F.R.O.G.-Analühse

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von Chief-Korporal Araghast Breguyar (FROG)
Online seit 08. 08. 2004
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Gedanken eines Püschologen zur Lage der Abteilung

Dafür vergebene Note: 11

Ankh-Morpork den 8. August im Jahr des (verdammt keine Ahnung, egal)


Liebes Tagebuch

Liebes Papier

Text Anfang

Das wirkliche Problem mit Texten ist immer der Anfang. Und allein der Anfang dieses Textes ist schon wieder ein Problem weil er so gesehen einfach dämlich ist. Ganz und gar nicht einem püschologischen Traktat angemessen. Aber was soll's - Manchmal gibt es einfach Dinge über die man am Besten nachdenkt indem man sie aufschreibt, egal wie es am Ende nun aussieht. Zu lesen bekommt es eh niemand.
Das gegenwärtige Problem mit dem ich mich seit einigen Tagen konfrontiert sehe heißt: Wohin gehst du, FROG?.
Eine Spezialeinheit wie FROG ist rein technisch gesehen wie eine gut geölte Maschine. Jedes Mitglied befindet sich an seinem Platz und weiß im Zweifelsfall genau, wie er oder sie zu funktionieren hat. Unser Dschob ist gefährlich, keine Frage. Ohne irgendeinen Risikozuschuß zu unserem Sold riskieren wir im Notfall unsere eigene Existenz, um andere zu retten.
Ich habe wirklich Schwierigkeiten dabei, nachzuvollziehen, warum diese Abteilung bei den Rekruten so beliebt zu sein scheint. Ist es die Aussicht auf Heldentaten? Der Nervenkitzel? Das sogenannte Kühl-sein?
Gleich einem Spiegel reflektierte das Sonnenlicht die auf Hochglanz polierte Spitze des Bolzens. Der Kämpfer lächelte zufrieden. Nur noch wenige Sekunden und er würde den Raum stürmen, in dem sich der böse Geiselnehmer mit seinen Opfern verschanzt hatte. Da, das langerwartete Signal des Abteilungsleiters! Einen markerschütternden Kampfschrei ausstoßend warf sich der muskulöse junge Mann durch die Tür, rollte ab, klemmte sich die Armbrust zwischen die Zähne und vollführte einen Flik-Flak und einen doppelten Salto rückwärts, um schließlich elegant vor dem völlig perplexen Geiselnehmer zu landen. Ehe sich dieser wieder sammeln konnte hatte der Kämpfer schon seine Armbrust auf ihn gerichtet und drückte ab. Das Blut spritzt in einem weiten Bogen auf...[1]
Auch wenn ich ein mieser Schreiber bin trifft das so in etwa den Punkt, was sich viele unter dem ach-so-glorreichen FROG-Leben vorstellen. Und dann folgt die große Enttäuschung wenn die Realität in Form von 24-Stunden-Schichten, endlosem Warten und Einsätzen bei Dauerregen knapp über dem Gefrierpunkt zuschlägt. Ein Mitglied von FROG zu sein ist ein Knochendschob ohne jede Form von Glamour. Wir sind eine Truppe in der sich jeder blind auf den anderen verlassen können muß wenn es gefährlich wird.
Und genau hier wird sich, wie ich fürchte, in Absehbarer Zeit ein dickes Problem ergeben.
Man stelle sich folgende Situation vor:
Wächter A, Wächter B, Wächter C und Wächter D bekommen den Auftrag, ein Haus zu stürmen, in dem sich eine schwerbewaffnete kriminelle Vereinigung aufhält. Wächter A ist an der Haustür, Wächter B an Fenster 1 und Wächter C an Fenster 2 postiert. Wächter D hingegen erhält den Auftrag, durch das Dachfenster in das Haus einzusteigen und erst einmal die Lage auszuspähen.
Doch das Dachfenster macht Probleme. Es klemmt und als Wächter D es schließlich nach einiger Mühe aufzieht, quietschen die Angeln fürchterlich. Wächter D lauscht vorsichtig eine Weile in die Dunkelheit, doch nichts rührt sich. Die Verbrecher scheinen nichts gehört zu haben. Vorsichtig steigt Wächter D auf den Dachboden hinab und beginnt mit der Erkundung des Hauses.
Derweil sehen die Wächter B und C wie sich plötzlich zwei der Verbrecher aus dem Zimmer begeben. Angespannt warten sie - und wenig später kehren die beiden zurück, zwischen sich den bewußtlos geschlagenen Wächter D.
Ergo, der Einsatztrupp ist nun in ziemlich argen Schwierigkeiten.
Nun betrachte man einmal vor diesem Hintergrund die in letzter Zeit immer weiter zunehmende Paarungsbereitschaft innerhalb der Abteilung. Skilla und Sidney, Magane und Ktrask... Tja, die letzten beiden wissen vermutlich noch nicht einmal, daß ich es weiß. Aber man müßte wirklich blind und nicht nur einäugig sein um die Blicke nicht zu bemerken die sich die beiden zuwerfen. Der Püschologe sieht alles! (Konnte mir gerade noch verkneifen, an dieser Stelle ein irres Muhahahaha!!!!!!!!!! hinzuzufügen. Macht mich mein Posten allmählich verrückt? Es hat den Anschein. [2])
Und Liebe innerhalb einer Kampftruppe für gefährliche Einsätze bedeutet ein ziemlich hohes Risiko. Angenommen einer der beiden Partner gerät während eines Einsatzes urplötzlich in akute Lebensgefahr - kann man sich noch darauf verlassen, daß der andere seinen Posten beibehält und mit dem Einsatzplan weitermacht? Wird er alles stehen- und liegenlassen um der geliebten Person zu Hilfe zu eilen und somit den gesamten Einsatz gefährden? Dies ist alles eine Frage der Püsche. Ich glaube, daß kaum jemand stark genug ist, unter einem solchen Druck noch vernünftig zu handeln. Wenn ich mir vorstelle, Lea und ich in einem Trupp und jemand würde sie gefangen nehmen, sie verwunden oder was auch immer - ich glaube nicht, daß ich da noch in der Lage wäre, auch nur einen vernünftigen Gedanken zu denken. Liebe gilt nicht umsonst zusammen mit dem Haß als eines der stärksten Gefühle. Man denke nur an all die Fälle unten im Archiv deren Auslöser die Liebe war...
Ganz abzusehen von den Folgen eines so aus dem Takt geratenen Einsatzplans. So eine Chance würde jeder halbwegs intelligente Verbrecher nutzen, um irgend etwas Schlimmes anzustellen. Oder der Alptraum aller Einsatztruppleiter geschieht und einer oder beide Wächter werden aufgrund des Fehlverhaltens des einen getötet. Und selbst wenn es letztendlich der Befehlsverweigerer ist, der bei Hauptmann Ohnedurst landet sind die püschologischen Folgen für den Abteilungsleiter, den Stellvertreter oder wer auch immer das Kommando hatte nicht absehbar. Sein Trupp hat versagt. Unter seinem Kommando sind Menschen ums Leben gekommen. Und alles nur weil ein verliebter Trottel sich nicht beherrschen konnte.
Und nun gleich zwei Paare in ein- und derselben Abteilung. Das bedeutet ein doppeltes Risiko.
Nun, gegen die Liebe ist bekanntlich kein Kraut gewachsen. Aber was soll man machen? Wenn in Eile ein Einsatztrupp aus den gerade verfügbaren Wächtern zusammengestellt wird immer einen der beiden Partner im Wachhaus lassen? Und wenn die jeweiligen Spezialisierungen nun beide dringend gebraucht werden?
Die beste Möglichkeit, solche Probleme in Zukunft zu umgehen wäre die Versetzung einer der Partner in eine andere Abteilung. Dies mimini nimini senkt das oben angesprochene Risiko schon einmal gewaltig. Vielleicht ist es ja möglich, den Vorschlag beim Dicken durchzubekommen. Immerhin dient es nur dem Wohl der Wache und den Bürgern die wir in Zukunft noch retten sollen

Meine Güte, ich kann wirklich nur hoffen, daß den Text hier nicht irgendwer findet. Kann man eigentlich jemanden wegen wacheinterner Verschwörung und Abteilungsleitungswillkür bei IA anzeigen? Dabei sind meine Überlegungen wirklich nur zum Besten aller. Die menschliche Püsche und die menschähnlicher Invini Wesen ist nun mal so wie sie ist. [3] Ich werde mit scharfem Auge beobachten wie es sich weiter entwickelt. Und sobald gewisse Anzeichen von Angst umeinander auftreten werde ich mal schauen welche Abteilung noch ein paar zusätzliche Wächter gebrauchen kann. Und vor allem wird es wirklich Zeit, daß Kanndra zurückkommt. Wenn ich an ihr Geständnis denke, sich zu GRUND-Zeiten in mich verguckt zu haben...
Mist, nun ist auch noch die Flasche leer. Notiz an mich: Morgen eine neue besorgen.

CK Araghast Breguyar

[1] Der Rest der Zeile ist unleserlich da die Tinte mit irgendeiner leicht bräunlichen Flüssigkeit verschmiert wurde

[2] An dieser Stelle folgt ein sehr verdächtig nach Untervektor-Rum aussehender Fleck auf dem Papier

[3] Es folgt ein weiterer verdächtig nach Untervektor-Rum aussehender Fleck




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