Kinds Köpfe

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von Gefreiter Yogi Schulterbreit (SEALS)
Online seit 21. 07. 2005
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Eine beginnende Gildenfehde wird zum Prüfstein für einen Vektor in Ausbildung. Ist der Zivilist Siebenstreich für diesen Fall wirklich der richtige Partner?

Dafür vergebene Note: 10

Immer schneller und schneller lief der frischgebackene Gefreite durch die Sirupminenstraße. Es war spät in der Nacht (oder sehr früh morgens) und er hatte einen harten Tag gehabt, doch er musste sie aufhalten, er war der einzige der dazu in der Lage war. Knapp hinter ihm lief eine schwarz gekleidete Gestalt und schnaufte, das war nicht gerade die Art an Unterstützung an die er gedacht hat.

***
Am Tag zuvor
10:34 Uhr "Pschüchologisches Büro"


"Und dann bekam ich plötzlich keine Luft mehr, ich sah Obergefreite Harmonie in meine Richtung schauen und das Fläschchen ziehen. Als ich dann wieder zu mir kam saß ich unter dem Referendartisch und wurde von Chief-Korporal Kanndra wieder zurück ins Wächterleben befördert. Dann lief alles, zumindest eine Zeit lang, gut. Als ich dann zu SEALS wechselte um VEKTOR zu werden, passierte gleich bei meinem ersten Auftrag eine kleine Blamage."
Jäh wurde Yogi unterbrochen. Nyvania räusperte sich und unterbrach den Gefeiten Schulterbreit.
"Ich bin über diese Sache schon ausreichend von Rib informiert worden. Ich würde sagen, dass wir die Sitzung nun beenden. Ich werde die Daten auswerten und dich über die Ergebnisse informieren." Nyvania legte ihren Notizen beiseite und schlug die Beine übereinander. "Was steht denn Heute noch bei dir auf dem Programm? Lass mich raten, du hast dich freiwillig für die Testreihe der neuen Waffen gemeldet?" Viele Leute würden diese Frage nicht als diese sarkastische Bemerkung sehen die sie war, aber wenn man die Vorgeschichte bei GRUND von Nyvania und Yogi kennt, erinnert man sich bestimmt an eine berüchtigte Aufräumaktion in der Waffenkammer.
"Ach, gibt es einen? Wo kann ich mich anmelden?" Yogi war hellauf begeistert, Arbeit war für ihn einfach das Höchste. Er richtete sich von der Bank auf und seine Augen glänzten vor Freude
Nyvania verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf: "Nein, Yogi, es gibt keinen solchen Test, das war nur... Vergiss es einfach."
Yogi zuckte mit den Schultern und stand auf. Fast hätte er salutiert, aber sie waren rangmäßig gleich auf und Nyvania konnte es nicht leiden wenn er darauf vergaß. Vergessen ist hier wohl kaum das richtige Wort, denn der Gefreite war der festen Überzeugung, dass das Salutieren nur ein Ausdruck von Respekt war und nichts mit der selbstherrlichen Einstellung mancher Offiziere zu tun hatte. Bei der Tür angekommen warf der Gefreite noch Blick zurück und lächelte. Langsam schloss er die Tür und schritt in Richtung seines Ausbildungsplatzes.

***
12:23 Uhr "Kantine"


Yogi saß gerade in der Kantine mit seinem Ausbildner Cim Bürstenkinn, der als erster die Fortbildung zum VEKTOR bei SEALS gemacht hat und auch der einzige hochrangige Wächter in der Stadtwache der dieses Amt bekleidet hat. Manche Leute meinen das läge an dem erhöhten Risiko der Spezialisierung, aber Gefreiter Schulterbreit war sich sicher, dass das tiefer sitzendere Gründe haben musste. In den letzten Monaten hatte sich der Feldwebel etwas verändert, sein Dienst wurde mit aufsteigendem Rang geruhsamer und (trotz Widerstand von Cim) er hatte einige Kilo mehr auf den Knochen als noch vor kurzer Zeit, denn viel seiner Zeit verbrachte er mit der Ausbildung der neuer Vektoren, die sich leider nicht immer als zielstrebig und ehrenhaft zeigten.
Schon seit 4 Monaten kümmerte sich der voll ausgebildete VEKTOR um die Einführung in das Helfen rund um die Uhr für Yogi, der etwas zu ehrlich für diesen Job, bei dem man ja direkt mit der Bevölkerung von Ankh Morpork in "Berührung" kommt, zu sein schien. Manche Übungen in Kampf-Rhetorik und bei einigen Besprechungen zeigten, dass sich der VEKTOR in Ausbildung jede Menge Ärger einhandeln könnte.
"Also", begann der Ausbildner, "wie würdest du den Dienst eines VEKTOR's beschreiben?"
Es war nichts Ungewöhnliches solche Fragen vom Feldwebel gestellt zu bekommen, denn der Wissenstand wurde des Öfteren (vor allem von Offizieren die sich einen Spaß daraus machen) kontrolliert.
Yogi war sich seiner Antwort sicher: "Der V.E.K.T.O.R. ist eine besondere Art von Verbrechensbekämpfer, denn er setzt sein Geschick auf etwas, was in Ankh Morpork Seltenheitswert besitzt: Die Einsicht eines Kriminellen, etwas Falsches zu tun. Behutsames Vorgehen und ein ausgeglichenes Wesen sind dabei wichtig. Er wird eher einen Verbrecher entkommen lassen, als einen Unschuldigen in Gefahr zu bringen."
Mit einer abwerteten Handbewegung stoppte Cim den Redeschwall vom Gefreiten: "Yogi, ich will nicht das du alles aus deinen Unterlagen auswendig lernst, mach dir deine eigenen Gedanken. Du musst es leben ein VEKTOR zu sein. Merke dir: Ein VEKTOR wird man nicht, man ist es oder man hat die Vernlagung nicht.
Feldwebel Bürstenkinn schlug sich die Hand auf die Stirn als er sah wie sich der Gefreite diesen Satz notierte.

***
14:32 Uhr "düsteres Kellergewölbe"


Langsam tropfte es von der Decke auf dem Boden und ein modriger, fauler Geruch schien sich schon seit Jahren hier festzuhalten. Ein flackerndes Licht schimmerte von den Fackeln an der Wand, als fünf jugendlichen Gestalten durch die Tür herein kamen und einen Kreis um eine mit Holz gefüllte Dose bildeten. Alle von ihnen trugen lange schwarze Umhänge und hatten die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Der größte der Kapuzenmänner trat vor und warf ein Streichholz in das kleine Fass, das prompt aufloderte.
"Nun, wir haben uns heute Abend hier versammelt, ", begann der offensichtliche Anführer und hob beschwörend die Hände.
Plötzlich wurde er von einem der Kleineren unterbrochen: "Aber es ist nicht Abend, siehst du?" Mit diesen Worten zog er einen kleinen Vorhang zur Seite und die Sonne flutete den Raum.
"Zieh ihn zu, Stichfest, oder du wirst es bereuen.", knurrte ihn der große Junge an. Gehorsam tat es der kleine Stichfest und wackelte wieder zu seinem Platz im Kreis.
"Wie ich schon sagte, wir haben uns heute hier versammelt um, äh, um, ähm?", begann der Anführer wieder, geriet aber ins Stocken, brach ab und blickte zu dem in schwarz gekleideten Jungen an seiner Rechten. Dieser flüsterte ihm kurz ins Ohr und der Oberkapuzenmeister fuhr fort: "Um eine alte Schultradition wieder aufleben zu lassen, nämlich den Angriff auf eine andere Gilde. Ich las vor kurzem, als ich mich wieder mal im Büro des alten Witwenmacher melden sollte, die Abschrift eines Buches auf seinen Schreibtisch und darin ging es um eine Fehde zwischen den Gilden von Ankh Morpork, und wir werden sie wieder aufleben lassen." Seine Stimme verzerrte sich bei den letzten Worten in ein hysterisches Quietschen und er zuckte kaum übersehbar mit dem linken Auge.
"Mhbe, wmrm wmrb wrm chm?", grumelte ein dickerer Junge und musste husten.
"Schluck runter, Kugelfein. Sonst erstickst du noch daran und das wäre doch schade, oder?", gehässig kicherte der Anführer und blickte in die Runde. Alle die sein Blick traf fingen auch, wenn auch halbherzig, zu lachen an.
Kugelfein schluckte sein Gebäck herunter und begann von vorne: "Warum sollten wir das tun? Uns hat doch niemand was gemacht."
"Das tut nichts zur Sache, Traditionen muss man ehren egal aus welchem Grund sie entstanden sind, frühere Generationen werden schon ihre Beweggründe gehabt haben. Also, wer dabei ist der bleibt hier und wer nicht mitmacht, darf den Keller unbeschadet verlassen, bei meiner Ehre als Nachfahre eines der größten Assassinen. Mein Onkel war Kaffeetrinken und ich sein Neffe Capputschino garantiere mit meiner Ehre." Den letzten Worten folgte ein hysterisches Kichern.
Keiner wagte es auch nur einen Schritt zu tun oder aus der Reihe zu tanzen, also löste sich die Gemeinschaft mit einem Kopfnicken auf. Capputschino stand noch längere Zeit allein im Keller und kramte in seiner Tasche. Endlich hatte er gefunden, was er suchte und warf eine Münze in die Luft. Er fing sie gekonnt, schlug sie auf seine Hand und blickte lang auf sie bevor er mit tiefer Stimme sagte: "Die Messer sind geworfen!"

***
15:43 Uhr "Auf Streife im Bezirk Sirupminenstraße"


Cim und Yogi schlenderten durch die Straßen und diskutierten dabei über die Zukunft der S.E.A.L.S. und der Wache. Sie bogen in eine der kleineren Nebenstraßen ein und stoppten abrupt, denn eine in schwarz gekleidete Gestallt stand vor ihnen. Auf seinem Umhang blitzte eine silberne Brosche auf und ein Rapier lugte unter seinen Mantel hervor. Der Unbekannte zog die Kapuze zurück und rote Augen leuchteten den Wächtern entgegen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als Cim im Reflex zu seiner Waffe griff. Aber Yogi hielt ihn zurück.
"Man kann den Bezirk nur selten durchqueren ohne auf ihn zu stoßen, oder besser gesagt wenn er jemanden treffen will kommt man selten aus", tuschelte der Gefreite seinem Ausbildner ins Ohr und deutete dabei auf den Mann vor ihnen.
"Hallo, Gefreiter Schulterbreit. Ich grüße dich, Feldwebel Bürstenkinn. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Oh, verzeiht ich haben mich noch nicht vorgestellt, mein Name ist Severin Siebenstreich.", begann der Rotäugige.
Cim war verwirrt und fragte: "Woher weißt du, wer ich bin? Ich hab dich noch nie gesehen."
"Fragen sie nie, woher ich etwas weiß und ich muss sie in dieser Hinsicht nie enttäuschen, wenn sie es nicht erfahren. Einfache Geschäftspolitik, nicht wahr?", erwiderte Severin.
Cim nickte kaum merkbar als Yogi das Gespräch übernahm, einen kleine klimpernden Beutel aus seiner Tasche zog und ihn, während er zu Severin sprach, übergab: "Nun, was haben sie für uns, Herr Siebenstreich? Ich hoffe für Sie, dass es das Geld wert ist."
"Drohen Sie mir nicht, Sie wissen, dass ich nur beste Qualität verkaufe.", begann Severin ruhig und erzählte weiter: "Sie sollten sich nun zur Narrengilde bewegen, eine andere Gilde sorgt dort gerade für Ärger. Es war zwar keine große Sache, für diese Gilde, aber bei dem Unfall kamen einige Zivilisten zu Schaden, dem sollten sie nachgehen."
Kaum merkbar hatte Gefreiter Schulterbreit schon sein kleines Notizbüchlein gezogen und notierte die Fakten. Er fragte ganz nebenbei: "Welche Gilde hat ihre Finger da mit drinnen?"
"Oh, ich befürchte das müssen sie selbst herausfinden, eine solche Information ist wohl zu teuer für einen Gefreiten, meiner Meinung nach sogar unerschwinglich für jeden in der Wache. Ich werde mich an die betroffene Gilde wenden und sehen was es ihr wert ist. Du verstehst?"
Nun musste Yogi lächeln, er griff in seine Tasche, zog seine Handschellen hervor und ließ sie geübt um Severins Handgelenke schnellen. Der Feldwebel war sich nicht sicher ob er einschreiten sollte, denn eigentlich sind Bürger dazu verpflichtet alle Informationen die sie haben, auf Wunsch, an die Wache weiter zu geben. Er dachte sich schon, dass diese Verhaftung seine Konsequenzen haben wird, aber für wen vermochte selbst er nicht zu sagen.
"Severin Siebenstreich, sie sind verhaftet, sie haben das Recht...", begann Yogi und wurde plötzlich unterbrochen.
"Ich weiß schon, was jetzt kommt, ist nicht das erste Mal für mich. Soweit ich informiert bin ist das aber deine erste Verhaftung. Fühlt es sich gut an?" fragte der Informant ruhig und gelassen.
Der Gefreite antwortete nicht, sondern führte Severin in Begleitung von Cim ins Wachhaus und beide machten sich dann eiligst auf zur Narrengilde.
Auf dem Weg dorthin erwähnte der Feldwebel, dass dies wohl eine gute Prüfungssituation für Yogi sei und dass er sich nur als Beobachter für Yogis Handlungen fühlt.

***
16:17 Uhr "Vor der Narrengilde"


Als das VEKTORen Team ankam waren schon einige SUSI Experten und auch Vertreter von DOG vor Ort, da es sich ja um einen Angriff auf eine Gilde handelte. Sogar Hauptmann MeckDwarf, der Abteilungsleiter von SUSI war anwesend und überwachte selbst die Untersuchung.
Einige verletzte Personen wurden gerade von Rogi Feinstich verarztet, zwei Leichensäcke lagen in einiger Entfernung und wurden von einem Troll der sich in seine Wache Uniform gezwängt hat bewacht. Natürlich bestand nicht die Gefahr dass, bereits frühzeitig aus dem Leben gerissene Personen, weglaufen, aber in dieser Stadt waren nicht einmal Tote vor Diebstehlen sicher.
Yogi und Cim ließen sich vom Hauptmann über die Vorfälle aufklären: "Eine verdammte Schweinerei, was hier passiert ist. Laut der Aussage des Pförtners - das ist der Zombie da drüben dem gerade die Hände wieder angenäht werden - kam ein Bote mit einem Päckchen für den Gildenvertreter. Er nahm es entgegen, sprühte dem Überbringer Wasser ins Auge und wartete noch bis er gegangen war. Als er dann die Türe schließen wollte, hörte er durch das Paket ein merkwürdiges Geräusch und plötzlich explodierte es in seinen Händen. Mehrere dutzend große Nadeln flogen mir großer Geschwindigkeit in alle Richtungen. Einige Passanten wurden getroffen und zwei davon waren sofort tot. Er sagte, dass die Nadeln für ihn auf die Näherinnengilde hinweißt, aber die wenigsten Näherinnen haben Nadeln, wenn ihr versteht? Sagt mal, woher wusstet ihr eigentlich, dass wir hier sind, die Taube mit der Meldung ans Wachhaus ging doch erst gerade eben raus?"
Cim blickte auffällig in die Luft und Yogi räusperte sich, bevor er dem Hauptmann von Severin Siebenstreich und seiner Verhaftung erzählte.
Der Hauptmann hörte sich die Schilderung genau an, nickte und verabschiedete sich von den beiden SEALS Mitarbeitern. Man konnte noch erkennen, dass er eilig in Richtung des Wachhauses aufbrach.
"Sieht so aus als wäre das jetzt unser Fall.", bemerkte Cim und hüllte sich dann wieder in Schweigen.
Yogi befragte nochmals den Pförtner und ließ sich eine genaue Beschreibung des Boten geben. Also wurde eine Fahndung nach einem kleinen, dicken, in schwarz gekleideten Jugendlichen herausgegeben. Trotz der Beschreibung wurde die Arbeit des VEKTORs nicht leichter, denn dieses Aussehen traf auf viele Bürger in Ankh Morpork zu.
Nach stundenlangen durch die Stadt streifen und Befragung der verschiedensten Gildenvertretern, beschlossen Cim und Yogi für heute Schluss zu machen und ihre Ermittlungen Morgen fortzusetzen. Sie machten sich auf den Weg ins Wachhaus um noch den Bericht über den heutigen Tag abzugeben.

***
22:56 Uhr "Wachhaus"


Im Wachhaus angekommen, nahm Cim in seinem Büro Platz und begann unter Gähnen und Strecken eine Rückmeldung an seine Vorgesetzten zu schreiben. Yogi spazierte unterdessen, eifrig aus ein Klemmbrett kritzelnd, durch die Aufenthaltsräume der Wache. Er schrieb fast ausschließlich im Stehen oder in Bewegung, das erleichterte ihm einfach das Salutieren, wenn ein Offizier den Raum betritt.
Er setzte gerade seine Unterschrift unter den Bericht, als er ein Lachen von Hauptmann MeckDwarf's Büro am anderen Ende des Ganges. Eigentlich war der Gefreite nicht der Typ Wächter der andere belauscht, aber trotzdem bewegte er sich langsam in Richtung der Tür. Als er nur noch einige Meter entfernt war, verstummten die Stimmen. Yogi zuckte mit den Schultern und wollte sich gerade umdrehen, als die Tür schwungvoll aufging und er in rote Augen blickte. Schulterbreit stand mit offenem Mund da und konnte nicht verstehen was vorging.
"Ah, der liebe Gefreite. Kommen Sie herein, wir haben schon auf Sie gewartet.", säuselte Severin mit einer einladenden Geste.
Yogi war so perplex, dass er einfach mit ins Büro ging und Herr Siebenstreich schloss die Tür hinter ihm. Kaum war der Gefreite eingetreten wurde er von seinem Innersten zum Salutieren gezwungen, denn im Büro saßen der Hauptmann MeckDwarf und der Chef der Wache, Kommandeur Ohnedurst gemütlich auf einer Bank und tranken aus Weingläsern. Der Inhalt der Gläser blieb für ihn ein gut gehütetes Geheimnis.
Der Informant schob sich an dem Gefreiten vorbei, nahm wieder in einem gemütliche Sessel platz und schlürfte kurz an seinem Glas.
"Nimm dir einen Stuhl, Gefreiter und hör auf zu salutieren, wir haben es ja alle gesehen.", sagte Rasscal in einem steifen Ton. Man könnte meinen, dass der vegetarische Vampir nicht begeistert von der Anwesenheit des Informanten, nicht das er Angst vor ihm hätte, aber er schien im nicht zu trauen. Wer würde das denn schon?
Zögernd zog Yogi einen wackeligen Sessel heran und setzte sich mit gerader Haltung darauf. Er wirkte nervös, denn was auf ihn zukam wusste er nicht. Mit einer Handbewegung wies Ras den Hauptmann darauf hin, dass er die Situation erklären sollte:
"Nach unserem Gespräch mit Severin haben wir einen Weg gefunden diese unleidige Geschichte mit dem Gildenkrieg zu unterbinden. Wir haben erfahren, dass einige Schüler der Assassinengilde auf die dumme Idee kamen die anderen Gilden gegeneinander aufzubringen. Der Vertreter, Herr Witwenmacher, hat uns mitgeteilt, dass es sich dabei um keine offizielle Handlung der Gilde handelt und dass er uns unterstützen wird, wo auch immer er kann. Als VEKTOR bist du dafür zuständig die Täter zu stellen, bevor sie wieder zuschlagen können. Severin soll dich dabei begleiten und dir damit Unterstützung bieten. Ja ich glaube du solltest dich auf dem Weg zu deinem Einsatzgebiet machen. Viel Glück, Gefreiter."
Der Wächter wirkte unsicher, er sollte tatsächlich mit diesem "Bürger" einen Fall lösen? Tausende Gedanken spielten sich in seinem Kopf ab. Würde ihn Severin von hinten abstechen um sich für die Verhaftung zu rächen? Müsste er befürchten wegen jedem Fehler (für den Severin von einem Offizier Geld bekommt) gerade zu stehen? Hat die ganze Geschichte Konsequenzen für seine Karriere? [1]
Es war klar, dass das Gespräch beendet war und Yogi sprang wieder auf, stockte und stellte fest, dass er wohl dem Feldwebel Bescheid geben sollte. Aber er wurde jäh von Kommandeur Ohnedurst unterbrochen, der ihm erklärte, dass er sich darum kümmern würde.
Das genügte dem Gefreiten und er machte sich mit einem nachschlendernden Severin auf den Weg zur Assassinengilde.

***
00.25 Uhr "Assassinengilde"


Auf dem Weg zur Gilde sprachen die beiden kein Wort miteinander. Yogi war etwas sauer, dass seine Verhaftung keine Konsequenzen für Severin zu haben schien und Herr Siebenstreich wusste, wann es besser war zu schweigen. Eine gespannte Stimmung hing in der Luft, nicht nur wegen den Beiden, sondern die gesamte Atmosphäre war am Knistern. Keine Bürger waren auf der Straße zu sehen und nur entfernt hörte man das Bellen von Hunden. Dunkel lag das Gebäude der Assassinen vor ihnen, nur durch das Zimmer der Pförtner schummerte das Licht einer Kerze.
Während sich Severin dezent im Hintergrund hielt, klopfte Yogi vorsichtig an das Tor. Ein paar Sekunden später wurde das kleine Sichtfenster aufgerissen und ein Mann mit Augenklappe linste durch die Öffnung.
"Was willst du?", fragte der Torwächter und beäugte die beiden späten Besucher skeptisch. Er erweckte den Eindruck, dass er für nur ein paar Doller jeden Bürger von Ankh Morpork umbringen würde. Natürlich waren die Preise der Assassinengilde nicht so günstig, aber gegen erste Eindrücke kann man nur selten etwas tun.
Yogi überlegte kurz und erkannte, dass er keinen Namen wusste. Also nach wem sollte er fragen. Obwohl es ihm widerstrebte, trat er einen Schritt zurück und gab Severin ein Zeichen. Dieser wusste, dass diese Situation kommen würde und übergab dem Pförtner einen klein zusammengefalteten Zettel. Der Attentäter mit der Augenklappe schnappte missmutig nach den Zettel und schlug den Durchguck zu. Hinter der Tür hörte man ein Rascheln und einige Sekunden später hörte man eine dröhnende Stimme: "Der ist nicht da. Der hat heut mit einigen Freunden Ausgang, scheinen eine Party zu planen, die kamen mit einer großen Kiste und in bester Laune an mir vorbei. Murmelten irgendwas von Näherinnen. Die haben wohl noch viel vor." Hinter der Tür war nur noch ein Glucksen und Schlurfen zu hören, als sich der Pförtner umdrehte um sich wieder seinem spannenden Beruf zu widmen, der hauptsächlich aus bequem die Beine hochlegen und schnell einschlafen bestand.
Yogi und Severin sahen sich an und wussten, dass die Zeit drängte. Ohne ein Wort zu sprechen liefen die beiden in Richtung Näherinnengilde los.

***
00.41 Uhr "Näherinnengilde"


Schon nach kurzer Zeit kamen der Gefreite und der Informant bei der Gilde an. Severin war total außer Puste und humpelte hinter Yogi her. Ganz verdutzt sahen beide vollkommen ohne Atem aufs Eingangstor, wo ein kleiner rosaroter Zettel angebracht wurde. Darauf stand in feinster Schrift:

"Wir haben Qualitätsprüfungsfeier im Cafe Boucherie.
Dort sind wir für eventuelle Aufträge sind wir dort zu erreichen"

Mit erotischen Grüßen
Frau Palm


Yogi Schulterbreit zuckte mit den Schultern und lief weiter, plötzlich blieb er mit einem Mal stehen und sah sich um. Er selbst hatte keine Ahnung wo sich dieses Cafe befand, also musste er sich auf Severin verlassen. Severin stand noch bei der Nachricht und musterte sie, er schien auf einmal einen Geistesblitz zu haben und rannte los. Mit fast schon qualmenden Schuhen zog er am Gefreiten vorbei und holte noch einen beachtlichen Vorsprung heraus, bevor ihn Yogi einholte. Nebeneinander liefen die zwei in Richtung Sirupminenstraße.
"Was ist los? Woher nehmen Sie denn plötzlich die Energie?" fragte der Wächter, der kaum außer Atem war.
Severin war schon etwas erschöpft, denn diese Art von Bewegung war er nicht gewohnt. (Besser gesagt, war das einzige was in diese Richtung zu seinen Spezialitäten gehörte, die Hand für Geld ausstrecken) Schnaufend antwortete er: "Du wirst es zwar nicht wissen, aber eine *hust* gute Freundin arbeitet als Näherin in diesem Cafe und ich habe ein Auge auf sie, wenn es möglich ist. Ich bin ihr, man könnte sagen *schnauf* verpflichtet. Du verstehst? Wir sind eben Freunde."
Sie schlitterten um eine Ecke und näherten sich dem Cafe.
Der Gefreite war etwas verwirrt und legte seine Stirn in Falten als er fragte: "Sie haben Freunde?"

***
01.04 Uhr "Cafe Boucherie"


Frau Palm saß mitten unter dem engsten Kreis der Näherinnengilde und diskutierte über die neu entwickelte Gezieferbetriebene Nähermaschine und deren Einsatz im alltäglichen Gewerbe. Renee va Plüh, der Besitzer des Cafes, stand hinter der Theke und hatte mit den vielen Gästen die durch das vielfältige Angebot angelockt wurden alle Hände voll zu tun. Auch Lisa Tunichtgut, Nione Grünsiegel und Herr Spatz, die Angestellten in dem Gebäude, waren in ihre Arbeit durchaus "vertieft". Einzig und allein Belynda Kant war nicht zu sehen, als Severin und Gefreiter Schulterbreit in das Geschäft stürmten und sofort im Zentrum der Aufmerksamkeit standen. Sie sahen sich um und schon verließ Renee seine Theke und baute sich vor Yogi auf.
"Nicht schon wieder einer aus der Wache, erst letzte Woche wollten einige von euch meinen Laden schließen und das nur weil sich ein gewisser jemand", bei diesen Worten schielte er zu Severin, der sich etwas zu auffällig unauffällig benahm, "glaubte das die Lizenzen meinen Mädchen das Nähen in meinem Geschäft nicht genehmigen würde. Was gibt es denn jetzt? Wieder falscher Alarm oder wie kann ich helfen? Natürlich nur, wenn sie außer Dienst sind versteht sich."
Yogi seufzte kurz, wie er es immer tat kurz bevor er zu einer Erklärung ansetzte. Doch dazu kam er gar nicht mehr, denn die Tür zum Näherinnenzimmer flog auf und fünf Jugendliche in schwarzen Mänteln stolzierten heraus. Hinter ihnen erkannten die beiden Belynda bewusstlos auf dem Bett liegen. Die Jungen wirkten zufrieden und wollten gerade die Tür nach draußen nehmen, als einer von ihnen den Wächter erblickte und die anderen darauf hinwies. Mit einem Mal nahmen sie die Beine in die Hand und flüchteten so schnell sie konnten aus dem Lokal.
"Ich kümmere mich um die Leute hier und du schnappst dir die Kerle", schrie Severin und wandte sich zu Renee der verdutzt drein sah, während sich der VEKTOR in Ausbildung an die Fersen der Fast-Assassinen heftete.
Severin wies den Besitzer an alle Leute hier rauszuschaffen, was er auch mit großer Professionalität schaffte: "Raus hier oder wir werden alle sterben!!!"
Der Informant musste hart gegen die Menschenmassen ankämpfen als er sich dem Näherinnenzimmer nähern wollte. Als er dort ankam war der Raum schon leer nur Belynda lag noch auf dem Bett und bewegte sich nicht. Der Informant rüttelte sie und langsam öffnete sie die Augen.
"Was ist passiert? Es kamen diese Männer und wollten bedient werden. Was ist los mit dir?" säuselte sie, als ob sie einfach so wieder im Geschäft wäre. Severins Kopf zuckte einige Male und beruhigte sich wieder.

" Liebe heißt schenken und heißt geben, und sei es auch das eigene Leben.
Liebe heiß ohne viel zu fragen, für einander jedes Kreuz zu tragen
Liebe heißt verstehen und verzeihen und täglich neu sein Herz zu verleihen.
Dieses eine Wort auf dieser Welt, zählt mehr als Reichtum und als Geld."


Es war zwar der Informant der diese Worte sprach obwohl sie nicht wirklich seinem Gehirn entsprungen sind.
Belynda's Gesicht verzog sich in einem Moment von Freundlichkeit zu Verzweiflung: "Nicht schon wieder dieser Doktor Tschaeckel"

***
01.10 Uhr "Irgendwo auf der Straße"


Der Gefreite rannte immer schneller durch die dunklen Gassen von Ankh Morpork und machte immer mehr Meter auf die Flüchtigen gut. Er holte sie am Gedenkwürdigen Wadenkrampfplatz ein und sah sich nun 5 bewaffneten und ausgebildeten Killern gegenüber. Vielleicht hätte er sich doch vorher Gedanken über die Überwältigung der Übeltäter machen sollen. Yogi zog seine Waffe wie ein Held und ließ die Jungs nicht aus den Augen.
"Er hat ein Schwert", rief Kugelfein ängstlich und wurde noch etwas kleiner. Auch Stichfest begann zu zittern und war sich nicht sicher, ob das an der Kälte oder an etwas Anderem lag.
"Na und, was habt ihr? Gummischnuller? Ja, ich weiß Klein Jonathan, du hast einen.", war die Antwort von Capputtschino der nun auch seine Waffe zog.
Das weckte in den Anderen auch den Überlebensdrang. Sie machten es ihm gleich und bildeten einen immer enger werdenden Kreis um den Gefreiten, der sich nun an die Worte in seinem Ausbildungsbuch erinnerte: "Es gibt andere Arten Fälle zu lösen als durch blanke Gewalt und schließlich auch das Gefühl zu vermitteln, ein Vorbild zu sein, ist wohl eine der schwersten Aufgaben eines VEKTORs."
Er ließ seine Waffe sinken und seufzte kurz bevor er den Mund aufmachte um den Verbrechern auf ihre Fehler hinzuweisen: "Sagt mal, was glaubt ihr eigentlich. Denkt ihr, dass eure Eltern stolz auf euch wären? Denkt doch an eure Mütter und Väter. Sie haben euch in eine der besten Schulen in Ankh Morpork geschickt um euch zu aufrechten Assassinen der Stadt zu machen und ihr mach ihnen eine Schande mit dem was ihr tut. Ihr hattet so viele Möglichkeiten offen, ihr konntet alles erreichen. Aber ihr macht solch einen Blödsinn und wendet euch gegen die Gilde, gegen das Recht und gegen die ganze Stadt. Ihr habt eure Lehrer in der Gilde mit Schande bedeckt und euren gesamten Berufsstand in Verruf gebracht. Ihr habt Unschuldige ermordet und Lord Witwenmacher wird nicht begeistert sein, das einige seiner wahrscheinlich besten Schüler ihm solchen Ärger machen. Und denkt doch mal an eure Verwandten und Freunde, an Leute die zu euch aufsahen, glaubt ihr wirklich, dass sie jetzt noch gut auf euch zu sprechen sind?"
Der VEKTOR in Ausbildung wusste zwar nicht woher dieser Vortrag kam, aber er schien zu wirken, denn vier der fünf Jugendlichen ließen ihre Waffen und sich selbst fallen und sahen ihrer Schuld in die Augen. Nur Capputischino stand noch immer da und warf seinen Kollegen verächtliche Blicke zu.
"Vielleicht hast du sie klein gekriegt, aber mich bekommst du nicht lebend. Vorher sterbe ich bevor ich mich ergebe", rief der junge Assassine dem Wächter zu, der nun kampfbereit vor ihm stand.
"Wenn du nicht auf diesen netten Wächter hören willst, dann hör zumindest auf mich.", sagte eine für Capputischino vertraut klinkende Stimme ruhig aus einem dunklen Eck. Lord Witwenmacher persönlich trat aus dem Schatten und ging gelassen auf die beiden zu.
Der junge Assassine war verwirrt und fragte: "Aber ich dachte, Sie würden das gut heißen. Ich sah doch die Abschrift auf ihren Schreibtisch über die Gildenkriege und so. Warum sollten sie sonst dieses Buch lesen?"
"Nun, hierbei handelt es sich um ein Theaterstück, das die jüngeren Klassen aufführen wollen, sie gaben es mir um es mir anzusehen. Nichts weiter. Keine uralte Tradition oder ähnliches." Capputischino ließ den Kopf hängen und Yogi steckte seine Waffe wieder ein, während der Gildenvorstand weiter sprach: "Aber keine Angst mein Junge, ich bin nicht nachtragend. Dieser Fehler hätte jedem passieren können. Darf ich dir einen Keks anbieten?"

***
Am nächst Morgen "Cim Bürstenkinn's Büro"


"Nun, ich würde sagen, damit ist deine Ausbildung abgeschlossen. Wir haben hier einen Bericht von Hauptmann MeckDwarf, der besagt dass deine Zusammenarbeit mit Bürgern gut funktioniert hat und ich meine deine Taten sprechen ja für sich. Wie hast du es bloß geschafft, diese Kerle so klein zu kriegen?", begann Cim und blätterte in einem recht dünnen Akt auf seinem Tisch. Der Gefreite saß ihm gegenüber und wirkte wie fast immer wenn er mit Vorgesetzten sprach etwas unsicher.
"Ich habe ihnen meinen Bericht schon heute Nacht auf dem Schreibtisch gelegt. Da steht alles drin was von Interesse ist. Aber, Sir, wissen sie was noch in der Boucherie geschehen ist? Herr Siebenstreich blieb dort zurück um die schlimmsten Sachen zu verhindern.", fragte der Wächter voller Neugier.
Cim zögerte etwas, bevor er seine Antwort gab: "Ach, eigentlich ist nichts geschehen. Die gebastelte Bombe wurde weggebracht. Nur Severin und Belynda verbrachten noch einige Stunden im Zimmer um, wie sie sagten, nach weiteren Problemen zu suchen. Wenn du verstehst?"
Yogi gab keine Antwort, aber er dachte, dass das genau die Kragenweite des Informanten war. Nach dem Gespräch mit seinen Vorgesetzen zog sich der Gefreite zurück um seine Gedanken zu ordnen.
Konnte es wirklich wahr sein, was Cim gesagt hat? Sollte es nur einen Typ VEKTOR geben und muss man als solcher "geboren" sein? Der Wächter war sich da nicht so sicher, ein Talent braucht man wohl, aber man muss sich auch als VEKTOR weiter entwickeln und aus Fehlern lernen. Auch ein VEKTOR macht Fehler, aber er sollte es nicht mutwillig tun, denn es gibt keine perfekten Menschen, sondern nur perfekte Absichten.

[1] Also gut es waren nur drei Gedanken

Ausbildungsmission.



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Feedback:

Von Yogi Schulterbreit

07.08.2005 22:14

[center:bab061b1a7]Liebe Leute groß und klein,
schreibt bitte hier Kritik hinein.

Was schlecht war würd ich gerne wissen,
doch auch das Gute will ich nicht missen.

Ich nehme es hin und höre euch gut zu,
und wenn gewünscht gebe ich nachher auch ruh...[/center:bab061b1a7]

Von Cim Bürstenkinn

07.08.2005 23:35

nun, nun. sehen wir mal davon ab, dass Du für Deine Ausbildungssingle ungefähr so lange gebraucht hast wie J.R.R. Tolkien für den LOTR inclusive Vorgeschichte. :-P

Ich fand die Mission amüsant zu lesen, und Du hast sehr hübsch Erfahrungen und Vorfälle aus Grund eingebaut. So soll es sein ;)

Der Fall selbst war natürlich ein wenig schräg, genauso wie Deine Betrachtungen zwischendurch eher dem Konsum diverser Kräuter zuzschreiben sein dürfte, als knallharter Logik.
Aber auch das ist ein weg zu einer guten Single :-D

Was mir nicht gefallen hat, war die Positionierung von Severin. Er war zu dominant. Mir ist schon klar, welche Rolle er für Dich spielt, aber achte vielleicht darauf, dass Yogi und Severin gleich viel Luft bekommen.

Ich weiß, dass Deine nächste Single wahrscheinlich erst online kommt, wenn ich in Pension bin, und mir das Ding von einem Zivildiener vorlesen lassen muss, aber freuen tue ich mich allemal darauf.

liebe grüße,

Cim

Von Magane

08.08.2005 08:27

Na soooo lange hat er ja nun auch nicht gebraucht, is ja auch verständlich, dass das Yogili wenig Zeit hatte.

Kritik und so hab ich leider keine... bin mir nimmer mehr sicher ob ich sie überhaupt gelesen hab (im Fieber tu ich so einiges an das ich mich nicht erinnere).

Von Ophelia Ziegenberger

11.08.2005 23:17

Also... da es schon etwas länger her ist, ich die Geschichte zwar gelesen und auch gewertet hatte, mir aber aus Zeitgründen keine Notizen mehr dazu gemacht hatte, nur ganz grob: die Idee der mißverstandenen Traditionsverbundenheit einiger verschrobener Gildenschüler fand ich sehr gut und vor allem noch ausbaufähig. Die Beschreibung der jugendlichen Täter erinnerte mich doch etwas zu stark an Pratchetts Vorgabe durch den Reigen der Drachenbeschwörer in "Guards! Guards!", als dass ich sie als eigenständige Idee ansehen konnte. Was war noch?... Ich stimme Cim darin zu, dass Du deine Hauptfigur im Gegensatz zu Severin Siebenstreich zu schwach gezeichnet hast. Das ist auf jeden Fall ein Punkt für Verbesserungen beim nächsten Mal.

Von Rib

12.08.2005 20:26

Hi, ich versuch hier auch mal mein Glück.
Ich persönlich hab niedriger gewertet.
Den Fall fand ich nicht so berauschend, denn im Grunde passiert die echte Ermittlungsarbeit nicht während der Geschichte.
[quote:c024f489f6]"Wir haben erfahren, dass einige Schüler der Assassinengilde..."[/quote:c024f489f6] (22.65)
bzw. Witwenmacher, der, wenn man es genau nimmt, die Hintergründe aufdeckt.

Daneben, aber das ist nicht generell Konsens in der Wache, halte ich es zwingend erforderlich, das in einer Ausbildungssingle die Ausbildung thematisiert wird. Besonders, wenn man wie du, die ganze Ausbildungszeit beschreibt. Fälle kann man immer lösen, die Chance, was über die stattfindene Ausbildung zu schreiben, ist nun vorbei.

Ansonsten mag ich deinen Stil und deine Kreativität. Ich würde dir allerdings raten, mal zu überprüfen, ob da, wo ein Komma bei dir steht, nicht ein Punkt hingehören könnte, denn manchmal, wenn man es liest, wirken Sätze, so wie dieser, dadurch kompliziert. :-)
(Wo bei es Schlimmere als dich gibt. Aber kürzere Sätze erhöhen den Lesefluß.)

Von Cim Bürstenkinn

13.08.2005 09:35

Also das mit der Geschichte sehe ich ebenso, aber den Metapunkt "Ausbildung thematisieren" hätte ich ganz und gar nicht so gesehen.
Es gehört nicht wirklich hier her, weil es eine allgemeine Diskussion ist, aber Yogis Single beschrieb definitiv ein Stück seines Ausbildungsweges und wurde deshalb auch als AS akzeptiert. Das er nicht geschrieben hat "Mein Gott, was bin ich heute wieder ausgebildet worden", fehlt meiner Meinung nach nicht.

lg, cim

Von Yogi Schulterbreit

13.08.2005 11:16

Ich danke euch alle für eure offerne Meinung und werde mich bei der nächsten Single Bemühen eure Vorschläge einfließen zu lassen...

LG Yogi

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