Verhör mit Hindernissen

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von Wächter Ktrask (GRUND)
Online seit 31. 03. 2004
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Für Rekruten (erste Mission):
Auf dem heutigen Ausbildungsplan steht "Das Kreuzverhör". Eine wichtige Taktik, die man beherrschen sollte. Heute darfst du einmal mit einem Kollegen "guter Bulle - böser Bulle" spielen. Fehlt nur noch ein Verdächtiger.

Dafür vergebene Note: 10

Relativ einstimmig hatten die Uhren der Stadt beschlossen, dass es verdammt früh und Zeit zum aufstehen war [1].
Hauptmann Humph MeckDwarf riss des Schlafsaals Türe auf und rief: "Aufstehen! Die Ausbildung ruft!"
Wie die meisten Rekruten hatte sich Ktrask bereits an diese Weckmethode gewöhnt, sodass er bereits kurz vorher aufgewacht war, um sich die Ohren zuhalten zu können.
Nach der Morgentoilette begab sich Ktrask gleich in die Kantine, wo er sich zu Magane, die er bei seinem ersten Einsatz kennen gelernt hatte, an den Tisch setzte. Mag rührte noch fleißig in ihrem schwarzen Kaffee, damit der Zucker sich endlich auflöste, während Ktrask sich an seinem Müsli zu schaffen machte.
"Wieso isst du eigentlich kein Frühstück?", fragte er an sie gerichtet.
"Ich frühstücke doch!"
"Ja, aber nur flüssiges Frühstück. Nichts festes."
"Bin total verkatert. Und kann so früh morgens nichts essen."
"Ach so, verkatert. Gestern, die Beförderung von Tibor, Laiza, Johan und Felsspalter, zusammen mit denen habe ich ja Frau Willichnicht befreit [2]," erklärte der Rekrut.
"Argh, Laiza... danke noch mal wegen Gestern, du hast wohl meine Karriere gerettet." [3]
"Ja, und dein Leben vermutlich auch... - Das mit dem nichts essen können klingt zwar recht merkwürdig, aber wir sind hier schließlich in Ankh-Morpork und nicht in Quirm," meinte Ktrask schnell, bevor Mag über Laiza Harmonie zu schimpfen anfing. Die beiden Frauen hatten sich nämlich schon öfters angezickt.
"Quirm... du kommst aus Quirm?"
"Ja, genau so ist es. Ich bin in Quirm geboren und aufgewachsen."
"Und wie kommts, dass du Ankh-Morpork gegenüber Quirm vorgezogen hast?", fragte Maggie beiläufig.
"Hmm, ich wollte einfach mal etwas erleben, wollte weg von zu hause und weg von meinen Eltern, die mir jedes hergelaufene Weib aufschwatzen wollten. So etwas geht einem nach einiger Zeit eben auf den Geist."
Die bleiche Magane hörte nur mit einem Ohr zu, sie war den Kaffee rührend in Gedanken versunken.
Magane nickte, obwohl sie nur mit einem Ohr zuhörte. Die blasse junge Frau war, ihren Kaffee kalt rührend, tief in Gedanken versunken.
"Und dann machte ich mich halt auf den Weg, erst mal nur raus aus der Stadt, wohin ich gehen wollte, wusste ich noch nicht. Aber dann erinnerte ich mich an einen alten Freund meines Vaters, den ich zwar nie gesehen hab, aber durchaus schon meinen Vater von ihm reden gehört habe, ich glaube der hieß Leonard, oder so, auf jeden Fall erinnerte ich mich daran, das der in die Stadt Ankh-Morpork gegangen war," erzählte Ktrask weiter.
Doch Magane erinnerte sich lieber an das I.A.-Verhör zurück, beziehungsweise an den momentan einzigen Agenten Rascaal Ohnedurst, sie konnte nicht nachvollziehen was die andern an ihm nicht mochten, oder wieso man Angst vor ihm hatte. Das wirklich unangenehme waren nur die Folgen eines solchen Verhörs (wenn man schuldig war), die Strafen, mit gemischten Gefühlen sah sie einem weiteren Tag ihrer Strafe entgegen. [4]
"Also entschloss ich mich dazu," fuhr Ktrask fort, "Mich nach Ankh-Morpork zu begeben. Das ich hier zur Wache gehen würde, wusste ich damals allerdings noch nicht. Ich begab mich dann also auf den Weg. Nach kurzer Zeit merkte ich, das mein Weg gar nicht nach Ankh-Morpork führte! Er führte nämlich von Ankh-Morpork fort! Deshalb ging ich einfach in die falsche Richtung. Und so kam ich dann eben nach einiger Zeit hier an."
Magane nahm die Erzählung zwar wahr, sie rührte aber noch immer gedankenverloren [5] in ihrem Kaffee herum. Sie sagte nur: "Hmm..."
"Und als ich dann angekommen war," folgte Ktrask seiner Erzählung [6], "fragte ich mich erst mal, was ich überhaupt machen wollte. Ich stand dann da auf der Straße und überlegte, als ich plötzlich angesprochen wurde: 'Ich habe ein Messer, also rücke fleißig dein Geld raus.' Ich folgte seiner Aufforderung natürlich nicht, sondern hechtete nach vorn um mir Zeit zum umdrehen zu verschaffen. Der Angreifer ging kurze Zeit später zu Boden, woraufhin drei Komplizen einschritten. Als ich einen von ihnen abfertigen konnte, flohen die restlichen. Und da ich die beiden nicht ihrem Schicksal überlassen wollte, ging ich eben auf die Suche nach Wächtern, und mir kam dann auch die Idee, selbst einer zu werden..."
Plötzlich erschien Kanndra, Ktrasks Ausbilderin.
Sie sprach: "Hats geschmeckt?"
Magane erschrak.
Ktrask erwiderte: "Jo, das hat es."
"Das ist gut, den vollen Magen kannste gebrauchen."
"Wofür denn?", wollt Ktrask wissen.
Magane fragte sich gerade wieso aus Rascaal auf einmal Kanndra geworden war, doch langsam dämmerte ihr, dass sie wohl nur geträumt hatte.
"Nun, ich habe einen Verdächtigen, den es zu verhören gilt," machte Kanndra bekannt, "Dann könntet ihr mal ein Kreuzverhör durchführen. So etwas sollte man schließlich in der GRUND-Ausbildung mal gemacht haben."
"Wie, ich auch?", fragte Magane verwundert. Eigentlich musste sie ja noch einen Kurs mit einigen Verbrechern fortsetzen.
"Ja, du auch, zu einem Kreuzverhör braucht es eben zwei Wächter," erwiderte Kanndra.
"Was wird dem denn vorgeworfen, Mä'äm", wollte Ktrask wissen.
"Ihm wird vorgeworfen, ein Fass reannuellen Weins geklaut zu haben," erklärte seine Ausbilderin.
"Reannueller Wein? Was zum Bel-Shamharoth ist das denn? Ist das giftig?", fragte Maggie verwundert. Eigentlich kannte sich sich schließlich mit Alkohol aus.
"Also, man kann die Kategorien von Pflanzen in mehrere Arten unterteilen," fing Kanndra an zu erläutern. "Es gibt die annuellen, man sät in diesem Jahr und erntet im gleichen Jahr, die biennen, dort sät man in diesem Jahr und sieht das Ergebnis im nächsten, es gibt die perennierenden, bei denen man sät, ohne zu wissen, wann man auf der Ergebnis hoffen kann. Und dann gibt es noch die reannuellen Pflanzen. Man sät sie in diesem Jahr und erntet im vergangenen Jahr."
"Man sät die in diesem Jahr, und erntet sie im vergangenen Jahr? Wie soll das denn funktionieren?", Magane traute ihren Ohren nicht. Sie verstand das überhaupt nicht. Magie und solche Sachen waren für sie noch akzeptabel, da es wenigsten eine Ursache und dann eine Wirkung gab. Aber bei Reannuellität? Da kam die Wirkung vor der Ursache, dass ging ihr gegen den Strich. Oder sie verstand nicht, dass im Fall der reannuellen Pflanzen, das was normalerweise die Wirkung vom Sähen war, in diesem Fall eben die Ursache war. Aber wie sollte auch das Rückwärts wachsen aufgebaut sein? Was wäre wenn man zwei mal erntet? All diese Fragen gingen Magane durch den Kopf, weshalb ihr diese Pflanzen nicht gefielen.
"Gesehen habe ich das auch noch nie, aber gehört habe ich schon von Reannuellität. Ziemlich... verwirrend das ganze, man sollte es besser hinnehmen und nicht drüber nachdenken, sonst braucht man auch als nicht-Troll nen Kühldämonen. Einfach zu komplex für den Verstand einer Person, die das nie gesehen hat, denke ich. Auf jeden Fall ist solcher Wein extrem teuer! Ma'am, gibt es irgendwelche Informationen zum Tathergang oder irgendetwas mit dem wir ihn in die Mangel nehmen könnten?", fragte Ktrask.
Und Korporal Kanndra erzählte die Fakten den beiden Rekruten, wobei Magane darüber nachdachte, den nächstgelegenen Troll um den Kühldämonen zu erleichtern.

***


Der Verdächtige saß bereits im Verhörzimmer, als Ktrask und Magane ebenfalls in den Raum kamen.
Wie heißt der überhaupt? Meine Schäffin hatte mir dazu keine Auskunft gegeben. Hmm., dachte Ktrask.
Die beiden Wächter nahmen gegenüber des Verdächtigen Platz. In die Augen schauen, hatte Kanndra gesagt, das soll sie nervös machen. Dabei meide ich eigentlich Blickkontakt...
"Ich weiß gar nicht, warum ihr mich hier festhaltet," tönte der Verdächtige.
"Oh, das weist du ganz genau, Herr...", kam es von Ktrask, der dabei versuchte, seinem Gegenüber in die Augen zu gucken.
"Herr Trinkgut," gab er seinen Namen an. "Aber ich möchte jetzt gerne wissen, was ich getan haben soll!"
"Du, Herr Trinkgut, hast am gestrigen Tag, eine Postkutsche überfallen und aus ihr ein Fass reannuellen Weines geklaut. Also tu nicht so unschuldig, sondern gib es zu!", sprudelte es aus Magane mit erhobener Stimmer heraus.
"Renalewas?", verlautbarte der Verdächtige der sich Trinkgut nannte. "Was bitteschön soll das sein? Und rede nicht in so einem Ton mit mir, Fräulein, wir sind hier nicht bei einem Trinkgelagere!"
"He, nicht so laut, hier wird gearbeitet, Herr Trinkgut. Was haben Sie denn gestern um ungefähr 13.45 Uhr gemacht?", fragte Ktrask.
"Nun, da habe ich mein Mittagsschläfchen gehalten."
"Gibt es Zeugen dafür?"
"Wen sollte es denn als Zeugen dafür geben? Also mir ist kein Einbrecher in meinem Haus bekannt, der mich gesehen haben könnte!"
"Hah, da hast du's," platze es aus Maggie heraus. "Glaubst wohl, dass du keine Mitbewohner hättest, die gesehen haben, dass du aus dem Haus gegangen bist?"
"Wer soll aus welchem Haus gegangen sein? Also ich ganz bestimmt nicht," behauptete der mutmaßliche Verbrecher.
"Sehr interessant, da sind bloß einige Zeugen anderer Meinung, möchten Sie ein Wasser?", bot Ktrask an.
"Gerne doch. Ich dachte schon ihr wäret überhaupt nicht gastfreundlich."
Und Herr Trinkgut bekam ein Wasser.
"Du siehst dich also als Gast, hmm?", wollte Magane wissen.
"Ja, klar, was sollte ich denn sonst sein?"
"Tu nich so verblödet, du wirst hier einem Verbrechen beschuldigt, deshalb bist du bestimmt kein Gast! Gib lieber zu, das du es warst, dann ersparst du uns allen eine Menge Mühe." Eine kurze Pause. "Ich warte..."
Magane nervte dieser Verdächtige, sie hatte schon genug Ärger mit ihrem Kurs, deshalb wollte sie sich nicht auch noch mit einem sturen und lügenden Verdächtigen herumschlagen. Mit ihren wuterfüllten Augen starrte sie in die Augen des Verdächtigen, sie dachte sich, dass es wenigstens etwas gäbe, was sie könne.
"Ihr würdet mir auch eine Menge Mühe ersparen, ließet ihr mich jetzt einfach gehen."
Ktrask hingegen sah dieses Kreuzverhör als Herausforderung, an der es sich zu messen galt. Ihn störte zwar, dass Maggie so aggressiv war, jedoch erhoffte er sich, dass das den Verdächtigen in Verlegenheit bringen könnte. Für seinen Geschmack war der Verdächtige außerdem etwas zu gelassen, er dachte, da sei irgendetwas faul dran. Den Gedanken ließ er aber sofort wieder fallen, da er dachte, er sei schließlich ein Rekrut, und deshalb würde er es wohl nicht mit irgendwelchen Verbrechensnetzwerken zutun bekommen, solche Sachen sollten nämlich, seiner Meinung nach, die voll ausgebildeten Wächter machen, einfach der Erfahrung wegen.
"Nun, Herr Trinkgut, wir können verstehen, dass sie lieber ihrer Strafe entgehen möchten [7], aber was nützt ihnen so etwas? Es würde immer Gerüchte geben, dass sie ein Dieb seien, und wenn die Diebesgilde das spitz bekäme, hätten sie ein ernstes Problem. Wenn sie also sofort ihre Tat gestehen, wird die Strafe noch milde ausfallen," redete Ktrask auf Herrn Trinkgut ein.
Herr Trinkgut dachte, jetzt versuchen die mir schon mit der Diebesgilde Angst zu machen. Mal überlegen, wie könnte ich das kontern?
"Hach, ein Glück das ich nichts von der Diebesgilde zu befürchten habe..."
"Wie erklären sie sich, dass ihre Fingerabdrücke auf der Postkutsche sind, die das Fass reannuellen Weines transportiert hatte?", erfragte Ktrask, weil er dachte, dass es an der Zeit sei einen der Trümpfe, die die beiden Wächter von Korporal Kanndra bekommen haben auszuspielen.
"Meine Fingerabdrücke auf der Postkutsche? War das etwa die gleiche Postkutsche, mit der ich vor zwei Wochen aus Lancre wiedergekommen bin?", versuchte sich der Verdächtige herauszureden.
Ktrask überlegte sich jetzt seine weitere Vorgehensweise, er hatte zwei Möglichkeiten, entweder, er sagte, dass die Fingerabdrücke eindeutig von gestern waren, oder er versuchte dem Verdächtigen vor zu werfen, den Raub schon damals geplant zu haben.
Während Maggie fleißig weiter des Verdächtigen Augen anstarrte, fing er an zu reden: "Sie sind also vor zwei Wochen aus Lancre wieder gekommen?"
"Ja, das bin ich."
"Und was haben sie dort gemacht?"
"Was soll das bitteschön mit dem Vorwurf von euch zu tun haben, das geht ihnen nämlich gar nichts an!"
"Okay, ich versuchs ihnen zu erklären, Herr Trinkgut. Die Postkutsche kam tatsächlich aus Lancre, wenn sie also vor zwei Wochen in Lancre waren, könnten sie dort bereits den Überfall auf die Postkutsche geplant haben."
"Muss ich mir von Ihnen gefallen lassen, dass sie so etwas unterstellen?"
"Ich habe ihnen nichts unterstellt, ich würde nur zu gerne wissen, was sie zu dieser Vermutung zu sagen haben."
"Ich kann euch beiden nur sagen, dass ich dort Urlaub gemacht habe, der Rest ist zu privat als dass ich euch das zu berichten brauch, aber einen Überfall habe ich bestimmt nicht geplant."
"Aber," meldete sich jetzt Magane zu Wort. "Dein Besuch in Lancre ist vollkommen unwichtig, da die Fingerabdrücke auf der Postkutsche ganz sicher von dir stammen! Also, du hast keine Möglichkeit, dich herauszureden, und nun gib es zu, damit wir endlich wieder Ruhe haben!"
"Zu geben? Etwas das ich gar nicht verbrochen habe? Bin ich denn des Wahnsinns?"
"Sie wären des Wahnsinns, würden sie es nicht tun, Herr Trinkgut," warf Ktrask ein.
"Wie oft soll ich noch betonen, dass ich es nicht war?", Herr Trinkgut blieb ganz gelassen. Ich habe nichts zu befürchten, also kann ich ja mal weiter diese beiden Rekruten ärgern.
"Du nervst! Du und deine dämliche Unschuldsmiene! Dabei weißt du ganz genau, dass du keine Chance hast, du willst wohl nur uns arme Rekruten ärgern?", schrie die inzwischen sehr sauer gewordene Magane den Verdächtigen an.
"Schrei mich nicht so an, du bleiches Weib!", kam es von Trinkgut zurück.
Das brachte das Fass zum Überlaufen! Magane gefiel es überhaupt nicht, so beleidigt zu werden.
Sie zog ihren Dolch, der wie immer hinten im Hosenbund steckte, und ging auf den Verdächtigten zu.
Ohweh, dachte Trinkgut, die ist wahnsinnig. Aber ihm war etwas komisch zumute, er fragte sich, woher das wohl käme. Und dann fiel es ihm auf, der Dolch, dieser verfluchte Dolch enthielt Silber. Herr Trinkgut geriet in Panik. Wie soll ich hier heraus?
Ktrask versuchte die wild gewordene Magane zu bändigen.
"Maggie, tu es nicht, deine Karriere als Wächter, sie wäre in Gefahr, würdest du ihn jetzt angreifen."
Doch Mag hörte nur halb zu, sie schaute Ktrask an. Schaute dann zu Trinkgut, doch irgendetwas stimmte nicht.
"Er ist weg! Herr Trinkgut ist auf einmal verschwunden!"
Die beiden Wächter konnten es nicht fassen! Sie waren starr vor Schreck. Wie konnte es möglich sein, dass der Verdächtige so plötzlich verschwunden sein konnte?
Langsam dämmerte es ihnen...
"Der Dolch, Magane, ist der aus Silber?", fragte Ktrask.
"Hmm, eigentlich nicht, aber vielleicht ist da etwas Silber drin," erwiderte Magane.
Ein Werwolf! Herr Trinkgut musste ein Werwolf gewesen sein!
Die beiden Wächter stürmten aus dem Verhörraum, sie mussten unbedingt diesen Werwolf fangen, ihnen war natürlich klar, dass, wenn er nicht schon von einem Wächter bereits gefangen worden war, sie keine Chance hätten, ihn zu bekommen.
Plötzlich sprach eine Stimme: "Wächter Ktrask, Wächterin Magane. Still gestanden!"
Es war die Stimme von Hauptmann Humph MeckDwarf.
"Ich möchte euch den Hauptgefreiten Romulus von Grauhaar vorstellen," fuhr er fort.
Die beiden Wächter konnten es nicht fassen! War das nicht Herr Trinkgut?, fragten sich beide in Gedanken. Hoffentlich sagte der nichts über Mag's Ausraster, dachte Ktrask weiter.
"Ihr solltet euch schämen!", sagte die ebenfalls anwesende Kanndra, "Ihr müsst bei Verdächtigen immer auf alles gefasste sein, Romulus konnte euch einfach entkommen, weil ihr nicht auf einen Werwolf vorbereitet wart. Was hättet ihr gemacht, hätte euch der Verdächtige in seiner Werwolfgestalt angegriffen?"
"Ich glaube, dann hätten wir ein Problem gehabt..." antwortete Ktrask.
"Aber von mir hattet ihr ja nichts zu befürchten," meldete sich Romulus zu Wort.

***


Die beiden Rekruten aßen in der Mittagskantine.
Eigentlich gab es Suppe, doch Magane aß nur das trockene Brötchen, dass es dazu gab.
"Darf ich dein Brötchen haben, Ktrask?", fragte sie.
"Gern, sonst fällst du schließlich noch vom Fleisch," erwiderte er. Sie sah ihn einen Moment pikiert an, das hatte sie nicht hören wollen, nahm aber dann doch das Brötchen zu sich herüber. Es folgten einige Minuten des Schweigens [7a], dann sagte sie plötzlich: "Danke", er ließ keinerlei Reaktion erkennen, "danke, dass du mich zurückgehalten hast."
"Ich bin ein Wächter, ich muss halt anderen das Leben retten."
Mag aß noch das Brötchen und trank ihren Kaffee, während Ktrask weiter fleißig Suppe in sich herein schaufelte.

[1] etwa sechs Uhr

[2] siehe Multi Willichnicht will ich nicht

[3] siehe Selbsthilfegruppe: Zukunft mit Recht von W Magane

[4] sie wusste einfach nicht was sie eine Woche lang mit diesen Dieben tun sollte, die Strafen waren wirklich das schlimmste an der ganzen Sache

[5] ihre Gedanken waren an Rascaal verloren

[6] Er musste sich beeilen, damit sie ihm nicht entkommt

[7] Magane würde ihrer Strafe auch gerne entgehen...

[7a] stilles Essen war Ktrasks Spezialität und Magane war mit ihren Gedanken mal wieder ganz wo anders




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