Dämonisch Giftig

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von Gefreite Laiza Harmonie (FROG)
Online seit 21. 04. 2004
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Nach einigen ereignisreichen Monaten bei G.R.U.N.D. wechselt Laiza zu FROG und beginnt ihre Ausbildung zum GiGa.

Dafür vergebene Note: 12

Das Tor der kleinen Stadt öffnete sich knarrend und die kleine Pferdekutsche geriet langsam in Bewegung.
In Decken gehüllt lagen zwei junge Männer auf der Transportfläche und schliefen ihren nächtlichen Rausch aus. Noch immer lag Überwald unter einer Schicht aus weißem Schnee bedeckt. Doch zum Glück hatten sie die weiten Wälder des Landes hinter sich gelassen. Der Kutscher trieb die zwei Pferde an. Die Atemwolken aus den Nüstern kondensierten weiß in der kalten Luft. Es dauerte nicht mehr lang, bis die weiten Kohlfelder der Sto-Ebene vor ihnen auftauchten. Eigentlich hätten sie schon längst die Hälfte der Ebene durchreisen müssen. Doch das grässliche kalte Wetter hinderte die zwei jungen Männer an ihrer Reise. Ihr Ziel war Ankh-Morpork.

Montag


Es dämmerte gerade als Laiza Harmonie das Geschäft "Spezialitäten aus Überwald" in der Morphischen Straße verließ. Es war schon recht spät und sie hatte keine Zeit gehabt richtig zu frühstücken, also hatte sie auf dem Weg durch die Küche ein paar Äpfel geschnappt und war die Treppe herunter geeilt. Sie hatte leichte Kopfschmerzen und auch sonst ging es ihr nicht sonderlich gut.
Sie hatte einfach kein Mietzimmer gefunden, dessen Vorgaben sie hätte erfüllen können. Also war ihr - da die Zeit drängte - nichts anderes übrig geblieben, als ihren Onkel Bartolus Harmonie aufzusuchen und ihn nach einer Unterkunft zu fragen.
Seltsame Veränderungen waren in den letzten Monaten über ihren ungeliebten Onkel hergefallen. Er schien um einige Jahre jünger zu sein. Er frisierte sein Haar nicht mehr mit Schweinefett, sondern trug es in einem jugendlichen Kurzschnitt. Auch sein Bauchumfang hatte beträchtlich abgenommen. Die Liebe... hatte die äußerst gekränkte Köchin und Hausdame nur gesagt. Liebe hin oder her, Laizas Onkel hatte sich vor einem Monat entschlossen auszuziehen aus der zwei Zimmer Wohnung über seinem Laden. Er hatte sich ein nettes Häuschen in der Nähe vom Hide Park gekauft. Ohne dass Laiza ihn groß bitten musste, überließ er ihr die kleine Wohnung über seinem Geschäft - sogar mit Möbeln.
Laiza hatte in den letzten drei Tagen so gut wie alles aus der kleinen Wohnung heraus geschafft. Von dem Geld das ihre Eltern ihr geschickt hatten [1], hatte sie das Abort erneuern lassen und sich ein Bett gekauft. So gut hatte sie schon seit der Abreise aus ihrem Heimatdorf nicht mehr geschlafen.
Nun, die kleine Wohnung war fast komplett leer, doch noch immer kamen aus allen möglichen Ecken die Ausdünstungen aberdutzender unterschiedlichster Spirituosen.
Laiza atmete tief durch, was auch nicht viel besser war, schließlich befand sie sich in der Nähe der Schatten und unweit des Ankhs.
Es war schon spät, Laiza musste sich beeilen. Sie bog von der Morphischen Straße in die Glatte Straße ein und folgte ihrem Verlauf, während sie die Würstchen verspeiste [2]. Zum Glück war der Laden nicht weit vom Pseudopolisplatz entfernt. Sie überquerte den Ankh auf der Ponsbrücke und betrat die Götterinsel in deren Mitte der Pseudopolisplatz lag. Die Uhr am Opernhaus schlug fünf vor Acht, als sie die Tür zum Wachhaus öffnete.

Ratlos stand sie im Eingangsbereich des Hauptwachhauses. Sei pünktlich um acht Uhr an meinem Büro, hatte Oberleutnant Venezia Knurblich, die Abteilungsleiterin von F.R.O.G. gesagt, als sie das Bewerbungsgespräch beendet hatte. Genieße deine letzten freien Tage, ab Montag sind die Zeiten der Faulenzerei vorbei.
Oh Mann, sie hatte wirklich Bange vor dem Bewerbungsgespräch als Gift- und Gasexperte bei F.R.O.G. gehabt. Sie hatte schlecht schlafen können und bekam an diesem Tag überhaupt keinen Bissen herunter. Du schaffst das schon, hatte man ihr gesagt. Du wirst sicher angenommen. Laiza hatte arge Bedenken gehabt. Okay, sie hatte ihre G.R.U.N.D. - Ausbildung recht schnell und ohne größere Probleme abgeschlossen [3]. Aber F.R.O.G. ist schließlich keine normale Abteilung, nein, F.R.O.G. ist eine Spezialeinheit, eine universell einsetzbare Eingreiftruppe, die all die Jobs macht, an die sich andere nicht ran trauen. So eine Spezialeinheit forderte vor allem eins: Tiehmwörk.
Laiza dachte an die vergangenen Monate, die sie bei G.R.U.N.D. absolviert hatte. Wie sie es geahnt hatte, wurde sie auf die Ereignisse angesprochen, die sich an einem frühen Morgen vor der Geflickten Trommel ereigneten. Die Prügelei mit Mitrekrutin Magane. Laiza hatte noch immer das Gefühl ihre Nase wäre gebrochen. Doch von den äußeren Einwirkungen dieser Zusammenkunft war nichts mehr zu sehen. Sie war davon ausgegangen, dass sie bei F.R.O.G. wegen diesem Vorfall nicht genommen werden würde. Schließlich gehört es absolut nicht zum Tiehmgeist, wenn man sich untereinander prügelt.
Doch Laiza hatte Glück. Bei F.R.O.G. hat der Trupp über sämtlichen persönlichen Reibereien zu stehen, hatte Chief-Korporal Araghast Breguyar ihr gesagt. Er wohnte dem Bewerbungsgespräch als Stellvertretender Abteilungsleiter bei und hatte Laiza die ganze Zeit mit seinem püschologisch geschulten Blick gemustert. Mit Nachdruck hatte er noch hinzugefügt, dass solche Auseinandersätzungen selbstverständlich auf gar keinen Fall wieder vorkommen dürfen.
Laiza hatte auch gar nicht den Wunsch, noch einmal in solch eine Situation zu kommen. Sie hoffte inständig, dass diese Probleme ein für allemal von der Scheibe gewischt würden, indem Magane auf keinen Fall bei F.R.O.G. aufgenommen werden würde. Als Laiza das Büro von Oberleutnant Knurblich verlassen hatte, war sie überglücklich in den Eimer gerannt, wo einige Frischbeförderte auf sie warteten [4].
Heute begann ihr erster Tag bei F.R.O.G., ihr erster Tag als GiGa-Azubi.

"Da bist du ja." Chief-Korpral Araghast Breguyar wartete schon ungeduldig vor dem Büro von Oberleutnant Venezia Knurblich im ersten Stock des Wachhauses. "Sogar pünktlich", fügte er mit einem Blick auf seinen Zeitdämon.
"Guten Morgen, Sör", antwortete Laiza pflichtbewusst und salutierte. Araghast salutierte ebenfalls, schien sich damit aber nicht lange aufhalten zu wollen und bat Laiza ihm zu folgen. Er führte sie wieder ins Erdgeschoss herunter. Vor einer Tür direkt neben der Eingangshalle blieb er stehen.
"Das hier wird dein neues Büro, Gefreite." Er öffnete die Tür und trat in den kleinen zweieinhalb mal vier Meter großen Raum. "Die Schlüssel haben wir noch nicht wieder gefunden. Bisher wurde der Raum auch noch nie als Büro verwendet. Rekrutin Magane hat ihn als Seminarraum", er sprach dieses Wort mit einiger Abneigung aus, "genutzt."
Ja... Laiza erinnerte sich an den Aushang am Schwarzen Brett im Wachhaus an der Kröselstrasse, den sie vor neun Tagen amüsiert gelesen hatte [5]
"Hier kannst du dich einrichten", sagte Araghast und rümpfte etwas die Nase.
"Hey, was wollt ihr hier!" Der Chief-Korporal und Laiza sahen sich um.
"Was?"
"Na hallo, hier!" In einem Regal, das von der Tür aus gesehen an der linken Wand stand, hockte ein kleiner Dämon auf einem Brett und ließ die Beine baumeln.
"Wer bist du?" fragte Aragahst.
"Ich? Ich bin Erpresso."
"Er-was?" Laiza musterte den kleinen Dämon. Er hatte eine dunkelbraune Hautfarbe und trug eine blaue Hose und ein Halstuch, das sich als rotblaukariert heraus stellte, als Laiza und ihr Chef auf den kleinen Dämon zugingen.
"Erpresso, du dummes Menschending."
Dummes Menschending???
Laiza starrte dem Dämon in seine roten Augen. "Was hast du gesagt?"
"Na hast du was an den Ohren?"
"Nein."
"Wieso fragst du dann nach." Araghast seufzte.
"Okay, das ist dein Büro, ich sag deinem Ausbilder bescheid und schick ihn dann hier hin." Er musterte den kleinen Dämon mit seinem püschologischen Blick, der ohne große Probleme von dem kleinen Männchen erwidert wurde, und verließ dann das Büro. Sicherlich recht froh wieder in sein eigenes Büro zurück zu kehren und endlich weiter das "Kompendium der püschologischen Kriegführung" zu lesen.
Kichernd hüpfte der Dämon auf dem Regalbrett herum.
"Erpresso..." wiederholte Laiza den merkwürdigen Dämonennamen. "Aha."
"Ja, haste Probleme damit?"
"Was machst du hier?"
"Was machst du hier?!" Der kleine Dämon kletterte einige Regalbretter höher und funkelte Laiza herausfordernd an. Anscheinend war er hier der Herr des Raumes.
"Ich bin ein Kaffeedämon."
Laiza verzog das Gesicht.
Kaffee... sie mochte absolut keinen Kaffee. Jetzt erkannte sie auch, was die seltsamen Flecken auf der kleinen blauen Hose von Erpresso da stellten. Lauter kleine, höchstwahrscheinlich auch uralte Kaffeeflecken. Und auch sonst sah der kleine Dämon nicht gerade danach aus, als wäre er jemals mit Wasser in Berührung gekommen, mal abgesehen vom Kaffee kochen [6].
"Was macht ein Kaffeedämon in so einer Abstellkammer?!"
Der kleine Kerl sprang vom Regal herunter und rollte sich ab, um den schmerzhaften Aufprall abzufangen. Er war sichtlich in Rage und eilte auf Laiza zu, um ihr dann auf den Fuß zu springen. Dort hüpfte der etwa zwanzig Zentimeter große Dämon auf und ab und raufte sich die Haare.
"Abstellkammer!! Abstellkammer?! Sieht das hier aus wie eine Abstellkammer??" Laiza sah sich um, während das Rumgehüpfe auf ihrem Fuß aufhörte und Erpresso unsanft an ihr hoch kletterte. Der Raum war klein und fensterlos, in einer Ecke standen, übereinander gestapelt, zwei Schreibtische und darunter ein kleines Schränkchen. Kreuz und quer standen einige Stühle mitten im Raum. Dann war da noch das Regal, indem sich, so schien es, alle möglichen Arten von Schrott angehäuft hatten.
Erpresso stand auf Laizas Schulter und blinzelte sie mit seinen roten dämonischen Augen an.
"Abstellkammer?" wiederholte er ihre Aussage fragend. Eigentlich, so dachte Laiza, könnte ein so kleiner Dämon nicht allzu gefährlich für einen Menschen werden, doch in Anbetracht des ziemlich selbstbewussten Auftretens, des kleinen Rackers, entschied sie sich das Thema in eine andere Richtung zu lenken.
"Seit wann kochst du denn schon Kaffee für die Wache?" Laiza lächelte und beobachtete das braune Männchen auf ihren Schultern, als plötzlich die Tür einen klitzekleinen Spaltbreit aufging. Der Betriebslärm aus der Eingangshalle war zu hören und ganz leise konnte man ein ziemlich genervtes Brummen jenseits der Tür hören. Doch diese öffnete sich nicht weiter.
Laiza sah missbilligend den Dämon auf ihrer Schulter an, packte ihn kurzer Hand und ließ ihn auf den Boden fallen. Sie ging zur Tür und öffnete sie.
"Ah, du bist also der Neuling..." Laiza sah verwirrt auf den Gang, doch niemand war zu sehen, bis auf die Wächter die eilig von einem Büro zum anderen flitzten.
"Hier!" Laiza hörte die Stimme neben sich und blickte sich um. "Weiter unten." Sie senkte ihren Blick und dort, auf der Türklinge stand ein kleiner blauer Gnom.
"Hallo, ich bin Rib."
"Hi..." sagte etwas Laiza etwas verwirrt und sah zu, wie der Gnom von der Türklinke auf ihren Arm sprang und auf ihre Schulter kletterte. Nein... schon wieder so ein kleines Ding auf meiner Schulter. Sie lächelte ihn an und schloss die Tür. Erpresso saß inzwischen wieder auf einem Regalbrett und beobachtete die Szene kritisch.
"Also", fing der kleine Gnom an. Laiza musterte ihn, er war recht klein etwa so groß wie Erpresso und trug sein rotes Haar als gepflochtenen Pferdeschwanz. "Ich bin momentan der einzige GiGa von F.R.O.G. und ich bin nun für deine Ausbildung zuständig. Wie heißt du?"
"Laiza Harmonie, Sör."
"Regel eins: Schmink dir das Sir, ab, es sei denn IA spricht mit Dir. FROGS stehen auf sowas nicht. Und ich höre keine Stimmen in meinem Ohr, also ist die Mehrzahl auch unnötig."
Erpresso kicherte dämonisch, woraufhin sich Rib zu ihm umdrehte.
"Was will das Ding denn hier?"
Laiza lächelte.
"Das ist Erpresso, er wohn hier und ist Kaffeedämon."
"Na so was...", Rib zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder Laiza zu. "Ich hab noch nie selber ausgebildet, bin mal gespannt wie es wird. Er werde mein Bestes tun."
Laiza strahlte. "Wann fangen wir an?"
"Jetzt. Nun", Rib schwieg und kratzte sich an der Stirn. "da gäb es ein Problem", fing er an. "Das Labor im Haus ist für unsere Zwecke unpassend ..."
"Aber ein Labor ist doch dringend notwendig?"
"Oh ja", seufzte Rib. Seit diesem schrecklichen Vorfall mit dem Drachen [7], hatte er die leidvolle Aufgabe, für F.R.O.G. eines neues Laboratorium zu finden. Doch für einen kleinen Gnom stellte sich so eine Aufgabe als recht kompliziert da und man verwehrte ihm jegliche Hilfe. Das war ungerecht, fand der Kobold. Schließlich hatte er doch keine Schuld an der Explosion. Lady Rattenklein hätte ihm sagen können, dass Alkohol und der Rest neben dem Drachen explosiv gewesen war. Doch nun sah Rib eine Chance in der frisch gebackenen Gefreiten, die ihn voller Tatendrang anlächelte.
Er erwiderte das Lächeln kurz und meinte dann:
"Punkt Eins deiner Ausbildung: Organisation eines Arbeitsplatzes."
"Äh..."
"Und zwar so schnell wie möglich."
"Ich soll... ein Labor suchen?"
"Ja, und wenn es geht, bitte weit weg von der Alchemistengilde."
"Alleine?" Sie starrte ihn etwas entsetzt an und vernahm wieder ein dämonisches Gekicher im Hintergrund.
"Nun, du kannst dich ja mal schlau machen und mir dann Bescheid geben." Rib stand auf und kletterte an Laiza herunter. Als er unten angekommen war, blickte er noch einmal zu ihr hoch. "Ich muss jetzt gehen, wir haben noch eine Dienstbesprechung, die Verbrecher machen schließlich keine Kaffeepausen." Ein dämonisches Kichern war zu hören. "Wir sehen uns Morgen früh wieder. Selbe Zeit, aber nicht hier." Rib wandte seinen Blick ab und sah hoch zum Regal. "Wir sehen uns dann im Empfangssaal, okay?"
Laiza nickte und sah Rib etwas ungläubig hinterher, als er den kleinen Raum verließ.

Was sollte sie jetzt tun? Laiza warf noch einen grimmigen Blick auf den kichernden Kaffedämon und verließ das kleine Büro. Was war eigentlich mit einer Uniform? Grün, war die Farbe der F.R.O.G.'s, also, so nahm Laiza an, würde auch die Uniform irgendwie grün sein. Brauchte man als GiGa überhaupt eine Uniform?
Laiza ging an den Tresen, an dem einige ältere Wächter und euch ein paar Rekruten standen, und bat um ein Blatt Papier und einen Stift. Fein säuberlich schrieb sie ihren Namen auf das Papier und steckte den Zettel in die dafür vorgesehene Halterung an der Bürotür.

Laiza trat auf den Pseudopolisplatz hinaus. Der Wind der über den Platz fegte war kalt, es war über Nacht wieder kälter geworden, obwohl schon einige Bewohner auf den Frühling gehofft hatten, und so zog Laiza ihren Umhang enger um den Körper. Etwas ratlos blieb sie einige Zeit vor dem Wachhaus stehen. Doch recht erschrocken eilte sie in die Quetschbauchgasse, als sie Meine-Familie-wird-verhungern Schnaphela und Skilla aus dem Unteren Breiten Weg kommen sah. Laiza konnte sich noch gut an die beiden erinnern, schließlich war es noch gar nicht so lange her, als sie noch im Wachhaus an der Kröselstrasse gewohnt hatte. Erst vier Tage, überlegte Laiza, doch es kam ihr schon wie eine halbe Ewigkeit vor, und dass, obwohl die Zeit durch die Säuberungsaktion der Wohnung wie im Flug vergangen war. Schnaphela und Skilla, ein Mensch und eine halbe Vampirin waren noch gar nicht so lange Rekruten bei der Stadtwache. Laiza hatte nie viel mit ihnen zu tun gehabt, bis auf eine erschreckende Begegnung mit seltsam leuchtenden Würstchen auf ihrem Kopfkissen. Schnaphela, seines Zeichens eigentlich Bauchladenverkäufer, konnte auch in der Wache nicht davon ablassen seine Ware zu preisen. Schlechte Erfahrungen hatte sie damit gemacht und einige der Leichtgläubigen waren über längere Zeit an die Kloschüssel gebannt, und so hatte Laiza keine große Lust in ein Gespräch mit den beiden Rekruten verwickelt zu werden. Sie hatte wirklich besseres zu tun.

Was stellte sich dieser Gnom eigentlich vor? Heute war ihr erster Tag bei F.R.O.G., eigentlich hätte er mit ihr so was wie einen Lehrplan aufstellen müssen. So was wird doch immer gemacht. Sie wusste doch noch nicht einmal, was wichtig für ein Labor ist. War sie eigentlich schon einmal in einem gewesen? Laiza konnte sich nicht daran erinnern. Obwohl, überlegt Laiza, die Färberei ihrer Tante Trudi ähnelte schon einem Labor. Dort wurde sehr viel mit Schäm-ikhalien gearbeitet und ihre Tante mischte andauernd neue Farben zusammen [7a] um die Schafwolle zu färben.
Laiza ging die Quetschbauchgasse entlang und lief zur Ponsbrücke. Der Himmel wurde grau und der kalte Wind stärker. Es sah stark nach einem Unwetter aus. Auf der Ponsbrücke kaufte sie einem Händler eine Ankh-Morpork Times ab und da sie keine besondere Lust hatte im Regen, oder sogar im Schnee, auf der Straße zu stehen entschloss sie sich nach Hause zu gehen, anstatt in den Eimer. Doch sie machte noch einen kleinen Umweg über Nagalas' Imbißstübchen an der Ecke Hektarstraße - Glatte Gasse unweit ihrer Wohnung um sich etwas zu Essen zu kaufen.
Die Imbißbude war recht klein. Rechts und links der Tür standen je ein Tisch mit einer Eckbank und zwei Stühlen. Die Theke nahm am meisten Platz weg und teilte den vorderen Teil von der Küche ab. Ein Bestelldämon hüpfte aufgeregt auf der Theke herum als er die kleine Glocke über der Tür läuten hörte. Er war etwa eine Elle groß, bleich und hatte schwarzes Haar, das er ordentlich zu einem Zopf gebunden hatte. In den Klauen hielt er einen kleinen Notizblock und einen Stift.
"Willkommigt in Nagalas' schöhnen Imbizstübchen", las der kleine Dämon von einem Zettel hab, den er aus der Hosentasche gezogen hatte. "Was wohllen Sie essen?" Der Dämon, oder besser gesagt, die Dämonin, wie Laiza beim näher kommen feststellte, lächelte sie mit ihrem Breiten Mund an und hielt gespannt den Bleistift in der Hand.
"Hallo", grüßte Laiza und blieb vor der Theke stehen. Es roch wie immer nach Bratfett und Knoblauch und verschiedenen anderen Kräutern. In eine spezielle kulinarische Richtung ging das Essen bei Nagalas eigentlich nicht, trotzdem hatte es einen Überwälder Ta-tsch. Das lag vor allem daran, dass Nagalas Stammkunde von Laiza's Onkel Bartolus war und somit viele Überwälder Kräuter und Getränke verwendete.
Die Dämonin winkte eifrig mit dem Notizblock:
"Hallo."
"Wo ist denn der Chef?
"Wer?"
"Herr Nagalas." Laiza lugte durch den Perlenvorhang der Tür, die hinter dem Tresen in weitere Räume führte. Anscheinend war das ein Stichwort für die Dämonin, sie tippelte über den Tresen zu einer kleinen Glocke und hämmerte mehrmals wild drauf herum. Einige Augenblicke vergingen, da kam Herr Nagalas durch den Perlenvorhang geschritten. Er putzte sich seine Hände grob an einem Handtuch ab und schmiss es achtlos auf eine Ablage. Laiza fragte sich was diese rötlichen Stückchen waren die am Handtuch klebten, sie wandte ihren Blick vom Handtuch ab und sah Herrn Nagalas in die Augen.
Herr Nagalas stammte eigentlich aus Lance, doch seine Eltern waren schon früh mit ihm nach Ankh-Morpork gereist und so hatte er zuerst eine Ausbildung bei der Metzgergilde abgeschlossen und nach einiger Zeit im Metzgereibereich entschlossen einen eigenen Laden zu eröffnen. Laiza vermutete das die seltsamen Überreste auf dem Handtuch etwas mit Nagalas Ausbildung zu tun hatten.
"Fleischbällchen", antwortete Nagalas auf Laiza's besorgten Blick. "Ich mache gerade Fleischbällchen, mit einer neuen Kräutermischung. Miss Harmonie, wie geht es ihnen? Wir haben uns lange nicht gesehen."
Manchmal zweifelte Laiza an Nagalas Verstand, sie kannte den kleinen dürren Mann inzwischen schon über einen Monat. Auf einer abendlichen Streife war sie einmal ihr vorbei gekommen und hatte sich mit Hühnchenfrikadellen auf Überwälderart gestärkt. Nun da sie seit einigen Tagen in unmittelbarer Nähe des Ladens wohnte und nicht gerade zu den Frauen gehörte, die gerne kochen, hatte sie täglich ihr Mittag und Abendessen bei Herrn Nagalas eingenommen. Und jeden Tag hatte er gesagt, wir haben uns lange nicht gesehen.
Laiza lächelte.
"Ja, Herr Nagalas."
"Sie sind immer noch bei der Wache oder?"
"Ja, Herr Nagalas."
"Und haben Sie schon einen richtigen Dschob?"
"Ja, Herr Nagalas."
"Schön, was wollen sie denn heute, Miss Harmonie?"
Laiza wusste genau, dass ihr die Fragen morgen wieder begegnen würden. Normalerweise, wie schon erwähnt, hatte sie sich unter anderem von Hühnchenfrikadellen ernährt. Ihr Blick wanderte zu dem Handtuch auf der Ablage.
"Ich nehme heute mal etwas anderes, wie wäre es mit einem Salat?"
"Salat kommt sofort!" krächzte die Dämonin und zog die Aufmerksamkeit auf sich.
"Ah, Miss Harmonie, dass ist Goca, sie ist eine Bestelldämonin. Mein Neffe hat ihn mir heute Morgen geschenkt."
"Ah, schön." Laiza versuchte einigermaßen Interesse zu zeigen, doch ihr Magen knurrte zu stark. Herr Nagalas stellte ohne weitere Fragen einen großen Salat zusammen und fügte ihn zusammen mit einer Hühnchenfrikadelle auf Brot in eine kleine Tüte.
"So, Miss, das kostet 50 AM Cent. Die Frikadelle geht aufs Haus, weil sie ihnen ja so gut schmeckt."
Laiza war sich nicht ganz sicher, doch dieser Satz triefte vor Sarkasmus, obwohl sie so etwas Nagalas nie zu trauen würde. Sie kramte ihren schwarzen Ledergeldbeutel aus der Tasche und zählte 50 Cent ab.
"Vielen Dank, Herr Nagalas." Sie griff nach der Tüte und verließ mit den Worten "Bis Morgen" den Laden.
Laiza ging, da es regnete, schnellen Schrittes zur Morphischen Straße Nr. 9. Das Schild "Bartolus Harmonie - Spezialitäten aus Überwald" quietschte im Wind. Leise klingelte ein kleines Glockenspiel, als sie den Laden betrat. Der Verkaufsraum war recht groß und gut sortiert. Ihr Onkel verkaufte größtenteils Spirituosen aus Überwald. Wie zum Beispiel der Kräutersirup, der - wie Laiza die leidvolle Erfahrung machen musste - sehr stark im Hals brannte. Ihre Großmutter hatte daraus immer wunderbare Soßen gemacht. Laiza nahm sich eine Tafel Zartbitterschokolade aus dem Regal und ging zum Verkaufstresen.
"Guten Tag, Miss Harmonie." Die kleine knoblige Frau, die ihr Onkel eingestellt hatte, sah die Tafel in Laiza's Händen und starrte sie dann missbilligend an. Laiza lächelte stoisch und ging in den hinterm Tresen liegenden Raum.
Dort führte eine kleine steile Treppe in den ersten Stock, eine Tür zu einem kleinen Lagerraum und eine weiter nach draußen auf den Hinterhof, wo ein kleiner Abort stand.
Das alte Holz der Treppe ächzte unter Laiza's Füssen. Es stellte sich ihr wieder einmal die Frage, wie die Treppe das Gewicht ihres Onkels und das der Köchin überstanden hatte.
Rechts der Treppe lag das Büro ihres Onkels. Die Sekretärin Roswita saß am Schreibtisch und ging die Rechnungen des letzten Monats durch. Auf dem Tisch saß ein kleiner Dämon, der Opernmusik trällerte. Die Begeisterung für die Oper war bei Roswita recht groß, doch Laiza hatte sie dazu bekommen die Musik in Zimmerlautstärke zu hören. Was Laizas Geschmack angeht, war sie mehr für Musik - mit - Steinen - Drin [9]. Rechts von der Treppe ging es in die eigentliche Wohnung, die man zum Glück separat zuschließen konnte. Denn das Personal ihres Onkels zeichnete sich durch starke Neugierde aus.
Laiza betrat die Wohnung.
"Hallo, Miss Harmonie." Der Zwerg stand vom Boden des Flures auf.
"Hallo, Herr Brechbaum." begrüßte Laiza ihn. Sie sah sich auf dem Holzfußboden um. Etwa die Hälfte des drei Meter mal eineinhalb Meter großen Flures waren schon abgeschmirgelt und sahen wie neu aus. "Das sieht ja schon klasse aus." fügte sie lobend hinzu und lächelte den Handwerker an. Laiza störte vieles an der Wohnung ihres Onkels. Den größten Teil hatte sie geändert, indem sie alle Möbelstücke beseitigt hatte. Doch was blieb war eine vergilbte ekelhafte Blümchentapete und einen Holzboden mit diversen Flecken, deren Ursprung man überhaupt nicht wissen wollte. Um die Tapete abzureißen hatte Laiza noch nicht die Zeit gefunden, doch wenigstens wollte sie den Boden auf Vordermann bringen. Sie war einen ganzen Vormittag durch die Gegend gelaufen [10], um einen geeigneten Zimmermann zu finden, der auch einen angenehmen Preis bot für das Abschleifen des Holzbodens. In der Winkelzuggasse war sie dann auf den kleinen Laden von Godi Brechbaum gestoßen. Recht schnell einigten sie sich auf einen Preis, von dem Laiza nicht gerade begeistert war, aber den sie bereitwillig annahm, weil es das günstigste war. Fünfzig Cent wollte Brechbaum pro Quadratmeter, besser, als wenn er nach Arbeitstunden rechnete. Sie sah auf den Fußboden, wo Brechbaum sein Werkzeug verteilt hatte. Dieses bestand lediglich aus einem Hobel und einigen Schleifpapieren, dazu kam noch eine Kehrschaufel und Besen und ein kleiner Sack, indem er den Dreck einsammelte. Die Bezahlung pro Quadratmeter war also eindeutig besser. Das war insgesamt mehr als die Hälfte von Laiza's Monatssold und sie hatte keine große Lust für so etwas an ihr Erspartes zu gehen. Da es eh nicht viel zu klauen gab in der Wohnung überließ sie dem Zwerg einen Zweitschlüssel.
"Sie leisten gute Arbeit, Herr Brechbaum."
"Es wird aber noch einige Tage dauern, Miss Harmonie, bis ich mit dem Abschleifen fertig bin. Und dann muss ich das ganze noch wachsen." Nun soviel verstand sie nicht von dem Handwerk, sie nickte ihm freundlich zu und ging in die Küche, der einzige Raum - abgesehen vom Schlafzimmer - in dem Möbel standen.
Sie nahm sich einen Teller, holte ihr Essen heraus und schlug die Zeitung auf.

* * *


"Hey, du schummelst."
"Ich? Niemals."
"Und woher hast du dann bitte diese Karte?"
Laiza schloss leise die Tür des Wachhauses an der Kröselstrasse. Die Eingangshalle hatte sich in den letzten sechs Tagen nicht verändert. Hinter dem Tresen saßen drei Wächter und spielten eifrig Drachenpoker. Es klimperte verführerisch, anscheinend spielten die Rekruten um Geld. Sie hatten Laiza nicht bemerkt und so näherte sie sich leise. Sie sah die zwei Dauerrekruten Knochenlos und Magane und Ktrask zockend am runden Tisch hinter dem Tresen sitzen. Magane hob abwehrend die Hände.
"Ich würde niemals betrügen", versicherte sie ausdrücklich. Laiza lehnte sich leise an den Tresen und sah, wie die Noch-Rekrutin ihre Beine unterm Tisch kreuzte. Dumme Kuh schoss es Laiza nur durch den Kopf, sie holte die Ankh-Morpork Times aus ihrer Ledertasche und legte sie auf den Tresen.
"Können wir nicht was anderes spielen?" Ktrask hatte schon wieder verloren, das dritte Mal in Folge und sein Geldbeutel leerte sich immer mehr. "Wie wäre es mit Leg-Herrn-Zwiebel-rein?" schlug er vor.
Magane legte die Karten weg und sammelte ihren Gewinn ein. "Och nö", sie lächelte in sich hinein. Magane wusste, dass es unheimlich unfreundlich ist, die eigenen Freunde auszunehmen, aber sie brauchte das Geld. "Ich denke wir hören jetzt besser auf, ich brauch einen Kaffee." Magane stand auf, während Knochenlos und Ktrask enttäuscht ihre Karten auf den Tisch schmissen.
Laiza traf einen schrecklich grimmigen Blick, als Magane sie entdeckte. Auch die beiden anderen nahmen Laiza nun wahr, sahen sie allerdings freundlicher an.
"Hallo", sagte Ktrask freundlich. "Wie geht es dir?"
"Gut, danke."
"Na, wieso bist du denn nicht am Pseudopolisplatz?" fragte Magane giftig.
"Ich habe was zu erledigen..."
"Hier?"
Laiza versuchte freundlich zu lächeln und ließ den Blick nicht von Magane ab.
"Nun, indirekt." Laiza versuchte freundlich zu sein, sie hatte keine Zeit um zu streiten und auch keine große Lust. Gerade jetzt, zu Beginn ihrer Ausbildung bei F.R.O.G. war ein tadelloses Benehmen von großer Bedeutung. So etwas darf nicht wieder passieren wiederholten sich noch einmal die Worte aus dem Bewerbungsgesprächs in Laiza's Kopf. Sie schlug die Zeitung auf und breitete sie auf dem Tresen aus. "Hier ist ein kleiner Bericht in der Times..."
Magane knurrte und verließ den Tresen mit den Worten "Ich brauch einen Kaffee".
Ktrask und Knochenlos waren aufgestanden und lasen den Bericht, auf den Laiza deutete.

Dämonenflucht aus Laboratorium
Gestern Abend waren die Rekruten der Stadtwache
und ihr Vorgesetzter Hauptmann Humph MeckDwarf damit
beschäftigt, drei ausgerissene Dämonen einzufangen. Sie waren
dem Professor für Dämonologie, Fredereck Schwertfleck,
entwischt und demolierten dabei die Laboreinrichtung und einen
kleinen Laden. Die Dämonen wurden erfolgreich eingefangen
und nach einigen Stunden Verwahrung wieder ihrem Besitzer
übergeben worden.


Ktrask kicherte amüsiert.
"Ja, das war lustig... der Hauptmann hat sich richtig verausgabt."
Knochenlos nickte und fragte: "Wieso zeigst du uns den Bericht?"
Laiza tippte auf den Bericht: "Hier steht keine Adresse, wo war das denn?"
"In der Schinkengasse Nummer 31", antwortete Ktrask. "Wieso denn?"
"Und was ist das für ein Labor? Brauchen Dämonologen ein Labor?" stocherte Laiza weiter nach.
"Keine Ahnung ob die das brauchen. Wir waren da nicht drin," meinte Knochenlos und fügte hinzu: "Da müsstest du Magane fragen, sie war mit dem Hauptmann im Labor um die Mistviecher zurückzubringen."
Magane...
"Oh ... okay." Laiza atmete tief durch. "Vielen Dank, wünsche euch noch einen ruhigen Dienst."
"Vielen Dank."
Laiza entschied sich dagegen auch nur ein Wort darüber mit Magane zu reden.

* * *


Sie hatte sich dafür entschieden, nach dem Besuch in der Kröselstrasse Feierabend zu haben. Ihr hatte die Lust dazu gefehlt, zur Schinkengasse zu gehen, obwohl es auf dem Weg zur Morphischen Straße lag. Ihr erster Ausbildungstag hatte sich somit als Flop heraus gestellt. Ihr fehlte auch die Lust, um in den Eimer zu gehen und einige Bierchen mit den anderen zu trinken. Sicher werden sie dasein. Felsspalter und Tibor. Mit Sicherheit würden sie über ihren ersten Ausbildungstag reden.
Laiza hatte Felsspalter am Morgen gesehen, sie erinnerte sich nun, sie hatte ihn vorher gar nicht wahrgenommen. Es war natürlich recht schwer einen ausgewachsenen Troll zu übersehen und erst recht war es extrem schwer zwei ausgewachsene Trolle zu übersehen. Sie hatten in einer Ecke der Eingangshalle gestanden und mit einander geredet, wahrscheinlich war es sein Ausbilder oder seine Ausbilderin. Nur Tibor hatte sie nicht entdeckt. Wer weiß, wie ein Szenenkenner ausgebildet wird.
Laiza war von der Kröselstrasse auf direkten Weg wieder nach Hause gegangen. Der Zwerg Brechbaum hobelte immer noch am Flurboden herum. Ohne von seiner Arbeit aufzusehen, bemerkte er nur: "Da sind sie ja wieder, Miss Harmonie."
"Ja", meinte Laiza und ging in die Küche. Sie riss den Bericht über den Dämonologen aus der Zeitung und kritzelte "Schinkengasse 31" auf den Zettel. Die Zeitung schmiss sie aus dem Küchenfenster direkt in den Mülleimer, der auf dem Hinterhof stand.

Dienstag


Laiza stand in ihrem neuen Büro und wundere sich über die Stille, die hier herrschte.
Wo war dieses Mistviech?
Am Tresen hatte man hier gesagt, dass Rib noch nicht im Wachhaus erschienen ist und so entschied sie sich dafür das Büro ein wenig einzurichten. Das einzige was sie schaffte war, die Stühle zu stapeln.
Es klopfte. Es war ein Klopfen, das eigentlich leise sein sollte, doch noch viel lauter war, als ein normales Klopfen.
"Herein", rief Laiza und beobachtete, wie ein riesen Koloss versuche durch die Tür zu kommen.
"Das nicht passt", hörte sie Felsspalter's Stimme, er reckte den Kopf in den Raum. "Hallo, Laiza. Wie dir geht’s?"
"Hallo Felsspalter!" Sie kam auf ihn zu.
"Tür zu klein, ich will nicht kaputtmachen", meinte er etwas beleidigt. "Türen alle zu klein für Troll. Bis auf Eingangstür." Der Troll setzte sich vor der Bürotür auf den Boden und lächelte Laiza an. "Ich nun MUT-Schütze. Wie sein deine Ausbildung?"
"Oh, sie hat noch nicht richtig angefangen."
"Ich keinen Ausbilder habe. Madame Massiv ebenfalls ist in Ausbildung."
"Und wer bildet auch dann aus?"
"Oberleutnant Knurblich, machen ein wenig."
"Aha.... schade das du nicht in die Tür passt, Felsspalter. Ich bräuchte nämlich Hilfe."
"Du Hilfe brauchst wobei?"
"Da drüben stehen zwei ...." Laiza sah, auch wenn es recht schwer war, an Felsspalter vorbei. Durch einen kleinen Spalt sah sie am Ende des Ganges Tibor Khäinen. "Oh, darf ich mal vorbei?"
"Oh was sein?" Felsspalter stand auf und sah Laiza erschrocken an.
"Ich bin gleich wieder da." Laiza eilte den Gang entlang. "Hallo Tibor!
Der Angesprochene drehte sich um und lächelte.
"Hallo, Laiza. Wie geht es dir?"
"Gut, ich habe ein Büro bekommen."
Tibor seufzte. "Ja, ich auch, eine Besenkammer."
"Na ja, meins ist auch nichts besseres," kicherte Laiza. "Ich bräuchte deine Hilfe", fügte sie ernst hinzu und zog ihm am Arm zu ihrem Büro.
"Hallo, Felsspalter", grüßte Tibor, als er an ihm vorbei kam.
"Hallo, Tibor. Laiza Hilfe braucht, aber ich nicht komme rein in Büro."
"Wobei brauchst du denn Hilfe?"
"Ich muss die Schreibtische dort hinten verteilen", erklärte Laiza und deutete auf die hintere Ecke des Zimmers.

* * *


Eine halbe Stunde nachdem Tibor und Felsspalter wieder gegangen waren, ging ein weiteres Mal - diesmal ohne Klopfen - die Tür auf.
Rib sprang in hohen Bogen von der Türklinge.
"Hallo! ... ah, du hast dich einwenig eingerichtet." Rib kam auf den Schreibtisch zu, den Laiza mittig im Raum platzieren ließ. Dort saß sie, vor einer Tasse Tee und einer der aktuellen Ausgabe des Ankh-Propheten, und löste das Kreuzworträtsel.
"Hallo, Sör ... äh Rib."
Der Gnom kletterte mühsam am Tischbein hoch.
"Könntest du mir einen Gefallen tun?" japste Rib, als er oben ankam.
"Was denn?"
"Binde bitte ein Seil an die Türklinge ...." Er holte tief Luft. "Es ist sehr anstrengend, am Türpfosten hoch zu klettern."
Laiza grinste. Fluss mit vier Buchstaben ... zweiter Buchstabe ein N .... Laiza kritzelte mit dem kleinen Bleistift, den sie immer mit sich herum schleppte die Buchstaben A, K und H in das Kreuzworträtsel.
"Natürlich, werd ich machen."
"Gut ... so, der gestrige Tag, war nun kein guter Einstieg ... ach sag mal, wo ist eigentlich dieses Ding?"
"Erpresso? Keine Ahnung. Ist den ganzen Tag noch nicht aufgetaucht."
"Gut so. Nun, wir müssen unbedingt ein Labor finden. Ein GiGa nur in der Theorie auszubilden ist wahnsinnig." Er seufzte. "Ich gehe mal davon aus, dass du dich gestern nicht umgeschaut hast."
"Nun ja, zumindest habe ich eine Information, der wir nachgehen können."
"Ach ja?"
"Ja. In der Schinkengasse wohnt ein Professor, der ein Labor hat." Laiza hatte bewusst das Wort Dämonologe weg gelassen. Sie wusste nicht, wie der Kobold zu Dämonen stand und sie wollte nicht die momentan einzige Möglichkeit einen Arbeitsplatz zu bekommen in den Sand setzen.
"Worauf warten wir dann noch?"

* * *


Mit Rib auf den Schultern hatte Laiza sich auf den Weg in die Schickengasse gemacht. Nicht weit von der Sirupminenstraße und der Schlechten Brücke entfernt lag die kleine enge Gasse.
Vor Haus Nummer 31 quietschte ein kleines Holzschild über einer Tür. Darauf stand Testamelda - Beschwöhrungän, Hähndälesen und Näbel deuten.
"Eine Wahrsagerin?" fragte Rib etwas entsetzt.
"Nun ... eigentlich ..."
"Ich dachte hier wohnt ein Professor mit Labor? Was wollen wir mit einer Beschwörerin. Beschwörer sind doch total ..."
Sie standen nun vor der Haustür und erblickten ein weiteres Schild:

Fredereck Schwertfleck - Professor der Dämonologie
Ärster Stock - Sprächstunde nach Vereinbarigung


"Na super, ein Beschwörer ...." Mit großer Missbilligung starrte der blaue Kobold auf das Word Professor. "Du willst ein Labor bei einem Schwindler mieten?"
"Wieso Schwindler? Besser ein Dämonologe, als ein Alchemist."
Rib wog diese Aussage ab. Ja, alles war besser als ein Alchemist. Der Gnom merkte, dass Laiza nicht aus Ankh-Morpork stammte und die Geflogenheiten der Stadt noch nicht gut kannte. Beschwörung - oder wie dieser Herr es ausdrückte - die Dämonologie, waren kein Beruf, sondern ein Hobby - oder wie jene sagten, eine Berufung. Eine Beschwörergilde existiert zwar - unweit der Unsichtbaren Universität - doch dies war mehr ein Clubhaus, als eine Ausbildungsstätte [11].
"Wer weiß, was der wirklich macht", antwortete Rib. "Kein Beschwörer beschäftigt sich durchgehend mit Beschwörungen, so was ist nur Wochenendbeschäftigung."
"Na ja, vielleicht ist er auch einfach nur Chef einer Wahrsagerkette." Sie deutete auf das große Schild über der Tür.
Ein Zuhälter für verrückte Wahrsagerweiber, dachte Rib, auch nicht besser. Rib atmete tief durch und beugte sich zu seiner Auszubildenden.
"Okay, wir können ja einfach mal mit dem Kerl reden."
Laiza ging die drei Treppenstufen empor und ergriff den Klopfer in der Mitte der Tür. Es war ein Messing Halbring, der in dem Maul eines seltsamen und ziemlich hässlichen Messingkopfes steckte.
Unerwartet wurde eine kleine Kappe aufgerissen, die man vorher gar nicht gesehen hatte. Ein kleiner schwarzer Dämon, mit außergewöhnlich langen und spitzen Ohren, streckte seinen Kopf heraus. Dieser war fast genau so hässlich, wie der Messingkopf direkt über ihn. Seine piepsige und zugleich kratzende Stimme fragte freundlich:
"Was kann ich für Euch tun?"
"Ähm, wir wollen zu Herrn Schwertfleck."
"Zum Professor...?"
"Ja zum Professor", sagte Rib ohne einen sarkastischen Unterton heraus zu lassen.
"Haben Sie einen Termin?"
"Nein", meinte Laiza. "Aber eine Dienstmarke."

* * *


Hinter der Tür lag ein kleiner dunkler Flur. Auf der linken Seite befand sich eine Tür, mit einem Schild, dass auf die Wahrsagerin Testamelda verwies. Eine geschwungene Treppe mit abgewetztem grünem Teppichboden führe in den oberen Stock. Unter der Treppe befand sich noch eine Tür, die wahrscheinlich in den Keller führte. Ein anderer Dämon, um einiges größer als der Türdämon, führte sie die Treppe herauf. Der Dämon trug eine schwarze Hose und ein Sakko. Um den nackten dürren Hals baumelte eine schwarz weiß gepunktete Krawatte. Auch der Treppenabsatz im ersten Stock war klein und düster, obwohl durch ein kleines Fenster Licht fiel. Hier oben lag der gleiche grüne Teppich wie auf der Treppe. Der Dämon führte sie in die linke der zwei Türen und verließ sie ohne ein Wort zu sagen. Sie befanden sich in einem spartanisch eingerichteten Wohnzimmer. Alles wirkte sehr alt und sehr abgenutzt, sogar die Tapete an den krummen Wänden. Das Wohnzimmer ging über in ein Büro. An einem dunklen schweren Eichentisch saß ein Mann und schrieb in Ruhe Zeilen auf ein Blatt Papier.
Er sah auf und lächelte.
Obwohl Rib und Laiza davon nichts mitbekommen hatten, war der Hausherr schon von seinem sonderbaren Besuch informiert worden.
"Zwei Vertreter der Stadtwache. Was kann ich für Sie tun?" Der Mann war etwa Mitte dreißig, hatte kurzes hellblondes Haar und sah sehr normal aus. So hatte sich Laiza einen Beschwörer nicht vorgestellt. Sie hatte mit einem dicken kleinen Mann gerechnet, der seltsame Gewänder trägt und mit seltsamen Amuletten überhäuft war. Dieser trug einen Anzug, auch dieser war, wie alles in diesem Haus, verschlissen. Der Mann stand mit einem freundlichen Lächeln auf und trat auf die Beiden zu. "Gibt es noch irgendwelche Dinge zu klären wegen vorgestern?"
Rib drehte seinen Kopf und sah Laiza fragend auf.
"Wegen vorgestern?"
Die junge Frau lächelte.
"Ließt du keine Zeitung Rib? Nein, Herr Schwertfleck, wir kommen wegen einer ganz anderen Sache zu ihnen."
"Zeitungen sind recht groß", äußerte sich der Kobold und sah sie immer noch fragend an.
"Die Rekruten waren vorgestern Abend damit beschäftigt, einige Dämonen von Herrn Schwertfleck wieder einzufangen", erklärte Laiza und sah wieder zu dem Dämonologen. "Sie haben ein Labor, nicht wahr Herr Schwertfleck?"
"Ja, durfte ich Ihren Namen erfahren?"
Laiza hatte das Gefühl rot zu werden.
"Gefreite Laiza Harmonie, Herr Schwertfleck."
"Obergefreiter Rib. Wir kommen wegen ihrem Labor. Sie haben doch ein Labor, Herr Schwertfleck?"
"Ja", Misstrauen lag in den Augen des Beschwörers.
"Eine Abteilung der Stadtwache benötigt ein neues Labor. Würden Sie Ihres vermieten?"
"Vermieten?" Die Blick der Augen veränderten sich unmerklich und man hätte die Spiegelung von Dollarscheinen sehen können, wenn man genauer darauf geachtet hätte. Fredereck Schwertfleck machte eine bedeutende schauspielerische Pause und seufzte dann. "Der Arbeitsplatz eines Dämonologen ist ein sehr wichtig zu nehmender Ort... aber man kann sich ja über die Höhe des Mietpreises unterhalten."

* * *


Der Dämonologe führte sie die Treppe herunter, wie Laiza richtig geraten hatte, führte die zweite Tür zu einer schmalen und steilen Steintreppe hinunter in den Keller. Schwertflick entzündete einige Kerzen auf den Weg nach unten. Die kleine Laterne, die er mit sich trug erhellte die Räume nur spärlich.
Laiza wartete mit Rib auf der Schulter an einem großen Wandausbruch, während die Laternen und Kerzen im Innern des Raumes erhellt wurden.
Erst als alle Lichter an waren konnte Laiza sich genauer umsehen. Der Raum am unteren Teil der Treppe war genauso klein wie der darüber liegende Flur. Es standen einige Kisten und Körbe herum und ein demolierter kleiner Eisenkäfig. Eine Tür lag direkt gegen über der Treppe, der große Wanddurchbruch, der die Tür zum Labor darstellte, lag rechts von der Treppe.
"Dies ist mein Arbeitsplatz." Schwertfleck stellte die kleine Laterne auf eine Arbeitsfläche, die eine undefinierbare Patina besaß. Der Raum, der das Laboratorium darstellte, war viel größer als das Haus selber und lag zum größten Teil unterhalb der Schinkengasse. In der Mitte des Raumes war die schon erwähnte Arbeitsfläche mit Unterschränken. Sie war etwa ein Meter siebzig breit und in der Mitte befanden sich verschiedenen Anschlüsse, Wasserhähne und Becken und seltsame Gebilde aus Stangen, an denen Klemmen hingen. Die Funktion dieser Apparatur wurde für Laiza klar, als sie einige Klammern sah an denen Glaskolben befestigt waren. Auf der rechten Seite des Durchbruchs befand sich ebenfalls eine Arbeitsfläche, teilweise ohne Unterschränke. Sie lief aber nicht an der ganzen Wand entlang. An einer Stelle war ein Einlass, in dem eine Wendeltreppe nach oben führte. Auf der Arbeitsfläche an der Wand befanden sich auch drei seltsame Schränke mit Glastüren, die man hoch und runterschieben konnte. Dicke Rohre führten aus den Schränken hoch, durch ein versiegeltes Kellerfenster nach draußen. Auf der gegenüberliegenden Wand waren einige Schränke, sowohl aus Holz, als auch aus Metall. Zwei Türen befanden sich dort, neben der Linken war ein Wanddurchbruch, indem ein großes Glasfenster eingesetzt worden war. Als Laiza und Rib näher kamen, erkannten sie zwei Schreibtische und einige kleine Aktenschränke im dahinter liegenden Raum. In der Wand gegenüber dem Eingang befand sich eine weitere Tür.
"Das ist es. Mein Großvater hatte es eingerichtet. Er war Alchemist und später beschäftigte er sich mit der Beschwörung", erklärte Schwertfleck. "Was man hier so findet sind Hinterlassenschaften von ihm." Er nahm eine braune Flasche in die Hand und versuchte die kleine Handschrift seines Großvaters auf dem vergilbten Etikett zu entziffern. "Ich brauche solch komisches Zeug nicht." Er stellte sie wieder weg. "Ich befasse mich ausschließlich mit Dämonen." Schwertfleck sah, wie Rib das Gesicht verzog und fügte hinzu: "Ich beschwöre schon länger nicht mehr. Das ist viel zu zeitaufwendig. Ich kaufe brauchbare Dämonen bei anderen Beschwörern und bilde sie hier aus." Er ging hinüber zu einem tuchbedeckten Würfel an der rechten Wand. Als er das Laken wegzog packten zwei kleine knochige Hände um Eisenstäbe. Ein kleiner Kopf versuchte durch die Gitterstäbe zu kommen und guckte die zwei Besucher mit großen Augen an.
"Das ist einer meiner ältesten Dämonen... Eine Dämonin. Ich hab sie Pilli genannt. Sie ist etwas scheu, aber total lieb." Er öffnete den Käfigdecke und das kleine Geschöpf kletterte auf seine Hand. Sie war keine zwanzig Zentimeter groß, ihre Haut hatte ein helles grün und die Augen leuchteten rot.
Sie winkte.
"Ich habe sie als Teedämonin ausgebildet, aber leider wollte sie bisher keiner haben. Schrecklich das heutzutage so wenige Leute noch Tee trinken. Dieser Kaffee ist doch schrecklich." Er setze sie auf seine Schulter. Schwertfleck deutete auf die beiden übrigen Türen. "Das sind meine Arbeitsräume. In ihnen beherberge ich meine Dämonen und die Utensilien, die ich für die Ausbildung benötige. Ich gehe davon aus, dass ich nicht erfahren werde, was ihr hier unten treiben würdet?"
"Analysen", entgegnete Rib. "Wir beschäftigen uns mit der Analyse von irgendwelchen Substanzen."
"Also was ungefährliches?"
"Oh ja", meinte Rib nur.
"Ich will nämlich nicht, dass hier irgendetwas Gefährliches geschieht. Das Haus ist sehr alt und seit vielen Jahren im Familienbesitz. Ich bin ganz stolz, dass es noch steht."
"Keine Sorge, Herr Schwertfleck", sagte Laiza.
"Okay, eure Dienstmarken sahen ziemlich echt aus und ich denke nicht, dass die Stadtwache unbescholtene Bürger anlügt. Ich würde es euch vermieten, mit dem Recht euch jeder Zeit raus zu werfen. Wie viel würdet ihr zahlen?"
"Wie viel hätten Sie denn gerne?"

* * *


Sie hatten sich auf drei Ankh-Morpork Dollar geeinigt und Rib hatte schon den Antrag für das Geld auf Oberleutnant Venezia Knurblichs Schreibtisch gelegt.
Jetzt konnten die zwei F.R.O.G.'s nur noch hoffen, dass Venezia sich beeilte und der Betrag von drei Dollar von der Stadtwache genehmigt und bezahlt wurde.
Rib entschied sich nun die theoretische Ausbildung zu beginnen. In einem Raum im Wachhaus am Pseudopolisplatz stapelten sich unzählige Bücher. Dort hatten die Beiden einige Lehrwerke von bekannten und toten Alchemisten heraus gesucht. Dazu fand Laiza auch noch zwei Bücher von einer Botanikerin Namens Esora Tadro. "Giftigä Flanzen inne der Natur" und "Natrülige Giftä". Es waren zwei dicke Wälzer, wobei "Giftigä Flanzen inne der Natur" Größtenteils illustriert war.
"Wissen besteht nicht darin, dass man alles in seinem Kopf hat, man muss nur wissen wo etwas steht. Du kannst dir aussuchen welche Methode dir lieber ist. Allerdings ist eine Mischform eindeutig besser fürs Leben."
Mit dicken Büchern konnte Laiza nicht viel anfangen. Sie war zwar gut und auch schnell was das Lesen anging, doch es war nicht immer die beste Form um Wissen zu horten. Laiza entschied sich die Dinge etwas zu ordnen.

* * *


Karteikarten Register A:

Aasfeigenbaum, där
-- Härkunft Klatsch
-- Ätwa zwei Mäter hoch
-- Unnegefährlige Blätter unne Wurzeln
-- Rundige braune Frucht die giftälig ist
-- Süptohme: Übelkeit unne Erbrächen
-- bei häufiger Einnahme sehr tötlig
....

Akonischer Stachel, där
-- rotlige Flanzenstrauch aus Llamedos
-- Spitzige dünne Blätter
-- Saft aus dän Blättern sehr beruihgend
-- Süptohme: Bei Überdosig Wahnvorstellungen
....

Laiza rieb sich das Armgelenk.
Sie war nicht gewöhnt so viel zu schreiben. Aber sie wollte das, was sie angefangen hatte zu Ende machen. Eine Kartei der einzelnen Pflanzen und Giftstoffe war das Beste und vielleicht würde dieser Schwertfleck sogar einen Karteidämonen für sie ausbilden. Später würde sie noch Informationen über giftige Tiere und Gegengifte hinzufügen und die einzelnen Herstellungsverfahren wären auch gut.
Sie blätterte die Seite des Buches um und fing wieder an zu schreiben.

Mittwoch


Bislang war Laiza immer von selbst aufgewacht. Doch sie hatte noch bis spät in die Nacht weiter an den Karteikarten geschrieben und ihre innere Uhr vermochte sich nicht gegen den Tiefschlaf durch zusetzten. Erst als sie den schweren Eisenschlüssel im Türschloss hörte erwachte sie. Die schweren Vorhänge versperrten dem Licht den Weg durch das Fenster.
Sie machte sich ein wenig frisch an der Waschschüssel in ihrem Schlafzimmer und zog sich dann an. Der Zwerg breitete schon sein Werkzeug auf dem Boden des Wohnzimmers aus.
"Guten Morgen, Miss Harmonie. Sie sind noch zu Hause?"
"Ja..." Laiza gähnte leidenschaftlich. "Ich werde mich allerdings jetzt auf den Weg machen. Wie lange wird Ihre Arbeit noch andauern?"
"Einige Tage, Miss Harmonie. Ich könnte mir natürlich Hilfe holen, dass würde dann aber noch teurer werden."
"Nein, lassen sie sich Zeit", meinte Laiza augenblicklich und dachte voller Schrecken an die Rechnung, die ihr bevorstand. Sie packte ihr Schreibmaterial, die vollen und leeren Karteikarten [12] und verließ das Haus. Bei Herrn Nagalas kaufte sie sich noch ein Körnerbrötchen mit Schinken und lief dann eilends zum Wachhaus.

* * *


"Knurblich will das mit dem Schäff absprechen." Rib wartete schon in Laizas Büro. Er hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf sondern kam sofort zur Sache. "Sie war sehr entsetzt über die Summe. So hoch ist der Betrag doch gar nicht."
Drei Dollar, dachte Laiza, Zwei Quadratmeter Holzfußboden
"Nein, drei Dollar sind wirklich nicht zu viel."
Rib nickte.
"Sie sollte sich viel mehr Sorgen machen um die Geldsumme für die Einrichtung", sagte Rib und verschränkte die Arme. "Schließlich können wir keine Analysen oder Herstellungsverfahren durchführen, wenn wir keine Glaskolben oder Kämikalien haben Das wird teuer."
"Gibt es keine Chance da irgendwie billiger dran zu kommen, an diese Kä... Schämikalien?"
"Oh, nein, Mädel! Die Sachen müssen rein sein. Wenn wir die irgendwo an einer Ecke kaufen, dann wissen wir überhaupt nicht, was da noch drin ist. Viel zu gefährlich". fügte er hinzu. "Ach übrigens das Ding ist wieder da. Es hat versucht mich zu beißen."
"Der Dämon?"
"Ja. Ich hab ihn in den Hintern getreten, keine Ahnung wo er jetzt ist."
"Ich will sowieso keinen Kaffee."
Laiza kramte in ihrer Tasche und holte ein Knäuel Schnur hervor.
"Ich mach dir mal eben deine Türhilfe."

* * *


Die Zeit verging langsam, der Mittag war noch nicht ganz um und Laiza hatte das Gefühl, dass sie schon seit einer halben Ewigkeit in dem kleinen Büro saß. Sie war endlich bei Buchstabe B angelangt, die Karteikarten A hatte sie mit einem großen Gummiband zu einem Packen gemacht und in die oberste Schublade ihres Schreibtisches getan.
Obwohl sie noch immer - oder schon wieder - müde war, hatte sie sich erstaunlich viel von dem Geschriebenen merken können [13].
Erpresso war inzwischen wieder aufgetaucht. Er lag auf dem Bauch auf einem der Regalbretter und rieb sich zwischendurch den Hintern. Rib hatte anscheinend einen harten Tritt.

Babelbuste, die
-- Härkunft Gennua
-- Komische knollige Erdflanze
-- sehr bittriger Geschmack
-- Ziemlich brennigend in Magen
-- in kleinen Mängen angewedigt zum
würzigen von Süppen und Sohsen
-- auchig angewendigt als Affrodäsiakka
-- auch genommigt zum Aufräumen von Magen
-- Süptohmä: komige Wäsionän, selsamige
Bewusstseinstörungän, bei hohige Einnahme
Übälkeit

Sie stand von ihrem Schreibtisch auf und trat auf den Flur. Sie brauchte etwas kaltes zum Trinken, Wasser, kaltes Wasser. In der Empfangshalle stand ein Wasserspender, dessen Inhalt einigermaßen gekühlt war, mehr fand sie leider nicht.

* * *


Der restliche Weg der Reise verlief ohne größere Vorkommnisse. Gerade hatten sie die Tore von Sto-Lat passiert. Hier wollten sie einige Stunden Pause machen und in einer Gaststätte ein wenig Essen. Ankh-Mopork lag nur noch dreißig Kilometer entfernt.

* * *


Fredereck Schwertfleck unterschrieb die Quittung, die er so eben ausgestellt hatte und reichte sie Laiza. Diese knickte das Blatt und steckte es in die Hosentasche
"Die weiteren Zahlungen bekommen Sie durch einen Boten der Wache, Herr Schwertfleck."
Rib und Laiza befanden sich wieder in dem Büro des Professors, im ersten Stock des Hauses in der Schinkengasse. Mit großem Murren hatte der Kommandeur die Ausgabe genehmigt. GiGa's waren schließlich ein wichtiger Bestandteil bei F.R.O.G. und ein GiGa ohne Laboratorium war nur ein halber GiGa.
"Ich bin sehr erfreut über dieses Geschäft", lächelte Schwertfleck, er überreichte Laiza drei Schlüssel unterschiedlichster Größe und Aussehen. Sie waren für die Haustür, Kellertür und für die Schlösser der Laborschränke. "Auf ein unproblematisches Zusammenleben!"

Sechs Tage später -- Montag


Eine Wand aus heißer Luft schnellte Laiza entgegen, als die Tür des Stalles geöffnet wurde. Dazu gesellte sich ein beißender Geruch von Dung und verglühender Kohle. Der Stall war viel zu klein um die Ausdünstungen erträglich machen zu können.
Der Mann, der sie hier hergeführt hatte - er sah aus, als käme er gerade aus einer Eisengießerei, denn er trug hauptsächlich schwere Lederkleidung - ließ sich von Gestank und Hitze nicht abschrecken und ging den schmalen Gang zwischen dutzenden von Pferchen entlang. Zwischendurch schaute er neugierig in einen dieser Pferch rein, holte aus der Tasche ein kleines Stück Kohle und schmiss es hinein.
Darauf folgte meist eine Stichflamme.
Worte krochen in Laizas Erinnerung. Die Worte einer Frau mit rauchiger Stimme ....
Falsch. Nicht irgendeine Frau. Die Worte hatten von der mysteriösen Dame aus dem Erdgeschoss des Hauses Schwertfleck's gestammt. Testamelda .... eigentlich hieß sie Rubi Kochstein, wie die Köchin von Fredereck Schwertfleck erzählt hatte [14].
Laiza versuchte sich an die Worte der Frau zu erinnern, die sie heute Morgen versucht hatte zu ignorieren. Es war wie jeden Morgen, seit Rib und Laiza dort ein und ausgingen, eine Todesbotschaft.
Laiza blickte in einen der Pferche. Rote Augen sahen sie vorwurfsvoll an, bevor der etwa ein Meter lange Drache Feuer spie.
Blick in die Hölle, du Weibsbild!!
Laiza erinnerte sich. Sie hatte das Gefühl, als hätte die Attacke des Drachens ihre Augenbrauen weg geflammt. Sie schwitzte und tastete sich mit großer Vorsicht das Gesicht hab.

* * *


Morporks Sonnenscheinheim für einsame Drachen war ziemlich überfüllt und das mit den unterschiedlichsten Arten von Drachen.
Besorg was Feuriges, hatte Rib nur zu ihr gesagt, während er eine große Schale mit Erde füllte. Neben ihm standen zahlreiche Setzlinge.
"Alles okay mit Ihnen, Frau Wächterin?"
Der Mitarbeiter des Heimes war vor einem Pferch stehen geblieben und sah Laiza an.
Sie hasste es, so angeredet zu werden.
"Alles okay? Ja, bei mir ist alles okay."
"Das hier", er zeigte in den Pferch. "sind unsere kleinsten Drachen. Aber wenn dann müssen Sie beide nehmen."
Laiza beugte sich vorsichtig vor.
Zwei kleine, dreckige Klümpchen Schuppen mit Schnauze und Schwanz lagen eng nebeneinander und schliefen.
"Wie viel würden sie kosten?"
"Sie sind nicht viel Wert. Irgendwelche seltsamen Kreuzungen. Deshalb sind die auch so klein."
"Also wie viel?"
"Fünf Dollar", antwortete er nach kurzer Überlegung. Laiza schluckte.
"Für beide zusammen?"
"Ja."
Es schien, als würde das Projekt "GiGa Labor" um einiges teurer für die Wache werden, als zu Beginn geplant war.

* * *


Es war laut, als Laiza den Keller betrat. Deutlich hörte sie Rib's fluchende Stimme und gehässiges Gekicher.
Die Dämonen von Fredereck Schwertfleck waren nicht immer die harmonischen Mitbewohner, die man sich so sehr wünschte. Was sollte man auch von Dämonen erwarten. Wie so häufig hatten sich einige wieder aus ihren Käfigen befreien können und machten nun - wer weiß wie lange - Rib das Leben schwer.
Die Hälfte der Pflanzen, die Rib im Laufe des Vormittags eingepflanzt hatte, lag verstreut auf Arbeitsfläche und Boden.
Dabei hatte sie erst am Vorabend die Reinigung des Labors abgeschlossen...
"Rib?" Laiza stellte den Käfig auf eine der Ablagen in der Mitte des großen Raumes. Etwas oranges flitzte zwischen großen Glasflaschen durch, die inzwischen unter der Arbeitsfläche an der Wand standen und irgendwelche seltsamen Flüssigkeiten enthielten, und durchquerte im hohen Tempo den Raum.
Hinterher stolperte der ziemlich aus der Puste geratene Rib. In den Händen hielt er drohend einen Bleistift, doch sein Gegner verschwand in einem von Schwertfleck's Laboratorien.
"Diese Dämonen!" fluchte Rib und schmiss den Bleistift hin. Laiza hatte inzwischen wieder zum Besen gegriffen um den Dreck auf zukehren. "Ich frage mich, wie er immer wieder entkommt!!"
"Am besten vergiften wir in mit Ankh", meinte Laiza und machte sich an die Arbeit. "Was sind das eigentlich für Setzlinge?"
"Vergiften ....", murmelte Rib. "Setzlinge? Ach so, junge Rotwinde aus Klatsch."


* * *


Rotwinde, das
-- Härkunft Klatsch
-- hölziger Busch mit Dornen
-- Blätter sehr klein und Rot
-- Früchte haben seltsamige Form und sind Rot
-- Flüchte platzen sobald sie raif sind und rotige Samen verteilen sich in alle Richtungen
-- Gut gegen Übeligkeit
-- Benutzigt zur Beruhigung

* * *


Es schnaufte aus dem Metallkäfig und kleine rote Flammen drangen durch die kleinen Luftlöcher.
"Was ist das?" Rib kletterte auf die Arbeitsfläche und näherte sich dem Objekt vorsichtig und skeptisch.
"Das Feurige."
"Doch nicht etwa ein Drache?"
"Oh doch."
"Ich hatte ehr an irgendeinem Ding gedacht, dass mit Ankhgas betrieben wird. Ich hab letztens erst so was in einem Schaufenster gesehen."
Laiza seufzte und fegte weiter.
"Ich halte nicht viel von Drachen im Labor", äußerte sich Rib.
Laiza hielt inne.
"Sie sind ganz klein, ihre Flamme ist nicht sehr gefährlich."
"Ihre? Das sind doch wohl nicht etwa zwei?!"
"Zwei, ja, es sind zwei."
"Zwei?" Ziemlich entsetzt starrte der Kobold zu seiner Auszubildende hinauf. "Bring sie zurück."
"Das geht nicht, Rib. Ich hab sie aus dem Sonnenscheinheim für einsame Drachen."
"Sag bloß, du hast auch noch Geld bezahlt..."
"Fünf Dollar."
"Wie Bitte! FÜNF DOLLAR!! Das sind fast zwei Monatsmieten! Weißt du eigentlich, wie viel die Kämiekaliän gekostet haben, die ich besorgt habe?!"

* * *


Es dauerte einige Zeit bis der Gnom sich wieder beruhigt hatte. Sauer wie er war, hatte er versucht die restlichen Setzlinge wieder einzupflanzen, doch daraus wurde lediglich ein riesiges Schlammbad. Er hatte die Pflänzchen zuvor einwenig zu stark gegossen gehabt.
Rib hatte sich notdürftig mit einem Handtuch gesäubert und dann auf den Weg zum Tempel der Hoffnungslosen Götter gemacht, wo er wohnte.
Laiza öffnete den Deckel des Käfigs.
Zwei Paar dunkle Augen starrten sie an ... kurze Zeit später fanden sich die Drachen in einem Fass Wasser wieder.

* * *


Innerhalb von zwei Wochen hatte sich das Wetter wieder einmal geändert.
Die Weiterreise hatte sich als etwas problematisch erwiesen, da der Kutscher sich weigerte, die zwei jungen Männer weiter mitzunehmen. Sie waren einige Tage gelaufen, bis sie für die letzten Kilometer von einem Händler aufgenommen wurden. Nun passierten sie das Mittwärtige Tor und betraten die größte [15] Stadt der Scheibenwelt.

* * *


Zerdrükken Sie Pontiflix Blätter und gebigen sie einige Tröpfel ankhiges Wasser hinzu, nun verschliezen Sie die Mikztur in einen glasigen Behälter und lassigen sie eine Nacht stehen. Danach mit normaliges Wasser vermischigen und einige Stunden laicht köchigen lassen. Ainige Tage stehen lassigen. Festigestoffe des Ankhs lagern sich auf dem Boden ab, dieses sorkfältig trennigen. Dann habigen sie guten Indäkatohr würig die Nachweisigung vonne Base.

Was war ein Indäkatohr?
Eine etwa eine Meter große Pflanze, mit einem dünnen verholzten Stamm und runde kleinen bräunlichen Blättern stand vor Laiza auf der Arbeitsfläche in der Mitte des Labors. Es war eine Pflanze ganz aus der Nähe von Ankh-Morpork, hatte Rib ihr erzählt. Sie pflückte die kleinen Blätter ab.
Was war eine Base?
Rib hatte ihr die Anweisungen in die Hand gedrückt und hatte lediglich die Worte "Mach Mal" hinzugefügt und war dann wieder gegangen. Er müsse was erledigen. Ach ja, als ausgebildeter GiGa hatte man wohl einiges bei F.R.O.G. zu tun. Rib hatte bislang noch nie mehr als vier Stunden im neuen Laboratorium verbracht. Während Laiza immer erst spät in der Nacht zu ihrem Bett in der Morphischen Straße zurückkehrte.
Dabei roch ihre Wohnung momentan nach Wachs. Wohl bemerkt, verwendete der Zwerg Godi Brechbaum nur natürliches Wachs aus Überwald [16].
Ankhwasser.
Laiza würgte alleine bei dem Gedanken an den trägen Fluss.

* * *



Das "Läkzikon fürig das Grundwissen des Älchimisten", das Laiza sich in einem Alchemisten-Zäkönthändladen [17] in der Klumpenstraße für fünfzig Cent gekauft hatte, stand zu "Indäkatohr" folgendes:

Där Indäkathohr ist fürig die Analüse von verschiehdenen Stoffen. Es gibbigt Indäkathoren fürig die Nachweisigung von Säuren und Basen. Man kannigt auch Metalle und anderige Flüssäkkeiten mit Hilfige eines Indäkathors herausfindigen. Indäkathoren sind aus verschiedigen Substanzen zusammen gestellt. Es gibt sie a Flüssig und b Pulvrig, man kannigt auch Papier in flüssigen Indäkathor tunkän und trocknen lassen. Letztriger ist gut zum transportieren.

Analüse war das richtige Stichwort!

Der Dämon Erpresso kletterte auf Laiza's Schreibtisch. Sie war nun schon seit fast zwei Stunden hier, doch bislang hatte er sich noch nicht blicken lassen.
Er starrte sie an, und rieb sich die nach Kaffee stinkenden Hände.
Laiza versuchte ihn zu ignorieren. Ihr Finger tat immer noch weh, in den er sie vor einigen Tagen gebissen hatte.
Versorgt hatte sie die Wunde nur mit einem Pflaster, dass sie sich von Rogi Feinstrich, der Sanitäter Igorina der F.R.O.G.'s, geschnorrt hatte. Eigentlich wollte Rogi sie direkt behandeln, doch Laiza hatte die Flucht ergriffen.
Laiza war keine Person, die gegen irgendeine Rasse auf der Scheibenwelt einen Groll hegte. Doch was Igors mit spitzen Dingen in der Hand betraf, machte Laiza einen riesigen Bogen. Mit Schrecken erinnerte sich Laiza jedes Mal an den Dorf-Igor zurück, wenn sie ihre linke Wade betrachtete. Nun ja, die Igors waren alle gleich, aber nicht dieselben. Laiza ging nicht davon aus das Rogi genauso Metzgerarbeit betrieb wie der damalige Dorf-Igor, aber seit dem Vorfall versuchte sie Igors aus dem Weg zu gehen.
Mach dir eine Mixtur, hatte Rib zu ihr gesagt. Er hatte ihr auch den Namen der Mixtur genannt. Doch die Suche in den zahlreichen Büchern, die überall im Büro verteilt lagen, war erfolglos geblieben. Und Rib half ihr nicht auf die Sprünge.

Was war das eigentlich?
Laiza legte ein Stückchen Papier zwischen die Seiten und klappte das Buch zu.
Laiza nahm das Fläschchen, das sie schon seit dem Vortag mit sich herumschleppte, in die Hand. Es war ordentlich verkorkt und im Inneren befand sich eine seltsame grünbräunliche Pampe. Mit einem Bleistift hatte Laiza "Original Probe" auf das Etikett geklebt, so wie es Rib gesagt hatte. Darunter stand geschrieben "Stinkt".
Ihre Nase war recht gut, doch konnte sie den Geruch nicht einordnen, obwohl ihr einwenig bekannt vorkam.
Rib gab Laiza nur drei Tage Zeit.
Das hieß, sie hatte drei Tage Zeit um verschiedene Analyseverfahren zu finden, die benötigten Dinge zu besorgen und die Analyse zu beginnen.
praktisches Lernen, so nannte Rib diese Lernmethode, ist die beste Art um sich Sachen anzueignen und zu behalten.
Bislang war Laiza mehr die Theoretikerin gewesen.
Laiza stellte das Fläschchen weg und schlug wieder das Buch "Älchimistische Annalütikk" auf.

* * *


Es war stockfinster als Laiza den Pseudopolisplatz einige Stunden später überquerte. Noch vor wenigen Tagen war es kalt gewesen, heute war die Luft warm und reich an ankh-morpork'schen Frühlingsdüften.
Felsspalter hatte sie eingeladen in den Eimer zu kommen. Doch Laiza entschied sich sofort nach Hause zu gehen. Sie wollte noch ein wenig Wachs schnüffeln und die Tapete im Wohnzimmer weiter abkratzen, bevor sie ins Bett fiel.
Laiza wurde mulmig zu Mute, als sie die Stadt durchquerte, immer wieder drehte sie sich besorgt um. Sie hatte das Gefühl verfolgt zu werden, doch niemand war zu sehen.

Dienstag


Am nächsten Morgen wurde sie früh von ihrer Spinne geweckt, indem Madame Cornelia ihr übers Gesicht lief. Nachdem sie sich angezogen und eine Kleinigkeit gefrühstückt hatte, machte sie sich auf zum Ankh. Sie brauchte Wasser.

Auch heute bestand ein langer Tag vor den zwei Wachemitgliedern. Laiza musste sich nicht nur um die Analysevorbereitungen kümmern, sondern auch noch zum Glasbläser gehen und einen großen Käfig für die Drachen besorgen.
Außerdem erwartete sie ein wütender blauer Gnom als sie das Laboratorium betrat.
"DAS DA!!!" Rib hüpfte auf und ab. "Dieses VIECH!!!" Er zeigte auf einen der Drachen. "Es hat meine Pflanze gefressen!!"
Laiza blickte zu dem kleinen Drachen, der von Kopf bis Schwanzspitze gerade mal dreißig Zentimeter maß. Er hatte dunkelblaue Schuppen und gelbe Augen, mit denen er die Beiden unschuldig anstarrte. Dann sah Laiza zu den Überresten der Pflanze. Es war der Pontiflix Baum gewesen, von dem sie gestern mühsam die Blätter gerupft hatte.
"Oh", war alles was Laiza sagte. Sie legte ihre Notizen vom Vorabend und das "Original Probe" Glas auf eine freie Ablage. Die fest verkorkte Glasflasche die sie danach aus ihrer Tasche raus zog stellte sie unter einen der Abzüge. Seltsam leuchtender Schleim blubberte in der Flasche. Man merkte, es war Frühling.
Laiza steckte den Drachen zurück in den Käfig zu seinem Artgenossen, der sich gut durch die roten Schuppen vom Anderen unterschied.
"Ich geh jetzt zum Glasbläser. Er hatte versprochen, dass die Glasinstrumente bis heute fertig sind."
"Die Rechnung geht direkt an den Pseudopolisplatz?"
"Oh ja, er wollte die Hälfte des Geldes im Voraus bezahlt haben."
"Ich will nie wieder Rince begegnen", murmelte Rib und sah sich Laizas Notizen an.
Sie hatte mehrere Analyseverfahren heraus gesucht und sich eine Liste der benötigten Pflanzen, Schämikaliän und Gegenstände aufgeschrieben.

* * *


Der Glasbläser hatte ihr eine kleine Handkarre geliehen um die Glasbehälter zur Schinkengasse 31 zu bringen[18]. Schon von weiten entdeckte Laiza einen jungen Mann vor dem Haus des Professors auf und ab gehen. Als sie näher kam, er kannte sie in diesem Mann Tibor Khäinen.
"Hallo Laiza", der junge Gefreite lächelte seine Kollegin an. "Wie geht es dir?"
"Gut danke." Laiza kramte ihren Schlüsselbund heraus und öffnete das kleine Tor, neben dem Haus. Das über eine kleine Gasse in den Hinterhof führte. "Willst du mit rein kommen? Auf einen Kaffee?"
"Kein Problem, soll ich dir helfen?" Er nahm ihr den Griff der Handkarre ab und schob sie in den Hinterhof.
Die zwei Käfige, die Laiza vor nicht mal einer Stunde bestellt hatte, waren schon geliefert worden.
"Trägst du sie für mich runter?" Sie schloss die Tür auf, die zur Kellerwendeltreppe führte. Nicht ohne Probleme zwängte Tibor die zwei Käfige nacheinander durch den schmalen Treppengang. Laiza hatte auch ihre Probleme. Aus Angst die neuen Glasbehälter zu gefährden trug sie fast jedes einzeln herunter.
Im Labor saß Rib auf einen Stapel Bücher und beobachtete Professor Schwertfleck. Er trainierte gerade einen Dämon, mit den Drachen umzugehen.
"Er soll die Drachen versorgen", sagte der Professor begeistert zu den beiden Ankömmlingen ohne sich bei einer Begrüßung aufzuhalten.
Tibor sah sich um.
"Schicker Arbeitsplatz."
"Danke", sagte Laiza und räumte die Glasbehälter in einen Schrank. "Wo ist denn der Kaffee-Dämon?"
"Er heißt Böis," entgegnete Schwertfleck etwas beleidigt. "Er hat Freizeit."
"Ein Dämon hat Freizeit?"
"Ja." Laiza traf ein böser Blick. "Ich tendiere zu einer harmonischen Zusammenarbeit mit meinen Zöglingen."
Kein Zweifel, dieser Kerl war verrückt.
"Okay..." Laiza verzog das Gesicht, als der Professor sich wieder zu seinem "Drachen Dämon" umdrehte, der inzwischen dabei war, den blauen Drachen mit Holzstückchen zu füttern.
"Hey, die sind ja süß", meinte Tibor und ging auf die Drachen zu.
"Die sind nicht süss," entgegnete Rib. "Die sind unberechenbar."
"Haben sie schon Namen?"
"Ja, der blaue heißt IFP", grummelte Rib.
"Ihäfpe? Was heißt denn das?" fragte Laiza.
"Ich-fresse-Pontiflix."
Tibor sah zu Laiza herüber.
"Was ist ein Pontiflix? Ungeziefer?"
"Nein, eine Pflanze." Laiza überlegte. "Wir könnten ihn Pontiflix nennen, was hältst du davon, Rib?"
"Mir doch egal."

Mittwoch


Im Labor köchelte und blubberte es in zahlreichen Glasgefäßen.
Laiza wusste nicht genau wie Schwertfleck es geschafft hatte, aber als sie am Morgen an ihren neuen Arbeitsplatz kam, saß an jedem aufgebauten Versuch ein Dämon und kontrollierte das Feuer. Der Drachen-Dämon führte den roten Drachen, den Laiza Daucus genannt hatte, herum und entzündete, wenn es nötig war wieder ein Feuer.

* * *


Daucus, das
-- Härkunft Spitzhornbärge
-- Grasart
-- Farbä Grün
-- häufig vorhanden
-- Inhaltsstoffe sehr säubernd
-- gut zum reinigän von Dingen
-- auch zum reinigän des Magens

* * *


"Was machst du da?"
Laiza drehte sich um. Wer hatte das gesagt?
Der Job als Laborantin war nicht so einfach, wie Laiza es immer gedacht hatte. Die Ausdunstungen und Gerüche der Schämikalien sorgten manchmal dafür, dass sich ihr Magen umdrehte. Schon seit Tagen hatte sie durchweg Kopfschmerzen. Seit etwa zehn Minuten rührte sie in einem Becherglas herum und wartete, dass sich die kleine Probe auflöste. Doch es blieben hartnäckig einige kleine Rückstände. Sie musste sie filtrieren.
Filter - Rib hatte immer noch keine besorgt, er war die ganze Zeit damit beschäftigt, das Budget fürs Labor aufzustocken. Rince hatte wohl ziemlich über die letzten Rechnungen geflucht.
Laiza war stolz. Innerhalb von einer Woche hatten Rib und sie das Labor gesäubert und eingerichtet. Es fehlten nur noch verschiedene Schämikalien und Pflanzen - und Filterpapiere. Rib träumte auch davon, ein Terrarium und ein Aquarium mit giftigen Tieren zu haben. Doch das sprengte eindeutig den Geldrahmen. Der Preis für die wiewunderländische Feuereidechse betrug etwa das Fünffache von Laizas Monatssold.
"Was ist das?"
Die Stimme war leise und Laiza versuchte zu eruieren woher sie kam. Sie hoffte, dass der Ursprung nicht ihr eigener Kopf war. Sie hatte die Alchemisten gesehen, als sie in der Gilde Schämikalien gekauft hatte. Verrücktheit und Dauerrausch waren Berufseigenschaften.
Etwas zog an ihrem Hosenbein. Sie drehte sich um und sah auf den Boden. Ich könnte mal wieder fegen... Nichts zu sehen. Irgendetwas hing an ihrem Kittel.
Sie drehte sich mehrmals um ihre eigene Achse.
"Mir wird schlecht. Stopp!"
Ruckhaltig hielt Laiza an und etwas sprang auf die Arbeitsfläche. Das Etwas stellte sich als Dämon heraus. Inzwischen war Laiza an Dämonen gewöhnt. Sie flitzten überall im Labor herum. In der Regel machten sie keinen Ärger. Doch überall gab es eine Ausnahme. Roger war der absolute Quälgeist, der Orange Dämon versuchte so oft wie es ging irgendetwas Schlimmes anzustellen. Er schaffte es immer wieder, obwohl ihn Schwertfleck gut wegsperrte. So ärgerte er Rib mit Vorliebe und versaute die Versuche indem er irgendwelche Dinge hinzuschüttete.
Der Dämon, der nun vor Laiza hockte, stellte sich als die Teedämonin Pille heraus. Schwertflecks Liebling.
"Hallo", sagte Pilli. "Was machst du da?"
"Ich ... woher kommst du?"
"Von oben, ich wohn seit einigen Tagen in der Küche des Professors."
"Aha ..."
"Was machst du?"
"Experimentieren."
"So wie der Professor?"
"Nein, ich schütte Dinge zusammen, der Professor dressiert."
"Ach so." Die Dämonin klopfte gegen das Becherglas. "Das ist Metall."
"Du kennst dich damit aus?"
"Ich war bei den Alchemisten, bevor ich zum Professor gekommen bin."
"Weiß du was es ist?"
"Die sehen aus wie Metallkristalle aus dem Ankh."
"Woher willst du das den wissen?"
"Sie haben eine charakteristische Form."
"Ach ja? Ich erkenne nichts." Laiza begutachtete den Inhalt des Becherglases.
"Ich bin auch ein Mikroskop-Dämon." Laiza wandte ihr den Blick zu.
"Und was machst du dann bitte in der Küche des Professors? Schmutzteilchen suchen?" Während sie das sagte, erinnerte sie sich, dass Pilli Teedämonin war. Durch die vielen Schämikaliän fiel Laiza es manchmal schwer Dinge für mehr als zwei Minuten zu behalten. Ihr Gehirn war inzwischen zu träge für ihre Zunge geworden.
"Er hat mich als Tee-Dämon ausgebildet... dabei trinkt er keinen Tee, sondern nur warmen Rotwein."

* * *


Die bisherigön Värsuche ergaben folgendäs Ärgebnis: Die Probe behinhaltigt einige mätallischä Verbindungän, wobei eine aus dem Ankh stammt. Desweitern wurde beim verkochen der aufgelöstän Probe gebundenes ankhiges Gas frei gesetzt. Dieses Gas ist ein stinkiges Gas, dass bei der Zersetzigung von Lebewäsen freigesetzt wird. Mir wurde gesagt, dass die Probä etwa jetzt eine Woche alt ist. Da der Anhk sehr zäh fließigt habe ich Proben von verschiedenen Stellen am Ankh unter Läbensgefahr besorgt. Flussabwärts befanden sich gitigä Inhaltsstoffe die auch in där Probe auftauchten. Diese Inhaltstoffe stammigen von einer Färberei unweit des Ankhs, die vor vier Monaten geschlossän wurde, weil sie die Umwält vergiftete. Die am Ände des Berichts aufgeführten Stoffe rufigen Übelkeit und Kopfschmerzen härvor.
Rib würgte, als er den Zwischenbericht von Laiza weg legte. So was wollte er eigentlich nicht wissen. Aber egal, er aß weiter.

Epilog


James, so nannte sich Schwertfleck's Dämonen-Butler selbst, war lautlos wie es seine Art war in den Keller gekommen.
Der letzte Versuch war gerade zu Ende gegangen und Laiza schrieb das Protokoll.
Acht von Zehn Versuchen waren gelungen. Zumindest hoffte sie das.
Laiza hatte sich nicht die Mühe gemacht sich in das kleine Büro zu setzen, sondern schrieb das Protokoll auf der befleckten Arbeitsfläche. Falls der Versuch gelungen war, dann waren die Flecken, die getrockneten Überreste eines in Säure auf gelöstes Metalls, das in Lecksikon der Alchemie mit einem "T" gekennzeichnet war.
"T", so hatte Laiza sich fleißig eingeprägt [19], stand für Toksisch. Wiederum hatte Laiza gelernt, das dieses Wort nur eine andere Bezeichnung für Giftig war.
"Miss Wächterin."
Laiza erschrak und stieß mit dem Kopf gegen die Laterne, die sie sich tief über die Arbeitsfläche gehängt hatte. Sie fluchte.
James, der auch heute seine gepunktete Krawatte an hatte, sah mit seinen gelben Augen zu Laiza auf.
"Was willst du?!" Sie rieb sich die entstehende Beule und versuchte möglichst grimmig zu gucken.
"Dort oben ist ein Wächter, der deine Anwesenheit verlangt."
"Ein Wächter?"
"Ja, Miss, ein Wächter."
"Wer denn?"
"Er versuchte mir Würstchen zu verkaufen."
"Würstchen...?" Laiza sah zu dem Glas, mit der Original Probe. Sie hatte momentan genug von Würstchen.
Meine-Familie-wird-verhungern Schnaphela wartete ungeduldig im kleinen düsteren Hausflur. Mit einer Dunstwolke aus verschiedenen Schämikaliän und dem Geruch von feuchtem Keller kam Laiza die Treppe herauf.
"Hallo! Willst du eine Wurst?"
Laiza würgte unmerklich. Rib hatte ihr heute gesagt, was die gräuliche Probe gewesen war. Sie schwor sich nie wieder ein Würstchen zu essen, dessen Verkäufer mit S-C-H begann.
"Was willst du?" motzte sie. Sie hatte immer noch Kopfschmerzen, obwohl die kleine Dämonin mit großer Freude einen Anti-Kopfweh Tee gekocht hatte. Nun war ihr schlecht.
"Der Schäff hat gepfiffen... du sollst sofort zum Pseudopolisplatz kommen, dort wartet eine Überraschung."
"Eine Überraschung?"
"Ja."
"Was für eine Überraschung?"
"Keine Ahnung, ich bin nur Rekrut. Ich wurde nur beordert, weil ich grad auf dem Weg zur Kröselstrasse war."

Laiza hatte sofort ihren grauen Kittel bei Seite geworfen und sich auf dem Weg zum Wachhaus am Pseudopolisplatz gemacht.
Stabsspieß Atera, Abteilungsleiterin der S.E.A.L.S., wartete schon in der Empfangshalle.
"Hallo Mä'äm", Laiza salutierte. "Du hattest mich hierher beordert?"
"Ja, Hallo. Genau, das habe ich. Folge mir bitte."
Atera führte Laiza zu den Zellen des Wachhauses und erklärte ihr unterwegs, was los war.
"Wir haben in der vergangenen Nacht einen unlizensierten Dieb und seinen Komplizen festgenommen. Sie waren in ein kleines Lagerhaus eingebrochen und haben Lebensmittel und Spirituosen geklaut."
"Aha ... was habe ich damit zu tun?"
"Sie behaupten dich zu kennen und meinten, du würdest für sie die Kaution bezahlen."
"Die Kaution bezahlen? Für wen denn?"
"Für die beiden Herren dort." Atera zeigte auf die mittlere Zelle.
Zwei junge Männer saßen stumm neben einander auf einem kleinen Feldbett. Laiza erkannte sie sofort. Es war schließlich noch nicht so lange her, dass sie Überwald verlassen hatte.
Beide sahen gleichzeitig auf und riefen erfreut ihren Namen.
"Ich bin sooo glücklich, dass du gekommen bist", meinte der kleinere der Beiden und trat an die Gitterstäbe. Er war dünn und sah schüchtern auf Laiza's rechtes Ohr.
Auch der andere stand, viel selbst bewusster als sein Kumpel, auf und kam zu den Gitterstäben.
"Hi Schätzchen, wie geht es dir? Bezahlst du für uns die fünf Dollar?"
Laiza hatte das Gefühl, als würde ihr ein Stück Schnapper-Würstchen im Hals stecken bleiben.
"Schön ... eu-euch wieder zu sehen", brachte sie nach einigen Momenten des Entsetzens raus. "Was tut man nicht alles für Freunde ..."
Laiza fragte sich, woher sie das Geld nehmen sollte.
"Stimmt es", wandte sich Atera an Laiza, "dass das Theeb Blaidd und Gorroff Faol sind?"
Laiza sah zwischen den beiden Männern hin und her. Es bestand kein Zweifel.
"Ja ..."
"Wir könnten dir die Kaution von deinem nächsten Lohn abziehen", schlug Atera vor.
Oh jaa... und wie sollte sie den Zwerg bezahlen?
"Gu-gute Idee."
Acht Reißzähne blitzten sie an, als die jungen Männer glücklich lächelten.
"Sorge dafür, dass die zwei keinen Unsinn mehr anstellen. Am besten sie besorgen sich so schnell wie möglich einen Dschob."
Ach ja, was tut man nicht alles für gute Freunde...

Ende

[1] Die Nachricht, dass Laiza sich der Stadtwache angeschlossen hat, war schnell nach Überwald gelangt. Laiza hatte mit schlimmen Drohbriefen gerechnet. Doch von ihrem Vater kam ein äußerst zufriedener Brief, in der kein einziges Mal die Meinung ihrer Mutter erwähnt wurde

[2] man sollte hier ausdrücklich erwähnen, dass es sich nicht um Schnappers Würstchen, sondern um gute Überwälder Mettwürstchen handelt

[3] obwohl sie immer noch nicht richtig mit Armbrust und Schwert umgehen kann

[4] wie zum Beispiel Felsspalter, der äußerst nervös an einem Tisch saß, er hatte am selben Tag ebenfalls ein Bewerbungsgespräch und erhoffte sich einige Informationen von Laiza zu bekommen

[5] Auf Grund eines Einbruches im Malerbedarfladen von Herr Pentin wurde Rekrutin Magane dazu verurteilt einer Gruppe von festgenommenen, unlizensierten Dieben in einem einwöchigem Kurs unter Aufsicht von Hptm. MeckDwarf ein praktisches Verständnis für die Gesetze (Strafgesetz und Gildengesetz) zu vermitteln. Außerdem musste sie sich einer püschologischen Sitzung bei Araghast Breguyar unterziehen. Wie Laiza mit bekommen hatte, war für Magane die Sitzung nicht allzu toll abgelaufen.

[6] zumindest hoffte sie, dass der Dämon Wasser benutzte

[7] siehe Ribs GiGa- Ausbildungssingle

[7a] Ihre Tante Trudi besaß eine Schaffarm einige Kilometer außerhalb von Laiza's Heimatdorf entfernt, dort färbte sie ihre Wolle in alle möglichen Farben und exportierte in viele Gegenden von Überwald

[9]  Am liebsten hörte Laiza Plazento, eine Musikgruppe aus Überwald, die aber noch recht unbekannt auf der Scheibe waren

[10] während Tibor so freundlich gewesen war, mit einigen alten Bekannten weiter die Wohnung auszuräumen

[11] vergleiche "Scheibenwelt von A-Z" Eintrag Beschwörergilde

[12] die sie übrigens aus dem Vorratsraum des Wachhauses stibitzt hatte

[13] In den Augen von vielen Lehrern, sind Karteikarten das absolut beste Hilfsmittel zum Lernen. Vorwiegend Vokabeln unterschiedlichster Sprachen sollen damit schnell und einfach gelernt werden. Die Schüler denken darüber ganz anders

[14] Hauspersonal hat immer wieder die schlechte Angewohnheit Dinge weiter zu erzählen

[15] und stinkendste

[16] er hatte es auf Anweisung von Laiza über ihren Onkel bestellt

[17] Die früheren Besitzer waren größtenteils tot

[18] Die Glasbehälter sahen aus, als wären sie bei einem Schluckauf-Wettbewerb der Glasbläsergilde entstanden

[19] und weitere aberdutzend Bezeichnungen ebenfalls




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