Ein Mord im Gildenmilieu ist geschehen. Einer? Auf einmal sterben die Menschen wie am Fließband. Wird der Dobermann diesen Fall lösen können und weitere Morde verhindern?
Dafür vergebene Note: 13
Vorwort des Autors:Es handelt sich hierbei um einen Versuch, den alten Edgar Wallace Klassiker 'Das indische Tuch' auf die Scheibenwelt nach Ankh-Morpork zu übertragen. Ich habe mich eigentlich nur auf die Grundidee und den groben Plot konzentriert; den Rest habe ich schamlos dazuerfunden, da es schon sehr sehr lange her ist, als ich den Film das letzte Mal sah. Durch einige Unwägbarkeiten befinden sich in dieser Single einige Pokalworte, die ich nimmer herausgenommen habe. Sorry!
Alle schlechten Eigenschaften entwickeln sich in der Familie. Das fängt mit Mord an und geht über Betrug und Trunksucht bis zum Rauchen.
(Alfred Hitchcock)Tag 1 : Mord in einer guten Familie Ankh-Morpork, Stadtteil Ankh, Herrenhaus der Familie Lebkuchen Grelle Blitze zuckten verzweigt über den dunklen Nachthimmel und erhellten das Gelände des alten Anwesens. Knorrige, alte Bäume zeichneten sich im fahlen Licht am Horizont ab. Hier und da ging das Kläffen von streunenden Hunden in ein wimmerndes Heulen über.
Donner ließ die Scheiben des Lesezimmers erzittern und Regen wurde vom Wind prasselnd gegen das Glas gepeitscht. Selbst der graue Vollmond schien sich bei einem solchen Wetter lieber hinter den Wolken zu verstecken.
Ein einladendes Kaminfeuer loderte hell und das Knacken des brennenden Holzes untermalte standesgemäß die Gewitterkulisse. Schwere, in Leder gebundene Bücher lagerten in langen Bücherschränken, die den Raum geschmeidig umschlossen und einen Gutteil zur Behaglichkeit in diesem Zimmer beitrugen.
Am Kamin saß Lord Lennart Lebkuchen, seines Zeichens stellvertretender Präsident der Bäckergilde, und rauchte eine dicke und wahrscheinlich auch teure Zigarre. Genüsslich stieß er den aromatischen Rauch aus und versuchte dabei lustige Ringe zu blasen, was ihm jedoch selten gelang.
Die Familie Lebkuchens hatte es vor einigen Generationen geschafft, als Ankh-Morpork noch von Königen regiert worden war, in den Adelstand erhoben zu werden. Böse Zungen behaupteten, dass nur eine großzügige Spende seines Urururururururgroßvaters, der als Schmalzbrotlieferant zu Geld kam, die einen der damaligen Feldzüge gegen das verhasste Klatsch erst gestattete, den Umstand der Erhebung in das blaublütige Geschlecht der Lord und Ladies möglich gemacht hatte. Man konnte durchaus sagen, dass diese geschäftstüchtige Familie schon vor dem Ausbruch des Krieges zu den Gewinnern zählte.
Die 'alten' Adelsfamilien betrachteten die Lebkuchens immer noch als Edelleute zweiter Klasse, was aber niemanden der Sippe ernsthaft störte. Lieber ein Lord zweiter Klasse, als ein Niemand ohne Titel, war eine Losung der Lebkuchens.
Ein Titel war ein Titel, nicht mehr und nicht weniger. Er hinderte sie nicht; ganz im Gegenteil! Er öffnete trotzdem so manche Türen.
Mit einem schweren Knarren, untermalt von einigen schnell aufeinanderfolgenden Blitzen, wurde die schwere Türe des Lesezimmers langsam geöffnet.
Leise Schritte näherten sich dem lederbezogenen Ohrensessel, auf dem der alte Lord saß.
Lennart Lebkuchen drehte seinen Kopf als ihm das Geräusch gewahr wurde.
"Ah, Igor!", sagte der adlige Bäcker und lächelte zufrieden.
"Herr, Ihre heiffe Milch mit Honig. Genaufo wie Fie fie mögen!", entgegnete der Diener.
Der Lord war der Ansicht, dass ein Adliger, egal ob untot oder lebendig, nur standesgemäß von einem echten überwaldianschen Igor umsorgt und bedient werden konnte.
Die vernarbte Gestalt hatte einen standesgemäßen Buckel, zog traditionell ein Bein hinterher, lispelte und trug eine grauschwarze Butlerlivree.
"Danke, Igor! Du kannst dich für heute zurückziehen. Ich brauche dich nicht mehr.", der Adlige nahm die warme Milch vom Tablett des Dieners.
"Fehr wohl, Herr!", antwortete der Igor und schlurfte von dannen.
Lennart Lebkuchen nahm einen großen Schluck von dem gebrachten Getränk.
Das Leben war schön!! Ein warmes Feuer, ein gutes Buch, was wollte er mehr?
Lauter Donner übertönte das Geräusch der diesmal behutsam geöffneten Türe des Leseraumes.
Wiederum näherte sich jemand der Sitzgelegenheit des alten Bäckers.
Kein Laut war zu vernehmen.
Behandschuhte Finger banden einen festen Knoten in die Mitte eines reichverzierten seidenen Tuches und hielten es straff zwischen den Händen.
Vorsichtig, ganz vorsichtig trat die ganz in Schwarz gekleidete hinter das Sitzmöbel des alten Bäckers.
Das todbringende Tuch schnellte wie eine Schlange unerbittlich nach vorne und umschloss den Hals des Bedauernswerten.
"Argh....", entfleuchte es den überraschten Stimmbändern Lebkuchens.
Sofort kroch Panik in dem alten Lord empor als sein Gehirn den Sauerstoffmangel registrierte. Verzweifelt versuchte der Bäcker den schraubzwingenartigen Griff um seinen Hals zu lösen. Das Bild vor seinen Augen begann langsam zu verschwimmen, Tränen der Angst füllten seine Augen und er hörte seinen stolpernden Herzschlag in den Ohren. Der Druck des Tuches schien von Sekunde zu Sekunde fester zu werden, bis schließlich eine barmherzige Dunkelheit Lennart Lebkuchen umfing.
Das leises Knacken eines brechenden Halswirbels beendete den relativ kurzen Todeskampf des Bedauernswerten.
Ohne weitere Geräusche zu verursachen entfernet sich die dunkle Gestalt vom Tatort.
Zurück blieb eine im Sessel zusammengesunkene Gestalt mit bläulicher Gesichtsfarbe und heraushängender Zunge, um deren Hals sich ein reich verziertes Seidentuch schlang.
Boucherie Rouge, Himmelblaues KnahbenzimmerDas
Boucherie Rouge, Platz der Freude und lustvollen Entspannung, hob sich rötlich beleuchtet von dem düsteren Nachthimmel ab. Es war schon spät in der Nacht und es fand nur noch vereinzeltes lustiges (oder lustvolles) Treiben statt.
Außer dem ruckartigen Atem einer der beiden im Himmelbett liegenden Wächter, war nichts im Knahbenzimmer zu hören. Ein Stapel alchemistischer Lektüre sowie eine Vielzahl Kolben und Reagenzgläser mit undefinierbarem Inhalt
[1] und haufenweise Literatur über Spurensicherung lagen, mehr oder weniger geordnet, auf dem Sekretär. Gedämpft drang kokettes Kichern der arbeitenden Näherinnen durch die Glasscheibe des Fensters nach innen. Von Zeit zu Zeit hörte man zerspringende Glasflaschen, sowie rüde Beschimpfungen und andere kleine Streitereien von der Strasse, die aber in den anderen allgegenwärtigen Stadtgeräuschen unterzugehen schienen.
Das Gewitter breitete sich bedrohlich vom Stadtteil Ankh über die ganze Metropole aus. Schwarze Wolken begannen miteinander zu Wetteifern, wer wohl das meiste Wasser in sich binden kann und der leichte Wind verwandelte sich in eine steife Brise. Lauter Donnerhall, gefolgt von einem grellen Blitz zerriss die vermeintliche Stille des nächtlichen Treibens und machte für einen kurzen Moment die Nacht zum Tag.
Ein belebter Marktplatz in Quirm....................viele Beine von Erwachsenen versperren dem kleinen Jungen die Sicht.
Hier Schubs, dort ein leichter Stoß.......der kleine Bub lässt sich mit der Menge treiben bis das Gewühl schwächer zu werden scheint.........Eine dunkle Gasse breitet sich vor dem Kleinen aus und graue Mauern ragten wie düstere Vorhänge in den Himmel.
'Na mein Kleiner!', eine süßliche Stimme ließ Robin herumfahren. Eine grellgeschminkte Frau, die ihre besten Jahre hinter sich hatte, sprach mit ihm und ließ ein schrilles, hexenhaftes Lachen ertönen.
Angsterfüllt machte der kleine Junge auf den Hacken kehrte und stieß prompt mit einer Person zusammen.
Langsam hob Robin seinem Kopf und starrte in ein zahnloses und freudloses Lachen eines Bettlers.
'Hast du dich verirrt?!, das schmutzige Gesicht des Vagabunden gepaart mit schielenden Augen gab dem Kleinen den Rest. Panik kroch in dem kleinen Körper empor wie eine Spinne die kalte Hauswand. 'Komm her Kleiner! Ich zeig dir was Schönes!!', war wieder von der Näherin zu hören. Die schmutzigen Finger des Bettlers begannen nach ihm zu greifen. Ein halberstickter Schrei war aus der Kehle des kleinen Robins zu hören. "AAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHH!!!!!!", Robin war hellwach und befand sich in seiner persönlichen Folterkammer. Einst liebte der Dobermann sein Schlafgemach, aber seit seiner Begegnung mit dem 'veränderten' Ohnedurst hielt er sich so selten wie möglich im Knahbenzimmer auf und nutzte stattdessen den D.O.G.-Besprechungsraum um seine Aufträge an den Mann oder die Frau zu bringen.. Sein Herz pochte wie wild in seinem Brustkorb und bildete das einzige Geräusch in dem dunklen Büro. Salziger Schweiß floss seinen Rücken hinab und ließ das Nachthemd an seinem Körper kleben. Die frische Narbe auf seiner Brust pochte aufdringlich und erinnerte ihn an die sehr sehr unangenehme Begegnung mit dem Weihnachtsras. Verwirrt versuchte sich der Alchemistenexperte in dem dunklen Zimmer zu orientieren. Mina, die mysteriöse Zimmerpflanze der beiden Wächter, hob müde den schweren Blütenkopf.
"Wasn?!!?", fragte Leopold von Leermach mit halbgeöffneten Augen seinen Zimmergenossen.
"Es war schrecklich!!", antwortete der Dobermann, immer noch ganz außer Atem.
"Wasn?!", der Hasensauger öffnete vollständig seine müden Augen.
"NÄHERINNEN!!! Überall Näherinnen!", keuchte der Hauptgefreite beinahe hysterisch.
"Ja und?", der Vampir setzte sich auf und streckte sich. "Wir sind hier im
Boucherie Rouge, dass ist doch normal!"
"Ja aber nicht in meinen Träumen! Sie waren so obszön! Sie wollten mir die Kleider vom Leib reißen! Und sie verfolgten mich!!!", der Dobermann wischte sich den Schweiß von Gesicht und versuchte seine Atemfrequenz wieder auf ein normales Niveau zu bringen.
"Langsam glaube ich, dass du ein ernsthaftes Problem hast! Du solltest mal mit einem unserer Püschologen darüber reden!", antwortete der Zimmergenosse des DOG-Wächters. "Das kommt jetzt in immer kürzeren Abständen vor und ehrlich gesagt, es bereitet mir Sorgen."
"Mir auch, aber wenn ich mich einmal in die 'Fänge' eines Püschos begebe, befürchte ich, dass er mich nie wieder gehen lässt!", sagte Picardo mit zitternder Stimme.
"Lass uns weiterschlafen! Denk an was Nettes, dann träumst du auch besser!", versuchte der Untote seinen Kameraden zu beruhigen.
Robin nickte zustimmend und ließ sich wieder in das weiche Bett sinken.
Seine Augen schlossen sich und alles begann zu verschwimmen.
Süße Schwere erfasste den Körper des Wächters.
Pick! TOCK! Pick Pick!! TOCK TOCK!! Pick Pick PICK!!! TOCK TOCK TOCK!!! Gurrrrr. . . . ."Leo! LEO!!!"
"Hmmm......wasn jetzt wieder?"
"Ne Taube! Am Fenster!", grummelte der Dobermann.
"Frag was sie will!", erwiderte der genervte Vampir.
"Die ist sowieso für dich. Hol du sie!", brummelte Robin und drehte sich zur Seite.
Grummelnd, mehr Geräusche verursachend als notwendig, stand der Spurensicher auf und ging zu dem, mit schwarzen Vorhängen dekorierten, Fenster und öffnete es. Ein kleiner Vogel flatterte ins Zimmer, landete auf dem Sekretär und gurrte auffordernd.
Sorgfältig entfernte der untote Spurensicherer das Röhrchen am Bein des Vogels, entrollte vorsichtig das braune Pergament und begann die kleine Schrift zu entziffern. Die Taube entleerte, der Tradition entsprechend, noch schnell ihren Darminhalt, betrachtete stolz das Ergebnis ihrer Arbeit und flog durch das geöffnete Fenster von dannen.
Von: Einsatzleitung SUSI -diensthabender Wächter-
An: Spurensicherer Gefreiter von Leermach
Mord in der Königstrasse 12, Anwesen Lord Lebkuchen.
Ihre Anwesenheit ist dringend erforderlich.
...
.....
Sofort!
gez.
Unterschrift (unleserlich)"Na toll! Wir Untoten brauchen ja keinen Schlaf!!! Deswegen schicken wir sie, wann immer wir wollen, zu jeder Tages- und Nachtzeit los....", Leopold schaute noch einmal aus dem Fenster. "......besonders bei einem Wetter, bei dem ich nicht einmal einen Hund vor die Türe jagen würde!"
Ein schadenfrohes Kichern drang vom Himmelbett an die Ohren des Vampirs.
"Lach du nur!! Ja, lach nur!!!", schimpfend und fluchend kleidete sich der Spurensicherer an
[2].
Der Chief-Korporal zog sich die Decke über seinen Kopf, um das hämische Grinsen zu verbergen.
Kurze Zeit darauf klopfte es an der Tür des Knahbenzimmer.
"Herein!", rief der Vampir gereizt.
Eine erstaunlich munterer Hauptmann Daemon betrat das Domizil der beiden Wächter. Wie immer waren hielt er ein Tasse Kaffee in seinen Händen.
"Hallo ihr beiden! Oh, Leopold du hast einen Einsatzbefehl bekommen?", der Hauptmann betrachtete den nur mit einer geblümten Unterhose bekleideten Vampir mit einem süffisanten Lächeln.
"Jawohl Sör! Ich muss hoch zum Anwesen des Lord Lebkuchens, da soll ein Mord geschehen sein.", gab der Wächter bereitwillig Auskunft während er hektisch versuchte seine Blöße zu bedecken.
"Das trifft sich ja gut! Chief-Korporal Picardo wird dich begleiten!"
"Ich?!?!", der Dobermann lugte verstört unter der warmen Bettdecke hervor.
"Ja du! Bei dem Toten soll es sich um Lord Lebkuchen selbst handeln, den stellvertretenden Gildenpräsident der Bäcker, deshalb soll ein Dobermann als Berater bei den Ermittlungen mit vor Ort sein.", wies die Abteilungsleiterin an. "Also, eine arbeitsreiche Nacht wünsche ich Euch noch!", sprachs und verließ immer noch grinsend das Refugium der Wächter.
Mit einem triumphierenden Lächeln band sich Leopold seine Schuhe zu.
"Tja Robs, wer zuletzt lacht, der lacht eben am Besten!"
Der TatortRuckend hielt der Einsatzeselkarren in einer Wasserpfütze vor dem schmiedeeisernen Eingangstor des Lebkuch'schen Anwesens. Als Fahrt konnte man die Reise der beiden Ermittler schwerlich bezeichnen, da mindestens dreiviertel ihres 'Ausfluges' aus Ankhlaufen und der Rest eher einem Husarenritt
[3] ähnelte.
Immer noch grollte der Donner und fadenartig verzweigte Blitze erhellten die mondlose Nacht. Der prasselnde Regen ließ die Bekleidung der Wächter auf Ihrer Haut kleben und rundete so, die recht unangenehme Anfahrt ab.
Der Vampir band den Esel an einer vermeintlich regengeschützten Stelle an, entlud die Tasche mit seiner Spurensicherungsausrüstung und verabschiedete sich mit einem Klaps von dem treuen Grautier.
Die beiden Wächter trafen sich vor dem eisernen Eingangstor. Ein heller Blitz erlaubte Ihnen einen kurzen Blick auf die eindeutig Zwergen zuzuordnende Schmiedekunst des Tores. Metallne Ranken wechselten sich mit feinen Blüten ab; in der Mitte prangte das stilisierte Wappen der alten Familie, das sich kunstvoll teilte, wenn das Tor geöffnet wurde.
"Ein Brot und ein Geldsack! Wie originell!", brummte Robin ironisch.
"Es könnte aber auch ein Sack Mehl darstellen", ergänzte der Spurensicherer.
"Na ja, verstehe einer die Heraldiker", beendete der Hauptgefreite die fruchtlosen Spekulationen.
Mit sanfter Gewalt drückten die Wächter das Tor auf, welches mit einem gequälten Quietschen ihre Bemühungen beantwortete. Durch die Dunkelheit behindert, gingen die Kameraden den fein geschotterten Weg entlang, bis dieser in einem Rondell endete, in dessen Mitte eine runder Springbrunnen mit einer ehemals weißen Figur stand. Der Weg wurde von alten Weiden gesäumt, deren herabhängenden Äste sich wie greifende Tentakeln im Wind und Regen bewegten. Es schien, als wollten die dunklen Bäume nach den vermeintlichen Eindringlingen greifen, um sie am vorankommen zu hindern. Die niederregnenden Tropfen verursachten eine Vielzahl von Ringen auf der Wasseroberfläche und ließen den Pegel im Brunnen stetig ansteigen. Eine breite Treppe führte nach oben, zum Eingang des Prachtbaus, die in einer schweren Eichenflügeltüre mit wuchtigen Messingbeschlägen endete.
Selbstbewusst betätigte der Hasensauger den Türklopfer, was mit einem dumpfen Pochen belohnt wurde.
"Nette Hütte!", pfiff der D.O.G-Wächter durch seine halbgeschlossenen Lippen.
Mächtige, von altem Efeu bedeckte Steinmauern erhoben sich in den düsteren Abendhimmel und wurden nur von vergitterten Fensterfronten unterbrochen. Die Ecken des Hauses wurden durch verspielte Türme abgerundet. Insgesamt konnte man sagen, dass dieses Haus eine Mischung aus einem sommerlichen Palais und einer alten Burg war.
Fast alle der Fenster waren mit Lichtschein erfüllt.
"Na, kleine Brötchen hat der alte Lord wohl nicht gebacken!", ergänzte der Gefreite mit einem spöttischen Lächeln die Aussage seines Kameraden.
Das kratzende Geräusch eines zurückgeschobenen Riegel beendete die Konversation der beiden.
Gemächlich schwang ein Flügel der Türe nach innen auf und eine bucklige Gestalt, die ausschließlich aus Nähten und Narben zu bestehen schien, trat in Erscheinung.
"Fie wünfen?", lispelte der in eine graue Butlerlivree gekleidete Igor, dessen Gesicht einer alten Landkarte mit vielen Fluss- und Straßenläufen sehr ähnelte.
"Stadtwache von Ankh-Morpork! Wir sind herbestellt worden, da ein Verbrechen geschehen sein soll!", antwortete Hautgefreiter Picardo forsch dem Bediensteten.
"Ja, der arme Herr..", Tränen füllten die Augen des Igors und seine vernarbte Lippe begann zu beben. "Die Lady erwartet Fie fon."
"Wenn ich zuerst den Tatort untersuchen dürfte!", schritt der Hasensauger sofort ein. "Wir wollen doch nicht, dass irgendjemand mögliche Spuren verwischt!"
"Wie die Herren wünfen! Ich geleite Fie in daf Lefezimmer", mit einer mechanisch wirkenden Geste bedeutete der Diener den Wächtern einzutreten und schloss danach das Eingangstor, das mit einem dumpfen Geräusch in die Angeln fiel.
Das Ermittlungsteam fand sich in einem großen Raum wieder, der sich mit Fug und Recht als Empfangshalle bezeichnen ließ. Ein dichter roter Teppich bedeckte die Bodendielen und jeder ihrer Schritte wurde angenehm abgefedert.
"Die haben sogar Teppiche an den Wänden!", raunte der untote Spursicherer seinem ebenfalls staunenden Kameraden zu.
Verschieden Rüstungen und Gemälde aus längst vergangenen Epochen säumten, wie die vorher erwähnten Wandteppiche, die Flure des Hauses.
"Ich wusste gar nicht, dass sich mit Brotbacken so viel Geld verdienen lässt", antwortete Robin was mit einem zustimmenden Nicken seines Kameraden beantwortet wurde.
Der Igor hinkte standesgemäß voraus und versicherte sich durch mehrmaliges Umdrehen, dass er seine Gäste nicht verloren hatte.
"Er hat die Augen seines Vaters", flüsterte der Dobermann Leopold augenzwinkernd zu.
"Ja!", kicherte von Leermach. "Das denke ich auch."
"Und die Ohren meiner feeligen Frau Mutter!", ergänzte der Igor. "Fo gutef Material foll man flieflich nicht verfwenden!"
"Ähm ... ja natürlich", bestätigten die Wächter beschämt die Feststellung des überwaldischen Hausangestellten; Leopold rollte Augen und bedachte Robin mit einem strafenden Blick.
Nach einem strammen Marsch durch das große Gebäude hielt der Livrierte an einer vielen Türen und öffnete sie.
"Ich bitte einfutreten!", forderte der Hausdiener die Ermittler auf.
Ein dumpfes Pochen wies darauf hin, dass sich ein weiterer Neuankömmling am Eingangstor befand.
"Fie kommen alleine furecht?", lispelte der Igor.
"Ja natürlich!", antwortete der Vampir.
"Follten fie mich benötigen, fo nutzen Fie bitte die Klingel", endete der Igor und entfernte sich geflissen.
"Ähm, Leo?", fragte Robin seinen untoten Kameraden.
"Ja, Robin?"
"Welche Klingel meinte er?"
Der Vampir lächelte und entblößte dabei seine verlängerten Eckzähne.
"Du warst noch nicht oft in solchen Gebäuden, oder?"
"Sonst würde ich ja nicht fragen!", antwortete der Dobermann pikiert.
Leopold deutete in den Raum, auf ein herabhängendes Brokatband nahe der Wand.
"Dieses Ding ist über Drähte mit den Räumen der Dienerschaft verbunden, wenn du daran ziehst, klingelt das Glöckchen für das Zimmer in dem du dich befindest im Bereitschaftsraum des Butlers", erklärte der Spurensicherer. "Aber lass uns jetzt zum Geschäftlichen kommen. Wo haben wir denn die Leiche?", sich die Hände reibend betrat Leopold langsam das Lesezimmer des verblichenen Lords. Robin folgte dicht hinter ihm.
Das leise Knistern des Kaminfeuers war immer noch zugegen. Auf einem kleinen Beistelltisch stand ein umgeworfenes Glas Milch, dass eine kleine Pfütze auf dem Tischchen und einen dunklen Fleck auf dem Teppich bildete.
Lord Lebkuchen saß wie eine Marionette mit durchgeschnittenen Fäden in dem ledernen Ohrensessel. Die Arme hingen schlaf an seiner Seite herunter.
"Fass bitte nichts an!", belehrte der Hasensauger den Dobermann. "Wir ermitteln hier schließlich nicht bei einem Knieweich-Diebstahl."
"Ich bin ja nicht seit gestern bei der Wache!", antwortete Robin und verdrehte dabei kopfschüttelnd seine Augen.
"Eigentlich habe ich noch andere SUSI-Wächter hier erwartet", stellte Leopold fest. "Die haben wohl aber um diese Uhrzeit und vor allem bei dem Wetter besseres zu tun."
"Sieht so aus!", erwiderte Picardo. "..und von RUM ist auch keiner da. Na ja, dann haben wir uns das ewige Kompetenzgerangel wenigstens für den Augenblick erspart."
"Hm...., Tod durch Strangulieren! Zu erkennen an den blau angelaufenen Würgemalen und vor allen an der am Ort des Verbrechens hinterlassenen Tatwaffe." Leopold hatte seinen Stift und Notizblock herausgeholt und notierte seine Beobachtungen fein säuberlich.
"Woher weißt du, dass der Fundort auch der Tatort ist?", fragte Robin interessiert nach.
"Siehst du, es ist alles für einen gemütlichen Leseabend vorbereitet. Das Feuer, das Buch und ein Glas Milch. Der Lord wollte es sich hier gemütlich machen. Außerdem würde man auf dem dicken Teppichboden Schleifspuren sehen, wenn der Leichnam von A nach B bewegt worden wäre", referierte von Leermach.
"Warum sollte er nicht von zwei Personen hierher getragen worden sein, dann würden keine Schleifspuren entstehen!", konterte der Gildenexperte.
"Möglich wäre das schon, aber das passt nicht in das Gesamtbild." Der Spurensicherer näherte sich der Leiche und hob vorsichtig das Lid des verblichenen Bäckers an.
Mit der freien Hand kramte der Untote in seiner Manteltasche, zog eine Lupe hervor und untersuchte das Auge des Opfers näher.
"Ja, wie ich es vermutet habe! Eindeutig erdrosselt! Erstens die Würgemale, Zweitens das Tuch und hier die feinen geplatzten Äderchen im Auge", von Leermach löste sich von dem Toten und begann in seiner Tasche zu kramen. Nach kurzem Suchen fischte er einen Ikonographen heraus und begann Leiche, sowie den Raum zu ikonographieren. "Für die Beweisführung", ergänzte Leopold wissend.
Robin hielt sich im Hintergrund und sah dem, von einer Ecke des Raumes zur anderen, 'wirbelnden' Vampir zu.
"Liegt vielleicht irgendwo eine Quittung herum?", fragte der Dobermann.
"Also ich habe bis jetzt keine entdeckt", sagte der SUSI-Wächter und fuhr fort, Proben von der verschütteten Milch zu nehmen, sowie das Halstuch vom Körper des Toten zu lösen. Vorher jedoch zeichnete der Hasensauger noch den genauen Knotenverlauf ab und ikonographierte ihn zur Sicherheit auch noch. "Der Täter hat das Tuch mit einer solchen Macht zusammengezogen, dass der Kehlkopf des Opfers förmlich zerquetscht wurde. Ich vermute auch, dass dem Armen quasi das Genick gebrochen wurde. Aber das ist nur Augenschein, hier wird die Obduktion bestimmt weitere und tiefgehendere Erkenntnisse erbringen."
Nachdem der untote Spurensicherer seine Sicherungsarbeiten beendet hatte, half Robin seinem Kameraden dabei, die Leiche für den Transport zu SUSI fertig zu machen und die Utensilien wieder in der mitgebrachten Tasche zu verstauen. Die Wächter legten den toten Körper in einen mitgebrachten leinenen Leichensack und trugen ihn aus dem Raum.
"Ich versiegle noch schnell den Raum und überführe dann das Opfer zu SUSI. Danach bringe ich die Beweise ins Labor und verständige RUM, da es ja sich offensichtlich um einen unlizenzierten Mord gehandelt hat. Du kannst ja derweil die Anwesenden im Haus ermitteln und befragen", stellte Leopold fest.
"Glaubst du einer von den im Haus Anwesenden war es?", fragte Robin nach.
"Nun ja, ich habe keinerlei Spuren für ein gewaltsames Eindringen gefunden, wobei ich natürlich noch die anderen Räume hierzu inspizieren muss, aber ich denke der Täter hatte Ortskenntnis und kommt aus einem Kreis, der dem Opfer Nahe steht."
"Gut kombiniert, Herr Vampir!", antwortete der Dobermann mit einem Lachen auf dem Gesicht. "Schick mir also die RUM's vorbei und teile ihnen gleich deine Erkenntnisse mit, damit ich ihnen nicht noch einmal alles erklären muss. Wir sehen uns ja dann im Knahbenzimmer." Der Dobermann half seinem Kameraden noch die Leiche auf dem Eselskarren zu verstauen und verabschiedete sich mit Handschlag von seinem Freund und machte sich auf die Bewohner des Hauses zu finden und schon einmal vorab zu befragen.
Speisezimmer der Familie LebkuchenNach längerem Suchen, das letztendlich nicht von Erfolg gekrönt war, entschied sich der Gildenexperte die ominöse Glocke zu läuten. Als sich seine Hand von dem feingewebten Brokatstoff löste, 'materialisierte' sich beinahe augenblicklich Igor hinter seinem Rücken.
"Fie haben geläutet?", fragte der vernarbte Diener.
"Argh! Müssen Sie sich so anschleichen? Mir wäre beinahe das Herz stehen geblieben!", ächzte der Wächter.
"Dief war keineffallf meine Abficht, Herr. Entfuldigen Fie", lispelte der Igor und Robin meinte ein hämisches Schmunzeln unter den Narben zu erkennen.
"Würden Sie mich bitte zu der Witwe führen. So unangenehm es auch ist, ich hätte ihr ein paar Fragen zu stellen."
"Fehr wohl, Herr. Die Herrfaften haben fich alle im grofen Fpeifefaal verfammelt."
"Ach, das ist ja interessant! Hat sich die trauernde Gemeinde schon eingefunden?"
"Ja, der Herr Notar ift vor ein paar Minuten eingetroffen und will etwaf verlefen", antwortete der Butler.
"Jetzt schon?!? Warum ist der Notar denn jetzt schon da?", fragte der Hauptgefreite ungläubig.
"Dief entfieht fich meiner Kenntniff, Herr."
"Führen Sie mich bitte schnell zu den werten Herrschaften, Igor."
Der hinkende Diener geleitete den Dobermann durch ein Gewirr von Fluren und Treppenabsätzen. Schon bald hatte Robin jegliche Orientierung verloren und folgte nur noch mechanisch dem Vorausgehenden.
"Wie war der Verstorbene Lord Lebkuchen denn so?", Robin versuchte als erstes die Stimmung unter dem Personal auszuloten.
"Einen befferen Herrn konnte ich mir nicht wünfen und glauben Fie mir, ich hatte fon viele Meifter", begann der treue Igor zu schwärmen. "Fehr traditionfgebunden! Ich habe fogar einen echten Keller mit viel Ftaub und einer Menge Fpinnen."
Der Dobermann kritzelte die Aussagen des Butlers während des Gehens in sein Notizbuch um kein Detail der Aussage zu vergessen. Er wusste, wenn er Kolumbini zugeteilt bekäme, würde er einen spöttischen Blick und ein verständnisloses Kopfschütteln ernten, wenn er ihm nicht auch noch das winzigste Detail berichten würde.
"Hatte Lord Lebkuchen Feinde?", fragte der Gildenexperte nach.
"Nur die Üblichen", gab der Diener widerwillig Auskunft. "Alf ftellvertretender Gildenpräfident hat man viele Leute im Nacken, die unbedingt Karriere machen wollen."
Währenddessen braute sich draußen ein Sturm zusammen, den die Metropole schon seit vielen Jahrhunderten nicht mehr erlebt hatte.
Der Ankh, zähester Fluss der Scheibenwelt, begann anzuschwellen, aber viel beängstigender an dieser Situation war jedoch, dass er sich wieder verflüssigte. Das Regenwasser, was zuerst noch über die typische Kruste des Flusses hinwegfloss, vermischte sich mit der zähen Materie und bildete einen unappetitlichen Strom, der in Richtung Sto-Ebene weitergetrieben wurde
[4]. Ein heftiger Wind ließ bedrohlich Äste knacken und manchmal schaffte er es schon kleine Bäume zu entwurzeln. Menschen suchten Schutz vor den nagenden Winden und dem stechenden Regen; bald mutete die größte Metropole der Scheibenwelt, wie eine Geisterstadt an.
"War er glücklich verheiratet?", fragte der Chief-Korporal routinemäßig nach.
"Die Herrfaften waren 35 Jahre verheiratet. Ein Urteil über die
'Gemütfzuftände' meinef Herren erlaube ich mir nicht.", antwortete der Butler mit der ihm 'angeborenen' Diskretion. "Aber daf Verhältniff der Familie untereinander läfft zu Wünfen übrig.", durchbrach der Diener seine Zurückhaltung und beendete schnell den Satz.
Robin wurde hellhörig und hakte sofort nach.
"Inwiefern denn?"
"Ich perfönlich finde ef refpektlof, wenn man fich um daf mögliche Erbe fon vor dem Ableben des Betreffenden ftreitet und dann kaum noch miteinander fpricht. Defhalb hat der feelige Herr auch alle Familienmitglieder eingeladen, damit fich alle einmal richtig auffprechen und vielleicht verföhnen. Er gab die Hoffnung nie auf.", sprudelte es förmlich aus Igor heraus.
Der bucklige und vernarbte Lakai blieb vor einer der vielen Türen stehen.
"Daf Speifezimmer, Herr!"
"Eine Frage hätte ich noch!", unterbrach der Chief-Korporal den Hausdiener. "Wo hielten Sie sich zum Zeitpunkt der Tat auf?"
"Der Herr benötigte für diefen Abend meine Dienfte nicht mehr, defhalb habe ich mich in meine Räume im Keller zurückgezogen und meine Ftaubfammlung geordnet.", antwortete Igor ein wenig säuerlich auf diese Frage.
"Danke, Igor! Sie können sich jetzt entfernen, aber halten Sie sich bereit falls ich noch Fragen an Sie habe.", Robin glaubte nicht, dass der Butler mit dem Tod seines Herrn etwas zu tun hatte. Dieses Verhalten entsprach nicht der Art von Igors. Aber man konnte ja nie wissen.
Der Dobermann öffnete die Tür zum Speisezimmer, trat selbstbewusst ein und blickte in neun, ihn fragend anstarrender, Gesichter. Der Raum entsprach in großen und ganzen den Erwartungen der Wächter. Schwere Tapeten mit Brokatbürden zierten die Wände und verschiedene gekreuzte Schwerter und Degen hingen an den freien Flächen.
Die ganze Familie saß um die große Tafel versammelt und irgendwie befiel Robin das Gefühl in ein Glas mit lebenden Blutegeln geworfen worden zu sein.. Sechs aus Messing bestehende Öllampengaben dem Zimmer ein warmes Licht. Drei Silberne Kerzenleuchter und ein weißes Tischtuch, waren der einzige Schmuck des Tisches.
Am Kopfende stand eine Gestalt, die dem Gildenexperten auf Anhieb unsympathisch war. Ein schwarzer Anzug und eine Aktentasche dominierten den ersten Eindruck des Wächters. Das faltige Gesicht mit schmalen Lippen und zusammengekniffenen Augen, die sich hinter einer runden Nickelbrille versteckten, komplettierten den unangenehmen Gesamteindruck dieser Person. Kein Zweifel, der Blick der den Dobermann zu durchbohren schien, gehörte dem besagten Notar von dem der Diener sprach!
Robin konnte dem Augenspiel des Notars nicht so lange stand halten, wie er sich das gewünscht hatte und unterbrach den Blickkontakt um sich die anderen Anwesenden zu betrachten.
Die ganze Familie und das Hauspersonal schien sich in diesem Raum versammelt zu haben. Sogar der Igor betrat, durch eine auf der anderen Seite gelegenen Tür, gerade wieder den Saal.
Neben dem Notar saß eine sehr schlanke Frau, die sich trotz des augenscheinlich hohen Alters nicht zu verstecken brauchte. Ihr graues Haar war gekonnt zu einem Dutt zusammengebunden der die harten Gesichtzüge der Dame noch mehr hervorhob. Ein passendes schwarzes Kleid rundete das Erscheinungsbild ab. Neben ihr saß ein dicklich aussehender Mann mittleren Alters in einem beigen Tweedanzug. Sein Harr wirkte fettig und war streng zurückgekämmt. Der Gildenexperte fühlte sich bei ihm an ein dickes und hinterhältiges Frettchen erinnert. Auf dem nächsten Stuhl befand sich eine blonde Frau mit traurigen Augen, offensichtlich die Ehefrau oder zumindest die Verlobte des Mannes. Die besten Jahre ihres Lebens schienen freudlos an dieser Frau vorübergegangen zu sein. Die Dame trug ein dunkelblaues Kleid, dass ohne nennenswerte Falten zu werfen, schlaff an ihr herabhing. Der Igor und eine dicke Frau, die schon beim Ansehen einen tranigen Geschmack im Mund des Betrachters zu hinterlassen schien, standen züchtig hinter dem großen Esstisch. Auf Grund der Arbeitskleidung konnte der Gildenexperte die Frau eindeutig als die Köchin identifizieren.
Eine weitere Dame saß neben der Traurigen. Diese stach dem Wächter durch ihre atemberaubende Schönheit ins Auge. Eine rotbrauner Schopf zierte das Haupt der Schönheit und das ebenmäßige Gesicht wurde um ein paar Sommersprossen bereichert. Sie trug eine weiße Bluse mit einem grünen Rock und hatte die Beine charmant aber züchtig übereinander geschlagen.
'Hui, hier hat der Schöpfer mal wieder gute Arbeit geleistet!', schoss es Robin durch den Kopf, während er versuchte die in ihm hochsteigende Gesichtsröte zu bändigen.
Vor ihr lag ein kleiner Schreibblock, sowie ein Stift griffbereit in ihrer Nähe. Die Beine hatte die junge Frau geziert übereinandergeschlagen.
Der Dobermann wandte sich den anderen Anwesenden zu.
Auf der anderen Seite konnte er ein weiteres Pärchen und einen einzelnen jungen Herrn erkennen, der dem ganzen Geschehen offensichtlich nicht folgte, da er eingenickt war.
"Guten Abend!", begann der Dobermann. "Mein Name ist Chief-Korporal Picardo, Stadtwache von Ankh-Morpork. Ich bin im Augenblick der ermittelnde Wächter in diesem Fall!"
"Fall, wieso Fall?", herrschte ihn der Notar sofort an. "Wir alle wissen, dass ein Mann in der Position wie es der verschiedene Lord inne hatte, viele Feinde hat. Irgendjemand wird wohl die Assassinengilde bemüht haben um in der Karriereleiter zu steigen! Wie sie wissen ist dies bei allen Gilden Gang und Gäbe."
"Bis jetzt wissen wir mit ziemlicher Sicherheit, dass kein Assassine eine Inhumierung durchgeführt hat. Es fehlt schlicht und einfach an der üblichen Quittung."
"Quittungen können verschwinden oder verloren gehen.", war die schlichte Erwiderung von Gerthold Ungläubig.
"Bitte glauben sie mir, dass es erstens dies nicht nach einem Auftragsmord der Gilde aussieht und zweitens unser Speziallist der Spurensicherung eine Quittung gefunden hätte, wenn diese existieren würde. Aber die Ermittlungen sind am Laufen und wir rechnen bald mit ersten Ergebnissen der Spurensicherung.", konterte der Gildenexperte. "Da ich bis zum Eintreffen der Wächter von der Abteilung RUM die Ermittlungen leite, hätte ich an Sie alle ein paar Fragen!"
"Sie sehen doch, dass wir im Moment beschäftigt sind!", unterbrach ihn der unfreundliche Notar.
"Das wäre meine erste Frage gewesen! Mit was sind Sie denn beschäftigt?", konterte Robin ungewöhnlich geschickt.
"Ich war gerade im Begriff den letzten Willen des seligen Lords zu verlesen.", antwortete Ungläubig.
"Wie haben Sie so schnell vom Ableben des Lords erfahren, wenn ich fragen darf?"
"Ich wäre ein schlechter Notar wenn ich dies bei einer solch hochgestellten Person nicht sofort erfahren würde. Über das genaue Verfahren, bitte ich Sie mit der Anwaltsgilde Kontakt aufzunehmen. Meine werten Kollegen werden Ihnen bestimmt Auskunft erteilen!", antwortete der Notar mit einem ironischen Grinsen auf seinen Lippen.
Robin bedachte diesen Abklatsch eines Anwaltes mit einem gleichgültigen Blick und setzte seine Befragung fort.
"Für meine Ermittlungen wäre es hilfreich, wenn ich erfahren könnte, wer hier nun alles anwesend ist.", beginnen wir mit ihnen!", Robin richtete seinen angekauten Stift auf den Notar und wandte sogleich seine Aufmerksamkeit dem schwarzen Notizblock zu, um alle Daten zu erfassen.
Außer den vorher erwähnten hielten sich in dem Raum noch Lord Lebkuchen Tochter Lara mit ihrem Ehemann August, sowie dessen Neffe Mortimer Lebkuchen, der immer noch im Morpheus Armen zu weilen schien und von dessen Mutter Norris Lebkuchen vorgestellt wurde.
Kalte Winde, die vom Runden Meer sich hinzugesellten stärkten unseren Sturm. Man kann durchaus behaupten, dass er nun zu wüten begann. Mittelgroße Bäume konnten seiner Kraft nicht mehr widerstehen und knickten ab wie Zahnstocher einer billigen Spelunke. Sozusagen als Hobby trieb der inzwischen zum Orkan gewachsene Sturm Wassermassen vor sich her, die die Strassen und Gassen im wahrsten Sinne des Wortes leer fegten. Eselskarren begannen wie Papierschiffchen auf den nunmehr zu Wasserstrassen gewordenen Wegen zu treiben, während Regentropfen untereinander zu wetteifern begannen, wer denn nun größer war.
Ein abgerissener Ast krachte mit einem lauten Klirren durch das große Fenster. Es zerbarst und ließ einen Regen von Scherben auf den hölzernen Boden herabregnen.
Erschrocken fuhr die gesamte Gesellschaft herum und blickte durch das nunmehr zerbrochene Nichts, das sich ehemals Fenster nannte, in die tiefschwarze und überaus stürmische Nacht. Der Wind blies mutig durch das offene Loch in der steinernen Wand und fegte nasskalte Luft in dem beheizten Raum.
"Igor!", kreischte die frischgebackene Witwe. "unternimm etwas!!"
"Fehr wohl, Madam!", antwortete der Diener dienstbeflissen.
"Irene!", setzte Lady Liselotte nach. "Richte das Raucherzimmer für uns her! Wir machen dort weiter!"
"Ja, Mä'äm." antwortete die dicke Köchin und entfernte sich ebenso wir der Igor, der sich nach dem Befehl seiner Herren zu 'dematerialisieren' schien
[5].
"Ich darf Sie alle nun bitten mir ins Raucherzimmer zu folgen!", kommandierte die Witwe.
Die ganze Gesellschaft erhob sich, sogar Mortimer, der mit einem lauten 'Abschlussschnarcher' erwachte und müde der Versammlung hinterher trottete.
Die Gruppe erreichte das Zimmer als die Köchin soeben den letzten Sessel zurechtrückte.
Robin schaute sich interessiert in dem gemütlichen Raum um.
Seine Schritte wurden durch den dicken Teppich angenehm abgefedert und in dem alten Kamin loderte ein gemütliches Feuer, das die Stille mit lustigem Knacken der brennenden Scheite untermalte.
Frau Nachtisch hatte neun gemütliche Ohrensessel in einem Halbkreis um den Kamin gestellt. Ein kleiner Beistelltisch stand auf der geöffneten Seite des Kreises. Sofort nahmen alle hinterbliebenen Platz und der Notar breitete seine Unterlagen auf dem Tisch aus.
"Bitte Chief-Korporal, nehmen Sie Platz. Ich denke Sie wollen sich das sowieso anhören!", sagte Leander Norris gespielt freundlich zu dem Dobermann.
"Danke! Ja, Sie haben recht, vielleicht bringt das ja meine Ermittlungen weiter.", Picardo versuchte festzustellen, obe er bei der 'feinen' Truppe durch das Wort Ermittlungen irgendeine Reaktion hervorrief, aber er musste feststellen, dass keiner der Anwesenden auch nur die Miene verzog. Langsam setzte sich der Ermittler und war froh neben der Sekretärin zu sitzen, die sich wiederum
geschickt auf den Sessel drapiert hatte.
Mit einem krächzenden Räuspern lenkte der unsympathische Notar die Aufmerksamkeit auf sich.
Er hatte inzwischen eine schwere Pergamentrolle in seinen Händen.
"Ich beginne nun mit der Verlesung des Testamentes des Verstorbenen!", die komprimierte Aufmerksamkeit in dem Raum war nun beinahe spürbar.
Wiederum um Aufmerksamkeit heischend, obwohl gänzlich unnötig aber dramaturgisch geschickt, räusperte sich Ungläubig.
~~~Vorletzter Wille~~~Heute, am vierundzwanzigsten Tag im Jahre der grünschwänzigen Trauerwachtel, verfüge ich, Lennart Lebkuchen, in Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, meinen vorletzten Willen und vorläufiges Testament:
Liebe Familie!
Ja, ihr hört richtig! Ich bezeichne uns als Familie.
Nun, da ihr dies verkündet bekommt weile ich nicht mehr unter den Lebenden und ihr habt Euch versammelt mein Erbe anzutreten.
Ihr fragt Euch jetzt sicherlich warum vorletzter Wille!
Viele Auseinandersetzungen und Streits entzweiten diese Familie.
Dies hat mich immer sehr bedrückt und betrübt.
Hiermit verfüge ich, dass mein letzter Wille in genau einer Woche verkündet wird.
In dieser Zeit habt ihr die Gelegenheit alle Streitereien beizulegen und wieder eine glückliche Familie zu werden.
Erst dann werde ich, besser gesagt der Notar, verkünden wer mein Alleinerbe werden wird.
gez.:
~~~Lord Lennart Lebkuchen~~~Sofort ließ Robin seinen Blick über die Familienmitglieder schweifen um etwaige Reaktionen erfassen zu können.
Lady Lebkuchens Lippen erschienen nur noch als blutleere Schlitze, so sehr presste Sie sie aufeinander. Mortimer entfuhr ein lauter Schnarchlaut und August Lebkuchens Gesicht nahm einen scharlachroten Ton an.
Bei den anwesenden Bediensteten konnte der Dobermann keinerlei Gefühlsregungen erkennen.
Ein Zischlaut entfuhr der Lady.
"Nun gut!", sagte Sie spitz. "Er war schon immer ein Wirrkopf!"
Interessiert hob der Dobermann eine Augenbraue, ob dieser, nicht gerade schmeichelhaften Aussage, der Witwe. Barsch fuhr die verhärmte Frau fort.
"Frau Nachtisch! Bitte bereiten Sie das Abendessen vor!", die Köchin entfernte sich ohne ein Wort zu verlieren und machte sich an ihre Arbeit. "Ich denke unser
Gast bleibt auch zum Essen?", war die mehr rhetorische Frage von Lady Lebkuchen, wobei sie das Wort Gast beinahe bitter ausspie.
Mit in Falten gelegter Stirn schaute der Chief-Korporal zum Fenster. Die Wolken des Sturms hatten nun vollständig das letzte Licht des Tages verdrängt. Das heulen des Windes und das Prasseln des Regens war deutlich von draußen zu vernehmen.
"Wenn es nicht zu viele Umstände macht, Madam. Gerne!", antwortete der Dobermann gepresst. "Bitte entschuldigen sie mich für einen Moment. Ich sehe nach, ob meine Kollegen von der Abteilung R.U.M schon eingetroffen sind."
Robin drehte sich um und verließ das Raucherzimmer. Gedankenversunken machte sich der Wächter auf den Weg zu der großen Eingangshalle und betete, dass seine Kameraden schon angekommen wären, da er sich in dieser
feinen Gesellschaft nicht wohl fühlte.
Langsam öffnete Robin die Eingangstür des Hauses, um die erhoffte Ablösung in Empfang zu nehmen. Sofort schlug ihm horizontal fallender, oder besser vom Wind getriebener, Regen in sein Gesicht. Nach einem kurzem Augenblick, bei dem sich Picardo den Regen aus dem Gesicht wischte und sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er, dass wohl keine Ablösung kommen würde. Der Vorplatz in Front des Hauses hatte sich zu einem kleinen See entwickelt, der idyllisch ausgesehen hätte, wäre das Wetter besser gewesen und wenn Enten darauf geschwommen wären.
Mit Mühe, weil gegen den Wind ankämpfend, schloss Robin die Türe wieder.
Mit Ab- oder besser Erlösung war wohl nicht zu rechnen, außer die Wache entschlösse sich nunmehr mit Booten zum Tatort zu gelangen. Der Dobermann hoffte, dass Leopold es wenigstens unbeschadet bis zum Wachhaus geschafft hatte.
"Fehr üblef Wetter, nicht wahr?", erschreckte den Chief-Korporal eine Stimme.
Schnell drehte sich Robin um und erkannte den buckligen Igor.
"J...Ja!", antwortete er unsicher. "Ich komme wohl nicht weg und meine Kameraden nicht hierher!"
"Daf ftellt kein gröferef Problem dar!", lispelte der Diener. "Ich richte ihnen daf Gäftezimmer her und melde es der Lady. Fie wird fich fehr freuen!", setzte Igor nach und der Dobermann meinte so etwas wie Ironie in der Stimme herauszuhören.
"Danke!", antwortete Robin niedergeschlagen.
"Ich werde der Köchin fagen, fie soll ein Gedeck mehr auftragen!", sprachs und verschwand wieder.
Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend machte sich Robin auf die Suche nach dem Speisezimmer. Die Größe des Hauses verwirrte Picardo noch immer, aber schließlich fand er den Raum, in dem vorher schon die Testamentseröffnung stattfinden sollte. Das Fenster war, wahrscheinlich von Igor provisorisch repariert, zumindest so gut, das kein Wind und keine Nässe mehr in den Raum vordringen konnte.
Die Familie, wie auch der Notar, saßen bereits an der langen Tafel. Mürrisch blickten sie allesamt zu dem eintretenden Wächter. Ein Platz mit Gedeck war noch frei und zu Picardos Freude genau neben der schönen Sekretärin Elisabeth Schreibviel. Robins Herz machte einen Sprung.
"Herr Picardo wird uns Gesellschaft leisten!", stellte die Matriachin fest. "Setzen Sie sich Chief-Korporal!"
"Danke, Mä'am!", mit großen Schritten begab sich de DOG zu seinem Stuhl und nahm Platz.
Das Abendessen verlief nur langsam mit vielen gezwungenen und vor allem seichten Gesprächen. Jeder versuchte sich auffällig unverdächtig zu verhalten. Der einzige Lichtblick war die zufällige Berührung seines Fußes mit dem der schönen Sekretärin.
Schon bald verabschiedete sich der Gildenexperte und ließ sich von dem narbigen Diener auf sein Zimmer geleiten.
Mit humpelnden Schritten ging der Igor bis zu einer weiteren schweren Eichentüre voran.
"Fie werden im Jagdzimmer nächtigen!", stellte Igor fest und öffnete die Tür.
Robin dachte sich nicht viel bei der Erwähnung des Zimmernamens, aber schon beim ersten Blick in den düsteren Raum stellten sich seine Nackenhaare senkrecht und ein kalter Schauer kroch, nein galoppierte, das Rückenmark des Dobermannes empor. An den Wänden des in bordeuxrot gehaltenen Raumes hingen eine Vielzahl von ausgestopften Tierköpfen. Viele dieser Tiere sah der Gildenexperte zum ersten Mal und konnte sie deswegen auch nicht identifizieren. Insgeheim beschloss Robin diesen Raum
den Saal der Toten zu nennen, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel, dass er ja in diesem Zimmer schlafen musste. Der allseits bekannte Schauer machte wieder kehrt und trabte nun den Rücken in umgekehrter Richtung hinab.
"Ich wünfe gut fu ruhen!", verabschiedete sich Igor und Robin konnte schwören ein hämisches Lächeln zwischen den feinen Narbenlinien zu erkennen.
Mit einem lauten Geräusch fiel die Türe ins Schloss und Robin war alleine
[6].
Tag 2 : Ein weiterer Morde geschieht Die Zeiger der voluminösen Kuckucksuhr trafen sich bei der Zwölf und wie nicht anders zu erwarten sprang ein ebenso großer Kuckkuck heraus und verkündete lautstark Mitternacht
[7]. Robin rollte mit den Augen. Stündlich den Ruf dieses Vogels zu hören würde seiner Nachtruhe wohl kaum zuträglich sein. Geschickt entfernte er die Gewichte nahe des Pendels an der Uhr und brachte den nervtötenden Zeitmesser so zum Stehen.
Die Stille die sich nun im Schlafgemach ausbreitete war aber auch nicht viel angenehmer. Auf dem Nachttisch entdeckte Robin ein in Leder gebundenes Buch mit dem Titel 'Die Geschichte där Lebkuchens. Wärdegank und Stammbeume.
Fast automatisch griff der Gildenexperte zu dem Wälzer und begann zu lesen. Robin beschränkte sich auf die Einleitung und die jüngere Familiengeschichte, da ihn nicht so sehr interessierte, dass Iganzio Lebkuchen 1689, das Jahr des tollwütigen Klatschianers, von eben denen bei lebendigem Leib gekocht wurde, als er versuchte mit einer Handvoll Berittenen eine schwerbefestigte Stadt einzunehmen
[7a]. Schnell war der Ermittler fertig mit der Lektüre und die Ruhe wurde wieder beklemmend.
'Toll! Alleine in einem fremden Haus, in einem fremden Bett (ohne Leo), umgeben von toten Tieren! Ja, das wird meinen Alpträumen sehr zuträglich sein, wieder machte sich Robins
Knollenmal bemerkbar in dem es anfing zu jucken und sanft zu pochen. Ganz in Gedanken versunken rieb sich der Dobermann über seine Brust.
Hatten sich die Augen des ausgestopften Elchkopfes da drüben an der Wand gerade bewegt?!?!, der Chief-Korporal rieb sich über seine müden Augen und betrachtete nochmals das Haupt des bedauernswerten Tieres. Alles schien wieder normal zu sein. Fahrig fuhr Robins Hand in seine Umhängetasche und holte ein Glasröhrchen gefüllt mit kleinen Pillen hervor. Fast mechanisch öffnete er das Behältnis und aß zwei der Tabletten.
Ein geübter Beobachter hätte die kleine Aufschrift
Traumlos darauf erkennen können.
Matt ließ sich Picardo auf das rote Himmelbett sinken und legte sich nach kurzem Zögern auf den Rücken. Seine Gedanken kreisten noch eine Weile um die verschiedenen Familienmitglieder bis die Bilder vor seinen Augen zu verschwimmen begannen und seinen Geist in Schwärze hüllten.
Ein Räuspern riss Robin aus der Dunkelheit. Der Gildenexperte öffnete seine Augen und schaute in ein von feinen Linien durchkreuztes Antlitz des Igors.
"Waaaaaaaa!!", es gab angenehmere Möglichkeiten für Robin, als von einem überwaldischen Narbengesicht geweckt zu werden.
"Entfuldigung, Herr!, begann der Diener. "Ihre Anwefenheit ift von Nöten!"
"Jetzt?!?! Um diese Zeit?!?!", der Blick des Chief-Korporals schweifte zur Uhr an der Wand nur um festzustellen, dass er sie ja außer Betrieb gesetzt hatte. "Warum denn?", die Müdigkeit schien Robins Gedankengänge zu verlangsamen, aber nun schwante ihm Böses.
"Ich glaube Mylady ift tot!", stellte Igor trocken fest.
Langsam betrat Picardo das Schlafgemach der Lady Lebkuchen. Sofort stach ihm die im Raum überwiegende Farbe Purpur ins Auge. Alle Zimmer des Hauses schienen von einer bestimmten Farbe dominiert zu werden. Der überwaldische Diener schien Robin als Ersten informiert zu haben, denn es herrschte fast vollkommene Stille in dem großen Haus.
Bedächtig trat der Dobermann zu der Frisierkommode, an der die nunmehr tote Lady Lebkuchen , saß.
Ihre Arme hingen schlaff an dem dürren Körper herab. Die Haarbürste lag achtlos fallengelassen neben dem Schminkstühlchen am Boden. Wie zu erwarten war, hatte Lady Liselotte ihren Mörder gekannt und ihm vertraut, was ja nicht weiter wunderlich war, da das Anwesen zur Zeit ausschließlich von Familienmitgliedern und Bediensteten bewohnt war.
Wie schon bei Lord Lebkuchen befand sich ein kunstvoll verknotetes Tuch um den Hals der Toten gewickelt.
Soweit der Dobermann auf den ersten Blick sehen konnte, handelte es sich um ein in der Machart gleiches Tuch, wie auch beim Mord am alten Lebkuchen. Der Kopf der Ermordeten lag in einem unnatürlichen Winkel auf ihrer Schulter, was darauf schließen ließ das der Täter wieder mit einer solchen Macht das Tuch zuzog, dass einer der oberen Halswirbel dem Druck nicht standhielt und letztendlich brach. Der Gildenexperte wandte sich um und versuchte einige Brocken Spurensichererwissen, die er von Leopold aufgeschnappt hatte, in sein müdes Gedächtnis zurückzuholen. Mit schnellen Schritten ging Robin zu der Türe des Schlafzimmers und untersuchte sie auf eventuelle Eindringspuren. Wie er vermutete war die Tür unbeschädigt.
Erschöpft rieb sich Robin sein stoppeliges Kinn und kehrte zu der Leiche zurück.
"Fo eine Fande!", grummelte der Igor.
Die Stimme riss den Gildenexperten aus seinen Gedanken.
"Was?", Robin klang gereizter als er es eigentlich war.
"Fo eine Verfwendung!", erklärte der Diener. "Man hätte einige Teile noch fehr gut verwenden können."
Erst jetzt wurde Picardo bewusst von was der Butler eigentlich sprach. Er erinnerte sich daran von Rogi einmal gehört zu haben, dass viele Teile von Menschen sich in Igors wiederfanden, sei es geschenkt oder vererbt. Es war Sport, oder Tradition.
"Sag einmal!", begann der Dobermann. "Was wolltest du um diese Uhrzeit noch bei deiner Herrin?"
"Tee mit Fahne!", irgendwie irritierte das Lispeln manchmal sehr. Zur Verdeutlichung zeigte Igor auf ein silbernes Tablett auf dem ein kleines Teeservice stand. "Der gnä' Frau beliebte es immer um diefe Zeit ihren Tee fu fich zu nehmen."
"Ist dir irgendetwas auf dem Weg hierher aufgefallen?", fragte der Wächter nach.
"Nein,......das heifft ich hörte eine Türe fuklappen?", antwortete der Überwalder wahrheitsgemäß.
Robins Herz machte einen kleinen Sprung.
"Welche???", hakte er hastig nach.
"Daf kann ich nicht fo genau fagen, Herr. Die Flure find fo dunkel und ich war fehr in Eile!"
"Wegen dem Tee?!", fragte der Dobermann nach, während ein kleiner Vorwurf in seiner Stimme mitschwang.
"Genau!", die Stimme des Igor strotzte vor Pflichtbewusstsein. "Die Herrin kann fehr unangenehm werden, wenn ihr Tee nicht rechtfeitig angerichtet wird."
"Bereite bitte das Speisezimmer her und rufe alle Bewohner zusammen!", befahl Robin. "Sag ihnen aber noch nichts von dem
Vorfall!"
"Fehr wohl, Herr.", antwortete der Diener und entfernte sich, während Robin versuchte die Müdigkeit vollends aus seinen Gliedern zu vertreiben und sein Gehirn wieder auf Ermittlung umzuschalten.
Nach gut zwanzig Minuten des Wartens trafen die ersten im notdürftig wiederhergerichteten Speisezimmer ein.
Igor betrat beinahe im selben Moment mit einem klapperndem Teewagen den Raum und beinahe sofort war der Saal mit aromatischem Kaffeeduft angefüllt. Flink wurde die Tafel eingedeckt und der Diener entfernte sich wieder.
Elisabeth Schreibviel betrat zusammen mit Irene Nachtisch den Raum und der Gildenexperte stellte fest, dass die Sekretärin auch in tiefer Nacht, hastig dem Bett entschlüpft, immer noch atemberaubend aussah. Beim Anblick der fülligen Köchin, in ihrem geblümten Nachtkleid verschlug es ihm ebenfalls den Atem, nur eben auf eine andere, nicht so angenehme Art.
Mit Blicken die den Dobermann zu durchbohren schienen erschien der Rest der Familie, samt Notar Ungläubig auf der Bildfläche.
"Was wollen Sie um diese nachtschlafende Zeit von uns!", herrschte ihn der Notar an.
"Ich muss ihnen ein traurige Mitteilung überbringen!", Robin hielt einen Moment inne und schaute in die Runde.
Ein Familienmitglied fehlte.
Manchmal hätte man annehmen können, das Robins Gehirn den Gesetzen der Mechanik unterlag. Es klickte fast hörbar in dem Denkapparat als das letzte Puzzleteil an seinen richtigen Platz gerückt wurde.
"Verdammt!", entfuhr es dem Dobermann und er begann sich auf den Weg zu machen.
Wortfetzen des Stammbaumbuches, sowie einige Fakten des Falles zogen vor seinem geistigen Auge vorbei.
. . .TuchErbe. . .. . .KlatschVorletzter Wille. . . . . . . AlleinerbeIn fast leuchtenden Lettern erschien ein Kernsatz des Buches, dass Robin gelesen hatte, immer und immer wieder:
Mortimer Lebkuchen (Rang 5 in der Erbfolge ) betreut die Lekuch'schen Außenhandelstellen in Klatsch!! Klatsch...Klatsch...KLATSCH!!!"Keiner von ihnen verlässt diesen Raum!", endete Picardo und begann zu rennen.
Schlitternd stoppte Robin vor der, wie er hoffte, Schwingtüre des Küchentraktes.
Was hatte der Igor gesagt? Er hörte eine Türe zugehen, als er auf dem Weg zu seiner Herrin war.
Konnte der Mörder auch den Diener gesehen haben? Und jetzt fehlte Mortimer bei dem Treffen!
Die Zeit bei D.O.G. versetzte Robin immer mehr in die Lage sich in Opfer, sowie Täter zu versetzen, was ihn manchmal sehr erschreckte und zusätzlich nicht zu einer angenehmen Nachtruhe beitrug.
'Wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, ob der Diener mich gesehen hatte, ......dann liegt nahe wen ich als nächstes ausschalten würde!'Mehr stolpernd, statt rennend öffnete Robin die Tür zur Küche.
Hinkend begab sich Igor in den dunklen Flur und machte sich auf den Weg in die Küche.
Weiteren starken klatschianischen Kaffee wollte er noch aufsetzen, damit die Herrschaften auch wirklich wach werden würden.
Langsam drückte er die hölzerne Schwingtüre zur Küche auf. Das Reich der Köchin Nachtisch lag verlassen, aber sehr aufgeräumt da. Jeder Kochlöffel und Schöpfkelle hing akkurat an ihrem Platz und strahlten vor Sauberkeit. Die glimmende Glut des Ofens tauchte den Raum in ein schwaches rötliches Licht.
Der Hausdiener bückte sich nach einem Holzscheit und beförderte es in die Feuerstelle des großen Kamins. Beinahe sofort geriet das trockene Holz in Flammen und erhellte den Raum noch mehr. Weiteres Holz folgte, bis Igor zufrieden mit der Höhe des Feuers war.
Das Nächste was Igor dann wahrnahm war ein markerschütternder Schlag auf den Hinterkopf, besser gesagt so viel bekam er natürlich nicht, denn sofort nach dem Schlag und dem stechenden Schmerz, umfing den Diener Schwärze.
"AUA!!! Verdammt! Waf foll denn daf?!?, den schmerzenden Hinterkopf reibend erhob sich Igor. "Fo geht man doch nicht mit feinen Haufangeftellten um!", empörte sich der Diener weiter.
"DA GEBE ICH DIR VOLLKOMMEN RECHT!", antwortete eine schwarzgewandete Gestalt die sich kurz vor dem Tod des Überwaldianers materialisiert hatte.
Das Licht der unvermeidlichen Erkenntnis schien die Schatten der Unwissenheit auf Igors Gesicht schlagartig zu vertreiben.
"Waf macht er da?", fragte der Diener nach als er sah das der Mörder an seiner Leiche herumzufuhrwerken begann.
"ES SIEHT SO AUS, ALS MACHE ER DICH HÜBSCH ZURECHT.", antwortete der Seelenpflücker.
"Aber diefef Halftuch ift einfach gefmackloff!", erwiderte der Diener bevor sich beide Gestalten langsam aufzulösen begannen.
[9]Beinahe liebevoll drapierte der Mörder das gestickte Halstuch um die Kehle des toten Butlers. Er rückte den kunstvoll geschlungene Knoten zurecht und betrachtete sein stolz Werk.
"Du hättest nicht zu nachtschlafender Zeit über die Flure huschen sollen!", flüsterte er dem Toten ins Ohr und fügte kopfschüttelnd hinzu "Zur falschen Zeit am falschen Ort!"
Das Quietschen der Schwingtüre ließ Mortimer von der Leiche hochschrecken.
Der wohl von Anstrengung gezeichnete Ermittler stand mit hochrotem Kopf vor ihm.
"Stadt....wach....e........von......Ankh.......Mor.......pork.......Sie sind verhaftet!", beendete Robin den Satz schnell um nicht noch lächerlicher zu wirken.
Mortimer richtete sich zu seiner vollen Größe auf und schien den Schrecken ziemlich schnell verdaut zu haben.
"Ich wollte mir gerade einen Tee zubereiten, da fand ich ihn!", ruhig trat der Neffe von Lord Lebkuchen einen Schritt nach hinten zu der Arbeitsplatte auf der normalerweise das Fleisch zubereitet wurde.
"So?!
[10]", der Dobermann warf einen prüfenden Blick auf den toten Igor, während Mortimer nun durch weiteres zurückweichen an der Arbeitsplatte angelangt war. "Wie laufen die Geschäfte im sonnigen Klatsch?", ein besserer Aufhänger kam Robin nicht in den Sinn.
Eine Augenbraue hebend setzte Mortimer zur Antwort an.
"Wissen Sie......man soll nicht klagen!.......", ruckartig drehte sich der Mörder um und griff nach einem Messer das sauber ausgerichtet auf der Arbeitsplatte lag und hob es drohend.
Erschreckt weiteten sich die Augen des Dobermannes und Robin schaute, nervös suchend, nach einem geeigneten Mittel zur Gegenwehr.
Robins erster Griff ging zum Hackklotz in dem ein großes Beil zum Zerlegen von bedauernswerten Tieren verwendet wurde. Leider schien es als wäre dieses durchaus geeignete Instrument von einem Troll in dem Holz versenkt worden....Nach zwei starken Zügen (ohne das sich das Beil auch nur einen Millimeter bewegte) gab Robin auf und suchte nach etwas anderem.
Ein nicht wirklich freundliches Grinsen formte sich auf Mortimers Lippen als er die Bemühungen des Wächters beobachtete.
"Weißt du, es ist eigentlich schade! Ich hatte mir deinen Tod gerne noch ein wenig aufgespart. Ich habe es genossen zu sehen, wie planlos du an die Sache herangegangen bist.", Lebkuchen machte nun einen Schritt auf den Ermittler zu. "Aber ich denke auch, dass das Buch ein zu deutlicher Hinweis war!"
"Hast du das Buch an meinen Nachtisch gelegt?!", trotz Robins Verblüffung suchte er weiter nach einer geeigneten Waffe.
"Ja, es tat mir einfach leid, dass du so absolut ahnungslos warst. Was ich nicht bedacht hatte war, dass du so schnell fertig warst!", wieder verringerte Mortimer den Abstand.
"Ja ich bin eben doch ein fixes Kerlchen!", leider vergaß Robin den Abstand zu dem Bewaffneten zu verringern, da er immer noch nach zumindest waffenähnlichen Gegenständen suchte
[11]Ansatzlos setze Mortimer zum Sprung an.
Nur mit konnte Robin den Waffenarm, mit dazugehörigem Messer, davon abhalten in sein warmes Fleisch zu schneiden. Die Wucht des Angriffes riss den Dobermann von den Beinen, so dass Mortimer nun quasi auf ihm lag.
Bei dem Gerangel kippte ebenfalls ein Bastkorb um, dessen Inhalt sich auf den Fußboden ergoss.
"Zeit zu Sterben!", mit beiden Händen nach unten drückend senkte sich das Messer in Richtung Kehle des Ermittlers. Der Dobermann setzte alles dagegen (...ja, seine beiden Hände......) um dies zu verhindern. Zentimeter für Zentimeter machte sich das Messer auf die Reise zu Robins Hals um dort die blutige Arbeit zu verrichten.
Die Armmuskeln des Dobermannes begannen zu aufdringlich vor Anstrengung zu brennen.
Ein leichtes Zwicken lenkte den Gildenexperten in der schier sicheren Minute seines Todes ab.
Aus dem Augenwinkel erkannte Robin, was der Inhalt des 'vergossenen' Korbgefechtes war.
Dunkelgraue, ziemlich große Flusskrebse
[12], von denen einer gerade im Begriff war Robins Bein 'aufzufressen' zumindest versuchte er das.
Verzweifelt löste Robin eine Hand vom Arm seines Peiniger, was zur folge hatte das die Sinkgeschwindigkeit des Messers zunahm, und griff sich das Krustentier, dass sich gerade vorgenommen hatte das Ohr des Dobermannes zu verspeisen. Blitzschnell schoss Robins Hand, den Krebs fest umschlungen in Richtung von Mortimers Gesicht.
Den Göttern sei Dank blieb die erhoffte Reaktion nicht aus. Der graue Krebs versuchte nun mit aller Macht Mortimers Nase sich einzuverleiben.
"AAAAAAAAAAAAAhhhhhhhhhhhhhhhhh!!", beinahe augenblicklich ließ der Druck auf die Klinge nach.
Mit aller Macht warf Picardo Lebkuchen ab und rappelte keuchend ausich auf. Dummerweise landete der Mörder genau in den restlichen Krebsen. Ein leises Klirren verriet Robin das das Messer zu Boden geworfen wurde.
Immer noch laut schreiend, sich drehend und wild um sich schlagend erhob sich nun auch Mortimer.
Nun setzte Robin zum Sprung an und versetzte dem Mörder einen kräftigen Stoß.
Mortimer strauchelte...verlor sein Gleichgewicht ......und stürzte in die naheliegende lodernde Feuerstelle.
Beinahe sofort nahmen die Flammen diese ungewohnte Nahrung an und setzten die Kleidung Mortimers in Flammen.
Das Kreischen steigerte sich zu einer Kakophonie des Grauens. Robins Augen weiteten sich ein weiteres Mal.
.......
...........
.....................
...................................
Boucherie Rouge, Himmelblaues KnahbenzimmerBlass öffnete Robin die Türe seiner Wirkungsstätte.
Irgendwann kam ein Team von SUSI mit Booten zum Anwesen der Lebkuchens. Der Sturm hatte nachgelassen und das Wasser war schon langsam wieder am abfließen. Robin erstattete Bericht und die Spurensicherer erledigten den Rest. Der Dobermann vertraute den Künsten von SUSI und war zuversichtlich, dass seine Versionen des Geschehens sich mit den Berichten der 'Sucher' deckte.
Leopold von Leermach lag im Himmelbett und lächelte seinen Zimmergenossen freundlich an.
"Und? Wars schlimm?", fragte der Vampir sanft nach.
"Frag nicht, Leo! Frag nicht!"
"Weißt du was?", hakte Leopold hibbelig nach, obwohl Robin derzeit nicht nach reden zumute war.
"Was?", fragte Robin heiser nach.
"Ich glaube .....bei D.O.G. war es doch schön!"
"Will heißen?", die Frage war schroffer formuliert als sie gemeint war.
"Ich komme wieder als Terrier!", stolz schwellte die Brust des Untoten.
"Echt??!?!", die Miene des Dobermann erhellte sich.
ENDE
[1] auf einigen waren stilisierte Totenköpfe eingraviert, auf anderen gelbe Merkzettel mit Aufschriften wie 'Vorsicht!' oder 'Nur bei Vollmond öffnen' angebracht. Bei anderen wiederum der Hinweis: LEOPOLD!!! Finger weg!
[2] Ein dumpfes Klopfen aus dem Nebenbüro wies darauf hin, dass Leopold es geschafft hatte auch Hauptmann Daemon aus dem Schlaf zu reißen.
[3] selbst intensive Recherche im Internet brachte keine entgültige Klärung dieses Begriffes. Der Autor bittet in diesem Zusammenhang um sachdienliche Hinweise die zur Klärung dieser Stel....Falles beitragen.
[4] Vielleicht kann so die Fruchtbarkeit der Sto-Ebene erklärt werden. Wobei sich bekanntlicherweise die landwirtschaftliche Produktion dieser Region auf Kohl beschränkt, der gekocht, ähnlich wie der Ankh riecht. Einen Zusammenhang hier festzustellen, wäre aber in den Augen des Autors sehr unfair gegenüber den hart arbeitenden Bewohnern dieses Landstrichs.
[5] natürlich löste sich der bucklige Diener nicht wirklich in Luft auf, aber traditionsgemäß führte er umgehend und sehr schnell den Auftrag der Lady aus. Wie ein altes Sprichwort schon sagt: Ein Igor im Haus, erspart Kummer und Graus!
[13][6] abgesehen von circa 200 gläsernen Augenpaaren die ihn gespannt zu mustern schienen. Der geschickte Präparator hatte es geschafft folgenden Effekt zu erzeugen: Alle Augen schienen dem Betrachter durch den gesamtem Raum zu folgen.
[7] wie nicht anders zu erwarten, hatte ein fleißiger Uhrmachermeister, wohl in Kooperation mit einem geschickten Präparator, einen ausgestopften Vogel in das Gehäuse der Uhr gesetzt
[7a] ganz nach dem Motto: Dieses Wilden tragen ja nicht einmal anständige Kleidung! Sie werden uns wie Götter behandeln und uns ihr ganzes Gold geben!
[9] nicht unerwähnt sollte bleiben, dass sich einige Stunden später ein paar Igors mit Booten zu dem Anwesen der Lebkuchens durchschlugen, um Igor einer standesgemäßen Verwertung zuzuführen. Das Klischee: Er hat ein gutes Herz! Bekam in dieem Fall ganz neue Dimensionen
[10] 'Mistundverdammt', konnte es nicht einmal ohne diese Ausfragerei gehen?!?!?
[11] was ja eigentlich nicht schwer in einer Küche sein sollte, aber leider befanden sich alle Messer, Schürhaken und ähnliche Gerätschaften im hinteren Bereich der Küche und somit hinter dem Mörder.
[12] keine Angst, die Krebse kamen nicht aus dem Ankh, ...wobei, wenn Krebse in diesem zähen Fluss existieren, dann gäben sie bestimmt eine sehr taugliche Waffe ab... zumindest wären sie bestimmt riesig und hätten mehr als 2 Augenpaare ....und wahrscheinlich mehr als 2 Scheren...aber ich schweife ab, weiter zum Showdown
[13] mal abgesehen von seiner Wohnstätte und den unsäglichen Hobbies die die Igorheit mit zunehmender Begeisterung pflegen.
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