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Du bist auf einer Schulung über ein neues Fahrzeug, plötzlich merkt ihr, dass der Antrieb weg ist. Wo ist er und wer hat ihn gestohlen? Finde es heraus.
Dafür vergebene Note: 9
Schmied reckte und streckte sich gerade, als es an seiner Bürotür klopfte und ein Brief unter der Türe durchgeschoben wurde. Müde ließ er sich aus seiner neuen Hängematte fallen und landete sanft auf einer Matratze, die er für solche Fälle extra dort liegen hatte. Er kroch zur Tür und schaute sich den Umschlag aufmerksam an. Der Brief kam vom stellvertretenden Abteilungsleiter der SEALS, Cim Bürstenkinn. Eifrig riss Schmied den Umschlag auf und begann zu lesen:
Hallo, Hauptgefreiter Schmied!
Unsere Magier aus der UU waren mal wieder fleißig und haben ein neues Fahrzeug entwickelt, welches erstmals ohne Zugtiere fahren kann. Leider haben wir nur wenig Informationen über dieses Gefährt bekommen, ich weiß nur, dass es ungefähr so schnell ist wie ein Karren vor den 20 Pferde gespannt sind und er unendlich lange fahren kann ohne diese Geschwindigkeit zu verlieren, es sei denn er fährt in eine Kurve oder gegen eine Wand oder andere Dinge. Die Magier geben morgen eine Art Schulung zu diesem Fahrzeug und wir haben für SEALS einen Platz dort gekauft, was heißen soll, dass Du an dieser Schulung teilnimmst. Damit Du ausgeruht genug bist, entfällt heute Nacht Deine Streife. Bitte komm sobald Du diese Nachricht gelesen hast in mein Büro und sag mir ob Du teilnehmen willst oder ich jemand andere schicken soll.
Mfg Cim Bürstenkinn
Schmied richtete sich auf und las den Brief noch einmal.
Ein neues Fahrzeug? Natürlich geh ich hin, dachte Dennis und eilte zu seinem Schrank, um sich anzukleiden.
***In Ateras Büro***
"Bist du dir sicher, dass wir Dennis schicken sollen?", hakte Atera, die sympathische Zombiedame und Abteilungsleiterin der SEALS, bei Cim nach.
"Ja, wieso denn auch nicht? Er ist nach dir unser ranghöchster Verkehrsexperte, eigentlich ist er ja sogar der Ranghöchste, du kannst dich ja nicht mehr so sehr um deine Pflichten als Verkehrsexpertin kümmern, da du ja wichtigeres zu tun hast. Und Schmied könnte die anderen einweisen und ihnen erklären wie dieses Ding funktioniert."
"Na gut, dann schicken wir Schmied, du hast mich überzeugt. Weiß er denn schon Bescheid?"
Cim nickte.
"Eigentlich müsste er jeden Moment hier rein stürmen und zusagen, dass er dort hin...." Der Korporal wurde durch ein Klopfen unterbrochen.
"Herein", rief Atera gut gelaunt. Der Hauptgefreite Dennis Schmied zog seinen Helm ab, klemmte ihn sich unter den Arm und betrat den Raum.
"Guten Tag, Schäffin, Guten Tag, Cim", sprach Schmied etwas lauter und salutierte.
"Nun lass doch mal das salutieren, du bist nun schon über ein Jahr bei uns, wir kennen uns doch nun schon besser, da brauchst du nicht mehr salutieren, es sei denn jemand anderes ist dabei", erwiderte Cim und Atera nickte zustimmend.
"Willst du dort hin oder sollen wir wen anders schicken?", drängte Cim.
"Du warst in letzter Zeit ja nicht besonderes eifrig ist mir aufgefallen, deswegen kann es ja sein, dass du nicht möchtest", fügte Atera hinzu und lächelte hintergründig.
"Doch, doch, ich will. Dass ich nicht so eifrig war, tut mir leid, war halt immer zur falschen Zeit am falschen Ort und hab deshalb nie irgendwelche Unfälle oder ähnliches gesehen. Wann muss ich denn morgen wo sein?"
"Gut. Es wäre prima wenn du so gegen zwölf an der Unsichtbaren Universität sein könntest und wenn du keine Fragen mehr hast, kannst du nun wegtreten. Ich und die Schäffin müssen noch was besprechen... und lass das salutieren."
"Ich werde dann morgen da sein. Tschüss."
Schmied verließ den Raum.
"Vielleicht wird er ja jetzt wieder tatkräftiger."
"Kann gut sein, ich glaub ja eher, dass er den Fällen aus dem Weg gegangen ist, weil so ein Pech - oder soll ich besser Glück sagen - keinem Fall zu begegnen kann man in Ankh-Morpork gar nicht haben", räumte Cim ein.
"Na ja, hoffen wir, dass sich das ändert. Und nun zur Tagesordnung. Hast du schon die neuen Verkehrsexpertenanwärter los geschickt, um das Geld für die Strafzettel einzutreiben oder sollen wir das lieber an GRUND weitergeben?"
"Ich denke wir sollten es an GRUND weiterleiten, wir haben nicht so viele Verkehrsexperten und die paar, die wir haben, schicken wir besser auf Streife", meinte Cim und grübelte noch einmal kurz darüber nach. "Ja, wir leiten es an Grund", bestätigte er dann.
"Meine Meinung, mal sehen, was steht noch auf der Tagesordnung? Haben unsere Pferde neue Hufen bekommen? Und wurden die Wagen repariert?"
Cim nickte und starrte zum Fenster.
"Und hast du die... Hörst du mir überhaupt zu?", fragte Atera etwas empört und wurde dabei lauter, so dass Cim erschrocken zusammen zuckte.
"Eh... ehm.. jaaa, ich dachte bloß gerade eine in weiß gekleidete Gestalt gesehen zu haben, die auf einem merkwürdigen Vogel saß aus dem lila Qualm kam."
"Cim, tut mir leid, dass ich dich das fragen muss, aber wann hast du das letzte Mal geschlafen?"
"Heute Nacht."
Die SEALS Schäffin kratzte sich am Kinn. "Am besten gehst du noch eine Runde schlafen, schließlich ist es schon Abend."
"Werd ich tun, gute Nacht."
"Nacht, Cim."
Auch Cim verließ den Raum und zurück blieb die Zombiedame mit einem Berg an Akten.
***Vor dem Wachhaus***
Der Korporal zog die Bürotür hinter sich zu und ging die Treppe hinab, um in den Hauptraum des Wachhauses zu gelangen. Er verabschiedete sich von dem diensthabenden Wächter an der Theke und verließ das Gebäude. Seine Blicke richteten sich zum Himmel.
Vollmond, dachte er, heute sind die Werwölfe wieder unterwegs. He, was war das?
"Ah, Cim, pass doch auf, wo du hintrittst!"
"Dennis?"
"Wer sonst?"
"Wolltest du nicht schlafen gehn?"
"Nein, ich will mir erstmal den Vollmond anschauen. Ach, Cim, wo du gerade da stehst, tust du mir nen Gefallen?"
"Welchen denn?"
"Es wäre ganz nett, wenn du deinen Fuß endlich von meiner Hand nehmen würdest."
"Oh, tschuldige", sagte Cim etwas leiser, zog den Fuß vorsichtig weg und setzte sich neben den Verkehrsexperten auf die Stufen des Wachhauses.
"Es ist so ruhig, aber man weiß, dass sie da draußen sind." Dennis schaute leer in die scheinbar unendliche Dunkelheit.
"Wer sind denn sie?"
"Werwölfe, sie sind da draußen, sowohl gute als auch böse", flüsterte Dennis.
"Du kennst dich ja mit ihnen aus. Du bist mit ihnen aufgewachsenen und deine Freundin ist auch ei... ."
"Pssst", zischte Schmied plötzlich und unterbrach Cim somit.
"Was denn?"
"Psssst", zischte Dennis ein zweites Mal und drückte Cim die Hand auf den Mund.
Wo bist du?
Schmied blickte sich um.
"Da kommt er", stieß der baumgroße Verkehrsexperte aus und stieß Cim von den Stufen, so dass er unsanft auf dem Boden landete.
An der Stelle wo eben noch Cim war, hockte nun ein zähnefletschender Werwolf dessen Augen gelb leuchteten. Erneut setzte er zum Sprung an und stürzte sich mit weit geöffnetem Maul auf Cim, blieb jedoch kurz vor ihm in der Luft hängen und knallte plötzlich vor Cim auf dem Boden.
"So, ich hab dich." Dennis grinste und zog den Werwolf mit einer Hand am Schwanz hoch mit der anderen hielt er ihm das Maul zu.
"Danke, Dennis."
Cim war sichtlich erleichtert, doch Schmied beachtete ihn gar nicht mehr, seine Aufmerksamkeit galt dem Werwolf.
"Böser Hund", donnerte seine Stimme dem Werwolf ins Ohr, so dass dieser zu jaulen begann. Cim erhob sich vom Boden und Schmied setzte den Werwolf ab. "Sitz!" Der Werwolf hockte sich auf den Boden.
Cim grinste erleichtert, so kannte er den Verkehrsexperten.
"So verschwinde und lass dir das eine Lehre sein, du böser Hund."
Der Werwolf klemmte sich den Schwanz zwischen die Beine und eilte davon.
"Danke noch mal, Dennis. Ich werd nun gehn, dir würde Schlaf auch nicht schaden oder wartest du auf... ach ich verstehe."
"Gute Nacht, Cim", entgegnete der Verkehrsexperte kühl und starrte in die Dunkelheit in die Richtung aus der Ombia Kesselring eigentlich kommen sollte. Cim verschwand irgendwann im Schutze der Nacht, so dass nur noch seine Schritte zu hören waren, die wie Donner an den Wänden widerhallten, doch auch diese verklangen irgendwann.
Die Zeit verstrich, der Mond wanderte um die große Zwillingsstadt am Ufer des Ankhs herum, warf sein Licht nun auf die Gasse auf die die Blicke des aufmerksamen Wächters gerichtet waren. Er spitzte seine Ohren, Schritte hallten aus dem Gang, Schritte, die verhießen, dass Ombias Patrouille zu Ende war.
"Hast du die ganze Zeit auf mich gewartet?", rief sie über den Platz.
"Uhe da unten!", hallte die hohle Stimme eines Wasserspeiers vom Opernhaus herab.
"Oh, tut mir leid."
Ombia lief auf Dennis zu und erst als sie wenige Meter vor ihm stand, richtete er sich auf, umarmte sie und gab ihr einen Kuss.
"Ja, habe ich, ich bin morgen auf einer Schulung über eine neues Fahrzeug, es soll irrsinnig schnell sein und mit Magie betrieben."
"Hört sich ja sehr interessant an, ich geh nun nach Hause, wir sehen uns. Gute Nacht."
"Warte, ich begleite dich."
Dennis ergriff die Hand von Ombia, streichelte leicht über ihre Haut. Dann gingen sie gemeinsam los.
Mittlerweile war es ein fast tägliches Ritual geworden, dass der Hauptgefreite seine Freundin und Kollegin bis nach Hause begleitete. In der Wache blieb ja nicht viel Zeit, um mal in Ruhe zu reden.
Als sie an Ombias Haustüre gelangten, gaben sie sich noch einen Abschiedskuss.
"Tschüss und viel Spaß", flüsterte Ombia.
"Gute Nacht, mein Schatz."
Schmied verschwand in der Dunkelheit und lief ohne zu stoppen durch bis in sein Büro wo er eine Hängematte gespannt hatte. Kaum lag er, schlief er auch schon rasch ein.
***Der nächste Tag***
Am nächsten frühen Morgen wurde Schmied durch seinen Zeitdämonen geweckt:
"AAAUUUUUUUUUUUFFFFFFFSTTTTTTTTTTEEEEEHHHHHHNNNNNNNNN!", krächzte es lauthals durch den Raum.
Die einzige Reaktion, die der Dämon als Dank bekam, war ein Schlag mit der Handkante.
"Danke schön, dass du mir für meine Mühe dankst", ächzte der Dämon und sprang beleidigt in eine Schublade.
"Tut mir leid."
Schmied entkleidete sich und schnappte sich einen feuchten Lappen, um sich zu waschen. Der Zeitdämon kroch derweil wieder aus der Schublade und verfolgte das Schauspiel.
Nach einigen Minuten meckerte er dann: "Los nun, du verpasst sonst alles."
Schmied schlüpfte in eine neue frische Uniform und eilte los, aus dem Wachhaus und durch die Stadt bis hin zur Unsichtbaren Universität vor der ein Zelt aufgestellt war mit dem Aufdruck Symposium des Verkehrs.
Was in aller Weltsnamen ist ein Symposium?
Eine Gestalt in einem schwarzen langen Gewand eilte heraus.
"Ah, hallo Herr Schmied, schnell, wir wollen direkt loslegen."
Ohne ein Wort sagen zu können, wurde der Wächter von einem kleinen stämmigen Mann, den er um mehrere Kopflängen überragte, ins Zelt geschoben und dort einem Platz zugewiesen. Schmied setzte sich und sah zu dem Rednerpult.
"So, wo wir nun alle vollzählig sind...", sprach ein Magier im weißen Gewand, "... können wir ja beginnen. Zunächst möchte ich mich vorstellen: Meine Name ist Fahrofix und der Mann im schwarzem Gewand ist Ade A Zeh. Wir möchten Sie heute hier begrüßen, um Ihnen ein neues Fahrzeug vorzustellen, welches erstmals mit Magie betrieben ist, was heißen soll, dass Sie keine Zugtiere mehr benötigen, aber zum Preislichem kommen wir später. Ich möchte auch unseren Gast von der Stadtwache, den Verkehrsexperten Dennis Schmied von SEALS, begrüßen. Er wird uns jetzt die Nachteile von den standardmäßigen Karren und Kutschen erläutern. Bitte schön, Herr Schmied..."
Der in weiß gekleidete Mann setzte sich auf einen Stuhl, der neben dem Podest stand und das Publikum applaudierte.
"Wie jetzt, ich?", fragte Schmied sichtlich verwirrt, als ihn Ade A Zeh zum Pult schob.
"Ja..... ehm...., ich bin etwas unvorbereitet, meine Damen und Herren. Ich würde sagen, dass der Nachteil an Karren mit Zugtieren ... eeehhhmmm.... genau, die Tiere könnten zum Beispiel krank werden und man hat dann keine Zugtiere mehr, oder sie sind müde und man muss rasten, die häufigsten Unfälle passieren durch gebrochene Holzachsen und...."
"Danke, Herr Schmied", unterbrach ihn Fahrofix und das Publikum klatschte wieder.
"Nun erzählt Ihnen mein Assistent etwas zu den Kosten. Währenddessen geht ein kleiner Eimer rum in den Sie etwas Geld werfen können, eine kleine Spende an die Universität. Bitte schöne, Ade."
Ade A Zeh stand schon bereit und begann los zuplappern: "Zu den Kosten. Natürlich ist die Anschaffung eines solchen Wagens ein wenig teurer, als die Anschaffung eines Karrens mit Zugtieren, aber das rechnet sich mit der Zeit. Wie Herr Schmied schon sagte, brechen bei normalen Karren die Achsen recht häufig, unsere Achsen sind aus Metall und brechen deshalb nicht, das heißt weniger Reparaturkosten. Unser Antrieb ist Magie und kann nicht wie Zugtiere krank werden, das heißt Sie können ihn immer nutzen. Magie wird auch nicht müde, das heißt unbegrenzte Fahrt, solange bis Sie müde werden. Und Sie können, falls Sie Waren aus dem Ausland herfahren viel schneller Nachschub holen, weil unsere Wagen so schnell sind wie zehn Pferde. Das heißt: Weniger Reparaturkosten, keine Ausfälle, mehr Umsatz und mir fällt gerade noch ein, Sie müssen ihn nicht füttern so wie die Tiere. Also ist es die ähem ultimative Kostenersparnis. Ich gebe zurück an Professor Fahrofix."
Der Mann in Weiß erhob sich und das Publikum tat das was es immer tat: Applaudieren.
"So meine Damen und Herren, nun wollen wir Sie nicht länger auf die Folter spannen, hier ist er der Schnellomatik mit Magiedirekteinspritzung und Magielisator."
Er riss an einem weißen Tuch und ein stählerner Karren wurde entblößt.
Er unterscheidet sich nur dadurch, dass vorn ein Kasten ist mit einem Loch hinten, dachte Schmied.
"Welche Opfer hat diese Entwicklung gebracht?", rief Tom Terminal von der Times.
"Nun ja, darüber reden wir eigentlich normalerweise nicht so gern, aber dieses Mal war es nichts besonderes, ein Assistent hat gelegentlich Kopfschmerzen bekommen, mehr nicht und seine Augen leuchten zwischendurch rot und sein Aussehen verändert sich ein wenig, aber sonst nichts."
"Inwiefern verändert sich sein Aussehen?", hakte ein Reporter des Kuriers nach.
"Nun ja sein Hautfarbe ändert sich, seine Muskeln wachsen und er hat ein kleines Horn auf dem Kopf, was aber auch eine Beule sein kann, also kein Grund zur Besorgnis und nun fahren wir fort. Ich zeige Ihnen nun den Antrieb."
Er wandte sich zu dem Kasten, öffnete ihn und schaute siegessicher zur Menge.
"Ehm, Professor..."
"Pssst, siehst du nicht wie sie staunen."
"Aber...."
"Ruhig nun."
Schmied erhob sich und lief zu dem Fahrzeug.
"Herr Schmied, ich muss doch bitten, es ist gefährlich."
"Ach, ich hab schon öfter leere Kästen gesehen."
"Leer?", erschrak der Professor und starrte ungläubig auf die Öffnung. Der Antrieb war weg.
"Oh nein, Ade, wir sind verloren!"
Schmied, der für ein paar Monate als Tatortsicherer bei SUSI fungiert hatte, zückte ein Absperrband und sperrte den Bereich um die seltsame Maschine herum ab.
"Zurückgetreten... hier gib es nichts zu sehen... im wahrsten Sinne des Wortes", rief Schmied.
"Los, gib Großalarm in der Universität, Ade. Ich bleibe hier."
Ade A Zeh, der Assistent des Professors, nickte und eilte los.
"Wie konnte das nur passieren?", jammerte Fahrofix und kniete sich vor das stählerne Gefährt.
"Das werden wir klären, Herr Professor, keine Sorge."
***In der Unsichtbaren Universität***
"Was? Meine Schöpfung ist weg? Lass mich raus, Ade, ich finde den Dieb!"
"Die Vorschriften sind eindeutig, du musst auf ewig in dieser Zelle bleiben, du bist gefährlich."
"Ade, wenn du mich raus lässt und ich den Dieb finde, bist du der Held", röchelte der ehemalige Assistent.
Ade dachte kurz nach und schloss die Tür auf.
Oh Gott, er ist ein Troll geworden, ach nein, ein Werwolf oder eher ein Wasserspeier?
Vor ihm trat etwas aus der Zelle was man einfach nicht identifizieren konnte. Ein versteinerter Werwolf mit Schwingen, der sich bewegen konnte, so etwas hatte die Welt noch nicht gesehen.
"Danke", hauchte das Ungetüm dem fassungslosen Ade ins Ohr und rannte auf das nächste Fenster zu und sprang.
***Am Tatort***
Die Menschen und auch Schmied eilten aus dem Zelt, als sie plötzlich Glas splittern hörten und sahen noch wie tausende von Scherben auf den Boden nieder rieselten. Ein Stein flog durch die Luft und breitete plötzlich Schwingen aus.
Der rote Wasserspeier? Das kann nicht sein. Er ist tot. Nein, Monet, er ist es nicht, aber was dann? Tausende Gedanken spukten in Schmieds Kopf.
Was war das, was da durch die Luft segelte und Schreie ausstieß, die von einem Drachen stammen könnten, Schreie, die die Scheiben und Gläser in Ankh-Morpork zum Beben brachten?
"Es war ein Versehen, Herr Professor, wirklich..", rief Ade aus dem zersplitterten Fenster.
Sofort eilten die Reporter zum Professor.
"Ist das der Unfall? Der Mutant von dem Sie redeten? Ist er gefährlich?"
"Ich versichere Ihnen, dass...."
Der Professor war jedoch plötzlich weg und fand sich weit über Ankh-Morpork wieder.
"Ich brauche Ihre Hilfe, Professor", hallte es per Telepathie in seinem Kopf.
"Wie machst du das?"
Dem Professor stand die Angst im Gesicht geschrieben.
"Ich hab keine Ahnung, ich tus einfach", hallte es wieder.
"Hallo, Dennis, wieso starren alle zum Himmel und wo ist dieses Fahrzeug, ich war doch neugierig und wollte s mir angucken?"
Schmied schnappte sich Cims Kopf und drehte ihn in die Richtung des fliegenden Steins.
"Umpf... Was ist das?"
"Keine Ahnung, und der Antrieb des Fahrzeugs ist auch weg. Doch ich weiß wohl, was das ist, das ist der Preis für das Fahrzeug dessen Antrieb jetzt fehlt. Er war der erste Assistent bei dem Projekt."
"Aha, kann ich mit dem Professor reden?"
"Klar wenn du das Vieh da oben einfängst."
"Ist er daob.."
"Ja, ich hab ihn hier oben bei mir und es geht ihm gut."
Nun war die Stimme des Ungetüms in Cim.
"Er spricht mit mir, Dennis."
"Ich hör ihn nicht", gab der Wächter zurück.
"Er ist in meinem Kopf, also nicht er, sondern seine Stimme."
"Ach quat..."
"Er sagt die Wahrheit", sprach die Stimme in Schmieds Kopf.
Mit einem Brüllen verschwand das Monster am Horizont.
"Ich denke, er sucht was, wo er bleiben kann und sicher ist", munkelte ein Reporter, der den beiden Wächtern unbemerkt näher kam.
"Kann sein."
"Huh."
Gnomen est Nomen der Tatortsicherer von SUSI zupfte an Schmieds Hosenbein.
"Ich pass hier auf, kümmert ihr euch um den schrägen Vogel da oben. Wo immer er auch hin ist."
"Entschuldigung."
Ein Mann mit zerfetzten Sachen kam auf das Zelt zu, in seinem Arm trug er etwas schwarzes, was mit einer Glasscheibe versehen war unter der lila Qualm hervorquoll.
"Au Backe", stieß Cim aus.
"Eine Stimme sagte mir, ich solle das hier mitnehmen, ich konnte nichts machen, mein Körper hat es einfach getan und seitdem die Stimme nicht mehr spricht, reagiert mein Körper auch wieder und ich wollte das hier zurück bringen. Vor wenigen Minuten hat sie aufgehört, im gleichen Moment hörte ich ein Klirren und entsetzliche Schreie", sagte der Mann.
"Der Antrieb!", rief Ade quer über den Platz und eilte los, schnappt ihn sich und baute ihn mit nur wenigen Handgriffen ein.
Der Dieb war verschwunden.
"Am besten stellen Sie den Wagen so unter, dass keiner dran kommt."
Ade sprang in den Wagen und fuhr damit hinter die Uni.
"Du Gnomen, wo du gerade da bist, die Wache bietet Bogenschießkurse an. Hast du Lust?"
Der Gnom nickte wild und hüpfte Dennis auf die Schulter.
"So, Cim, können wir los?"
Cim antwortete mit einem Nicken und die drei machten sich auf den Weg.
***Im Wachhaus***
"Geht ihr nur alleine zu Rince, ich trage mich derweil hier für den Bogenschießkurs ein."
"Du hast doch nur Angst", entgegnete Schmied, setzte den Gnom auf dem Boden ab und folgte Cim zum Büro des Kommandeurs.
Dennis erreichte Cim gerade noch rechtzeitig, denn dieser betrat schon das Büro. Sie zogen die Tür hinter sich zu, drehten sich zu Rince, salutierten hastig und nahmen dann ihre Helme ab.
"Hallo, Dennis, tach Cim. Was gibts? Kann ich was für euch tun?", fragte der Kommandeur der Stadtwache in seiner gewohnt liebenswürdigen Art und Weise.
"Nun..", fingen beide Wächter an.
"Fang du an, Dennis", bat Cim.
"Danke. Also ich war auf einer Schulung eingeladen. Dort ging es um ein neues Fahrzeug, aber irgendwie war plötzlich der Antrieb von dem Ding weg und auf einmal flog irgendetwas Mutiertes aus dem Fenster der Uni, schnappte sich den Professor und flog davon..."
"Wir gehen davon aus, vielmehr wissen wir mittlerweile, dass es sich bei diesem Mutanten um den ersten Assistenten des Professors Fahrofix handelt und wie so vieles dort ein Fehlversuch war."
Rince Miene trübte sich.
"Konntet ihr erkennen, wo in der Stadt das Vieh gelandet ist?"
Dennis schüttelte den Kopf und auch Cim tat es ihm gleich.
"Dann stellen wir Suchmansch...."
"Nein, es ist.... oh tut mir leid für die Unterbrechung." Cim wurde rot.
"Schon gut, erzähl weiter", erwiderte der Kommandeur.
"Wir haben nicht gesehen wo es in der Stadt gelandet ist, weil es nicht mehr in der Stadt ist. E ist über die Stadtmauern hinaus geflogen."
"Achso, achso, verstehe und nun?"
Der Kommandeur holte einen Zettel hervor und machte sich einige Notizen.
"Ich dachte", startete Cim, schaute kurz zu Dennis und fuhr fort: "Wir schicken Dennis hinterher, er ist gut im Umgang mit Waffen, vor allem mit seinem Schwert und ein guter Reiter. Und als Begleiter nehmen wir...."
"Dennis und Begleiter Cim", nuschelte der Boss der Stadtwache und notierte es auf den Zettel.
"Das hab ich doch gar nicht gesa..."
"Ich finds gut, dass du deine Leute nicht alleine gehen lassen möchtest, Cim, so und nun schnell hinterher, sonst ist er nachher weg."
Alle erhoben sich und salutierten.
"Weggetreten, ihr zwei und ich warte auf Ateras Bericht, ihr braucht ihr nicht bescheid zu sagen, das sag ich ihr gleich schon."
Schmied verließ strahlend den Raum, Cim trottete mit verzogener Miene hinterher.
"Was denn los, Cim?"
"Ich wollte Gnomen vorschlagen, nicht mich! Aber da hat der Kommandeur wohl schon seine eigenen Vorstellungen gehabt", grummelte Cim zur Antwort in seinen nicht vorhandenen Bart.
"So ist er halt, so und nun auf zum Stall."
***Unterdessen auf einem Feld vor der Stadt***
"W..W...Was hast du v..v..vo...vor mit mi...mi..miii.mir?", stotterte der Professor und blickte dabei ängstlich in die Augen seines ehemaligen Assistenten.
"Ich will dich leiden sehen", donnerte es hinter seiner Stirn.
"Aber Fridulin, wie...."
"Schweig, ich weiß, was du sagen willst, ich kann deine Gedanken lesen." Die Stimme im Kopf des Professors rief immer stärker werdende Kopfschmerzen hervor.
"So, was wollt ich denn dann fragen?"
"Du wolltest wissen, wieso das alles? Und wie ich so etwas tun kann, wo ich doch genau wusste, dass es Risiken haben kann."
Fahrofix erschrak, das hatte er nicht erwartet. Mit weit geöffnetem Mund und Augen starrte er Fridulin an. Sein Körper versteifte sich für kurze Zeit, doch dann ließ der Schreck wieder nach.
Der Mutant erhob sich und richtet seine Blicke zur Stadt.
"Sie suchen uns", sprach er plötzlich und bewegte dabei sogar seine steinernen Lippen.
"Wer?"
"Die beiden Typen von der Wache, na die sollen kommen."
Fridulin setzte den Professor ab, sammelte blitzschnell einige Heuballen und riss die Bänder, mit denen sie zusammen gebunden waren, ab. Diese legte er um den Professor und knotete sie zu.
"So nun bin ich bereit", donnerte er und stampfte um seine Kraft zu beweisen noch einmal auf.
Zwei oder drei Meter hoch ist er bestimmt, dachte Fahrofix und staunte über die Ausmaße fehlgeleiteter Magie.
Plötzlich wirbelten schwarze Wolken durch die Luft und ein entferntes Donnergrollen war eindeutig zu vernehmen. Sturm kam auf und blies das nun nicht mehr befestigte Heu davon.
"Perfektes Kampfwetter", murmelte der steinerne Krieger, als es noch zu regnen begann.
***In der Stadt***
Inzwischen hatten Dennis und Cim die Pferde gesattelt und ritten quer durch die Stadt. Auf Schmieds Rücken funkelten die Scheide seines Schwertes und der zugehörige Schild, Cim trug typische Waffen der Wache.
"Ob er schon weit weg ist?", rief Cim Dennis rüber und drehte sein Gesicht, so dass er keinen Regen in die Augen bekommen konnte.
"Nicht sehr weit." Schmied stoppte und stieg ab.
"Wieso stoppst du?"
"Da!"
Schmied deutet mit dem Finger nach vorne. Cim drehte seinen Kopf in die besagte Richtung und blickte direkt ins Gesicht des Mutanten. Als dieser plötzlich einen grässlichen Schrei ausstieß, scheute Cims Pferd und er landete unsanft auf dem Boden, das Pferd eilte zurück in die Stadt.
"Hätte ich doch nur mein eigenes Pferd genommen und kein Wachepferd", fluchte Cim und hielt sich den Rücken.
"Vorsicht!", schrie Dennis.
Der Korporal rollte sich schleunigst zur Seite, so dass die Faust, die auf ihn zuflog neben ihm im Boden landete. Cim sprang auf, trat ein paar Schritte zurück und zog sein Kurzschwert.
"Dennis, wo bleibst du?"
"Moment noch."
Schmied holte eine Robe hervor, die er in einer früheren Mission erhalten hatte und hing sie sich um, seinen Schild nahm er in die linke und das funkelnde Schwert aus echtem Silber in die rechte Hand, dann stellt er sich neben Cim.
Ein Blitz zuckte plötzlich vom Himmel und schlug genau in Fridulin, doch es machte ihm nichts aus, stattdessen fletschte er seine Zähne und stürmte auf die beiden Wächter los.
"Ausweichen!", rief Cim und sprang zur Seite.
Für Schmied war es zu spät, das Monster landete direkt vor ihm und begann augenblicklich eine Salve von Schlägen auf Schmieds Kopf abzugeben, traf dabei jedoch selten, weil Schmied den Kopf immer abwechselnd nach links und dann nach rechts bewegte.
"Ich helfe dir!!", schrie Cim und rannte mit gezücktem Kurzschwert auf den Angreifer zu.
Ein Hieb mit einer Schwinge stoppte ihn abrupt und ließ ihn ein paar Meter über das Feld fliegen.
"Ich muss doch sehr bitten", meckerte Fahrofix, weil Cim bei seinem Aufprall in eine Pfütze gefallen war und somit den Professor mit Schmutzwasser bespritzt hatte.
"Sieh mal, wen ich hier habe, Dennis."
"Bring ihn bloß weg von hier."
Cim durchtrennte die Fesseln des Gefangenen und half ihm auf die Beine.
"Können Sie laufen?"
"Ja."
"Dann los."
"Neeeeeeeeeiiiiiinnnnnnnnnnnn!", schrie Fridulin plötzlich, sprang auf und eilte auf Cim und den Befreiten zu.
"Nicht so hastig Freundchen", zischte Schmied und krallte sich am Bein des Monsters fest, so dass dieses stürzte.
"Kommen Sie weiter."
Cim eilte mit dem Professor zu Schmieds Pferd, sprang mit ihm auf und ritt in die Stadt.
"Ich hol Hilfe!"
"Jahaaaaa tu das.. aua."
Ein Schwingenschlag traf Schmieds Schulter.
"Er darf nicht entkommen."
"Halt", schallte es im Kopf des Pferdes. Das Pferd stoppte und Cim und der Professor flogen vorne über auf den Boden.
"Mist, ich komm nicht in den Kopf des Professors, zuviel Magie."
"Bring mir den Professor", hallte es nun in Cim Kopf. Dieser schnappte Fahrofix und brachte ihn zurück. "Fessle ihn." Cim schnappte sich die Schnüre, wickelte sie um den Professor und knotete sie zu.
"Wieso komm ich nicht in deinen Kopf?", fluchte Fridulin wieder.
An Schmieds Brust begann sein Amulett welches er von einem Magier der Universität bekommen hatte an zu leuchten.
"Cim, töte ihn", befahl Fridulin.
"Verdammt, es tut mir jetzt schon leid, Cim", motzte Dennis, als sein Vorgesetzter plötzlich auf ihn losstürmte. Schmied wich aus und schlug ihm mit seinem Schild auf den Hinterkopf. Cim klappe zusammen und landete besinnungslos auf dem Boden.
"Ich bin beeindruckt", hallte es in Schmieds Kopf.
"Schön."
"Moment mal, ich kann per Telepathie mit dir reden, aber nicht deinen Körper kontrollieren. Egal." Steinerne Fäuste flogen wieder in Schmieds Richtung, streiften aber höchstens mal die Rüstung und die Robe.
So erwisch ich ihn nie.
Auf einmal vernahm Schmied einen Schatten hinter Fridulin, der mit zunehmender Geschwindigkeit näher kam, den Geruch des Geschöpfes kannte er und wäre Cim noch wach gewesen, hätte er das Geschöpf sicherlich an den blitzenden Zähnen erkannt. Eine Faust traf Schmied an der bereits angeschlagenen Schulter, doch im gleichen Moment sprang der Werwolf auf das Monster, dieses stürzte.
Schmied holte aus und rammte hundert Prozent reines Silber in das steinerne Geschöpf. Der Werwolf sprang gerade noch im richtigen Moment ab, denn Fridulin ging in Flammen auf.
"Was war das denn jetzt?", Schmied starrte auf das grüne Feuer vor ihm und schaute dann wieder dorthin wo der Werwolf war, doch er war weg.
***Der nächste Tag***
Am nächsten Tag brachten Cim und Dennis ihrer Schäffin Atera den Bericht.
"Ach Cim, das mit dem Schlag auf den Kopf tut mir leid", flüsterte Dennis Cim zu, so dass es niemand hören konnte.
"Nicht so schlimm, du konntest ja nichts anderes machen, ich sag nichts und der Professor sagt auch nichts. Ich bin gestürzt."
"Gut."
"So ihr beiden, genug getuschelt. Prima Bericht, ich werde ihn an Rince weiterleiten. Was ist denn nun mit diesem Fahrzeug?", wollte Atera wissen.
"Der Professor will noch einmal die Sicherheit des Motors begutachten und verbessern, es wird sicher noch um einiges brauchen bis das Gerät fertig ist, wenn es überhaupt je wieder fahren wird."
"Na gut, dann weggetreten, ihr beiden und zwar ohne Meldung."
"Jawoll", hallte es wie aus einem Munde.
Fortsetzung folgt.....
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