Einleitung Es wurde gerade hell als Michael das Wachhaus verließ - wieder war eine anstrengende Schicht zu Ende. Seit er seinen Job als Vektor begonnen hatte , musste er viel mehr Papierkram erledigen.
Wäre ich doch bloß Rekrut geblieben dachte er bei sich und beobachtete wie das Licht die Straße hinab floss, kurz vor den Toren der unsichtbaren Universität inne hielt, um dann nach reiflicher Überlegung über die Mauern zu fließen.
Ein Schönes hatte die Zeit dann doch, man konnte sie dehnen wie einen Kaugummi, man musste nur aufpassen, dass sie dabei nicht riss.
Verträumt ging Michael die Straße entlang und sinnierte mal wieder über die Scheibenwelt und das Universum, als sich seinem Kopf plötzlich, relativ schnell ein harter Gegenstand näherte, der ungefähr die Form eines Knüppels hatte. Im nächsten Moment wurde ihm schwarz vor Augen.
Als er wieder erwachte lag er auf der Kruste des Ankh und trieb flussabwärts
[1]. Er öffnete die Augen, und nach einem ersten Moment, in dem er nur tanzende, farbige Muster sah, entdeckte er einen Zettel, der an seine Rüstung geheftet war. Er konnte sich nicht einmal erinnern das Wachhaus verlassen zu haben und lag jetzt auf dem Ankh mit einem Zettel mit der Aufschrift:
Du bist selbel schuldauf der Brust auf dem Ankh.
Er drehte sich um und ein schmatzendes Geräusch ertönte als sich sein Rücken vom Ankh löste. Der Duft umwogte ihn, in seiner charakteristischen grün-gelblichen Färbung. Michael stand auf, und stapfte zurück zum Ufer. Der kleine Menschenauflauf, der sich dort gebildet hatte zerstreute sich in Windes eile, und selbst der Schatten des Stinkenden Alten Ron machte einen Bogen um ihn.
In seiner Wohnung angekommen ging er erst einmal zum Waschzuber und wusch sich gründlich, was ungefähr den Effekt hatte, als wolle man Feuer mit Öl löschen. Missmutig und mit einer Wäscheklammer auf der Nase
[2] legte er sich schlafen, und beschloss das ganze erst einmal zu den Akten zu legen.
Am AbendMichael begann seine Schicht, wie immer, damit den Papierkram zu erledigen. Als er den Stapel durchgearbeitet hatte kam ein Blatt zum Vorschein, auf dem in schönster Handschrift stand
Was musstest du Tlottel dich auch in unsele Angelegenheiten einmischenEr hatte es den ganzen Tag nicht wahr haben wollen, doch jetzt erinnerte er sich dunkel an den Morgen. Er sah vor seinem geistigen Auge einen dunklen Schatten auf ihn zukommen, und im nächsten Moment, wie er auf dem Ankh wieder aufwachte. Vorsichtig betastete er seinen Kopf und spürte die Beule, die noch sein Haupt zierte.
Cim hatte gerade Feierabend und lief an Michaels Büro vorbei Richtung Ausgang,
"Kopfweh?" fragte er und schloss gleich an, "dann solltest halt nicht so viel trinken.".
Er wollte gerade weiter gehen, da fiel ihm noch etwas ein.
"Michael, du denkst daran, dass du morgen Mittag eine Ausbildungseinheit erste Hilfe durchführen musst ?". Michael nickte und murmelte etwas wie "ist doch gut, ich denk dran".
Immerhin ein praktisches hatte das Ganze: er hatte schon ein Thema für die Ausbildung. Kopfverletzungen und ihre Versorgungen.
Vorgestern hatte er eine Kiste mit medizinischen Utensilien aus Klatsch bekommen, und wollte diese möglichst bald ausprobieren. Unter anderem war ein Exemplar der dort gezüchteten Krausenschlange in der Kiste.
Diese Schlangenart hatte sich mit der Zeit mit dem Menschen arrangiert, sie erwürgte ihn nicht mehr, sondern schlang sich nur noch um den Hals zweigte die Hälfte des Essens für sich ab. Sie eignete sich wunderbar bei Verletzungen an der Halswirbelsäule oder Gewichtsproblemen.
Rogi kam gerade am Büro vorbei gelaufen. Neugierig sah sie auf Michaels Tisch. Ihr blick schweifte von einem Utensil zum nächsten. "Haft du wieder waf neuef gekriegt?" fragte sie,
Michael schrak auf "Was? Wie? Ja." antwortete er. Rogi beäugte neugierig einige Operationsmesser. "Haft du die fon aufprobiert?". Michael war immer noch nicht ganz bei de Sache, "Was? Äh, Nein, aber du kannst die gerne zum Testen haben. Bringst sie vorher bitte beim Graveur vorbei und lässt meinen Namen eingravieren?" antwortete er und legte das Notwendige Geld
[3] auf den Tisch. Rogi war einverstanden, ihr Blick schweifte weiter über den Tisch und fiel auf das Blatt das direkt vor Michael auf dem Tisch lag. Michael hatte in Gedanken versunken gezeichnet, das Bild zeigte die dunkle Silhouette einer Frau, genau genug um zu erkennen, das es eine Frau war, aber doch zu ungenau um einen bestimmten Menschen erkennen zu können.
"Wen haft du denn da gezeichnet?" fragte Rogi neugierig.
"Das ist eine längere Geschichte" antwortete Michael, "wenn ich das nur wüsste. Ich erzähl es dir ein anderes mal, wenn ich selbst wieder durchblicke."
"Na gut," meinte Rogi, "dann will ich dich nift weiter ftöhren."
Sie wünschte ihm noch einen ruhigen Dienst und verließ den Raum.
Die StreifeMichael legte die Papiere beiseite und nahm sich den Stadtplan vor. Er beschloss wie meistens eine große Runde zu drehen, so hatte er genügend Zeit zum Nachdenken.
Er nahm seine Laterne, ein kleines, aber feines Gerät. Er hatte es seinerzeit von einem Zwerg in den Spitzhornbergen bekommen, dem er das Leben gerettet hatte. Es war eine kunstvoll gearbeitete Grubenlampe. Durch eine ausgeklügelte Verspiegelung lies sie sich genau auf einen Punkt ausrichten, oder leuchtete ein breites Feld aus. Die Energie diesen Lichts ging nicht wie bei den meisten Lampen von einem Docht aus, sondern von einem Kristall, der je nach Rotation von Dunklem Licht bis hin zu oktarinem licht das ganze Farbspektrum abstrahlen konnte. Michael musste nur ab und zu einige Stückchen Thaumatisch aktiven Gesteins nachlegen, dass die Lampe funktionierte.
Er stellte die Lampe auf ein dunkles Blau ein. Damit sah er recht gut, die Verbrecher aber sahen die Lampe erst spät.
Er wandte sich rechts und ging die Holofernesstrasse entlang.
Als er die neue Brücke erreichte stiegen dumpfe Nebelschwaden vom Fluss auf, sie schimmerten rötlich in der untergehenden Sonne.
Der Kegel seiner Lampe glitt wie gewohnt in den schattigen Bereichen am Straßenrand entlang. Da sah er eine dunkle Silhouette um die Ecke des nächsten Hauses huschen. Beinahe zeitgleich dazu hörte er wie über ihm ein Armbrustprojektil in die Wand einschlug und mit einem dumpfen Knall explodierte. Michael warf sich auf den Boden und registrierte dann nur noch einen Hagel aus Ziegeln um sich herum. Mitten in dem Durcheinander aus Stroh, Staub und fallenden Ziegeln erschien plötzlich eine in Lindgrün gekleidete Gestalt, packte ihn wortlos, und riss ihn aus dem Durcheinander, brachte ihn zur nächsten Hauswand, setzte ihn dort ab, und verschwand wieder so plötzlich, wie sie gekommen war. Michael hatte nicht viel von der Gestalt sehen können. Nun ja, die Form verriet, dass es sich um eine Frau handelte, und er hatte ihre Augen gesehen, ein tiefes Blau, mit einem leichten Stich ins Grüne, das Bild hatte sich unweigerlich in sein Hirn eingebrannt. Er wusste er wollte und musste sie wiederfinden. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, sah er an die Stelle, wo eben noch eine Hauswand stand. An der Stelle wo der Pfeil darauf getroffen wahr, klaffte nun ein etwa zwei mal zwei Meter großes Loch, und gab den Blick in die dahinter liegenden Räume frei. Io sei Dank standen diese zu dem Zeitpunkt leer. Michael nahm den Schaden auf, und beruhigte den Hausbesitzer, der der Verzweiflung recht nahe zu sein schien.
Bei der Aufnahme fiel ihm ein Fetzen Papier auf, der von dem Projektil stammte, das über ihm eingeschlagen war. Es war der größte Teil eines Schriftzeichens aus dem achatenen Reich. Er kannte das Zeichen von irgendwo her, nur von wo? Während er so in den Trümmern stand und sinnierte, trafen die Kollegen von der Spurensicherung ein.
"Was isn hier los fragte der eine?"
"Nun ja, das ist schwer zu erklären" begann Michael und starrte abwesend das Loch in der wand an. Ich bin gerade hier entlang gegangen, da explodierte plötzlich was über mir."
Viel mehr war ihm dann auch nicht mehr zu entlocken, er schlich sich von dannen.
An der nächsten Straßenecke blieb er stehen. Er erinnerte sich an die klaren blaugrünen Augen, die ihm das Leben gerettet hatten.
Warum häuften sich die Anschläge auf ihn in letzter Zeit so stark?
Hatten seine Retterin und seine Feindin etwas miteinander zu tun?
Fragen über Fragen, und weit und breit keine Antwort darauf.
Er ging langsam die Straße der Schlauen Kunsthandwerker entlang und ließ seinen Lampenkegel wie gewohnt die Straßenränder entlang streifen.
Links balgten sich einige Katzen. Weiter hinten torkelte ein Knurder durch die Straßen.
Ansonsten gab es nichts Bemerkenswertes. Irgendwie kam ihm diese Ecke bekannt vor. Der Lichtkegel streifte weiter umher. Beinahe schien er automatisch zu wandern, doch da verharrte Michael plötzlich.
Das war es! Michael sah auf die Aufschrift über den Schaufenstern.
Ka-Wumm - Knalliges Zeugs aus dem Achatenen Reich Leider war der Laden Geschlossen und so beschloss er zurück zur Wache zu gehen. Er drehte sich um und ging einige zeit, als plötzlich ein Hund vor ihm stand. Er musste mit den Wölfen aus Michaels Heimat nahe verwandt sein, ein stattlicher Anblick. Sein Fell war Silbern, beinahe weiß, mit einem schwarzen Schleier, der sich über den gesamten Rücken bis hin zur schnauze zog. Der Hund sah ihn fragend an, als ob er Michael fragen wollte
"Na? Und was machst du jetzt?"
Michael wandte sich zum Gehen, doch der Hund wich nicht von seiner Seite. Irgendwann stupste er Michael mit der Schnauze an. Da ging Michael ein Licht auf, er hatte das Stupsen das Letzte mal gespürt, als er Überwald verließ, aber damals war der Hund doch noch ein Welpe gewesen!
"Mortimer?" fragte er. Als Antwort bekam er ein freudiges Winseln und wurde im Nächsten Augenblick von oben bis unten abgeschleckt. Den Rest der Nacht verbrachten Michael und Mortimer damit, herum zu toben und arglose Wächter zu erschrecken.
Fröhlich und ausgelassen kehrte Michael pünktlich zu Sonnenaufgang in das Wachhaus zurück.
Auf dem Weg nach oben begegnete er Rogi, die gerade zur Arbeit ging.
" Guten Morgen! If werde deine Fkalpelle heute Mittag mal aufprobieren. Fie find fon graviert". Da sah sie Mortimer hinter Michael vorlugen.
"Der ift aber fön, wo haft du denn den aufgegabelt?"
"Ach das ist eine lange Geschichte" begann Michael, "aber wenn du willst, erzähl ich sie dir mal im Eimer." Rogi nickte und ging dann weiter.
Michael legte das letzte Stück zum Wachhaus im Laufschritt zurück
[4].
Nachdem er noch den Papierkram erledigt hatte, und das Memo wegen einer zerstörten Wand, welches Atera auf seinen Tisch gelegt hatte, beantwortet hatte, begab er sich auf den Heimweg. Daheim angekommen wusch er sich, suchte erst mal noch die Reste seines Abend Essens zusammen und gab sie Mortimer. Der verputzte diese mit wachsender Begeisterung, während Michael sich wusch. Dann legte sich Michael hin, und Mortimer legte sich, wie in alten Zeiten über seine Füße und schlief auch prompt ein. Michael lag noch einige Zeit wach. Das Jadegrün der Augen die er heute Nacht gesehen hatte ließ ihn nicht mehr los.
Irgendwo hatte er es schon einmal gesehen, nur wo? Ein Gesicht formte sich vor seinem geistigen Auge, es wurde immer klarer.
Woher kannte er es? Dann erinnerte er sich wieder an die Frau mit den Blauen Augen.
Wer war sie? Und Warum hatte sie Ihn gerettet? Er musste sie unbedingt wieder finden! Am nächsten AbendAm späten Nachmittag erwachte Michael durch einen Windhauch, den er an seiner Wange spürte. Er schrak auf, war jemand im Raum gewesen, aber Mortimer lag noch ruhig auf seinen Füßen, er hätte nie einen Fremden in das Zimmer gelassen, ohne ihn zu verbellen. Er musste geträumt haben. Michael setzte sich auf, als aus seinem kleinen Weckkasten ein leises Gezeter ertönte.
"So eine Sauerei! Immer wacht dieser Vollidiot auf, bevor ich ihn wecken kann!" Beschwerte sich der Uhrendämon. "Für was bin ich eigentlich den lieben langen Tag hier? Da könnte ich doch genau so gut in einem Nähkasten arbeiten, da würde meine Arbeit zumindest geschätzt!".
Und die Uhr blieb demonstrativ stehen.
Michael grinste, ging zur Waschschüssel, und wusch sich erst mal das Gesicht.
Der Dämon wurde ohnehin wenn er sich beruhigt hatte, vom zentralen Uhrendämon aus der Unsichtbaren Universität neu gestellt.
Als Michael sich zum Fenster wandte sah er einen Fetzen lindgrünen Stoffs am Rahmen. Es war also doch jemand da gewesen sein. Mortimer musste sie gekannt haben.
Ganz in Gedanken zog er seine Uniform an, legte seinen Harnisch an, sterilisierte seine Instrumente wie automatisch. Plötzlich schrak er auf, die Ausbildungseinheit war in einer Stunde und er hatte noch nichts vorbereitet.
Hastig packte er seinen Kram zusammen, und verließ das Haus. Mortimer folgte ihm.
Heute unterrichtete er die Kollegen in der Errettung von Verunfallten aus Eselskarren.
Es begann ganz harmlos mit einer Einführung über die wichtigsten Maßnahmen bei einem Unfall
nein, damit wahr nicht gemeint möglichst schnell wegzulaufen.
Nach einer Einweisung in die grundlegenden Rettungsgriffe und Hilfsmaßnahmen: Verbinden, Schienen, und Knebeln
[5] gingen sie zum praktischen Teil über, endlich konnte Michael mit seiner neuen Ausstattung glänzen und packte die Krausenschlange aus. Leider vergaß er sein Flugdings
[6] vorher vom Tisch zu nehmen, und so kam es dass Michael nach der Vorführung nur noch ein halbes, und nach den ersten Übungen der Kollegen gar kein Vesper mehr hatte, während die Schlange zwei verdächtig nach Hähnchen aussehende Beulen schob.
" Daf war wohl nift fo ganf beabfiftigt"
Meinte Rogi grinsend, die eben am Trainingsraum vorbei gelaufen war und jetzt in der Tür stand.
Und Cim bemerkte nur
"Michael war das nicht eben dein Essen?".
"Die blauen Augen gehen mir nicht mehr aus dem Kopf, Blau mit einem Leichten Stich ins Jadegrüne" sagte er.
Cim sah ihn nur verwundert an "Was?
Ein Hähnchen mit jadegrünen Augen?"
Irgendwie musste Michael da etwas durcheinander bringen.
Doch Michael wahr mit seinen Gedanken meilenweit entfernt.
Plötzlich schrak er auf, als Atera den Raum betrat und verkündete:
"So, ab heute gibt es einen neuen Schichtplan. Er hängt draußen am Schwarzen Brett."
Alle stürmten aus dem Unterrichtsraum, und es gab ein mittelgroßes Gedränge vor dem Plan.
Michael grinste und packte sein Material ein.
"Dann ist jetzt für heute Schluss" verkündete er im vorbeigehen und warf noch einen Blick auf den Schichtplan.
Ein Glück, er hatte morgen keine Streife, so konnte er zumindest in Ruhe die nächsten Ausbildungseinheiten vorbereiten und in Ruhe grübeln, aber jetzt hatte er erstmal noch eine lange Nacht vor sich, in der er mit Lady Silvia streife gehen musste.
In seinem Büro packte er wie am vorigen Abend seine VEKTOR-Tasche und kontrollierte die Kristalllampe. Anders als sonst packte er heute den Helm mit Nackenschutz ein, nach der letzten Nacht schien ihm das gerechtfertigt zu sein.
Jetzt hatte er noch eine gute Stunde Zeit, die Papierarbeit zu erledigen.
Träge griff er nach dem ersten Blatt, es duftete leicht nach den verschiedensten Gewürzen, wobei die Hauptnote Zimt und Zitrone mit einem Schuss Rose und Süßholz ausmachten.
Darauf stand, "Erinnerst du dich?". Es erinnerte ihn irgendwie an seine Jugendzeit, und ließ längst vergessene Bilder in ihm aufsteigen.
Er versank gerade in seiner Vergangenheit als ich Silvia ansprach, "Michael, wir sollten auf Streife gehen."
Na das konnte ja was werden, Zwei durchgeknallte auf Streife dachte Michael bei sich, steckte den Brief in seine Brusttasche und folgte Ihr nach draußen.
Sie wandten sich nach rechts, und gingen die Straße hinab, Als sie um die Ecke bogen sah Michael eine Frau in lindgrünen Kleidern um die Ecke verschwinden und nach einigen Metern kam ihm der Duft den er ihm schon im Brief begegnet wahr in die Nase. Sie musste irgendetwas mit seiner Vergangenheit zu tun, nur was? Das kam ihm beim besten Willen nicht in den Sinn.
Langsam schlenderten sie an der Grenze der Schatten entlang, um sich dann einen großen Bogen zum Palast des Patriziers zu schlagen. Michael lief in sich versunken neben Silvia her, die das aber nicht zu stören schien, sie quasselte einfach munter drauf los.
Erst als Michael plötzlich stehen blieb, hielt sie kurz inne.
Michael blickte auf ein Schild an einem Haus, es war mit Achatenen Zeichen versehen, es kam ihr beinahe vor als könne man sein Hirn arbeiten hören.
"Jetzt hab ich's!" meinte er, "Das ist der Laden von Ka-Wumm! Dem Bombenleger, er muss irgendetwas mit den Anschlägen auf mich zu tun haben. Aber er Selbst kann es nicht sein, wenn ich es noch richtig im Kopf habe sitzt er noch ein." Endlich hatte er eine heiße Spur, die er weiter verfolgen konnte.
"Was machen wir jetzt?" fragte sie, "Und was willst du mir damit sagen? Vielleicht kannst du das auch mal in Zusammenhängen erklären."
So ungefähr eine halbe Stunde und viele Unterbrechungen später Beschloss Michael, dass in diesem fall Gefahr im Verzug war, er hatte zumindest keine Lust wieder unter einer Mauer begraben zu werden und so bat er Silvia schmiere zu stehen, nahm seine Chirurgischen Werkzeuge und entriegelte damit die Tür und trat vorsichtig. Im Laden vorne lag nichts auffälliges, also begab er sich ins Hinterzimmer, doch auch dort war nichts zu sehen.
Doch als er sich wieder in Richtung Tür wandte fiel sein Blick auf den Tisch in der Mitte des Raumes. Er hatte eine klar abgegrenzte Kante am rande des Tisches zu sehen, als ob jemand etwas neben ein Blatt geschüttet hätte. Beim näheren Betrachten fiel ihm auf, dass es ein mit bunten Kristallen versetztes Schwarzes Pulver war. Er nahm ein Blatt aus seinem Notizblock, faltete daraus ein Tütchen, und strich etwas von dem Pulver hinein. Er würde Später zu einem Spezialisten gehen und nachfragen was das war.
Er wollte gerade das Zimmer verlassen, als er ein lautstarkes Räuspern von Silvia vernahm.
Er konnte sich gerade noch hinter der Tür verstecken, bevor er mitbekam wie zwei Personen den Raum betraten.
"El lebt noch!" behauptete eine männliche Stimme, "Abel nicht mehl lang." erwiderte eine weibliche, " heute Nacht hat el wiedel Stleifendienst und dann welde ich ihn elwischen, del Mix, den ich heute nacht gemischt habe ist fünf mal stälkel als del, den ich gesteln velwendet habe." Sie öffnete die Kiste und holte aus einem verborgenen Fach ein Paket und einen Zünder. Dabei fiel ihr Blick hinter die Tür. "Da ist . . ." begann sie, und blickte direkt in den Pfeil von Michaels geladenen Armbrust." Was ist da?" fragte die männliche Stimme.
Michael erkannte die Augen der Frau sofort wieder, Sie war es auch, die er direkt vor dem ersten Anschlag gesehen hatte.
"Ach galnichts" erwiderte sie nervös. Der Mann machte einige schritte auf die Türe zu, doch da Erklang auch schon das Klacken vom Laden einer Belagerungsarmbrust durch die Tür Michael atmete auf, als er die Stimme eines Trolls vernahm
[7] "Du alle stehen bleiben, alle sind verhaftet". Silvia hatte eine andere Streife auf der Straße getroffen und um Hilfe gebeten.
Michael trat hinter der Tür hervor und präzisierte das Ganze noch ein Bischen:
"Er hat recht, Ihr seid verhaftet im Namen der Stadtwache von Ankh Morpork, wegen Anschlags auf mein Leben, versuchten Anschlags auf mein leben, und in der Wache werden sie sicher auch noch gildentechnisch etwas finden wie, explodieren als Nichtalchemist oder so." Silvia fügte noch ergänzend hinzu, "Zudem wegen Grob fahrlässigen Falschparkens neben einem Wächter."
Die zu Hilfe geeilte Streife nahm den Mann in die Mitte
[7a] und ging los in Richtung Wachhaus, als plötzlich ein lauter Ruf erklang "Keinel bewegt sich, odel ich lasse die ganze Bude in die Luft fliegen!"
Michael dachte nur
ich hab's doch gewusst, irgendwas habe ich vergessen. Langsam drehte er seinen Kopf in Richtung der Frau, "Willst du dich etwa selbst mitsprengen?" fragte er, und sah ihren verwirrt verzweifelten Blick.
"Nein eigentlich nicht, " erwiderte sie "abel das ding hat ja einen Zeitzündel."
"Das bringt dir ja viel, bis das hochgeht sind wir alle schon weit genug weg!"
Während des Gespräches war Michael ganz langsam immer näher an die Frau herangetreten.
Resigniert ließ sie den Zünder und das Päckchen sinken.
Michael nutzte den Augenblick, schlug ihr den Zünder aus der Hand, und warf sie auf den Boden. Silvia sammelte den Zünder ein, sie war noch sprachlos vor Schreck.
Michael überreichte ihr das Paket, und fesselte die Frau. Nun erkannte er sie wieder, es war Ka-Wumms Tochter.
Das EndeSie machten sich auf den Rückweg zur Wache. Dort angekommen ging Silvia in das Hauptbüro der FROGs und übergab das Paket und den Zünder einem Knallpulverexperten.
Michael ging zu den Zellen, und schloss Ka-Wumms Tochter ein, gab dem Wachhabenden Bescheid und ging dann in sein Büro, Schrieb einen Bericht, und begann den Stapel Papier zu bearbeiten, als plötzlich jemand in Grüner Kleidung mit Blaugrünen Augen in der Tür stand.
Er sah nochmal genauer hin und erkannte die Augen wieder, er hatte sie zu letzt bei dem Hauseinsturz gesehen.
Bei etwas näherem betrachten kam sie ihm bekannt vor. Schlank relativ groß, und . . . Erwachsener, als er sie in Erinnerung hatte. "Yollanda?" fragte er vorsichtig, sie antwortete nur "Ja" und verschwand.
Es wurde gerade hell als Michael das Wachhaus verließ, wieder war eine anstrengende Schicht zu Ende. Auf dem Heimweg ließ er noch einmal alles Revue passieren.
Sein Leben war in den letzten Tagen mehr als einmal in Gefahr gewesen. Daheim angekommen entledigte er sich seiner Uniform, zog etwas Gemütliches an, gab Mortimer noch etwas zu Fressen, legte sein "Werkzeug" auf den Tisch. Er machte sich noch einen Tee, und dachte noch einmal an Yollanda und an frühere Zeiten, aber das war eine ganz andere Geschichte, dann legte er sich hin und schlief zufrieden ein.
[1] Sofern man die zähe Bewegung des Flusses als Fliesen bezeichnen konnte
[2] Ja, es gab Tage, da konnte er sich selbst nicht riechen
[3] So ca. 2 AM$ (Ab und zu lohnte es sich doch noch seinem eigentlichen Handwerk nachzugehen)
[4] Ja, auch für seine Gesundheit tat er ab und zu etwas
[5] Letzteres diente wohl eher zur Erleichterung der Arbeit
[6] So hatte es zumindest der Händler betitelt. Es hatte die Form eines Hähnchens, die Farbe eines Briketts, den Geschmack von Holzkohle aber es wahr immerhin schön knusprig und im Gegensatz zu den Produkten von T.M.S.I.D.R. Schnapper wusste man immerhin ungefähr was drin war .
[7] Er Konnte die Trolle der Wache einfach nicht auseinander halten
[7a] für den Troll war es wohl eher Schräg unten
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