Irina Lanfear saß noch spät in der Nacht an ihrem Schreibtisch hinter einem gigantischen Stapel Papier und versuchte den Ausbildungsplan für die Rekruten zu koordinieren. Die sieben Rekruten, die sie zu betreuen hatte, beanspruchten so viel Zeit, dass sie mit ihrem Papierkram mal wieder fast nicht hinterher kam. Zu allem Überfluss hatte sich nun auch noch ein weiterer Rekrut verpflichten lassen, welchen sie natürlich selbst übernehmen musste, da es den anderen Ausbildern auch nicht besser ging. Carisa zum Beispiel musste sich ebenfalls mit acht Rekruten herumschlagen.
Da Waldemar, der besagte achte Rekrut, später als die anderen Rekruten zur Wache hinzu gestoßen war, hinkte er in seiner Ausbildung natürlich ein wenig hinterher und bedurfte besonderer Aufmerksamkeit. Also was war die nächste Lektion? Kreuzverhör? Nein dafür war es noch zu früh. Das war eher was für den Fortgeschrittenen Unterricht. Reiten? Als Werwolf unmöglich. Sobald Waldemar sich den Ställen näherte, witterten die Tiere den Wolf in ihm, wurden nervös und man hörte, wie sie verzweifelt gegen die Türen ihrer Boxen traten. Also entschloss sich Irina, dass man diesen Teil der Ausbildung getrost als nicht durchführbar oder abgeschlossen ansehen konnte. Verkehrskontrollen schieden aus demselben Grund ebenfalls aus. Was also konnte sie ihrem neuen Rekrut sonst noch aufdrücken... äh beibringen natürlich. Spurensicherung? Ja, das hörte sich gut an. Als Werwolf war Waldemar doch eigentlich dazu prädestiniert. Aber dazu war es ebenfalls noch zu früh. Irina blätterte eine Seite zurück, um zu überprüfen welche Lektionen Waldemar überhaupt schon gemeistert hatte. Rekrutentest: Bestanden, 1 Fehler. Was stand da unter Anmerkigung?: "Der Räkrut bitet darum sein Färsagen wieder gutmachen zu dührfen." Dieser Waldemar war wirklich ein Pendant. Sie konnte sich gar nicht erinnern diese Anmerkung aufgenommen zu haben, ja sie war eindeutig übermüdet. Sie stand auf und schlurfte zum Kaffeedämon, um sich einen besonders starken Kaffee zu holen. Der Kaffeedämon blickte sie verschlafen an und vergaß vor Müdigkeit sogar, ihr einen Spruch zu drücken oder ihr ein falsches Getränk herauszugeben. Irina nahm einen großen Schluck und spürte, wie die Wärme des Getränks sich wohlig in ihrem Bauch ausbreitete. Kurzzeitig machte sie die Wärme noch etwas schläfriger, aber dann tat das Koffein seine belebende Wirkung. Zurück zu den Unterlagen.
Sie betrachtete wieder die Anmerkigung und dachte sich: Noch so ein Perfektionist, als ob dieser paragraphenreitende Dippwin nicht schon anstrengend genug wäre. Sie würde Waldemar einfach sagen, dass sich die Fragen des Tests natürlich ändern würden, wenn er den Test wiederholen wollte und damit die Chance noch mehr Fehler zu machen drastisch steigen würden. Das würde sicherlich reichen, um ihn davon abzuhalten, ihr noch mehr Arbeit zu machen. Als ob sie nicht schon genug zu tun hätte.
Plötzlich kam ihr eine grandiose Idee. Die Kampfausbildung war zwar schon angefangen, aber ein paar zusätzliche Trainingseinheiten würden diesen schlaffen Rekruten ganz gut tun. Vor allem diesem Dippwin, der es beim letzten Training geschafft hatte, sich selber an die Wand zu katapultieren. Bei genauerer Betrachtung war es vielleicht keine schlechte Idee, die beiden Untoten als Trainingspartner einzuteilen, da die beiden sich in Reaktionsgeschwindigkeit und Stärke ähnelten. Denn sie hatte schon am eigenen Leib erfahren, wie schnell der alte Mann wirklich war. Und man hatte doch recht deutlich gesehen, dass Chi mit Dippwin als Gegner deutlich unterfordert war. Zufrieden mit sich und ihrem Vorhaben schloss Irina die Akte und erhob sich.
Es wurde wirklich Zeit noch ein paar Stunden Schlaf zu finden, bevor sie morgen wieder mit all den großen und kleinen Problemen zu tun haben würde, die die Ausbildung der Rekruten mit sich brachte.
Am nächsten Morgen versammelten sich die Rekruten mehr oder weniger pünktlich um 7.00 Uhr auf dem Innenhof. Besonders pünktlich waren dabei allerdings die Rekruten Dippwin Damo Felabro Bendolch und Waldemar von Silberfang. Dippwin, der sich wie immer an seine Ausgabe des Gesetzbuch von 1445 zu klammern schien, war jeden Morgen pünktlich, weil es zu den Regeln gehörte. Waldemar war pünktlich, weil er ein Perfektionist war. Eigentlich waren beide schon viel früher hier gewesen, aber da es weder in den Regeln stand, noch besonders perfekt war, früher da zu sein, waren die beiden schon seit 6 Uhr einfach immer um die Wache geschlichen. Die erste Zeit hatte Dippwin seine Runden alleine gedreht, aber dann trat Waldemar seinen Dienst in der Wache an und seit dem drehten die beiden ihre Runden gemeinsam und diskutierten dabei über das Gesetzbuch von 1445. Dies war auch der Grund warum die beiden unbehelligt durch die Schatten spazieren konnten. Denn es bedeutete entweder, dass sie angehende Wächter waren
[1], oder dass sie Anwälte waren
[2].
An diesem Morgen also versammelten sich die Rekruten im Innenhof des Wachhauses und nahmen Haltung an, als Irina den Platz betrat.
"Guten Morgen, Rekruten", grüßte sie.
Ein vielstimmig gegröltes "Guten Morgen, Mäam" antwortete der Ausbildungsleiterin.
"Rekruten, auf dem heutigen Ausbildungsplan steht mal wieder die Kampfausbildung." Mit erhobener Stimme, um das Aufstöhnen der Rekruten zu übertönen, fuhr Irina fort: "Nachdem ihr den bewaffneten Kampf mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen habt", bei diesen Worten blickte sie Dippwin an, der aber zu sehr mit Erröten beschäftigt war, um ihren Blick zu sehen, "und da wir in der letzten Stunde ja einen sehr informativen Vortrag von Rekrut Petto erhalten haben, wird es heute Zeit, auch einmal praktisch zu trainieren. Um ungefähr gleichstarke Partner zu haben, trainieren folgende Paare miteinander", und damit begann sie die Aufzählung der Paarungen. "Und zu guter letzt Chi Petto und Waldemar von Silberfang." Verwundert sahen sich Dippwin und Waldemar an, während Chi nur sein typisches hintergründiges Lächeln sehen ließ, das immer wirkte, als habe der alte Vampir es genau so und nicht anders erwartet.
Die Rekruten zogen sich ihre Rüstungen aus und legten stattdessen Handschuhe und Schoner an, die verhindern sollten, dass sie sich ernsthafte Verletzungen zuzogen. Waldemar und Dippwin achteten besonders darauf, ihre perfekt spiegelblank geputzten Harnische ordentlich abzulegen, damit auch ja kein Schmutz auf die Rüstung kam. Und Chi setzte Emily auf eine der Bänke, sorgsam darauf bedacht, dass sie auch alles sehen konnte.
"Hiel kannst du auch noch etwas lelnen", teilte er der blonden Puppe mit, nach der sich Dippwin immer wieder nervös umdrehte. Dann stellten sie sich in Zweiergruppen gegenüber und warteten auf weitere Anweisungen.
"Na dann, wärmt euch mal auf", befahl Irina.
Nach einer Viertelstunde Laufen und Dehnen stellten sich die Rekruten wieder in Paaren gegenüber und begannen mit dem Training. Geübt wurden Würfe, Griffe und was man sonst noch so im Nahkampf gebrauchen konnte. Da ausgerechnet heute die Sonnencreme ausgegangen war, musste Chi besonders darauf achten immer im schattigen Teil des Innenhof zu trainieren, denn schließlich wollte er ja nicht mitten im Training zu Staub zerfallen. Für alle Fälle hatte man trotzdem den Vampir-Erste-Hilfe-Kasten in den Hof geholt.
[3] Nach einer weiteren Stunde befahl Irina den Rekruten sich wieder zu versammeln und einen Kreis zu bilden.
"So, jetzt wollen wir doch mal sehen was ihr gelernt habt", verkündete Oberleutnant Irina. "Ihr werdet jetzt in kleinen Kämpfen gegeneinander antreten und vorführen, was ihr gelernt habt. Dabei gelten folgende Regeln:
1) Achtet darauf, niemanden zu verletzen.
2) Wenn ihr jemandem in einem Griff habt und der jenige klopft ab, oder sagt 'Aufhören', tut ihr das auch!
3) Wenn ich sage 'Aufhören' tut ihr das ebenfalls unverzüglich! Es geht nicht darum, zu gewinnen, sondern darum, das Trainierte anzuwenden."
Chi und Waldemar berieten sich kurz und meldeten sich dann. Sie traten in den Kreis und stellten sich einander gegenüber. Chi verbeugte sich und Waldemar tat es ihm gleich. Dann fingen die beiden an, sich zu umkreisen, wobei der Vampir erstaunlich flinkfüßig war. Sie versuchten beide den Gegner einzuschätzen und Lücken in seiner Verteidigung zu finden. Schließlich wagte Waldemar einen Angriff. Mit einem schnellen Schritt bewegte er sich auf Chi zu und versuchte ihm die Faust auf den Brustkorb zu schlagen. Doch der Vampir fegte seinen Arm in einer schon fast lässig anmutenden Bewegung zur Seite. Waldemar wich ein wenig zurück und startete dann einen neuen Angriff. Diesmal sah es so aus als würden sich die beiden in einander verhaken. Angriff folgte auf Angriff und wenn der eine zurück wich, folgte der andere nach. Die Geschwindigkeit mit der die beiden ihre Attacken und Paraden führten, wurde immer schneller und schneller. Schließlich waren die Arme und Beine der beiden fast nur noch als Schemen zu erkennen, da beide sowohl über eine übernatürliche Wahrnehmung, als auch über schnellere Reflexe verfügten als ein Mensch. Doch keiner der beiden landete einen Treffer. Schließlich trennten sich die beiden wieder und standen sich einen Augenblick gegenüber.
Chi, der sich nicht sonderlich angestrengt zu haben schien, oder die sich die Anstrengung nicht anmerken ließ, lächelte. Waldemar, dessen Atem schneller ging, schien ebenfalls noch lange nicht am Ende seiner Kräfte zu sein und grinste Breit. Die Rekruten um sie herum starrten sie ungläubig an. Selbst Irina hatte noch nie eine solche Schnelligkeit gesehen und war einfach zu perplex, um den Kampf abzubrechen. Die beiden Gegner gingen zur zweiten Runde über. Sie fingen wieder an, sich zu umkreisen, doch diesmal sprangen sie beide gleichzeitig aufeinander zu. Da sowohl der Werwolf, als auch der Vampir wussten, dass sie ihren Gegner nicht ernsthaft verletzen konnten, hielten sie sich in ihren Attacken auch nicht zurück.
Plötzlich schien sich Chis Hand in eine Klaue zu verwandeln und er zog einen langen Striemen quer über Waldemars breite Brust. Der Schlag zerfetzte das Hemd und ritzte die darunter liegende Haut. Nicht tief, aber tief genug, dass ein wenig Blut aus der Wunde sickerte.
Doch noch während sich Waldemar mit schmerzverzerrtem Gesicht zurückzog, fing die Wunde auch schon an, sich zu schließen. Daraufhin griff der Werwolf wieder an und dieses Mal musste auch Chi ein paar Treffer einstecken. Schließlich pausierte der Kampf, als Waldemar es schaffte, hinter den Vampir zu kommen und seine behaarten Arme um ihn zu schließen, zusammenzupressen und ihn hochzuheben. Chi lächelte auch weiterhin und presste schließlich hervor:
"Du hast wohl velgessen, dass Vampile nul atmen müssen, wenn sie leden wollen."
Waldemar, der bisher gegrinst hatte, machte ein dummes Gesicht. Ein noch dümmeres Gesicht machte er, als Chi den Kopf nach vorne beugte und dann wuchtig nach hinten in das Gesicht des Werwolfes schmetterte. Dieser ließ vor Schmerzen den Vampir los und kippte nach hinten, um unsanft auf seinem Hintern zu landen. Chi trat unterdessen in aller Seelenruhe einige Schritte zurück und erwartete, dass sich sein Gegner wieder erhob.
Waldemar schüttelte den Kopf, um die Benommenheit abzuschütteln, was allerdings nur die Kopfschmerzen verschlimmerte. Dann erhob er sich mühsam, klopfte sich den Dreck von der Hose und schaute zu Oberleutnant Irina. Diese war immer noch zu überrascht, um den Kampf abzubrechen. Also zuckte er die Schultern und griff wieder an. Chi, der ruhig mit hinter dem Rücken verschränkten Händen seinen Angriff abgewartet hatte, wich seinem Schlag aus und versenkte lächelnd seine Faust in Waldemars Gesicht. Dieser wurde durch die Wucht des Schlages nach hinten geschleudert und landete erneut unsanft auf dem Rücken. Er schaute sich betäubt um und schien ziemlich verwirrt. Schließlich krabbelte er ein Stück auf allen Vieren und schien nicht zu bemerken, wie Chi sich ihm langsam näherte.
"Mein jungel Fleund, ich denke du wilst zugeben, dass ich dil übellegen bin und dass wil den Kampf jetzt abblechen sollten. Du scheinst mich zu untelschätzen und einiges über meine Spezies velgessen zu haben." sagte Chi in sanftem Ton.
"Aber was ich nicht vergessen habe ist, wie deine Spezies auf Licht reagiert", antwortete der am Boden sitzende Waldemar und warf sich dann auf seinen spiegelblanken Harnisch, um ihn noch in derselben Bewegung so in die Sonne zu drehen, dass das reflektierte Licht genau den Vampir traf. Dieser riss entsetzt die Augen auf und zerfiel zu Asche. Waldemar stand schnell auf und rannte über den Hof. Wenige Augenblicke später kehrte er mit einem Besen, einem Kehrblech und einer Phiole in den Händen zurück und machte sich daran, die Asche des Vampirs sorgfältig aufzufegen und in das Kehrblech zu bugsieren. Als er sicher war, nichts übersehen zu haben, öffnete er die Phiole und ließ genau einen Tropfen des Inhalts auf die Asche fallen. Kurz darauf fügte sich aus der Asche der säuerlich dreinblickende Chi wieder zusammen.
"Wie wär es mit einem Unentschieden?", sagte Waldemar breit grinsend.
"Du kommst doch aus Übelwald, du musst doch wissen wie sehl Vampile es hassen, zu Asche zu zelfallen. Walum hast du das getan?", fragte der Vampir vorwurfsvoll.
"Erstens wollte ich meinen Mitrekruten zeigen, was eine wirkungsvolle Verteidigung gegen Vampire ist und außerdem bin ich wahrscheinlich einfach ein schlechter Verlierer", feixte der Werwolf.
"Abel walum musstest du denn unbedingt diese Feligpackung Stielblut benutzen um mich wiedelzuelwecken? Ich welde eine Woche blauchen um den Geschmack wegzukliegen", beklagte sich der Vampir.
"Ich hatte leider nichts anderes zur Hand", antwortete der Waldemar.
"Rekrut Petto und von Silberfang sofort in mein Büro! Die anderen können wegtreten", rief Oberleutnant Irina Lafaer mit vor Zorn fast überschlagender Stimme und stapfte wütend in das Gebäude. "Das ist doch nicht zu fassen!" schimpfte sie laut vor sich her.
"Prügeln sich vor meinen Augen."
In ihrem Büro angekommen, knallte sie die Tür hinter sich zu. Als es Augenblicke später klopfte hatte sie sich gerade hinter ihren Schreibtisch gesetzt.
"Herein!", rief sie. Die Türe öffnete sich und erst Waldemar, dann Emily und hinter ihr Chi marschierten in den Raum, stellten sich in einer Reihe auf, standen stramm und salutierten. Chi lächelte wie immer aber auch Waldemar lächelte. Und wenn sie genau hinsah schien auch Emily auf dieselbe Art zu lächeln. Doch sie hatte nicht vor, sich aus dem Konzept bringen zu lassen, schon gar nicht von einer Puppe.
"Malionette", sagte Chi und Waldemar musste sich ein Grinsen verkneifen.
"Was?", fragte Irina irritiert.
"Puppen an Fäden nennt man Malionetten." Wie um alles in der Welt hatte er das gemacht? Hatte er ihre Gedanken gelesen?
"Wie...?", fragte sie.
"Du hast vol Zoln vol dich hingeglummelt und dalauf habe ich geantwoltet", antwortete Chi und Waldemar hatte nun eindeutig Mühe, sich ein Lachen zu verkneifen.
"Ihr findet das also witzig wie?", fragte Irina in deutlich schärferem Ton.
Die drei standen wieder strammer und antworteten: "NEIN MÄAM."
[4] "Ihr habt eindeutig meine Befehle missachtet. Ich habe ganz deutlich gesagt: Achtet darauf, niemanden zu verletzen. Wenn ihr jemandem in einem Griff habt und derjenige klopft ab, oder sagt aufhören, tut ihr das auch! Und: Wenn ich sage aufhören tut ihr das ebenfalls unverzüglich!", die bei den letzten Worten hatte Frau Oberleutnant fast geschrieen.
"Aber Mäam. Es wurde weder jemand verletzt, ...", sagte Waldemar, der sein Lachen nun wesentlich besser unter Kontrolle hatte, doch Irina unterbrach ihn und fuchtelte wütend in die Richtung von Waldemars zerrissenem Hemd und schrie:
"Und was ist das!?"
"Was?", fragte Waldemar mit Unschuldsmiene. "Ach das."
"Ja das!", rief Irina, die ihre Wut kaum noch zügeln konnte.
"Nun, irgendwie scheint mein Hemd zerrissen worden zu sein. Aber verletzt wurde niemand." Mit diesen Worten dehnte er den Riss in seinem Hemd soweit, dass man die darunter befindliche, zwar sehr stark behaarte, aber unverletzte Haut sehen konnte. Irina starrte ihn entsetzt an und erst langsam dämmerte ihr, dass die den Werwölfen eigenen Selbstheilungskräfte die Wunde schon geschlossen hatten.
"Aber du bist zu Asche zerfallen", rief Irina triumphierend.
"Das ist doch keine Velletzung", antwortete Chi gutmütig.
"Und wie würdest du es dann nennen?", schrie sie mit vor Zorn überschlagender Stimme.
"Eine kulzflistige Indisposition?", riet Chi. Irina schüttelte mit wachsender Verzweiflung den Kopf.
"Zu dem zweiten Befehl kann ich nul sagen, dass keinel von uns beiden wählend des Kampfes abgeklopft, oder aufhölen gesagt hat", fuhr Chi fort und lächelte.
"Ja", stimmte Waldemar ihm zu. "Und wir haben sofort aufgehört zu kämpfen, als du uns das befohlen hast. Mäam." Irina, die ein unglaublich großes Bedürfnis verspürte in die Tischplatte zu beißen, kam sich immer hilfloser vor und starrte nur ungläubig als Waldemar erklärte:
"Im Grunde genommen haben wir deine Befehl sogar ganz genau befolgt. Mäam."
Resigniert seufzte Irina: "Wie meinst du das jetzt wieder?"
"Nun Mäam...", begann Chi, der plötzlich lauter sprach und um Waldemar zu übertönen, der kurz vor einem gewaltigen Lachanfall stand und sich schon die Tränen aus den Augen wischte. "Nun Mäam, du hast gesagt, dass es dalum geht das Gelelnte anzuwenden und nicht dalum zu gewinnen..."
"Ja und weiter?", fragte Irina ungeduldig.
"Nun Mäam, wil haben uns auf ein unentschieden geeinigt", prustete Chi, der nun auch eindeutig Mühe hatte, den aufsteigenden Lachanfall zu unterdrücken.
"Gut Rekruten. Wegtreten", resignierte Irina.
Die drei salutierten zackig, verließen strammen Schrittes das Büro ihrer Ausbilderin, schlossen die Tür und brachen in schallendes Gelächter aus.
[1] und wer wusste, wie Wächter reagieren, wenn ihre Schützlinge attackiert werden, unterließ dies tunlichst.
[2] und mit diesen verlogenen und falschen Verbrechern wollte kein anständiger Halsabschneider etwas zu tun haben.
[3] Dieser bestand aus einem Besen und einem Kehrblech, damit auch ja kein Stäubchen verloren ging und einer Phiole mit Stierblut, um im Falle des Zerfalles den Vampir wiederherstellen zu können.
[4] Das heißt, natürlich antworteten nur Chi und Waldemar
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