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von Lance-Korporal Rib (SEALS)
Online seit 26. 07. 2004
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Jahrbuch 2004 - Seite 43 - Auszug Vögel - Eine neue Chance in einem neuen Markt? Im Juni hatte ich das große Glück, eine Testreihe der Wache mit unseren gefiederten Freunden auszustatten. Das hier in diesem Artikel dargelegte stellt uns Vogelzüchter in Aussicht, in ähnlicher Weise mit unseren Behörden zusammenzuarbeiten, wie es die Kollegen an der Pferdezuchtfront schon derzeit an vielen Orten tun. Der Vergleich ist genauer als man denkt, geht es doch hier um die Idee einer berittenen Vogelstaffel der Wache, die es Gnomen ermöglichen soll, ein ähnlich großes Gebiet wie ihre Kollegen während einer Streife zu beschützen. Und dies in einer neuen, vorteilhafteren Perspektive, sowohl für den Gesetzgeber, wie auch für uns, liebe Freunde. Schon allein die finanziellen Auswirkungen einer solchen Überlegung sind es nämlich wert, dass diese Gedanken weiterverfolgt werden. Auslöser dieses Projekts und freiwillige Testperson war der hochgeschätzte stellvertretende Abteilungsleiter der SEALS, Lance-Korporal MacLaut. Dass sich hier nicht auf das Urteilsvermögen eines Rekruten berufen wurde, zeigt nicht nur das Interesse eines gewillten und finanzstarken Kunden, es deutet die Potenzialität eines Marktes an, der nur darauf wartet, von diversen professionellen Reitvogelzüchtern und -zureitern erschlossen zu werden. Zur Methode des Verfahrens: Der Autor dieses Artikels war bei Start und Landung anwesend, getestet wurden jeweils zehn Ausgaben der Arten pica pica, columba livia, sowie aus Kostengründen jeweils nur eine Ausgabe der Arten gyps fulvus und apterix owenii. Start und Zielgebiet war der Alte Kunstturm in der Innerstadt Ankh-Morporks. Kommen wir nun zu dem ersten Schwerpunkt: Dem Zureiten. Wie dem Autor in stillschweigender, nichtsdestotrotz zuverlässiger Art und Weise durch Beobachtung bewusst gemacht worden ist, entstammt Herr MacLaut, unser Tester, einem koboldischen Volksstamm, der sich nicht ganz so urban anmutet, wie es dem üblichen Stadtbürger gemäß wäre. Nachdem unsere Testperson mehrfach im Vogelkäfig angegriffen wurde, entschied er anscheinend, auf uraltes Expertenwissen seiner Ahnen zu vertrauen. In einer Art meiner Ansicht nach schamanistischen Zeremonie, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, wurde eine der Tauben freigelassen, um den Geist des Taubendaseins mit dem Koboldischen zu verbinden. Der Autor durfte leider dieser Zeremonie nicht beiwohnen, doch zeigt uns das unerwartete Ausbleiben einer Rückkehr der Taube (die einzigen Zeugnisse ihre Anwesenheit sind ein paar zurückgebliebene Federn) und die fast ängstliche Hörigkeit der teilnehmenden Testvögel, dass wir Großstadtwesen kommunikative Fähigkeiten verloren haben, die am Busen der Natur noch zu finden sind. Nun zu den Versuchsreihen: columba livia - Das Wesen unserer gefiederten Botenfreunde scheint im Transport von Lebendfracht aufsässiger zu sein, als es zu vermuten wäre. Nicht nur, dass die Tauben die einzigen Vögel waren, die es in jedem Testversuch schafften, vor unserem Probanten Reißaus zu nehmen, jeder Vogel überschauspielte in einer Art und Weise seine Unwilligkeit in einer Form, dass man annehmen möchte, Herr MacLaut sei schwerer geworden. pica pica - Die Versuchsreihe endete abrupt, bevor sie überhaupt begann. Beim Betreten ihres Horstes kam es zu einer Massenverhaftung wegen unlizenzierten Diebstahls. Herr MacLaut meinte, eine Vogel wie die Elster, der "blöd genug sei, sich erwischen zu lassen" tauge wohl kaum für den Allzweckeinsatz. Gleiches gilt auch für den zufällig anwesenden Kuckuck (Erbschleicherei und Betrug in mindestens einem Fall). Der Zuchtverband hat sich bereit erklärt, kommende Anwaltskosten zu übernehmen. gyps fulvus - Der Einsatz eines Gänsegeiers erwies sich als viel versprechend. Groß genug, auch notwendige Ausrüstung tragen zu können, erschien dieser Vogel als geradezu perfekt. Seine Fluggeschwindigkeit und die Angewohnheit, bei schweren Delikten über dem Tatort zu kreisen, waren beispiellos vorbildlich. Unglücklicherweise ist der betreffende Vogel leider nicht dazu zu bewegen, von dort aus eine Verfolgung anzusetzen. Hörensagen zu Folge gab es auch einige Schwierigkeiten mit unseren untoten Mitbürgern.. apterix owenii - Innerhalb des Testes erreichte der Fleckenkiwi mit seinem Absprung von der Flugplattform die besten Haltungsnoten. Hier brach der Wächter die Versuchsreihe ab, da, nach eigenen Worten, "Vögel sich wohl nur auf das verstehen, was sie ihrem Namen nach können müssten und außerdem bin ich satt". Letzteres Bewertungskriterium konnte der Autor nicht entschlüsseln, vermutet dahinter einen archaischen Geisteszustand, der im Verhältnis Kobold-Tier prägnant erscheint. Dennoch hält der Autor die Grundidee von faszinierender Brillanz und sie verdient sicherlich weitere Betrachtung. Um ein angemessenes, testpersonunabhängiges Fazit zu ziehen, sollten wir als Ornithologen einen Blick in die Diversität (...) Auszug Ende |
Liebe Mutti, lieber Papi, wie geht es euch zuhause? Ist das neue Flötz so ergiebig, wie ihr erhofft habt? Mir gehet es auch gud. Sogah schreiben habe ich gelernt, hofffe nur, jemand iß da um es euch vorzulesehn. Mein Kleiderladen gehet besser denn jeh, seitdehm ich eine grossess Schildh vorne angebracht habb, aufdem gibt es groß "wir könne allet schneidern" stehet. Vor zweie tage mußt ich das auch Beweisen tun. Da kamm ein blauer Wicht hinnein und sachtet: ich will kleidung haben, gleich eine Vogel. "Was willst du denne damitte?", habet ich gefragt. Der Kleine antwortetete, das er fliegen will. Da haben ich ihn ausgelacht und gesagt: "Dafür sinnet wir Zweibeiner zu schwer" und dann hab ich ihn mier angekucket, denn so ein schwere Junge ist keine Kobold nicht. Aber wir brauchen Federn, habet ich gesagt, von Tauben oder so. Da haut sich der Blaue selbst in den Bauch und es purzteln soviele davon raus, das ihr damit Stollen fünf fülle konnet. Wer hättet gedacht, das diese kleinen dingers augestopft sind? Und so habe ich genähet und genähet, bisset es vetich wah. Und dann isser hinaufgeklettert, wass keine gute Idee wah, weil er springen wollt. Doch zum Sprung isser nich nie gekommen, denn er fand fiel Aufmerksamkeit. Hockten viele Tauberiche doch rum und naja, seine Federn war wohl von was anderem als nem Rich. War sehr unschicklich und ich denke bei mich er wirret tagelang nich sitze könne. Mehr kannet ich nichte erzählen, die Leute nennen dasse "Privatboot"... ne, anderes Wort: "Intimsfähre", dabei würd jeder bei dem Fluss hier ne brücke nehmen. (Ein Fluss ist wie eine Wassereinbruch im Stollen nur senkrecht. Obwohl hier auch ein bischen anders.) So, das wares für heut. Hab wieder Geld dazugelegt. Euer Liebender Sohn Glorina Festinschritt P.S.: Mama, lasse dir keine grauhe Barthaare wachsen lasse. Mir gehet wirklich gut und ich trag die Stahlsöcken auch regehlmähsig. |
An: Kommandeur Rince Kopie an alle Abteilungsleiter/ Stellvertreter Betrifft: Beschwerde über die neue Nutzungsmöglichkeit der TK-Anlage Hiermit lege ich offiziell Beschwerde gegen die neue Methode, Gnome mit Nachrichten zu versenden, ein. Gemeint ist diese Testanlage, die Unteroffizier MacLaut zur offiziellen Bewertung vorgelegt hat. Grund für die offizielle Beschwerde sind eigene Erfahrungswerte in der Vergangenheit. TK-Anlagen zur Luftaufklärung zu benutzen entspricht nicht, ich wiederhole NICHT einem Verhalten, das von mir oder anderen Gnomen geduldet werden kann. Ein zwei Meter großer Fanghandschuh ist KEINE ausreichende Sichherheitsmaßnahme, wie die drei "Fehlschüsse" bewiesen haben, die der Stellvertretende Abteilungsleiter SEALS absolvierte und mit einem 'AUS!' dabei kommentierte. Sollte einer der gnomischen Wächter zwangsweise mit dieser Anlage befördert werden, werden wir laut den Streik ausrufen. Wir verwehren uns auch gegen die Idee Hauptmanns Humph MeckDwarf, dies als Ersatz für manchen Taubeneinsatz zwischen den Wachehäuserrn zu nehmen. Den Botendienst GPS, d.h. "Gnome, prompt und sicher", zu benennen, ändert an dem Verfahren gar nichts. Mit derzeit noch freundlichen Grüßen, Stabsspieß Harry |
Testbericht Zusammenarbeit Boden-Lufteinheiten An: Stabsspieß Atera, Kommandeur Rince Zu Anfang möchte ich erst einmal vorausschicken, dass das Ergebnis dieses Experimentes vorauszusehen war. Seit der Geschichte mit der TK-Anlage liegt die Vermutung nahe, dass ein gewisser Möchtegernerfinder DRINGEND einen oder mehrere Püschologen braucht. Oder die längst fällige Abreibung. Auch mir ist bewusst, dass auf einen SEALS ungefähr 140.000 Einwohner kommen, wenn man von zwei Schichten ausgeht, aber es hilft doch kaum etwas, der Abteilung zu gestatten, sich selbst zu vernichten. Helium in großen Mengen einzuatmen, stellt sich als keine Option heraus. Der Zuruf der Lufteinheit, LK Rib MacLaut, an bodenständige Wächter wirkte in der Tonhöhe undeutlich und führte zu einem katapultartigen Fortbewegungsmuster. Das Kreischen in dieser Stimmlage führte zum Glasbruch dreier Fensterscheiben, die prompt auch durchflogen wurden. Die nicht geöffnete Wohnungstür stellte nur kurzweilig ein Flughindernis da, ebenso die Ziegelmauer des Nachbarhauses. Ungeklärt sind allerdings noch die Lärmbelästigung und die ausbrechende Feuersbrunst. Sie traten auf, kurz nachdem sich die gestoppte, anderthalb Meter im Erdreich hinein gegrabene Ex-Lufteinheit eine Zigarre anzündete. Dem LK Rib MacLaut geht es den Umständen entsprechend gut. Die Rechnung von Frau Reisig und anderen Mitbewohnern steht noch aus. MfG, Venezia Knurblich (Abteilungsleitung FROG) |
An SEALS-Abteilungsleitung Stabsspieß Atera Hiermit bestätige ich den Empfang einer Aussage des LK Rib MacLaut, nach der eine Untersuchung einer Dienstverspätung um vier Monate jeglicher Grundlage entbehren würde. Anscheinend wurde mit einem Ballon (in einem darunter gebundenem Würfelbecher) und heißen Gasen experimentiert. Dennoch sind mir einige Zusammenhänge noch nicht ganz deutlich geworden, bei denen ich um Erläuterung bitte: Was hat das ganze mit starken Winden und der nicht-so-toll aussehenden-wie-behauptet Blumenuhr von Quirm zu tun? Hochachtungsvoll, Agent Rascaal Ohnedurst |
Diktator, warte mal, ich muss mich noch auf diese Mundart für Bekloppte einstellen. Wahrscheinlich ist sie extra für Offiziere geschaffen worden. Gut, ich hab's. Du kannst jetzt aufschreiben, was ich sage. Los geht's: An Kommandant Rince, Kopien an Tery und Veni. Hiermit möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass eine Veröffentlichung der Zusammensetzung des Pulvers Nummer Eins innerhalb der Wachmitglieder Kosten senken und Arbeitsmethoden verbessern würde. Ich verstehe nicht, warum die vorherigen Anträge abgelehnt wurden, verdammt und angeklagt. Möglichkeiten, dieses Wissen zu nutzen gibt es zu Hauf', sei es bei der raschen Beendigung von Kneipenschlägereien, der Verfolgung Straffälliger oder dem Verwarnen bei bösartigem Herumlungern. Ein Praxisbeispiel: Gestern führte ich einen weiteren Versuch durch, eine Luftstaffel aufzubauen. Auch wenn ich meinem Ziel etwas näher komme, kann ich leider nur einen halben, für den Aufstieg allerdings den vollen Erfolg melden. Diese Phase würde sich mit dem richtigen Wissen in Präzision, Reichweite und Anwendungszeitraum verbessern. Sprich: Ich könnte mir eigene Feuerwerkskörper bauen und müsste nicht auf die von Schnapper vertriebenen Standartausgaben zurückgreifen, die ich fast noch umgreifen kann, so winzig sind die. Auch das bürgernahe Verhältnis kann durch schönere Farbbeimischungen unterstützt werden. Nebenbei bitte ich um eine Beurlaubung. Die Ärzte rechnen mit einem Dienstausfall von unter drei Wochen. Rib. Diktator Ende. Gib das Reggie zur Übermittlung, bevor ich in Versuchung komme, mir mit dem Quatsch den Hintern abzuputzen. So, Diktator, reich mal ein Pergament rüber, ich muss mir eine Notiz malen, keine schwer lösbaren Knoten mehr zu verwenden, wenn ich mich irgendwo festbinde. Dreck, da fällt mir was ein... das könnt klappen... Pergament her, SCHNELL! |
Abteilungsleitung SEALS Mit ein klein wenig Stolz gebige ich hiermiht bekannt, daß der Lance-Korporal MacLaut tatsächlich und wider Ehrwarten einige Methode der Luftüberwachung gevunden hat. Das Prinzip besteht aus einem Papierflieger, unter dem eine Lenkstange anbracht wurde. Aus grohsen Höhen oder von kreftiger Hand geworfen, kann so ein Gefährt durch indifiduhlle Lenkung bis zu einer Stunde diesen Dienst verichtigen. Hilfe bieten hierbei die Aufwinde, die dem städtischen Fluss entspringen (sofern der Steuernte nicht das Bewußtsein durch die Dämpfe verlieret). Die Möglichkeiten einer sanften Landung erwisen sich zwar als begrenzt, aber der LK fersicherte mir, daß dies eh nicht dem kulturellen Verhalten seiner Spezies entspricht. Stabsspieß Atera |
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