Bisher hat keiner bewertet.
Für Rekruten (erste Mission):
Du bist heute zum Reinigen der Waffen in der G.R.U.N.D.-Waffenkammer eingeteilt.
Vielleicht hätte man dich mit den Waffen besser nicht alleine lassen sollen!
Dafür vergebene Note: 9
Nyvania, eine halbe Wasserspeierin, ging leichten Fußes über die riesige Brücke über dem Fluss Ankh. Nun ja. Fluss konnte man dazu nicht sagen. Es war mehr eine giftig braune Brühe, die sich schwermütig ihren Weg aus Ankh-Morpork bahnte.
Nyvania blieb stehen und blickte auf den, "Fluss’’ der seiner, "Strömung’’ folgte, falls man das so nennen konnte.
Gedankenverloren verfolgte sie diverse Gegenstände die man auch nach noch so anstrengendem Raten nicht mehr identifizieren konnte, da sie von einer dickflüssig braunen Masse, die sich hier anscheinend Wasser nannte, umhüllt waren. Wer weiß was dort in den Untiefen dieser Brühe alles gelagert war. Sie wollte nicht genauer darüber nachdenken. Nein wahrlich das wollte sie nicht.
Sie wandte sich gedanklich nun der, vermutlich jetzt noch brennenden, Kathedrale zu, aus der sie geflüchtet war. Sie hatte ihren Namen geerbt da sie es doch tatsächlich geschafft hatte ihr zu Hause in Brand zu stecken. Wenn das doch nur alles gewesen wäre.
Aber nein. Es musste ja so kommen, dass es gerade ein Zauber war, der etliche Wochen brannte und nicht zu löschen war. Deprimierend.
Sie war versucht sich hin zu setzen, da ihre Füße schmerzten und sich diverse Krämpfe in ihren Waden breit machten.
Wie so oft in der letzten Zeit kam sie dazu nicht, da einige müde und vor allem grimmig aussehende, wie es schien, Wächter auf sie zu marschierten und mit tadelnden Blicken vor der Frau stehen blieben.
,,Was machst du hier so spät auf der Brücke Frau......’’
,,D’Astora’’ antwortete sie niedergeschlagen.
Der Wächter der sie angesprochen hatte, hob eine Augenbraue und sah seine Begleiter fragend an, die die Schultern zuckten.
,,Ein seltsamer Name nicht?’’
Die Wasserspeierin hob abwehrend die Hände und lachte ausweichend: ,, Emm... das hat seine Gründe.’’
Wieder sahen sich die drei an und Nyania ahnte was jetzt kommen würde.
Sie sollte recht behalten.
,,Gut Frau d’Astora folge uns bitte.’’ sagte der Wächter der sie angesprochen hatte und die beiden anderen schlossen sie in ihre Mitte.
,,Darf man fragen, was ihr mit mir vorhabt?’’ Fragte Nyvania nach einige Minuten, Straßen und Krämpfe später.
,,Wir werden dich in einer Herberge unterbringen Frau d’Astora.’’ Sagte der Wächter vor ihr betont freundlich. Die Wasserspeierin runzelte die Stirn sagte jedoch nichts.
Die Wächter gingen mit ihr durch diverse Gasthäuser, doch war überall kein Zimmer mehr frei.
,,Nun wenn das so ist, wirst du wohl in der Wache übernachten müssen.’’ Wandte sich der Wächter nach einiger Zeit und den besagten Tavernen später.
,,Weshalb das wenn ich fragen darf?’’ entgegnete Nyvania erschrocken.
,,Nun wir lassen niemanden auf der Straße bzw. einer Brücke übernachten. Vor allem keine jungen Frauen.
Das sah Nyvania ein und sie war eigentlich auch recht froh darüber, da ihr nach einigem Betrachten dieser dunklen Gassen doch mulmig zumute wurde und sie folgte den Wächtern ohne weitere Wiedersprüche bis sie an das Tor der Wache gelangten.
Es war im Grunde ein einziges riesiges Wachhaus. Wie sich später herausstellte nannte man den ganzen Platz den Pseudopolisplatz.
Sie gingen jedoch nicht durch das Haupt- sondern ein kleines Nebentor die Treppen hinauf.
Nyvania staunte nicht schlecht als sie die verschieden Stockwerke, wenn auch nur kurz, betrachtete. Sie waren schön eingerichtet. Die Wächter führten sie zu einem Zimmer etwas abgelegen und blieben davor stehen.
,,Da kannst du heute Nacht schlafen. Morgen sehen wir wo wir dich unterbringen.’’
Sie trat ein und schaute sich um.
,,Vielen Dank.’’ Sagte sie und lächelte freundlich.
,,Gern geschehen.’’ antwortete der Wächter kurz und schloss die Tür.
Nyvania sah sich kurz um. Außer einem kleinen Bett und einem Schrank war hier nichts besonderes. Aber warum auch? Das Wichtigste war erst einmal das Bett!
Die Wasserspeierin ließ sich dankbar darauf fallen und schlief auch sofort ein.
***
Nyvania erwachte früh am nächsten Morgen.
Sie rieb sich den letzten Rest Schlaf aus den Augen und machte sich dann auf den Weg.
Sie wollte die netten Herren von gestern nicht noch weiter aufhalten.
Sie ging den Weg zurück den sie gestern gekommen war und sah auch diesmal nur kurz in die verschiedenen Stockwerke bevor sie schließlich durch die Seitentür auf den Pseudopolisplatz gelangte. Der Himmel war noch ziemlich dunkel und vereinzelt streiften einige Wächter durch die Gegend. Sie wandte sich nach links und war noch einen Moment unschlüssig, doch als sie losgehen wollte, packte sie jemand, oder etwas (?) an den Schultern und hielt sie fest.
,,Bist du auch ein neuer Rekrut?’’ fragte eine männliche Stimme hinter ihrem Rücken.
Nyvania zuckte zusammen und quiekte leise auf, dann drehte sie sich um und sah einem riesigen Menschen direkt in die Augen.
,,Re-Rekrut?’’ stotterte sie ängstlich verwirrt.
Der Mann musterte sie mit einem fragenden aber ehrlichen Blick.
,,Bist du oder bist du nicht?’’ fragte er.
Einem Moment herrschte Stille, ein Moment in dem Nyvania in einer Schnelligkeit einen Entschluss fasste und zugleich alle für und wieder aufzählte, dass sie sich im Nachhinein nicht genau an alles erinnern konnte. Einzig und allein an den letzten Gedanken der laut und stark ,,Warum nicht?!’’ verhieß.
,,Eh...doch doch!! I- ich habe m- mich nur noch nicht an- angemeldet.’’ Brachte sie abgehackt und viel zu hastig hervor. Der hob eine Augenbraue sagte jedoch nichts.
Schließlich sagte er:,, Na gut. Komm ich zeige wo du dich anmelden kannst. Übrigens mein Name ist Yogi Schulterbreit.’’
,,N- Nyvania d’Astora. D- danke.’’ Stotterte sie.
Sie gingen zurück zum Wachhaus. Was dann passiert war ging so schnell, dass Nyvania es im Nachhinein nicht mehr zusammen, geschweige denn überhaupt ordnen konnte. Das Einzige was sie wusste war, sie war jetzt Rekrut. Und das durch einen rund 2.00 Meter großen Menschen, der, sie mit sich im Schlepptau, zur Kröselstraße und somit zur G.R.U.N.D
Abteilung marschierte. Dort bekamen sie einen gemeinsamen Ausbilder sowie einige Mitrekruten vorgestellt.
Nach einigen Tagen wurden Nyvania und ihre Mitrekruten zu einer Volkszählung abkommandiert, was sie ziemlich ins Schwitzen und teilweise auch zum Lachen brachte.
Doch anscheinend hielt ihre Ausbilderin es nun für richtig ihr eine einzelne Aufgabe zu verpassen. Sie wurde zum Waffenreinigen eingeteilt.
,,So etwas muss schließlich auch erledigt werden.’’ Hatte es geheißen.
,,Und es ist eine- Art- Erfahrung.’’
Mit diesen Worten war die Wasserspeierin entlassen worden und nun saß sie in einer, nicht gerade kleinen, Kammer mit Waffen verschiedenster Arten.
,,Tiieeeeeef durchatmen. Du packst das!’’ sagte sie sich immer wieder selbst.
Und langsam fing sie wirklich an das zu glauben, auch wenn die Gewissheit, man hätte se besser nicht mit diesen Waffen alleine gelassen, immer wieder die überhand gewann.
Sie musste widerstehen und dagegen ankämpfen eine Waffe nach der anderen in die Hand zu nehmen und mit jeder, anstatt sie auf Hochglanz zu bringen, zu "üben’’. Auch wenn es nur sinnloses Rumgefuchtel war, hatte es doch irgendwas. Das hier war viel besser als so ein Schlagstock oder ein Einhänder.
Die Wasserspeierin setzte sich hin und arbeitete sich durch die Waffen durch. Doch nach ca. einer Stunde war es anscheinend immer noch nicht weniger und sie konnte gut eine Pause vertragen. Nyvania sah sich um, entdeckte einen Kampfstab und nahm ihn prompt in die Hand.
Dann begann sie einige Übungen zu machen. Erst leicht und vorsichtig, dann immer wilder und unkontrollierter. Als sie plötzlich an etwas hängen blieb und nur eine Zeit lang Widerstand verspürte der dann schlagartig mit einem Scheppern sein Ende nahm, hörte sie auf und sah sich unheilahnend um.
Der Helm hatte nicht nur beträchtliche Kratzer, nein, er hatte regelrechte Dellen, was im Großen heißt, dass er seine eigentliche Form verloren hatte.
Sie hob ihn auf und sah sich panisch um.
,,Verdammt, was mach ich denn jetzt......hmmmm...’’die Wasserspeierin wurde ruhiger:,, Hier ist alles so zugestellt, wenn ich ihn verstecke, wir er höchstwahrscheinlich in den nächsten zehn Jahren nicht entdeckt.’’
Fehler!!!
Sie fand, so dachte sie, eine geeignete Stelle und so wollte die das verbeulte Stück etwas, welches sich einmal, oder eher vor kurzem, noch Helm genannt hatte, unter einem Haufen aus Waffen, die übrigens noch sehr sauber aussahen, verbergen.
Hätte sie die Finger davon gelassen, hätten sie auch weiterhin sauber und sortiert ausgesehen.
Allerdings fiel das ganze Gebilde in sich zusammen als der halbe Mensch es berührte und als ihr Blick nach einigen Sekunden des Schreckens auf die Gerätschaft fiel, die von den Waffen verborgen worden war, begannen ihre Augen zu glänzen.
Es war eine gewaltige Kanone.
Was auch immer sie hier tat. Es war im Moment egal. Das Ding war riesig und sah fantastisch aus.
Nyvania konnte ihren Blick nur schwer abwenden, was zwei Gründe hatte, die man mehr oder weniger gut verstehen kann.
Zum einen dieses gewaltige, schwarze Monstrum vor ihr. Zum anderen das gewaltige Chaos hinter ihr. Und das Schlimmste: welche Waffen hatte sie jetzt schon gereinigt oder nicht????
Verzweifelt sah sie sich um, als an die Tür zur Kammer gehämmert wurde.,
"Hey!!! Ist jemand hier drin? Hallo?! HAAAALLLLOOOOOO!!!! Die Tür klemmt. Alles in Ordnung? Es war so ein Lärm und wir dachten, wir sehen mal nach....’’
,,Wir?’’ Nyvania war etwas verwirrt. Etwas sehr verwirrt. Die eine Stimme hörte sich eindeutig nach Yogi an. Aber wer da bei ihm? Irgendwoher kannte sie sie..... oder nicht?????
Aber wenn es tatsächlich Yogi war der dort vor der Tür stand, hatte sie ein verdammtes Problem. Dann würde Kanndra bald von dem Schlamassel erfahren und sie es vorher nicht beseitigen können. So kam es der Wasserspeierin ganz recht, dass Yogi die Tür anscheinend nicht aufbekam.
,,Hilf’ mir mal.’’ Drang es von außen. Einige Sekunden später konnte man diverse Donnergeräusche vernehmen, die Nyvanias aller erste Befürchtung bestätigten, die beim Klang von Yogis Stimme schlagartig ihr Bewusstsein durchflutet hatten. Das Krachen wurde lauter. Nyvanias erster Gedanke nach einem Moment geschockten Horchens war: PANIK!!!!!!!!
Hastig flammte sie die, wie es für sie aussah, schwersten Gegenstände vor die Tür um es den Beiden nicht noch leicht zu machen. Eine Schande dass das dicke Gerät, welches sich Kanone nannte, zu schwer war. Nicht hingegen deren Kugeln.
Eine nach der Anderen schleppte sie zu dem Haufen an der Tür, hinter welcher die Geräusche allmählich verebbten und stattdessen diverse Flüche Überhand nahmen.
Vor Erleichterung grinsend machte sie sich an die Arbeit. Sie wollte das Schlamassel nun endgültig beseitigen. Die halbe Wasserspeierin setzte sich in aller Seelenruhe an das Polieren und Sortieren. Aber natürlich hatte sie nicht bedacht, dass sie es mit Yogi zutun hatte.
Nach einigen, wie es ihr vorkam, Stunden hatte sich die schweißtreibende Arbeit doch tatsächlich halbiert, und sehr stolz auf sich selbst begann sie die Tür frei zu räumen.
Gerade ale sie damit begonnen hatte eben diese Gegenstände in die von ihr nun von Staub befreiten und erstaunlich gut geordneten Regale und Schränke zu verstauen, begann jemand vor der Tür bis drei zu zählen, dann rannten ca. zwanzig paar Füße und die dazu gehörigen Körper eine kleine wehrlose Tür ein.
Nach dem ohrenbetäubenden Lärm und einige kleine Staubwolken später, lagen eben diese Körper mit den dazu gehörigen Gliedmaßen verstreut in der Waffenkammer und nach einigen minimalen Sekunden der Stille, begannen eine männliche und eine weibliche Stimme haltlos zu lachen.
Nyvania stand da und lachte Freudentränen, während sich eine männliche, menschliche zu einem Lachsack mutierte Gestalt auf dem Boden kugelte.
Nyvania fasste sich jedoch schnell wieder, während der Mann weiter gickste.
Schließlich war es die Schuld der Wasserspeierin gewesen, die Yogi dazu veranlasst hatte, die Tür mit zwanzig Mann ein zu schlagen. Hätte sie nicht solchen Mist gebaut... und dann mussten sich die Wachen doch vorkommen als wäre der erste April. Denn die Kammer sah mittlerweile optimal aus... wenn man von vereinzelten, eben geschehenen Unfällen absah.
Nyvania ging durch die am Boden sitzenden, verwirrten und sich nach und nach erhebenden Wachen und half einigen auf die Beine. Schließlich erreichte sie ihren Mitrekruten und half ihm, wenn auch mühsam, auf die Beine.
,,Tut mir leid.’’ Sagte sie leise ,,hab die Waffenkammer versperrt. Wollte nicht gestört werden.’’
,,Schon gut. Es hat sich nur angehört wie auf dem Schlachtfeld.’’ Entgegnete Yogi, mit einem schwachen Lächeln.
,,So ungefähr hat’s hier auch ausgesehen.’’ Bemerkte die Wasserspeierin unhörbar.
Jetzt hatte auch der Lachsack aufgehört zu kichern und war aufgestanden.
Er trat neben Yogi und musterte Nyvania von oben bis unten. Die halbe Wasserspeierin tat es ihm gleich und ihr Blick blieb auf seinen Haaren hängen, die, wenn sie nicht verrückt war, gerade die Farbe von Grün auf Orange geändert hatten.
,,Ahhh ja.’’ Sagte Yogi,, Dass ist Tyros y Graco. Er ist ein neuer Rekrut.’’
Nyvania salutierte höflich und hieß Tyros willkommen. Er tat es ihr gleich.
Irgendwie war er total sympathisch.
,,Entschuldige das Durcheinander wo du dich so schön aufgeräumt hattest....’’ begann Yogi verlegen und sah sich um.
,,Aaaach das bisschen schaff ich auch noch. Sah schon schlimmer aus. Glaub mir.’’ Unterbrach ihn Nyvania verschmitzt lächelnd. Yogi erwiderte es, jedoch nicht ohne Sorgenfalte. Was wohl hier geschehen war? Die Wasserspeierin schien es für sich behalten zu wollen. Na ja er konnte es ja nicht aus ihr heraus prügeln, dachten sich beide.
,,Wir helfen dir und räumen unser Chaos weg.’’ Sagte Yogi pflichtbewusst und voller Elan.
Nyvania wusste, das sie es ihm nicht ausreden konnte und eigentlich wollte sie das auch gar nicht.
Die anderen Wachen begannen sich bei Yogis Worten langsam, still und heimlich zu verdünnisieren und bald standen die Rekruten alleine da.
,,Joaaa...’’ begann Tyros und sprach somit zum ersten mal (das Lachen zählt nicht dazu).
,,Fangen wir los.’’ Sagte Nyvania übereifrig.
Yogi dachte noch einen Moment über diesen seltsamen Satz nach, ließ es dann jedoch bleiben, da er es für, wie er richtig lag, eine absichtliche Verwechslung von an und los hielt.
Sie räumten die Überreste der Tür weg und fegten noch schnell aus. Dann betrachtete Nyvania stolz ihre Arbeit und dache: ,,Ja so kann man das lassen!!!!’’
Dann schlief sie ein.
Yogi seufzte während Tyros einfach nur ratlos und verwirrt da stand und die graue Wasserspeierin und dann Yogi an.
,,Das passiert öfters. Man gewöhnt sich dran. Trotzdem schlag ich sie nicht gern....’’
,,SCHLAGEN?????’’ entfuhr es Tyros sichtlich geschockt: ,, Du kannst sie dich nicht schlagen.’’
,,Muss. Sonst wacht sie nie mehr auf.’’ Und mit einem tiefen Seufzer verpasste Yogi der Wasserspeierin eine schallende Ohrfeige. Ihr entging Tyros Grinsen nicht, welches er aufsetzte, nachdem er seinen Schock überwunden hatte.
,,Danke.’’ Nyvania grinste ebenfalls.
Sie verließen die Türlose Waffenkammer und als sie sich auf den Weg in die Büros ihrer Ausbilder machten, wechselte erstens ein paar mal Tyros Haarfarbe und zweitens wurde der Mensch ganz schön hyperaktiv. Dies war ein Dauerzustand, wie sich herausstellen sollte........
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