Herr Wildenglan wird Opfer eines schlechten Mordes, doch wer steckt dahinter und was hat es mit seiner Angst vor Kohlsuppe auf sich?
Dafür vergebene Note: 10
Eine dunkle Mauer stand direkt vor ihr. Wieder einmal wusste sie nicht was sie tun sollte, geschweige denn wie sie über diese Mauer kommen sollte. Sie lehnte sich mit aller Kraft dagegen doch die Mauer gab nur um Millimeter nach. Nun, das war wenigstens ein Anfang. Gerade als sie aufgeben wollte kippte die Mauer einfach um. Sie wich einen Schritt zurück. Doch es nützte nichts. Eine mentale Kraft schob sie vorwärts. Da kamen wieder die verängstigten Menschen. Sie starrten sie mit bleichen Gesichtern und weit aufgerissenen, schreckhaften Augen an. Immer weiter ging es. Durch dunkle Gassen, vorüber an immer mehr Leuten und schließlich stand sie wieder vor dieser Tür. Eine schwarze Ebenholztür, mit schwerem Eisen beschlagen. Nein, nein, nein! Sie wollte unter keinen Umständen schon wieder in diesen Raum! Die Tür ging auf und mit mechanischen Schritten tappte sie durch eine große Halle.
Eine weitere Tür ging auf und sie stand in einem schwach erleuchteten Raum. Auf dem Boden vor ihr lag ein schwer verletzter Wächter. Se konnte sein Gesicht nicht erkennen, noch konnte sie ihm helfen. Sie konnte sich wieder nicht bewegen, nicht schreien, nicht die Augen schließen. Eine schmale Gestalt löste sich aus den Schatten. Sie hielt einen blutigen Dolch in den Händen und ein verzerrtes Lächeln entstellte ihr hübsches Gesicht. Sie legte den Kopf schief und einige schwarze Strähnen fielen ihr in die Augen. Ihre Zunge strich über die rissigen Lippen und schlurfenden Schrittes näherte sie sich.
Fraen wurde aus der Szene geschleudert. Zitternd saß sie in dem ihr so bekannt gewordenem dunkelgrünem Samtsessel.
"Die Mauer hat sich bewegt." gab sie mit gequältem Lächeln von sich.
"Ein Fortschritt aber wir haben unser Ziel noch lange nicht erreicht.", antwortete Araghast Breguyar und machte sich eine Notiz in seinem Buch "Wie sieht es auf der Straße aus? Noch Probleme?"
"Nur noch, wenn die Leute starke Angstzustände erleben."
"Wie äußert sich das?"
"Ich spüre einen leichten, kalten Schauer."
"Hmhm... ist das alles?"
"Ja, das ist alles, den Rest habe ich mittlerweile recht gut unter Kontrolle."
"Gut. Dann beenden wir die Sitzung für heute. Wir sehen uns in zwei Tagen wieder." Araghast machte sich eine letzte Notiz in sein Notizbuch und war nicht mehr ansprechbar.
"Ja, Sir!" Fraen salutierte, packte ihre Umhängetasche und verließ den Raum.
Sie wurde sich über die Szene einfach nicht klar. Warum war diese Frau eine Wächterin, was hatte sie dazu getrieben einen anderen Wächter zu verletzten oder gar zu töten?
Doch sie traute sich auch nicht Araghast danach zu fragen. Hatte sie Angst vor einer möglichen Wahrheit, die die Ereignisse real werden lassen würde oder konnte sie nur nicht glauben, dass Araghast eine so perfekte, real anmutende Kopfwelt erdenken konnte.
Sie prallte mit Daemon Llanddcairfyn, dem Leiter der RUM-Abteilung zusammen.
"Autsch..." sagte Daemon.
"Oje! Tut mir leid Sir. Ich war in Gedanken versunken..." entschuldigte Fraen sich, half ihm auf und salutierte.
"Ja, das habe ich gehört."
"Muss leiser nachdenken!" dachte Fraen und lächelte schief.
"Aber da ich dich eh gesucht habe kam mir das sehr gelegen."
"Gesucht?"
"Ja, dir wurde ein erster Patient zugeteilt. Natürlich nicht dir alleine, du wirst ihn mit Herold Ruth teilen müssen. Außerdem steht euch ein ausgebildeter Psychologe zur Seite, falls ihr nicht weiter wisst. Herold Ruth wartet bereits in Raum 23 auf dich. Alles Weitere wird vor Ort erklärt werden. Gibt es noch irgendwelche Fragen?"
"Nein, alles verstanden, Sir."
"Sehr gut. Dann kann ich mich ja wieder an die Arbeit machen." er grinste.
"Ich mache mich sofort auf den Weg." Fraen salutierte und lief los.
Nach einigen Minuten merkte Fraen, dass sie keine Ahnung hatte wo Saal 23 lag. Sie fluchte leise, als ihr einfiel, dass sie einen Raumplan in ihrer Tasche hatte.
Nachdem die Hälfte ihres Tascheninhaltes im Flur herumlag zog sie triumphierend ein verknittertes Blatt Papier aus der Tasche heraus.
Der Saal lag genau auf der anderen Seite des Gebäudes und dazu im Erdgeschoss.
"Arghhh! Ich bin ja komplett falsch!" und dann sah man einen Vampir seine Sachen hastig zusammenpacken und durch die Gänge des Wachehauses rennen.
Ein Stift fragte sich, was er getan hatte um so herzlos liegen gelassen zu werden, doch bevor er dazu einen klaren Gedanken fassen konnte wurde er in eine andere Tasche gepackt und herzlichst willkommen geheißen.
Herold Ruth zuckte zusammen als die Tür unter einem "Boing" erzitterte. Er öffnete irritiert die Tür. Frän hobbste im Kreis und hielt sich die Hand an den Kopf.
"???" sagte Ruth.
"Autsch, autsch, autsch!
"Moin... ich habe die Kurve etwas... nunja zu scharf genommen. Ich bin übrigens Fraen Fromm." Sie streckte ihm die Hand hin und lächelte.
"Ich bin Herold Ruth." verwirrt schüttelte er ihre Hand.
Sie setzten sich zusammen in den Raum und warteten. Ihnen fehlte es definitiv an Gesprächsthemen.
"Schönes Wetter, oder?" fragte Ruth nach einiger Zeit.
"Ein wenig zu sonnig."
"Oh, stimmt du bist ja Vampir..."
"Kein Problem. Manchmal ist die Sonne ganz... nett." sie grinste.
"Ähh... ja..." er schien etwas verwirrt zu sein.
Sie saßen sich schweigend gegenüber und langsam aber sicher wurde es Fraen langweilig.
Endlich erschien Tussnelda von Grantick im Raum. Mit einem Satz standen beide und salutierten.
"Seid ihr die zwei Psychologen?"
"Ja, Sir!" sagten die gleichzeitig.
"Hmmhmm und wer von euch ist der Untote?"
"Das bin ich." Antwortete Fraen
"Gut, Gefreiter Ruth, folgen sie mir bitte, ich bringe sie zu ihrer Patientin. Ihr Patient, Gefreite Fromm, wird gleich hereingebracht und im Übrigen haben sie da einen Fleck auf der Stirn." Damit geleitete er Herold Ruth hinaus und Fraen saß... man könnte ihren Zustand wohl erstaunt nennen... im Zimmer.
Nach einigen Minuten wurde die Tür wiederum geöffnet und ein sehr angestrengt blickender Daemon Llanddcairfyn schob einen aufgeregten Mann ins Zimmer.
"Darf ich bekannt machen? Das ist Kurt Wildenglan er ist seit kurzem Zombie... es geht um einen verunglückten Mordversuch. Ist das ein blauer Fleck auf deiner Stirn?" Frän verzog das Gesicht.
"Ich gehe nicht zu einem Untoten ins Zimmer! Und das ist wohl noch ein Vampir! Willst du mich aussaugen, häh!?!" Kurt war nicht gerade begeistert von seinem Schicksal und ließ dies auch alle deutlich spüren.
"Ich werde sie nicht aussauge, sie sind tot."
"Das sagen sie alle und dann stürzen sie sich über dich und ehe du dich versiehst bist du tot!"
Daemon gab Fraen mit einem eindeutigen Blick zu verstehen, dass sie sich Mühe geben solle und verschwand (sie schien sichtlich erleichtert) aus dem Zimmer.
Herr Wildenglan schob einen Stuhl in die Ecke, platzierte sich darauf und starrte die Wand an.
Fraen musste sich wirklich zusammenreißen. Sie hielt Wildenglan für einen ausgemachten Idioten aber das war für ihre Ermittlungen nicht sehr hilfreich. Sie beschloss diesen Gedanken zu verbannen.
Sie dachte nach. Sollte sie ihn mit der Wahrheit konfrontieren und ihm endlich klar machen, dass er tot war?
Nein, das wäre zu brutal und er würde wohlmöglich einen Schock bekommen.
"Herr Wildenglan, würden sie sich bitte zu mir umdrehen."
"Nein!"
"Herr Wildenglan sie wurden Opfer eines Mordes, wir wollen den Täter finden, doch sie müssen uns dabei helfen."
"Nein! Ich muss gar nichts!"
"Herr Wildenglan, bitte."
"Nein! Erst recht nicht mit einem Vampir, der einen blauen Fleck an der Stirn hat! Nein!" er fing an seine Nase in die Luft zu halten und zu schnuppern.
"Wo ist hier Kohlsuppe?!" schrie Kurt auf und kauerte sich auf seinem Stuhl zusammen.
Zuerst war Frän überrascht. Er hatte Angst vor Kohlsuppe? Hatte das etwas mit dem versuchten Mord zu tun?
"Herr Wildenglan, würden sie sich jetzt bitte umdrehen?"
"Wo ist die Kohlsuppe? Wo ist diese verdammte Kohlsuppe?"
"Herr Wildenglan, hier gibt es keine Kohlsuppe und sie sprechen jetzt bitte mit mir!" Fraen drehte seinen Stuhl in ihre Richtung.
"Wo ist die..." er blickte sich irritiert um.
"Wir haben die Kohlsuppe beseitigen, sie wird sie nicht mehr stören." Fraen setzte ein Lächeln auf.
"Aha ein Vampir! Ich möchte mit keinem Untoten sprechen! Besonders nicht, wenn er einen blauen Fleck auf der Stirn hat" ohja es war erstaunlich wie schnell er die Kohlsuppe vergessen konnte.
"Herr Wildenglan, ist es möglich, dass sie sich heute Morgen anders als sonst fühlen?" Fraen zwang sich ruhig zu bleiben und nicht der Versuchung zu erliegen Kohlsuppe zu besorgen.
"Ich fühle mich heute Morgen etwas schlapp, außerdem waren meine Kleider voller Blut und ich habe das Gefühl viel blasser zu wirken." Er sprach mit ihr!
"Kennen sie sich mit Zombies aus?"
"Sie verlieren ihre Körperteile..."
"Ich dachte eher an ihre Entstehung. Aber um es ihnen gleich zu erklären. Wenn Mörder falsch töten kommt es vor, dass ihre Opfer zu Zombies werden."
"Meinen sie etwa?" er nahm seine Hand ab,
"Meine Güte ich bin untot... gestern war ich noch..."er hatte es von selbst begriffen.
"Glauben sie mir, dass Leben als Untoter ist gar nicht so übel." Fraen legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
"Es ist ungewohnt... als kleiner Junge wollte ich so was immer können." Sagte Kurt und nahm sein Ohr in die Hand.
"Eine interessante Tatsache." Antwortete Fraen und verzog innerlich das Gesicht.
"Wo ist eigentlich ihr blauer Fleck hin?"
Kurt Wildenglan fand Gefallen daran sich immer wieder zu zerteilen und wieder zusammenzusetzen.
Kurt fand das sehr interessant. Am frühen Morgen hatte er noch nicht gewusst, dass er tot war und jetzt...
Er hoffte, dass seine Frau ganz tot war. Er setzte sich wieder vollständig zusammen und dachte daran in die Schatten zu ziehen, das könnte aufregend sein. Endlich drang Fraens Frage zu ihm durch.
"Was hat es mit der Kohlsuppe auf sich?"
"Ach ja die Kohlsuppe..." er fing an zu zittern, "sie hat mich hinein geworfen. In die Kohlsuppe, direkt hinein!" er wurde noch bleicher und schaukelte unruhig hin und her.
"Sie?" fragte Fraen, doch sie bekam keine Antwort mehr,
"Wir beenden die Sitzung für heute, ein Wächter wird sie zu einer Unterkunft bringen."
"Jaja, die Kohlsuppe."
"Auf Wiedersehen Herr Wildenglan." Damit verließ Fraen den Raum und musste über einiges nachdenken.
Die Kohlsuppe war wohl ein sehr entscheidender Punkt, Herr Wildenglan hatte furchtbare Angst vor ihr. Er hatte eine Kohlsuppenphobie entwickelt, sehr ungewöhnlich.
Auch die gewisse Sie, wer auch immer sie sein mochte, spielte eine nicht unwichtige Rolle. Er hasste sie, sie hatte also irgendetwas schlimmes, erschreckendes, Falsches...
"Boshaftes ist auch ein gutes Wort." Fraen bekam eine Hand auf die Schulter gelegt und Olga Maria Inös grinste sie an.
"Hab ich etwa schon wieder?"
"Laut gedacht? Ja hast du. Aber wenigstens schreist du wichtige Gedanken nicht mehr."
"Danke, sehr aufmerksam." grinste Fraen zurück, "ich arbeite weiter daran."
"Was hast du grade gemacht?"
"Ich habe heute meinen ersten Patienten zugeteilt bekommen. Er hat eine Kohlsuppenphobie, ist seit gestern untot und hat etwas gegen eine "Sie"."
"Eine Kohlsuppenphobie?"
"Japp. Als ich erwähnte, dass er nach Kohlsuppe riecht ist er beinahe ausgetickt."
"Oh... und wer ist diese "Sie" ?"
"Das wüsste ich auch gerne..."
"Vielleicht seine Frau? Sie scheint ja, deinen Gedanken nach, nicht sehr nett zu sein."
"Seine Frau? Ich erkundige mich mal."
"Gute Idee. Ich muss leider auch schon wieder los. Na, wir sehen uns dann."
"Bestimmt! Machs gut." Damit ging die eine die Treppe hoch und die andere verließ das Wachhaus.
Fraen war die, die die Treppe hinaufging. Sie würde sich diesen Fall einmal genau ansehen, vielleicht fand sie etwas, was ihr helfen würde mehr aus Herrn Wildenglan heraus zu bekommen.
Auf ihrem Weg lief sie Herold Ruth über den Weg, der genau wie sie die Akten einmal einsehen wollte.
"Ist Herr Wildenglan genauso seltsam wie seine Frau?" fragte er sofort.
"Was?! Die Frau ist genauso... wie furchtbar." Fraen verzog das Gesicht, "Sag bloß ihr Wortschatz besteht auch zum größten Tei aus dem Wort "Nein"?"
"Sie bevorzugt es "Ich rede nicht mit Wächtern!
[1] " zu rufen."
"Hat sie auch Angst vor Kohlsuppe?"
"Nein, also zumindest hat sie keine Anzeichen dazu gegeben... aber sie hasst einen gewissen "Er"."
"Tatsächlich!?"
"Ja sie sagte die ganze Zeit: "Er ist so ein mieses Schwein, man kann ihn noch nicht mal um die Ecke bringen!". Sie benutze auch andere... nicht so nette Ausdrücke für ihn."
"Herr Wildenglan erwähnte eine "sie", er hatte ebenfalls sehr nette Worte für sie auf Lager."
"Hast du eine Vermutung?"
"Nein aber Olga Maria Inös meinte er könnte seine Frau meinen... dann würde es auch passen, wenn sie ihn beschimpft."
"Stimmt, dass wäre durchaus denkbar. Wir sollten vielleicht mal einen verdeckten Ermittler aussenden, der herausfindet ob die zwei öfter Streit hatten."
"Guter Vorschlag und vielleicht sollten wir nach einem schlechten Mörder suchen... einem unlizenzierten Mörder."
"Es wäre auf jeden all besser für ihn wir finden ihn, anstatt die Assassinen..."
"Da kann ich dir nur zustimmen."
Sie erreichten das Büro des RUM-Abteilungsleiters.
Daemon Llanddcairfyn hatte gerade damit zu tun einen Stapel Papiere zu sortieren als es klopfte.
"Herein?"
Ruth und Fraen traten ein und salutierten.
"Guten Tag, Sör!"
"Ja, was gibt es bitte?"
"Wir müssten uns die bisherigen Ergebnisse des Falles Wildenglan ansehen", meinte Herold Ruth.
"Außerdem brauchen wir einen Kontakter, der sich über die Allgemeine Familiensituation klar werden könnte", fügte Fraen hinzu.
"Also, hier liegen die Akten, ihr könnt sie gleich mit nehnem. Wir haben schon einen Kontakter losgeschickt, nämlich Pyronekdan, fragt ihn einfach was er herausgefunden hat und nun möchte ich zum Mittagessen."
Die beiden salutierten und verließen den Raum.
"Was essen könnt ich jetzt auch." meinte Herold und die beiden machten sich auf den Weg in die Kantine.
Wie immer waren wieder mal fast alle Tische besetzt und nur mit Mühe bekamen die Zwei noch einen Platz.
Den restlichen Abend durchforsteten sie Aktenberge und versuchten die Ehelage der Familie Wildenglan zu klären (sie stießen unter anderem auf einige Herren und Damen, die des Öfteren bei den Wildenglans verkehrt waren, natürlich nur, wenn der entsprechende Ehepartner fehlte).
Auf ihrem Heimweg kam Fraen ein Werbeträger*
[2].
Hier wurde dieses Mal von einer neuen Süßigkeit, die besonders ausgefallene Geschmäcker vollends zufrieden stellen würde (was wohl hier die Geschmacksrichtungen Popel, Ohrenschmalz und Fußpilz sein sollten) gesprochen.
Fraen wollte einen Bogen um diesen Menschen machen, doch in Ankh-Morpork kann man keine Bögen um irgendwelche Menschen machen und so wurde sie direkt in die Richtung des verhassten Probierkörbchens gedrängt.
"Probier mal!" rief er voller Enthusiasmus und streckte ihr eine staubige (er war wohl schon des Öfteren getreten worden) Hand entgegen auf der sich irgendetwas bewegte, was er wohl Bonbon nannte.
"Ähh nein danke... ich, ich habe erst ein probiert" sie hatte eine Chance, sie konnte dem Bonbon aus dem Weg gehen, sie musste nur daran glauben.
"Nein hast du nicht! Zumindest nicht DAS hier!" er streckte ihr die Hand noch näher entgegen.
Fraen konnte diese Art Mensch nicht ausstehen. Warum konnte er nicht einfach begreifen, dass sie kein sich bewegendes Bonbon essen wollte, das dazu auch noch stank.
"Du wirst es lieben!" er blickte sie wehleidig an und streckte ihr die Hand nun vollends ins Gesicht.
"Nein!" sie drehte sich um und ging weg (nach weiteren Minuten voller Angst etwas sich bewegendes essen zu müssen hatte sie endlich den Schild tragenden Menschen abgehängt).
Der nächste Tag fing schon schlecht an. Fraen stand auf und die Sonne strahlte ihr direkt ins Gesicht.
Für manche Menschen mag das nun der perfekte Morgengruß sein doch für einen Vampir ist es, als ob man durch fliegende, nasse, kalte Waschlappen geweckt werden würde –schlicht und einfach: Vampir hasst es-.
In der Küche ihres Miethauses musste sie mit einer Werwolfdame den Gehschierspüldienst erledigen, die ihr sagte sie sehe blass um die Nase herum aus.
Endlich im Wachhaus angelangt brachte man ihr dann die Nachricht, die habe eine Sitzung mit Herr Wildenglan.
Herr Wildenglan saß auf dem Sofa (Ein Sofa? Das musste neu sein...), er starrte an die Decke.
"Ich bin tot!" rief Herr Wildenglan ihr entgegen.
"Tot! Tot! Mausetot!" er wippte auf und ab.
"Ähh... ja sind sie. Es freut mich, dass es sie freut."
"Du bist auch tot, stimmt's?"
"Ja."
"Bist du Vampir?"
"Ja." Ihr wurden die Fragen langsam zu dumm.
"Aha. Ich bin kein Vampir, ich bin ein Zombie." er hielt seine Hand in der Hand.
"Stimmt auffallend."
"Ich hasse Kohlsuppe." Fraen riss sich zusammen und fing nicht an zu schreien.
"Ja, ich auch. Haben sie schon mit ihrer Frau gesprochen?"
"Nein!"
"Warum? Wollen sie ihr nicht die, die... die neue Lebenssituation zeigen?"
"Nein! Ich will nicht! Ich will jetzt in den Park!" er verschränkte die Arme wie ein Kleinkind.
"Wir gehen jetzt aber nicht in den Park, wir reden jetzt über Kohlsuppe." Sie bereute es in dem Augenblick als sie es sagte. Aus dem (zu) fröhlichem Herrn Wildenglan wurde binnen Nanosekunden ein verängstigter Mann, der auf einem Blecheimer stand (Wo zum Kuckuck war der jetzt schon wieder her?!) und laut "Alle meine Bärchen" sang.
"Du bist unglaublich einfühlsam" sagte Fraen zu sich selbst.
"Nein das sind sie nicht! Erst wollen sie mir meine Frau auf den Hals hetzten und nun wollen sie mir Kohlsuppe geben, das ist ja das Letzte!" schrie Herr Wildenglan empört.
"Es tut mir leid Herr Wildenglan..."
"Nennen sie mich Thorsten." Konnte sich dieser Mann mal für eine Laune entscheiden?
"Thorsten, sie wollen doch ihren Mörder finden oder?"
"Wie darf ich sie nennen?" fragte er mit einem schleimigen Gehsichtsausdruck.
"Gefreite Fromm..."
"Schade, kein Vorname? Ich glaube sie heißen Silvia. Wie auch immer, ich denke ich kenne meine Mörder." Er lächelte noch immer so furchtbar.
"Wen haben sie in Verdacht?"
"Natürlich die Assassinen! Bei einem Mann meines Stands ist das wohl kaum verwunderlich, ist es?"
"Aha... wir haben das bereits nachgeprüft und sie waren es nicht. Wir haben jedoch immer noch Interesse daran den Mörder zu finden, bevor es die Assassinen tun."
"Wieso? Wer wollte mich umbringen, warum sollten die Assassinen es dann nicht auch mit ihm tun?"
"Das ist unser Job!" Die Rettung nahte, denn jemand sandte ihr Post.
Fraen öffnete sie hastig, nur um sich kurz darauf mit einem künstlichen Lächeln zu Wildenglan umzudrehen und ihm mitzuteilen, dass sie nun gehen werde.
"Bis morgen Silvia." Er winkte lachend.
Sie eilte zur Tür hinaus.
"Das ist Berta Birnenstau, die Vermieterin. Sie sah in der Tatnacht zwei maskierte Männer oder Frauen oder sonst etwas - das waren ihre Worte! - im Garten herumschleichen. Sicher ist, dass es keine Assassinen waren, die ebenfalls einen Auftrag zu erfüllen hatten, da sie sich sehr unkoordiniert bewegten.
Führte sie XZ schnell in die Sachlage ein.
"Ja, das waren zwei ganz schlimme Burschen. Die hatten was vor, ich kann so was riechen!" brummte Berta.
Berta war eine dickleibige, sehr kleine Frau, mit tiefer Stimme und einem Damenbart der so lang war, dass sie bereits einige Avancen von Zwergen gemacht bekommen hatte.
"Hatten die beiden Waffen oder ähnliches dabei?" fragte Herold Ruth.
"Nein. Nur ein Seil, eine Schaufel und einen Eimer." Antwortete Berta mit gewissem Stolz in der Stimme und hob bei jedem zusätzlichen Gegenstand einen ihrer Finger.
"Ich werde das sofort nachprüfen lassen." XZ eilte aus dem Raum.
"Ist ihnen sonst noch etwas aufgefallen, Frau Birnenstau? Vielleicht auch schon aus älterer Zeit?" fragte Fraen freundlich.
"Nun also wenn man den Gerüchten glauben schenken will... Die Wildenglans führten eine sehr... nun ja vielseitige Ehe. Da gab es einigen Herren und Damen und dadurch auch öfter einmal Streit zwischen den beiden. Einmal haben sie dabei mit Blumentöpfen und das andere mal mit Gulasch geschmissen." Berta machte das Erzählen sichtbar Spaß.
"Wie sah es mit den Nachbarn aus?"
"Och, wie das eben so ist, die konnten sich alle nicht besonders leiden aber sie hassten sich nicht. Haben öfter mal zusammen Würstchen gegrillt."
"Haben sie oder haben andere Leute im Haus irgendeinen Verdacht?" übernahm Ruth.
"Na ja, einigen meine es sei einer der letzten Verehrer gewesen, andere meinen es sei Frau Wildenglan gewesen und wieder andere meinen es sei ein Unfall gewesen. Aber die interessanteste Variante ist die: Herr Wildenglan soll einer geheimen Organisation angehört haben, irgendwas mit Untoten. Man sagt die sein das gewesen..." Berta hatte versucht das ganze mysteriös klingen zu lassen, was das ganze in ein ersticktes Krächzen verwandelte.
"Das ist interessant. Kennen sie Einzelheiten?"
"Sie sollen geheime Treffen abhalten und eine Geheimsprache entwickelt haben... Genaueres weiß ich nicht, da müssten sie Herrn Latschenkiefer fragen, der kennt sich da viel besser aus."
"Ich danke ihnen für ihre Mithilfe Frau Birnenstau."
"Werde ich nochmals benötigt werden?" Berta wollte unbedingt nochmals benötigt werden.
"Natürlich, wir kommen auf sie zurück."
Drei dunkle, geheimnisvolle Personen standen nahe zusammen und stierten in die Dunkelheit.
"Wo bleibt Robert?" fragte Person 1.
"Ich weiß es doch nicht, hör endlich auf alle zwei Minuten danach zu fragen!" grummelte Person 2.
"Jetzt fangt bloß nicht an zu streiten!", hyperventilierte die 3te Person.
Ein roter Lichtschimmer näherte sich.
"Ist das Robert?" fragte Person 1.
"Woher soll ich das wissen!" schrie nun Person 2.
"Jetzt hört auf euch zu streiten!" Person 3 lief blau an.
Der rote Lichtschimmer war nun in den Kreis eingetreten und rülpste herzhaft.
"Ich musste noch unbedingt was essen, ich hatte Hunger..." ein weiterer Rülpser folgte.
"Hör auf zu rülpsen!" schrie Person 2.
"Jetzt hör auf mit Robert zu streiten!" Person 3 verlor die Kontrolle.
"Warum hast du eine Fackel dabei? Das soll ein geheimes Treffen werden und niemand soll uns bemerken..." Person 1 schielte Robert an.
"Ich finde zu einem geheimen Treffen gehört ein Lagerfeuer und viele Würstchen." Robert machte sich an die Arbeit ein Lagerfeuer aufzubauen.
"Wir wollen aber keine Würstchen!!!" schrie Person 2.
"Schließ nicht immer von dir auf andere und hör auf zu schreien!" Person 3 hatte sich wieder einigermaßen im Griff.
"Wir sollten endlich mal zum Thema kommen..." fing Person 1 an.
"Jetzt hör..." jemand hob Person 3 den Mund zu.
"Du warst doch der blöde der nicht treffen kann!" schrie jemand (wer wohl).
"Du warst doch der, der gesagt hat er käme durch die Abgenudelte Gasse! Oder habe ich mich da getäuscht?" Person zwei wurde von 4starken Armen festgehalten während Person 1 zufrieden grinste.
"Fakt ist: er ist nicht tot!" Person 3lief wieder rot an, "das ist nicht gut fürs Geschäft!"
"Ich hab ja nicht geschossen!" grinste Person 1, bevor sie ein Würstchen an den Kopf bekam.
"Möchte sonst noch wer Würstchen?" fragte Robert sichtlich beleidigt.
"Kommen wir vielleicht mal zum Punkt?!" Person 3 gestikulierte wild.
"Ok... Robert, du bist dran."
"Wie ich bin dran?"
"Wir brauchen einen Berg! Du musst jetzt eben mal kurzzeitig der Robertberg sein." Person 1klang sehr überzeugt.
"Toll ein Fleischberg..." Person 2 bekam ein Würstchen ins Gesicht.
"Hör auf du, du, du...", schrie Person 3.
"Raste jetzt bloß nicht aus!" Person war 2 nun sichtbar geschockt.
"Siehste! Jetzt rastet er wieder aus!"
"Sei still und spiel Berg!" Person 3 drückte Robert auf den Boden.
"Ok, ok ganz ruhig, wir schwören jetzt..." versuchte Person 1 Person 2 zu beruhigen.
"Nehmt feierliche Haltung ein! Flott!" befahl Person 3.
Alle (bis auf Robert) standen sofort feierlich.
"Dies, Kameraden soll der, der.... ähh der Robertschwur werden! Wir kriegen ihn, wir knebeln ihn und.... ähh ja wir beseitigen ihn eben. Sprecht mir nach!"
"Dies, Kameraden soll der, der... ähh der Robertschwur werden! Wir kriegen ihn, wir knebeln ihn und... ähh ja wir beseitigen ihn eben." erklang es im Chor (Robert schwor auch).
"Das hättet ihr euch sparen können!"
"Ich dachte wir sollten schwören, kannst du dich mal entscheiden?!" erklang Roberts Stimme vom Boden.
"Dann lassen wir es eben ganz!" schrie Person 3 und stapfte wutentbrannt davon.
Herr Latschenkiefer war ein freundlicher, zuvorkommender, seinen Garten liebender Zombie. Er war schon immer ein freundlicher, zuvorkommender, seinen Garten liebender Mann gewesen doch er konnte eben nicht mit Sensen umgehen. Doch Herr Latschenkiefer hatte noch andere Talente. Zum einen konnte er hervorragend backen, zum anderen konnte er relativ gut mit anderen Mitmenschen umgehen. Was er nicht konnte war zu akzeptieren, dass kleine Kinder gerne auf seinem frisch gemähten und gedüngten Rasen spielten. Heute war wieder solch ein Tag.
"Nein habe ich gesagt!"
"Warum Opa Latschenkiefer?" das Kind starrte ihn trotzig an.
"Weil ich das nicht will!"
"Warum?" ein weiteres Kind starrte ihn an.
"Weil das mein gedüngter, gepflegter Rasen ist und nicht euer Bolzplatz!"
"Warum?" fragten beide Kinder im Chor und starrten ihn weiter an.
"Warum ist keine Frage."
"War... wir wollen aber hier spielen!"
"Weiß eure Mutter eigentlich, wo ihr seid?"
"Wir wollen gar nicht mehr auf deinem Rasen spielen!" die Kinder rannten davon. Aus dem Gartenhäuschen drang ein durchdringendes Piepsen, Herr Latschenkiefer lächelte zufrieden und ging hinein.
"Sir, ich möchte melden, dass ihr Backwerk fertig ist, Sir." Ein Dämon schaute aus einem Kasten heraus der aussah wie ein Huhn.
"Ich danke dir, Zipp."
"Das ist meine Aufgabe, Sir." Der Dämon verschwand wieder in seinem Huhn. Herr Latschenkiefer holte ein Blech mit Minikuchen aus dem Ofen.
"Hmm... genau richtig." Herr Latschenkiefer lächelte erneut sehr zufrieden. Eine weitere Stunde später hatte er alle Kuchen verziert, eingewickelt und in einer Schachtel verstaut. Natürlich nicht alle, das tat er nie. Einige hatte er auf einem Tablett angerichtet, dass nun auf dem kleinen Tischchen in seiner Hütte stand. Er klopfte an das Huhn.
"Ja, Sir?"
"Möchtest du vielleicht ein Stück Kuchen?" er reichte dem Dämon einen der Minikuchen.
"Oh, danke Sir." Der Dämon nahm das Stück entgegen und verschwand im Huhn.
"Keine Ursache Zipp." Herr Latschenkiefer schloss das Huhn. Es klopfte an der Tür.
"Die Tür ist offen, herein." Zwei Wächter betraten das Häuschen.
"Herr Latschenkiefer?" ein großer Schatten verdeckte die Tür.
"Ja?"
"Wenn ich uns vorstellen darf? Axtspalter und Kathiopeja. Wir kommen von der Wache und hätten da einige Fragen über Herrn Wildenglan an sie."
"Sie bitte Fragen beantworten." fügte Axtspalter hinzu.
Herr Wildenglan saß auf dem Sofa in Raum 23. Er hasste die Farbe des Sofas und außerdem hasste er die Tapeten im Zimmer, sie hatten keinerlei Muster. Frän betrat den Raum.
"Guten Morgen, Silvia." begrüßte sie Herr Wildenglan.
"Guten Morgen, Herr Wildenglan..." mittlerweile hatte sie es aufgegeben ihn davon abzubringen sie Silvia zu nennen.
"Was machen wir heute? Was Spannendes?" Herr Wildenglan wackelte mit den Füßen.
"Ja, so könnte man es nennen. Wir besuchen jemanden, wenn sie mir bitte folgen würden." sie öffnete die Tür.
"Wen besuchen wir denn?"
"Na, da lassen sie sich mal überraschen."
Frän führte Herrn Wildenglan zu Raum 25, Herold Ruths Raum. Sie klopfte.
"Herein?" rief Ruth. Frän schob Herrn Wildenglan ins Zimmer und schloss die Tür. Frau Wildenglan sah Herrn Wildenglan und er sah sie. Es herrschte eine überaus eisige Stimme. Frän ging zu Herold Ruth hinüber.
"Moin. Hast du sie auf den Besuch vorbereitet?" flüsterte sie.
"Ich habe ihr gesagt, dass sie Besuch bekommt. Was ist mit dir?" flüsterte er zurück.
"Oh, ich habe ihm gesagt, dass er jemanden besuchen würde." In diesem Moment flog ein Blumentopf an die Wand.
"Was machst du denn hier?!" schrie Frau Wildenglan ihren Mann an.
"Na, das fragt ja mal wieder die richtige!" schrie er zurück.
"Denkst du etwa nur du dürftest in diesem Zimmer sein?!"
"Denkst du etwa ich wollte dich treffen?!"
"Hättest ja nicht kommen müssen!"
"Du hättest ja nicht hier sein müssen!"
"Als ob du zu bestimmen hättest, wo ich mich aufhalte!"
"Aber du!"
"Du bist ja eh zu blöd um dahin zu gehen, wo ich dich hinhaben will!"
"Aha! Aha!"
"Was aha, aha?!"
"Super! Spitze! Jetzt weiß ich warum ein Messer in meinem Rücken gesteckt hat!"
"Waaaaas?! Du unterstellst mir, dass ich dich getötet habe?!"
"Du hast mich ja noch nicht mal getötet, du bist ja zu blöd dafür!"
"Zu blöd?! Du bist ja zu blöd zum sterben!" Frän drehte sich zu Herold Ruth.
"So sollte das eigentlich ja nicht ablaufen..."
"Nein, ich hatte mir das auch anders vorgestellt."
"Und Ruhe auf den billigen Plätzen da hinten!!!", schrieen ihnen die Wildenglans in Gesicht.
"Sollten wir vielleicht...?" flüsterte Herold Ruth Frän unauffällig zu.
"O ja, wir sollten!" flüsterte sie zurück und sie schlichen sich zusammen aus dem Raum.
"Das ist ja die Höhe was du mir unterstellst!" man hörte das Ehepaar sogar auf dem Flur streiten. Einige Wächter hatten sich vor der Tür versammelt und lauschten (dazu mussten sie noch nicht einmal nahe an die Tür heran, die Wildenglans waren auch so laut genug). Die Tür wurde aufgerissen, zwei Wächter und ein Blumentopf folgten. Ein geistesgegenwärtiger Zuhörer fing den Topf auf und blickte gespannt zu den beiden Wächtern hinüber. Noch ein kurze Blickwechsel und die zwei rannten den Gang entlang Richtung Tussnelda Grantick. Die Menge wartete. Nach weiteren fünf Minuten kamen die zwei Wächter zurück in Begleitung von Tussnelda Grantick. Die drei betraten das Zimmer. Die Menge wartete.
"Du bist der mieseste Ehemann, den ich je hatte!" schrie Frau Wildenglan.
"Hah! Wie viele hattest du denn schon!"
"Das kann ich dir sagen!"
"Führst wohl Strichlisten!"
"Herr und Frau Wildenglan, beruhigen sie sich. Auf der Stelle!" Tussnelda hatte nicht einmal richtig geschrieen, doch die zwei Streithähne waren augenblicklich still.
"Sehr schön." , Sie bedeutete den zwei sich zu setzten, "Nun gut, gehen wir ihrem Eheproblem mal auf den Grund. Frau Wildenglan, sie beginnen. Sie schweigen währenddessen, Herr Wildenglan."
"Es fing vor etwa 2 1/2 Jahren an. Damals sprach er das erste Mal vom grünen Daumen. Das ist eine Gärtnervereinigung, nur besteht sie eigentlich nur aus Zombies und deshalb durfte er nicht beitreten. Das ließ er natürlich alles an mir aus! Ich habe es ihm eben heimgezahlt, mit der Kohlsuppe." bei ihren letzten Worten zuckte Herr Wildenglan merklich zusammen.
"Sie haben ihn also nicht umbringen lassen?" fragte Ruth nach.
"Nein, so etwas würde ich nie tun!"
"Herr Wildenglan, sie haben das Wort."
"Das mit der Kohlsuppe hat sie genau gewusst! Das war unser Geheimnis, ich hatte es ihr erzählt, weil sie einmal Kohlsuppe gekocht hatte und... und... ich musste es ihr erzählen!" Sie Worte sprudelten gerade zu aus ihm hinaus.
Der kleine Kurt Wildenglan stand unentschlossen vor dem Topf voll mit Suppe. Seine Mutter hatte ihm verboten davon zu nehmen. Aber es war doch solch ein riesiger Topf! Er war so groß, dass Kurt darin hätte schwimmen können. Kurt hörte nicht auf seine Mutter, er kletterte den Topf hinauf und reckte seine kleinen Ärmchen samt Schöpfkelle der Suppe entgegen. Das gesamte Gewicht verlagerte sich auf den Kopf der Kelle und sie zog Kurt in die Suppe hinein. Der kleine wurde in einem Strudel unter Kohlsuppe gezogen, er strampelte mit seinen kleinen Füßchen und irgendwie schaffte er es an die Oberfläche zu gelangen. Als er um Hilfe rufen wollte schluckte er von er Kohlsuppe, musste husten und ging fast wieder unter. Er rief ein zweites, ein drittes Mal doch niemand hörte ihn. Er wusste seine einzige Möglichkeit bestand darin zu versuchen über Wasser zu bleiben. Drei Stunden strampelte der Kleine um sein Leben, dann endlich fand man ihn und zog ihn heraus, halb bewusstlos. Seit diesem Tag hatte Kurt Angst vor Suppe, besonders vor Kohlsuppe, er musste sie nur riechen und in Gedanken wurde er sofort an jenen Zeitpunkt zurückversetzt."Außerdem gibt es da noch die Sache mit dem grünen Daumen... ich habe eben ein gutes Händchen für Pflanzen und deshalb wollte ich einer angesehenen Gärtner-Organisation beitreten. Die grünen Daumen sind die wohl beste Gärtnervereinigung ganz Ankh-Morporks!", Herr Wildenglan wurde richtig pathetisch, "Ihnen anzugehören ist die größte Ehre, die mir zuteil werden könnte! Aber es gab ein Problem. Es ist eine Organisation, die nur für Untote zugänglich ist und dann muss man trotzdem noch eine Prüfung bestehen. Na ja die Prüfung habe ich bestanden aber ich war eben nicht untot! Also wurde mir gesagt, dass ich nicht eintreten dürfte... was sonst hätte ich denn tun sollen außer schlechte Mörder zu engagieren, die mich töten sollten?!"
"Du hast dich umbringen lassen! Das war dein Mörder?!" fing Frau Wildenglan hysterisch an.
"Passt dir das etwa nicht?!" Herr Wildenglan war extrem beleidigt.
"Was?! Nein... alles klar..." Frau Wildenglan verschwieg etwas. Tussnelda drehte sich zu den zwei Gefreiten um.
"Ich denke ihr braucht meine Hilfe ab jetzt nicht mehr. Kümmert euch wieder um euren jeweiligen Patienten", mit diesen Worten verließ sie den Raum. Die Menge hatte sich bereits aufgelöst, es war einfach zu eintönig geworden.
Frän führte Herrn Wildenglan wieder zurück in Raum 23.
"Nun, Herr Wildenglan, ich denke wir sollten an ihrer Phobie arbeiten."
"Wie meinen sie das?"
"Ich dachte an eine Art abtrainieren."
"Damit ich wieder irgendwann Kohlsuppe essen kann?" er kniff die Augen zusammen.
"Genau das meinte ich."
"Oh, das wird nicht nötig sein. Ich will gar keine Kohlsuppe essen können.", er wollte aufstehen.
"Herr Wildenglan! Wollen sie etwa immer Angst haben, wenn sie Kohlsuppe riechen?" er zuckte bei dem Wort "Kohlsuppe" leicht zusammen.
"Nein, natürlich nicht." er ergab sich.
"Gut. Machen sie es sich doch bequem."
Herold Ruth wollte sich gerade von seiner Patientin verabschieden als sie anfing:
"Ich habe auch einen Killer auf meinen Mann angesetzt! Einen richtigen, einen guten Killer... verraten sie mich bitte nicht!"
"Sie haben was?" fragte Ruth ungläubig nach.
"Ich habe ebenfalls einen Killer auf ihn angesetzt! Wir haben große Eheprobleme und... na ja ich war wütend und dann... ich wusste ja nicht... er wird alles tun um ihn zu töten!"
Ein dunkler Keller, schwarz wie die Nacht. Vom hintersten Eck aus tauchte eine Lichtquelle den Keller in ein magisches Licht. Um die Lichtquelle herum standen zwei Personen in weißen Kitteln. Eine weitere Person trat aus dem Dunkel des Kellers, sie war ganz in schwarz gekleidet. Sie trat mitten ins Licht hinein und wirkte dadurch bleich, geisterhaft und durch ihren grimmigen Gesichtsausdruck irgendwie verstörend.
"Ich möchte sie ausdrücklich daran erinnern, dass diese Reise rein theoretisch gar nicht möglich ist!"
"Aber sie haben es technisch möglich gemacht", die schwarze Person sah dem Wissenschaftler tief in die Augen, seine Stimme klang hart, kalt und vor allem ungeduldig.
"Aber es wurden keine Tests durchgeführt, sie wären-", wollte der Mann fortfahren, der zusehends ins Schwitzen kam.
"Der Erste... jaja, ich weiß. Aber dieses Risiko nehme ich in Kauf. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen."
"Arbeitswütiges Tier." dachte der erste Wissenschaftler bei sich. Ein weiterer Mann trat vor.
"In wenigen Minuten ist es soweit, wenn ich nochmals die Funktionsweise unseres Wurmlochs erklären dürfte."
"Nein dürfen sie nicht, das haben sie bereits gestern", fuhr der schwarze Mann dazwischen.
"Nein, nein gestern haben wir ihnen die Schwierigkeiten und die Gefahren dieser Reise erklärt."
"Mich interessiert weder die Technik dieses Dings, noch interessiert es mich welchen Gefahren ich mich aussetze!" Es begann heller zu werden, die Person schien durchsichtig.
"Es beginnt. Theoretisch und sollten unsere Berechnungen zu 100% stimmen, werden sie im Ankh-Morpork vor zwei Tagen an den eingegebenen Koordinaten landen. Sollten unsere Rechnungen nicht stimmen... dann können selbst wir ihnen nicht mehr helfen. Sollten sie aber in der Lage sein dieses Fläschchen zu öffnen und zu trinken, bringt sie der Inhalt theoretisch wieder zurück." der erste Mann trat zurück.
"Ich wünsche ihnen... viel Erfolg in ihrem Vorhaben", auch der zweite Mann trat zurück.
"Wünschen sie sich lieber, dass sie sich nicht verrechnet haben. Auf bald meine Herren." damit verschwand er.
"Wünschen sie sich lieber, dass sie sich nicht verrechnet haben, blabla!", äffte der erste Mann den Davongereisten nach.
"Jetzt beruhig dich, er kommt sowieso nicht mehr zurück."
"Nach unseren Berechnungen explodiert das Loch, wir werden sterben."
"Wir haben noch zehn Minuten Zeit. Wir verschwinden einfach. Wenigstens haben wir bewiesen, dass Zeitreisen möglich sind. Indem wir dieses Labor zerstören, schützen wir in gewisser Weise unsere Mitmenschen."
"Da hast du Recht. Denk dir mal, du würdest in die Vergangenheit reisen und deinen Vater töten, bevor dich dieser gezeugt hat. Du wärst nicht existent!"
"Wie wahr, wie wahr. Doch unsere Berechnungen zeigen auch, dass eine Änderung der Geschichte nicht möglich ist."
"Hätten wir das unserem "Kunden" vielleicht auch sagen sollen?"
"Vielleicht, vielleicht hätten wir ihm auch sagen sollen, dass er Gift in seinem Fläschchen hat."
"Vielleicht, aber er hat schließlich einen unserer Kollegen getötet."
"Jetzt fang bloß nicht an mit moralischen Bedenken. Wie lange haben wir noch?"
"Ich fang ja nicht damit an! Noch neun Minuten, wir sollten gehen."
"Vielleicht sollten wir auch bleiben, Wissenschaftler werden oft erst nach ihrem Tod bekannt."
"Das sind Künstler und wie sollten sie denn auf uns aufmerksam werden, hast du diese Forschungen etwa aufgeschrieben?"
"Künstler? Tatsächlich? Ich habe sie natürlich nicht aufgeschrieben."
"Dann kann doch keiner unsere Arbeit fortsetzen! Noch acht Minuten, lass und gehen."
"Das stimmt auch wieder, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ja, lass uns gehen."
Acht Minuten später explodierte das Gebäude. Einige Viertel weiter:
"Immer diese Magier!"
"Wissenschaftler, Schatz, Wissenschaftler..."
"Immer diese Wissenschaftler!"
Es klopfte an die Tür. Frän öffnete, vor ihr stand Herold Ruth.
"Ja?" fragte sie erstaunt.
"Ich muss mit dir sprechen. Unter vier Augen."
"Einen Moment bitte, Herr Wildenglan", sie trat zu Ruth hinaus und schloss die Tür.
"Frau Wildenglan hat ebenfalls einen Mörder auf ihren Mann angesetzt!", stieß Ruth hervor.
"Was?!"
"Ja, einen Assassinen! Ein Profi!"
"Das ist schlecht... nicht nur für Herr Wildenglan. Der Assassine wird auch versuchen die Bande, die Herr Wildenglan engagiert hat zu töten."
"Die Bande?"
"Ja, das hat er mir gerade eröffnet, er dachte eine Bande sei sicherer für sein Vorhaben."
"Das sollten wir unverzüglich dem Abteilungsleiter melden."
"Tu das, ich versuche Herrn Wildenglan dazu bringen kann, mir zu verraten, welche Bande er auf sich angesetzt hat."
Ruth stürmte zu Daemons Büro und klopfte an die Tür.
"Herein?"
"Sir!", Ruth salutierte, "ich glaube wir haben ein Problem."
"Wir haben immer irgendwelche Probleme, was ist los?"
"Herr Wildenglan hat eine Bande von Mördern auf sich angesetzt, unlizenzierte Mörder. Frau Wildenglan hat aber auch einen Mörder auf Herrn Wildenglan angesetzt. Einen Einzelnen! Einen Assassinen!"
"Oh, das ist ein Problem..."
Frän schloss die Tür hinter sich.
"Herr Wildenglan, sie sagten, dass sie eine Bande von Mördern auf sich angesetzt hätten. Um welche Bande handelt es sich dabei?"
"Oh... ich hatte nur mit dem Kontaktmann zu tun. Sein Name war Robert."
"Robert?"
"Ja, der Kontaktmann für mittwochs. Er hat mir gezeigt wie er zielt und es war schlecht und außerdem waren sie billig, es war also klar, dass die Entscheidung auf sie fallen würde und..."
"Entschuldigen sie die Unterbrechung, Herr Wildenglan aber es ging eher darum, wo wir diese Bande finden können."
"Warum?"
"Sie haben einen Mord begangen, zwar einen gewollten aber einen Mord", erklärte Frän, "Außerdem ist wohl ein Assassine hinter ihnen her, da ist es wohl besser, wenn sie in unsere Hände fallen", fügte sie in Gedanken hinzu.
"Ich kann ihnen nur den Ort nennen, an dem wir uns getroffen haben."
"Danke, das würde genügen, könnten sie... Robert vielleicht noch beschreiben?"
"Konnte sie nicht mehr sagen? Nur, dass er schwarz gekleidet war?" fragte Daemon
"Nein, mehr hat sie nicht gesagt. Sie hat nur auf sein äußerst professionelles und kühles Wesen hingewiesen." antwortete ihm Ruth.
"Kühl, professionell, schwarz angezogen... das trifft auf jeden Assassinen zu."
Es klopfte erneut.
"Herein?" Frän trat ein und salutierte.
"Herr Wildenglan hat mir den Treffpunkt der engagierten Bande verraten. Wie es aussieht haben wir es mit blutigen Anfängern zu tun, mit sehr unprofessionellen und zudem wohl etwas schlampigen Anfängern."
"Wirklich?" Daemon schaute sie zweifelnd an.
"Schlampig in dem Sinne, dass sie ihre Opfer eben nicht richtig töten. Siehe Wildenglan. Sie haben nicht mal die Zielscheibe getroffen, an der sie ihre Zielgenauigkeit zeigen wollten. Zudem ist ihr Markenzeichen ein Würstchen."
Ankh-Morpork, zwei Tage zuvor, Eiermannstraße.
"Maus?!"
"Mein Name, ja."
"Das ist unmöglich! Hier wohnt ein Herr Wildenglan."
"Mein lieber Herr, ich wohne seit 20 Jahren in dieser Wohnung und sie wollen mir weismachen, ich würde Wildenglan heißen?"
"Aber..."
"Pfifft!" Herr Maus knallte die Tür zu.
Der Assassine drehte sich um und ging den Gang entlang. Er war sehr sauer und das nicht nur auf Herrn Maus. Plötzlich fiel sein Blick auf ein Namensschild: Wildenglan! Er klopfte an die Tür. Herr Wildenglan öffnete sie, der Assassine zog ein Messer warf es. Es flog dicht an Wildengans Ohr vorbei und spießte damit eine Mücke auf. Herr Wildenglan betrachtete irritiert die Mücke und dann wieder den Assassinen.
"Öhhh? Dankeschön, das war aber sehr knapp an meinem Ohr vorbei. Ist ihnen nicht gut?"
"Verdammt!!!" der Assassine stampfte mit dem Fuß auf.
"Bitte? Sie haben die Mücke doch..." Der Assassine hatte ein weiteres Messer gezückt und geworfen. Es war knapp über Wildenglan Ohr vorbeigezischt und im Sofa stecken geblieben.
"Sind sie etwa dieser Messervertreter, vom dem meine Frau keine Messer kaufen wollte? Ich glaube nicht, dass solche Mittel verkaufsförderlich sind!" ein weiteres Messer flog über seinen Kopf und blieb in einem Apfel stecken.
"Also, jetzt reicht's aber wirklich!"
"Das ist doch... das ist unmöglich!"
"So sehe ich das auch! Mit Messern auf fremde Leute werfen, schämen sie sich!" er knallte die Tür zu. Der Assassine starrte fassungslos auf die Tür, dann betrachtete er seine Hände. Dann rannte er aus dem Haus. Als er auf die Straße kam prallte er beinahe mit einem Mann mit Bauchladen zusammen.
"Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin... !?"
"Bitte wer? Mein Name ist Beißrein Schnippschnaps. Würstchen?"
"Was?!" der Assassine verstand die Welt nicht mehr. Erst jetzt wurde er sich der Warnungen bewusst. Falsche Dimension? Es passte alles zusammen... aber warum traf er dann den Wildenglan in dieser Dimension nicht? Er musste zum Gildenhaus der Assassinen, vielleicht konnte man ihm dort weiterhelfen. Zurückkehren konnte er nicht, sein Fläschchen war mit Gift gefüllt. Er hatte sie überprüft und der Geruch war eindeutig gewesen.
Er kam am Gildenhaus an, es sah anders aus als in seinem Ankh-Morpork aber s befand sich an der richtigen Stelle. Er wollte eintreten als ihn ein Mann am Eingang festhielt. Er war völlig in weiß gekleidet.
"Sie wollen ihr Kind abholen? Name?" er zückte eine Liste. Das war zuviel für den Assassinen, bestürzt drehte er sich um und rannte weiter. Zwei Gassen weiter blieb er stehen und zog das Fläschchen aus der Tasche.
Wenig später fand Beißrein Schnippschnaps die Leiche des Assassinen.
"Meine Würstchen waren das bestimmt nicht!" er durchsuchte die Taschen des Assassinen und steckte seine goldene Taschenuhr ein, "Hätte er mal eins meiner Würstchen probiert." murmelte er und ging weiter.
Eine kleine Gruppe Wächter saß um einen Tisch herum und studierte mit halber Aufmerksamkeit einen Stadtplan, während die andere Hälfte in ein Gespräch vertieft war.
"Ein Würstchen als Markenzeichen? Das ist seltsam." Kathiopeja bezeichnete solche Markenzeichen, solange sie keinen Metzger auszeichnen sollten, als falsch.
"Ich finden sehr seltsam diesen Fall." schaltete sich Axtspalter ein. Zustimmendes Murmeln erklang.
"Erst Zombie, der hat Daumen grün angemalt, dann Mörder mit Würstchen, das nicht normal."
"Herr Laschenkiefer hatte einen grünen Daumen?" Frän hatte die Bezeichnung "die grünen Daumen" bisher nur wörtlich genommen.
"Ja! Eine Gärtnervereinigung und ich dachte wir kämen einer Untergrundbande auf die Schliche..."
"Er hatte ein Huhn stehen in der Hütte, mit kleinem Dämon drinnen und er hat gemacht tolle Minikuchen. Bunt sie waren und Perlen mit drauf oben." Axtspalter nickte zufrieden.
"Er hat Kuchen gebacken?" fragte Ruth erstaunt.
"Er bekommen hat Auszeichnungen für Kuchen." antwortete Axtspalter bedächtig.
"Ich hab's!" rief das Kathiopeja.
"Du haben was?"
"Ich hab die Straße gefunden. Also, ich würde mich da bestimmt nicht aufstellen und Morde verkaufen, sie liegt nur zwei Straßen vom Assassinengebäude entfernt."
"Nur zwei Straßen? Das ist ja geradezu lebensmüde", Frän schüttete fassungslos den Kopf.
"Außer du hast eine gute Tarnung", gab Ruth zu bedenken.
"Ich sag dem Hauptmann Bescheid und ich hätte da auch schon eine Idee wie wir sie schnappen können", schon war Kathiopeja auf und davon.
Als sie einige Minuten später wiederkam strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd.
"Wir überrumpeln sie." gab sie bekannt.
"Wie du das machen wollen, wir nicht mal genau wissen wer es ist." Axtspalter war skeptisch.
"Ganz einfach, mit ihr." Kathiopeja zeigte entschlossen auf Frän.
"Was?!" Frän gefiel der Gedanke nicht sonderlich.
"Herr Wildenglan war doch dein Patient und du kannst dir so am besten vorstellen, wie diese Gruppe wohl aussieht."
"Aber ich weiß nur von einer der Kontaktpersonen, von Robert und der ist auch nur der Mittwoch-Mann."
"Wenn die wirklich so unprofessionell sind, dann haben sie immer den gleichen Kontaktmann und wenn nicht, dann findest du bestimmt den Richtigen."
"Das sein gute Idee." Axtspalter schloss sich Kathiopeja an.
"Das finde ich auch." meinte Ruth und stand nun ebenfalls auf ihrer Seite.
"Hast du das schon mit dem Hauptmann abgesprochen?" sie war sich sicher die Antwort zu kennen.
"Ja, hab ich."
"Gut, gut... und wie hast du dir das jetzt genau vorgestellt?" Frän gab sich geschlagen.
"Ich hatte da so eine Idee..." grinste Kathiopeja.
Frän hatte ein rotes Kleid an, dazu einen Hut und zu allem Überfluss auch noch eine Handtasche. Sie kam sich unheimlich blöd vor.
"Hab ich mir doch gedacht, dass dir das passt", Kathiopeja war zufrieden, "Die Schuhe noch, dann bist du fertig."
"Stöckelschuhe?! Nein, nein, nein!", Frän schüttete entschieden den Kopf.
"Aber ohne sie ist das Outfit nicht perfekt."
"Weißt du eigentlich, wie lange ich schon nicht mehr in so was rum gelaufen bin?"
"Dann lernst du es jetzt eben wieder", Kathiopeja blieb hart.
"Ich werde einfach nur jeden zweiten Schritt umfallen! Das kannst du doch nicht ernst meinen!" Frän bekam Panik.
"Du kannst ja noch ein bisschen üben, ich sag den anderen Bescheid, dass es gleich losgeht", sie drückte Frän die Schuhe in die Hand und verließ den Raum.
Als Frän den Raum verließ, wurde sie bereits von Kathiopeja und den anderen erwartet. Herold unterdrückte ein Grinsen.
"Du hast die Schuhe nicht an", stellte Kathiopeia sofort fest.
"Ich kann darin nicht laufen und außerdem: Warum muss ich das hier anziehen? Warum reichen meine normalen Alltagskleider nicht aus?"
"Damit fällst du zu sehr auf", erklärte Kathiopeja.
"Bitte?" fragte Frän ungläubig.
"Ja, diese Kleider sind bei den jungen Frauen gerade Mode und du fällst nun mal mit deinen Hosen auf. Auf, jetzt", ohne ein weiteres Widerwort zuzulassen machte sie sich auf den Weg.
"Jetzt du sein klein und rot, du werden kaum auffallen", versuchte sie Axtspalter zu ermutigen.
"Danke..." wenigstens musste sie nicht die Schuhe anziehen.
Tatsächlich fiel Frän mit ihrem Outfit nicht auf. Es schockierte sie auf eine gewisse Art und Weise. Sie hatten den geheimen Treffpunkt der "Würstchen" erreicht und nun hielt sie Ausschau nach dem entsprechenden Kontaktmann. Die Anderen waren unauffällig in der Menge verschwunden. Sie sah sich nach Robert um. Auf einige an die Wand gelehnte Gestalten traf seine Beschreibung zu, doch Frän war sich sicher, dass dies in keinem Fall Robert war. Sie schlenderte die Gasse hinauf. Da lief plötzlich ein Mann an ihr vorbei, der einen tragbaren Würstchenverkauf dabei hatte. Es musste Robert sein. Frän hätte nicht gedacht, dass man die Bezeichnung Würstchenbande so wörtlich nehmen musste. Sie drehte sich um und holte Robert ein.
"Guten Tag." sie versuchte unauffällig zu bleiben.
"Einen wunderschönen guten Tag, Würstchen?" Robert hatte eine ungewöhnlich hohe Stimme.
"Das ja aber ich dachte da an ihre speziellen Würste." sie schaute ihn verschwörerisch an.
"Oh... aber... " Robert wurde rot.
"Nein, nein! Nicht so ojeoje!", Frän wedelte aufgeregt mit den Händen, " Ich meinte eigentlich ihre Dienste in Sachen...", sie dachte nach, "... in Sachen das Licht eines Würstchens ausgehen zu lassen." Ja, das klang professionell.
"Ach, diese Dienste. Folgen sie mir." Robert schien enttäuscht.
"Hach, das ist ja herrlich!", Frän warf ihren Hut in die Luft, das verabredete Zeichen.
"Es gehen los, da oben sein Hut... waren Hut." Axtspalter tippte Kathiopeja an, diese kämpfte kurz um ihr Gleichgewicht, dann liefen die zwei zusammen mit Ruth los.
"Wen bringst du da, Robert?" fragte Person 1 misstrauisch.
"Eine Kundin", erklärte Robert kurz gebunden.
"Aha und wie heißen sie Fräulein?", Person 3 umrundete Frän lauernd.
"Fräulein Fromm für sie."
"Und was wollen sie von uns?"
"Jetzt sei doch nicht immer gleich so!", Person 2 verschränkte sie Arme.
"Ich hätte da einen Mordauftrag für die, vorher muss ich mich natürlich noch davon überzeugen, wie gut sie treffen."
"Kein Problem. Robert, Zielscheibe!", Person 3 zückte ein Messer.
Als die anderen Wachen eintrafen stand Frän an eine Wand gepresst und kurz über ihrem Kopf steckte ein Messer zitternd in der Wand.
"Das sollte eigentlich die Zielscheibe treffen...", versuchte Person 3 die Ungenauigkeit zu erklären.
"Du hättest sie beinahe umgebracht!!!", Person 2 war außer sich.
"Das es nicht ihren Kopf erwischt war berechnet!", gab Person 3 zurück.
"Das tut uns wirklich außerordentlich leid, wir...", wandte sich Person 1 an Frän und bemerkte den Rest der Wache.
"Sie sind festgenommen, alle", Während Axtspalter den Ausgang der Gasse versperrte legten Kathiopeja, Ruth und Frän den "Würstchen" Handschellen an.
"Was?!", schrie Person 3.
"Das ist alles deine Schuld Heribert!", blaffte Person 1 Person 3 an.
"Wieso bin ich jetzt wieder dran schuld?! Häh?!"
"Heribert, Friedbert, fangt jetzt bloß nicht...", versuchte Person 2 zu schlichten
"Und du halt die Klappe!", In diesem Punkt waren sich Heribert und Friedbert einig. Robert aß sein letztes Würstchen und ließ sich dann die Handschellen anlegen.
"War mir eh alles zu blöd, gibt's in der Wache als Verpflegung eigentlich Würstchen?", fragte er hoffnungsvoll.
Sie schafften es die vier unbeschädigt ins Wachehaus zu schaffen, jedoch fiel Frän mit ihrem roten Kleid etwas auf. Auf der Wache wurden sie in eine Zelle gesperrt und sollten am nächsten Tag zu den Vorfällen verhört werden.
Frän ihrerseits war glücklich nicht mehr in dem roten Fummel stecken zu müssen und zog sich glücklich um.
Der Verbleib des Assassinen konnte (auch von Seiten der Assassinen her) nie geklärt werden.
Die zwei Wissenschaftler sprengten sich, bei dem Versuch Antimaterie in Kisten zu füllen, in die Luft. Man fand nur einen Krater.
Herr Wildenglan wurde ein Mitglied der grünen Daumen und züchtet noch heute alle möglichen Variationen von Nelken. Er und seine Frau ließen sich scheiden.
Frau Wildenglan heiratete einen hohen Politiker und wohnt nun in Klatsch.
[1] Leute die mit Verbrechen zu tun haben und sich in bedrängenden Situationen befinden sagen: "Ich rede nicht mit Wächtern!" Und das nicht nur zu Wächtern.
[2] das sind die Personen die mit Schildern um den Bauch herumlaufen und dabei laut schreien
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