Als ein brutaler Mord in der Nähe der Dienststelle geschieht, schaltet die DOG sich ein.
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Diese Version enthält zahlreiche Kommentare vom Dreh sowie eine Vielzahl zuvor nicht gezeigter Szenen.
1.19 Uhr :: Irgendwo in Morpork
Es war eine dunkle und stürmische Nacht...
Walter Pfundig tunkte den dicken Pinsel tief in den Topf mit Leim. Es war stockfinster und ein kalter Nieselregen hing in der Luft, durchzog Stoff und drang bis an die Haut, ließ den Mann frösteln. Diese Nacht war genau richtig für seine Zwecke. Kein Mensch war zu sehen, das nasse, glitschige Kopfsteinpflaster würde jeden Schritt weit hallen lassen und ihm Gelegenheit geben, früh genug zu verschwinden, falls sich in dieser ungemütlichen, feuchten Nacht doch Jemand auf den Straßen rumtriebe. Pfundig verteilte den Klebstoff dick auf der Mauer und brachte eines der Plakate darauf an. Behutsam strich er die Luftblasen darunter weg, Leim quoll unter der Kante des Plakates hervor. Walter ging in der Düsternis nah an das Papier heran, strich behutsam mit der glatten Hand über das klamme, kalte Plakat als plötzlich ein kalter Luftzug über seinen Nacken strich. Erschrocken hielt der Mann ein und sah sich vorsichtig um. Nur die leere Straße lag dunkel im Sprühregen hinter ihm. Er atmete auf und wandte sich um. Das Plakat hing nun ordentlich an der Wand. Walter konnte kaum lesen und nur mit Mühe seinen eigenen Namen schreiben. Er war als einer der Jüngsten einer vielköpfigen Familie in Morpork aufgewachsen, wo er schnell gelernt hatte, dass er mit seinen Ellbogen und Fäusten zu besseren Ergebnissen kam, als mit schlauem Gerede oder gar dem Besuch einer der Schulen. Doch sein Auftraggeber hatte ihm gesagt, was auf den Anschlag stand. Er hatte es ihm sagen müssen, denn wie sonst hätte er erklären wollen, dass die Plakate nachts aufgehangen werden mussten und mit welchen Gefahren die Arbeit zusammenhing? Walter war zufrieden mit seiner Arbeit. Er bückte sich um den Eimer und die restlichen Papierrollen aufzuheben, als wieder ein Hauch eiskalter Luft über seinen feuchten Nacken strich. Mit aufgerissenen Augen schreckte er hoch und wandte sich panisch um. Nichts wahr zu sehen in der Düsternis der morporkianischen Nacht. Der Mann schnaufte, schnappte sich schnell seine Sachen und stolpert ein eine Gasse. Schwärze umgab ihn. Schwer atmend starrte er hinaus auf das Dunkel. Er konnte nichts erkennen, doch nach einiger Zeit beruhigte er sich und ließ sich in die Knie sinken. In der finsteren, nassen Gasse hockend, versuchte der Mann ruhig nachzudenken und glitt schließlich vorsichtig zur Hausecke. Er spähte zitternd in die Straße. Sie war leer. Walter Pfundig schloss die Augen und atmete tief durch. Es war wie damals im Keller seines Elternhauses. Auch dort war es finster gewesen. Der tiefe, enge Raum war voller Geräusche von tropfendem Wasser und kleinen, umherhuschenden Tieren gewesen. Aber dennoch konnte ihm dort nichts passieren. Es war unheimlich, doch ungefährlich. Walter Pfundig verbarg sich einen weiteren Moment in dem Schwarz hinter seinen Augenlidern. Ein weiterer, eisiger Wind zog über ihn. Walter Pfundig lächelte. Er würde jetzt die Augen öffnen, den Eimer und die Plakate mit dem dummen Spruch drauf nehmen und einfach gehen. Walter Pfundig öffnete die Augen. Dann starb Walter Pfundig.
[1]7.08 Uhr :: Der Tatort
Schlechte Nachrichten
Sauberkeid führ Ank-Mohrpork
Untoter und ahndere Unnatührlichkeit aus der Stad raus!!!
Unterstützer die vitale Frond und eure Heimaht vom Schmutz befreien!!!Korporal Picardo betrachtete das Plakat, dass an der Wand vor ihm angeklebt war. Nur die Absperrung, die den gesamten Tatort umspannte, hatte bisher verhindert, dass es von einem der Schaulustigen wütend abgerissen worden war.
"Davon haben wir noch mehr gefunden. Lagen bei der Leiche.", kommentierte Gnomen est Nomen, der Tatortsicherer und hielt einem der vorwitzigeren Zuschauer einen Stab entgegen. Die Leute wichen zurück, dem Korporal war klar, dass dies am am Ende des Stabes befestigten Ankh-Schlamm lag.
"Ich weiß nicht, was schlimmer ist:", begann der stellvertretende Abteilungsleiter der Dienststelle zur Observierung von Gildenangelegenheiten, "Die Tatsache, dass die Vitalisten noch immer aktiv sind, oder die furchtbaren Fehler auf diesem Plakat."
"Oh, ich denke, die Leute hier sind sich in dieser Frage ziemlich sicher.", der Gnom stakste auf seinen Stelzen näher an die Absperrung, wütende Rufe und dumpfes Grollen kam von der Menge, "Die sollen sich da hinten bloß beeilen.", sagte Gnomen est Nomen. Robin nickte.
"Ich warte nur noch auf unseren Neuen. Er ist noch in der Ausbildung und soll sich das auch ansehen, Praxis ist die beste Theorie, wie unser Hauptmann sagt." Der Gnom sah ihn verständnislos an. Der Korporal zuckte mit den Schultern, "Na, jedenfalls sollte Gefreiter el Sali jeden Augenblick hier sein, dann schauen wir und an, was eure Leute für uns übrig gelassen haben und sind so schnell wie möglich weg hier."
***"Urghs.", machte el Sali, "Was ist das?"
"Sieht aus wie ein fehlgeschlagener Gildeninitiationsritt.", kommentierte Robin Picardo.
"Ein fehlgeschlagener was?", fragte der Gefreite und trat einen Schritt von der Leiche zurück.
"Ein fehlgeschlagener Gildeninitiationsritt. Du weiß schon, ein Ritt. Wie Husaren.", der Korporal improvisierte einen Galopp auf einem unsichtbaren Pferd.
"Was soll das für ein Ritt sein?", der neue Husky sah den stellvertretenden Abteilungsleiter zweifelnd an. Dieser unterbrach seine Vorführung und holte bedeutungsvoll Luft.
"Also so ganz genau habe ich es auch nicht verstanden, aber in den Büchern, die ich vor meiner Bewerbung gelesen habe, war oft von Initiationsriten die Rede, ich dachte, es wäre etwas wie ein Wettkampf oder so, um in eine Gilde aufgenommen zu werden." Die beiden Wächter sahen sich kurz an.
"Und die Einzahl von Gildeninitiationsriten ist also...", begann Khai el Sali.
"Ritus.", unbemerkt war ihr Abteilungsleiter hinter sie getreten und hatte die letzten Sätze mitgehört. Jetzt kam er zu ihnen und sah auf die übel zugerichtete Leiche hinab.
"Ähm.", machte Robin, "Wie meintest Du gleich?"
"Das Wort das ihr sucht.", der Hauptmann kniete sich hin, "Es lautet
Gildeninitiationsritus. Aber davon abgesehen wüsste ich keine Gilde, die derart streng mit ihren gescheiterten Aspiranten ist."
"Nun, da wäre,...", versuchte el Sali einen Einwand.
"Die Assassinengilde lässt ihre gescheiterten Schüler verschwinden und lässt keine Leiche zurück, schon gar nicht in diesem unzivilisierten Zustand.", erriet Daemon den Gedanken des Gefreiten, "In Anbetracht der sichergestellten Hinweise können wir wohl davon ausgehen, dass dieser arme Handlanger hier von einigen nicht mehr ganz lebendigen Mitbürgern unserer Stadt beim Anbringen seiner Plakate erwischt wurde."
"Mit was haben wir es dann hier zu tun?", wollte el Sali wissen.
"Das weiß ich nicht. Noch nicht. Aber nur weil ich keine Gilde kenne, die zu so etwas passt, heißt das ja nicht, dass es keine gibt.", er sah die Gasse hinunter, an deren Ende sich ein Lattenzaun befand, an dem einiger Unrat lag, "Und solange SUSI uns nicht sagt, dass diese bedauernswerte Person nur unglücklich gestürzt und dabei zu Tode gekommen ist", er verzog das Gesicht, "behalten wir den Fall. Ihr zwei wälzt Bücher, ob ihr nicht doch etwas findet. Ich werde hier auf Pismires Leute warten."
"Aber ich bin kein Gildenexperte.", protestierte Khai el Sali. Daemon grinste kurz und nickte Robin zu, der nur auf diesen Einsatz gewartet hatte.
"Gefreiter!", rief er, woraufhin der Husky zusammenzuckte, "Was sind DOGs nicht?" Verzweifelte Unsicherheit zuckte auf el Salis Gesicht, während der Blick des Korporals auf ihm brannte.
"Ähm.."
"Nuun?"
"DOGs sind keine Fachidioten?", riet der Gefreite.
"Und was sind DOGs?", fragte der stellvertretende Abteilungsleiter weiter.
"Spezialisierte Allround-Wächter?", antwortete el Sali unsicher.
"Und worauf freust du dich im Moment mehr als auf alles Andere?" Der Husky seufzte.
"Auf die Ehre, stundenlang mit dir in dicken, staubigen Büchern nach Hinweisen zu suchen, Korporal.", sagte er zerknirscht.
"So ist es.", Robin runzelte kurz die Stirn, "Hey, Moment mal.", er wandte sich an Daemon, "Dann muss ich ja auch mitmachen!", jammerte er auf. Daemon wollte zu einer Antwort ansetzen, als eine Taube herangeflogen kam und sich in der Nähe niederließ.
[2] Der Hauptmann ging zu dem Vogel und nahm ihm die Nachricht ab, die an seinem Bein befestigt war. Schnell überflog er sie. Düstere Falten legte sich auf sein Gesicht.
"Vielleicht ist das gar nicht nötig.", murmelte er. Die beiden Anderen betrachteten die kurze Nachricht, die sich als Telegramm von einem der Semaphorentürme herausstellte. Der Korporal runzelte die Stirn.
"Was bedeutet das?", fragte Robin.
"Ärger.", antwortete Daemon düster.
[3]8.13 Uhr :: Wachhaus Pseudopolisplatz
Schatten der Vergangenheit
"Ich verstehe, dass deine Abteilung das selber übernehmen will.", Rince legte das gerade in die Hand genommene Salami-Sandwich zur Seite, "Aber das ist eindeutig eine FROG-Sache, oder doch zumindest RUM."
"Es geht um meine Gildenexpertin.", Daemon hieb fest auf die Schreibtischplatte des Kommandeurs, "Ich lasse doch nicht irgendwelche Knallfrösche auf der anderen Seite der Straße das
Boucherie beobachten, während meine ganze Abteilung ein Zimmer weiter sitzt!"
"Ihr habt aber auch noch andere Dinge zu tun!", der Kommandeur ballte ebenfalls die Faust und sah den Hauptmann wütend an, "Lass einfach Jeden seinen Job machen und halte dich an deine Arbeit."
"Rince.", der Llamedonier atmete tief durch und hob beschwörend die Hände, "Wir reden hier nicht von einem kleinen
Gelegenheitsdieb, der Frau Willichnicht das Tafelsilber gestohlen hat. Es ist ein verdammter Irrer, der soviel furchtbare Dinge erlebt hat, dass er wegen der kleinsten Sache auf Alles und Jeden losgeht." Der Angesprochene nahm ruhig das Butterbrot und brummte kurz.
"Du musst mir nicht erklären, wer dieser Typ ist.", er legte das Brot wieder beiseite, "Das letzte Mal hatten wir nur Glück, dass er plötzlich aus der Stadt verschwand und die Wache nicht länger behelligte."
"Genau.", nickte Daemon, "Und schon damals stecke sie ganz tief mit drin. Ich kann nicht zulassen, dass er sie erwischt." Der Kommandeur seufzte.
"Also gut.", sagte er, "Ihr behaltet die Ermittlung. Findet raus, was ihr könnt und schnappt den Kerl, bevor etwas passiert. Aber", er sah Daemon scharf an, "die FROGs werden mitmachen. Die Truppe wird in einer Stunde bei euch sein."
[4]9:48 Uhr :: Boucherie Rouge, Springstraße 21
Das, worum es geht
"Von Leermach ist wo bitte?", der Hauptmann stand fassungslos in dem engen und miefigen Büro seines Stellvertreters. In der ehemaligen Abstellkammer befand sich außer dem Schreibtisch und einem Stuhl nur ein Stapel alter, ausrangierter Matratzen, einem der Hauptverschleißteile im
Boucherie Rouge. Ein Fenster war nicht vorhanden.
"Er ist beim Zahnarzt.", wiederholte Robin Picardo. Daemons Lippen bewegten sich bei den nächsten Gedankengängen, als er diverse Folgefragen gegeneinander abwog.
"Wo ist... Wer würde denn... Warum ist er zum Zahnarzt gegangen?", entschied er sich schließlich. Der Korporal verzog kurz das Gesicht.
"Schuld ist nur diese dumme Feier.", er sah betroffen auf die Schreibtischplatte.
"Fahre fort.", forderte Daemon ihn auf.
"Wir wollten eine kleine Grillparty machen zum
Jahrestag der historisch bedeutenden, doch unfreiwillig komischen Ereignisse im Jahr des Käsemobiles.", begann der Korporal.
"Immer ein gern genommener Anlass für ein Besäufnis ohne besonderen Grund.", nickte der Hauptmann, "Besonders, da man ihn per Definition an jedem Tag des Jahres verwenden kann." Picardo biss sich auf die Unterlippe.
"Jedenfalls sollten Pigeon und Hatscha den Grill auf der Dachterrasse vorbereiten, während Leo und ich mit dem Karren zum Händler führen..."
"Mit dem Dienstkarren der DOG, nehme ich an.", unterbrach Daemon.
"...um das Fleisch und ein paar Gemüsebratlinge zu besorgen. Nur leider...", der stellvertretende Abteilungsleiter stockte.
"Leider...?", wiederholte sein Vorgesetzter.
"... leider fanden wir den Händler nicht und verirrten uns in den Schatten.", brachte Robin hervor. Daemon ächzte. "Doch uns wäre gar nichts passiert", fuhr der Korporal fort, "wenn wir nicht diesen Stand für kaum gebratene Fleischwaren gesehen hätten. Und dort nicht gerade ein Hase vor dem Bild des Feuers gehangen hätte." Daemon nickte, er konnte sich denken, was folgen würde. "Leo wollte ihn sich holen, doch er hatte kein Geld dabei, also gab ich ihm etwas. Doch kaum war er abgestiegen, als ein Troll auf ihn zukam und rief 'Das tausend Dollar koschtet!'
[5]. Ich wollte Leo auf den Wagen zurückziehen und abhauen, aber der Troll holte aus.", kleine Tränen glitzerten in den Augen des ehemaligen Arztes, als er die Geschichte erzählte. Daemon kam einen Schritt näher.
"Ganz ruhig. Sag einfach, was passiert ist.", beruhigte er Robin.
"Leo war wohl zu überrascht von allem, er verwandelte sich nicht mal, als die Faust des Trolls plötzlich auf ihn zukam. Und so...", er stockte wieder, "... und so... tat er, was seine Instinkte ihm rieten und... biss zu." Der Hauptmann verzog das Gesicht.
"Ich packte ihn und riss ihn auf den Karren und sah zu, dass wir fortkamen, aber Leo jammerte die ganze Zeit einer seiner Zähne war komplett abgebrochen und wollte nicht richtig nachwachsen...", der Korporal zitterte bei der Erinnerung.
"Und deswegen ist von Leermach jetzt beim
Vampirzahnarzt.", folgerte der Abteilungsleiter. Picardo nickte.
"Zur Sicherheit. Damit nichts schief nachwächst.", er ballte zitternd die Fäuste, "Und das alles nur, weil ich den Händler nicht gefunden habe!", haderte er mit sich selbst. Daemon brummte.
"Was mir daran gar nicht gefällt ist, dass er bei der Besprechung gleich nicht dabei ist. Ich wollte jeden im
Boucherie informieren und nicht hinter Jedem einzeln hinterher rennen.", er sah seinen Vertreter verständnisvoll an, "Und beruhige dich wieder. Mit Leopold wird schon wieder alles in Ordnung kommen." Robin sah verwirrt hoch.
"Leopold? Ich bin sauer, weil ich ihn zum Arzt fahren musste und deswegen die Feier ins Wasser fiel."
[6]***Im Versammlungsraum der Dienststelle, einem größeren Raum in der zweiten Etage des
Boucherie Rouge, der vor Kurzem eingerichtet worden war, waren die Wächter der DOG und eine Anzahl FROGs versammelt. An einer Wand war eine Tafel angebracht, vor der Hauptmann Daemon jetzt stand. Robin Picardo stand in seiner Nähe. Und noch eine Wächterin der Dienststelle saß vor der Front der fragenden Blicke der Anwesenden. Draußen prasselte plötzlich aufgezogener Regen gegen die Fensterscheiben, dicke, dunkle Wolken waren aufgezogen und nur ein paar Öllampen spendeten in dem düsteren Raum etwas Licht. Der Hauptmann und der Korporal waren ungewohnt ernst und die Anwesenheit der FROG-Wächter verunsicherte die Anderen noch zusätzlich, Keiner in der DOG wusste bisher, worum es ging und was folgen wurde. Draußen rollte Donner über das Gebäude, als der Abteilungsleiter mit der Erklärung begann.
"Heute morgen wurde nicht weit von hier in einer Seitengasse von ... Passanten eine Leiche entdeckt.", Daemon zeigte auf eine Ikonographie, die an der Tafel befestigt war und die verstümmelte Leiche abbildete, "Der Bedauernswerte wurde mittlerweile als Walter Pfundig identifiziert. Die Untersuchungen durch SUSI ergaben, dass er mit brutaler Gewalt misshandelt und schließlich mit bloßen Fäusten zu Tode geprügelt wurde. Die Substanz, die wir auf dem Bild über der Leiche verteilt sehen, wurde als einfacher Leim erkannt, mit dem die Leiche nach dem Kampf übergossen worden ist. SUSIs Pathologen fanden weitere Spuren von Misshandlungen, die Herrn Pfundig nach seinem Tod zugefügt worden sind."
"Es ist, als ob Jemand immer weiter auf ihn eingeschlagen hätte.", entfuhr es Hatscha al Nasa, die die Ikonographie mit bleichem Gesicht betrachtete. Ein weiterer Donner grollte. Der Hauptmann nickte ernst.
"Woher kam der Leim?", fragte Harry in der vordersten Reihe. Der Abteilungsleiter tippte auf ein weiteres Bild an der Tafel, es zeigte das Plakat, das Robin am Morgen gelesen hatte.
"Walter Pfundig war heute Nacht unterwegs, um diese Plakate aufzuhängen.", leises Zischen war zu hören, Steingesicht brummte tief.
"SEALS hat nicht viele davon sicherstellen können, die meisten werden bereits im Morgengrauen wieder abgerissen worden sein, wir konnten jedoch eines in der Nähe des Tatorts abnehmen.", fuhr Daemon fort, die Flammen der Lampen leuchteten ruhig in das Klatschen der Regentropfen an die Scheiben.
"Also war es ein Untoter.", folgerte Araghast Breguyar, "Er beobachtete den Mann bei seiner Tätigkeit und fiel über ihn her.", er sah sich um und sah Zustimmung in den Gesichtern der Anderen. Die Flammen flackerten und warfen unruhige Schatten in die Ecken des Raums. Daemon sah zu Robin herüber, der kurz nickte. Der Regen wurde stärker und lauter, als der Abteilungsleiter fortfuhr, während Korporal Picardo dem ersten Wächter das kurze Semaphoren-Telegramm gab, das Daemon am Morgen erhalten hatte.
"Ich hätte dem zugestimmt", log der Hauptmann und warf Khai el Sali einen Blick zu, "hätte ich nicht noch am Tatort eine Nachricht erhalten, die mir sagte, dass an der Sache noch mehr dran ist." Die ersten Wächter hatten das Telegramm gelesen und die Dienstälteren unter ihnen gaben es mit besorgten Mienen weiter.
"Das Telegramm kam von einem Informanten der Dienststelle", erklärte Robin Picardo weiter, "der als
Kassenwart bei der Semaphorengesellschaft
Angaben
Ohne
Lügen tätig war. Die Gesellschaft unterhält mittlerweile auch einen allgemeinen Nachrichtendienst für überregionale Berichte, so dass er als einer der Ersten in der Stadt davon erfuhr, als die Information Ankh-Morpork erreichte.", der Korporal sah im unsteten Lampenlicht in die Menge der Anwesenden, wieder krachte ein Donner durch das tausendfache Pochen des Regens, "Ihm war wohl bewusst, dass eine Semaphorengesellschaft ein potentielles Ziel des Ankömmlings sein könnte und verließ sofort nach dem Absenden des Telegramms die Stadt."
"Was bedeutet das alles?", fragte Khai el Sali, "Wer ist dieser Gram-Atik?", ein Blitz grellte urplötzlich gleißendes Licht in den Raum, der Donner war fast gleichzeitig zu hören, knallte in den Raum, schmetterte in die Ohren der Anwesenden. Die Wächter schraken auf, Stühle fielen um, ein Schrei war zu hören. Der Raum erschien schwarz nach dem hellen Licht und langsam beruhigten sich die Anwesenden wieder. Schließlich setzen sich alle wieder, die Augen gewöhnten sich an das Flackern der kleinen Lampen, Ruhe kehrte ein. Daemon trat hinter den Stuhl, der in der Front vor der Tafel stand, darauf saß eine Wächterin. Aufrecht, die Zähne leicht gefletscht, ihre Nackenhaare waren aufgerichtet. Ein leises Knurren war zu hören.
"Der Betreffende ist ein der Wache bekannter Mörder, der vor einiger Zeit bereits zugeschlagen hat. Er hat eine schwere Vergangenheit hinter sich, die seine Psyche soweit gestört hat, dass er auf kleinste Anlässe furchtbare Dinge anstellt. Besonders auf Fehler in der Satzstellung und Interpunktion reagiert er mörderisch, wir konnten uns bisher keinen Reim auf dieses Verhalten machen. Nach seinem letzten Auftauchen vor etwa zwei Jahren verschwand Gram-Atik", Stille, die Wächter hielten die Luft an, nichts geschah, "aus der Stadt. Wir dachten, er wäre komplett verschwunden, doch nun, da er wieder aufgetaucht ist, müssen wir uns eingehend mit seinem mentalen Zustand beschäftigen. Aus diesem Grund bin ich froh, dass FROG uns nicht nur einige seiner schlagkräftigen Mitglieder", Sidney grinste und Zaddam sah fragend auf, "geschickt hat, sondern auch einen Püschologen, der uns vielleicht mit diesem Problem helfen kann.", er nickte Araghast Breguyar zu, der zusammenzuckte und sich unsicher umsah.
"Was hat DOG mit der ganzen Sache zu tun?", wollte Rettich wissen, "Das ist doch RUM-Sache, den Typen zu schnappen."
"Wir vermuten", erklärte Robin, "dass wir in der letzten Nacht nur Glück hatten, etwas das man von Walter Pfundig nicht behaupten kann. Bei seinem letzten Auftauchen kam es zu einem Kampf zwischen Gra... dem Verdächtigen und Feldwebel Valeriaa.", er deutete auf die Werwölfin vor ihnen, die weiter knurrte, "In der letzten Nacht erschien ein Mann im Wachhaus am Pseudopolis-Platz und wollte zu ihr. Der Rekrut, der Dienst hatte und uns leider keine weiteren Angaben machen konnte", er brummte kurz unzufrieden, "teilte ihm mit, dass Feldwebel Valeriaa hier im
Boucherie Rouge tätig sei. Der Mann ließ sich den Weg erklären und verließ das Wachhaus.", der Korporal räusperte sich, "Walter Pfundig wurde zwischen dem Pseudopolis-Platz und hier gefunden."
"Diese Tatsachen machen deutlich, dass Feldwebel Valeriaa in Gefahr ist.", fiel Daemon ein, "Kommandeur Rince hat daher gestattet, dass sich die Dienststelle zur Observierung von Gildenangelegenheiten selbst mit dem Fall beschäftigt. Wir hoffen, dass die abgestellten FROG-Wächter uns beim Schutz unserer Kollegin unterstützen." An dieser Stelle wurde das Knurren von Valeriaa lauter.
"Ich brauche keinen Schutz.", behauptete die Werwölfin, "Ich hab den Typ schon mal fertiggemacht. Und da hatte er noch Hilfe von den anderen Beiden." Der Hauptmann atmete tief ein.
"Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen.", sagte er, "Solange diese Untersuchung läuft, wirst du vom Dienst freigestellt, deine aktuellen Fälle werden ruhen. Du wirst den Anweisungen der Wächter Folge leisten. Haben wir uns verstanden, Feldwebel?", er sah Valeriaa scharf an, die den Blick kurz und funkelnd erwiderte, doch dann nachgab.
"Ich habe verstanden, Sir.", antwortete sie fest. Der Hauptmann nickte.
"Die Mitarbeiter der Dienststelle werden den verschiedenen Hinweisen folgen und versuchen, Gram-Atik aufzuspüren und festzunehmen, die FROGs schaffen Valeriaa aus dem
Boucherie. Der Irre weiß, dass sie hier ist, es ist zu gefährlich für sie hier. Die im Erdgeschoss arbeitenden Näherinnen wurden bereits auf die Situation hingewiesen und von der Gilde in andere Häuser gebracht.", die Wächter nickten. Der Abteilungsleiter erklärte den DOGs ihre Aufgaben und kurze Zeit später war die Besprechung beendet. Als die Teilnehmer den Raum verlassen hatten, nahmen Robin und Daemon die Ikonographien von der Tafel ab. Der Regen prasselte jetzt ruhig und stetig an die Fensterscheiben. Die Flammen der Öllampen leuchteten kleinen Lichtkreise in das Zimmer. Schweigend zogen die Beiden Heftzwecken aus dem Holz und legten sie auf den Tisch in der Ecke. Schließlich holte Robin das Telegramm von einem der hinteren Stühle und legte es dazu.
+++ Verschwinde a d Stadt +++ Gram-Atik kommt +++ Viel Glück +++
11:51 Uhr :: Wachhaus Pseudopolis-Platz
Des Irren Auge liegt auf vielen Dingen
Harry kam kurz vor Mittag mit Hatscha al Nasa und Khai el Sali im Wachhaus am Pseudopolisplatz an und begann sofort der Suche nach dem Rekruten, der in der letzten Nacht Dienst gehabt hatte. Der Stabsspieß wusste wie jeder Andere, dass die Rekruten der Möglichkeit, nach dem Nachtdienst bis zur Kröselstraße zu laufen und dort zu schlafen, die vorzuziehen, sich direkt im Wachhaus hinzulegen. Verfolgt vom grummelnden Gemurmel el Salis über Spezialisierungen und Laufburschenaufgaben betrat er den Schlafsaal im zweiten Stock und trieb kurze Zeit später ungeduldig einen gähnenden Rekruten vor sich her zum Tresen. Der Mann schaute verwirrt umher und hielt sich an der Kante des Tresens fest.
"Rekrut Hafgan?", fragte Harry von der Tischplatte hoch.
"Uhm?", fragte der Rekrut, "Ja?"
"Hafgan der Trunkene.", kommentierte der Gnom und sah die beiden Andere an. Der Stabsspieß sah wieder zum Rekruten.
"Bitte beschreib uns den Mann, der gestern Nacht hier auftauchte und nach Feldwebel Valeriaa fragte.", forderte er.
"Also das war so.", begann der Mann etwas zusammenhanglos, "Ich stand hier und las in der Times, als er plötzlich reinkam und fragte."
"Ja?", fragte Harry.
"Ja. Und das war's eigentlich.", sagte der Rekrut, "Mehr weiß ich nicht." Der Gnom ließ die Schultern hängen, das war ja wohl ein Reinfall gewesen. In diesem Moment kam eine weitere Rekrutin hinzu, die sich scheinbar gerade für ihren Tresendienst fertig machte.
"Ah, Hafgan, nicht wahr? Wo hast Du denn die Times hingeschludert, die hier rumliegen sollte?", fragte sie.
"Times?", der Angesprochene schwankte, "Die ist... die muss wohl heute Nacht irgendwer mitgenommen haben, als ich kurz nicht aufgepasst habe." Harry runzelte die Stirn und achtete nicht weiter auf den kleinen Streit der Rekruten, der daraufhin ausbrach. Langsam sah er zu Khai rüber, der aber immer noch leise murmelte und den Geschehnissen kaum Beachtung schenkte. Der Gnom richtete seinen Blick auf Hatscha. Langsam hob Harry den Finger und Denkfalten legten sich auf seine Stirn, während die Obergefreite auf ihrer Unterlippe kaute. Plötzlich fuhren beide auf und sahen sich groß an.
"Gram-Atik hat die Zeitung gesehen!", rief Harry.
"Er hat bestimmt sofort die falsch zusammengesetzten Überschriften gesehen!", rief Hatscha.
"Er hat die Zeitung mitgenommen!", rief Harry.
"Und ist damit zur Druckerei gegangen!", rief Hatscha.
"Schaut euch nur den Regen an.", murmelte Khai, "Und da müssen wir auch noch durch."
[7]11:04 Uhr :: Boucherie Rouge, Springstraße 21
Zerbroch'nes Glas, zusammengefügt
Während die anderen Wächter das
Boucherie Rouge verlassen hatten, waren Araghast und Robin zurückgeblieben, um ein vorläufiges und hoffentlich hilfreiches Profil von Gram-Atik zu erstellen. Schon bald stießen die Beiden auf Schwierigkeiten, denn keiner von Ihnen war bereits mit dem Täter befasst gewesen und der ehemalige Arzt hatte schnell den Eindruck, dass der Püschologe zwar auf alles eine Antwort wusste, aber nur selten mit fachlich fundierten Diagnosen dienen konnte.
"Was kann so eine Psychose auslösen?", fragte Robin.
"Dafür kommen eine Menge Dinge in Frage.", antwortete Araghast und sah sich in dem himmelblauen Zimmer um, in dem Robin sie untergebracht hatte, "Zum Beispiel eine schwere Kindheit."
"Und wo würde sich so Jemand verstecken, wenn er nach langer Abwesenheit wieder in die Stadt käme?", Robin spürte, dass die Zeit knapp war und wollte so schnell wie möglich auf den Punkt kommen. Das leise Prasseln des Regens folgte auf die Frage, während der Püschologe lange nachdachte.
"Das kann ich wirklich nicht sagen.", gab er schließlich zu, "Dafür weiß ich viel zu wenig über die ganze Sache.", er lehnte sich auf dem breiten Bett zurück, auf dem er saß, "Ich befehle meinem Hund ja auch nicht, mit verbundenen Augen 'Stöckchen zu holen'.", fügte er hinzu.
"Daemon sagte etwas von früheren Vorkommnissen und einem Kampf mit Valeriaa.", murmelte Robin, Araghast spitzte die Ohren und richtete sich auf.
"Wenn es Unterlagen gibt, was früher vorgefallen ist, wird darin auch stehen, wo er sich das letzte Mal versteckt hat.", sagte der Püschologe.
"Ja und?", fragte der Gildenexperte.
"Weißt Du, was pränatale Heimatinstinkte sind? Oder vorhistorische Rudelkulturen? Wir sollten so schnell wie möglich zum Archiv am Pseudopolisplatz und dort die Akten durchsuchen!", erklärte der Püschologe, hoffend, dass Picardo nicht nachfragen würde, wovon er gerade gesprochen hatte. Doch stattdessen nahm der Korporal seinen Mantel und verließ das Zimmer. Araghast folgte ihm schnell.
11:46 Uhr :: Angaben ohne Lügen Semaphorendienste Geschäftsstelle Ankh-Morpork
Das Loch im Vorhang
Steingesicht und Pigeon hatten sich auf den Weg zur Semaphorengesellschaft gemacht, um dort etwas über den verschwundenen Kassenwart und die Nachricht herauszufinden, die der Informant erhalten hatte. Jetzt standen sie vor einem Schreibtisch – Steingesicht stand ein wenig
im Schreibtisch - hinter dem ein breit grinsender, hektischer Mann mit öligem Haar saß und die Fragen der Wächter beantwortete.
"Jaja, der alte Grummel. Einfach abgehauen. Wer soll jetzt die Kasse führen? Wer die Einnahmen verwalten und die Ausgaben steuern? Ach, ich weiß kaum mehr ein noch aus.", erklärte er den Beiden mit einem Grinsen im Gesicht, "Und was diese Nachricht angeht, nach der sie fragen: Steht alles in unserem neuesten Neuigkeitenbrief.", er reichte den beiden ein Blatt Papier, dass eng bedruckt allerlei Werbung und wenig Nachrichten enthielt.
"Wir verteilen diese Neuigkeitenbriefe an bestimmte Abonnenten, die bereits einmal einen unserer Dienste in Anspruch genommen haben.", erklärte der Mann, "Das, was sie suchen, steht hier.", er tippte auf eine Stelle des Blatts.
[ Nachrichtengesellschaften aus Sto-Lat berichten, dass dort der seit langem Gesuchte Verbrecher Gram-Atik aufgetaucht ist, der sich nach einer Kontrolle durch die herzogliche Garde mit einer Reisekutsche auf die Flucht Richtung Ankh-Morpork begab. Da in Sto-Lat selbst keine Anschuldigungen gegen ihn vorliegen, wurde er laufen gelassen. ]
"Warum ist der Typ mit seinen echten Papieren unterwegs?", fragte Pigeon, "Jeder erkennt ihn sofort und weiß, dass er hierher unterwegs ist." Die Wasserspeierin zuckte mit den Schultern.
"Ja, allerdings. Jeder wüsste sofort Bescheid.", murmelte Steingesicht. Der Geist wandte sich an Pigeon, "Letztes Mal waren die Vitalisten mit im Spiel. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Du solltest sofort eine Taube zur DOG schicken und schreiben, dass das Ganze ein abgekartetes Spiel der Vitalisten sein könnte. Die sollen im
Boucherie versuchen, sich einen Reim darauf zu machen und die Augen offen halten." Pigeon nickte.
[7a]11:58 Uhr :: Valeriaas Wohnung, irgendwo in Ankh-Morpork
Über eine Daseinseinstellung
Den gesamten Weg über zur Wohnung hatte Valeriaa ihrem Frust freien Lauf gelassen und immer wieder betont, dass sie keinerlei Schutz benötigte. Sidney und Zaddam ignorierten ihr wütendes Gejammer und taxierten weiterhin gewissenhaft die Umgebung der Straße, während Rettich neben der Werwölfin ging und versuchte, sie zu beruhigen. Immerhin die Zwergin fand an der Situation etwas Positives. Die Arbeit des TriffinsZiel war in manchen Punkten der des Observierers sehr ähnlich und sie würde vielleicht Gelegenheit haben, Zaddam Boschnigg dabei zuzusehen und etwas zu lernen. Als sie schließlich bei Valeriaas Wohnung ankamen – eine kleine Wohnung im dritten Stock eines Hauses, die beiden FROGs schüttelten sich beim Anblick der vielen Eindringmöglichkeiten – verfrachteten sie die wütende Wächterin hinein und schlossen schnell die Tür. Erleichtert atmeten sie auf.
"Habt ihr dieses Ding gesehen, das mitten im Raum hängt?", fragte Sidney.
"Du meinst über dem Hundekörbchen?", fragte Zaddam. Der Werwolf knurrte.
"Das war ein Traumfänger.", erklärte Rettich. Als sie die fragenden Gesichter der anderen beiden sah, begann sie zu erklären, was es mit dem Filtern böser Einflüsse während des Schlafes auf sich habe, doch die FROGs verloren schnell das Interesse.
"Also ich bleibe hier vor der Tür und achte darauf, dass Niemand reinkommt.", wurde sie schließlich von Sidney unterbrochen, "Und du..."
"Ich begebe mich auf das Dach des gegenüberliegenden Gebäudes und beobachte alles.", leierte Zaddam.
"Genau.", bestätigte der Werwolf, "Und nimm sie mit.", er deutete auf Rettich. In der Zwischenzeit lief Valeriaa aufgebracht durch die wenigen Zimmer und knurrte immer wieder wütend. Schließlich setzte sie sich und sah den dicken Regentropfen vor dem Fenster zu, wie sie auf ihre Fensterbank platschten.
Einige Zeit später lagen der Vampir und die Zwergin unter einem festen Baumwolltuch auf dem Flachdach des Hauses gegenüber.
"Und das ist alles?", fragte Rettich.
"Na hör mal. Wenn jetzt hier draußen was passiert, bin ich dafür verantwortlich, das alles gut wird. Zum Beispiel wenn Geiselnehmer zur Tür rauskommen oder Bankräuber fliehen wollen oder irgendwelche Verbrecher unerwartet Verstärkung von außen bekommen."
"Und wie oft ist das bis jetzt so passiert?", bohrte die Zwergin nach.
"Äh.", machte der Vampir.
"Ich finde es eher langweilig.", schloss die Gefreite, betrachtete den Regen und versuchte die Feuchtigkeit ihrer Kleidung zu ignorieren, "Du warst schonmal in einem Fall mit dem Typen, oder?", begann sie wieder. Zaddam nickte.
"Damals wären wir beinahe den Vitalisten in die Falle gegangen, wir hatten nur Glück.", der Untote kniff die Augen zusammen und sah hinab auf die Straße, "Wir müssen sehr gut aufpassen, hier kann alles Mögliche passieren."
[9]12:21 Uhr :: In den Schatten
Und wen es sieht, erschaudere
Blut troff von der Wand. Die Gelenke verdreht, röchelte der Mann blubbernd. Er konnte nichts mehr sehen, kaum hören, fühlte nur mehr Schmerz. Eine Stimme zischte dicht an seinem Ohr.
"Kind mit Seil aus Brunnen befreit.", ein Knurren war zu hören, "So sei es denn. Wenn ihr Krieg haben wollt, könnt ihr Krieg haben." Dann ein letzter Schlag. Und der Mann spürte nichts mehr. Unbeholfen stand er auf.
"Was für ein Irrer.", kommentierte er, "Das muss ich sofort dem Chef berichten.", er suchte nach seinem Notizblock und sah sich um. Er stockte.
"Ach du Sch..."
"GROSSE NEUIGKEITEN, NICHT WAHR?", sagte eine Stimme hinter ihm, die klang wie tausend Grüfte in der schwarzen Nacht des Universums.
"Was hat dieser Verrückte angestellt?", fragte der Reporter, "Und warum? Wegen einer falsch formulierten Überschrift?" Tod gab keine Antwort. Vor dem Geist und ihm erstreckte sich eine Wüste mit schwarzen Sand. Der Geist schluckte.
"Was ist darin?", fragte er.
"DAS MUSST DU SELBST HERAUSFINDEN.", antwortete Tod, "DOCH VIELLEICHT IST ES INTERESSANT GENUG, UM DAVON ZU BERICHTEN."
[10]12:28 Uhr :: Gebäude der Times
Unlohnender Job
Hatscha, Khai und Harry erreichten tropfnass die Redaktion der Times und sprachen mit dem Chef der Zeitung, William deWorde.
"Tut mir leid, Herr Stabsspieß.", sagte der, "Aber wir haben bereits nach einer Woche keine Ausgabe unserer Zeitung mehr an die Stadtwache geschickt, das der Kommandeur der Meinung war, die Wache müsse diese nicht bezahlen." Der Gnom sah deWorde irritiert an.
"Aber welche Zeitung lesen unsere Rekruten dann nachts?" deWorde Zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht verteilt ein anderes Blatt ja auch weiterhin Gratisausgaben.", er deutete durch das Fenster auf ein Gebäude etwas die Straße hinunter. Harry nickte.
In der Redaktion des Kuriers ging es fast genauso laut und ungeordnet zu, wie in dem Gebäude der Times. Redakteure rannten durch die Räume und riefen sich gegenseitig Meldungen zu – Khai runzelte die Stirn, als er von 'Der Frau mit dem Tintenfischbaby' hörte – und die großen Druckmaschinen ratterten mechanisch.
"Ja, wir schicken jede Nacht eines unserer ersten Exemplare frisch aus dem Druck zum Wachhaus.", bestätigte der Chefredakteur und hielt ihnen die aktuelle Ausgabe entgegen.
"Kind mit Seil aus Brunnen gerettet.", las Hatscha vor, "Was hatte es mit einem Seil in einem Brunnen zu suchen?" Der Mann schüttelte den Kopf.
"Nein, nein, die Überschrift meint, dass...", begann er, doch Harry unterbrach.
"Wo ist der Mann, der diesen Bericht geschrieben hat?", fragte er.
"Fitschi Holzfeder?", der Redakteur überlegte kurz, "Er brach vor Kurzem auf, nachdem er eine Nachricht erhielt, dass irgendwo in den Schatten ein schrecklicher Mord geschehen sei. Ja, irgendsowas war es." Der Stabsspieß sah Hatscha an.
"Wir brauchen diese Nachricht.", sagte die Obergefreite.
[11]12:57 Uhr :: Wachhaus Pseudopolis-Platz
Wo Chaos regiert
Araghast Breguyar und Robin Picardo erreichten das Wachhaus und warfen das durchnässte, himmelblaue Laken, das sie über sich gehalten hatten, in eine Ecke.
"Das war wesentlich weniger peinlich, als ich gedacht hätte.", kommentierte der Püschologe.
"Ich gebe zu, ein paar Leute haben geschaut.", gab der Dobermann zu.
"Geschaut? Sie haben mit dem Finger auf uns gezeigt und gelacht."
"Jedenfalls sind wir wesentlich trockener angekommen, als ohne das Laken.", die Beiden hatten die Tür zum Keller des Wachhauses erreicht.
"Wir schnappen uns jetzt die Akte und setzen die Analyse fort.", verkündete der stellvertretende Abteilungsleiter und öffnete die Tür. Staub wallte ihm entgegen und blieb an seiner feuchten Uniform haften. Einzelne Blätter lagen auf den Stufen, dahinter waren undeutliche Schemen eines Jahrzehnte alten Aktenchaos' erkennbar.
"Ach Mist.", murmelten die Beiden.
12:43 Uhr :: Boucherie Rouge, Springstraße 21
Hinweise
Eine Stunde lang war Hauptmann Daemon nervös durch die Dienststelle gelaufen, hatte Pläne aufgestellt und verworfen, ungeduldig auf Rückmeldungen gewartet, ja, zwischendurch sogar eine zeitlang am Fenster auf das Auftauchen des Irren gelauert. Jetzt lief er zum Ende des Flures, zum kahrmesinrothen Ritterzimmer, betrat den Raum und zog der soeben eingetroffenen Taube die Nachricht vom Bein. Hastig las er die wenigen Worte.
"Die Vitalisten.", knurrte er und verließ wenig später das Gebäude, das leer zurückblieb.
Eine halbe Stunde später saß der Llamedonier dem Patrizier der Stadt gegenüber.
"Es tut mir leid, Hauptmann, ich wüsste wirklich nicht, wie ich dir in dieser Sache behilflich sein könnte.", sagte dieser.
"Mit Verlaub, Exzellenz", antwortete der Offizier, "ich glaube, das wissen sie schon.", der Patrizier hob eine Augenbraue, "Sie sind über alle Gruppen und Vorkommnisse der Stadt informiert. Wenn es irgendwo in Ankh-Morpork organisierte Vitalisten gibt, können sie mir sagen, wo." Vetinari legte die Hände flach auf den Schreibtisch.
"Ich habe wirklich keine Ahnung, was du mit ihrer Äußerung andeuten willst, Hauptmann." Der Wächter fuhr auf.
"Exzellenz! Es geht um das Leben unschuldiger Bürger. Um das Leben einer Wächterin!"
"Hauptmann Llanddcairfyn, ich habe nicht die Absicht, in etwas einzugreifen, worauf so viele Augen schauen.", der Patrizier sah Daemon scharf an, "Finde die Informationen, die du brauchst, selbst und belästige mich nie wieder mit deinen Problemen." Daemon sah ihn einen Moment groß an. Dann atmete er tief aus und nickte. Mit hängenden Schultern verließ er das Rechteckige Büro.
Er schlurfte am Boden zerstört an den höhnischen Grinsen der Palastwächter vorbei auf den Breiten Weg. Resigniert ließ er sich auf die Stufen des Tempels des Schicksals gegenüber des Palastparks fallen und saß dort kurze Zeit. Die Leute um ihn hasteten die Bürger der Stadt durch den Regen, ohne zu wissen, welche Bestie unter ihnen ging. Irgendwann kam eine Frau aus dem Tempel. Laut seufzte sie und sagte:
"Jetzt habe ich mein Gebetheft im Tempel liegen lassen und habe keine Zeit mehr, es zu holen, weil ich meinen Werwolf zum Tierarzt bringen muss.", sie stampfte nah bei Daemon mit dem Fuß auf und lief drehwärts die Straße hinab. Daemon sah ihr nachdenklich nach. Er schüttelte den Kopf. Dann kam ihn ein Gedanke. Schnell stand er auf und betrat den Tempel. In einer der langen Bankreihen lag ein dünnes, zerfleddertes Heftchen. Der Hauptmann hob es auf und ein kleiner Zettel fiel heraus. In dünner, feiner Handschrift stand eine Adresse darauf. Darunter stand: 'Nie wieder.'
[12]13:02 Uhr :: Boucherie Rouge, Springstraße 21
Der unbedachte Faktor
Kaum eine Viertelstunde nach dem Verlassen des Hauptmann betrat Leopold von Leermach das
Boucherie Rouge. Mit schmerzendem Unterkiefer und betäubten Nerven wankte er durch die Tür des leeren Gebäudes.
"Nobin?", rief er, "Naenon?", er stolperte die Treppe hoch und suchte die Wächter, "No neid ihr nenn anne?", er kippte durch den Flur, benebelt und halb blind von den Spritzen und Praktiken des Dentisten, bei dem er die letzten Stunden verbracht hatte. Plötzlich hörte er eine Stimme hinter sich.
"Entschuldigung." Der Vampir drehte sich um, stolperte zur anderen Wand. Vor ihm stand eine Gestalt. Nur schwer konnte er etwas durch den Schleier der Narkotika erkennen, sah nur einen grauen Schemen, ein Mann wohl.
"Ich suche eine Wächterin. Ihr Name lautet Valeriaa.", sagte der Schemen.
"Oh. Nut nir neid. Nier neint Niemand zu nein.", brachte der Hasensauger hervor. Er schüttelte den Kopf, sah kurz darauf ein, dass dies keine gute Idee gewesen war und fummelte einen Notizblock hervor. Unbeholfen kritzelte er Valeriaas Adresse darauf.
"Da nohnt sie.", erklärte der Wächter, "Hoffe, ich nonnte nelfen."
"Ja, sehr.", antwortete die Gestalt und nahm den Zettel an sich, "Haben sie vielen Dank."
[13]13:32 Uhr :: Valeriaas Wohnung, irgendwo in Ankh-Morpork
Vom Elend der Wächter
Rettich und Zaddam hatten etwas eine Stunde fast regungslos auf dem Dach gelegen, der Regen hatte sie komplett durchnässt, das Wetter schien sich nicht zu verbessern, die Gegend war völlig ereignislos und die Zwergin hatte bereits vor einiger Zeit alle Fragen über den Job des TrifinsZiel gestellt. Die Beiden sahen sich matt an.
"Zeit für was zu Essen würde ich sagen.", sagte die Zwergin, der Vampir nickte. Zusammen stiegen sie durch das Treppenhaus hinunter und betraten das Haus, in dem Valeriaas Wohnung lag. Im dritten Stock stand Sidney noch immer mit gespannten Armbrüsten Wache.
"Halt, wer d...!", rief er, als die Wächter die Treppe hochkamen, "Ach, ihr."
"Hol Valeriaa, wir werden was essen gehen.", sagte Zaddam, "Wenn der Irre nur die Hände benutzt können wir sie draußen genauso gut schützen, wie hier." Der Werwolf nickte und öffnete die Tür. Der Traumfänger hing allein in der feuchten, kalten Luft des Raumes dahinter. Durch das offene Fenster gischte der Regen in das Zimmer.
"Na toll. Sie ist abgehauen.", knurrte Sidney.
"Schickt eine Taube an Daemon und dann suchen wir sie!", rief Rettich aufgeregt. Die beiden FROGs sahen sich plötzlich erschrocken an und zeigten mit dem Finger auf den jeweils Anderen. Beide führten ihre Waffen, Munition, Vorratspäckchen, Ersatzwaffen, Werkzeug und Nadel und Faden mit sich. Tauben waren nicht zu sehen.
"Na, toll.", sagte Rettich. Schnell schrieb sie einen Zettel und pinnte ihn an die Tür.
[ Val ist entwischt. Sind sie suchen gegangen. Werden es in der Bahre versuchen. ]
Auffordernd sah sie die beiden Anderen an. Sidney und Zaddam lasen den Zettel und nickten.
"Also los.", forderte der Werwolf auf.
[14]13:59 Uhr :: Die Bahre
Vorschatten
Etwa zur selben Zeit saß Feldwebel Valeriaa in der Bahre, der Kneipe für alle nicht mehr ganz Lebendigen, einem finsteren Typen gegenüber.
"Ich weiß, dass Du Jedem Informationen gibst, der bezahlt.", sie schob einen kleinen Beutel über den Tisch. Die Gestalt sah kurz hinein und nickte brummend. Die Augen der Werwölfin funkelten böse.
"Es gibt eine Gruppe Vitalisten in der Stadt. Vor einiger Zeit hat sie Ärger gemacht und ein paar davon wurden geschnappt und jetzt hängen sie nachts Plakate auf." Der Informant nickte.
"Wo?", knurrte der Feldwebel.
Ein Zettel wurde herübergeschoben.
"Danke.", die Werwölfin verließ den Tisch und die Bahre.
13:24 Uhr :: In den Schatten
Tat des Auges
"Es gibt eine Grenze.", verkündete Khai, als sie den Tatort betraten. Die Leiche des Reporters Fidschi Holzfeder lag zertrümmert vor ihnen in der Gasse, "Eine Grenze, wie oft ich so einen Anblick am Tag ertragen kann.", fuhr der Gefreite fort, "Und sie liegt eindeutig unter Zwei!", er wandte sich ab. Hatscha al Nasa starrte bleich auf den Körper.
"Unser Riecher war richtig.", kommentierte Harry von ihrer Schulter hinab, "Die Nachricht war eine Falle für ihn. Er fängt an, die Morde zu planen. Erstaunlich." Erschrocken sah ihn Hatscha an.
"Sollten wir nicht irgendetwas tun?" Der Gnom sah nachdenklich auf die Spritzer an der Mauer.
"Ich denke, eine Taube an Pismire wäre keine schlechte Idee." Hinter ihm entleerte el Sali seinen Magen auf die Straße.
[15]13:54 Uhr :: Valeriaas Wohnung, irgendwo in Ankh-Morpork
Wo die Hand ins Leere greift
Die zwei FROGs hatten mit Rettich kaum das Treppenhaus verlassen und waren Richtung Bahre verschwunden, als eine dürre, dunkle Gestalt die Stiegen hochkam und einen finsteren Blick auf die Wohnungstür der Wächterin warf. Fäuste ballten sich, ein Grollen war zu hören. Schritt für Schritt kam der Fremde näher, starrte mit irren Augen unter der breiten Krempe seines Hutes hervor auf den angehefteten Zettel. Ein wütendes Heulen gellte durch das Treppenhaus, die Tür wurde aufgestoßen, knallte gegen die Wand, wild sprangen die Blicke der Gestalt durch die Ecken des Zimmers. Wieder las sie den Zettel. Heftig warf sie sich herum und verließ eilig das Gebäude in den Regen hinaus.
14:07 Uhr :: Wachhaus Pseudopolis-Platz
Zugriff
Zur selben Zeit, in der eine Begegnung der geheimnisvollen Gestalt und der Wächter nur knapp verpasst wurde, griff Araghast Breguyar tief in eine der unzähligen Ablagen und zog eine große Mappe hervor.
"Korporal!", rief er, "Ich glaube, ich hab was!" Robin Picardo kam staubbedeckt aus einem anderen Winkel des Kellers und sah den Püschologen fragend an.
"Die alte Fallakte!", triumphierte der Lance-Korporal und fing schnell an zu blättern, "Uh.", kommentierte er, "Das ist ja ganz und gar nicht schön anzusehen. Aber hier", er schlug mit der Hand auf eine der Seiten, "seine alte Adresse." Der Dobermann nickte grinsend.
"Dann nichts wie los!", er stapfte über Papiere und Ordner, in denen die beiden gesucht hatten. Irgendwer würde sie sicher schon wieder wegräumen.
Etwa eine halbe Stunde später standen die beiden Wächter vor einem baufälligen Gebäude in Morpork.
"Da oben?", fragte Robin.
"Dritter Stock steht hier.", bestätigte Araghast.
Die Wohnung war düster, verstaubt und fast vollständig leer. Zwei alte Stühle standen vor einer zerbrochenen Fensterscheibe, Regentropfen fielen auf sie. Die Zimmer waren dunkel und still.
"Picardo.", der Püschologe hielt den Gildenexperten am Arm fest, als der die Wohnung betreten wollte und deutete auf den Boden. Fußspuren waren in der dicken Staubschicht zu sehen. Sie führten in das einzige Nebenzimmer und wieder zurück. Robin zog seinen Schlagstock, der FROG-Wächter holte das magische Schwert Magnarox hervor, das wütend unter seinem Knebel grummelte.
"Pst jetzt.", mahnte der Lance-Korporal. Langsam betraten die beiden Wächter die Wohnung, laut knarrte das Holz unter ihren Füßen. Vorsichtig spähten sie in das Nebenzimmer und betraten es dann.
"Au Backe.", entfuhr es Breguyar.
"Und was hat der Herr Püschologe hierzu zu sagen?", fragte der Dobermann. Im Zimmer lag eine Matratze, auf dem Boden darum lagen Bücher und Zeitungsreste, die über und über mit roten Strichen und Linien überzogen waren. Papierfitzel zeugten von den Exemplaren, in denen sich zu viele Fehler befunden hatten. Kratzspuren langer Fingernägel waren überall im Holz und an den Wänden zu sehen. Robin starrte erschrocken auf die roten Zeichnungen du schauderte. In einer Ecke sah er zusammengerollte Plakate. Er ging hinüber, während Araghast ein Stück sauber gefaltetes Papier aufhob, das allein auf der nackten Matratze lag. Es war ein Telegramm.
[ Kehre zur Stadt zurück. ]
"Wer kann ihm das geschickt haben?", dachte der Püschologe laut.
"Wir sollten eine Taube fertig machen.", antwortete Robin tonlos. Er hielt eines der ausgerollten Plakate vor sich. Die Augen des Lance-Korporals weiteten sich, als er es las.
Sauberkeid führ Ank-Mohrpork
Untoter und ahndere Unnatührlichkeit aus der Stad raus!!!
Unterstützer die vitale Frond und eure Heimaht vom Schmutz befreien!!![16]14:02 Uhr :: An einer geheimnisvollen Adresse
Weitere Maßnahmen
Nicht ahnend, das bereits mehrere Wächter die selben Schlüsse gezogen hatten und Tauben quer durch den starken Regen schickten, der über Ankh-Morpork herrschte, war Daemon eine halbe Stunde nach seinem Fund im Tempel des Schicksals an der Adresse angekommen, die auf der geheimnisvollen Botschaft gestanden hatte. Ohne Zweifeln Zeit zu geben, über sein Handeln zu urteilen, klopfte er an die dicke Tür. Eine kleine Klappe öffnete sich in Augenhöhe.
"Wer will was?", fragte eine wirsche Stimme.
"Mach die Tür auf oder ich tue es.", zischte der Offizier. Die Klappe schloss sich. Der Offizier pochte wütend an das Holz. Die Klappe öffnete sich.
"Wer will was?", fragte eine wirsche Stimme.
"Hör mal zu, du Vitalisten-Abschaum.", knurrte Daemon nur wenige Zentimeter von der Klappte entfernt, Speicheltropfen flogen von seinen Lippen, "Ihr habt jetzt die Möglichkeit, diese Tür zu öffnen und zu sagen, dass ihr die ganze Sache fallen lasst. Dann trete ich euch vielleicht nur einmal in de Hintern und werfe euch in die finsterste Zelle, die ich habe. Oder ihr lasst es, dann werde ich andere Wege gehen." Mit einem höhnischen 'Hah!' wurde die Klappe geschlossen.
Eine halbe Stunde später sah der Hauptmann die düstere Fassade des Gildengebäudes der Assassinen empor.
"Dann eben so.", knurrte er.
14:21 Uhr :: Die Bahre
Suche gegen die Zeit
Sidney und Zaddam Boschnigg nahmen Rettich in ihre Mitte.
"Du solltest versuchen, hier nicht weiter aufzufallen.", flüsterte Zaddam der Zwergin zu, "Keine Äxte oder Lieder über Gold oder so, okay?" Die Gefreite verzog das Gesicht.
"Ich werde versuchen, mich zurückzuhalten.", sagte sie tonlos. Der Vampir nickte.
"Da ist er.", sagte Sidney mit einer Kopfbewegung. Die Wächter gingen zu einem finsteren Typen an der Bar, der sie fast erwartungsvoll ansah. Ein kleiner Beutel wechselte den Besitzer und kurz darauf beeilten sich die Drei, ein Unglück zu verhindern.
[17]14:13 Uhr :: An einer geheimnisvollen Adresse
Spiegel hinter Spiegeln
Feldwebel Valeriaa lauerte auf einem der Dächer nahe dem Gebäude. Wenn sie sich sehr anstrengte, konnte sie im schweren, feuchten Geruch des Regens den von Hauptmann Daemon wahrnehmen, der sich vor Kurzem dort unten auf der Straße aufgehalten haben musste. Sie sprang über Vorsprünge und Fensterbänke hinab auf die Straße und landete klatschend in einer Pfütze. Silberne Tropfen stoben um sie herum auf, umgaben sie einen Moment lang wie ein Schild. Die Werwölfin glitt neben die schwere Eichentür und klopfte von der Seite daran. Die Klappe darin öffnete sich.
"Was jetzt wieder?", fragte Jemand. Valeriaa blieb ruhig. "Na toll, was soll das jetzt werden?", murmelte die Stimme und Valeriaa hörte, wie Riegel beiseite geschoben wurden. Als die Tür sich einen kleinen Spalt geöffnet hatte, drang die Wächterin hinein. Ihr Schwert blitzte auf, krallenartige Fingernägel wuchsen plötzlich, spitze Zähne glänzten in der Düsternis dahinter und bernsteinfarbene Augen durchdrangen das Dunkel, fanden ein Ziel. Schreie ertönten.
Der Saal war groß. Ein Stockwerkboden war durchbrochen und mehrere Zimmerwände entfernt worden, um ihn in dem dunklen Gebäude zu schaffen. Lange Fahnen wehten von den Wänden herab, im Saal standen ein paar Sessel, ansonsten nichts. Dunkle Schatten lagen in den Galerien auf halber Höhe. Die grauen Männer in den Sesseln sahen auf, als die Unruhe aus dem vorderen Bereich des Hauses hörbar wurden. Schreie zerrissen die Stille des Kaminfeuers. Waffen klirrten. Schließlich öffnete sich die Tür zum Eingangsbereich. Blutbeschmiert, mit wehenden, durcheinander gewühlten blonden Haaren, ein blankes Schwert in der Hand, an der lange, scharfe Fingernägel glänzten, trat eine Wächterin ein. Einer der Männer zischte. 'Eine von denen.' Die Wächterin fletschte die Zähne und hob das Schwert.
"Davon würde ich dir abraten.", krächzte einer der grauen Männer und deutete auf die Galerie, auf der mehrere Armbrustschützen, "Glaube mir, wir sind auf alle Weisen gegen euch Abschaum gerüstet und ihr fallt immer wieder auf die selben Tricks rein.", höhnte der Alte.
"Mach Dir keine Hoffnung.", fiel ein Anderer ein, "Wir entfernen dich so oder so von dieser Welt."
"Warum? Was soll das alles?", fragte Valeriaa wütend.
"Ihr Abschaum müsst verschwinden.", sagte einer der grauen Männer, "Aus der Stadt, den Gilden, der Wache. Und jetzt haben wir ein Werkzeug, dass euch Wächter so blind machen wird, dass wir euch Einen nach dem Anderen ausschalten können. Alle Welt wird Gram-Atik suchen und verfolgen, immer wenn eines scheinbar seiner jüngsten Opfer auftaucht. Wir haben ihn in die Stadt zurückgeholt und wussten, dass er wie gewünscht funktionieren würde." Die Wächterin knurrte. "Herzlichen Glückwunsch, haariger Abschaum.", krächzte wieder der Erste, "Du bist der erste Wächter-Abschaum, der unserem Plan für ein sauberes Ankh-Morpork dienen wird."
"Warum hat Gram-Atik dann euren eigenen Mann umgebracht?", fragte die Werwölfin. Die grauen Männer lachten meckernd und hustend.
"Dieser Idiot diente uns als Köder. Er sollte den Irren richtig anstacheln.", erklärte der Erste weiter, "Und nebenbei noch ein wenig Werbung für unsere Sache machen.", fügte er hinzu, "Doch jetzt heißt es Abschied nehmen, Abschaum.", er gab den Schützen ein Zeichen, als mehrere Bolzen durch die Tür geschossen kamen und drei von ihnen niederstreckten. Sidney kam im hohen Bogen in den Raum gesprungen und gab dabei weitere Bolzen ab. Die Schützen feuerten auf den Werwolf, der den Silberspitzen durch weite, geschwungene Seitenschritte auswich und dabei weitere Angreifer ausschaltete. An der Tür hatte Rettich Valeriaa zurückgezogen und Zaddam unterstützte den Leichten Armbrustschützen mit Präzisionsschüssen. Der Werwolf sprang auf die hohe Lehne eines der Sessel und lief darauf von einem zum nächsten. Bolzen spickten die Rücken der Sessel, wütendes Geschnatter der Männer war zu hören, Bolzen füllten die Luft, rasten in Heerschare wütenden Metalls und lüsternden Holzes auf Sidney zu, aber der blieb in eleganter Bewegung und streckte Jeden der Armbrustschützen nieder. Minutenlang ging der tödliche Tanz des Schützen mit den Geschossen. Schließlich stand der Werwolf mit gekreuzten Armbrüsten in einem Feld eingeschlagener Bolzen und atmete tief durch.
"Ich bleibe hier halte die hier fest, bis ihr ein paar SEALS schickt, die sie mir abnehmen.", er deutete auf die zitternden Männer in ihren Sesseln. Einer von ihnen war vornüber gesunken und regte sich nicht, ein Anderer stöhnte über den Bolzen in seiner Schulter. "Ihr seht zu, dass ihr Valeriaa wieder in ihre Wohnung bringt. Auch wenn wir die Drahtzieher haben, läuft Gram-Atik noch da draußen herum."
"Und diesmal passen wir besser auf sie auf.", grinste Rettich. Valeriaa verzog den Mund und knurrte etwas Unbestimmtes.
[18]14:45 Uhr :: Die Bahre
Weitere Gespräche
Der Informant in der Bahre hatte nicht mit einem weiteren Kunden an diesem Tag gerechnet, doch der bleiche, dürre Fremde hatte gut bezahlt, um das selbe zu erfahren, was er bereits vorher den Wächtern gesagt hatte. Er zählte die Tageseinnahmen und bestellte gut gelaunt einen weiteren Drink.
Der Fremde kam kurz nach dem Abzug von Valeriaa und ihrer Eskorte an du kurz nach der Ankunft einiger Wächter von SEALS und SUSI. Er ging an das Gebäude heran und mischte sich unter die Menschenmenge, die davor stand.
"Eine ganz schöne Sauerei hat der Knallfrosch da drin angerichtet.", murmelte ein Gnom auf Stelzen direkt vor ihm.
"Eh, besser die als er oder Valeriaa.", antwortete der danebenstehende Wächter.
"Ich weiß nicht, Lagan.", der Gnom schüttelte den Kopf, "Ich bin jedenfalls froh, dass man sie zurück zu ihrer Wohnung gebracht hat und sie nicht noch hier rumsteht, wo dieser Irre jeden Augenblick auftauchen und durchdrehen kann."
15:10 Uhr :: Lord Witwenmachers Büro, Gebäude der Assassinengilde
Andere Wege
"Ich sehe wirklich nicht, was wir damit zu tun haben, Hauptmann.", Lord Witwenmacher sah den Wächter, der ihm gegenüber saß, fragend an.
"Lord Witwenmacher. Ihre besten Auftraggeber sind Untote. Auch ihre Anwälte und einige ihrer besten Bekannten." Das Gildenoberhaupt zog eine Augenbraue hoch. "Ich
weiß, dass sie Keiner von denen sind.", erklärte Daemon.
"Ich weiß nicht, aus welchen Quellen sich ihr Wissen gründet oder was sie damit sagen wollen.", antwortete der Assassine, "Jedoch ist ihr Anliegen äußerst ungewöhnlich. Ein Verrückter, der Untote tötet.", er dachte kurz nach, "Und sie machen keine Angabe über seinen Aufenthaltsort."
"Er ist hinter meiner Gildenexpertin her.", betonte Daemon, "Wenn ich sie verliere, müsste ich jemand Neuen auf ihren Posten setzen. Jemanden, der neu ist, vielleicht bisher vollkommen unbekannt.", er sah Witwenmacher fordernd an, "Und was den Aufenthaltsort betrifft, haben sie sicher bessere Möglichkeiten der Eruierung, als die Wache." Das Gildenoberhaupt seufzte leicht.
"Und sie sind sicher, was seine Verbindungen zu dieser Gruppe angeht?", fragte er mit gerunzelter Stirn.
"Absolut.", bestätigte der Offizier, "Lord Witwenmacher, sie sind sicher nicht daran interessiert, diese Gruppe stärker werden zu lassen." Der Assassine verzog das Gesicht.
"Gewisse Dinge müssen erledigt sein, bevor ein Auftrag angenommen werden kann.", erklärte er schließlich widerwillig.
"Der Betrag wird aufgebracht werden.", antwortete der Hauptmann. Seine Gesichtsmuskeln zuckten nervös unter dem rechten Auge. "Dieser Mann muss gestoppt werden.", wiederholte der Wächter. Kurze Zeit herrschte Stille. Dann griff Lord Witwenmacher nach einem Papier auf seinem Schreibtisch und begann, hastig darauf zu schreiben.
"Die Inhumierungsgebühr für Herrn Gram-Atik wird hiermit auf 2 Ankh-Morpork-Dollar festgelegt. Zahlbar im Voraus. Die Gilde der Assassinen versichert eine schnellstmögliche Bearbeitung des Klienten nach dem Zahlungseingang.", sagte er mit gepresster Stimme und legte den Federkiel zur Seite. Noch immer unsicher sah er den aufatmenden Hauptmann ab. Der stand langsam auf und legte langsam eine Münze auf den Schreibtisch des Gildenoberhauptes. Lord Witwenmacher sah den Wächter argwöhnisch an.
"Die andere Hälfte bei Erbringung eines sicheren Beweis der Durchführung.", flüsterte Daemon zitternd und verließ das Büro.
[19]15:32 Uhr :: Valeriaas Wohnung, irgendwo in Ankh-Morpork
Rückkehr
Als Hauptmann Daemon durch den starken Regen zurück zum
Boucherie Rouge ging, erreichten die drei Wächter Valeriaas Wohnung.
"Tue uns einen Gefallen und bleib hier, bis die ganze Sache vorbei ist.", sagte Rettich. Die Werwölfin brummte missmutig und begann in einem Schrank zu kramen, plötzlich drehte sie sich um.
"Er war hier!", sagte sie. Rettich griff zu ihrer Axt, Zaddam hob die Armbrust in Anschlag. "Er ist wieder weg. Aber er
war hier.", erklärte Valeriaa.
"Er weiß, wo du wohnst.", entfuhr es der Zwergin und sah sich misstrauisch um, als würde Gram-Atik jeden Moment aus einer der Zimmerecken springen.
"Wir müssen eine Nachricht zum Wachhaus bringen.", ärgerte sich der Vampir, "Wenn wir nur eine Taube hätten."
"Ich habe eine Taube hier.", sagte Valeriaa und öffnete eine Tür ihrer Wohnung. Zaddam zielte in die Düsternis, doch die Wächterin ging in das Zimmer und kam bald mit einer schläfrigen Taube wieder. Der TrifinsZiel nickte.
"Schreib an Daemon. Gram-Atik weiß, dass wir hier sind und wir müssen Valeriaa von hier fortschaffen. Die sollen uns so schnell wie möglich wen schicken."
15:47 Uhr :: Valeriaas Wohnung, irgendwo in Ankh-Morpork
Rückkehr II
Die Gestalt beobachtete, wie die Wächter sich verteilten, und grinste. Langsam kletterte er die Rückseite des Gebäudes empor, und kauerte sich auf einen Vorsprung nahe einem Fenster im dritten Stock. Immer wieder kicherte der Fremde und rieb sich die Hände, deren Fingernägel rot und verschmiert waren.
15:53 Uhr :: Boucherie Rouge, Springstraße 21
Fehler in der Formel und Kollaps
Kurz vor Vier erreichte Daemon im strömenden Regen das
Boucherie Rouge. Erschöpft öffnete er die Tür und trat ins Treppenhaus, wo er Robin Picardo antraf, der kurz vor ihm eingetroffen sein musste und ebenfalls auf dem Weg nach oben war.
"Hast Du meine Taube bekommen?", fragte der Korporal, "Wir haben herausgefunden, wer dahintersteckt."
"Ich war nicht im Haus.", antwortete der Llamedonier, "Aber ich kann mir denken, was ihr herausgefunden habt." Sie schritten durch den Flur im ersten Stock.
"So?", fragte Robin ein wenig enttäuscht, "Und ich dachte, wir könnten etwas Neues berichten. Diese Vitalisten spielen nicht nur eine Nebenrolle, weißt du?" Daemon nickte.
"Lass uns ins Knahbenzimmer gehen und darüber sprechen, ich fürchte, bei mir herrscht ein wenig Unordnung.", schlug er vor. Als die beiden den Raum betraten und eine kleine Öllampe entzündeten, schrak Leopold vom Bett auf.
"Uuh.", streckte sich der Vampir, "Sagt mal, was ist hier eigentlich los? Ich komme vom Arzt wieder und das ganze Haus ist leer. Erst dachte ich, alle wären bei der Grillfeier, aber es hat in Strömen geregnet." Die beiden Abteilungsleiter sahen sich an. Schließlich räusperte sich Robin und erklärte dem Hasensauger, was den ganzen Tag vorgefallen war. Der Vampir wurde bei jedem Satz noch bleicher, als er ohnehin schon war.
"Das ist nicht gut.", sagte er am Ende des Berichts.
"Na ja, es wird schon wieder werden.", beruhigte Daemon, doch Leopold schüttelte den Kopf.
"Das meine ich gar nicht.", antwortete er und berichtete von seiner Begegnung mit dem Fremden in der Dienststelle und wie er ihm Valeriaas Adresse gegeben hat.
"Ich war noch betäubt vom Zahnarzt und war verwirrt, weil Niemand da war...", jammerte der Vampir. Robin und Daemon sahen sich aufgeregt an.
"Er weiß, wo Valeriaa wohnt!", sagte der Korporal.
"Und sie befindet sich jetzt genau dort!", fügte der Hauptmann hinzu.
"Und die FROGs wissen nicht Bescheid!", Robin Picardo stand auf. Der Llamedonier nickte.
"Sie wissen über einiges nicht Bescheid. Wir müssen los!"
Kurze Zeit später hatten die drei Wächter das
Boucherie Rouge wieder verlassen.
[20]15:57 Uhr :: Lord Witwenmachers Büro, Gebäude der Assassinengilde
Eine neue Figur im Spiel
"Ich wünsche dies ordentlich und sauber erledigt.", sagte Lord Witwenmacher. Der Assassine vor ihm nickte.
"Sehr wohl, mein Lord."
Lord Witwenmacher sah der davon fliegenden Taube durch das Fenster hinterher.
16:31 Uhr :: Valeriaas Wohnung, irgendwo in Ankh-Morpork
Traumfänger
Die Gestalt am Fenster fletschte die Zähne und lauschte. Es war kein Geräusch auf der anderen Seite des Fensters zu hören. Vorsichtig schob er die Scheibe hoch und glitt in den abgedunkelten Raum. Vorsichtig tastete er durch den zuvor kurz gesehenen Raum. Das merkwürdige
Windspiel aus Holzperlen und Federn bewegte sich langsam und schwerfällig im Luftzug, der durch das offene Fenster kam. Der Fremde kicherte und zitterte vor freudiger Erregung. Er hörte ein Klappern hinter einer anderen Tür. Geschirr schien bewegt zu werden. Die Gestalt keuchte und schlich ganz langsam auf die Küchentür zu. Der Regen prasselte unvermindert gegen die obere Hälfte der Scheibe und die Vorhänge wehten in der kalten Luft hinein. Langsam streckte sich eine Hand zum Griff der Tür aus. Aus dem Kichern wurde ein heiseres, ungeduldiges Knurren. Das Klappern auf der anderen Seite der Tür verstummte. Gram-Atik riss mit einem gellenden, irren Schrei die Tür auf. Ein großer, silber-weißer Werwolf sprang ihm entgegen. Der Mann wurde von den Beinen gehoben und flog zurück, riss den großen, runden Traumfänger mit sich und prallte an die Wand, verheddert in den Fäden und Perlen des zerstörten Zimmerschmucks. Der Wolf knurrte und zeigte die mächtigen Zähne. Gram-Atik richtete sich auf, wild heulte er auf und stürzte sich auf das Tier. Der Regen wurde lauter, trommelnder, auf der Treppe vor der Wohnung wurden Schritte laut, Daemon schrie: "Sei vorsichtig!"
16:37 Uhr :: Valeriaas Wohnung, irgendwo in Ankh-Morpork
Was am Ende bleibt.
Die Wohnungstür wurde aufgeworfen und Rettich und Zaddam fielen durch den Rahmen. Entsetzt sahen sie, wie ein dürrer, bleicher Mann vor ihren Augen Valeriaas Wolfsgestalt einige wilde und schnelle Fausthiebe auf den Kopf versetzte und sie dann anhob. Der Mann blutete aus mehreren Wunden, doch er lachte und grölte wild. ein greller Blitz erleuchtete das dunkle Zimmer, als der Gram-Atik den Wolf auf sein angewinkeltes Knie fallen ließ. Ein entsetzliches Knacken war zu hören und Valeriaa blieb bewegungslos zu den Füßen des Mannes liegen. Der fletschte die Zähne und vor Rettichs und Zaddams Augen holte er weit aus und seine ekligen Fingernägel in das Fell der Liegenden graben. Plötzlich flirrte ein nasser Lichtblitz durch das Fenster. Gram-Atik, zuvor triumphierend lachend und blubbernd, schrie auf und fasste sich an den Rücken. Das Heft eines Wurfmessers ragte aus seiner Schulter. Der Mann sprang wild umher, schrie und starrte die Wächter in der Tür panisch an, stolperte heulend zum Fenster und warf sich hinaus. Zwergin und Vampir hasteten zu der Werwölfin, Daemon und Robin, die die Treppe hochgerannt waren, liefen zum Fenster und sahen hinab. Unten auf der Strasse sahen sie einen humpelnden und stolpernden Schatten die Straße hinab verschwinden. Die beiden Wächter sahen zum Dach gegenüber des Fensters, aus dem sie lehnten. Durch den Regen konnten sie dort einen Schemen erkennen. Der Unbekannte schien mit den Schultern zu zucken und verschwand zwischen Schornsteinen und Aufbauten. Daemon schlug mit der Faust auf das Fensterbrett.
"Verdammt.", sagte er. Robin und er wandten sich um.
"Wie geht es ihr?", der Korporal kniete sich neben die Anderen zu Valeriaa.
[21]7:19 Uhr :: Drehwärtiges Tor
Das Ende
Daemon blinzelte in der Morgensonne.
"Und Du meinst es wirklich ernst?", fragte er. Valeriaa nickte.
"Ja.", antwortete sie.
"Wir haben genug Beweise, um diese Typen für lange Zeit hinter Gitter zu stecken.", versuchte es der Hauptmann noch mal. Er musterte die Werwölfin. Ihr linker Arm hing verbunden in einer Schlinge. Sie trug robuste Lederkleidung und ansonsten eine kleine Tasche mit ihren Habseligkeiten und etwas Proviant. Hinter ihr sah man bis zum Horizont nichts als die weite Sto-Ebene.
"Das waren nicht die Einzigen, und das weißt du.", erwiderte sie, "Und Gram-Atik läuft noch immer frei herum. Solange ich hier bin, wird das Unruhe und Gefahr für mich und andere Wächter bedeuten."
"Wo willst du denn hin?", der Hauptmann sah seine ehemalige Gildenexpertin fragend an. Heute morgen in aller Frühe hatte Valeriaa ihre Kündigung eingereicht und ihre Marke und Rüstung abgegeben. Jetzt zuckte sie mit den Schultern.
"In die Berge. Untertauchen. Ich
komme zurecht.", betonte sie. Daemon seufzte. Schließlich nickte er.
"Mach's gut, Valeriaa.", er grinste, "Nati.", die Werwölfin grinste zurück und gab ihm mit der rechten Hand einen Stoß.
"Du weißt, du sollst mich nicht so nennen.", beschwerte sie sich. Er nickte wieder. Beide schwiegen einen Moment. Die Sonne stieg ein stückweit höher. Dann räusperte sich Daemon.
"Hier, ich wollte dir das hier mitgeben.", er reichte ihr eine einzelne Dollar-Münze, "Bewahre sie auf, vielleicht kannst du sie irgendwann einmal gebrauchen.", er ging einen Schritt zurück und verzog das Gesicht. Valeriaa rang einen kurzen Moment mit sich.
"Wenn wir schon dabei sind.", sagte sie schließlich und griff in ihre Tasche, "Ich denke, das hier solltet ihr hier behalten.", sie hielt dem Hauptmann ein schmales, in ein Tuch gewickeltes Päckchen entgegen. Der Offizier schluckte.
"Bist du sicher, dass du ihn...?", fragte er.
"Wo ich hingehe, werde ich ihn nicht benutzen können.", winkte die Werwölfin ab, "Und wahrscheinlich wird Robin ihn schon bald brauchen.", grinste sie. Daemon nickte und nahm den
Webel an sich.
Und dann war Valeriaa gegangen, halb vor einem Wahnsinnigen geflohen, halb von ihrer Heimat gerufen, zog sie über die Sto-Ebene und war bald nicht mehr auszumachen. Der Llamedonier blickte noch eine Weile in die Richtung, in der sie verschwunden war. Dann seufzte er leise, nickte noch ein letztes Mal und kehrte in die Stadtmauern zurück. Und dann war Valeriaa gegangen.
Die gesamte Crew wurde für die Abschlußszene nach Neuseeland geflogen, wo Spielberg bereits drei Jahre zuvor die neun Meter hohe Stadtmauer, Tore und dahinter liegende Häuser hatte erbauen lassen. Da es an diesem Tag regnete und deshalb die Sonne nicht schien und die Mauer mit großen Plastikszenen abgespannt war, wurden diese Elemente später mit dem Computer nachträglich hinzugefügt.
*+*+*+*+*+*+* *+*+*+*+*+*+* *+*+*+*+*+*+*
"Urghs.", machte el Sali, "Was ist das?" "Sieht aus wie ein fehlgeschlagener Gildeninitiationsritt.", kommentierte Robin Picardo. "Ein fehlgeschlagener was?", fragte der Gefreite und trat einen Schritt von der Leiche zurück. "Ein fehlgeschlagener Gildeninitiationsritt. Du weiß schon, ein Ritt. Wie Husaren.", der Korporal improvisierte einen Galopp auf einem unsichtbaren Pferd. Al Sali lachte laut auf und zeigte mit dem Finger auf den Vorgesetzten. Robin grinste und lief rot an. "Ach, Mist.", kommentierte er.
*+*+*+*+*+*+* Cut! *+*+*+*+*+*+*
"Urghs.", machte el Sali, "Was ist das?" "Sieht aus wie ein fehlgeschlagener...", die beiden prusteten los.
*+*+*+*+*+*+* Und nochmal, Leute! *+*+*+*+*+*+*
"Urghs.", machte el Sali, "Was ist das?", er sah auf. Robin stand neben ihm und improvisierte mit leisen Stöhngeräuschen einen Galopp. El Sali klappte lachend zusammen. "Du Ar..."
*+*+*+*+*+*+* CUT! *+*+*+*+*+*+*
"Ich verstehe, dass deine Abteilung das selber übernehmen will.", Rince legte das gerade in die Hand genommene Salami-Sandwich zur Seite, "Aber das ist eindeutig eine FROG-Sache, oder doch zumindest RUM." "Es geht um meine Gildenexpertin.", Daemon hieb fest auf die Schreibtischplatte des Kommandeurs, traf das Sandwich auf der Arbeitsfläche und zermanschte es. Fettige Projektile flogen durch den Raum. Rince prustete und wischte sich einen Brocken von der Wange, Daemon sah seine verschmierte Faust an. "So eine Sch..." *+*+*+*+*+*+* PIEP *+*+*+*+*+*+*
"Also war es ein Untoter.", folgerte Araghast Breguyar, "Er beobachtete den Mann bei seiner Tätigkeit und fiel über ihn her." "Ich hätte dem zugestimmt", log der Hauptmann und warf Khai el Sali einen Blick zu, "hätte ich nicht noch am Tatort eine Nachricht erhalten, die mir sagte, dass an der Sache noch mehr dran ist.", er blieb schweigend stehen und ließ seinen Blick einen Moment durch den Raum schweifen. "Wo bleibt der dramatische Blitz?", fragte er leise. "Der kommt erst später.", flüsterte Robin ihm zu und grinste. "Ach verda..."
*+*+*+*+*+*+* Schnitt! *+*+*+*+*+*+*
"Daemon sagte etwas von früheren Vorkommnissen und einem Kampf mit Valeriaa.", murmelte Robin, Araghast spitzte die Ohren und richtete sich auf. "Wenn es Unterlagen gibt, was früher vorgefallen ist, wird darin auch stehen, wo er sich das letzte Mal versteckt hat.", sagte der Püschologe. "Ja und?", fragte der Gildenexperte. "Weißt Du, was pränatale Heimatinstinkte sind? Oder vorhistorisches Rudelbumsen?" Robin sah ihn einen Moment lang an. "Vorhistorisches Was?", fragte er. "Vorhistorisches Rudelbum... ach Schei..."
*+*+*+*+*+*+* Nochmal! *+*+*+*+*+*+*
Die Beiden hatten die Tür zum Keller des Wachhauses erreicht. "Wir schnappen uns jetzt die Akte und setzen die Analyse fort.", verkündete der stellvertretende Abteilungsleiter und öffnete die Tür. Staub wallte ihm entgegen und blieb an seiner feuchten Uniform haften. Einzelne Blätter lagen auf den Stufen, dahinter waren undeutliche Schemen eines Jahrzehnte alten Aktenchaos' erkennbar. "Ach Mist.", murmelte Araghast. "Habe ich was falsch gemacht?", erschrak Robin. Bregs sah ihn stirnrunzelnd an. "Nein, das ist der Text." "Ach Mist."
*+*+*+*+*+*+* Schnitt! *+*+*+*+*+*+*
Lord Witwenmacher griff nach einem Papier auf seinem Schreibtisch und begann, hastig darauf zu schreiben. "Die Inhumierungsgebühr für Herrn Gram-Atik wird hiermit auf 2 Ankh-Morpork-Dollar festgelegt. Zahlbar im Voraus. Die Gilde der Assassinen versichert eine schnellstmögliche Bearbeitung des Klienten nach dem Zahlungseingang.", sagte er mit gepresster Stimme und legte den Federkiel zur Seite. Noch immer unsicher sah er den aufatmenden Hauptmann ab. Der stand langsam auf und legte langsam eine Münze auf den Schreibtisch des Gildenoberhauptes. Lord Witwenmacher sah den Wächter argwöhnisch an. "Die andere Hälfte bei Erbringung eines sicheren Beweis der Durchführung.", flüsterte Daemon zitternd. "Ganz wie sie meinen, Mister Anderson.", erwiderte Lord Witwenmacher. Daemon sprang über den Tisch auf den Mann zu und legte die Hände um dessen Hals. "Dieser blöde Wich...!!"
*+*+*+*+*+*+* Cut!!! *+*+*+*+*+*+*
"Wo willst du denn hin?", der Hauptmann sah seine ehemalige Gildenexpertin fragend an. Heute morgen in aller Frühe hatte Valeriaa ihre Kündigung eingereicht und ihre Marke und Rüstung abgegeben. Jetzt zuckte sie mit den Schultern. "In die Berge. Untertauchen. Ich komme zurecht.", betonte sie. Daemon seufzte. Schließlich nickte er. "Mach's gut, Valeriaa.", er grinste, "Nati.", die Werwölfin schaute ihn irritiert an. "Wer ist Nati?", fragte sie. "Du!", antwortete Daemon. "Echt?"
*+*+*+*+*+*+* Piep! *+*+*+*+*+*+* |
[1] Obwohl es sich hierbei um eine der teuersten Szenen des gesamten Films handelte, mußte sie für die Kinofassung gelöscht werden, da die Produzenten sie zu naß fanden. |
[2] Was immer man über Tauben und die Verbreitung furchtbarer Krankheiten sagen mag, sie setzen sich nicht auf frische Leichen und picken nach allem, was essbar erscheint, wie manche andere Vögel, womit ich Niemanden direkt ansprechen will.
[3] Lange haben die Produzenten gebraucht, um Leonardo diCaprio, der die Rolle des Robin Picardo spielt, zu erklären, wieso ein ausgebildeter Arzt nicht weiß, was ein Ritus ist. Der junge Oscarpreisträger konnte schließlich mit der Begründung überzeugt werden, dass die Speicherbausteine der Voyager beschädigt worden seien. Nach dem Dreh des Filmes mußte der komplette Set der Enterprise-Serie herbeigeschafft werden, um einige Szenen mit diCaprio außerhalb des Holo-Decks zu drehen, damit diese kleine Lüge nicht aufflog.
Was ein Husarenritt ist, konnte bis heute nicht geklärt werden, es wird vermutet, dass er sich in Marcellus Wallace' Koffer befand. |
[4] Ursprünglich war diese Szene im Drehbuch die längste des Films. Laut dem Autoren sollte der Verbrecher bereits hier auftauchen und gefangen werden, worauf Daemon Llandcairfyn suspendiert worden wäre und seine Wächtermarke auf den Tisch des Kommandeurs werfen sollte. In der Nachbearbeitung entschied man sich dagegen. |
[5] So etwas scheint immer wieder auf allen Welten des Multiversums zu geschehen. Es sollte nicht verwundern, wenn etwas ähnliches sogar schon Mitgliedern der Wache passiert wäre!
[6] Die Einblendungen, die während diCaprios Erklärungen der Vorgänge gezeigt werden, wurden komplett computeranimiert, um die Kosten möglichst gering zu halten, da bereits zu diesem Zeitpunkt das Budget von 750 Millionen fast erreicht war. Hierfür mußten Leonardo diCaprio (Robin Picardo) und David Duchovny (Leopold von Leermach) in einem komplizierten Vorgang gescannt werden, bei denen es zu folgender, lustigen Begebenheit kam: Die elektrische Liege des Scanners blockierte, während Duchovny unter den Sensoren herausgefahren wurde, wodurch das elektronische Modell seines Körpers im Bereich der Lenden unnatürlich gestreckt wurde. Der Grafik-Animierer erlitt später einen Lachkrampf.
Das Drehbuch sah noch vor, dass Picardo und von Leermach in weiteren Szenen noch dem verlorenen Zahn des Vampirs suchen, diese Idee wurde zugunsten des 26minütigen Abspanns verworfen. |
[7] Katie Holmes, die die Rolle der Hatscha al Nasa spielte und sich für den Film am gesamten Körper extrem bräunen ließ, war sehr empört darüber, dass die Szenen, in denen ihr Charakter ermittelt, in der Kinofassung nicht vorkamen. Sie konnte nur mit einem Lolly beruhigt werden, verklagte den Dritten Beleuchter jedoch später, weil er sie in ein ungünstiges Licht gestellt hatte. Der Mann erhängte sich kurz nach dem Urteil, dass Holmes eine Entschädigung von 300 Millionen Dollar zusprach. |
[7a] Der größte Teil der Einnahmen des Filmes wurden für eine Gegenklage gegen einen großen, amerikanischen Online-Dienstanbieter verwand, der sich durch diese Szene angegriffen fühlte. Beide Klagen wurden abgewiesen.
Pigeon und Steingesicht sind übrigens komplett animiert, wurden aber während der Modellgestaltung nach Aussage des Designers von den größten Komikern des letzten Jahrhunderts, Stan Laurel und Oliver Hardey, inspiriert. |
[9] Da für die Rolle des Zaddam Boschnigg kein passender Schauspieler gefunden werden konnte, beschloß das Produzententeam Wachowski, die Figur nur verdeckt zu zeigen oder aus dem Off sprechen zu lassen. Deswegen beobachten Zaddam Boschnigg und die Zwergin Rettich die Wohnung unter einer Decke versteckt vom gegenüberliegenden Dach und nicht, wie in der ersten Fassung des Drehuchs beschrieben, aus dem darunterliegenden Fenster eines Glasbläsers. |
[10] Nachdem Sean Connery und Sarah Connor die Angebote, Tod zu spielen, abgelehnt hatten, wandte man sich schließlich an Sinéad O'Connor, die in ihrer ersten Filmrolle hier eine fast magische Vorstellung liefert. |
[11] Diese Szene enthält ein kleines Easteregg des Regisseurs Steven Spielberg, der in den Überschriften des Kuriers Kurzbeschreibungen anderer Filme unterbringt, an denen er mitgewirkt hat: 'Liebling, unser Baby ist ein Tintenfisch' war für Spielberg der Durchbruch im Filmgeschäft, 'Seil!' wir im Herbst des kommenden Jahres in die Kinos kommen. |
[12] Viele Besucher des Filmes waren sehr überrascht, als Lord Vetinari (gespielt vom grandios besetzten Gene Hackman) den Nachnamen des Charakters Daemon nennt, der in der Comik - Serie SWAM, auf dessen Charakteren der Film basiert, nicht vorkommt. Viele hielten dies für einen zu großen Eingriff in die ihnen bekannte Welt und verhinderten mit Protestaktionen gegen die Studios, dass der Nachname im Abspann weiterhin erscheint. |
[13] David Duchovny informierte sich für diese Szene lange über Zahnärzte und Vampire und stellte Theorien auf, wie sich dies miteinander vertrug. Beinahe hätten diese Studien so viel Zeit benötigt, dass der Zeitplan des Drehs zu kippen drohte, als Duchovny einfiel, dass er sie schon längst für eine Folge von 'Akte X – Die Unheimlichen Fälle des FBI' angestellt hatte und sie in seinen Unterlagen nachschlug (The X-Files – s13e05 'Teeth ... again'). |
[14] Die eigentliche Fassung des Drehbuchs sah hier einen anderen Verlauf vor: Die Wächter sollten eine Taube dabei haben und so eine Nachricht verschicken können. Da jedoch die Brieftaube, die am Anfang des Films zum Einsatz gekommen war, kurz darauf verstarb, mußte eine andere Fassung genommen werden. |
[15] Viggo Mortensen, der den Gefreiten al Khali darstellt, hatte am Tag des Drehs morgens einen verdorbenen Hummer gegessen und litt an einer Magenverstimmung. Als er die Lösungsmittel roch, die im Klebstoff enthalten waren, die die Leichenteile an ihrem Platz hielten, wurde ihm schlecht. Zumindest ein Teil des Erbrechens im Film ist also nicht nur gespielt. |
[16] Die Originalfassung dieser Szene war dreißig Minuten lang. Die geschnittenen Minuten wurden später in 'Nochmal Sieben' verwendet, in dem Leonardo diCaprio zusammen mit Morgan Freeman einen irren Fanatiker jagt. |
[17] Das Drehbuch sah vor, dass die Zwergin Rettich (gespielt von John Rhys-Davies) auf einen der Tische steigt und aus Trotz beginnt ein Lied über Gold zu singen. In der Nachbearbeitung entschied man sich aus ästhetischen Gründen gegen diese Einstellung. |
[18] Um den Kampf optimal darzustellen, engagierten die Wachowski-Brüder für diesen Teil John Woo, der sich zunächst enttäuscht zeigte, dass bei Bolzenschüssen keine Hülsen zu Boden fallen, letztendlich aber eine der harmonischten Szenen des Films schuf.
Jet Li, der hier abwechselnd mit Jean-Claude Van Damme die Rolle des Sidney übernimmt, brach sich während des Drehs einen Knöchel, als er sich in einem der Drahtseile verfing, an denen er hing. |
[19] Aus Gründen der Gleichberechtigung sollte zunächst Reese Witherspoon das Oberhaupt der Assassinengilde spielen, aufgrund von massiven Protesten der Kostümhersteller, die den Auftrag erhielten, 50 rosarote Meuchelmörder-Kostüme herzustellen, entschied man sich jedoch schließlich für Hugo Weaving, der sich den Scherz erlaubte, 37 Takes hintereinander seine Sätze mit 'Mister Anderson' zu beenden. Weaving erschien nicht zur Premiere des Films und ist seit dem Dreh verreist. |
[20] Spielberg hatte vorgesehen, dass der Bericht über die Ereignisse das Tages von Daemon und Robin Picardo gemeinsam vorgetragen würde, während des Drehs stellte sich jedoch heraus, dass Leonardo diCaprio ein Talent zum Hersagen monotoner Monologe hatte und erhielt den gesamten Text, den er im Film in 25 Minuten vorträgt. |
[21] Hier kam es zu einem tragischen Unfall während der Aufnahmen, als Johnny Depp, der den Psychologen Araghast Bregs spielt, zu spät erkannte, dass er in dieser Szene nicht vorkam und mit einem Säbel um sich schlagend in den Kampf eingriff. |
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