Die Toiletten Muffia

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von Gefreiter Timotheus Trobar (DOG)
Online seit 07. 07. 2005
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Timotheus bekommt endlich Gelegenheit sich als Moloss zu beweisen. Und alles fängt mit einem einfachen Toiletten Besuch an.

Dafür vergebene Note: 10

Eine kleine Kneipe in Schatten Ankh-Morporks. Aus einem Hinterzimmer hörte man lautes Rufen und würden die Besucher genauer hin hören, dann könnten sie verstehen, worum es ging. Aber sie hörten nicht genauer hin, denn es galt allgemein als ungesund bei solchen Streitereien genauer hinzuhören.

Lamont Pofahl war überrascht gewesen, als er sich plötzlich mit einem Zwei-Meter-Troll konfrontiert sah, der ihn, mit einem Teller in der Hand, dazu aufforderte zu bezahlen.
"Ihr müsst zahlen. Ihr Toi... toi... Klo benutzt, dann ihr zahlen müsst."
"Ich bin hier Stammgast, ich musste noch nie etwas bezahlen. Außerdem kann man das hier wirklich nicht als Toilette bezeichnen. Das ist ja bloß ein Loch im Boden."
"Ihr bezahlen müsst. Ab nun hier herrschen ein anderer Wind. Wer nicht zahlen, der muss fühlen", bei diesen Worten ließ der Troll seine Knöchel bedrohlich knacken.
Lamont schluckte schwer und fischte mit seinen Fingern nach dem Beutel in dem er sein Geld aufbewahrte. Vorsichtig legte er einen Ankh-Morpork Dollar auf den Teller und drückte sich aus der Tür, bevor der Troll noch mehr verlangen konnte.

***


Timotheus machte sich auf den Weg vom Boucherie zurück nach Hause, als ihn ein Drücken in der Bauchgegend darauf aufmerksam machte, dass er seit heute morgen keine Toilette mehr von innen gesehen hatte.
Er sah sich um und fand schnell wonach er gesucht hatte, eine Kneipe die, wie er hoffte, eine Toilette hatte.
Schnell betrat er die Kneipe und lief sofort durch zu der Tür, die mit einem Schild gekennzeichnet war, auf dem "Toiläte" stand.
Als er fertig war verließ er die enge Kabine und wollte grad wider in den Schankraum gehen, als ihn eine große Hand an der Schulter packte.
"Habt ihr nicht etwas vergessen mein Herr?"
Timotheus drehte sich um und sah einen Mann hinter sich, der mindestens einen Kopf größer und doppelt so breit war wie er. In der Hand hielt er einen kleinen Porzellanteller.
"Nein, ich denke nicht", antwortete Timotheus.
"Wie wäre es mit einer kleinen Spende für die Benutzung dieses reizenden Klos?"
"Nein, tut mir leid, dafür habe ich nun wirklich kein Geld über."
"Wirklich nicht?", fragte ihn der Mann und verstärkte den Griff um Timotheus Schulter, welche langsam zu schmerzen begann.
"Wollen sie mir etwa drohen?"
"Nein, wo denken sie hin? Ich möchte sie nur warnen, dass sie sich keinen Gefallen tun würden, wenn sie nicht bezahlen."
"Egal, was sie mir drohen, ich werde ihnen für die Benutzung des Dreckslochs da vorne kein Geld geben."
"Sie haben es ja nicht anders gewollt", bei diesen Worten holte der Mann mit der anderen hand, in der sich immer noch der Teller befand aus.
Aber Timotheus Bein war schneller. Es traf den Koloss direkt zwischen die Beine und kurz darauf traf der Ellbogen des Wächters auch noch die Brust des Mannes. Das war zuviel, er kippte einfach um und blieb liegen, bis Timotheus gegangen war.

Auf dem nach Hause Weg fragte sich Timotheus, was dass denn für ein komischer Kerl gewesen sein mag und wieso man plötzlich Geld für die Benutzung eines Loches verlangte, dass so erbärmlich stank, dass einem ein alter Zombie wie der reinste Wohlgeruch vorkam.
Zwar wurde in Ankh-Morpork für so ziemlich alles Geld verlangt, aber diese Sache war bisher immer kostenlos gewesen. Wer sich den gefahren des Erstickungstodes freiwillig aussetzte musste nicht auch noch dafür zahlen.

***


Es wurde Tag in der Zwillingsstadt, zwar war es noch recht dunkel, aber dies konnte auch einfach nur an den Ausdünstungen Ankh-Morporks liegen.
Timotheus lag auf seinem Bett, neben ihm auf dem Boden lagen mehrere Bücher, größtenteils über die Muffia und das organisierte Verbrechen, und versuchte hartnäckig seinen Weckdämon zu ignorieren. Ein schier unmögliches Unterfangen, denn der Dämon hatte eine so penetrante und nervige Stimme, dass er auch eine Schlange im tiefsten Winterschlaf geweckt hätte.
Nach zehn Minuten dauernder Malträtierung der Ohren wurde es Timotheus zu viel und er gab nach.
Müde schlurfte er in die Küche, in welcher schon seine Mutter und seine beiden Schwestern auf ihn warteten.
Nach einer kleinen Tasse klatschianischen Kaffees war er wenigstens schon so wach, dass er der Unterhaltung am Küchentisch folgen konnte.
Sie drehte sich um einen Artikel der Times, welcher um irgendeine Bande ging, die irgendwelche Kneipen Besucher ausnahm und erpresste.
Nachdem er gegessen, sich frisch gemacht und angezogen hatte machte er sich auf den Weg ins Boucherie.
Im Erdgeschoss schien nicht viel los zu sein. Ein verspäteter "Gast" kam gerade aus einem der Zimmer, aber ansonsten war niemand zu sehen.
Timotheus folgte dem diskreten Schild mit der Aufschrift D.O.G. ins erste Stockwerk, vorbei an den Zimmern der Abteilungsleiter und betrat sein Büro, das Lager.
Als er das erste Mal den Raum betreten hatte war er bis unter die Decke mit Regalen voll gestellt gewesen. In die Mitte hatte man einen Schreibtisch und ein Bett geschoben. Die beiden Fenster waren zum größten Teil mit Kisten abgedeckt gewesen, weswegen kaum Licht in das Zimmer gefallen war.
Nachdem er etwa eine Woche damit verbracht hatte nach seinem Dienst das Lager auf- und umzuräumen sah es jetzt schon fast wie ein normales Büro aus. Die Fenster hatten sich als größer als gedacht erwiesen und spendeten genügend Licht um die orange Farbe der Wände wieder zum strahlen zu bringen. Alle Kisten waren zusammengeräumt worden, wodurch etwa 90% des verbrauchten Platzes wegfiel, und standen ordentlich gestapelt in einer Ecke des Raumes. Die Regale mit den Asservaten und ähnlichen Dingen standen an einer Wand. An die anderen Wände hatte Timotheus einen Teil seiner heimischen Waffensammlung gehängt und im hinteren Teil des Zimmers stand eine Trainingspuppe neben seinem ordentlich bezogenen Bett. Er fragte sich noch immer, wozu er hier ein Bett brauchte, aber es würde schon seine Richtigkeit haben.
Er hatte sich gerade gesetzt, um ein weiteres Mal die fünfhundertsiebenundsechzig geheimen Zeichen der achatischen Kartelle durchzugehen, als es an der Tür klopfte und Robin Picardo, der Abteilungsleiter der DOG Das Büro betrat und verwundert stockte.
"Ich wusste gar nicht, dass das Lager so hell war."
"War ja auch alles verschmutzt hier, Sör", antwortete Timotheus.
"Naja, ist ja auch egal. Wenn du bitte gleich in mein Büro kommen könntest? Es kann sein, dass ich eine Mission für dich habe", dann drehte sich der Abteilungsleiter um und schloss die Tür hinter sich.
Timotheus stand auf, steckte sich das kleine Büchlein organisierte Kriminalität - was ist das in die Hosentasche und machte sich auf den weg zum Büro des Abteilungsleiters.
An der Tür hielt er und klopfte.
"Herein!"
Timotheus öffnete die Tür und salutierte, als er niemanden hinter dem Schreibtisch erblickte blickte er sich verwirrt um. Robin Picardo stand an ein Fenster gelehnt und starrte hinaus auf die Straße vor dem Boucherie.
Plötzlich drehte er sich ruckartig um.
"Ah, Gefreiter Timotheus schön, dass du so schnell gekommen bist. Ich denke, dass es dort draußen einen Fall für dich gibt", er setzte sich an den Schreibtisch und schob Timotheus eine aufgeschlagene Ausgabe der Times hin.
Timotheus sah sich die aufgeschlagene Seite genauer an. Dominiert wurde sie von einem Bericht über die angebliche Liebschaft einer Adligen mit einem armen Schuster.
"Ich soll etwas über diese Lady und den Schuster raus finden?", fragte Timotheus verwirrt.
"Nein, der Artikel darunter."
Timotheus schaute genauer hin und bemerkte einen kleinen Artikel, der sich neben der riesigen Schlagzeile verlor.

Die Toiletten Muffia
wie Kneipenbesucher abgezockt werden
Seit neuestem scheint es in Ankh-Morporks Gaststätten mehr Personal zu geben. Fast überall, wo man hinkommt findet man vor den Toiletten eine Person mit einem Teller sitzen. Hat man sein Geschäft erledigt fordert sie einen auf, eine "kleine" Spende zu leisten. Wer sich weigert wird auf brutale Art und Weise zum zahlen gebracht.
Wer sind diese Leute, für wen arbeiten sie und was wird die Wache dagegen unternehmen?
Fragen, die sich immer mehr Toilettenbenutzer stellen.


"Ich denke, dass du dies mal untersuchen solltest. Wenn es wirklich stimmt, was diese Schmierfinken da schreiben, dann müssen wir etwas dagegen unternehmen. Wir können nicht zulassen, dass man die Bürger Ankh-Morporks am sch... Daran hindert ihr Geschäft zu erledigen."
"Ich werde mich schlau machen, aber ich denke, dass ich schon jetzt diese Vorfälle bestätigen kann", antwortete der Moloss.
"Wie du kannst sie schon jetzt bestätigen?"
"Ich habe gestern selber solche Erfahrungen gemacht, Sör. Allerdings hat dieser Muffiosi jetzt wahrscheinlich ziemliche Schmerzen beim hinsetzen."
"Nun gut, dann will ich, dass du weitere Nachforschungen anstellst. Wo sind sie überall, wer steckt dahinter, wo wird das Geld hingebracht? All dies müssen wir wissen, damit wir was gegen sie unternehmen können."
"Ich werde mich darum kümmern, Sör", antwortete Timotheus und salutierte.
Als er fast aus der Tür war fiel Robin noch etwas ein.
"Und am besten in Zivil", er deutete auf die mausgraue Uniform, "sonst fliehen uns die Verbrecher hinterher noch weg."
Zehn Minuten später verließ ein Mann das Boucherie. Er trug eine schwarze Hose, ein T-Shirt der Musik-mit-Steinen-drin Band eiserne Jungfrauen und einen langen Mantel. Unter diesem Mantel verbargen sich ein Dolch, ein Kurzschwert und ein geknebelter Diktierdämon [1].

***


"Wer hat das geschrieben? Welcher Schmierfink hat diesen Dreck aufgeschrieben. Ich will, dass ihr ihm alle Finger brecht, damit er nie wieder so etwas schreiben kann."
"Geht klar, Boss. Wir brechen ihm alle Finger, Boss. Aber, Boss, meint ihr wirklich, die Wache würde sich damit befassen?"
"Ach was. Die haben besseres zu tun, als irgendwelche Wächter zum Toiletten inspizieren abzuordnen. Und jetzt an die Arbeit ihr faulen Säcke. Ich habe euch einen Auftrag gegeben."

***


Timotheus betrat eine kleine Kneipe irgendwo in den Schatten. Keiner der wenigen Gäste schaute auf, sie waren alle zu sehr damit beschäftigt ihre Probleme im Alkohol zu ertränken.
Timotheus ging zum Tresen und bestellte sich ein Wasser.
Der Wirt schaute zwar etwas komisch, füllte ihm dann aber das bestellte Wasser in eines der Gläser und stellte es vor Timotheus hin.
"Darfs vielleicht noch etwas sein? Etwas Tee oder ein paar Plätzchen?"
Timotheus schüttelte den Kopf und nahm das Glas in die Hand. Zu seinem Erstaunen war es relativ sauber und auch das Wasser war immerhin durchsichtig genug, um bis zum Boden des Glases blicken zu können.
Nachdem er zwei Gläser Wasser getrunken hatte begann Timotheus seine Blase zu spüren.
"Wo ist denn die Toilette, Wirt?", erkundigte er sich.
Der Wirt deutete auf ein Schild.
Timotheus folgte dem Schild und betrat die Toilette.
Als er fertig war verließ er die Toilette wieder und traf auf die erwartete Gestalt mit dem Teller. Er schaltete unauffällig den Diktierdämonen ein und begab sich zur Tür. Bevor er diese erreicht hatte versperrte ihm der Mann den Weg.
"Wollt ihr nicht vielleicht etwas für diese Toilette geben?", der Mann hielt ihm den Teller hin.
"Nein, will ich nicht.", antwortete Timotheus.
"Dann halt anders. Ihr müsst für die Benutzung der Toilette bezahlen."
"Das hab ich schon beim Wirt getan", log Timotheus.
"Ja, vielleicht, aber ihr müsst noch einmal bei mir bezahlen."
"Wieso denn noch mal, für wen ist denn dieses Geld?"
"Dieses Geld ist dafür, dass du hier wieder unbeschädigt raus kommst. Und du solltest dich besser etwas beeilen. Esteban mag es gar nicht, wenn man nicht spurt. Und wenn es zu wenig Geld gibt, müssen die Leute halt mehr zahlen. Und du bist heute der erste, der zahlen darf", sprach der Mann und grinste ihn mit dem ekligsten Lächeln an, dass Timotheus jemals gesehen hatte.
Der Mundgeruch trieb ihm Tränen in die Augen und er bemerkte erst jetzt die angebissene Zwiebel, die der Mann in der anderen Hand hielt.
"Und was ist, wenn ich mich weigere?", fragte Timotheus und versuchte dabei nicht einzuatmen.
"Dann würde es mir sehr Leid tun um dich", antwortete der Mann.
"Also gut, hier hast du einen Dollar, aber lass mich jetzt in Ruhe", mit diesen Worten holte Timotheus einen Dollar hervor und legte ihn auf den Teller des Mannes, dann drückte er sich schnell durch die Tür.
Wieder an der Theke, bestellte er einen Knieweich. Noch immer hatte er den ekligen Geruch in der Nase und als der Knieweich da war, hielt er seine Nase über das Glas.
Die Dämpfe ätzten die Nasenschleimhäute weg und schon bald roch er gar nichts mehr.
"Schon besser", dachte er sich und trank den Knieweich schnell aus.
Dann zog er sich in eine Ecke zurück und wartete.
Nach etwa drei Stunden, als die Glocken der Gilden gerade zum 12 Uhr-Läuten ansetzten öffnete sich die Tür zu den Toiletten und der Mann verließ die Kneipe mit einem Beutel, der verdächtig nach Gold klirrte. Timotheus legte dem Wirt das Geld auf den Tisch und verließ ebenfalls die Kneipe.
Auf der Straße sah er sich um, dort hinten war der Mann, er folgte ihm langsam, immer darauf bedacht ihn nicht aus den Augen zu lassen, aber auch nicht zu nahe zu kommen.
Der Mann schien allerdings nichts zu merken und so folgte Timotheus ihm bis zu einem Haus in der Zehntes-Ei-Straße. Dort verschwand der Mann und tauchte 10 Minuten später, ohne Geldbeutel, wieder auf.
Timotheus hatte genug gesehen, er machte sich auf dem Weg zurück zum Boucherie.

***


"Gerade war Laron da, er hat heute bisher nur 3 Leute ausgenommen. Das ist alles die Schuld dieses Schreiberlings. Habt ihr ihm endlich die Finger gebrochen?"
"Wir haben ihn nicht finden können. Bei der Times wollte man uns keine Auskunft geben, wer den Artikel geschrieben hat. Sie meinten, es sei eine anonü... anoni... namenslose Einsendung gewesen."
"Ihr Dumpfbacken, wieso habt ihr nicht etwas gedroht, Mobiliar zerstört und so weiter?"
"Haben wir ja, aber sie meinten, das würden sie kennen und sie hätten eine gute Fähr-sicher-ung, oder so."
"Bringt mir alle Mitarbeiter her. Wir müssen eine Versammlung abhalten, dass kann so nicht weitergehen."

***


Timotheus klopfte an die Tür zum Büro des Abteilungsleiters.
"Herein!"
Er öffnete die Tür und salutierte.
"Sör, ich bin wieder da."
"Schon? Und, was hast du herausgefunden?"
"Nun, es scheint so, dass dies alles von einem gewissen Esteban geleitet wird und das Hauptquartier ist wahrscheinlich in der Zehntes-Ei-Straße 15."
"Danke, du kannst nun gehen, ich werde einen Terrier abkommandieren, um das haus beschatten zu lassen. Außerdem sollten wir FROG informieren."
"Alles klar, Sör", Timotheus salutierte und drehte sich um.
"Und denk dran wieder die Uniform anzuziehen", erinnerte ihn der Abteilungsleiter, der von Sillybos Vortrag bei den Rekruten gehört hatte.
Timotheus salutierte erneut und begab sich zu seinem Büro.
Er zog sich seine Uniform an und setzte sich hinter seinen Schreibtisch.
Was kam jetzt? Er erinnerte sich, nach einem Einsatz sollte man immer einen bericht schreiben. Und wenn er schon dabei war, konnte er gleich anfangen an den Infoblättern über die Muffia zu arbeiten, welche er noch fertig stellen musste.
So fing er an zu schreiben.

***


Neflie war unglücklich über seinen Auftrag, er sollte irgendwelche kleinen Verbrecher beschatten, die irgendwas mit Toiletten, man stelle es sich vor, zu tun hatten. Das war nicht die Art von Aufgaben, die er sich vorgestellt hatte.
Im Moment schien es so, als ob eine Versammlung oder so anstünde. Andauernd kamen Leute zu dem Haus.
Pflichtbewusst schickte er eine Taube los, um dem Abteilungsleiter Bescheid zu sagen und hoffentlich bald von dieser unwürdigen Aufgabe befreit zu werden.

***


Robin Picardo schaute gerade aus dem Fenster, als eine Taube direkt auf ihn zu steuerte. Er erkannte sofort das Tier, welches er Neflie mitgegeben hatte.
Schnell öffnete er das Fenster und nahm die Kapsel vom Bein der Taube.
Als er fertig gelesen hatte schrieb er schnell einige Zeilen auf einen Zettel und schob ihn in die Kapsel. Dann ging er mit der Taube zur TK-Anlage und richtete sie auf den Pseudopolisplatz aus.
Die Taube schoss mit hoher Geschwindigkeit leicht verwirrt aus der Anlage heraus und wäre um ein Haar gegen die Wände des Wachhauses geflogen, wenn Rogi Feinstich sie nicht vorher abgefangen.
"Immer diefe DOG. Die macht unf noch alle Tauben kaputt."
Dann sah sie die Kapsel, sie war an Araghast Breguyar adressiert und so brachte Rogi die Taube in das Büro des Abteilungsleiters.
"So so", sagte dieser, nachdem er den Zettel von Robin Picardo gelesen hatte, "Die DOG braucht also ein Eingreiftiehm. Wer ist zurzeit anwesend Korporal?"
"Fidney, Valdimir, Igor, Halbtag, Übrigenf und natürlich ich."
"Zwei leichte Armbrustschützen, einen Knallpulverexperten, einen Triffinsziel in Ausbildung und einen GiGa in Ausbildung, außerdem noch eine Sanitäterin und Kommunikationsexpertin. Ich denke, dass sollte reichen. Würdest du sie bitte alle in mein Büro bestellen?"
"Jawohl, För", Rogi salutierte und verschwand.
Wenig später drängten sich die sechs FROG's im Zimmer ihres Abteilungsleiters.
"Die DOG hat ein Eingreiftiehm erbeten, um eine Versammlung der Muffia zu stürmen. Da ihr im Moment die einzigen im Wachhaus seid, werdet ihr das übernehmen. Das Einsatzziel befindet sich in der Zehntes-Ei-Straße 15. Es sollen sich mehrere gewaltbereite Personen in dem Gebäude befinde, darunter ein mindestens Troll. Viel Glück", damit verabschiedete er die FROG's.
Als alle aus dem Zimmer waren schrieb Araghast Robin eine Antwort und schickte wider die Taube los, welche es sich auf dem Schreibtisch des Abteilungsleiters gemütlich gemacht hatte.

***


Neflie staunte nicht schlecht, als plötzlich ein Eselskarren mit irrer Geschwindigkeit um die Ecke gerast kam. Auf dem Karren befanden sich sechs FROG's in voller Montur. Aus der anderen Richtung kamen auch noch Gestalten angerannt, welche Neflie aufgrund ihrer mausgrauen Uniform als DOG's erkannte.
"Na, scheint ja doch noch was zu werden", freute sich der Gnom.
Nach einer kurzen Planbesprechung war man sich über das Vorgehen einig.
Die FROG's positionierten sich an der Tür und Igor sprengte sie auf. Dann ging alles sehr schnell. Sidney, Valdimir und Übrigens stürmten in das Gebäude und dichter Rauch begann den Blick auf das Geschehen zu vernebeln. Kurz darauf taumelten die ersten Gestalten aus dem Rauch und wurden sofort von Rogi, Igor, Halbtag, Robin und Timotheus in Empfang genommen. Nach kurzer Zeit hatten sie ungefähr 15 Gefangene, als ein Troll aus der Tür wankte. Die FROG's waren für diesen Fall gerüstet. Blitzschnell spannten sie ein Seil, über welches der Troll stolperte, als er am Boden lag wurde er mit dem Seil gefesselt.
Nach nicht einmal zehn Minuten war das Spektakel vorbei.
20 gefesselte Gestalten machten sich, bewacht von neun Wächtern, auf den Weg zu den Zellen.
Einzig dem Kopf der Bande schien es irgendwie gelungen zu sein im dichten Rauch zu entfliehen.
Als sie die Gefangenen abgeliefert hatten machten sich die drei DOG's wieder auf den Weg zum Boucherie. Timotheus war froh bei seinem ersten Fall als Moloss alles richtig gemacht zu haben, Robin war froh endlich wieder in Ruhe sein Geschäft verrichten zu können und Neflie war einfach froh, weil alle anderen es auch waren.



[1] Der Dämon musste geknebelt werden, da er ansonsten unflätige Kommentare abgeben würde und dies konnte zu ziemlichen Problemen führen, wenn man fälschlicherweise annahm, der Besitzer des Dämons hätte dies gesagt.

Kritik: ja



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Feedback:

Von Ophelia Ziegenberger

14.07.2005 20:54

Lob: Eine gute Geschichte über einen Wächter, der 'nur' seine Arbeit macht. Der den Kollegen ihre jeweiligen Aufgaben lässt und nicht alles im Alleingang löst. Die immer wieder eingestreuten Buchtitel der Lehrbücher gefielen mir sehr und haben in ihrer Lautmalerei für sich schon viel dazu beigetragen, dass ein Bild seiner Arbeit und der Athmosphäre entstand.

Kritik: In dieser Single fielen mir einige inhaltliche Fehler auf, beziehungsweise Dinge, die mir nicht so recht in den Sinn wollten. Es seien einige Beispiele genannt: Warum sollte die Wache bei dieser Art von Gildentätigkeiten eingreifen? Nur weil einige Bürger in intimen Tätigkeiten gestört wurden? So etwas dürfte die Wache noch nie ernst genommen haben! Auch reagierten die Kneipenbesitzer auf diese Abzocke so gut wie gar nicht - die Gastwirte dürften aber mit zu den hartgesottensten Kerlen dieser hartgesottenen Stadt zählen und sicherlich über Schutzkontakte oder eigene Trolle verfügen! Etc. Um es mit anderen Worten zu sagen - der Plot konnte mich nicht überzeugen.

Von Tussnelda von Grantick

14.07.2005 22:18

Hi,

ich fand das Konzept an sich nicht schlecht. Der Witz schimmerte quasi richtig durch. Aber: Ich fand das Ende arg schnell, schmeckte ein wenig sehr herbei geführt.

greats

Von Robin Picardo

15.07.2005 10:51

Hi, Schreibstil soweit in Ordnung, aber du solltest mal über das nachdenken, was in dem Thread diskuttiert wird:
http://www.stadtwache.net/wacheforum/viewtopic.php?t=1167&start=0
Das ist nur meine persönliche Meinung, aber die zählt ja, weil ich ja schließlich bewertet habe und das (zumindest bei mir) Abzüge in der B-Note gibt ;)
Think about it.
LG Robs

Von Timotheus Trobar

06.08.2005 16:42

Scheint nichts mehr zu kommen, also schreib ich mal was.

Erstmal danke für die Kritik.

@ Tussnelda:
Ja, das Ende idt etwas schnell, aber ich wollte die Geschichte noch vor meinem Urlaub fertig kriegen, weil ich sonst wieder 2 Wochen Unterbrechung gehabt hätte. Bei den nächsten Geschichten werde ich mir mehr Zeit lassen, versprochen.

@ Robin:
Ich denke nicht, dass der Charakter zu überpowert ist, aber es fehlen eindeutig noch kleine Schwächen *g*
Ich werde das ganze noch mal anhand eines Fragebogens genauer ausarbeiten und in der / den nächsten Geschichte(n) umsetzen.

@ Ophelia:
Es ist halt so, dass ich keinen zu großen Fall als ersten Fall haben wollte, deshalb die eher nichtige Sache mit der Toiletten Muffia. Die gibt es übrigens auch in Wirklichkeit und man kann damit einiges an Geld "verdienen".
Mit den hartgesottenen Wirten ist das denke ich mal Ansichtssache, aber wahrscheinlich dürften die schon was gewohnt sein, hast also Recht *g*

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