Bisher hat keiner bewertet.
Für Rekruten (erste Mission):
Heute steht das Schreiben von Berichten auf dem Ausbilungsplan.
Thema: Warum ich zur Wache kam.
Dafür vergebene Note: 9
Arunagena war gerade auf dem Weg zum Ausbildungsplan, als sie verzweifelt erblickte, dass es ihre Aufgabe sei, einen Bericht zu schreiben. Dieser sollte Informationen darüber beinhalten, warum sie zur Wache kam. Doch für sie gab es eigentlich keinen richtigen Grund. Irgendwie rutschte sie da einfach hinein. Darum schrieb sie einen Bericht "wie" sie dort hinkam.
"Wie ich zur Wache kam. Nun. Tja, wo soll ich da nur anfangen? Alles begann, dass ich eigentlich gar nicht nach Ankh-Morpork wollte. Eines Abends wollte ich ein kleines Nickerchen auf einem Karren machen. Dieser sah eigentlich nicht so aus, als könnte der sich noch mehr als einen Meter bewegen. Anscheinend war er aber noch sehr gut in Form. Als ich so an diesem Karren hing, schlief ich auch gleich ein. Am nächsten Morgen wurde ich sehr unsanft geweckt. Durch das Rütteln des Wagens wurde ich nicht geweckt. Stattdessen hat mich ein Stein sehr hart am Kopf getroffen und da ich als Fledermaus nicht unbedingt riesig bin, ist der Stein im Vergleich zu meiner Gestalt einem Felsen gleich. Aber weiter zu meiner Geschichte. Als ich dann hochblickte, bemerkte ich erst, dass sich der Karren bewegte, und zwar Richtung Ankh-Morpork. Warum ich das wusste? Ich kannte den Weg von früher. Als kleines Kind war ich oft dort gewesen, aber aus irgendeinem Grunde war ich schon lange nicht mehr dort. Da ich gerade nichts vorhatte, blieb ich einfach hängen und wartete darauf, dass das Fahrzeug endlich zum Stillstand kam. Es dauerte auch nicht lange, da bleib es stehen - mitten in Ankh-Morpork. Da war ich nun, weit weg von zu Hause – es wäre ja nicht so gewesen, als hätte ich nicht heim fliegen können – und ohne genauere Vorstellung was ich da sollte. Also lief ich einfach die Straßen entlang. Das Licht des Tages war sehr unangenehm für mich. Dennoch scheute ich es nicht. Einst als Mensch liebte ich die Sonne. Stundenlang lag ich in der Wiese und ließ mir die Sonne auf den Bauch scheinen, aber diese Zeiten gehören jetzt schon lange der Vergangenheit an. Weiter im Text..."
Plötzlich wurde Aruna beim Schreiben unterbrochen. Akkhuna Lupus, eine Wächterin, schlich sich an.
"Na, hast du Lust eine kleine Pause zu machen? Du schreibst hier schon eine ganze Weile", meinte Akkhuna.
"Ach nein, ich denke, ich sollte das hier erst mal fertig machen, bevor ich mich in ein neues Abenteuer stürze", und dabei musste sie schmunzeln. Arunagena wusste, eine Pause mit Akkhuna zu verbringen, konnte nur ein Abenteuer werden. Schon einmal mussten sie gemeinsam ein Verbrechen aufklären. Seit daher verstanden sie sich recht gut, da sie sich sehr ähnlich waren. Akkhuna verließ den Raum und Aruna machte sich wieder an die Arbeit.
"Als ich so durch die Straßen Ankh-Morporks lief, sah ich ein Geschäft, in dem Tee ausgeschenkt wurde. Es war noch zeitig in der Früh, daher auch noch recht frisch. Nicht, dass mich das störte. Nachdem ich mir den Tee geholt hatte, wollte ich mal sehen, wo es mich so hintreiben würde. Als da plötzlich jemand auf mich zurannte. Ich hatte meine Augen gerade nicht auf die Straße gerichtet, sondern ich bewunderte die Meisterwerke von Ankh-Morpork,
- daher merkte ich den stürmischen Mann auch nicht. Es kam, wie es kommen musste und wir kollidierten. Dieser war sehr entsetzt und schrie mich wie besessen an. Er wollte wissen, ob ich ihm gerade meinen Tee ins Gesicht geschüttet hätte. Nun, wie soll ich sagen? Ja, es war mein Tee, der mitten in seinem Gesicht landete. Ich konnte ja nicht wissen, dass dieser Herr eine Abneigung gegenüber Tee hatte. Da sah er mich noch einmal böse an, drehte sich um und rief mir nach "Ich hoffe, ich lauf dir so schnell nicht mehr über den Weg". Weil ich aber noch keine Gelegenheit hatte, mich bei dem werten Herren zu entschuldigen, lief ich ihm einfach hinterher – und ziemlich schnell war ich dann auch außer Atem und hielt kurz inne. Und ich hatte ihn auch schon aus den Augen verloren. Ich blickte mich kurz um und merkte, dass ich direkt vor dem Wachhaus stand. Bis dahin konnte ich mit diesem Gebäude noch nicht sehr viel anfangen. Als ich 17 war, wurde ich von einem Vampir zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich gehöre nun ebenfalls dieser Rasse an. Obwohl ich zwar schon 119 Jahre auf dem Buckel habe, hatte es mich noch nie zuvor zu dem Wachhaus verschlagen. Also betrat ich es, in der Hoffnung, dass mir die Wächter helfen könnten, den Mann zu finden, denn schließlich musste ich mich bei ihm entschuldigen. Dies gehört sich nun mal für einen vornehmen Menschen – pardon, ich meinte natürlich für einen Vampir."
Aruna saß gerade im Rekruten-Schlafraum, als die Worte von Hauptmann Humpf MeckDwarf erklangen: "Gefreiter Ledamahn! Ich weiß nicht, wie oft ich dir noch sagen soll, dass du dir endlich ein eigenes zu Hause suchen sollst. Du kannst hier nicht schlafen. Deine Zeit als Rekrut ist vorbei. Aber wenn du weiter so machst, kannst du gerne ein zweites Mal die Erfahrung als Rekrut machen."
"Ja ja, ich bin gleich weg, hab hier nur etwas vergessen. Ich weiß nur noch nicht was. Ich werde es aber bestimmt gleich finden." Ledamahn hob einen kleinen Stein auf, der vor ihm auf dem Boden lag und hielt ihn gegen das Licht. "Ah, da ist ja mein Glücksstein. Na bin ich froh, dass ich den wieder gefunden habe." Ledamahn verdrehte die Augen und machte sich aus dem Staub. Knurrend blickte ihm der Hauptmann hinterher.
"Den nächst besten Wächter fragte ich, ob gerade ein Mann hier rein stürmte. Tatsächlich war es so. Der Wächter hielt mich für einen neuen Rekruten und meinte, ich solle mich da vorne in dem Büro melden. Ich mit meiner Unerfahrenheit dachte, dort könne mir jemand mehr Informationen geben, darum ging ich zu diesem Zimmer, in dem sich schon mehrere Leute versammelt hatten. Ich wollte wissen, was hier los sei, weil sich so viele Menschen und andere Artgenossen versammelt hatten. Da meine ein Troll zu mir: "Hier gleich der Ausbilder sprechen, was wir machen müssen. Er aber noch nicht da. Ich glauben, er hat uns nicht gefunden können." Da mir seine Art der Verständigung sehr merkwürdig vorkam, wartete ich einfach ab, was passieren würde. Als da plötzlich ein Mann das Zimmer betrat. "Also meine lieben Rekruten, ich hoffe ihr seid mir nicht böse, dass ich erst jetzt komme, aber ich musste mir eine neue Uniform anziehen, da ich gerade einen kleinen Unfall hatte. Mein Name ist Hauptmann Humpf MeckDwarf und ich bin euer Ausbilder. Bevor wir anfangen, holt euch bei einem der dafür zuständigen Wächter eine Uniform. Wenn ihr fertig seid, meldet euch wieder in meinem Büro. Wegtreten." Ich stand ganz weit hinten und konnte leider nicht erkennen, wer da gerade sprach. Bis dahin war mir noch immer nicht klar, dass der Mann der da vorne stand, der Selbe war, mit dem ich vor nicht ganz einer Stunde eine unangenehme Begegnung hatte. Ich folgte einfach den anderen und ließ mir auch eine Uniform geben. Ich wusste zwar nicht, was ich in dieser Uniform machen sollte, aber eigentlich stand sie mir gar nicht mal so schlecht. Ich wusste sowieso nicht, was ich in Ankh-Morpork machen sollte, darum blieb ich einfach und ließ die ganze Sache auf mich zukommen. Was könnte denn schon schlimmes geschehen. Bekleidet mit der neuen Uniform, machte ich mich – wie auch all die anderen Rekruten – auf den Weg in das Büro des Hauptmannes. Dort angekommen, teilte er uns in Gruppen auf. Die einen schickte er weg, um sich den Schlafraum anzusehen, die anderen durften sich schon mal Waffen holen gehen. Die, die blieben – unter diesen befand auch ich mich - sollten sich kurz vorstellen. Bis dahin standen wir uns noch immer nicht gegenüber. Ich drängte mich vor, in der Hoffnung, dass mir der Hauptmann helfen könnte, den Mann zu finden, auf dessen Suche ich mich die ganze Zeit befand. Dass ich ihn so schnell finden würde, hätte ich nicht gerechnet. Ich war ziemlich durcheinander, denn der Mann, den ich von nun an als Ausbilder hatte, war gleichzeitig der Mann, nach dem ich suchte. Nun sah auch er mich. "Nein, nicht du schon wieder. Sag, verfolgst du mich? Heute ist nicht mein Tag. Ich glaube, ich gehe jetzt nach Hause und lege mich schlafen, damit dieser schreckliche Tag endlich ein Ende hat." Der Hauptmann wollte gerade das Zimmer verlassen, als ich ihm schnell nacheilte, um meine Entschuldigung vorzustammeln. Ich denke, er nahm die Entschuldigung an, aber ganz sicher kann ich mir dabei nicht sein. Aus irgendeinem Grund bin ich dann bei der Wache geblieben. Vielleicht einfach aus dem Grund, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte und ich in der Hoffnung lebte, dieses Missgeschick irgendwie wieder gut zu machen. Außerdem war ich nach knappen hundert Jahren endlich bereit, neue Abenteuer zu erleben. "
Aruna las noch einmal, was sie geschrieben hatte, um zu sehn, ob sie auch wirklich nichts vergessen hatte. Sie nahm den Bericht und ging zum Büro des Hauptmannes - auf dem Weg zum Büro holte sie noch eine Tasse Kaffee aus dem Aufenthaltsraum. Sie klopfte an der Türe des Büros. "Herein", rief Humpf MeckDwarf und Aruna öffnete die Türe.
"Ich habe hier den Bericht für Sie. Und eine kleine Stärkung für Ihre Nerven", dabei wollte sie eine Andeutung auf den Bericht machen, denn der würde dem Hauptmann bestimmt einige von seinen Nerven kosten.
"So lange es kein Tee ist, nehme ich gerne an.", dabei musste selbst Humpf MeckDwarf schmunzeln.
"Keine Angst, dass Sie keinen Tee mögen, wird mir immer in Erinnerung bleiben.", Aruna machte einen Knicks und verließ das Büro.
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