Aller Anfang ist gar nicht so leicht

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von Gefreite Breda Krulock (DOG)
Online seit 20. 03. 2005
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Die ersten Schritte als zuständiger Dobermann für die Assassinengilde müssen gut durchdacht sein. Aber wieviel ist zuviel?

Dafür vergebene Note: 12

Alles beginnt mit einem Klaps auf den Po...

Es hatte sich tatsächlich mal jemand daran gewagt, das Wort Chaos zu definieren. Leider, oder zu seinem Glück, war dieser gebildete Mann zu der Entscheidung gekommen, das man Götter nicht definieren kann, und auf Cori Celesti wurde dieser weise Entschluss mit Donnergrollen und einer Hungersnot beglückwünscht. [1]
Aber nehmen wir mal an, er hätte seinen wirren Gedanken freien Lauf gelassen und die Idee weitergesponnen, ohne auf den plötzlichen Wetterumschlag und die dezente Reduzierung der Bevölkerung zu achten. Wäre er ... hätte er tatsächlich ... ?
Die Frage die sich nun stellt ist folgende: Wäre dieser Mann in der Lage gewesen, das derzeitige Chaos in einem geschlossenen Raum, angesiedelt im zweiten Stockwerk einer renommierten Gilde, in einer Zwillingsstadt inklusive eines zähflüssigen ... nun ... Flusses, welches alles zu finden war auf einer Scheibe getragen von vier Elefanten mit einer Schildkröte darunter, die zielstrebig durch das All fliegt ... äh, Moment, wie war der Beginn des Satzes? Ach ja, nun, hätte er all dieses mit einem oder zwei Sätzen erklären können? Und hätte diese Antwort irgendwem geholfen? Fragen über Fragen, und genau die hatte Breda Krulock auch. Nur leider niemanden, der ihr diese beantworten konnte.
Sie hatte ihre GRUND Ausbildung mit Erfolg bestanden und sich dazu entschlossen, den Tschob des Gildenexperten bei DOG anzunehmen. Sie war sich anfänglich nicht sicher gewesen, ob dies die richtige Entscheidung war. Aber sobald man ihr die Assassinengilde zugeteilt hatte und ihr alle bisherigen Informationen und Akten zukommen hat lassen, verflogen alle Bedenken und sie fand -ja, tatsächlich- Spass an ihrer Arbeit.
Nach ihrer Beförderung zur Gefreiten war sie in ihr neues Heim gezogen. Es war gewöhnungsbedürftig. Es war hübsch, keinen Zweifel, aber es war auch ... grün. Oberstfeldwebel Robin Picardo hatte ihr bei der Bürozuteilung unmissverständlich klargemacht, das es sich bei der Einrichtung um Dienstmobiliar handelt und keine umkehrbaren Änderungen vorgenommen werden durften. Die junge Vampirin begriff erst nach Eintritt ihres neuen Büros, warum ihr Abteilungsleiter dabei hämisch gegrinst hatte.
Einige Tage waren seitdem verstrichen und sie hatte sich gut eingelebt. Ihr alter Schlafsarg stand in der mintgrünen Ecke des Raumes und war somit ein eindeutiger Blickfang für jeden, der ihr Zimmer betrat. Eine dünne Moosschicht bildetete sich langsam auf dem Deckel, aber sie konnte sich nicht von ihm trennen, auch wenn sie nun die Vorteile eines federweichen Bettes erkannt hatte. Sie lag nun, alle Arme und Beine von sich gestreckt auf diesem und schaute in den Spiegel, der an der Decke direkt über dem Bett angebracht war. Genauer gesagt, sah sie im Spiegel die Umrandungen ihres Körpers, die sich auf dem weichen Bett abzeichneten.
"Warum, in Ohms Namen, hängt sich jemand einen Spiegel direkt über das Bett? Fragte sie sich in Gedanken versunken.Das kann doch bei bestimmten Handlungen ... Ohhh..." Breda konnte es zwar im Spiegelbild nicht erkennen und es war auch praktisch unmöglich, aber in der Theorie errötete sie leicht. Sie setzte ihren Oberkörper auf und betrachtete das Chaos an Stapel von Blättern und Haufen von Notizen um sie herum. Beim durchforsten der Informationen hatte sie sich im ganzen Zimmer ausgebreitet und als sie letztendlich den Überblick verlor, beschloss sie sich auszuruhen. Und dann war da die Sache mit dem Spiegel....
Klopf Klopf
Etwas überrascht drehte sie ihren Kopf in die Richtung des Geräusches, sprang rasch auf und ging zur Tür. Das Öffnen verursachte keinerlei Knarren oder ähnliches und in ihrem Kopf vermerkte sie, dies zügig ändern zu lassen. Der Anklopfer, sichtlich nicht damit rechnend, das die Tür für ihn geöffnet wurde, schaute die Gefreite fragend an.
"Na das nenn ich mal Selvice," sagte die Hauptgefreite Dlei Hunrige Mäuler, und schaute über Bredas Schulter hinweg in das Zimmer, "Wie ich sehe walst du schon fleissig?"
"Ach, ich habe versucht, mich in die Gilden und speziell der Assassinengilde hineinzuarbeiten. Aber irgendwie," Breda seufzte, "Es ist ziemlich viel zu lernen. Und gerade über die Assassinen gibt es nicht allzuviele Informationen."
"Ich weiss, deshalb bist du ja jetzt hiel. Keine Solge, das wild schon. Abel nun ist es Zeit fül dich, ein bisschen Plaxisluft zu schnuppeln. Komm mit." Mit diesen Worten wand sich Dlei zum Gehen und Breda war froh über etwas Abwechslung.
Sie folgte ihrer Dobermann Kollegin in einen Übungsraum im Keller, welcher nur ein kleines Fenster, eine Truhe, einen Holztisch und einen Stuhl vorzuweisen hatte. Die angenehme Kühle und Farbarmut des Zimmer taten jedem Auge gut, so auch Bredas.
Das wäre doch ein schönes Büro. dachte sie beim Eintreten und schaute Dlei an. Diese hatte sich daran gemacht, die Truhe zu öffnen und den Inhalt zu präsentieren. Nach einer kurzen Weile lagen einige kleine Dolche, ein angelaufenes, aber immer noch als Silber anzuerkennendes Schwert und einige kleine Ampullen auf dem Tisch. Zur großen Überraschung beherbergte die Truhe auch noch eine Strohpuppe, die ihren Flecken nach zu urteilen, wohl schon einige Übungen durchgemacht hatte. Der linke Arm der Puppe wurde durch ein paar Kordeln gehalten und der Kopf der Strohperson steckte makaberer Weise auf einem Stock.
"Dies ist Bally, unsel Täschdümmie. An ihm üben wir unle Assassinenkenntnisse. Wenn du einen Fuss in die Gilde setzten willst, musst du dil übel gewisse Dinge im Klalen sein." Dlei ging nun zum Tisch und griff nach einem der Dolche und deutete auf die Ampullen. "In diesen Fläschchen befindet sich nul Falbe, aber es soll Gift dalstellen, ein bisschen Fantasie ist also schon von Nöten." Mit geübten Handgriffen öffnete Dlei einen Flakon mit grüner Farbe und zwinkerte Breda kurz zu. "Mit del Falbe kennst du dich ja nun aus, nicht wahl?" Dann tauchte sie die Spitze des Dolches in die Öffnung und ging zu Barry hinüber, der in der Mitte des Raumes stand.
"Bevol ich anfange, ein bisschen Theolie. Wie weit sind deine Kenntnisse in del Assassinengilde?"
"Nun," begann Breda, "In den Unterlagen aus dem RegGil las ich, das Assassinen nicht morden, sie inhumieren. Desweiteren sind Assassinen in der Lage, jeden beliebigen Gegenstand als Waffe zu verwenden. Deshalb darf auch ein scheinbar unbewaffneter Assassine nicht unterschätzt werden."
"Sehl gut. Du hast wilklich die Untellagen gelesen. Elstaunlich. Was weißt du übel ihle Albeitsweisen? Es ist hilfleich fül mich, das vol Beginn unselel Übung zu elfahlen."
Breda schaute zum Tisch und dann auf den Dolch in den Händen der Achaterin. Die grüne Farbe trotze stark der auf sie einwirkenden Schwerkraft und haftete nur an der Spitze der Klinge.
"Sie töten nur im Auftrag, wobei sich kein Opfer freikaufen kann. Sie unterliegen strengen Gesetzten, wie sie mit ihren Fähigkeiten umzugehen haben. Niemals darf der Tod eines Mitwesens ohne Grund herbeigeführt werden. Einer Zuwiderhandlung würde die sofortige Exekution durch die Gilde folgen. Eine Quittung ist in dreifacher Ausführung auszustellen, eine für die Gilde, eine für..."
"Ja ja," unterbrach Dlei, "das ist ja mehl die Plaxis, aber wie elfüllen sie ihren Auftlag? Sie schmeissen ja schließlich nicht mit Steinen nach ihlen 'Kunden'."
Die schwarzhaarige Vampirin lachte kurz auf. "Nein, obwohl das sehr lustig wäre ... oder wohl eher nicht."
Hungrige Mäulers Blick lies sie den Satz schnell beenden. Die Hauptgefreite wurde langsam ungeduldig, immerhin wollte sie endlich mit der Übung beginnen.
"Assassinen halten sich aus Zweikämpfen heraus und falls es doch dazu kommen sollte, vertrauen sie auf ihre Schnelligkeit und Gewandtheit. Sie tragen keine Rüstung und ihre Hauptwaffen sind solche, die hinter ihrem Gürtel Platz finden, also Dolche, Messer, Nadeln und Blasrohre. Die gebildetesten von ihnen sind ausgezeichnete Giftmischer und können somit ihre Waffen dementsprechend präparieren."
"Sehl gut. Nun, stell dil mal vol, du bist in del Gilde und jemand elteilt dil den Auftlag, einen ... sagen wil, Teetlinkel, zu inhumielen, was wüldest du tun?" Dlei hatte diese Worte mit äußerster Sorgfalt gewählt und wartete nun gespannt, ob Breda in die Falle tappen würde. Und sie tat es!
"Da wir grade drüber gesprochen haben, würde ich seinen Tee vergiften, ganz einfach."
"HA! ELWISCHT!" Ein breites Grinsen zog sich über das junge Gesicht. "Und im Anschluss wüldest du selbel inhumiert welden!"
Etwas verwirrt schaute Breda sich um. "Aber wieso, du hast doch eben selbst gesagt, dass ..."
"Ich habe nichts delgleichen gesagt. Glade in Gilden wie del del Assassinen gibt es stlenge Lichtlinien, deine eigenen Wolte. Eine diesel Legeln ist del Ehlenkodex. Du könntest ein Schlafmittel benutzten, um den Weg zum Opfel fleizumachen, abel jemanden hintelücks zu vergiften, damit kommst du nicht weit. Dein Kölpel vielleicht, abel davon bekommst du dann nicht mehl viel mit." Dleis Gesicht zeigte immernoch ein leichtes Grinsen, als sie den Dolch hob. "Und nun, schleiten wil zu Übung eins: Das Anschleichen."
Es folgten mehrere Stunden intensiven Trainings mit Barry, der sich einiges gefallen lassen musste. Dlei brachte Breda bei, wie ein Assassine seine Arbeit erledigte. Mit dem Schleichen und Verharren tat sich Breda leicht, aber als es daran ging, die arme Strohpuppe mit dem vergifteten Dolch zu attackieren, merkte sie, das es eine Menge an Erfahrung und Übung benötigte. Aber dies war ja auch erst der Beginn ihrer Ausbildung.


Die ersten Worte...

Stickige Luft umhüllte die Köpfe der Anwesenden. Laute Gesprächsfetzen drangen hier und dort an Ohren, welche nicht dazu bestimmt waren, an der Unterhaltung teilzunehmen. Aber so funktionierte es in Ankh - Morpork nunmal. Bürger, die dem Nachbarn über die kranke Schwiegermutter erzählen, wussten das immer irgend jemand zuhört. Genau darin liegt ja die Absicht. Man kann sicher sein, beim nächsten Besuch weder das Silberbesteck, noch irgendwelche anderen kostbaren Gegenstände vorzufinden. Im besten Fall ist die Schwiegermutter mit verschwunden. Die Quittungen lassen sich viel leichter handhaben ... und sie machen auch nicht so einen Lärm.
Im Eimer war Hochbetrieb und der Wirt hatte alle Hände voll zu tun, dennoch hatte er einen friedlichen und irgendwie unheimlichen Blick auf seinem Gesicht.
"Der sieht die Welt vor lauter Dollarzeichen nicht mehr." Entfuhr es Ophelia Ziegenberger, die sich mit dem Rücken zur Wand an einen Tisch gesetzt hatte. Breda gesellte sich zu ihr und nickte.
"Der freut sich so auf das Zählen heute abend, das er gar nicht mehr weiß, wo er ist. Manche Leute sind schon merkwürdig." Fuhr sie fort, während sie sich ihren Mantels entledigte. Sie hob die Hand und eine Aushilfsbedienung kam zu ihnen an den Tisch.
"Was daaf s sein?" Pure Begeisterung und Lebensfreude ging von der kleinen, runden Dame aus und die beiden Wächter bestellten ihre Getränke, ohne weiter darauf einzugehen.
Nachdem sich, die schwer als weibliches Wesen zu definierbare Person, auf den Weg zum Tresen machte, räusperte sich die RUM Wächterin und schaute Breda neugierig an.
"Und, erzähl, wie isses so im Boucherie Rouge? Laufen die Frauen da wirklich immer...SO rum?" Beim dem Wort SO machte Ophelia eine Hand bzw. Körperbewegung, die sich hier nur schlecht in Worte fassen lässt.[2] Breda lachte und schüttelte den Kopf.
"Nein nein, das ist nur so ein Gerücht. Die Damen sind alle sehr nett. Uns sie können wirklich gut nähen... also so richtig, mit Nadel und Faden. Frau Palm ist etwas streng, aber wenn man ihr aus dem Weg geht oder einfach das macht, was sie sagt, ist sie ganz in Ordnung," Sie überlegte kurz." Manche von den Damen bieten auch ihre Hilfe an, den männlichen Wächtern zwar mehr als mir und meinen Kolleginnen, aber Lieselotte zum Beispiel ist eine Meisterin des Verkleidens. Sie übt dies täglich mit ihren... nun... Gästen."
Die angehende Verdeckte Ermittlerin wartete gespannt auf weitere Worte, aber Breda wußte nichts mehr zu erzählen. Zumindest nicht übers Boucherie.
"Und wie läuft es bei dir so? Wie ist es so bei RUM? Macht es dir Spass? Sind alle nett zu dir?"
"Ich bin gerne bei RUM, auch wenn ich manchmal nicht so genau weiß, was die jetzt genau von mir wollen. Ich meine, klar haben wir Praxis- und Theorieübungen, aber... ."
"Ich weiß ganz genau, was du meinst. Mir geht es doch genauso. Seit meiner Bewerbung wurde ich fünfmal von einer Taube gebissen, zweimal hatte die Taube Durchfall, dann bin ich schon etliche Male auf irgendwelche Späße reingefallen und nebenbei wühle ich mich durch unseren gut sortierten Aktenschrank. Und bitte frag erst gar nicht, woher die grün gefärbten Kratzer herkommen!"
Die beiden Frauen grinsten sich an und bemerkten nicht, wie die Getränke gebracht wurden. Manch eine Bedienung hat die sonderbare Begabung, vollkommen unbemerkt durch einen Raum zu schleichen, ohne das auch nur ein Gast sie anspricht. Eine Art Berufskrankheit.
Das Treffen war kurz, denn auf Ophelia Ziegenberger wartete ein nettes Familientreffen Zuhause, [3]und nach einer kurzen Verabschiedung machte Breda sich auf den Weg in die Springstrasse.
Es wurde bereits dunkel, als Breda während des kurzen Fussmarsches nochmals alle Einzelheiten durch ging, die sie bisher gelernt hatte. Es fiel ihr nicht wirklich leicht, denn die gelbe Masse, die im Eimer unter dem Namen Bier läuft, haute gewaltig rein.
"Hmmmhmm ... isch musch misch konschntrieren ....!" lallte Breda leise und lehnte sich an einen Hauseingang. Hier im Dunklen würde sie keiner sehen und das war auch besser so.Es muss doch eene Möglischkeit gebn, an mähr Informatschionen zukommn
"Hmmmhmmm ... reisch disch zusammn ... hi ... selbscht die Tür fült sisch schon weisch an ... hihi ... oh, s--s-schöne Tür ... glip ... so schön weisch ...!" Mit diesen, nun, seien wir mal großzügig und nennen es Worte, kuschelte sich Breda fester an die Tür und legte ihren Kopf an. Ein leises Seufzen gefolgt von einem Räuspern drang leise an ihr Ohr.
"Hihi, jetscht spricht die Tüar schön ... hi, wenn ich das Halbtag erzähle." Sie stieß sich ab, und drehte sich schwankend zur Tür um. "Abba der wird blosch wieder sagn :BREDA, wird er sagn : BREDAAA..." Die Wächterin haute mit der Faust gegen die Tür als sie diese Worte rief, " Breda, isch habne neue Armbruscht ... hihi ... denkt imma nur ansch eine ... hi ..."
- Als kleiner Zwischenbemerkung muss ich hier mal betonen, das es Vampiren äußerst schwer fällt, betrunken zu werden. Immerhin funktioniert ihr Blutkreislaufsystem nicht mehr ganz so, wie das des Menschen. Aber es ist alles eine Frage der Ansicht und der persönlichen Einstellung! -
Die vermeintliche Tür stöhnte leise und gelegentlich konnte man auch ein Wimmern hören. Die Wächterin verstummte und schaute sich die Tür an.
"Kannscht du mal stehn bleibn und dich nicht ständisch im Kreisch drehn!" sagte sie mehr oder weniger zur Tür. Als sich diese dann bewegte und sich ein Schemen aus dem Schatten löste, erschrak Breda so sehr, das sie zwei Schritte rückwärts ging um über ihre eigenen Füsse zu stolpern. Mit einem platsch landete sie mit ihrem Allerwertesten in einer Pfütze und schaute mit weit aufgerissenen Augen zum Schemen, der nun die Umrisse einer Person annahm.
"Ich stehe still, seit geraumer Zeit, bis du mich als Schlafunterlage missbraucht hast!" Die Worte waren schrill aber klar, die gewählte Ausdrucksweise lies auf einen gut erzogenen jungen Burschen hindeuten. "Erst streichelst du mich, dann schmiegst du dich an mich, ... , wer soll denn dabei in Ruhe arbeiten können. Und zu Guter letzt schlägst du mir ins Gesicht. Als Dank dafür das ich dich nicht hab in den Dreck fallen lassen?"
Ja, leicht zornig aber zuvorkommend! notierte Breda sich geistig, als ihr der in schwarz gekleidete junge Mann aufhalf. Es dauerte einige Sekunden, ehe sich der Nebel in ihrem Kopf verzogen hatte und dann machte sie eine Feststellung, die in die Geschichte eingehen würde.
"Du bist ein Assassine!" Fanatische Begeisterung drang aus jeder einzelnen Silbe. Doch der Assassine hob die Hände vor die Brust und wich einen Schritt zurück.
"Hey hey, immer mit der Ruhe, ich habe nichts verbrochen. Nun ... noch nicht ... aber ich bin lizensiert! Du kannst mich nicht einfach so festnehmen!"
Breda wischte sich, so gut es ging, den Dreck von Ihrem Mantel und lies "ihren" Assassinen nicht aus den Augen.
"Das habe ich auch nicht vor. Und es tut mir leid, das ich dich geschlagen habe, es war nicht meine Absicht!"
"Du bist von der Wache nicht wahr?" Er musterte Breda, "Ich wußte gar nicht, das die jetzt auch schon Vampire aufnehmen!" Er fing an zu grinsen und Mistundverfluchter Weise, sah er dabei immer noch nett und höflich aus.
"Und ich dachte immer ihr Assassinen wärt intelligent und gut gekleidet!" konterte Breda, und es traf sein Ziel.
"Ich ... ich ... ich bin gut gekleidet! Das ist der beste Samt, den man in Ankh - Morpork bekommen kann!" sein Kinn fing leicht an zu zittern, als er sich seine Kleidung glattstrich, wie um sich zu vergewissern, auch wirklich den Guten Stoff am Morgen gegriffen zuhaben.
"Und die Wache nimmt Vampire auf, weil sie eine große Bereicherung sind!" erwiderte die Wächterin. Ob das wirklich stimmte, wußte sie nicht, aber das brauchte sie der Person ihr gegenüber ja nicht zu erzählen.
Um das Gespräch in eine angenehmere Richtung zulenken, stellte Breda sich vor. Der junge Mann schien sich zu beruhigen und nannte seinen Namen.
"Theodor Achsobald?" prustete Breda, merkte jedoch innerhalb von wenigen Sekunden, das Theo das wohl schon mehrfach erlebt hatte in seinem Leben , und beschloss die Sache mit etwas mehr seri ... seriüse .... säriösität ... ??? .... mit etwas mehr Ernst anzugehen.
"Entschuldige! ... Du bist also Mitglied in der Assassinen Gilde, ja? Wie bist du denn dazu gekommen? Hatte deine Mutter keine bessere Idee für eine Ausbildung? Die von der Narrengilde scheinen immer viel Spass zu haben, also warum ..."
"Der Eid sagt, wir dürfen keine Informationen an Außenstehende weitergeben. So stehts geschrieben." sagte Theodor stolz.
"Ach, ihr habt einen Eid geschworen? Steht der in einem Buch?" Zettel und Stift wurden gezückt.
Och Mist, jedesmal! dachte Achsobald, und verfluchte sein Mundwerk.
"Nein, wir haben keinen Eid geschworen der auch nirgends niedergeschrieben wurde." versuchte es der junge Assassine.
"Ah, also kein Eid. Heißt das ihr habt nur Regeln? Gut gut. Und ihr schreibt nichts nieder? Was ist mit dem Kodex? Kennt ihr den auswendig?" Der Stift flog nur so über das Papier und der Junge fing an zu schwitzen.
"Hör auf zu schreiben! Was machst du da!" Verzweifelt versuchte er, Breda den Stift zu entreißen, aber diese war, merkwürdiger weise, schneller als der Assassine.
"Du machst das noch nicht so lange, oder?" Ein leicht mitfühlender Blick begleitete diese Worte. "Ich dachte immer, ihr seid geschickt und schnell und so?"
Ihrem Gegenüber gingen die Argumente einfach nicht aus.
"Und ich dachte die Wache hätte Respekt vor uns. Ich bin noch in der Ausbildung! Was ist deine Ausrede?"
Sie zögerte. Sollte sie versuchen, ihm zu erklären, das sie in Zukunft für seine Gilde verantwortlich ist? Oder würde das ihre Arbeit nur erschweren. Sie kam zu dem Entschluss, dass die halbe Wahrheit genügt, gemixt mit einer kleinen Lüge.
"Ich bin neu hier. Und auch noch in der Ausbildung." Sie deutete auf ihr DOG Abzeichen. "Ich kümmere mich um diverse Angelegenheiten, die mit Gilden zu tun haben."
Theodor Achsobald schaute sich das Abzeichen an und wirkte verwundert.
"Es gibt eine extra Abteilung für Gilden? Diese Stadt ist der Wahnsinn!" sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. "Ich wollte nicht unhöflich sein!" fuhr er fort. "Wir Assassinen legen darauf großen Wert. Nur, ich war grade mitten in einer Observierung, als du kamst und mich gestört hast. Ich glaube, meine Zielperson ist nun verschwunden." Er schaute zu einem gegenüberliegenden Gebäude, in dem vor kurzen noch Licht brannte. "Aber das ist wohl Berufsrisiko." räumte er ein.
"Ja, das ist es wohl. Hör mal," Breda steckte ihre Schreibutensilien wieder ein, "ich weiß, es klingt merkwürdig, aber vielleicht könntest du mir helfen?"
Theodor schaute sie an. "Ich glaube, das kommt ganz darauf an, wobei ich dir helfen soll. Falls du deinen Chef loswerden willst, oder den Patrizier, dann solltest du dich an einen Kollegen wenden, ich bin da noch nicht so gut drin."
Der Dobermann dachte kurz nach, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, nicht in der Art. Wir von der Wache versuchen bei den Gilden stets den Überblick zu behalten. Uns fehlen aber noch einige Informationen, also, allgemeine Informationen, besonders über die Assassinengilde. Verstehst du, worauf ich hinaus will? Falls du mir ein bisschen was erzählen könntest, dann..."
"Auf keinen Fall, ich habe dir eh' schon viel zuviel mitgeteilt. Ich kann dafür in große Schwierigkeiten kommen!" Achsobald sah sich um, vergewisserte sich, dass sie ja keiner sah. "Hinter jeder Ecke könnte jemand lauern, und wenn heraus kommt, dass ich einer Wächterin Geheimnisse über die Gilde erzähle ... dann kannst du dir sicher sein, meinen Körper bald auf dem Ankh wiederzufinden. Es , es tut mir leid! Du scheinst ein netter Wächter zu sein, aber ich kann es einfach nicht. Außerdem weiß ich die wirklich geheimen Sachen eh nicht. Da musst du einen alten Assassinen fragen."
Breda stutze. Als sich Theodor auf seinen Weg machte, [4] fragte sich Breda, ob ihr der junge Mann beim letzten Satz zugezwinkert hatte. Sie war sich nicht sicher, immerhin war es dunkel und seine schwarze Kleidung half wenig dabei, Einzelheiten zu erkennen.
Mittlerweile war es nach Mitternacht und so machte sie sich auf den Heimweg. Als sie weitere Gassen passierte, hörte sie ein geflüstertes Es ist so ungefähr kurz nach 12, und alles ist gut. und fragte sich, ob wirklich alles gut war.


Nach dem Krabbeln folgen die ersten Schritte....

Im Büro des Abteilungsleiters war die Hölle los. Oberstfeldwebel Robin Picardo musste einige Male in den Lagerraum neben seinem Büro gehen, um mehr Matratzen als Sitzmöglichkeit zu holen. Es war noch früh am Morgen und die Tauben gurrten heute besonders freundlich.
"Nun setzt euch erstmal und dann nochmal in Ruhe. Ihr sagtet, die Quittungen der Assassinengilde wären nicht ... richtig? Was bedeutet das?" Er hatte hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und schlürfte an einer Tasse Kapputschino.
Die weiteren Personen, die sich zu diesem Zeitpunkt in seinem Büro aufhielten, machten Anstalten, sich zu setzten, beschlossen jedoch, beim Anblick der modrigen Matratzen, zu stehen.
Als erstes meldete sich der SEALS Szene - Erkenner Damien G. Bleicht zu Wort.
"Während meiner Streife fand ich einen reglosen Körper. An und für sich nichts Ungewöhnliches, es lag ja auch eine Quittung bei, aber..." Nach einem kurzen Augenblick des Zögerns, griff er in seine Tasche und holte einen kleinen, knittrigen Zettel heraus. "Seht selbst. Er sah bereits so aus, als ich ihn auf dem Leichnam fand."
Robin Picardo nahm den Zettel entgegen und begutachtete ihn. Es war ein gewöhnliches Plakat von einem Klicker, jedoch war auf der Rückseite fein säuberlich aufgelistet, was normalerweise auf einer Gildenquittung steht.
"Erlaubt sich da jemand einen Scherz oder geht der Gilde tatsächlich die Quittierungsblöcke aus?" Er sah zu Oberleutnant Pismire, die mit dem Obergefreiten Herrn Made die gerichtsmedizinische Abteilung von SUSI vertraten.
"Das glaube ich weniger, Robin." sagte Pismire. "Unsere Untersuchungen haben ergeben, das es sich bei dem Toten um eine Assassinen Auftrags Inhumierung handelt. Die Spuren sind eindeutig und wir erkennen die Handschrift eines Assassinen."
"Ich hätte nie etwas anderes behauptet." entgegnete der Oberstfeldwebel. Gebannt schaute er auf den Zettel. Es waren alle nötigen Informationen darauf enthalten, aber es war gegen das Gesetzt, etwas anderes als die autorisierten Vordrucke zu benutzen.
"Ehem, Sör?" Damien hüstelte, um die Aufmerksamkeit Picardos zu erhalten. "Sör? Dies ist nicht der erste Fall von Quittungsmissbrauch!"
Die anderen drei Wächter starrten ihn an.
"Was meinst du damit? Es gibt noch mehr hiervon?" Robin wedelte mit dem Zettel durch die Luft.
"Ja, Sör. Und die Bürger fangen an, sich zu beschweren, Sör. Das GRUND - Gebäude, besonders der Wachetresen wird überflutet mit Beschwerden. Die Leute wollen ordentliche Quittungen haben. Einige von ihnen erzählen was von Absetzen und Rückerstattung, keine Ahnung was das bedeutet."
Robin holte tief Luft und lies diese dann zischend aus.
"Also gut," begann er. "da es sich ja anscheinend nur um Rechnungsblock - Mangel bei den Assassinen handelt, und somit keine Leben in Gefahr sind, Offler erhöre meine Worte, werde ich unser neuestes Gildenexpertenmitglied darauf ansetzten. Sie ist zwar noch in der Ausbildung, aber da es ja, sagen wir mutig, eine lapidare Angelegenheit ist, wird sie das schon schaffen."
Oberleutnant Pismire schaute ihren Kollegen fragend an.
"So unwichtig ist diese Angelegenheit nicht. Wie sollen wir vernünftig arbeiten, ohne korrekte Bescheinigung?"
"Nun, wenn ich mich nicht täusche, ist doch auf dieser Ersatzquittung alles in Ordnung. Wir werden schon ein paar Tage damit auskommen. Ich nehme eure Bedenken zur Kenntnis und wir werden diese Sache schnellstmöglich bereinigen."
Nachdem ein kollektives Nicken das Einverständnis der anderen beiden Abteilungen signalisierte und diese daraufhin das Boucherie Rouge verliessen, machte sich der Abteilungsleiter daran, alle bisherigen Informationen zusammenzutragen und diese niederzuschreiben. Es dauerte nicht wirklich lang und schon kurze Zeit später wurde eine von Kopfschmerzen geplagte Vampirin auf ihre erste Untersuchung angesetzt.


Heiße Herdplatten...

Das zuvor erwähnte Chaos in gewissen Räumlichkeiten hatte unbeschreibbare Ausmasse angenommen. Besucher empfanden den Anblick der Gefreiten Krulock, mitten in Hunderten von Unterlagen und Tausenden von kleinen, handgeschriebenen Zetteln, als bedrückend. Immerhin gab es auch bei der Wache eine Art Meßlatte, die an den Leistungen einzelner Personen bemessen wurden. Wenn sich jemand mit zu viel Ernst und Eifer an die Arbeit machte, hinterlies dies einen bleibenden Eindruck bei den Vorgesetzten, welche dann wiederum von allen anderen erwarten, ebenso gute Arbeit zu leisten. Es ging hier nicht darum, das einige schlechte Arbeit leisten. Alle DOG Mitglieder waren spezialisierte Allround Wächter, keine Fachidioten [5] die sich in jeder Situation bestens zu helfen wußten. Doch man sollte sich die Arbeit einteilen, damit nie der Verdacht aufkommen könnte, es gäbe nichts zu tun! Und so kam es, das Goldie Kleinaxt vom Zimmer nebenan mal bei Breda reinschaute.
Wie immer war auch Teufel dabei, ein rabenschwarzes, zwergisch sprechendes Eichhörnchen. Ein treuer Begleiter der Zwergin, immer anzufinden auf ihrer Schulter, wenn es nicht grade Unfug trieb. Und die Anhäufungen an Papieren luden förmlich dazu ein.
"Hallo Breda, wie kommst du voran?" Goldie umging geschickt den Stapeln und fand schliesslich einen Weg zu ihrer neuen Kollegin. Währenddessen machte sich Teufel daran, interessiert an allem zu schnuppern, was ihm begegnete, so auch an Breda. Diese erschrak, als sich ein schwarzen Fellknäul daran machte, sie zu begutachten.
"Beisst er?" Fragte sie vorsichtig und bewegte ihre linke Hand, bereit um Streicheleinheiten zu vergeben.
"Nur wenn man ihn streichelt!" Die Hand zog sich blitzschnell zurück. "Aber warum ich hier bin," der Dobermann setzte sich im Schneidersitz neben die Vampirin und warf versehentlich einen Haufen Notizen um, "Oh, entschuldige. Aber was ich fragen wollte ist...äh...nun...TEUFEL?!" Nachdem nun der kleine Nager den Finger nicht zu fassen bekam, und seine Zähne ein leises schnapp in der leeren Luft hinterlassen hatte, beschloss er seine Energie an etwas anderem auszulassen. Und dies tat er nun mit lauter Begeisterung und sonderbaren Lauten, die Goldie zu verstehen schien.
"Er spricht zwergisch, aber er kann uns verstehen. Du solltest also immer etwas darauf achten, was du zu ihm sagst." Sie sprach ein paar, nun, zwergische Worte und ihr Gefährte schien zu gehorchen, jedenfalls hörte er auf die Unterlagen als Abort zu benutzen, statt dessen kaute er nun drauf herum.
Die beiden Wächterinnen schauten, die eine fasziniert und liebevoll, die andere angeekelt und besorgt, wie sich die mühevoll zusammengetragenen Informationen in kleine Fetzten und Streifen auflösten.
Bevor der Neuzugang etwas erwidern konnte, übernahm die Gefreite Kleinaxt das Wort.
"Was er dir damit sagen möchte, ist dem sehr ähnlich, was ich dir sagen wollte!"
"Du wolltest auf meine Notizen... ehem... machen? Ist meine Recherche Arbeit so mies? Ich dachte, wenn ich viele Informationen zusammen haben dann... ."
Der Arm der Zwergin auf ihrer Schulter lies sie verstummen. Mit einem Lächeln und den Kopf leicht zur Seite geneigt, versuchte der Erfahrene Dobermann die Situation zu erklären.
"Du machst dir einen zu grossen Kopf." Etwas in den Augen der Vampirin lies sie erneut anfangen. "Du machst dir zu viele Gedanken!?" Diese Aussage schien verständlicher anzukommen. "Der Chef hat dich dieser Aufgabe zugewiesen, damit du ein Gespür für die Arbeit mit Gilden bekommst. Du sollst nicht gleich die Welt retten." Eine kurze Pause. "Falls du das vorhaben solltest, also ein richtiges Abenteuer, dann nimm mich bitte mit, ja?"
Nach weiteren, erst erfolglosen, dann aber einleuchtenden Erklärungen, über die richtige Arbeitsweise eines Gildenexperten, verabschiedete sich Goldie Kleinaxt und Breda machte sich daran, die kleinen Pfützen und Häufchen aufzuwischen. Für die zerschnipselten Papiere hatte sie keinerlei Verwendung mehr und dienten somit als Aufnahme - Hilfsmittel für die Hinterlassenschaften von Teufel. Er scheint dich zu mögen äffte sie ihre Kollegin nach.
Auf ihrem Weg zum Abort, kam sie an der vernagelten Tür des Rosarothen Himmelbeth Zimmers vorbei und fragte sich, ob es ihren ehemaligen GRUND Ausbilder, Daemon Llanddcairfyn, wirklich davon abhalten würde, weiterhin seine alte Abteilung zu "besuchen". Sie beantwortete sich diese Frage selber mit einem klaren Nein und rief ein lautes Gesundheit in Richtung Hatscha al Nasas Zimmer. Direkt im Anschluss machte sie sich auf den Weg zur Assassinengilde.
Es war bereits später Nachmittag und zur Freude mancher fing es an zu regnen. Reisenden durch, oder auf ihrem Weg nach Ankh - Morpork war nicht bewusst, das die Luft trotz Regens nicht klarer wurde. Aus den ländlichen Regionen hörte man oft, das die Luft nach einem Regenfall oder Gewitter klar ist wie der erste Frühlingstau. Schnell aber lernten die neuesten Bewohner der Zwillingsstadt, das die Tropfen nur alles Dreckige vom Himmel holten, es jedoch nicht reinwuschen. Der Schlamm, welcher sich auf den Pflastersteinen der Stadt niederlies, so konnte man sich sicher sein, war vorher in kleinen Partikeln in der Luft wiederzufinden. Wer zu sehr darüber nachdachte, wollte seinen Lungen die Arbeit verweigern. Dies klappte allerdings nur bei den wenigstens, und diese ruhten entweder in einem Sarg [6] oder waren die meiste Zeit damit beschäftigt, ihre Körperteile vor dem Verfall zuretten.
Kurz vor der Filigranstrasse sah die Gefreite einen jungen, rotschöpfigen Knaben sehen, der mit grösster Eifer versuchte, das Schaufenster eines Geschäftes regentropfenfrei zu halten. Dies gelang ihm nur stellenweise, den das Vordach des Ladens hatte den letzten Grossbrand der Stadt miterlebt, und wies nun das ein oder andere Loch in seiner Fläche auf. Jedesmal, wenn es den Anschein hatte, die eine Seite der Glasscheibe wäre nun sauber, konnte der arme Bursche am anderen Ende wieder beginnen.
Breda Krulock trat von hinter an den fleissigen Putzer heran und tippte auf seine Schulter. Als sie dies tat, fragte sie sich, warum sie nicht einfach weiter gegangen ist. Aber die Neugierde war zu gross. Als er sich zu ihr umdrehte, bemerkte sie sofort ein kleines, vergilbtes Schild an seinem Hemd,

Simon Polodok

Ich lernige noch

Fliehgende Tauben Vermiehtung



war darauf zu lesen. Unwillkürlich fragte sich die Wächterin, ob es einen Sinn mache, nicht fliegende Tauben zu vermieten. Die Möglichkeit, dies von Simon, den Fensterputzenden Tauben Vermieter, zu erfahren, war erschreckend gering. Dies bemerkte jeder, der sich mit ihm unterhielt.
"N' abend und einen schönen guten Tag verehrte Dame haben sie vielleicht Interesse an wunderschönen grauen tieffliegenden Tauben natürlich mit Zinsen zu vermieten nicht zu kaufen wir garantieren nicht das die Taube ihre Dienste erfüllt aber dafür können sie alle mit der Ausnahme von ein bis zwei sagen wir allen fliegen und wir erstatten keine Geldrückgabe?!"
Das plätschern der Regentropfen auf die Fensterscheibe muss für den Lehrling unerträglich geworden sein, denn sobald er seinen Satz beendet hatte, ohne dabei einmal Luft zu holen und anscheinend auch ganz ohne jegliche Satzzeichen, drehte er sich schon wieder um und begann seine Arbeit erneut von vorn. Ein Blick durch die milchige Scheibe bestätigte Breda in ihrer Annahme, das der Laden bereits geschlossen hatte. Die Betreiber hatten den Burschen glatt vergessen, als sie ihre tägliche Mittagspause in einer nahe gelegenen Kneipe antraten.
Sie entschloss sich, einfach weiterzugehen, vielleicht hatte sie ja niemand gesehen, und sie würde diesen merkwürdigen Vorfall schnell vergessen.
Nach ein paar weiteren Schritten stand die zukünftige Gildenexpertin vor einer unscheinbaren Tür, nur der Wetterhahn auf dem Dach verriet, was hinter der Tür zu erwarten war. Das Zeichen der Assassinengilde, ein schleichender Mann mit einem Dolch der in den Wind stößt, drehte sich lautlos im Wind. Aber wer sich freiwillig in die Gilde der Assassinen begab, brauchte keine Hinweise, um den Weg zufinden.
Etwas nervös und zitternd klopfte Breda Krulock an die Tür.


Aus Fehlern lernt man....

Schwere und langsame Schritte ertönten hinter der Tür, gefolgt von einem kratsch, und nach einem kurzen Fluch wurde der Türspion geöffnet. Ein schmales Gesicht zeigte sich und ein Finger fand nuckelnd den Weg in den Mund.
"Waff wifft du? Codewort!" Die Stimme klang vertraut. Als die Wächterin etwas näher heran trat, erkannte sie "ihren" Assassinen wieder.
"Theodor? Theodor Achsobald? Das ist ja ein Zufall das ich genau dich treffe. Ich ... ."
Mit einem Knall wurde die Luke geschlossen und gedämpftes Gemurmel war zu hören. Leicht wütend klopfte Breda erneut, diesmal etwas fester.
"Geh weg!" Hörte sie Theodor noch sagen, bevor sich eine zweite Stimme dazu gesellte. Sie klang weitaus tiefer und erwachsener. Die Tür war zu dick um Einzelheiten zu hören, aber nach einer kurzen Debatte, bei der Achsobald offensichtlich den kürzeren zog, öffnete sich die Tür. Ein hochgewachsener Mann mit vollem blond - braun gelocktem Haar, natürlich ganz in schwarz gekleidet, stand im Türrahmen und schaute die Vampirin erwartungsvoll an.
"Entschuldigen sie bitte diese kleine Unannehmlichkeit, Mä'am. Wie kann ich ihnen helfen?"
Ein kleiner, innerer Kampf fand statt, kein Wunder bei diesem äusserst ansehnlichen Exemplar, aber nach einem kurzen Gestammel fanden die richtigen Worte den richtigen Weg.
"Ich bin Mitglied der Stadtwache, meine Name ist Krulock, Breda Krulock." Als sie ihren Namen nannte, konnte sie eine Regung im Gesicht des Mannes erkennen. Er schien zu überlegen.
"Krulock? Ich kenne diesen Namen. Aber nicht in Verbindung mit der Wache. Nun, Mä'am, ich heisse Noah, aber kommen sie doch erstmal rein. Es giesst wie in Strömen, sie werden noch krank." Ein leicht unterschwelliger Ton in der letzten Bemerkung lies sie zusammenfahren. Er schien sie wirklich zu kennen.
Als sie durch die Tür trat, befand sie sich in einer Art Lobby und an der gegenüberliegenden Wand war das Motto der Gilde zulesen.
NIL MORTIFI, SINE LUCRE

Sie wusste die Bedeutung dieser Worte, aber es blieb ihr kaum Zeit, weiter darüber nachzudenken. Als der Assassine die Tür von innen schloss, sah sie, das Theodor auf einem Stuhl in der Ecke dahinter Platz genommen hatte und sich immer noch um seinen verwundeten Finger sorgte.
"Wir reden später!" sagte Noah ernst zu dem Jüngling, bevor er sich wieder an seinen Gast wandte.
"Was kann ich für sie tun? Unsere Gilde gehört nicht zu den beliebtsten Orten für Besucher, also was ist ihr Anliegen."
"Wie ich schon sagte, ich bin im Namen der Stadtwache hier. Es geht um ihre Quittungen. Sie benutzen seit einigen Tagen nicht die dafür vorgesehenen Vordrucke."
Noah rollte leicht mit den Augen.
"Ja, das Problem ist uns bekannt."
"Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber da ich in Zukunft für Ihre Gilde zuständig bin, möchte ich gerne den Grund dafür erfahren. Außerdem liegt es auch in ihrem Ansehen, den die Bürger verlassen sich darauf, eine richtige Quittung zu erhalten." Langsam schaute die Gefreite sich um. Es war erstaunlich ruhig in der Halle und nur ab und zu huschte ein Mitglied an ihnen vorbei. Da diese Eingangshalle hell erleuchtet war, war dieser Ort Trainingsfreie Zone und zum ersten mal sah Breda einen Assassinen schlendern.
Noah räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
"Ich fürchte da kann ich ihnen in meiner Position nicht weiterhelfen. Falls sie einen Augenblick Zeit mitgebracht haben, versuche ich gerne für sie, einen kurzfristigen Termin bei Lord Witwenmacher zu vereinbaren. Es liegt sicherlich in unserem Interesse, der Wache bei ihren Ermittlungen zu helfen. Bitte warten sie hier. Und fassen sie nichts an."
Mit zügigen Schritten verschwand der Mann und der Vampirin blieben einige Minuten Zeit, sich genauer umzusehen. Sie spürte die bohrenden Blicke Theodors in ihrem Rücken, entschied sich aber dagegen, ein weiteres Gespräch mit ihm anzufangen. Sie wollte ihn auch nicht weiter in unnötige Schwierigkeiten bringen. Aber vielleicht sollte sie bei Lord Witwenmacher die Option Fensterputzen bei Regen anbringen. Ein gutes Training zum schnellen wischen ... ein fieses Grinsen bildete sich auf Bredas Gesicht, als sie Noahs Stimme hörte.
"Er empfängt sie nun. Ich muss sie aber vorher bitten, mir alle ihre Waffen zu übergeben. Sicherheitsmassnahmen."
Ohne zu zögern legte die Wächterin ihre Waffen ab. Es würde wenig Sinn machen, hier irgendwelche Spielchen zu versuchen. Sie würde garantiert nicht gewinnen.
Nachdem der junge Adonis [7] sich noch einmal selbst davon überzeugte, das keinerlei Waffen unter dem Umhang zu finden waren, deutete er mit einem Nicken auf eine schwere Holztür. Sie ging voraus und folgte den engen Stufen hinter der Tür. Es schien endlos zu sein und nachdem sie ein paar weitere Türen und Gänge passiert hatten [7a] bat der Assassine sie, einen Augenblick zu warten. Er schritt durch eine Tür und blieb nur einige Sekunden lang fort, dann durfte Breda eintreten.


Der erste Schultag....

Es war ein gemütlicher Raum. Die Wände waren mit Teppichen behangen, und auch vor dem Kamin, über dem die Worte Conlegium Sicariorum eingraviert waren, und im welchen ein kleines Feuer brannte, lag ein weißer, dicker Teppich. Viele Bücher standen fein säuberlich in Regalen und weckten in jedem noch so faulem Leser das Bedürfnis, wenigstens einmal darin rumzublättern. Es waren verschiedene Werke dabei, vom Almanach bis hin zu Lehrbüchern und Arbeitshilfsmittel, die in dieser Gilde angewandt wurden.
"Ich halte nichts von solchen verschwenderischem Schnick Schnack, aber es wirkt beruhigend, wenn man eintritt." Lord Witwenmacher sass mit dem Rücken zur Tür in seinem Sessel und hielt ein Buch in der einen Hand, mit der anderen deutete er fade auf die Teppiche. Der Titel des Buches war in schnörkeliger Goldschrift eingelassen und es schien ziemlich schwer zu sein, denn als sich das Oberhaupt der Gilde umdrehte, liess er es mit einer geschmeidigen Handbewegung auf den Tisch gleiten, trotzdem erzeugte es ein leise BUFF.
"Äh," stammelte Breda, sichtlich beeindruckt von dem weißhaarigen Mann, "Herr Sör Lord Witwenmacher, ich muss sagen, es ist mir eine Ehre, das sie mich in ihrem Gemächern empfangen. Mein Name ist...."
"Ich kenne ihren Namen," unterbrach er sie, "Ich kenne alle Namen der Stadtwache. Ist der rote Beete verzehrende Vampir bei bester Gesundheit?"
"Sie meinen Kommandeur Ohnedurst? Ja, soweit ich weiß geht es ihm gut. Sör ... Herr ... Lord Witwenmacher, der Grund meines Besuch ist folgender. Sie...."
"Unser Gildendrucker Herr Pappmaché ist krank! Ihm ist, nun, sagen wir es so, ihm ist etwas zu gestossen. Wir haben uns aber bereits um einen fähigen Ersatzmann gekümmert, meine liebe Breda!"
Nicht das er sie ständig unterbrach, bei Meine liebe Breda hörte es nun auf.
"Herr, bei allem Respekt, mir erscheint das ich in ihrer Gilde einen bekannten Namen habe. Ich... ."
Als sich der Mann erhob, verstummte Breda. Er musterte sie kurz aber bedächtig , für die Vampirin fühlte es sich an wie eine Ewigkeit [9], und als er weiter sprach, trafen seine Worte wie Eisspitzen.
"Ihr Gatte war uns bekannt. Und deshalb auch IHR Name, Gräfin!"
Sie wollte etwas dagegen sagen, ausweichen, sich herausreden, aber wem wollte sie was vor machen. Ausser sich selbst.
"Diese glorreichen Tage sind vorbei," sagte sie ernst, "Ich bin hier, weil ich ein treues Mitglied der Stadtwache Ankh - Morporks bin. Ich bitte sie auf höflichste, mich als solches zu akzeptieren." Mit all ihren Sinnen spürte sie, das dies, wäre sie jemand anders gewesen wäre, ihre letzten Worte hätten sein können. Aber sie lies nicht mit sich spielen. Nicht in dieser Liga.
Ein lächeln verzog die dünnen Lippen des Mannes.
"Ich verstehe," erwiderte er mit gekünsteltem Ernst, "Bitte teile deinen Vorgesetzten mit, das ICH mich persönlich um diese," er wedelte mit der Hand durch die Luft, "Angelegenheit kümmern werde. Ich nehme an, sie ... Verzeihung ... du, Gefreite Krulock, bist ab den heutigen Tag für meine Gilde zuständig? Nun, ich hoffe auf eine reibungslose Zusammenarbeit."
Viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf herum, viele Fragen, auf die sie jetzt und hier Antwort erhalten könnte, aber sie entschied sich, die Großmütigkeit ihres Gegenübers nicht zu überreizen.
"Ja, Lord Witwenmacher, das hoffe ich auch!" Sagte sie steif, sie wollte so schnell wie möglich aus diesem Zimmer heraus.
Zur grossen Überraschung hielt das Gildenoberhaupt seiner nun Zuständigen Wächterin die Hand hin. Etwas verlegen nahm diese ihren Rest an Mut zusammen und schüttelte seine Hand.
"Oder möchtest du lieber salutieren?"
"Nein, Herr, solange sie nicht drauf bestehen!" Diesmal erwiderte die Vampirin das Lächeln und bewegte sich Richtung Tür.
"Gefreite Krulock?" Sie hatte die Tür fast erreicht, hatte den Knauf schon fast in der Hand. Gespannt hielt sie die Luft an als sie sich umdrehte.
"Und denk dran, falls du Fragen hast, meine Tür steht dir immer offen!"
Der Dobermann nickte und öffnete die Tür, wo sie auch gleich von Noah empfangen wurde. Er geleitete sie hinaus, diesmal auf einen vollkommenen anderen Weg und brachte sie zur Tür. Theodor war bereits von einem anderen Mitglied abgelöst worden, und Breda erinnerte sich daran, das Noah noch ein paar Worte mit ihm sprechen wollte.
"Ihm geht es gut. Zumindest teilweise." Sagte dieser, als ob er ihre Gedanken erraten könnte.
"Einen schönen Abend noch, Gräfin Krulock."
Bevor sie etwas antworten konnte, wurde die Tür geschlossen.


Zeugnisvergabe....

"Du hast dich ihm vorgestellt?" Fragend sah der DOG Abteilungsleiter sein jüngstes Mitglied an. "Und er hat deine Hand geschüttelt?" Er starrte sie an, bemerkte dann allerdings, das es nicht sehr höflich war und schaute auf seine Notizen in seiner Hand. "Nicht schlecht, nicht schlecht, immerhin hast du deine Hand noch und trägst sie nicht in einem Karton mit dir herum. Und er kümmert sich darum? Nun, ich habe nichts anderes von Lord Witwenmacher erwartet. Ein sehr höflicher Mann."
Während des Vortrags stand Breda etwas verloren im Raum und schwankte von einem Bein auf das andere. Als sie sich auf den Weg zurück ins Boucherie Rouge gemacht hatte, überkamen sie leichte Zweifel, ob dieser Besuch hilfreich gewesen war und ob sich Robin Picardo damit zufrieden geben würde. Er tat es anscheinend und gab seiner stellvertretenden Abteilungsleiterin, Dlei Hungrige Mäuler den Befehl, Nachrichten Tauben in die übrigen Wachhäuser zusenden. Diese Nachricht würde den anderen Wächter helfen, weitere Beschwerden zu bearbeiten und auch Gewissheit geben, das dieser Umstand von nicht mehr allzu langer Dauer sein würde.
"Danke, du kannst dann auch gehen und deinen Bericht schreiben. Gute Arbeit, Gefreite"
Nachdem sie salutiert hatte, verlass sie Kopf reibend das Büro und ging zu der Treppe, welche hinauf in den zweiten Stock des Gebäudes führte. Dort angekommen sah sie Hauptmann Llanddcairfyn vor der vernagelten Tür seines alten Zimmers stehen. Er schien leicht verärgert darüber zu sein, grüßte die Vampirin jedoch freundlich mit einem Nicken, und machte sich dann auf den Weg zu Picardos Büro.
Zeit für Ferien dachte Breda, als sie müde ihr Zimmer betrat, und beschloss, erst einmal gründlich aufzuräumen, bevor sie sich an den Bericht machte. Es lief im Endeffekt aber darauf hinaus, das sie sich erschöpft auf das federweiche Bett fallen lies und von schwarzen Schatten und hübschen Männern träumte, die den Dolch in den Wind hielten.[10]

-Ende-

[1] Nachdem sich Tot und Pestilenz aus persönlichen Gründen geweigert hatten.

[2] Benutzt eure Phantasie! :o)

[3] was nicht heißen soll, das nichts getrunken wurde!

[4] Er versuchte verzweifelt auf die Dächer zu gelangen, beschloss dann allerdings die dunklen Gassen zu benutzen

[5] nur für dich Daemon

[6] Tot oder Untot sei hier dahingestellt

[7] hach ja....

[7a] Unmöglich sich den Weg zu merken, wahrscheinlich ein direkter Umweg!

[9] Sie weiß wie sich eine Ewigkeit anfühlte

[10] Nein, ich schreibe diese schnulzigen Enden nicht mit Absicht! :o)

Kritik ja

Zählt als Patch-Mission.



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Feedback:

Von Patrick Nichts

27.03.2005 14:42

ui eine 12. Das hätte ich nicht erwartet. Muss ich ehrlich gestehen. Ich hab etwas weniger gewertet.

Aber erstma zum positiven:
Schöner Stil, lässt sich gut lesen.
Die kleinen Überschriften find ich genial gewählt. Immer ein kleiner Schmunzler gewesen.

Nun aber zu dem, was mich ziemlich gestört hat.

-Seit wann weiß Dlei so viel über die Assassinengilde? Ich meine sie ist Dobermann für die Diebesgilde und Stv.Al.. Das heißt aber nicht, dass sie sich sofort perfekt mit der Assassinengilde auskennt.
Also ich hätte da echt erwartet, dass Hatscha ein ernstes Wörtchen mit dir redet. Unsere liebe Husky hat schon genug Einsätze da abgeliefert und ist mit einem Assassinen verheiratet. Ich glaub sogar da war noch mehr *g*
naja, das lässt sich ja noch akzeptieren und man kann drüber weg schauen.

Das andere hat mich aber ein bisschen mehr gestört.
Die ganze Sache mit den Assassinen.
Ich meine gut, ist möglich das sie zufällig einen Assassinen in einem Türrahmen trifft. Aber dass der dann auch noch so freigiebig mit ihr plaudert? Naja. Für mich ist da die Antwort: Er ist ja schließlich auszubildender. Nicht ausreichend.

Was mich ehrlich gesagt aber am meisten gestört hat war deine Vorgehensweise als Dobermann. Ich hab nachgeschaut im Leitfaden und so, du lagst da nicht falsch und es war im Grunde auch korrekt so.
Aber da hat mich dann gestört, dass alles so einfach ging. Breda marschiert einfach so -mir nichts dir nichts- zur Assassingilde. Wird auch noch reingelassen (Ich hab persönlich immer gedacht Gildengebiet ist für Wächter strengstens verboten, so lange sie keinen Durchsuchungsbefehl haben. Deswegen.) und kriegt ne Audienz bei Lord Witwenmacher.

Für mich ging das einfach alles zu einfach und die Assassinen wurden nicht wirklich wie Assassinend dargestellt.

Sr, muss ich echt sagen. Ich hoffe ma du bist mir nicht allzu böse wegen der langen Kritik, aber ich musste das ma loswerden. Hätt ich dich im AIM getroffen, dann hätt ichs dir auch direkt gesagt.

Ich hoffe mal, dass du bei der nächsten Single den Plot etwas verzwickter gestaltest und nicht alles wie am Schnürchen läuft. Es gibt genug, dass schief laufen kann und im Grunde die Single im Nachhinein auch lustig machen kann.
Ich bin aber trotzdem gespannt wie es mit Breda und ihrem Kontakt weiter geht ;)

Von Valdimier van Varwald

28.03.2005 02:41

Moin,

ich kann Patricks Kritik eigentlich im Guten und Ganzen zustimmen.


Mein größter Kritikpunkt ist der Plot. Stellenweiße wirkte er doch sehr konstruiert und gerade die Sache mit dem Assassinen fand ich doch zu zufällig. Dass er dann zuviel über die Gilde verraten hatte, störte mich aber dafür nicht wirklich, weil er an Breda, gerade bei ihrer ersten Begegnung, gefallen zu finden schien ;) Allerdings fehlte es mir auch insgesamt ein bisschen an Spannung.

Was mir sehr gute gefallen hat, war dein Schreibstil. Sehr schön, sauber zu lesen und seeeeehr witzig ;) Solltest du für deine nächste Geschichte einen besseren Plot haben, besteht Ribbon Garantie ;)

Von Breda Krulock

28.03.2005 23:18

Also .... räusper ... erstmal danke für die 12 und die Kritik, möchte dazu aber was sagen :wink:

Zum ersten fand ich es für angebracht, einen fertig ausgebildeten Dobermann die Rolle des Ausbilders übernehmen zu lassen, grade weil sie dazu noch die Stellv. vom Chefchen ist. Außerdem war ich eigentlich der überzeugung, das wenn ein Kollege erfahrung mit einer gilde hat/macht, dies im ReGil festgehalten wird und auch unter den anderen ausgetauscht wird, und soviel "neues" hat Dlei mir nicht wirklich erzählt. Alle Fakten sind weitgehends bekannt...korrigiert mich wenn ich da mich damit irre, aber sind nicht alle Dogs Allround Wächter und wissen über jede Gilde bescheid?

Zu den Assassinen: der nette Auszubildende der Gilde hat Breda im Endeffekt garnichts erzählt. Ich will mich hier jetzt nicht rausreden, aber da ich mir schon beim schreiben gedanken darüber gemacht habe, möchte ich es hier kunttun. Der junge Assassine sollte nur meine erste begegnung mit der gilde darstellen, er hat mir nun doch wirklich nichts gemheimes erzählt :mata:

Zu der Gilde ansich: ist es nicht die aufgabe eines dobermannes einen offiziellen kontakt zu der gilde herzustellen?

ZITAT aus der Stellenbeschreibung:

2.3 Kontakte zur Gilde (offiziell)

Ein Dobermann muss ständig mit dem Büro 'seiner' Gilde in Kontakt stehen. Die Gilde soll wissen, wer bei der Wache für sie verantwortlich ist. Dies führt unter Umständen sogar zu Einladungen zu Gildenbällen, obwohl die Wahrnehmung dieser Termine nicht bei jeder Gilde ratsam ist. Verdeckte Ermittlungen innerhalb der Gilde gestalten sich durch die offiziellen Kontakte oft schwierig.


Zu Lord Witwenmacher: warum sollte er eine Wächterin, die im auftrag der wache vor seiner tür steht,nicht herein lassen? Ich glaube nicht das Assassinen Unmenschen sind und wenn sie nichts zu verbergen haben, warum sollten sie mcih nicht reinlassen. Und:anscheinend ist der Name Krulock ja bekannt in der Gilde! Mein Auftritt dort diente der vorstellung der zuständigen Wächterin.

dieser beitrag dient einfach nur dafür, das ich versteht, was ich mir dabei gedacht habe und auch jetzt noch würde ich die single nicht anders schreiben.aber beim nächstem mal wird die story etwas ausgefallener, sollte ja nur meine ausbildungssingle sein und kein großer fall! :scheinheilig:

Von Patrick Nichts

29.03.2005 00:14

mhm Breda versteh mich nicht falsch.
Alle DOG's sind natürlich Allaround-Genies in Sachen Gilden ;)

ABER: Hatscha hat hier eindeutig einen Vorteil gegnüber Dlei, das wollte ich klar machen. schin gut, dass Dlei dich ausbildet im Dobermanntschob. Als Dobermann hat sie da das gute Recht zu, aber ich hätte wenigstens erwartet, dass Hatscha hinzugezogen wird wegen reellen Erfahrungen.
Denn was aufm papier steht muss net so sein wies wirklich ist.

Zu deiner Art. Es hat halt sehr verwundert, weil das bisher die erste Mission eines Dobermanns in diesem Stil war. Bisher kenne ich wirklich nur Singles wo der Dobermann sich eingeschläust hat und so Kontakt hält. (Wie gesagt, ich musste auch erst nachschauen)

Zu den Assassinen. Ich weiß ja nicht wie du über die denkst, aber ich stell mir die wie typische Adlige ausm Mittelalter vor. Verwöhnte, hochnäsige Gören. Auch wenn dein Name/Ehegatte anscheinend bekannt war hätte ich mir ne andere Behandlung vorgestellt.

Ich hoffe ma Breda bekommts irgendwie hin sich einzuschleusen, ansonsten ists ja fast langweilig *g*

Ich glaub ich wollte noch was sagen...

Von Robin Picardo

29.03.2005 16:59

Muss auch wwas schreiben... ;)

Ich schließe mich in groben Zügen Patrick an...naja das bringt jetzt ned viel, deshalb will ich es ein wenig näher erklären:
Also dein Stil ist allemal ein Ribbon wert. Er ist angenehm und sehr Flüssig zu lesen. Er wirkt leicht, als als ob dir es echt gut von der Hand ging. Auch dein Humor ist nicht von schlechten Eltern.

So nun zu dem was mir nicht so gut gefallen hat ( soweit ich es noch zusammenbekomme):
Insgesamt wirkte es so, als hättest du dich nicht genug mit dem Thema Gilden in AM auseinandergesetzt. Gut, gut, ich habe gesagt: "Natürlich haben wir auch offizielle Kontakte zur Gilde/Unter Umständen könnte ich mir vorstellen, dass du Empfangen wirst von Lord Witwenmache", aber ehrlich, dass kannst du doch besser?!
Wo war die Sache mit den Gildenschals, den verschiedenen Häusern, was über das 'hausern', ein kleiner Schwenk zum wackligen *hat jetzt nicht den Assassinenkalender zur Hand* dem Wetterhahn eben. Wo ist der Disput mit dem Pförtner (Glaubst du die lassen Wächter so mir nichts dir nichts auf IHR Gelände?!?!) In der Regel sagen sie : "Gildenangelegenheit! Verschwinde!!"
Dann haben die Studenten ein tolles Spiel....ging es da ned darum um jemanden an die Wand zu klatschen?!?! *verdammt ich muss den Kalender suchen!!!*
Verstehst du , mir fehlte die Tiefe!
Ich bin der Meinung du hast das drauf und kannst das noch viiiiiiiiiieeeeel besser! *erwähnte ich den Scheibenweltkalender über Assassinen ;) *
Also in diesem Sinne
LG Robs

Von Breda Krulock

29.03.2005 17:21

okay okay :wink: Die Sache mit der Tiefe ist so ne Sache... ich gebs ja zu, das ich nicht wirklich einfallsreich war :( Beim nächsten mal geb ich mir mehr Mühe :D
P.S. dieser kalender ist auf englisch und ich hab ihn noch nicht ganz durch :scheinheilig:

Von Robin Picardo

29.03.2005 19:46

Nur damit das klargestellt ist. Die 'Kritik' soll deine Singles noch besser machen...die 12 gibt dir recht und ist ne Supernote :D
LG El Cheffe de los Perros ( oder so ähnlich ;))

Von Breda Krulock

29.03.2005 23:46

Das weiß ich doch Chefchen :wink: Aber trotzdem Danke :top: Ich freu mich auch über meine Tzwölf :D :D :D :D

Von Ophelia Ziegenberger

30.03.2005 12:42

Lob: Wie auch bei den vorherigen beiden Singles gefiel mir wieder sehr der Schreibstil, die Farbig- und Lebhaftigkeit der Beschreibungen. Auch über die passenden Zwischenüberschriften und die anderen Einfälle (z. B. die nette Namensgebung) musste ich schmunzeln. Mir hat die Darstellung der Ausbildung sehr gut gefallen. Gerade die "Gefahr" des Über-das-Ziel-Hinausschießens innerhalb eines Kollegiums war ein starkes Motiv, das mir so nicht eingefallen wäre. Auch die Darstellung der Assassinen fand ich, im Gegensatz zu den vorhergehenden Kritiken, überzeugend. Vielleicht liegt das daran, dass ich die Assassinengilde und ihre Schüler/Absolventen ähnlich auffasse. Meiner Meinung nach verfügen gerade diese "hochnäsigen" mittelalterlich angehauchten Adligen über genug Grips, um sich adäquat zu verhalten. Worin hätte die Logik gelegen, eine Gefreite vor der Tür abzuweisen? Warum sollten sie den "Feind" fürchten? Erst recht auf dem eigenen Gelände! Im Gegenteil: Es ist immer besser, mehr zu wissen und warum dann nicht jemanden, der vor der Tür steht hereinbitten und dessen Variante oder dessen Anliegen anhören? Es kostet nichts. Natürlich hätte es genauso gut eine Audienz beim Gilden-Stellvertreter sein können. Aber hier kommt ja Bredas Vergangenheit ins Spiel. Ich finde gerade diese offizielle Variante reizvoll und habe u. a. aufgrund dessen gut gewertet.

Kritik: Die Szene im Türrahmen erschien mir zwar amüsant aber etwas gewagt. Vor allem störte mich hieran jedoch, dass der Trunken-Stil nicht durchgängig blieb und Du ihn mittendrin abbrachst.

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