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Auf Lady Käsedicks jährlicher Benefizfeier zur Rettung heimatloser Drachen werden die kompletten Spenden gestohlen und durch Holzkohle ersetzt. Da Rince nicht auffindbar ist, liegt es an dir, Lady Käsedicks Gemüt zu beruhigen und den Dieb zu fangen.
Dafür vergebene Note: 10
„Lass mich noch mal nachdenken“, meinte Wächter Zaddam zu Kommandeur Tod.
„Die Feier hatte gerade angefangen und es waren neben mir erst zwei Gäste anwesend: Nilis Nielsen der Besitzer des größten Kramladens in Ankh-Morpork und der bekannteste Tierzüchter von Ankh-Morpork, Salus Derken. Lady Käsedick und ich waren noch in der Küche und bereiteten die Getränke vor, während die beiden schon im Salon mit dem Geld waren. Einige Minuten später brachte Lady Käsedick die Getränke in den Salon und entdeckte dort, dass die Spenden entwendet worden waren und das alles durch Holzkohle ersetzt worden war. Es waren 500 Ankh-Morpork Dollar von den beiden anwesenden Gästen und 2700 Ankh-Morpork Dollar von der Party am Abend davor.“
„Was haben Nilis und Salus dazu gesagt? Haben sie etwas gesehen?“, hakte Kommandeur Tod nach.
„Nilis“, fuhr Zaddam fort, „sagte, er wäre auf Toilette gewesen, aber ob es tatsächlich so war, wissen wir nicht, wobei ich bemerken muss, dass ich ihn in der Küche gesehen habe als er vorgab die Toilette zu suchen.
Salus dagegen erklärte, dass er sich im Salon durch das Buffet gefuttert hätte. Weil ihm dabei ziemlich schlecht wurde (was man jetzt am braunen Fleck im Teppich sehen kann), habe er nichts mit bekommen.
Sonst gab es keine weiteren Hinweise.“, schloss Wächter Zaddam seinen Bericht.
„Nicht sehr erfolgreich“, meinte Tod.
„Außerdem bedeutet es, dass ich nicht weiter weiß.“
„Stimmt, deshalb stelle ich dir einen erfahrenen Wächter zur Seite: Korporal Rascaal Ohnedurst.“
„Einverstanden.“
Nach dem wir uns etwas näher kennen gelernt hatten, gingen wir zusammen zum Tatort zurück und befragten Lady Käsedick, Nilis und Salus erneut, aber etwas Neues kam dabei nicht heraus.
„Wir sollten vielleicht mal den Teppich noch mal untersuchen“, schlug Zaddam vor um nicht untätig zu sein.
„Das bringt nichts“, winkte Rascaal ab, „Frau Käsedick hat mit dem Reinigen des Teppichs den Fleck und alle Spuren verwischt. Außerdem hat sie auch die Kohle weggeräumt.“
„Oh, das wollte ich nicht“, bedauerte Lady Käsedick. „Konnten sie ja nicht wissen“, tröstete Zaddam.
Als sie wieder auf der Straße waren, diskutierten sie darüber was man unternehmen könnte. Nach einiger Zeit entschieden sie sich in der „Geflickten Trommel“ weiter nachzudenken. Als sie dort eingekehrt waren, dauerte es etwa zwei bis drei Stunden bis sie mit einer Idee (und nicht mehr ganz nüchtern) wieder heraus kamen. Als sie in der Wache in der Kröselstraße ankamen, trennten sie sich. Zaddam ging ins Archiv, während Rascaal zu Kommandeur Tod ging.
Er klopfte und trat ein.
„Was kann ich für dich tun, Rascaal?“, fragte dieser.
„Du weißt doch bescheid über den Fall, den ich zusammen mit Zaddam bearbeite?“
„Natürlich, was ist damit?“
„Wenn ich die Erlaubnis bekommen würde, könnte ich bei einer Hausdurchsuchung bei den Verdächtigen vielleicht etwas herausfinden.“
„Meinst du wirklich?“, zweifelte der Kommandeur.
„Ich denke schon“, versuchte Rascaal ihn zu überzeugen..
„Na gut, sie erhalten drei Männer“, gab sich Tod geschlagen.
„Danke schön, ich brauche sie in zehn Minuten.“
Die Tür zum Archiv knarrte, als Zaddam sie öffnete. So da wären wir, dachte er bei sich, als er sie durchschritt. Erst suchte er die Akten des Kramladens und der Züchtungsanlage. Als er sie endlich gefunden hatte, durchsah er sie nach der Bilanz und dem Kontostand. Zu seinem Ärger hatten beide Firmen einen Kontostand, welcher hoch im Plus war, also konnten Schulden kein Grund sein, das Geld zu stehlen.
Wütend und fluchend stürmte er zu Rascaal und berichtete ihm von seinem Misserfolg. Daraufhin war auch er verärgert. Er war so wütend, dass er kurz davor war die Durchsuchung abzublasen:
„So ein Ärger, dann kann jedes Geld von ihnen sein, außerdem werden wir sowieso nichts finden“, tobte Rascaal.
„Wieso sollten wir das Haus nicht durchsuchen? Was du sagtest stimmt zwar, aber weniger als nichts finden können wir nicht.“
„Ja, aber wenn eine Firma Schulden gehabt hätte gäbe es wenigstens einen triftigen Grund.“
„Egal, wir sollten die Firmen trotzdem durchsuchen, vielleicht finden wir eine andere Spur.“
„Einverstanden, du hast mich überzeugt.“
Nach einigen Minuten kamen die anderen drei Wächter und sie machten sich zusammen zuerst auf den Weg zu Nilis. Als sie das Haus erreichten, klingelte Zaddam an der Haustür. Kaum hatte Nilis die Tür geöffnet, stürmten die Wächter auch schon ins Haus und begannen zu suchen. Erst war er völlig ratlos, aber dann begann er zu verstehen.
„Ich weiß“, fauchte er , „ihr seid hier wegen dem Geld von Frau Käsedick, aber da seid ihr bei mir falsch!“
„Das werden wir noch sehen!“, erwiderte Rascaal lässig, der jetzt wieder voller Tatendrang war.
Die fünf Wächter durchsuchten alle Räume des ganzen Hauses. Sie drehten wirklich jeden Stein um (jeden Stein umdrehen ist sinnbildlich gemeint, den wenn sie jeden Stein umgedreht hätten, wäre das Haus zusammengebrochen). Nach einer Stunde war das ganze Haus durchsucht, aber nichts gefunden.
„So ein verfluchter Mist!“, zürnte Zaddam.
„Sehen sie“, höhnte Nilis , „Ich habe doch gesagt, daß ihr hier falsch seid.“
„Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen“, rief Rascaal als sie das Haus Richtung Tierzuchtanstalt verließen.
Nach ein paar Minuten Wegzeit erreichten sie das Haus von Tierzüchter Salus. Auch hier klingelte die Gruppe von Wächtern und stürmte das Haus nach dem Öffnen der Tür. Auch er war sichtlich überrascht und schrie gleich laut los:
„Was wollt ihr von mir?“
„Es geht um den Diebstahl gestern Abend bei Frau Käsedick. Sie sind einer der Hauptverdächtigen!“
„Das meinen sie nicht ernst!“
Doch das meinen wir ernst und jetzt stören sie nicht weiter!“
„Aber.....“
Die Wächter arbeiteten hart, denn sie wollten schnell Ergebnisse haben und besonders wollten sie noch vor Dienstschluss in der „Geflickten Trommel“ sitzen. Sie gaben sich größte Mühe und suchten auch hier nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. - Aber auch dieses Mal waren sie erfolglos. Sie zogen es allerdings vor dem Hohn und Spot des Salus keine Beachtung zu schenken.
Sie begaben sich zum Wachhaus in der Kröselstraße und berichteten Kommandeur Tod von ihrem Misserfolg.
Der Kommandeur munterte sie wieder auf und schlug vor sich bei einem Umtrunk in der „Geflickten Trommel“ etwas Neues einfallen zulassen. Nach gut jeweils fünf bis sechs Gläsern Bier (die der Kommandeur alle bezahlen musste) hatte Rascaal einen brillanten Einfall.
„Ich hab es! Wir machen es so...“
So waren sie um acht Uhr zusammen wieder bei Frau Käsedick und veranstalteten eine weitere Benefizfeier mit zwei geladenen Gästen, nämlich Nilis Nielsen und Salus Derken. Kommandeur Tod und Korporal Rascaal legten sich auf die Lauer, während Wächter Zaddam die Toilette einem Dauerbetrieb unterzog. Nach einer Viertelstunde schoss mit plötzlich ein gewaltiger Arm ins Gebäude und ergriff den Spendentopf (der allerdings mit sichergestelltem Falschgeld gefüllt war). Kommandeur Tod nahm sofort die Verfolgung auf, während Rascaal die Toilette von Zaddam befreite. Kurz danach stürmten sie endlich aus dem Haus und folgten dem riesigen Tier und Kommandeur Tod durch die Gassen von Ankh-Morpork. Sie rannten, als ob ihr Leben davon abhänge. Sie folgten Kommandeur Tod aus der Stadt bis zu einer Höhle in der Nähe von Ankh-Morpork. Schnaufend blieben sie neben dem Kommandeur stehen und warteten auf Lady Käsedick. Als sie ankam, gingen sie langsam durch die Höhle bis sie zu einem mit Fackeln erleuchteten Raum kamen:
„Ich glaube nicht was ich da sehe!“, rief Zaddam total erstaunt.
„Ich auch nicht“, stimmte ihm Rascaal zu.
„E..e..e..s ist ei..ein Drache?“, stotterte Tod.
„Was kann ich für euch tun?“, fragte der Drache zu ihrem Erstaunen.
„Ähm, wir wollten das gestohlene Geld von Frau Käsedick wieder haben“, antwortete Zaddam, der zuerst wieder die Fassung erlangte.
„Wenn ihr das Geld dort meint“, verteidigte sich der Drache , „das war doch für uns Drachen gedacht, oder?“
„Eigentlich stimmt es ja, du kannst es behalten, aber nächstes mal sprichst du vorher mit mir, einverstanden?“, entschied Lady Käsedick.
„Dann ist ja alles geklärt und der Fall abgeschlossen“, entschied der Kommandeur.
„Da alles so gut geklappt hat, lade ich euch in die „Geflickte Trommel“ zu einem Becher Bier ein!“, bot Zaddam an, was natürlich gerne angenommen wurde.
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