Schnaphela der Kutscher

Bisher hat keiner bewertet.

von Wächter Meine-Familie-wird-verhungern Schnaphela (GRUND)
Online seit 16. 03. 2004
PDF-Version

Für Rekruten (erste Mission):
Auf dem heutigen Ausbildungsplan steht "Das Lenken eines Eselskarrens während einer Einsatzfahrt".
Na das klingt doch mal nach Spaß!

Dafür vergebene Note: 10

Meine-Familie-wird-verhungern-Schnaphela mochte die Wache. Hier gab es viele potentielle Kunden.

Blicken wir einen Tag zurück.

Montagmorgen. Die Stadt namens Ankh-Morpork erwacht. Ankh-Morpork. Es wird von vielen als das Juwel der Scheibenwelt bezeichnet [1] Doch meist wird sie diesem Ruf nicht gerecht. Denn sie bietet einer Vielzahl von seltsamen, wenn nicht sogar gefährlichen Individuen Platz. Hier gibt es Diebe, Assassinen, Erpresser und anderes Gesindel. Doch bei solchen Aufzählungen wird meist eine sehr gefährliche Gruppe übersehen: die Halsabschneider!

Ein junger Mann mit einem Bauchladen wankte durch die Straßen Ankh-Morporks. Er versuchte sich in dem Gedränge der Stadt Gehör zu verschaffen, allerdings waren seine Versuche nicht von Erfolg gekrönt. Ein wenig resigniert bot er einem vorbeitrottendem Packesel einen "Schnaphelas Spezial-Trunk ohne Alkohol" an. Als der von dem Tritt zu Boden gestoßene Schnaphela wieder aufgestanden war, sah er sich auf der Straße um. Normalerweise handelte er in anderen Gegenden, aber in der Not verkauft der Teufel Fliegen, um an Geld zu kommen. Auf einem alten Straßenschild stand, kaum zu entziffern, "Kröselstraße". Der ehrgeizige Händler entdeckte ein Wappen über einer Tür, die offenbar oft
benutzt wurde.
"Ah, ein reicher Bürger", murmelte er. Sofort besserte sich seine Stimmung. Ein potentieller Kunde ...

Schnaphela hatte schon immer einen ausgeprägten Sinn für gute Geschäfte. Im Alter von nur 5 Jahren wickelte er bereits seine erste große Transaktion ab: Er verkaufte seine Eltern für 5 Ankh-Morpork-Dollar an einen Sklavenhändler in den Schatten. Überglücklich über sein erstes Geld, rannte er schnurstracks zu einem Hehler seines Vertrauens, wo er sein Geld in einen Bauchladen investierte. Sein weiteres Schicksal war damit quasi vorprogrammiert. Er ging bei einem örtlichen Großhändler in die Lehre und übernahm nach dessen plötzlichem und unerwartetem Tod durch Vergiftung das Geschäft seines Meisters.
Glücklicherweise konnte Schnaphela den Großteil seines Besitzes in Sicherheit bringen und an einem nur ihm zugänglichen Ort verstecken, bevor die für Ankh-Morpork so typischen Plünderer das Lagerhaus erreichten. Seitdem lebt er von den Einnahmen aus dem Verkauf dieser Waren. Auch wenn Schnaphela seine Palette von Zeit zu Zeit verändert (schließlich braucht man in Zeiten ohne politischer Unruhe keine brennenden Fackeln zu verkaufen), stammt ein Großteil seines jetzigen Angebots noch immer aus dem Nachlass seines Meisters.

Er trat durch die Tür. Drinnen befand sich ein Raum mit einer Art Theke. Links und rechts gingen Türen ab. Im Hintergrund befand sich eine Treppe.
Niemand war zu sehen. "Ah, ein Hotel", sagte er. Auch zu einem Hotel konnte er auf keinen Fall nein sagen. Hier gab es immer ein paar Leute, denen er Sachen aufschwa... verkaufen konnte. Doch in punkto Betriebsamkeit glich dieses Hotel hier im Moment eher einer Wüste als einem Haus in einer blühenden, aufstrebenden und vor allem stinkenden Metropole. Doch halt! Schnaphela vernahm Stimmen. [2] Sie schienen aus einer Tür vor ihm zu kommen.
Schnaphela ging langsam vor bis an die Theke. Doch auf dem Weg dahin strauchelte er kurz, wobei er eine Flasche mit unidentifizierbarem Inhalt fallen ließ. Sie zerschellte auf dem Steinboden. Schlagartig verstummten die Stimmen. Schnaphela hörte schnelle Schritte auf sich zukommen. Schnell benutzte er einen alten Lumpen, um die jetzt dampfende Flüssigkeit zu entfernen, und sammelte die Scherben ein, als auch schon eine Gestalt um die Ecke trat. Sie war schlank, dunkelhäutig, hatte braune Augen und braune, zu Rastazöpfen geflochtene
Haare. Sie trug eine schwarz-grüne Uniform. Von einem Namensschild entnahm Schnaphela, das sie Kanndra hieß.
"Was willst du hier?", fragte sie.
"Ich, äh,...."
"Nicht so schüchtern. Ich wette, du bist hier, um ein neuer Rekrut zu werden. Sag das doch. Du kannst gleich mit mir mitkommen." Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und ging wieder in das Zimmer, aus dem die Stimmen gekommen waren.
Die Wache. Schnaphela hatte gleich ein ungutes Gefühl gehabt, als er hier herein gekommen war, zumindest redete er sich das jetzt ein. "Na ja", dachte er, "ich habe sowieso nichts zu verlieren. Außer mein Geld natürlich. Von daher ist es bestimmt von Vorteil, wenn man ein paar Wächter in der Nähe hat."
Noch während er diesen Gedanken dachte, hatte er seinen Fuß bereits über die Schwelle des Zimmers gesetzt.

Nun saß Schnaphela auf dem Ochsenkarren und überlegte, wie das mit dem Steuern war. Wenn er an dem rechten Zügel zog, fuhr der Karren dann nach links oder rechts? Viel Platz zum Manövrieren war in der engen Gasse nicht, da er seine Kollegen, die Händler, ja nicht ihrer Existenz berauben wollte [3].
Dabei klang es so einfach: "Das Lenken eines Eselskarrens während einer Einsatzfahrt". Es konnte für einen Händler doch nur förderlich sein, wenn man eine Möglichkeit hat, die dreifache Menge an Verkaufsgütern zu transportieren. So konnte man den Eindruck erwecken, man hätte ein größeres Angebot. Man könnte viele neue Sachen anbieten: eine Schnur zur schnurlosen Nachrichtenübertragung, Schnee von Gestern und noch viel mehr ... ähm... Snacks.

Schnaphela war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie der Karren stehen geblieben war. Zum Glück hatte der Karren ABS, das Ausbilder-Beschwichtigungs-System. Ohne hätte Schnaphela den zweiten Ausbildungstag wohl nicht überstanden, denn ein aufgebrachter Händler, der soeben seine Existenz verloren hatte, versuchte Kanndra dazu zu überreden, die Ausbildung Schnaphelas mit sofortiger Wirkung wegen einer Gefahr des Allgemeinwesens abzubrechen. Daraufhin bot ihm Schnaphela eine Tüte mit seinen Bonbons an, welchen der bemitleidenswerte Händler auch gedankenlos annahm. [4] Als der Händler den ersten nach 12 Stunden "aufgelutscht" hatte, waren Schnaphela, Kanndra und der Karren nicht mehr zu sehen. Er verfluchte sein Pech, seinen Leichtsinn und ... kaufte sich leere Glasflaschen. Nun versuchte er, den Inhalt der kaputten Flaschen in die neuen abzufüllen und baute seinen Stand wieder auf. Nachdem er damit fertig war, sammelte er den Rest seines ehemaligen Angebots auf und legte ihn zurück auf den Tisch. Nur die Tomaten bereiteten ihm Probleme. Wer schon einmal versucht hat, zermatschte Tomaten wieder aufzupusten, weiß, womit er zu kämpfen hatte.

Blicken wir noch einmal zurück. Nachdem Schnaphela dem leichtsinnigen Händler die Bonbons angeboten hatte, ist er von seinen Ochsenkarren gestiegen und hat versucht, sich daran zu erinnern, wie man den Ochsen zum Weiterlaufen bewegte. Nach einer Weile gab er ihm einen Tritt und ... der Ochse bewegte sich. Er lief nicht, sondern seine Bewegung ließ sich besser mit einem Fliehen beschreiben. [5] Darüber machte sich Schnaphela allerdings keine Gedanken. Er versuchte einfach nur, den Ochsen wieder unter Kontrolle zu bringen und dabei so auszusehen, als ob er genau wüsste, was er macht. Nach drei Ampeln, die nicht alle grün gewesen sind, ließen sie zu Schnaphelas Erleichterung die enge Gasse hinter sich und kamen auf einen größeren Platz. Mit Bedauern stellte er fest, dass es sich um einen Marktplatz handelt. Überall waren Buden aufgebaut, doch der Ochse rannte weiter. Er rannte so schnell, dass ihn die Ochsen, die ein örtlicher Viehhändler feilbot, anschauten, als wäre er ein Blitz. Schnaphela ahnte bereits Schlimmes, als ein kleines Kind den Karren überholte, sich vor dem Ochsen aufbaute und ihm Stroh anbot. Dieser blieb plötzlich stehen und ließ es sich schmecken. Schnaphela, der versuchte, Kanndra zu erklären, dass er den Wagen voll unter Kontrolle hatte und nur sehen wollte, wie schnell sich ein Ochse bewegen konnte, bot dem Kind einen Lutscher zu einem Preis an, der seine Familie verhungern lassen würde, aber das Kind kaufte sich lieber eine gesunde Tomate [6] an dem nächsten Stand. Erst jetzt schaute sich Schnaphela richtig um. Sie waren auf einem Marktplatz gelandet, auf dem er nachts lieber nicht allein sein würde. [7] Er sah viele Händler, die zwanghaft so taten, als würden sie Rabatt auf ihre Waren geben, weil sie sie Morgen nicht mehr verkaufen konnten. Manche waren darin schon so routiniert, dass man ihnen ansah,
dass sie seit zwanzig Jahren einen großen Teil ihrer Einnahmen durch den Verkauf von Waren machten, die so aussahen, als ob man sie am nächsten Tag wirklich entsorgen müsste. Auf diesem Platz war die Creme de la Creme der Ankh-Morpork'schen Händlergilde anwesend: Viehhändler, Fischhändler, Obsthändler, Versicherungsvertreter und Immobilienmakler. Außerdem bemerkte Schnaphela am Rande seiner Wahrnehmung einen aufdringlichen Ruf: "Karamelllutscher! So günstig, dass ich mich selbst in den Ruin treibe!" Wegen der großen Konkurrenz (und nur deshalb!) rollte Schnaphela schnell ein Banner von der Seitenwand des Wagens, die für Kanndra nicht zu sehen war, ein, auf dem "Heiße Würstchen. Nur eins fünfzig das Stück" stand. So vorbereitet, war er bereit, den Platz zu überqueren. Wenn der Ochse sich bewegen würde. Doch diesmal hatte Schnaphela Glück. Der Ochse hatte sein Stroh verzehrt und wollte seinen Verdauungsspaziergang machen. So musste Schnaphela "nur" lenken und nichts konnte passieren. Er schaffte es tatsächlich, den Wagen vor Einbruch der Dunkelheit bis vor die Wache zu fahren. Jetzt musste er nur noch Einparken und dann hätte er genug Zeit, um zu Essen und sich auf seine letzte Theorieprüfung am nächsten Tag vorzubereiten.
Nur noch einparken...
Das klang so einfach. Aber wer nicht einmal genau weiß, wie man den Ochsen dazu bringt, vorwärts zu laufen, hat meist ernste Probleme damit, ihn zum Rückwärtslaufen zu bewegen. Das sah man Schnaphela auch an. Nachdem er in allen ihm bekannten Sprachen "Lauf rückwärts" gesagt hat [7a], musste er feststellen, dass der Ochse nicht reagierte, und er fühlte sich an ein unbestimmtes Gefühl seiner Vergangenheit erinnert, in dem er sich auch vor einer Autoritätsperson blamierte, weil der Ochse sein "rückwärts" nicht verstand. Er wusste nur nicht, an welches. Also versuchte er, den Ochsen zu schieben, aber der Ochse machte dem Vorurteil, dass Ochsen träge seien, alle Ehre, indem er einfach stehen blieb. Nach einer Viertelstunde des Schiebens und Hoffens erbarmte sich Kanndra und zeigte Schnaphela, wie man an den Zügeln ziehen muss, um den Ochsen dazu zu bringen, sich zu bewegen. Schnaphela tat so, als ob es ihm im selben Moment wieder eingefallen ist, zog nun also in der eben beschriebenen Art und ... der Ochse lief rückwärts. Wenn doch nur der Parkplatz nicht so klein gewesen wäre!
Schnaphela fuhr also rückwärts, und schon hatte er den Karren hinter ihm gerammt. Nicht dass der Aufprall besonders stark gewesen wäre, aber es reichte für ein leises Scheppern. Wer selbst Wagenbesitzer kennt, weiß, dass diese das Scheppern ihres Wagens auf einhundert Meter hören und erkennen können. So kam also sofort ein Mann aus dem sich auf der anderen Straßenseite befindenden Lokal gewankt (anders ließ sich die Bewegung nach dem Genuss von drei Flaschen schlichtem Wein nach Art des Hauses nicht beschreiben) und begann, sich lauthals aufzuregen. Schnaphela, der der Meinung war, man könne alles und jeden bestechen, wenn man bereit war, ausreichend Geld (oder Waren) zu opfern, bot dem Mann gleich ein Paar seiner Spezialitäten an. Doch der Mann lehnte ab. Ihm war sein Wagen wichtiger als alles Geld der Welt. [9] So befand er sich nun in einer problematischen Situation: Der Mann wollte unbedingt zur Wache gehen, um Schnaphela anzuklagen. Damit wäre Schnaphelas Laufbahn als Wächter für immer unmöglich geworden. Zu seinem Glück wäre solch eine Situation selbst für Kanndra unangenehm gewesen, und so beschloss sie, Schnaphela zu helfen. Sie drohte damit, dem Mann einen Strafzettel auszuschreiben, weil die hinteren drei Zentimeter seines Wagens im Parkverbot standen, und plötzlich setzte sich der Mann auf seinen Wagen, nahm die Zügel, schnalzte und fuhr los. Natürlich hätten die beiden ihn nun wegen Alkohol am Steuer anklagen können, aber merkwürdigerweise waren beide froh, als er weg war. Kanndra, weil ihr das eine Menge Ärger ersparte, und Schnaphela, da er nun genug Platz zum Rangieren hatte. Er fuhr also weiter nach hinten, dann nach vorne und dann stand der Wagen auf dem Platz, auf dem Schnaphela es sich gewünscht hatte.

So zufrieden, wie er jetzt war, bemerkte er plötzlich eine Gruppe von Menschen, die sich ihm laut rufend näherten. Sie trugen Plakate, auf denen "Gegen das Verbot von Raub durch nichtlizensierte Diebe" stand. Sie sahen so aus, als wären sie zu allem bereit. Besonders zum Abkaufen von brennenden Fackeln.
Als Schnaphela das Ereignis später einmal in seinen Memoiren festhielt, (er nannte sie als Anspielung auf sein Dasein als Händler schlicht und ergreifend "Hand") schrieb er über seine aktuellen Gedanken: "Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust" Allerdings konnte er sich diese Ansammlung von geballter poetischer Kraft selbst nie vollständig erklären.
Er hatte zwei Möglichkeiten: entweder er holte schnell Fackeln aus der Tasche, machte sein Geschäft des Lebens und gab die Ausbildung zum Wächter auf, oder er versuchte, den Aufstand zusammen mit Kanndra zu beenden.
Seine Entscheidung war eindeutig.
Er nahm die Fackeln, die ihm als Beleuchtung für den Karren gegeben worden waren und bot sie den Demonstranten an. Diese zahlten ihm insgesamt fünfzig Ankh-Morpork-Dollar und verschwanden. Er wollte sich gerade von Kanndra verabschieden, als plötzlich fünf der ehemals fünfundzwanzig Demonstranten um die Ecke krochen und ihn um etwas zu Trinken anbettelten. Schnaphela öffnete eine Flasche seines Spezialtrunks und flößte ihn den Demonstranten ein. Das gab ihnen den Rest: Sie wurden sofort bewusstlos. Eh Schnaphela begriffen hatte, was geschehen war, schüttelte ihm Kanndra schon die Hand.
"Ich habe mich gewundert, warum du ihnen die Fackeln verkauft hast, aber die Idee, ihnen die Rauchfackeln zu verkaufen, war wirklich genial. [10] Und dann der Schlaftrunk..."
"Aber das war doch gar kein Schlaftru...", setzte Schnaphela an.
Dann überlegte er sich aber, dass seine Wachelaufbahn vielleicht doch nicht vorbei ist, und biss sich auf die Zunge.

Die Theorieprüfung am nächsten Tag bestand Schnaphela hingegen ohne größere Probleme. Das lag unter anderem daran, dass er gegenüber vielen anderen Prüflingen den Vorteil hatte, lesen zu können. Die Verkehrsregeln konnte er, und nach der vorschriftsmäßigen Beleuchtung wurde zu seinem Glück nicht gefragt. Nur bei der letzten Frage war er sich nicht ganz sicher: "Warum willst du zur Wache?". Es gab die Auswahlmöglichkeiten
a) Weil ich gezwungen werde.
b) Weil ich denke, dass die Wache eine wichtige Institution zur Wahrung der
öffentlichen Ordnung ist.
c) Keiner der genannten Gründe, sondern ...

Schnaphela entschied sich schließlich dazu, gar nichts anzukreuzen, weil er dachte, man sollte lieber gar nichts als etwas Falsches ankreuzen. Er hoffte, diese Aufgabe würde nicht so viele Punkte geben.

[1] Allerdings merkt man hier deutlich, dass die Betreffenden weder Zwerge sind noch Ahnung von Edelsteinen haben. Normalerweise beinhaltet kein Juwel eine Million Einwohner, zusammengesetzt aus lauter ethnischen Minderheiten. Des weiteren gibt es in Edelsteinen keinen Fluss, auf dem die Rudermannschaften bei ihrem jährlichen Wettbewerb ins Ziel laufen. Und schließlich geht von einem Juwel auch kein Gestank aus, in dem sich alle Aromen der Scheibenwelt gleichzeitig überlagern. Deswegen gelten solche Behauptungen als völlig haltlos.

[2] Wenn ein anderer Mensch als Schnaphela behauptet hätte, Stimmen zu hören, hätte er bestimmt mehrere Seminare bei einem Püschologen empfohlen bekommen. Allerdings sind Händler in Bezug auf die menschliche Stimme (Und natürlich auch auf die aller anderer Rassen) sehr geübt, was zweifellos von ihrem gnadenlosen Geschäftssinn herrührt. Deshalb konnte Schnaphela zweifelsfrei sagen, dass diese Stimmen im Hier und Jetzt existierten

[3] zumindest nicht vorsätzlich während seines ersten Ausbildungstages bei der Wache

[4] Diese Bonbons waren seine erste Kreation, seit er in der Wache war. Er hatte die Flüssigkeit ausgewrungen, die er am ersten Tag verloren und dann aufgewischt hatte und mit Schnaphelas Spezialtrunk und ein paar Eimern Ankh vermischt. Er nannte das Ergebnis Wärters’ Echte.

[5] Wobei man unter Fliehen ja eine schnelle, panische Bewegung verbindet, dessen Ziel es ist, möglichst viel Entfernung zwischen sich und den Grund des Fliehens zu bringen. Allerdings war das bei dem Ochsen nicht der Fall. Es war zwar eine an der Geschwindigkeit von Ochsen gemessen schnelle Bewegung, aber sie war weder panisch, noch dass der Ochse von einem Ort verschwinden wollte. Vermutlich war es ein Instinkt, zu gehen, wenn man getreten wurde.

[6] gesund ist sicherlich ein relatives Wort, aber gemessen an den Spätfolgen eines Wärters' Echten kann eine Tomate nur gesund sein

[7] Dies lässt sich allerdings von jedem Ort Ankh-Morpoks behaupten

[7a] Zur Vermehrung des Umsatzes ist es für einen Händler förderlich, möglichst viele Sprachen wenigstens rudimentär zu beherrschen. Das wusste auch Schnaphela, und deshalb spricht er fünfundzwanzig Sprachen, in einer kann er sich sogar unterhalten. In den anderen wusste er, was billig, teuer, die Zahlen, Meine Familie wird verhungern und eben rückwärts hieß. Dabei war es allerdings ein Zufall, dass rückwärts auch noch zu dieser Liste gehört. Er wollte einmal eine große Transaktion mit den Nachbarländern abschließen, aber als er ankam, stieg er aus seinem Wagen und befand sich direkt zwischen zwei Ochsenkarren. Die davor gespannten Ochsen kamen nicht besonders gut miteinander aus und liefen in dem Moment, in dem die Fahrer unachtsam waren aufeinander los. Schnaphela stand immer noch zwischen beiden und rief laut "Rückwärts!", aber weder die Ochsen noch die Fahrer verstanden ihn und keiner reagierte. Er musste zur Seite springen und landete direkt vor den Fürsten, mit denen er den Vertrag abschließen wollte. Damit war für diese der Vertrag geplatzt. Schnaphela ging zu einem Püschologen seines Vertrauens, also zu gar keinem, und lernte als Reaktion auf dieses Geschehen rückwärts in allen ihm bekannten Sprachen.

[9] sicherlich nicht wichtiger als alles Geld der Welt, aber Schnaphela hatte nicht die Mittel, um das zu testen

[10]  Zur Grundausstattung eines Karren gehörte es, dass Fackeln im Gepäckbereich waren. Diese wurden vor der Fahrt in den Ankh getaucht. Wenn man sie dann anzündete, während man verfolgt wurde, qualmten sie so stark, dass die Verfolger den Karren nicht mehr sahen. Die FROG-Ausstattung zum Beispiel bestand hingegen aus einer fest montierten Belagerungsarmbrust




Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.

Feedback:

Die Stadtwache von Ankh-Morpork ist eine nicht-kommerzielle Fan-Aktivität. Technische Realisierung: Stadtwache.net 1999-2024 Impressum | Nutzungsbedingugnen | Datenschutzerklärung