich nicht wüsste, was FROG damit zu tun hat", sagte Cim.
"Wir bearbeiten gerade einen wichtigen Auftrag von Lord Vetinari persönlich. Die Kutsche transportierte eine wichtige Sendung aus Quirm."
Ihr Wichtigtuer, dachte Cim. Ganz toller Auftrag von Lord Vetinari persönlich. "Dann wird die Sendung sicherlich noch bei der Kutsche sein. Wir werden sie euch nach Abschluss unserer Arbeit zukommen lassen."
"Hatte ich erwähnt, dass es dringend ist?"
"Worum geht es eigentlich bei eurem ach so wichtigen Auftrag?"
"Das ist streng geheim", betonte Araghast.
"Haben wir jetzt bei der Wache schon Geheimnisse voreinander?"
Die Besprechung wurde unterbrochen, als Robin Picardo versuchte, unauffällig sich zu der Runde zu gesellen. "Entschuldigt", sagte er, "ihr habt nicht zufällig irgendwo einen Teilzeitdämonen gesehen?"


"Nach ihrem Ohnmachtfanfall braucht fie erftmal Ruhe", sagte Rogi Feinstich. Sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ich habe fie wohl etwaf erfreckt."
"Hat sie denn schon was gesagt?" fragte Hauptmann Daemon, auf der Suche nach einem großen Fall.
"Nicht wirklich. Fie ift beim Poftkutfenunfall verletft worden, fagten Johan und Avalania."
"Hm. Und es war ganz sicher ein Unfall?"
"Weif ich nicht, ich war nicht dabei. Und der Kutfer ift wohl noch immer nicht gefunden worden."
"Nicht gefunden, wie?" Daemons geschultes Ohr ließ ihn aufhorchen. Das könnte sein Fall sein. "Danke, Rogi. Ach, könntest du sie zu mir schicken, wenn sie vernehmungsfähig ist?"
"Ja, mach ich", versprach der Korporal.


Als Johan Schaaf zum zweiten Mal am heutigen Tage den Leroloy-Felsen erreichte, standen Sillybos und Charlie Holm am Felsen und diskutierten über etwas, was er aus der Ferne nicht verstehen konnte. Sillybos hatte inzwischen Hegelkants Jacke übergezogen, während der Sklave daneben stand, sich die nackten Oberarme rieb und sichtlich fror. Die Leiche schienen sie eine Decke gewickelt zu haben, die sie wohl aus der Postkutsche geborgen hatten. Er fuhr noch ein Stück weiter, bis er die Kutsche wenden konnte, da am Leroloy-Felsen die Straße sehr eng war.
"Gut, dass du da bist, Johan." Sillybos' Stimme klang noch erstaunlich energisch. "Wir sollten schnell zum Wachhaus fahren, es gibt noch viel zu tun."
Charlie Holm schien der Regen etwas mehr auszumachen, er wirkte etwas mürrisch. "Es wird höchste Zeit", sagte er. "Inzwischen dürften die Spuren auf der Straße kaum mehr erkennbar sein, was unsere Chancen, den Geisterfahrer zu finden, nicht unbedingt erhöht."
Johan verzichtete darauf, nochmal den Witz mit dem 'Spuren verwischen' zu bemühen.
"Das können wir nicht ändern", sagte Sillybos und ging zur Leiche. Sie sah ziemlich schwer aus. "Charlie, Hegelkant, ladet die Leiche auf den Wagen, wir müssen sie so schnell wie möglich in die Gerichtsmedizin bringen", sagte er, als er selbst auf den Karren kletterte. "Johan, wo sind denn die Sitzkissen?"


Rogi Feinstich prüfte noch den Kopfverband, als Hauptmann Daemon nahm im Krankenzimmer Platz. Sie hielt ihre Patientin eigentlich noch nicht für vernehmungsfähig, aber Daemon hatte versprochen, behutsam mit ihr umzugehen.
"Frau Birnweich, wie geht es Ihnen?" fragte Daemon.
Die ältere Dame war bei Bewusstsein, aber ihre Stimme war schwach.
"Es geht mit besser, danke. Wo...wo bin ich?"
"Sie sind im Krankenzimmer der Stadtwache von Ankh-Morpork. ich bin Hauptmann Daemon Llanddcairfyn. Die Postkutsche ist am Leroloy-Felsen verunglückt."
"Verunglückt? Oh nein..."
"Frau Birnweich, können sie sich erinnern, was vorgefallen ist?"
"Ich... nein, ich weiß nicht... da war dieser schreckliche Felsen..."
"Ja?"
"Und dann rumpelte es auf einmal... ich wurde hin- und hergeschleudert... und dann habe ich wohl das Bewusstsein verloren."
"Was ist passiert? Ist die Kutsche überfallen worden?"
"Ich... weiß nicht."
"Waren andere Leute an der Straße? Haben Sie Stimmen gehört?"
"Ich... habe starke Kopfschmerzen."
"Fir, ich glaube, fie kann fich wirklich an nichtf erinnern."
"Hm", machte Daemon. "Danke Rogi, danke Frau Birnweich." Der Hauptmann verließ in einer plötzlichen mürrischen Stimmung die Krankenstation. Aber so schnell gab er nicht auf.


"Er hat einen Einstich am rechten Oberarm", notierte Rea Dubiata. "Könnte von einer Spritze stammen." Sie betrachtete den aufgebahrten Körper des toten Postkutschers. "So wie die Adern geweitet sind, traue ich mich fast gar nicht, ihn aufzuschneiden. Ich schlage einen Aderlass vor."
"Brauchst du mir nicht zu sagen", antwortete Jack und nahm eine Spritze zur Hand. "Aber erstmal wollen wir sehen, mit wem wir es überhaupt zu tun haben." Vorsichtig setzte der die Nadel auf den Oberarm des toten Postkutschers.
"Zumindest ist es nicht sonderlich schwierig, die Vene zu treffen", meinte Rea.
"Ich treffe immer die Vene", sagte Jack und traf die Vene.


"Hey cool! Jungs, hier ist ein voll krasser Sog!" sagte einer.
"Endlich! Mir wurde schon langsam langweilig", sagte ein anderer.
"Wo bist du?" sagte ein dritter.
"Schwimmt nach oben und dann irgendwann links."
"Bin schon unterwegs."
"Hier ist so ein kleines Rohr, das saugt voll stark. Huiii... boa geil!"
Plopp.
"Heee, lass los!" rief der erste.
"Was 'n passiert?" fragten die anderen.
"Dieses Rohr hat sich an meinem Arsch festgesaugt. Verdammte Axt!"



"Nanu?" Als die Spritze halbvoll war, stoppte Jack.
"Mach die Spritze ruhig voll", sagte Rea.
"Es geht nicht. Irgendwas... verstopft die Öffnung."
"Fremdkörper im Blut? Eigenartig. Das werden wir beim Aderlass überprüfen. Für die Laboranalyse reicht es auch so."
Jack zog die Spritze heraus und klebte ein kleines Pflaster auf die Stelle. Dann reichte er Rea die Spritze.
"Danke", sagte der Lance-Korporal. "Ich bring' das schon mal ins Labor. Währenddessen kannst du schon mal den Aderlass vorbereiten.


Hauptmann Daemon tat so, als würde er zum SUSI-Abteilungsleiterbüro gehen, als er Rea Dubiata mit einer mit Blut gefüllten Spritze ins Labor verschwinden und kurz darauf selbige selbiges ohne selbige wieder verlassen sah. Er grüßte den Lance-Korporal im Vorbeigehen, drehte um und beschloss, in ein paar Minuten zufällig beim Labor vorbeizuschauen.


Erschöpft ließ Sillybos sich in seinem Bürosessel nieder. Er atmete aus. Er hatte sich nach der anstrengenden Spurensuche am Leroloy-Felsen abgetrocknet und seine Uniform gewechselt und war der Meinung, jetzt etwas Ruhe verdient zu haben. Er bedauerte, dass er - jetzt, wo er mit Charlie Holm ein Büro teilte - aus Platzmangel auf seine Badewanne verzichten musste. Die Tür sprang auf und der Hauptgefreite marschierte energisch ins Büro.
"Sir, ich habe Lance-Korporal Dubiata unsere bisherigen Ergebnisse mitgeteilt. Sobald sie die Todesursache wissen, wird sie uns Bescheid geben. Wir können derweil untersuchen, wer alles von der Fracht aus Quirm wusste und wer ein Interesse daran haben könnte." Charlie war so voller Elan, dass seine Kleidung von ganz allein getrocknet war.
"Ah, gut, dass ich euch treffe", sagte Araghast Breguyar, der plötzlich in der Tür erschien. "Habt ihr die Kiste aus Quirm?"
"Kiste aus Quirm?" fragte Sillybos.
"Ja, von der Postkutsche. Ich habt doch da ermittelt, oder?"
"Wir haben die Kiste nicht. Weißt du, was in der Kiste drin war? Die Transportpapiere sagen nur etwas über Absender und Empfänger aus."
Sehr gut, dachte Bregs. Sie wissen auch nichts über diese Impfaktion. "Die Kiste enthielt wichtiges Material für unseren streng geheimen Auftrag."
"Sie war an den Patrizier-Palast adressiert. Aber wieso interessiert dich das eigentlich?"
"Also wisst ihr, wo die Kiste ist?"
"Nein. Aber was willst du mit der Kiste?"
"Lord Vetinari hat uns mit einem streng geheimen Auftrag betraut, für den er uns diese Kiste zukommen lassen wollte."
Sillybos bemühte sich, ernst zu bleiben, denn er ahnte, was Bregs für einen Auftrag hatte.
"Die Kiste war nicht bei der Kutsche. Wir vermuten, dass sie gestohlen wurde."
"Gestohlen? Wer stiehlt denn schon..." Er hielt inne.
Sillybos und Charlie warfen sich gegenseitig ein kurzes Grinsen zu. "Ja?"
"Ach nichts. Aber entschuldigt mich, ich muss jetzt den Einsatz mit dem Kommandeur neu besprechen. Sagt Bescheid, falls die Kiste wieder auftaucht." Araghast machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in den Flur.


Der kleine Schlauch war noch abgeklemmt, als Rea Dubiata den großen Glasbehälter, fast schon Eimergröße, auf den kleinen Beistelltisch stellte. Dann löste die die Klemme und ließ das Blut des Postkutschers aus dessen Körper durch den Schlauch in das Auffanggefäß fließen.
"Jack, hörst du das?"
"Was?"
"Dieses unregelmäßge Plätschern. Das müssen diese Fremdkörper in dem Blut sein." Sie hockte sich hin und inspizierte die Auffangflasche mit Blut. "Reich' mir mal eine Lupe."
Jack kam mit einer Lupe und hockte sich neben sie. Langsam hob er das Vergrößerungsglas vor sein Auge und staunte. Mit offenem Mund reichte er die Lupe weiter an Rea. "Siehst du, was ich sehe?"
Rea sah durch die Lupe. "Was sind das? Irgendwelche kleinen Kerle?"
"Scheint so. Eine Art Winz-Dämonen."
"Ja. Aber was tun sie?" Sie gab die Lupe wieder zu Jack.
"Sie baden, würde ich sagen." Jack betrachtete die Szene erneut in Vergrößerung. "Jap, sie nehmen ein Blutbad."
Fasziniert sahen beide dem Treiben zu und bemerkten nicht, wie Lady Rattenklein sich hinter ihnen aufstellte und sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
"Wäre eine Ikonographie wert", kommentierte sie. "Hockt beide Seit' an Seit' vor einem Behälter voller Blut und starrt ihn an."
"Ratti, komm her und schau dir das an", sagte Rea kurz und hielt die Lupe über ihre Schulter. Die Gnomin sprang auf Oberschenkel, Arm und Schulter und schaute durch das Vergrößerungsglas.
"Was sind denn das für welche?" Ungläubig starrte Ratti die winzigen Gestalten an. "Baden im Blut? Ist doch eklig."
"Ihnen scheint es zu gefallen", sagte Jack.
"Hast du eigentlich was rausgefunden?" fragte Rea, als sie weiter den kleinen Dämonen beim Blutbaden zusahen.
"Ja, zwei Dinge. Erstens ist das Opfer ein Werwolf..."
"Ach." Rea hob die Augenbrauen.
"Ja, der Lykanthropin-Test war positiv. Und zweitens ist der Silberanteil in seinem Blut unglaublich hoch. Vielleicht ist er vergiftet worden."


"Hallo Isis beziehungsweise Ratti, ich kam nur zufällig vorbei und wollte mal schauen..." So oder so ähnlich hätte Daemon den Satz wohl angefangen, wenn jemand im Labor gewesen wäre, was aber nicht der Fall war. Unauffällig sah er sich um, sah die verschiedenen Reagenzgläser im Ständer, die ganzen Chemikalien, roch den furchtbaren Geruch von Schwefel und Ammoniak, und wollte gerade wieder gehen, als sein Blick auf das Klemmbrett neben dem Reagenzglasständer fiel.
Unauffällig, aus den Augenwinkeln seine Umgebung beobachtend, warf er einen Blick darauf. Protokoll, las er. Fohlen Schnellritt. Hmhm. Er schaute genauer hin und las 'Werwolf' und 'Silberanteil mehr als zweitausend Prozent über normal' und 'mit Sicherheit tödlich' und 'vermutlich vergiftet.'
Und weil er sicher war, dass ihn niemand beobachtete, grinste der Hauptmann.


Laiza Harmonie wusste auch nicht so recht, wie sie Robin Picardo weiterhelfen könnte.
"Tut mir Leid, aber Genaueres weiß ich nicht. Alles, was ich sagen kann, ist, dass es durchaus möglich ist, dass ein anderer Dämon sozusagen den Zutritt in diese Dimension versperrt, so dass der Teilzeitdämon nicht erscheinen kann. Nämlich dann, wenn die Dimensionsenergie kontinuierlich durch ersteren Dämon beansprucht wird, sprich, wenn dieser immer wieder beschworen wird."
"Es wäre immerhin eine Erklärung", sagte Robin.
"Ja, die hört sich allerdings ziemlich unwahrscheinlich an. Und selbst wenn, so lässt sich leider nicht ohne weiteres rausfinden, wo dieser Dämon ist."
Beide grübelten weiter über die Sache nach, als Rea Dubiata hereinplatzte. "Laiza, komm schnell, das musst du dir anschauen. Wir haben hier lauter winzige Dämonen, die ein Blutbad nehmen."
"Ein Blutbad?" fragte Laiza
"Dämonen?" fragte Robin. "Laiza, könnten das die blockierenden Dämonen sein?"
"Das könnte sein, dazu müsste ich sie analysieren. Aber..."
"Aber es könnte sein", unterbrach Robin, der nicht zugeben wollte, dass er mittlerweile ziemlich verzweifelt war. "Also untersuch sie bitte. Und beeil' dich dabei."


"Es ist absolut unnötig, dass du mitkommst", sagte Cim, als er den Eselkarren bestieg. "Wir haben die Angelegenheit vollkommen unter Kontrolle."
"Das glaubst du." Daemon nahm neben dem Oberfeldwebel Platz. "Ich hingegen habe eindeutige Hinweise auf einen unnatürlichen Tod des Kutschers - um nicht zu sagen Mord."
"Es war ein Unfall", beharrte Cim. "Alle Hinweise weisen darauf hin."
"Es war Mord." Daemon lächelte Cim oberlehrerhaft an. "Glaub mir, ich kenn mich da aus. Johan: zum Leroloy-Felsen."
Johan seufzte. Und zum dritten Mal am Tag setzte er den Karren Richtung Leroloy-Felsen in Bewegung.


"Gute Nachrichten Robin", sagte Laiza. "Der Verdacht hat sich bestätigt. Die kleinen Dämonen aus dem Blut des Postkutschers haben das Auftreten des Teilzeitdämons verhindert."
"Großartig!" rief Robin, wurde aber gleich wieder sachlich. "Und das ist jetzt vorbei?"
"Ja, die Anzahl der Dämonen nimmt nicht mehr zu, die ersten verschwinden sogar schon wieder. Die Beschwörer dürften jetzt keine Probleme mehr haben."
"Danke, Laiza. Tausend Dank!" Kurz unsicher, ob er der Okkultismusexpertin noch mehr danken sollte, rannte er aus ihrem Büro.


"Charlie, lass gut sein", sagte Sillybos. "Wir haben keinerlei Anhaltspunkte, wo diese Kiste sein könnte."
"Doch, die haben wir bestimmt", beharrte der Hauptgefreite und dachte angestrengt nach. "Wir müssen den Fall nur in den richtigen Zusammenhang einbetten."
Sillybos lies seinen Blick derweil über das Chaos auf dem gemeinsamen Schreibtisch schweifen. "Ich sollte Hegelkant Bescheid geben, dass er hier mal aufräumt. Hier, du hast sogar deine 'Times' von gestern liegen lassen."
"Nein, ich habe sie daheim", sagte Charlie Holm.
"Nein, hier liegt sie doch." Der Philosoph wedelte mit einer gestrigen Ausgabe Ankh-Morporks beliebtester Tageszeitung.
"Das ist ..." begann Charlie und zog die Stirn in Falten. "Das ist es! Natürlich!" rief er plötzlich.
"Das ist was?" fragte Sillybos unwissend.
"Das Blut!" Aufgeregt riss Charlie seinem Vorgesetzen die Zeitung aus der Hand und schlug hastig die vorletzte Seite auf. Er drückte seinen Zeigefinger auf eine kleine unscheinbare Anzeige in der unteren linken Ecke. "Hier steht's: 'Blutspender gesucht. Zwei Cent pro Liter.'"


Als der Karren der Stadtwache zum dritten Mal an diesem Tag am Leroloy-Felsen hielt, wirkte der Ort nach wie vor düster und unheimlich. Die graue, schleierhafte Nebelwand verbarg den nassen, schwarzen Fels, der, sobald er sichtbar wurde, mit seinem furchterregenden Gesicht die drei Wächter frösteln ließ.
"Ich weiß gar nicht, was du hier willst", sagte Cim, nachdem sie abgestiegen waren. "Sillybos und Charlie haben doch schon alles untersucht."
"Mag sein", antwortete der Hauptmann, während er zum Fundort der Leiche hinabstieg. "Aber du kennst ja Sillybos. Erstens muss sowieso Hegelkant die ganze Arbeit machen, und zweitens ist er auch nicht gerade für seine Genauigkeit bekannt. Und Charlie Holm ist zwar penibel, sucht aber bevorzugt nur nach Spuren, die zu seinen Theorien passen."
Du alter Schlawiner, dachte Cim. Willst dir wohl auch den Fall unter den Nagel reißen. So nicht, mein lieber.
"Was willst du denn da im Dickicht?"
"Ich suche die Mordwaffe", rief der Offizier zurück. "Ich bin davon überzeugt, dass wir sie hier finden werden."
Der Vektor lächelte und schüttelte den Kopf. "Viel Glück, Hauptmann. Aber wir werden nicht auf dich warten, wenn wir hier fertig sind."
Eine zeitlang kam keine Antwort. Bis zu jenem "Das braucht ihr auch nicht." Und Cim konnte es nicht glauben, als Daemon tatsächlich mit einer verdreckten Spritze aus dem Gebüsch kam. Der Hauptmann triumphierte.
"Die hast du doch da eben selbst versteckt", sagte Cim schnippisch.
"Du hast selbst gesehen, dass ich nichts dabei hatte. Außerdem wird Ratti im Labor bestätigen, dass diese Spritze das gleiche Gift enthalten hatte, mit dem der Kutscher ermordet wurde."
"Hm", machte Cim. So leicht nicht, werter Hauptmann. "Selbstmord, ganz klar! Der Kutscher verabreichte sich selbst die tödliche Dosis."
"Die Spritze lag gut fünf Meter vom Leichenfundort entfernt."
"Das Gift braucht halt eine Zeit zum wirken."
Johan betrachtete ein wenig besorgt die streitenden Wächter. Er hatte nie darüber nachgedacht, inwiefern langjähriger Dienst bei der Stadtwache das Urteilsvermögen eines Wächters einschränken konnte.


In einer kleinen Seitengasse unweit der Schatten stellte Araghast Breguyar sich vor einem großen Tor auf und hob seine Hand, um an die kleine Tür darin zu klopfen. Er hielt inne und drehte sich nochmal um. Halbtag. Valdimier van Varwald und Halbtag Baumfellerson standen in Position. Etwas abseits standen Charlie Holm und Sillybos und beobachteten das Vorgehen der Frösche.
"Und ihr seid absolut sicher?" vergewisserte sich der Oberfrosch.
"Die Kiste ist hundertprozentig hier", sagte Charlie Holm und nahm einen Zug aus seiner Pfeife. Davon sind achtzig Prozent narrative Kausalität, dachte Sillybos.
"Also gut, dann los." Bregs klopfte an die Tür. "Aufmachen! Stadtwache von Ankh-Morpork."


Es war ein schneller, unkomplizierter Einsatz. Die drei anwesenden Personen leisteten kaum Widerstand und wurden verhaftet. Im Schuppen im Hinterhof hatten sie ein kleines Labor eingerichtet, in dem auch ein großer Bottich stand, der zur Hälfte mit Blut gefüllt war. In einer Ecke stand die gesuchte Kiste aus Quirm, gefüllt mit dreißig dunkelbraunen Flaschen mit weißem Etikett.
"Sehr schön", sagte Bregs. "Wir haben die Kiste wieder und zudem noch ein paar Ganoven verhaftet."
"Eines noch, bevor ihr die Hunde impfen geht", begann Sillybos.
"Ich... will doch keine Hunde impfen, so ein Blödsinn."
"Ja, aber nur falls du so etwas geplant hättest, solltest du, bevor du irgendwas mit dem Impfstoff machst, ihn im Labor untersuchen lassen. Es besteht der Verdacht, dass dieses Mittelchen Nebenwirkungen hat, die wesentlich schlimmer sind als die Hundegrippe, nämlich tödlich. Jedenfalls für Werwölfe, weil durch den Impfstoff der Silberanteil im Blut stark erhöht wird. Der Postkutscher ist vermutlich dadurch ums Leben gekommen. Vielleicht hat man es in Quirm nicht an Werwesen getestet."
"In Ordnung", sagte Bregs. "Wär' mir eh lieber, wenn wir diesen Auftrag gar nicht erst machen müssten. Also falls wir so einen Auftrag hätten. Was wir nicht haben. Könnte doch noch ein schöner Tag werden. Silly, alles weitere überlasse ich euch. Valdi, Halbtag, wir gehen."
Nachdem er die Kiste gegriffen hatte und seine Kollegen in Grün die Täter abgeführt hatten, sah Sillybos sich im Labor um. "Das Blut im Bottich dürfte von den Blutspenden stammen."
"Ja", sagte Charlie kurz und steckte seine Pfeife wieder in den Mundwinkel.
"Aber dieses Labor scheint mir kaum ausreichend für ihre Pläne."
"Es schienen keine ausgebildeten Alchemisten zu sein. Und Mediziner dürften kaum über die speziellen Kenntnisse verfügen, wie man aus Blut Silber extrahiert."
"Hm." Sillybos entdeckte auf dem Labortisch eine halbvolle Flasche des Impfstoffs. Er füllte ein kleines Glas mit Blut aus dem Bottich und gab vorsichtig den Impfstoff hinzu. Dann holte er seine Lupe hervor und überprüfte das Blut. "Keine Dämonen. Ich frage mich, wo die Dämonen im Blut des Postkutschers herkamen."
Charlie Holm stand hinter ihm am Labortisch..
"Sir, ich denke, dieses Mal müssen wir nicht lange nach der Lösung suchen."
Der Philosoph drehte sich um. Der Hauptgefreite hatte ein Blatt Papier vom medizinischen Institut in Quirm in der Hand. Unter den gedruckten Teil war in unsauberer Handschrift geschrieben:
Dämonisiakum. Kann in Verbindung mit Blut zu Dämonen führen. Nicht schütteln!!



"Der Fall ist klar", berichtete Stabsspieß Atera im Büro von Rascaal Ohnedurst. "Aufgrund der schlechten Wetter- und Straßenverhältnisse am Leroloy-Felsen kam die Postkutsche von der Straße ab und verunglückte. Der Postkutscher konnte die Schmach nicht ertragen und nahm sich daraufhin mit einer Giftspritze selbst das Leben. Die Spritze ist nicht weit von seiner Leiche gefunden worden. Meine Abteilung hat alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Wir haben Kontakt nach Quirm aufgenommen und die Postgesellschaft über den Vorfall informiert. Für die Entschädigung der Geschädigten werden wir vermitteln. Cim und Johan werden kommissarisch eine Tour morgen früh nach Quirm fahren und dort alles regeln. Somit hat SEALS wieder einmal seine Kompetenz in der Unfallabwicklung bewiesen."
Rascaal Ohnedurst nickte stumm, als Atera das Büro verließ.


"Der Fall ist klar", berichtete Hauptmann Llanddcairfyn. "Der Postkutscher ist ermordet worden. Durch eine entgegen kommende Kutsche wurde er von der Straße abgedrängt, so dass die Kutsche verunglückte. Der Kutscher versuchte zu fliehen, wurde aber von den Tätern umzingelt und gefasst. Noch ehe er sich in einen Werwolf verwandeln konnte, wurde er mit einer Silberlösung getötet. Die Tatwaffe, eine Spritze, wurde unweit des Tatorts gefunden. Die Täter stahlen offenbar eine Kiste wertvollen Inhalts aus Quirm, sie schienen sowohl über den Kutscher als auch über die Fracht bestens informiert zu sein. Inzwischen konnten die Täter aber festgenommen werden und werde gerade verhört. Sie werden unsere Ermittlungsergebnisse bestätigen, und somit hat RUM wieder einmal einen großen Fall gelöst."
Rascaal Ohnedurst zog die Stirn in Falten, als Daemon das Büro verließ.


"Der Fall ist klar", berichtete Fähnrich Picardo. "Der Postkutscher war von Dämonen besessen. Um genau zu sein, von einer Unzahl winziger Dämonen, die in seinem Blutkreislauf umherschwammen, was letzten Endes tödlich für ihn war. Deswegen konnte die Beschwörergilde den Teilzeitdämon nicht beschwören, da die kleinen Dämonen das Dimensionstor blockierten beziehungsweise die Dimensionsenergie beanspruchten. Nach Exorzierung in Form eines Aderlasses aber wurde die Dimensionsenergie wieder freigegeben und auch wenn es für die Beschwörung des Teilzeitdämons inzwischen zu spät war, so besteht immer noch Hoffnung auf eine Nachfinsternis. Auf jeden Fall hat DOG diesen Fall mit Bravour gelöst."
Rascaal Ohnedurst blickte dem Fähnrich zweifelnd hinterher, als Robin das Büro verließ.


"Der Fall ist klar", berichtete Oberfeldwebel Breguyar. "Die Postkutsche wurde überfallen und der Impfstoff wurde geraubt, augenscheinlich, um ihn gegen viel Lösegeld zu verkaufen. Allerdings hat meine Abteilung in einem perfekt organisierten und durchgeführten Einsatz die Täter stellen können und das Diebesgut sichern können. Vorsorglich haben wir den Impfstoff einer Laboranalyse unterzogen, die besagt, dass der Einsatz dieses Impfstoffs eine große Gefahr darstellt, zumindest für Werwölfe ist er tödlich. Aus diesem Grund haben wir das Impfen der Hunde verschoben, bis SEALS... ähm, bis ein besserer Impfstoff zur Verfügung steht. Dennoch möchte ich den hervorragenden Einsatz meiner Abteilung hervorheben, die nicht nur eine illegale Diebesbande verhaftet hat, sondern auch den gefährlichen Impfstoff erkannt und die Stadt davor bewahrt hat."
Rascaal Ohnedurst schüttelte den Kopf, als Araghast das Büro verließ. "Manchmal denke ich, ich kommandiere hier einen Affenzirkus."


Der SUSI-Abteilungsleiter nahm Platz.
"Vielleicht kannst du mir erklären, was es mit dieser Sache am Leroloy-Felsen auf sich hat", sagte Rascaal. "Die anderen AL's haben mit eher verwirrt."
"Woher haben die denn ihre Informationen? Wir haben unseren Bericht noch gar nicht abgeschlossen."
"Das frage ich mich auch. Deswegen wollte ich dich nach dem Stand der Dinge fragen."
"Also", begann Humph MeckDwarf. "Die drei Männer wurden gerade verhört, und somit sehen wir jetzt klarer. Es begann vor ein paar Tagen in Quirm. Wie du sicher weißt, ist in Quirm die Hundegrippe ausgebrochen, und das medizinische Institut dort hatte den Auftrag, einen Impfstoff herzustellen. Sie waren sogar erfolgreich. Doch wegen der schnellen Ausbreitung der Hundegrippe wurden die Hunde geimpft, ohne das Mittel vorher ausreichend getestet zu haben. Ein Wissenschaftler fand in späteren Tests heraus, dass, wenn der Impfstoff in Blut gelöst wurde und geschüttelt wurde, sich der Silberanteil stark erhöht und zudem winzige Dämonen wie aus dem Nichts im Blut erscheinen."
"Silber. Das Todesurteil für den Werwolf."
"Ja. Weil die Tests zuvor mit ruhenden Tieren und Werwölfen erfolgreich waren, impfte man die Hunde und Werwölfe in Quirm, so auch den Postkutscher. Während der holprigen Fahrt von Quirm nahm aber der Silberanteil und auch die Dämonen in seinem Blut immer mehr zu. Das alles gipfelte in der Sonnenfinsternis, wo nochmal ein großer Schub hinzukam. Er konnte die Kutsche nicht mehr steuern und kam von der Straße ab. Er muss unbeschreibliche Schmerzen gehabt haben. Er versuchte wegzurennen, irgendwas zu machen, aber er kam gerade bis zur Straße."
"Wurde er nicht im Gebüsch gefunden?"
"Ja. Der Wissenschaftler aus Quirm war gestern nach Ankh-Morpork geritten mit dem Plan, die Kutsche zu überfallen. Als sie zu zweit kurz nach der Sonnenfinsternis am Leroloy-Felsen ankamen, sahen sie den toten Kutscher auf der Straße und versteckten ihn im Gebüsch. Dabei ist wohl dem Mediziner die Spritze aus der Tasche gefallen."
Rascaal nickte. "So langsam bekomme ich ein Bild von dem Fall."
"Einer der beiden zog hinter seinem Pferd einen Schlitten, auf dem sie die Kiste mit dem Impfstoff transportieren wollten. Sie hätten keinen Karren gehabt, sagten sie. Ohnehin erschienen sie mir nicht sehr intelligent. Naja, schließlich stellten sie fest, dass sie mit dem Schlitten auf der durchweichten Straße nicht vorwärts kamen. Glücklicherweise war die Kiste nicht so schwer wie befürchtet und sie konnten sie so auf dem Pferd transportieren. Der andere nahm den Schlitten auf seinem Pferd mit. Für Sillybos und Charlie waren die Schlittenspuren der größte Knackpunkt bei dem Fall."
Rascaal nickte. "Ich denke, das reicht erstmal. Ich werde Lord Vetinari vom vorläufigen Stand der Ermittlungen in Kenntnis setzen und fragen, wie wir wegen der Hundegrippe weiter vorgehen sollen. Ich erwarte dann deinen abschließenden Bericht so schnell wie möglich."
"Es sind nur noch wenige Details", sagte der Hauptmann. "Morgen früh solltest du ihn bekommen."
Rascaal Ohnedurst lächelte zufrieden, als Humph MeckDwarf das Büro verließ.


Ein einsamer Reiter in einem langen dunklen Mantel kam die Straße entlang geritten. Am Leroloy-Felsen bremste er sein Pferd. Die verlassene Postkutsche lag noch immer im Graben, der Felsen warf den Reisenden nach wie vor finstere Blicke zu, so auch dem einsamen Reiter. Der Himmel lockerte auf und die Sonne warf einen rötlichen Schein auf den Felsen.
Der Reiter nahm die Kapuze ab. "Ich hoffe, dass auch du irgendwann vergeben wirst."
Er schwieg kurz. "Irgendwann."
Dann zog er sich die Kapuze tief in die Stirn und ritt in den Sonnenuntergang.

ENDE


[1] Bei einer Sonnenfinsternis steht die Sonne in einem derart ungünstigen Winkel für Groß A'tuin, dass es für die Schildkröte total dunkel ist. Dies hat zur Folge, dass die Schildkröte sich über den richtigen Weg im Unklaren ist und ins Schleudern gerät, wodurch die Scheibenwelt zu beben beginnt. Je länger eine Sonnenfinsternis dauert, desto gefährlicher ist sie für die Scheibenwelt, aber Schildkröten sind auch keine sehr intelligenten Tiere.

Diese Mission soll als Spurensicherer-Mission angerechnet werden.

Zählt als Patch-Mission.



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Feedback:

Von Tussnelda von Grantick

01.03.2006 11:23

Was ich am Wenigsten verstehe, ist warum die Mission eine 12 gekriegt hat. Aber das sind die Mysterien der Wache*gg*. Ich hätte sie weiter oben gesehen und vor allem deutlich höher als meine eigene Pokalsingle.

Da klingt schon an: Ich war restlos begeistert! Hier, ganz zusammenhangslos meine Notizen:

Tolle Dialoge, super Einbringung von Pokal, Abteilung und auch der Worte.

Schöne Bilder, schöne Formulierungen/Worte.

Das Gedicht = Extra-Bonus.

Die Darstellung der Sofi fand ich sehr überzeugend. Das Einzige: Vielleicht hätten wir, also die Pokalautoren, uns vorher absprechen sollen, wie das mit der Sofi wirklich vonstatten geht. Aber: Zum Glück, du hast das ja letztlich offen gelassen ("eine von vielen mythen").

Die Verbindungen zwischen den Leuten, hier wird was erwartet, dort wird ein Auftrag gewittert- toll.

Toll die idee mit den mini-dämonen.

Edit: Die Nebenfiguren waren auch super. Sehr glaubwürdig. Die Darstellung der Kollegen empfand ich als gelungen.

Und ach ja: Glückwunsch zum Sieg! Du bist da gelandet, wo Du hingehörst*gg*.

Von Cim Bürstenkinn

01.03.2006 18:41

Hi Silly,

Ich mochte Deine Single auch sehr gern. Und so witzig ich den Streit der ALs auch fand (Mac weiß wie sehr ich auf Abteilungskonkurrenz stehe), hast Du mich dabei leider Dinge sagen und denken lassen, die mir nicht mal in den Sinn kommen würden und meinen Charaktere demenstprechend also falsch wiedergegeben.
Da wir uns ja schon einige Zeit kennen und Du auch nicht gerade ein Neuling hier bist, ich eigentlich auch glaube ein klares Bild von Cim Bürstenkinn zu zeichnen, fand ich das - wie auch schon angesprochen - sehr ärgerlich.

Gratuliere dennoch zum Pokalgewinn, und zu der sonst sehr guten Single.

lg, Cim.

Von Ophelia Ziegenberger

01.03.2006 19:10

Lob: Also vorneweg sei gesagt, dass ich deine Single ganz wunderbar fand! Sie ließ sich hintereinanderweg lesen, hatte alles, was von Rechts wegen dazugehört: Spannung, Verwicklungen, die verschiedenen Sichtweisen der Einzelnen aufeinander, Intrigen, Romantik, Geheimnisse, Mysterien und Rätsel... und darüber hinaus nicht nur einen linearen Handlungsstrang, sondern verschiedene, die doch aufeinander zu liefen. Die Beobachtungen und Erwartungen der verschiedenen Abteilungsleiter gefielen mir dabei am Besten, ebenso wie deren voneinander abweichenden Interpretationen der selben Ereignisse. Mich hat trotz meiner Schwärmerei für Sherlock Holmes-Geschichten schon immer gestört, dass dieser stets die richtige Interpretation unter den vielen möglichen auswählte. :wink:

Kritik: ---

Aus meiner persönlichen Sicht heraus hat die Single die Pokalanforderungen ausgezeichnet erfüllt!

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