Der Kaufmann von Ankh-Morpork

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von Feldwebel Cim Bürstenkinn (SEALS)
Online seit 21. 08. 2005
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Über Nacht finden sich die Gilden in Ankh-Morpork in der freien Marktwirtschaft wieder. Bald darauf beginnen Leute zu sterben. Was wäre wenn das alles nur ein riesiges Täuschungsmanöver ist. Oder mehrere?

Dafür vergebene Note: 12


4 Uhr Morgens, Ankhufer zwischen Wasserbrücke und Grössenbrücke


Der Wind peitschte den Regen gegen die grauen Außenmauern des Universitätsgeländes. Viele der Bewohner von Ankh-Morpork waren nachtaktiv, doch in dieser Nacht, schienen Beschäftigungen wie "hinter-dem-Kamin-sitzen-und-ein-Glas-Wein-trinken", oder "endlich-mal-die-Bücher-im-regal-nach-autor-und-dann-nach-dicke-sortieren" wesentlich gefragter zu sein.
Selbst der sonst immer belebte Hier-gibt’s-alles-Platz war menschenleer – nicht wesenleer, den ein einsamer Wasserspeier passte Nachts auf den Schmuckladen seines Chefs auf, der morgens ungern die Quittungen der Diebesgilde vorfand wenn er sein Geschäft öffnete.
Es war also nur auf den Strassen, wer unbedingt musste - oder am liebsten bei seinen Tätigkeiten unbeobachtet blieb.
Ein Boot, in der Mitte mit einer Plane bedeckt und von zwei Ruderern gesteuert, wurde nahe der Holzbrücke ans Ufer gezogen.
"Gib acht, Bill, das Zeug ist empfindlich!" , zischte eine vermummte Gestalt der anderen zu. Vorsichtig als wären die Kisten mit Knallpulver gefüllt, trugen sie ihre Ladung die Böschung nach oben, stellten sie ab, und holten die weitere Fracht.
"Ich hoffe Du hast nebenbei ein Auge darauf. Nicht auszudenken, wenn es uns gestohlen würde.".
"Ach, Heinz. Wer sollte schon einen Haufen ..",doch er wurde ange-shhht.
-Schritte- deutete der Vermummte namens Heinz an, und legte den Zeigefinger auf die vermummten Lippen.
"4 Uhr, und alles ist voll be..ähh.. verbesserungswürdig", rief der Wächter laut, denn auch wenn es weder nahe Wohnhäuser noch Passanten gab, wusste man in Ankh-Morpork nie wer zuhörte.
Genau vor der Kiste hielt er an, breitete ein Taschentuch mit fragwürdigen Flecken darauf aus, und setzte sich hin.
Heinz zuckte zusammen. Der Kerl saß auf seiner Kiste, und war dabei sich eine Zigarette zu drehen! Nicht auszudenken wenn die Ware beschädigt wurde. Langsam zog er ein gekrümmtes Messer aus der Scheide, und machte sich bereit zu springen, während der Gesetzeshüter das krumme, völlig durchnässte Ding anzuzünden versuchte.
Er gab Bill das Zeichen bei drei anzugreifen und auch wenn sein Partner ein erschrockenes Gesicht machte, er würde gehorchen.
Er klappte den Mittelfinger der linken Hand ein, und nickte einmal mit dem Kopf. Dann folgte der Zeigefinger. Heinz sah zufrieden, dass Bill nun auch sein Messer gezückt hatte.
Da stand der Wächter auf. "Verdammtes Wetter." Nachdenklich sah er die kleine Tabakrolle an, die nur sehr entfernt an eine Zigarette erinnerte.
"Vielleicht sollte ich damit aufhören. Sonst bringt mich das Zeug eines Tages um!" Damit warf er die Zigarette weg.
"MEINE KATZE SIE IST AUF DAS DACH GEKLETTERT!", hörte man nun eine alte Frau rufen.
"Om, bitte mach, dass das blöde Vieh wieder reinklettert!".
"OH NEIN, SIE STÜRZT AB! HÖRT MICH DEN NIEMAND?WAAACHE".
"Was bist Du überhaupt für ein Versagergott?" während er in Richtung der alten Frau ging, schimpfte er unaufhörlich weiter "Warum habe ich nicht geschrieben "VEKTOREN BEFASSEN SICH NICHT MIT HAUSTIEREN???" Ich werde Will zwingen Deine Pamphlets zu verbrennen. Vielleicht kann man den Glauben in Ankh-Morpork ganz...."

"Puhh", atmete Heinz auf, "das war knapp. Ich hoffe er hat nichts beschädigt!"
Endlich hatten sie alle Kisten nach oben geschafft. Doch jetzt fing der Spießroutenlauf erst an.
Es war nur ein kurzes Stück bis zum Hier-gibt’s-alles-Platz, doch es war immer jemand dort unterwegs. Sie mussten das wohl riskieren.
Dicht an die Wand gepresst rannte jeder mit einer Kiste; immer wieder anhaltend, doch sah man von dem Wasserspeier ab, war niemand zu sehen.
Endlich standen sie vor dem Laden. Er war neu, und das Schild, das Auskunft gab über Eigentümer und Metier des Ladens, war mit einem Brett vernagelt.
"Lauf zurück zum Fluss und hol die anderen Kisten, Bill!" Wortlos gehorchte der Vermummte, und langsam zog Heinz einen Schlüssel aus seiner Tasche, und hob ihn hoch. Der Regen rann davon herab, und die Straßenbeleuchtung lies die Tropfen verheißungsvoll glitzern. Mit geschlossenen Augen drückte er den Schlüssel auf seine Lippen, und murmelte "Bring mir Glück". Er steckte ihn in das Schloss und sperrte die Tür auf.
Bill hatte einstweilen die restlichen Kisten geholt, als sein Kollege mit einem Hammer aus der Hütte trat, und das Brett herunterschlug.
Bewundernd traten beide zurück, sahen auf die grellen Lettern die da sagten:

"Obst- und Gemüse-AUTLET

der Schmugglergilde von Ankh-Morpork.

Jeden Tag frisch zu einem unschlagbaren Preis."






10 Uhr Vormittags,Kaufmannsgilde


"... Direkt vis a vis , von meinem Stand! Könnt Ihr Euch das vorstellen? Und ich hab keine Ahnung wann sie das Zeug hingebracht haben.
Als ich gekommen bin, war noch keiner da, und ich sah nur dieses Schild. Weiss einer von Euch was ein Autlet ist? Na egal, auf jeden Fall, eine viertel Stunde später kommen zwei Typen und verscherbeln zu Spottpreisen bessere Qualität als ich. Und sie bedienen sogar Zwerge!" Ach-Mets Monolog hatte etwa 20 Minuten gedauert, und Herr Spottbillig hatte ihn gewähren lassen, damit der Druck im Kopf des Gemüsehändlers wieder sank. Nun starrte der Gemüsehändler das Oberhaupt der Kaufmannsgilde mit irrem Blick an. "Ich habe immer meine Beiträge gezahlt, war immer ein loyales Mitglied der Gilde. Nun erwarte ich mir ihren Schutz!"
Alle Augen richteten sich auf Spottbillig, der sich laut vernehmlich räusperte.
"Es war eine Selbstverständlichkeit, dass ich heute Nachmittag natürlich gleich bei Vetinari war, und ihn von diesem neuen Affront der Schmugglergilde in Kenntnis gesetzt habe. Er schien sehr interessiert, und hat mir versprochen die Angelegenheit eingehend zu prüfen. Dann wollte er mich nicht mehr länger aufhalten."
"So schlimm?", fragte Roxy der einzige in der Runde, der noch einer anderen Gilde, den Herrenausstattern, angehörte und die feine Gesellschaft der Stadt mit anzog.
"Es ist ihm komplett egal, solange die Schmuggler ihre Steuern zahlen", gab ein sehr betrübtes Gildenoberhaupt zurück. "Natürlich kam er gleich auf unsere ausständigen Zahlungen zu sprechen..."
"Ja aber, was ich tu ich denn da jetzt?", stammelte ein verstörter Gemüseverkäufer.
Spottbillig sprang auf. "Ich werde Euch sagen, was wir tun. Wir nehmen die Sache selbst in die Hand!"
"Ihr meint..."
"Ja genau: Ich werde Bester einen Brief schreiben, in dem ich unserer Entrüstung Ausdruck verleihen werde. So geht es ja wirklich nicht!"
Ach-Mets Kinnlade klappte beinahe hörbar nach unten. "Das ist alles? Das ist die Unterstützung die ich von Euch zu erwarten habe?"
Ein unangenehmes Schweigen füllte den Raum, das nach einer ewig scheinenden Zeit von Duk-Atn, einem sehr jungen, sonst recht schweigsamen Waffenhändler gebrochen wurde.
"Sei nicht undankbar Ach-Met! Ich bin mir sicher, Herr Spottbillig unternimmt alles in seiner Macht stehende!"
Mit einem zornigen Blick setzte sich der Gemüsehändler wieder hin, und starrte auf die Tischplatte vor ihm, wo plötzlich ein Stück Papier lag. Das nächste Thema wurde aufgegriffen, und bald war Ach-Met wieder auffallend gut gelaunt.



10 Uhr Vormittags, Ankh-Ufer, Nähe Ankh-Brücke


Es war der erste schöne Morgen, nach den lang anhaltenden Regenfällen der letzten Wochen. Die Sonne verwandelte die Lachen in Dampf, und sogar der Ankh roch beinahe neutral ; Cim genoss die Streife wie selten zuvor, grüßte alle Welt freundlich [1] und sah den fröhlich dahinzischenden Vögeln nach.
Andernfalls wäre er der Leiche die mitten am Mondteichweg lag wohl großflächig ausgewichen und hätte sie ignoriert anstelle über sie zu stolpern. Der Wächter hatte früher Morde im Ankh-Teil der Stadt , vor allem welche ohne Quittung, immer etwas persönlich genommen. Er und seine Verlobte hatten unweit von hier, in der Weberstrasse gewohnt, unweit von hier, und er wollte um jeden Preis verhindern, dass diese Gegend auch nur entfernt an die Schatten erinnerte.
Der Vektor rappelte sich auf und suchte nach Lebenszeichen an dem alten Mann, doch es war zu spät. Die Kehle des Opfers war von einem Ohr bis zum anderen aufgeschlitzt worden. Sein Gesicht sah nicht nach verzweifelten Todeskampf aus. Vielmehr war er ruhig und entspannt. Er lag hier, als wäre er auf dem noch vom Regen feuchten Kopfsteinpflaster friedlich eingeschlafen. Da stutzte der Wächter. Ein solcher Schnitt hätte das Blut nur so spritzen lassen müssen. Kein Tropfen war auf der Strasse zu finden. Lag der Mann schon so lange hier, dass der Regen das Blut weggewaschen hatte? Dann musste zumindest unter ihm etwas zu sehen sein. Vorsichtig drehte er ihn auf die Seite, sah nur leichte Nässe, aber auch hier kein Blut.
Schnell durchstöberte er die Kleidung des Alten, und fand eine Brieftasche, mit Rechnungen und etwas Geld, einen Disorganizer, schmutzige Taschentücher und einen Schlüssel. In seiner Brusttasche fand er eine Quittung "Bestätigung über eine offizielle Inhumierung", prangte als Überschrift auf dem Blatt. Schon wollte Cim die Sache vergessen, als ihm das Wappen auf der Quittung auffiel. Es stammte von der Schmugglergilde. Nun war das Gildensystem der Stadt zwar sehr komplex, was kein Wunder war, wenn man den Erschaffer desselben kannte, aber er erinnerte sich nicht, dass irgendwelche Gilden außer der Assassinengilde Quittungen für bezahlten Mord ausstellten. Zumal die Schmugglergilde ihre Quoten zentral abrechnete, und üblicher Weise gar keine Quittungen ausstellte [2].
Cim versuchte sein Glück und schlug den Dämonen-betriebenen Kalender auf.
"Modell HandHeld 9xe steht zu Diensten. Wollen sie eine Nachricht...hee.. Du bist gar nicht der Besitzer. DIEBSTAHL. DIEBSTAHL." schrie das kleine Wesen laut bis Cim ihm seine Dienstmarke zeigte.
"Wurde ich abgegeben?" Cim kannte die seltsame Logik dieser Dinger. Ein falsches Wort von ihm konnte zur sofortigen Löschung aller gespeicherten Informationen führen, also versuchte er es anders.
"Ja genau. Sag mir bitte wo Dein Besitzer wohnt, damit wir Dich dort vorbeibringen können."
Misstrauisch sah der Dämon Cim an, hob endlich feierlich den Finger in die Höhe und verkündete stolz "Meine Seriennummer ist #ABE123331 00. Sie können bei der Herstellerfirma alle relevanten Daten des rechtmäßigen Eigentümers erfragen."
Der Wächter notierte sich die Nummer, obwohl er keine Lust hatte, sie zu verwenden. "Danke 9xe! Aber ich fürchte, Dein Herr könnte einen wichtigen Termin verpassen, wenn Du zu lange weg bist. Es wäre doch viel schneller, wenn Du mir Namen und Adresse gibst!"
Erneut sah der Dämon misstrauisch "Nein, da ist kein Termin eingetragen." antwortete er nur knapp.
Cims Geduld war dem Ende nahe. "Aber vielleicht muss er eine dringende Nachricht speichern, und kann es nicht, weil Du bei der Wache bist. Sag schon. Ich bin Wächter, verdammt!", machte er einen letzten psychologischen Lüg-Versuch.
"Nun, dann hätte der alte Narr besser auf mich aufpassen sollen. Brauchen sie meine Seriennummer noch einmal, oder die Daten der Herstellerfirma? #ABE..."
Da platzte Cim der Kragen. Er griff nach dem kleinen roten Wesen, das sich schnell in der metallenen Hülle zurückzog. "Was hältst Du davon wenn ich Dich einfach wegwerfe, und so tue, als hätte Dich niemand gefunden? Dann hätte ich weder Arbeit noch Ärger mit Dir!"
Kurze Zeit war Stille. Dann hörte man gedämpft aber eindeutig unsicher "Das wagst Du nicht! Du bist Wächter!"
Der Feldwebel stapfte mehrmals mit den Beinen auf, und tat als würde er gehen.
"Mir doch egal. Es ist sicher viel lustiger Dich in den Ankh zu werfen, und zuzusehen wie Du langsam versinkst. Was denkst Du?"
Die Klappe des Disorganizers öffnete sich wieder. "Also gut! Es stimmt also was man sich über Euch Typen erzählt.
Der Name ist Ewald Glockenstein, Gemischtwarenhändler, und er wohnt am Kühnen Weg Nummer 3 und seine Geschäft findest Du in der Sirupminenstrasse Ecke Ankertaugasse. Bist Du jetzt zufrieden?"
"Ja danke", sagte der Wächter, "welchen Termin hat er zuletzt gehabt? Vielleicht ist er noch dort, und ich brauche nicht in die Sirupminenstrasse."
"Das denke ich nicht.", antwortete 9xe, "sein letzter , und wie ich leider sagen muss, einziger Termin überhaupt, war gestern Abend mit Herrn Theodor Bester von der Schmugglergilde. Betreff: Geld "
"Hast Du in den letzten Stunden eigentlich was mitbekommen?" , fragte Cim und hoffte, dass der Dämon nicht misstrauisch wurde.
"Hey, ich bin ein Disorganizer, kein Überwachungsdämon. Wieso?" , zwei kleine rote Augen fixierten den Wächter nun.
"Ach, das war nur so eine Frage. Reine Routine, weißt Du?" Doch die kleine Kreatur reckte sich nun aus ihrer Hülle heraus, sah sich um und bemerkte den Toten.
"Du hast mich voll belogen. MOOOOOORRRRDIOOOO. Löschsequenz eingeleitet. 10,9, ", tönte es seltsam mechanisch.
"Lass doch den Quatsch. Ich hab ihn gerade erst gefunden, und muss jetzt den Mord aufklären. Hast Du jetzt was gehört oder nicht?"
"8,7,6 Nein. Sag ich doch. Er war die ganze Zeit seltsam ruhig. Den Termin hat auch seine Nichte Beatrice für ihn eingetragen - 5, 4"
"Wieso hilfst Du nicht bei der Lösung des Falles. Du wärst eine große Hilfe."
"Unternehmensrichtlinien, 3,2,1. "
"Sag mir wenigstens, was man sich über uns Wächter erzählt!", versuchte Cim verzweifelt sein Glück.
"Modell HandHeld 9xe steht zu Diensten. Bitte geben Sie ihren Namen und ihre Adresse sowie den Freischaltcode ein, den sie auf der Rückseite der Verpackung finden an."
Genervt klappte Cim den Deckel zu und ein gedämpftes "Sie können sich natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt registrieren" tönte durch das Leder, dann war Ruhe. Einen Moment später klappte er ihn wieder auf, und sagte: "Mein Name ist Cim Bürstenkinn, Feldwebel der Stadtwache. Deine Seriennummer lautet #ABE123331 ".
"...und", der Dämon machte eine ermunternde Geste mit der rechten Hand, doch Cim verstand nicht.
"Was und? Brauchst Du beiden Nullen wirklich?"
Der Dämon verdrehte die Augen nach oben. "Vergiss es."
Er wurde wieder formell und sagte: "Die Firma Disorga wünscht ihnen viel Vergnügen mit ihrem persönlichen Modell 9xe".
Erneut klappte der Vektor das Ding zu. Er musste mehr darüber herausfinden wie der Disorganizer Sachen erfasste.
Er steckte ihn in die Tasche, holte seine Taube Elma aus dem Umhang und schickte eine Nachricht an SUSI. Cim spielte kurz mit dem Gedanken Rea Dubiata, einer jungen Gerichtsmedizinerin, eine Nachricht in der Leiche zu hinterlassen, benahm sich dann aber wie ein Erwachsener und ließ es sein.
Mal sehen, ob in der Affenstrasse was herauszufinden war.



Gleich darauf, gleich nebenan in der Affenstrasse


Cim eilte ein gewisser Ruf voraus- unter anderem der, sich wenig an Abteilungsgrenzen oder Regeln im allgemeinen zu halten. Atera hatte ihm diesbezüglich schon einige "Ziele" gesteckt, die er zwar zur Kenntnis genommen aber ansonsten ignoriert hatte. Diesmal hatte sich der Wächter vorgenommen zuerst den offiziellen Weg zu wählen. Wenn er da nicht weiterkam... nun man würde sehen.
Vor sich sah er das von der Stadtluft grau gefärbte Gebäude stehen. Ein einsamer Wachmann, in einer Uniform die aus wenig mehr als Lumpen bestand aber das stolze Wappen der Schmugglergilde trug, lungerte vor dem Tor herum, und spielte gelangweilt mit seinen Fingern.
"Guten Tag, mein Bester!", grüßte Cim und erntete ein genervtes "Hää?".
"Ich würde gerne mit Herrn Theodor Bester reden, Deinem Chef!"
Langsam quälte sich der Satz durch die vernebelten Gehirnwindungen des Mannes hindurch, ohne dass es ihm gelang die Auswirkungen dieses Wunsches zu erarbeiten.
"Kuckuck ist der Boss!", antwortete er nach einer scheinbaren Ewigkeit . Aus dem offen stehenden Mund floss in einem kleinen aber stetigen Rinnsal der Speichel, so gebannt war er von der intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Wächter.
"Das ist sein Spitzname. Sag Deinen Kollegen , dass ich mit ihm reden muss!", doch als er wieder nur einen völlig geistlosen Blick erntete, klopfte er selbst gegen das mit Eisenbeschlägen gesicherte Tor.
"Was gibt’s , Udl?", fragte eine verärgerte Stimme. "Du kriegst jetzt nichts! Erst nach Dienst. Du kennst die Regeln!".
"Wächter will zu Boss", kam es erstaunlich schnell, als Udl eine Chance sah, dass eventuell die Tür geöffnet wurde.
"Das Tor wurde einen Spalt breit geöffnet, und ein schwarz gekleideter Mann sah heraus. Er musterte Cim von oben bis unten, sagte aber kein Wort.
"Feldwebel Cim Bürstenkinn. Ich ermittle in einem Mordfall, und muss Euren Chef dazu befragen. Eventuell hat er das Opfer als letzter gesehen!" Cim beschloss sich dem Schmuggler am Tor etwas mehr an Info zu geben als nötig, um schneller ans Ziel zu kommen.
"Komm erst mal rein!", forderte dieser den Wächter freundlicher auf, als er erwartet hätte.
"Kann ich was..", begann Udl, der seine große Chance auf Drogen witterte, doch die Tür wurde vor seiner Nase zugeschlagen. "...haben. Das letzte Mal ist schon ur lang her, und ich fühle mich heute auch nicht so gut. Außerdem.." Viel Text später fiel ihm auf, dass er alleine war, und er stierte wieder ausdruckslos vor sich hin.

Theodor Bester "Kuckuck", war ein dünner nervöser Mann, der hektisch in seinen Zetteln kramte, während Cim vor ihm stand.
"Du siehst ja", er machte ein fahrige Bewegung, über seinem Schreibtisch ,"ich versinke in Arbeit. Ich wäre Dir also sehr verbunden, wenn Du Dich kurz fassen könntest."
"Kennen Sie Ewald Glockenstein?", begann er ohne Einleitung.
Die Augen des Gildenoberhauptes wurden zu Schlitzen, als er den Wächter ansah "Nein, nein ich glaube nicht. Warum ?"
Cim konnte beinahe spüren, dass er log.
"Nun", der Wächter holte umständlich ein Notizbuch aus seiner Tasche, und tat als würde er lesen, "der Mann ist heute morgen tot aufgefunden worden."
"Und was", Kuckuck war aufgestanden und starrte ihn an "bringt Dich zu der faszinierenden Vorstellung, ich könnte etwas damit zu tun haben? "
"Indizien.", kam es knapp zurück. "Es könnte ja sein, dass ihr etwas wisst, und mir mitteilen möchtet!"
Der Schmuggler fiel zurück in seinen Sessel "Hör mal zu Wächter: Ich kenn den Kerl nicht, und wenn er tot sein sollte, tut es mir leid, aber ich hab den alten Knacker noch nie gesehen. Also fürchte ich, Du musst Dir einen anderen Sündenbock suchen. Dürfte ich Dich jetzt bitten? Ich muss zum Patrizier!"
"Ja natürlich!", sagte Cim, und drehte sich um. Nur um bei der Tür wieder stehen zubleiben "Seltsam. Ich hatte mit keiner Silbe erwähnt, dass Glockenstein ein alter Mann ist. Da habt ihr wohl gut geraten."
Kuckuck hatte den Ärger über seinen Versprecher deutlich im Gesicht stehen. Es war offensichtlich, dass er etwas zu verbergen hatte.
"Guten Tag, Sir", grüßte Cim und verließ das Büro. Vielleicht war der Fall ja schneller gelöst als erwartet.



8 Uhr Abends, Ankhufer gleiche Gegend


Bei Einbruch der Dunkelheit stand Cim vor dem Restaurant "Bucht der Stürme!"[3] Er erinnerte sich an einen Rekruten den Atera stundenlang auf eine Leiche aufpassen hatte lassen - und einen nicht sehr einladenden Geheimgang. Schnell schrieb er ein paar Worte auf einen Zettel, nahm die Taube Elma aus dem Rohrgitter und steckte die Nachricht in den kleinen Behälter an ihrem Bein. Leider war er nicht mehr dazu gekommen, die angeforderten Informationen von seinen Kollegen zu holen. Er hatte jeden einzelnen SEALS-Wächter, und die GRUND-Rekruten mit Wachetresen-Dienst angewiesen ihn sofort zu informieren wenn irgendetwas mit Waffenhändlern hereinkam. Er warf das Tier in die Luft, und freudig flatternd löste sie mit ein paar Schlägen die Verspannungen in ihrer Muskulatur. Elma zog es vor einen kleinen Umweg zu machen. Sie war heute nur einmal aus diesem blöden Gitter herausgelassen worden, und hatte den größten Teil des Tages mit an den Leib gedrückten Flügeln verbracht.
Nach einer Stunde war sie müde, und beschloss direkt in den Taubenschlag zu fliegen, und erst mal eine Weile zu verschnaufen. Morgen würde schon wer kommen, um ihr die Nachricht vom Bein zu nehmen.

Das Lokal warb mit "Frischem Fisch aus dem Ankh". Absurder Weise war es prall gefüllt, und es wurde Schlagartig ruhig als Cim die Wirtstube betrat. Eine Menge Seeleute die gerade noch fest am Garn spinnen war, sahen ihn misstrauisch an und verstummten.
Eigentlich war es egal, aber um die Form zu wahren, rief Cim "Moin!" , und löste damit den Schweigebann von den Matrosen. Zufriedene "Moin"s tönten von den Tischen und schon wurde der Wächter wieder ignoriert. Die kitschige Dekoration mit unechten Fischen, Netzen und hässlichen Kraken war wohl als Warnung gedacht, aber wenigstens war der Wirt, Herr Seebutt heute nicht da. Rasch ging er zu den Toiletten die sogar den omnipresenten Fischgeruch übertönten. Drinnen waren zwei Matrosen gerade dabei, sich im flackernden Licht von ein paar an der Wand befestigten Fackeln näher kennen zu lernen.
"Verschwindet Leute. Ich hab hier zu tun!", sagte der Wächter, und dachte nach welches der Klos es gewesen war.
"Hey Mon, Du spinst wöl?, sagte ein tätowierter Muskelberg und baute sich neben ihm auf. "Soll ick Dir ein abbacken? Ick zieh Dir die Ohren lang, bisde damit abfaden kann..."
Er streckte seine Pranken gerade nach Cim aus, vielleicht um näher zu erläutern was "abzubacken" bedeutet, als er plötzlich eine Schwertspitze an seiner Nase fand.
"Hört mir zu ihr beiden achterlichen Turteltauben! Geht jetzt schön nach draußen ohne Probleme zu machen, sonst verpasst ihr morgen das Loswerfen" Er zeigte ihnen seine Dienstmarke. "Ich hätte Euch wirklich nicht gestört, wenn es nicht wichtig gewesen wäre!"
"Soll dir doch die Melusine holen!" murrte der Muskelberg, und zog seinen "Bekannten" mit sich aus dem Waschraum.
Cim hackte mit seinem Schwert ein Stück Holz von einer der Kabinen, und steckte den Behelfskeil unter die Eingangstür. Wenige Minuten später drückte er eine Kloschüssel [4] zur Seite, und öffnete damit den Geheimgang. Nachdem das Klo offenbar auch benutzt worden war, empfing ihn der gestrenge Hauch der Verwesung; angewidert nahm er eine Fackel von der Wand, stieg die schmale, glitschige Treppe nach unten und landete in einem ihm wohlbekannten Gang. Er war erleichtert, dass die menschlichen Abfallprodukte nun durch ein Gitter im Boden von ihm ferngehalten wurden; den Geruch versuchte er zu ignorieren so weit es ging.
Cim war unsicher, ob die Schmugglergilde diesen Gang , der zu einer Vorratskammer unterhalb der Gildenküche [5] führte, jemals gefunden hatte. Wen dem so war, würde er eventuell in Schwierigkeiten kommen. Aber er musste es einfach versuchen. Er blieb immer öfters stehen um zu lauschen.
Im Gang war es mucksmäuschenstill, dennoch hatte er plötzlich ein schlechtes Gefühl. Alleine die ekelerregende Treppe und ein Haufen zorniger Matrosen, die nun wohl schon einige Zeit vor der Klotüre warteten, ließen ihn weitergehen. Nach einer scheinbaren Ewigkeit sah er mit vom Rauch tränenden Augen Licht vor sich. Gleich würde er wissen, was ihn da vorne erwartete.



11 Uhr Abends, vor der "TROMMEL"


Kurt Semmelstein, hatte endlich mal Glück gehabt. Er verließ die Trommel, und bewies sich damit selbst, dass er ein Spieler war, der auch aufhören konnte. Er hatte die beiden Landeier voll abgezockt und sie würden wohl einigen Erklärungsbedarf haben, was mit dem Erlös ihrer Ernte passiert war.
Endlich konnte er seiner Frau mal wieder eine zeitlang Luxus und Komfort vorgaukeln, und er brauchte sich nicht täglich als Handlanger verdingen. Vor ein paar Stunden war er noch so verzweifelt, dass er sich schon bei der Wache melden wollte, aber jetzt...
"Hände hoch, Gesicht zur Wand!" hörte er den Befehl und wollte es nicht glauben. Zwei rüde Hände packten ihn und drückten ihn gegen die Mauer.
"Leute, ich hab doch nichts. Seht ihr nicht dass ich ein armer Schlucker bin?"
Doch unaufhaltsam tasteten ihn grobe Finger ab, bis sie endlich das Geld in seinem Versteck im Hosenbein fanden.
"Na wer sagts denn", hörte er eine zufriedene Stimme sagen - die ihm seltsam bekannt vorkam, und das Geld wechselte den Besitzer.
"Ich kenne Dich!", sagte Kurt verblüfft, riss sich los, und drehte sich um "Du bist kein Dieb. Du arbeitest...". Doch das Messer in seiner Brust hinderte ihn am Weitersprechen. Ungläubig berührte er den Griff mit beiden Händen, und kippte auf die Seite.
"War das notwendig? Das sollte eigentlich nur ein Diebstahl werden!" Der Mann rempelte seinen Kollegen an, und stieß ihn gegen die Wand. "Du bringst uns nur in Schwierigkeiten!"
"Er hätte mich beinahe erkannt. Was sollte ich den tun?", verteidigte sich dieser, und putzte den Schmutz von seiner eleganten Jacke. "Los! Stelle ein Quittung aus, und dann nichts wie weg hier!".
Kopfschüttelnd, und mit zittrigen Fingern wurde besagtes Papier ausgefüllt, und auf die Leiche gelegt. Dann verloren sich die beiden wieder in der Nacht.



11 Uhr Abends, Büro des Patriziers


Der Patrizier brütete in einem kleinen Raum mit schlechter Luft, und schummrigen Licht über einer Zusammenfassung von, wie ihm scheinen wollte, unzähligen Berichten.. Am Tisch saßen die Oberhäupter der wichtigsten Gilden in AM, und warteten auf eine Reaktion.
"Nun, das ist ja sehr interessant", gab er ruhig von sich und sah die erwartungsvollen Gesichter nacheinander an. "Was gedenkt ihr dagegen zu tun?"
Herr Spottbillig wollte gerade seinen Plan erläutern, als Frau Palm aufsprang.
"Ich kratze dem Kerl die Augen aus! Die haben Klatschianische Freudenpriesterinnen hier hergebracht. Ohne das mit uns abzustimmen!", rief sie Ihr ganzer Körper eine wogende Welle aus Empörung.
"Schwerter, Bögen und sogar Ballistas aus El Kinte tauchen überall auf, ohne dass sie auf unseren Listen stehen.", zählte Herr Spottbillig weinerlich auf.
"Mehrere Inhumierungen haben stattgefunden", legte Witwenmacher eins nach, "und wurden frecher Weise noch mit einer Quittung der Schmugglergilde bestätigt! Ich meine, wir führen ja unsere Gifte auch nicht selber illegal in die Stadt ein."
Als die etwas abseits sitzende Königin Molly und Boggis zugleich zu reden begannen, hob der Patrizier die Hand.
"Das führt zu nichts!", sagte er mit gleichgültiger Stimme. "Ich würde vorschlagen, ihr beratet Euch untereinander, und kommt morgen wieder mit einer geordneten Meinung und einem Plan! Gute Nacht!".
Widerstrebend erhoben sich die Gildenoberhäupter, und verließen den Raum.
"Sie schmuggeln gefälschte Brötchen unter die echten! Gib acht was Du morgen früh isst." flüsterte Leonard Leibchen Vetinari noch zu während auch er den Raum verließ.
"Du kannst jetzt raus kommen, Kuckuck!", sagte der Patrizier ruhig.
"Havelock ich versichere Dir...", doch dieser schüttelte nur den Kopf, und legte nachdenklich den Finger an die Lippen. "Was mache ich nur mit Dir?"



knapp vor Mitternacht, unter der Schmugglergilde


Dort wo früher mal eine Klappe nach oben geführt hatte, war nun ein Gitter. Ganz offenbar hatte man den Gang doch gefunden. Mit aller Kraft versuchte er das Metall nach oben zu drücken, das ihm jedoch beharrlich widerstand.
Nicht so jedoch der Boden. Durch den erheblichen Druck lösten sich einige der alten Steine unter dem SEALS-Wächter und fielen in unangenehm riechendes Loch wo sie mit einem satten "SCHLUP" von einer Masse geschluckt wurden, die Cim nie kennen lernen wollte.
Panisch hielt er sich nun am Gitter fest, und erkannte den Denkfehler den er die ganze Zeit gemacht hatte. Das Gitter war von unten eingebaut worden, und konnte deshalb nur sehr schwer nach oben gedrückt werden. Mit einem recht ordentlich gearbeiteten Kanalgitter in Händen fiel Cim in das frisch geschaffene Loch, und steckte sogleich bis zum Bauch in einer Mixtur aus Exkrementen, Algen und Rattenkadavern. Der Gestank schaltete seinen Geruchssinn gnädiger Weise sofort aus, doch er fühlte wie er langsam tiefer sank. Panisch versuchte er das Seil aus seinem Rucksack zu holen, ohne sich allzu hektisch zu bewegen. Gleichzeitig versuchte er zu ignorieren, dass eigenartige Dinge an seinen Beinen vorbei streiften. Vielleicht gab es Tiere die nur hier existierten und gleichzeitig hoffte er , dass er sie nie zu Gesicht bekommen würde, wenn es so war.
Schnell befestigte er das Hanfseil an dem Gitter, und versuchte es so aus dem Loch zu werfen, dass es sich zwischen zwei Steinen verkeilte. Nach einigen Fehlversuchen, die ihm eine Beule durch einen herabfallenden Stein einbrachte, war er nun bis zu den Achselhöhlen eingesunken. Eile war geboten, doch er nahm sich ruhig Zeit um ein letztes Mal zu zielen.
Er sah die Einbuchtung in dem Loch über ihm. Warf das Gitter, hielt das Seil soweit wie möglich von sich, und als er hörte wie das Gitter oben aufprallte, zog er das Seil stramm.
Es hielt. Nach einer Zitterpartie die Cim die letzten Kräfte abverlangte saß er endlich wieder neben dem Loch am Boden. Er stellte sich noch einmal genussvoll vor was es für ein Gefühl sein musste in solch einer Kloake zu ersticken – eine Vorstellung, angesichts derer es ihm egal war, dass er wie eine Kanalratte aussah und roch. Viel wichtiger war es jetzt aber weiterzukommen. Vorsichtig am Rand des Loches stehend zog er sich in den Lagerraum nach oben, und türmte einige Kisten auf , um die Luke zur Küche zu erreichen.
Ihm war bewusst, dass er eine sehr auffällige Spur hinter sich her zog [6], aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen.
Dennoch zog er in der Küche die Stiefel aus, um am Gang nicht sofort auf Aufsehen zu erregen. Doch kaum hatte er diesen betreten hörte er auch schon Stimmen, und zog sich wieder in die Küche zurück
"Das müssen wir unbedingt Kuckuck melden"
"Das wird wohl warten müssen", entgegnete ein Zweiter. "Er ist noch nicht zurück vom Patrizierpalast!"
"Ich hoffe er kriegt keine Probleme!"
"Sag mal hast Du Bohnen gegessen?"
Dann waren sie vorbei. Cim wartete noch ein paar Minuten, dann eilte er zum Büro von Bester. Es sah aus wie ein paar Stunden vorher.
Schnell suchte er nach Beweisen, legte Quittungen von verkauften Melonen und Äpfeln zur Seite, und fand endlich....

"Du hast Ewald Glockenstein töten lassen! Wenn Du nicht zahlst, melden wir alles der Stadtwache.

Gez. Du weißt schon wer."


Mit einem überraschten Pfiff ließ sich der Wächter in den Stuhl fallen und ignorierte das saugende Geräusch, dass das Leder an ihm erzeugte.
Noch einmal las er das Stück Papier durch, und verstaute es endlich im Etui des Disorganizers.
Da wurde die Tür aufgerissen, und Bester stand vor ihm.
"Sie sind festgenommen?" , Cim war sich trotz der erdrückenden Beweislage etwas unsicher.



2 Uhr früh, Hier-Gibts-Alles-Platz


Glaubst Du es ist spät genug?" – Eine vermummte Gestalt schlich sich über den Platz, Eimer und Pinsel fest an den Körper gedrückt.
Eine zweite ebenfalls vermummte Gestalt schlenderte ebenfalls mit Eimer und Pinsel bewaffnet gelassen hinterher.
"Mann, Ach-Met! Mach Dir nicht ins Hemd! Alle schlafen!".
Der Gemüsehändler fuhr wütend herum.
"Wir haben doch vereinbart, keine Namen zu nennen, Duk! Ach verdammt!"
"Beruhig Dich. Da vorne ist es ja schon."
Der Waffenhändler hatte recht. Wenig später standen zwei Männer einträchtig nebeneinander und malten einen Verkaufsstand schwarz an.
"Da sieh mal. Die schmieren unseren Laden an!", ertönte plötzlich der Ruf. Ach-met fuhr zusammen, denn er erkannte die Stimme von Heinz.
"Lauf! Die Schmuggler kommen!", schrie Duk-Atn.
"Wohin?", rief der völlig kopflose Ach-Met, und versuchte mit seinem Kollegen Schritt zu halten, erhielt aber keine Antwort mehr.
Es waren wohl vier Personen die hartnäckig hinter ihnen her waren, erst als der Waffenhändler durch das Tor eines ganz speziellen Gebäudes stürzte und Ach-met ihm hinter, blieben die Verfolger stehen.
Der Rekrut Galenit saß hinter dem Tresen, und sah die Hereinstürmenden verwirrt an.
"Was ich tun kann?", erklang die freundliche Frage, des frischgebackenen Wächters.
"Ich möchte...", und Duk-Atn nahm Ach-Met bei der Schulter, "..wir möchten Selbstanzeige erstatten. Wegen mutwilligem Beschädigen des Gemüse-Autlet von Heinz!"



4 Uhr früh, Keller der Schmugglergilde


Vielleicht wollte Theodor "Kuckuck" Bester nur seine Glaubwürdigkeit unterstreichen. Aber nachdem klar war , und das aktuelle Aussehen von Cim sprach diesbezüglich Bände, dass Cim nicht offiziell hier hereingekommen war, hatte der Gildenchef seine Leute geholt, und den SEALS-Wächter im Keller an die Wand ketten lassen.
Er ging nun vor ihm auf und ab, und hielt ein parfümiertes Taschentuch an die Nase gepresst.
"Ich war es nicht. Alles was ich wollte, war vermeiden, dass diese Erpresserbriefe bekannt werden. Ich hab keine Ahnung, wer mir das anhängen will, aber es hängt sicher mit dem Umstand zusammen, dass jemand alle anderen Gilden gegen mich aufhetzt.".
Verspannt hing Cim in seinen Ketten, und wartete auf das Ende des Monologs. Er hätte ihn auch nicht unterbrechen können, weil ein alter Fetzen in seinem Mund steckte.
"Hast Du eine Ahnung was das soll?", fragte Bester den Wächter nun trotzdem.
Wenige Minuten später nahm er auch wirklich den Knebel heraus, und Cim versuchte den Kiefer wieder in seine normale Stellung zu bringen.
"Was weißt Du von Glockenstein?", stellte Cim nun anstelle einer Antwort die Frage, und versuchte zu ignorieren, dass es eines seiner unüblicheren Verhöre war.
"Ein Waffenhändler. Ein gut informierter! Er wollte mir irgendwann mal was von unlizenziertem Waffenschmuggel, der schlecht für sein Geschäft ist erzählen. Aber das ist eine andere Geschichte. Außerdem haben wir uns seid Wochen nicht mehr getroffen. "
"Hatte er gestern zufällig einen Termin bei Dir?", Cim juckte es in den Fingern die Informationen zu notieren, aber das musste diesmal leider ausfallen.
"Nein, wie kommst Du darauf?"
"Hmmm. Hast Du ne Ahnung, ob Glockenstein seine Termine in einem Disorganizer verwaltet hat, oder ob sein Sekretär alles für ihn gecheckt hat?", Cim hatte die Augen geschlossen, er stellte sich den Fall graphisch vor, mit den Myriaden von Möglichkeiten die es gab, und mit jeder Antwort wurden es weniger.
"Was soll der Unfug?", fragte Bester, "Glockenstein war so schwerhörig, dass er nen Dämon nicht mal gehört hätte, wenn er in seinem Ohr gesessen wäre. Seine Nicht kümmert sich um die Organisation. Ihr Verlobter ist ja selbst Waffenhändler, und sie werden die Unternehmen dann wohl zusammenlegen"
Das Bild vor Cims innerem Auge wurde klarer. Er wusste jetzt ungefähr was passiert war. Dennoch.... ein Teil fehlte.
"Wie wäre es wenn Du mich jetzt losbindest? Ich muss dringend ins Wachearchiv!", forderte Cim den obersten Schmuggler auf.
Doch dieser sah ihn zögernd an.
"Du willst doch nur raus hier, und mit einem Haftbefehl wiederkommen. Ich klär die Sache auf meine Weise!".
Und ohne dem Wächter Gelegenheit zu einem weiteren Wort zu geben, zwängte er Cims Kiefer mit der rechten Hand auf, und drückte ihm mit der Linken den Lappen wieder tief in den Mund hinein. Dann löschte er das Licht und ging aus dem Raum. Cim hatte jetzt eine Vorstellung was passiert war. Und es gab zwei Dinge die er für sein Leben gerne gemacht hätte: Das erste war den Lappen aus dem Mund nehmen, und das zweite : ein langes, langes Bad nehmen.
Beides konnte noch eine Weile dauern, und er versuchte wieder einmal sein Gewicht so zu verlagern, dass es halbwegs erträglich blieb. So ungern er es sich eingestand: Cim hoffte inständig, dass seine Information bei DOG ernst genommen wurde. Den eines war klar: irgendjemand spielte Kuckuck übel mit, und es war noch nicht klar, wie weit das Spiel gehen würde.



10 Uhr morgens, Büro von Drei Hungrige Mäuler


Goldie hatte den wirklich langweiligen Bereitschaftsdienst am Pseudopolisplatz, was sie als weiteres Zeichen dafür wertete, dass ihr Abteilungsleiter sich von ihr bedroht fühlte.
Gegenwärtig saß sie im Zimmer von Drei-hungrige-Mäuler und wartete dass ihr Dienst vorüber ging.
Abwesend las sie berichte über einen drohenden Gildenkrieg, weil es sich die Schmugglergilde offenbar zum Ziel gemacht hatte zu einer Supergilde zu werden, die allen anderen Konkurrenz machte. Das plötzliche Einführen einer freien Marktwirtschaft ging nicht spurlos an den Händlern der Stadt vorüber, und dementsprechend hoch waren die Emotionen gegangen. Natürlich kümmerte sich Robin Picardo selbst um den Fall, und ließ sie hier versauern.
Plötzlich klopfte es, und die Obergefreite fuhr vor Schreck hoch. "Herein?", fragte sie mehr als sie aufforderte, und eine eindeutig omnische Wächterin betrat das Büro.
"Äh, guten Tag! Bist Du der DOG-Wächter?"
Goldie kannte Will Passdochauf nur aus verschiedenen Berichten – genauso wie sie jeden anderen Wächter oberflächlich kannte. Das stellte für sie so was wie ein unteres Limit dar, damit ihr niemand etwas vormachen konnte.
"Ja Hauptgefreite. Was kann ich für Dich tun?", fragte die Zwergin mal zurückhaltend.
Will zuckte mit den Schultern. "Sag Du es mir. Cim Bürstenkinn hat gestern eine Taube geschickt, die leider gleich in ihren Schlag geflogen ist. Ich fürchte es ist dringend. Seither fehlt übrigens jede Spur von ihm. "
Sie reichte der Dobermann-Wächterin für diverse Gelegenheiten die kleine Papierrolle. Plötzlich begannen ihre Augen zu glänzen, und ein entschlossener Gesichtsausdruck machte sich über dem Bart breit.
"Alles klar Hauptgefreite. Wir werden der Sache mal nachgehen. Sie hören von uns.. mir.. DOG!"
"Noch etwas!" Will wäre schon beinahe gegangen, als sie zwei Blätter aus der Tasche zog.
"Zum einen möchte ich die Gelegenheit nutzen und dir frohe Kunde vom einzig wahren Gott, von OM bringen. Er wacht über uns bei Tag und bei Nacht, und es ist nie zu spät"
"Was war noch Dein zweiter Punkt, Hauptgefreite?", der Zwerg war gerade bereit für Heldentaten und nicht in der Laune zu beten.
Grunzend steckte Passdochauf das Pamplet weg, und reichte der "Dobermännin" einen kurzen Bericht. "Im Wesentlichen geht es um die Selbstanzeige von Ach-Met und Duk-Atn. Es geht um Sachbeschädigung und ist für Cim nur deshalb interessant weil einer von den beiden ein Waffenhändler ist."
Will verließ nicht ganz beruhigt das Büro, und beschloss sicherheitshalber die Schäffin zu informieren, während Obergefreite Goldie Kleinaxt sich auf den Weg in die Affenstrasse machte.



12 Uhr , auf der Neuen Brücke


Theodor Bester hatte vor den Rat des Patriziers zu beherzigen.
"Ich meine, wie viele Leute können von sich sagen, dass sie einen "letzten Rat" von Vetinari außerhalb einer Skorpiongrube bekommen haben.", sagte er zu sich selber, und hoffte, dass er nicht gerade einem perfiden Plan zum Opfer fiel.
Aus irgendeinem Grunde kam es derzeit zu einer Unzahl von Schmuggelaktivitäten, die den Kaufleuten von Ankh-Morpork das Geschäft versauten. Leider war er nicht beteiligt, sondern nur betroffen. Er war mittlerweile so etwas wie ein Geächteter unter den Gildenoberhäuptern, und das musste schnell enden. Am Besten dort wo es begonnen hatte, sagte sich Kuckuck, bei Heinz im Gemüseautlet. Sie würden das Geschäft bis auf weiteres schließen, und damit ein Zeichen setzen und die Deeskalation der Situation einleiten.
In diesem Moment wurde ihm bewusst, dass er gerade von der Götterinsel über die Neue Brücke gegangen war, und sich nun beinahe in Spuckweite der großen Gildenhäuser befand.
Er versuchte sich zu beruhigen, dass es helllichter Tag war, und...dann wurde es auch schon grau – ein deutliches Zeichen, dass ein Kartoffelsack über ihn gestreift worden war, und dann ganz schwarz, als sein Kopf auf dem danach benannten Kopfsteinpflaster aufprallte und sein Bewusstsein in einen tiefen Schlaf geschickt wurde.



12 Uhr , Keller unter der Schmugglergilde


Das Gute an seiner Situation war: er hatte jede Menge Zeit nachzudenken, und die weißen Flecken zu isolieren. Ewald Glockenstein hatte laut Disorganizer [7] einen Termin bei Bester gehabt. Allerdings war es sehr wahrscheinlich, dass Glockenstein davon gar nichts wusste. Er war irgendwo umgebracht worden und dann in der Nähe der Schmugglergilde auf das Pier geworfen worden. Die Wache sollte den Disorganizer wohl finden, um den Verdacht auf Kuckuck zu lenken. Gleichzeitig diese Erpresserbriefe, die wohl im Rahmen von Ermittlungen gefunden werden sollten.
Nachdem der Disorganizer offiziell auf Glockenstein eingetragen war, kamen eigentlich nur eine kleine Anzahl von Personen in Frage die einen falschen Termin darin eintragen konnten.
Der alles entscheidende Hinweis und ein wenig mehr Bewegungsfreiheit fehlten ihm derzeit um den Fall lösen zu können. Doch beides war wohl unendlich weit...
da wurde die Tür aus den Angeln gerissen, und knallte nur knapp neben Cim in die Wand. Hätte sie ihn getroffen, müsste er sich jetzt nicht über den Lappen im Mund ärgern.
"Hi Feldwebel! Komme ich ungelegen? Mannomann, du solltest aber dringend dein Badesalz wechseln."
Endlich war der Lappen weg, und kundige Zwergenfinger machten sich daran die Handschellen zu öffnen. Ihr Geruch deutete darauf hin, dass sie ebenfalls die Männertoillette benutzt hatte.
"Was gibt es neues draußen?", fragte der Vektor erschöpft um die Wartezeit zu überbrücken.
"Ach nicht viel", hörte er von der Zwergin die zwischendurch ein zwergisches Schimpfwort vom Stapel ließ. "Die Gilden haben sich offenbar gegen die Schmuggler verschworen, weil die plötzlich alles anbieten und auch noch Geschäfte betreiben. Und Will hat Dir einen Brief mitgegeben. "
"Die Gilden..?", plötzlich wurde alles klar. "Mach schnell Goldie! Wir müssen ein Leben retten!".
Auf dem Weg nach draußen nahmen sie die normale Tür, und Udl war verwirrt genug sie zu fragen zu wem sie wollten.
"Komm!", sagte er zu seiner Begleiterin, "Wir müssen so schnell es geht zu Ach-Met. Ich möchte doch wissen, warum sie unbedingt das Autlet von Heinz verunstalten wollten.
Ich bin sicher Bester stößt soeben etwas zu, und wir müssen herausfinden wo.



1 Uhr nachmittags, Keller unter der Kaufmannsgilde


Wie eine Nachahmung seines eigenen Werkes fand sich Theodor Bester wenig später an eine Kellerwand gekettet, und geknebelt. Vor ihm saß ein Mann mit einem Knüppel neben einem rauchenden Kohlebecken, und sah ihn aufmerksam an. Bester war sich sicher, den Kerl zu kennen, konnte aber nicht sagen woher. Langsam begannen seine Augen wieder zu fokussieren, und er sah eine Reihe von Gestalten im düsteren Raum stehen.
"Sollten wir ihn nicht gleich töten?" Ein Schreck durchfuhr Kuckuck wie ein Blitz. Es waren nicht die Worte, die schon wenig erfreulich klangen, sondern WER sie sagte. Denn es gab gar keinen Zweifel, dass Lord Witwenmacher die Frage gestellt hatte.
"Ich glaube das wird das Beste sein. Was soll er uns erzählen außer Lügen? Und wenn wir ihn töten wird das Fischen in unseren Teichen auch ein Ende haben. Ich glaube nicht, dass sein Nachfolger auch so unverfroren handeln würde." Boggis. Ein kalter Schauer lief dem obersten Schmuggler über den Rücken.
Er musste hier raus so schnell es möglich war. Doch da stand der Mann vor ihm plötzlich auf, zog sein Messer und ritzte beide Handgelenke der Länge nach auf.
"Nicht schlecht Duk-Atn! Wenn Du mal genug vom Waffenhandel hast, dann kannst du ja zu uns in den Entgegengesetzten Breiten Weg kommen.", lobte Witwenmacher.
Besters Herz raste. Duk-Atn natürlich, warum war er nicht..... er musste den Knebel loswerden, herausschreien was er wusste, doch seine Bemühungen verursachten nur stärkeren Blutverlust, der ihn langsam benommen machte.
Erneut flog eine Tür donnernd aus den Angeln und quer durch den Raum. Cim hatte sich gefragt, wie viel Pulver Nr.1 die Zwergin eigentlich mit sich herumschleppte, fand aber den Zeitpunkt schlecht dafür. Auf jeden Fall würde er ihr nicht auf die Schulter klopfen wenn dies hier vorbei war.
"Keiner verlässt den Raum!", schrie Goldie und war in ihrem Element. Die Luft voll Pulver-Dampf, die Armbrust im Anschlag und die Gesichter der Feinde voller Schrecken.
Cim rannte an ihr vorbei, und zerstörte ein wenig den Moment, als er sah, dass Duk-Atn sein Messer an der Kehle von Bester hatte.
"Halt! Das muss jetzt wirklich nicht sein Duk-Atn!"
"Verschwinde!", rief der Waffenhändler zurück. "Hau ab, oder er stirbt."
"Goldie!", sagte der Vektor ohne sich umzudrehen, "sei doch so gut und bring die Herrschaften nach draußen OHNE jemanden dabei weh zu tun." Einer kurzen Pause ließ er "Es sei denn sie scheinen deinen Anweisungen keine Folge zu leisten!" folgen, und hörte plötzlich hektische Bewegung hinter sich.
Dann war er mit dem Gefesselten und seinem potentiellen Mörder alleine.
Cim suchte sich einen Platz auf dem Boden der von Besters Blut noch nicht befleckt war und setzte sich hin [7a].
"Ich bin Cim." begann er , "Du bist Duk-Atn, nicht wahr? Was denkst Du wohin die ganze Sache führen wird, Duk?"
Er bekam keine Antwort, nur ein verzweifeltes "Geh doch endlich weg!" Cim musste um jeden Preis verhindern, dass er in einem Akt der verzweifelten Selbstaufgabe den Gildenchef tötete, hatte aber gleichzeitig nur mehr wenig Zeit, 5 Minuten wenn es lang her ging. Dann musste der vielleicht 40-jährige schnellstens zu McHumph gebracht werden.
"Ich kann nicht weggehen, weil Du sonst sterben wirst, Duk. Verstehst du das? Da draußen
wartet eine halbe Abteilung FROGS mit Pulver #1, Armbrüsten, Schwertern und Giftgas. Wenn ich raus gehe , kommen sie rein, und stellen die Fragen hinterher. Doch das will ich nicht, und du selbstverständlich auch nicht."
"Was...was soll ich tun?", kam zögerlich und misstrauisch die Frage, doch Cim blieb sitzen um das Fenster durch die Panik hindurch nicht zu verlieren.
"Zuallererst müssen wir den Mann da retten. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist er eigentlich unschuldig, und war für Dich einfach nur ein Mittel zum Zweck. Er darf nicht sterben verstehst Du?" Stumm nickte der junge Mann.
Nun stand Bürstenkinn ohne Hast auf, und riss Stofffetzen vom Hemd des geknebelten herunter. Er ließ Bester ganz bewusst geknebelt, damit er nichts sagte was den Waffenhändler im letzten Moment noch gegen ihn aufbringen konnte.
Dann verband er die Handgelenke des Mannes so gut es ging. Cim war sich bewusst, dass sich die Wunden wohl entzünden würden, die Heilung sehr lange dauern und mühsam werden würde, aber es war die einzige Chance.
Danach setzte er sich wieder hin. "Jetzt haben wir Zeit gewonnen, Duk. Ok?"
"ok" kam es tonlos. Duk-Atn kam sich mittlerweile etwas dumm mit seinem erhobenen Dolch vor, und ließ ihn sinken.
"Es ging mir doch nur um Beatrice. Die Geschäfte gingen so schlecht, und ihr Onkel wollte uns nicht heiraten lassen!"
"Und als Du dann mit Schmuggel etwas mehr Profit machen wolltest, kam er Dir hinter die Schliche. Ich nehme Beatrice ist an dem Plan mindestens so beteiligt wie du, nicht wahr?"
Mit schniefender Nase nickte der junge Mann, "Es war ihre Idee, den Verdacht auf Bester zu lenken. Doch wir waren unsicher wie viel die Gilde schon erfahren hatte. Also begannen wir hin und wieder jemand zu überfallen, und hinterließen Schmugglergilden-Tickets. "
"Ich hab gehört es sind auch Leute gestorben. Wie ist das passiert?"
Erschrocken riss Duk die Augen auf. "Ach-Met und ich haben nie jemanden getötet! Das war das Werk...."
Das Geräusch der Armbrust hallte noch nach. Verblüfft griff Duk-Atn nach hinten und fühlte den Bolzen aus seinem Rücken ragen. Sein Messer polterte auf den Boden und Spottbillig nickte zufrieden. "Alles klar Feldwebel? Am Ende ziehen wir doch alle am selben Strang, nicht wahr?"
Blut strömte aus Duk-Atns Mund sein Blick wurde entrückt und er fiel nach vorne in die Arme des Vektors, und verstarb gurgelnd bevor Cim noch etwas tun konnte.
"Warum haben sie das getan Spottbillig? Er hatte längst aufgegeben."
"Ups.", hörte er nur von dem glatzköpfigen Mann. "Wie sagt das Sprichwort: Wer sich in Gefahr begibt...?"
Er ließ die Waffe polternd fallen und folgte den anderen Lords und der Zwergin.
Müde, mit bleiernen Gliedern nahm er Bester den Knebel aus dem Mund, suchte Duk-Atn erfolgreich nach den Schlüsseln für seine Handschellen an, und befreite das Gildenoberhaupt endlich.
Es waren eben diese Tage, wenn Cim es verfluchte in einer Stadt wie Ankh-Morpork die Unschuldigen vor den Schuldigen zu beschützen. Denn in Wirklichkeit gab es weder die einen noch die anderen.

[1]  und alle Welt sah ihn misstrauisch an

[2]  niemand war dumm genug den Patrizier bei solchen Dingen zu betrügen. Zumindest konnte niemand davon berichten, wie toll es war damit davongekommen zu sein

[3] siehe hier und hier.

[4]  Er hatte sich bisher keine Gedanken darüber gemacht, aber was trieb einen Restaurant-Besitzer dazu für Gäste die 90 Prozent ihrer Zeit auf einem Schiff verbrachten, und gewohnt waren das Meer mit Stickstoff anzureichern, Klomuscheln mit Wasserspülungen einzubauen

[5]  Was jetzt zu keiner qualitativen Aussage bez. der Gildenküche führen soll

[6]  nicht zu vergessen der Geruch der ihm vorauseilte

[7]  Cim hatte beschlossen das Ding offiziell nicht zu erwähnen um sich diversen Problemen gar nicht erst stellen zu müssen

[7a] nicht dass es einen Unterschied gemacht hätte immerhin war Cim, na ihr habt es ja gelesen

Zählt als Patch-Mission.



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Feedback:

Von Cim Bürstenkinn

08.09.2005 20:35

okok. im anderen Thread habt ihr ja hüsch lobgehudelt.

jetzt aber. Die Mission war auf keinem niveau ohne kritik davonzukommen. Und sie war nicht so schlecht, dass man am besten nichts dazu sagt.

also.............

Von Tussnelda von Grantick

09.09.2005 08:29

hehe, vielleicht traut sich keiner mehr, weil Du ja nun in der HoF bist: Glückwunsch dazu.

Die Single war sehr eingängig geschrieben, mit hübschen Details wurde nicht gespart (z. B. die Sache mit der Katze auf dem Dach), umschreibende Adjektive wurden schön eingesetzt, so dass sich wirklich ein klares Bild ... ähm... bildete. Ich persönlich hatte stellenweise Probleme mit der Flut von Personen, die auftauchte. Oft wußte ich nicht, wer welcher war und konnte deswegen dem Verlauf nicht immer hundertpro folgen. Ob das jetzt eher Dein oder mein Problem ist... :evilgrin:
Auch habe ich mich gefragt, warum dieser Spottbillig mit dem Mord an Duk´atn (der wars doch?) davon kam. Aber natürlich wäre eine weitere Verfolgung ein in die Länge-Ziehen gewesen, für den Char fand ich die Entscheidung aber fragwürdig. Schön, sehr schön war der pathetische Schlußsatz!

So: Mehr fällt mir nicht ein;-)

Von Ilona Istnichtgut Feldacker

16.09.2005 00:53

Mir hat die Geschichte auch gut gefallen. Es war alles sehr schön beschrieben, so das man sich es gut vorstellen konnte. Der Plot war auch spannend und ich war mir bis zum Ende nicht ganz sicher wer denn nun hier der große Bösewicht ist. Der Wechsel zwischen den einzelnen Personen ist dir gut gelungen und hat viel zur Spannung beigetragen.

Aber woher wusste Goldi eigentlich wo sie Cim zu suchen hatte? Immerhin befand er sich ja in einem Keller unter der Schmuglergilde und wenn ich da jetzt nicht was falsch verstanden habe wissen nicht sehr viele davon. Auch sonst fand ich manche Sachen etwas verwirrend, aber das will bei mir ja nicht unbedingt immer etwas heißen ;-)

Von Cim Bürstenkinn

16.09.2005 08:45

[quote:319e6803be="in der Mission steht"]

Schnell schrieb er ein paar Worte auf einen Zettel, nahm die Taube Elma aus dem Rohrgitter und steckte die Nachricht in den kleinen Behälter an ihrem Bein. Leider war er nicht mehr dazu gekommen, die angeforderten Informationen von seinen Kollegen zu holen. Er hatte jeden einzelnen SEALS-Wächter, und die GRUND-Rekruten mit Wachetresen-Dienst angewiesen ihn sofort zu informieren wenn irgendetwas mit Waffenhändlern hereinkam. Er warf das Tier in die Luft, und freudig flatternd löste sie mit ein paar Schlägen die Verspannungen in ihrer Muskulatur.
[/quote:319e6803be]

Danke für die netten Worte! Ich kann nachvollziehen, dass es ein wenig verwirrend war, den einiges ist nicht wirklich sauber ausgeführt.

Die Mission wurde vor 2 Jahren eigentlich als A1 eingemeldet die dann nichts wurde, und ials ich darüber gestolpert bin habe ich noch ein paar Stunden Arbeit reingesteckt und das Ding fertig geschrieben.
Um ehrlich zu sein, hab ich die Mission gelesen wie die eines Fremden, weil ich heute vieles nicht mehr so schreiben würde.

Danke für Euer freundliches Feedback meine Damen. Ich befürchte die Geschichte wird dem nicht ganz gerecht...


Liebe Grüsse,

Cim,

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