custom intelligence

Der Mond stand hoch oben am Sternenhimmel und leuchtete auf Ankh-Morpork herab. Es war eine kalte Nacht und der erste Frost zeigte sich von seiner schönsten Seite.
Valeriaa streifte in ihrer Wolfsgestalt durch die dunklen Straßen und suchte nach was Essbarms und eine verirrte Ratte kam ihr gerade gut gelegen. Nach dem Schmaus lief sie zu der Stadtwache und hatte beinahe ein Gnom überannt. In der Wache ging es komischerweise anders zu als sonst. Normalerweise spielten einige Wächter Karten und andere waren auf Patroullie unterwegs. Aber diesmal saßen sie alle an ihren Schreibtischen und schrieben ununterbrochen Berichte. Sogar Troll Wächter schrieben Berichte, obwohl diese Rasse besonders eine besondere Schreibschwäche besaß. Der Gefreiten wahr diese Situation nicht geheuer und rannte in das Büro von Kommandeur Rince. Sie klopfte mit ihre Pfote an die Tür und ging in das Büro. Auch der Kommandeur saß an seinem Tisch und schrieb ohne eine Pause zu machen.
"Gefreite Valeriaa, wie es dir sicher aufgefallen ist, haben wir ein kleines...äh..ein grosses Problem."
Valeriaa nickte und scharte mit ihre Pfote auf dem Fußboden.
"Weil du zum Glück dieses Problem nicht hast verlange ich von dir was zu unternehmen.", sagte der Kommandeur. Ein fraglicher Blick enstand auf Valeriaas Gesicht.
"Das ist ein Befehl!" fügte er noch hinzu.
Jetzt hatte Valeriaa ein Problem, wo sollte sie suchen und überhaupt, wie sollte sie das anstellen. Valeriaa gab ihr Bestes und fing an den sogenannten Tatort zu beschnüffeln. Ihr fiel auf das, daß ganze Wachhaus nach einem unbekannten Duft roch und folgte den Geruch. Valeriaa schloß ihre Augen und folgte nur noch der Duftspur. Sie kam der Sache schon näher und fand in einer Ecke ein Fläschen wo der Geruch am stärksten war. *Das muß es sein!* dachte die Gefreite und versuchte die Schrift auf dem Etikett zu entziffern aber als Wolf war es nun mal schwer die menschliche Schrift zu lesen. Sie hob die Flasche mit ihrem Maul auf und brachte es zu Kmdr. Rince.
"Hm....Intelligence custom." las der ermüdete Kommandeur. Und fuhr mit der Vorlesung fort. "Ein Spray, zusammen gesetzt aus Mürre, klatschianischem Gewürz (extra scharf) und Orange für den guten Duft. Ein Mittel das bei faulen und dummen Geschöpfen angewendet wird um die Aktivität und Hochleistungen zu steigern. Aha... das ist also der Grund warum wir alle in dieser Lage sind.". Ein Wuff bejate seine Schlußfolgerung. Valeriaa verabschiedete sich eben kurz um sich zu verwandeln und kam in ihrer menschlichen Gestalt ins Büro zurück.
"So, ich weiss jetzt warum ihr in diese Lage gekommen seid." lächelte sie und nahm das Fläschchen in die Hand. "Wie Sie ja wissen Sir, sind Trolle bei ansteigenden Temperaturen nicht gerade klug und ich denke das einer der Troll Wächter diese Flasche bei ein T.M.S.I.D.R Schnapper gekauft haben muß!"
"Wieso bist du dir da so sicher, dass der Wächter es bei Schnapper gekauft hatte?" unterbrach Rince.
"Weil Schnapper mir auch diese Flasche andrehen wollte." antwortete Valeriaa mit einer dunklen Mine. "Nun..." fuhr sie fort. "Offenbar wusste der Troll nicht wie er es anwenden sollte und hatte womöglich den ganzen Raum damit versprüht."
"Und gibt es auch ein Gegenmittel? Denn wenn das so weiter geht fallen bestimmt meine Hände ab."
"Natürlich gibt es ein Mittel! Sir", bestätigte Valeriaa und ging an das Bürofenster. "Das einzigste was da hilft ist viel frische Luft! Sir" und öffnete das Fenster. Kalter Wind flog nun durch das Büro.
Rince spürte langsam, dass die frische Luft half das eifrige Schreiben zu beenden.
"Na endlich..." stöhnte der Kommandeur und massierte seine Handknöcheln.
"Ich werde alle Fenster und Türen des Wachhauses öffnen damit die anderen auch von diesem Leiden erlöst werden, Sir!" sagte Valeriaa und ging aus dem Büro.
"Ach, Valeriaa?" rief Rince schnell hinter ihr her.
"Ja,Sir?"
"Ich möchte das du über diesen Fall einen Bericht schreibst!"
Die Gefreite nickte seufzend.
"Und den Bericht will ich morgen auf mein Tisch liegen sehen!" fügte Rince tonlos hinzu.
"Ja,Sir!" sagte Valeriaa und überspielte ihre Arbeitsscheu mit einem gequälten Lächeln.