Das geheimnisvolle Grinsen!

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von Gefreiter Gnomen est Nomen (SUSI)
Online seit 11. 08. 2003
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In der Stadt werden Dämonen geklaut. Am Tatort sieht man immer nur ein Grinsen, aber keiner weiß was es damit auf sich hat.

Dafür vergebene Note: 9

Es war eine regnerische Nacht, als ein einsamer Reiter auf die Stadttore zuritt. Als ein Blitz den Himmel durchfuhr, konnte man seine Umrisse erkennen. Er trug einen Reisemantel und eine Kapuze über seinem Kopf, man konnte noch erkennen dass er ein erfahrener Reiter war, das war es aber auch schon.
Der Reiter ritt in die Stadt ein und orientierte sich kurz, daraufhin stieg er ab, nahm sein Pferd an den Zügeln und ging zielstrebig durch die Straßen. Es schien so, als ob er sich auskennen würde! Was auffiel, war ein Fellknäuel, das noch auf dem Pferd lag. Bei näherem Betrachten erkannte man, dass es sich um eine Katze handelte. Nach einem kurzen Marsch hielt der Reiter an und klopfte an eine Türe. Diese wurde kurz darauf geöffnet.
"Ja, was wünscht Ihr zu so später Stunde?", fragte die im Anzug gekleidete Person, offensichtlich der Diener des Hauses.
"Euer Herr erwartet mich", antwortete der Reiter. "Sagt Ihm, sein alter Freund ist da, er wird schon wissen wer ich bin. Ach so, zeigt Ihm doch bitte noch dies hier!"
Mit diesen Worten griff der Reiter unter sein Gewand und holte eine Kette hervor, an der ein Amulett hing. Der Diener nahm es an sich und verschwand dann wieder im Haus. Einen Augenblick später erschien der Diener wieder, reichte die Kette und bedeutete dem Reiter ihm zu folgen. Dieser nahm vorher noch die Katze an sich und folgte dem Diener in die Bibliothek. Dort saß ein älterer Herr, dessen Haare mit weißen Strähnen durchzogen waren. Als die beiden Personen eintraten, blieb er in seinem Sessel sitzen und sagte: "Schön, Dich wieder zu sehen, zieh deinen Mantel aus und setzt Dich. Dann lässt es sich leichter reden."
Der Reiter tat, wie ihm aufgetragen worden war. Unter dem Mantel kam ein recht großer und kräftiger Mann zum Vorschein. Er trug Reitstiefel, eine schwarze Lederhose und ein Leinenhemd. In seinem Gürtel steckte ein Dolch.
"So, was machst Du hier in der Stadt?", fragte der ältere Herr.
"Geschäfte! Das übliche halt", antwortete der Reiter und kraulte seine Katze gedankenverloren.
"Aha, und wie lange gedenkst Du dieses mal zu bleiben mein Sohn?"
"Nicht mehr als ein paar Tage, Du weißt doch wie meine Frau darauf reagiert, wenn ich zu lang abwesend bin."
Der alte Mann nickte und rieb sich dann die Hände. "Schön, wir reden morgen weiter. Wo Dein Zimmer ist, weißt Du ja!"
Damit wurde das Gespräch beendet und beide begaben sich zur Nachtruhe.

* Am nächsten Morgen woanders in Ankh-Morpork *


Es herrschte große Aufregung, als drei Personen ankamen. Einer davon war ein Gnom mit grünen Haaren, einer war ein Mann mit grauen Haaren und einem grauen Bart. Was die beiden ungleichen Personen verband, war die Uniform der Stadtwache. Der dritte im Bunde war ein groß gewachsener, schlanker junger Mann, der sich durch seine dunkle Hautfarbe von den anderen beiden abhob.
"Schluss jetzt", sprach der grauhaarige Mann, der niemand anderes als Korporal Sillybos war. Er schaute sich kurz um und erkannte weitere Kollegen der Wache.
"Jetzt ist hier Ruhe", sagte Silly weiter. "Jeder der was gesehen hat, meldet sich bei den Kollegen dort drüben."
Mit diesen Worten nahm er seine Arbeit auf. Der Gnom, Gefreiter GeN, war immer wieder von seinem Kollegen beeindruckt, mit welcher Ruhe und Gelassenheit sein Kollege und Freund seiner Arbeit nachging. Er selber entfaltete seine Stelzen, die ca. einen Meter hoch waren. Sie hatten außen ein Eisengestell mit einer Art Leiter und waren innen mit Holzstäben ausgestattet. Die Füße waren Eisenplatten, die ein Umfallen oder Umstoßen verhinderten. Dies hatte ihn nämlich mal in Bedrängnis gebracht. Nachdem er fertig war, sperrte er den Tatort nach üblicher Art ab. Dazu verwendete er Absperrband, das an verschiedenen Stellen festgemacht wurde. Daraufhin wandte er sich um und hielt die Leute fern, die zu nah treten wollten. Sie könnten Spuren verwischen oder die Arbeit des Spurensicherers behindern. Hierzu drängelte er die Leute geschickt zurück oder fing lauthals an zu fluchen, manchmal beschimpfte er auch einige Personen, wobei er nie persönlich wurde. Es war zwar eine schwere Arbeit als Tatortsicherer, vor allem für einen Gnom, sie machte aber Spaß und er konnte seine Aggressionen abbauen. Es ging hier wohl um einen Diebstahl bzw. eine Entführung je nach dem, als was man Dämonen ansah. Als die Aufgaben vor Ort geklärt waren, kehrten die Wächter ins Wachhaus zurück, um ihre Berichte zu schreiben und die Ergebnisse auszuwerten.

* Im Haus des Älteren Herren *


"Guten morgen, mein Sohn", wurde der Reiter im Speisesaal begrüßt. "Setzt Dich doch und iss was, danach können wir alles weitere klären"
"Danke, Vater!", antwortete der junge Mann etwas verschlafen, er schien wegen irgendetwas besorgt zu sein.
"Was ist den los, mein Junge?"
"Nichts wichtiges, ich suche nur meine Katze."
"Sie wird bestimmt wieder auftauchen. Jetzt iss erstmal etwas."
"Du hast sicher Recht, Vater. So wie meistens."
Der Rest der morgendlichen Mahlzeit verlief schweigend, der Vater wünschte keine Gespräche zu Tisch.
Nachdem die Mahlzeit beendet war, trafen sich die beiden im Arbeitszimmer um den Rest zu klären.
"Also, wie lange wirst Du bleiben, mein Sohn?", fragte der Hausherr.
"Ich hatte nicht vor, mehr als zwei Wochen zu bleiben. Hoffe aber, dass es schneller geht!"
"Einverstanden, sollte es wirklich so lange dauern, weißt Du ja was zu tun ist!"
Somit war auch dieses Gespräch beendet.

* Kurz vor Dienstschluss im Wachhaus *


GeN saß im Aufenthaltsraum und beobachtete die anderen Wächter, es waren recht viele neue Gesichter da. Die Wache schien in letzter Zeit wohl sehr beliebt geworden zu sein. Als er alle Anwesenden kurz angesehen hatte, fing er an, Einträge in seine Philosophenfibel zu machen. Er hatte in letzter Zeit Dinge erlebt, die einen Eintrag wert waren. Während er schrieb, wurde er von Chief-Korporal de Garde in Pismires Büro gerufen. Es ging um den Fall vom Morgen.
Der Gnom klopfte an die Bürotür und trat ein. Salutierte kurz und nahm Platz.
"Sie wollten mich sprechen, Sör?"
"Ja, das wollte ich. Korporal Sillybos weiß schon Bescheid. Ich habe es ihm eben mitgeteilt."
"Von was reden Sie, Sör?", fragte GeN verwirrt.
"Ach so, ja, es geht um die Zeugenaussagen. Es gibt ein paar Leute die etwas gesehen haben. Sie sagen aus, dass am Tatort ein Grinsen in der Luft schwebte. Ich lasse diese Leute überwachen. Es kann auch ein, dass sie nur irre sind. Gestohlen wurde nur ein Dämon, einer Uhr. Mehr nicht! Ich wäre froh darüber, wenn Du mit Silly dort morgen noch mal vorbeischauen könntet."
"Zu Befehl, Sör!" GeN salutierte und trat weg.

Irgendwie hatte der Gefreite noch Lust auf etwas zu trinken und machte sich deshalb auf den Weg in den Eimer. Dort traf er einige Kollegen an, die ebenfalls Feierabend hatten. Einige kannte er, andere wiederum nicht. Aber egal, er hoffte darauf, dass er Silly hier antreffen würde. Dies war jedoch Fehlanzeige. Dafür fand er Mindorah, mit ihr hatte er einen Fall gelöst, als sie noch Rekrutin war. Er setzte sich zu ihr und fing ein Gespräch mit ihr an.
"Hi, wie geht’s und wie läuft es in der Wache?" fragte der grünhaarige Gnom.
"Ganz gut, in beiden Dingen. Mache derzeit bei FROG meine Ausbildung zum KommEx. Ist ganz interessant", antwortete Mindy.
"Hm, glaub ich! Hey, Wirt noch zwei Bier!", gab der Gnom die Bestellung auf. "Geht auf mich", grinste GeN.

Später am Abend schlief er ein und fand sich auf einer riesigen Blumenwiese wieder. Er dachte sich, nicht schon wieder! Seit seinen letzten Fall fand er sich unregelmäßig hier wieder. Er mochte diese Umgebung nicht, sie stellte etwas dar, was es wahrscheinlich in Wirklichkeit nicht gab. Das schlimmste an der Sache war aber dieser Möchtegern-Gott. Jeder anständige Philosoph weiß doch, dass es keine Götter gibt. Da er ja schließlich aus Ephebe kam und eine Philosophenausbildung erhalten hatte, wusste GeN, dass es keine Götter gibt. Trotzdem gab es diese Gestalt und sie versuchte den Gnom zu überreden Priester zu werden, was natürlich für einen Philosophen nicht in Frage kommt.
"Einen schönen guten Abend wünsche ich dem Herrn Philosophen!", wurde GeN von einer spöttischen Stimme begrüßt.
"Was willst Du jetzt schon wieder?", fragte der Tatortsicherer.
"Ich möchte Dir helfen, Deinen Fall zu lösen und als Gegenleistung wirst du mein Priester."
"Nein, niemals, außerdem bin ich nicht für die Aufklärung zuständig, dafür hab ich die falsche Spezialisierung. Ich sorge nur dafür, dass meine Kollegen in aller Ruhe am Tatort arbeiten können. Ach so, es wäre nett, wenn du mich wieder zurück schicken könntest, ich hab zu tun."
Mit diesen Worten fand er sich im Eimer wieder.

"Ähm, Mindy? Ich hab da mal ne Frage."
"Ja? Frag ruhig."
"War ich eben irgendwie verschwunden oder so?"
"Nein, Du sahst nur so aus, als ob Du am Schlafen wärst. Wieso fragst du?"
"Nur so. Danke!", antwortet GeN. "Ich glaube, ich geh wohl besser nach Hause, ich habe morgen noch zu tun!"
Er verabschiedete sich, beglich die Rechnung und ging nach Hause.

Dort legte er sich in sein Bett und überlegte einige Dinge. Zum Beispiel: Was machte er jetzt mit der Wohnung, jetzt da Senbin, sein ehemaliger Trollgehilfe, im Gefängnis saß? Er brauchte nur das Fass, in welchem er wohnte, der Rest der Wohnung blieb ungenutzt. Man könnte ja ne Anzeige aufgeben, dachte GeN so bei sich. Aber dann kann es passieren, dass man sich wieder einen Gauner einfängt; also beschloss er, eine Mitteilung am Schwarzen Brett im Wachhaus zu machen. Diese konnte aber noch warten, da er erst mal andere Dinge zu tun hatte.


* Am nächsten Morgen *




"Morgen Silly, schon was neues wegen des Entführungsfalles?", fragte der Gefreite, als er mit einem Fingerhut voll Kaffee das Büro seines Vorgesetzten betrat.
"Nein, leider nichts. Die Befragungen haben soweit auch nichts ergeben."
"Hm, dass ist nicht gut. Wa ... "
In diesem Moment kam Larius reingestürmt und sagte: "Auf Ihr zwei, es gibt was zu tun. Es wurde schon wieder ein Dämon entführt", brachte der Chief-Korporal aufgelöst heraus. "Dieses mal ist der betroffene ein Wächter, und zwar Dragor Nemod."
GeN wartete erst gar nicht ab, was Larius noch zu sagen hatte, sondern schnappte sich seinen Kram und machte sich auf den Weg zu seinem alten Freund. Unterwegs überlegte er, was er mit dem Täter anstellen würde, der einfach so Semmy entführte. Die beiden hatten sich angefreundet, als der Gnom noch bei Dragor wohnte. Völlig aufgelöst kam er an Dragors Haus an. Das erste was er sah war ein Menschenauflauf, das konnte er nicht dulden. Das, was sein Freund jetzt brauchte, war Ruhe, also fing er an, das Absperrband auszupacken und zu befestigen. Danach klappte er seine Stelzen auseinander und fing mit seiner Arbeit an. Als erstes stellte er sich vor das Absperrband und hielt schon mal seinen zusammengefalteten Spezialstab in der Hand. Die ersten Neugierigen wollten über das Band klettern, das gefiel dem aufgebrachten Gnom nicht. Er ging auf die Leute zu.
"Was glaubt ihr, was ihr da tut?", fragte GeN unter größter Beherrschung.
"Wir wollten uns ein bisschen umsehen!", kam die freche Antwort.
"Dies ist untersagt! Im Namen der Stadtwache!"
"Was, Du bist Wächter? Das ist doch lächerlich. Wie willst Du uns denn aufhalten?"
"Wollt ihr das wirklich wissen?", fragte der Gnom mit drohendem Unterton.
"Klar wollen wir!", sagten die Jungs und fingen an zu lachen.
Der Philosophengnom betrachtete sich die drei kurz und fing dann mit dem unerfreulichen Teil seiner Arbeit an.
"Ok, ihr wolltet es ja nicht anders", sprach der Tatortsicherer ruhig und drohend. Er faltete den Stab auseinander und lehnte diesen an die Wand, wo er ihn sofort erreichen konnte. Langsam löste der Gefreite die Schnallen, die ihn auf den Stelzen festhielten. Aus irgendeinem Grund fingen die drei an zu zittern. [Die drei hatten schon mal schlechte Erfahrungen mit einem Gnom gehabt und hätten nicht gedacht, dass ein GeN es wirklich ernst meinte.]
"Was habt ihr denn?", fragte GeN schelmisch. "Ihr wolltet es doch so haben - oder lieber doch nicht?"
Kaum war der Gnom nah genug, verkrümelten die Spitzbuben sich. Somit konnte der grünhaarige Tatortsicherer sich wieder den anderen widmen. In der Zwischenzeit waren seine SUSI -Kollegen angekommen um die Spuren aufzunehmen. Nachdem alle Arbeit erledigt war, ging GeN zu Dragor und seiner Verlobten rein.
"Es tut mir leid! Dass es ausgerechnet Semmy sein musste! Diese Schweine werden dafür bezahlen!", sprudelte es aus dem kleinen Gefreiten raus.
Dragor schaute ein wenig verdutzt aus der Wäsche, fing dann aber an zu nicken.
"Du hast recht mein Freund, wir werden diese Kerle kriegen und ihnen das Handwerk legen. Sie werden dafür zahlen, dass sie Semmy entführt haben", fing der sonst pazifistische Lance-Korporal an.

* Woanders in Ankh-Morpork*


Der junge Mann ging zielstrebig in Richtung eines Ladens, der irgendwo versteckt in der Stadt lag. Er hatte seinem Vater versprochen, nicht allzu lange zu bleiben, also wollte er schon mal nachsehen, ob alles geregelt war. Der Laden, den er betrat, war in ein schummriges Dämmerlicht getaucht, man konnte nur Schatten wahrnehmen, aber keine festen Formen. Alles blieb in Schatten verborgen.
"N' morchen, was beschert mir den seltenen Besuch?", kam eine Stimme aus der Richtung, in der man den Tresen vermuten konnte.
"Ich habe eine Bestellung aufgegeben, aus Überwald, und wollte wissen, ob die Sachen schon da sind."
"Ach, Du meenst de kleinen Biester, die de ham wollst. Die sin noch net alle da, werden wohl in den nächsten zwei Tachen geliefert. Ham Se wat Geduld, junger Mann."
Somit war auch diese Sache erledigt, der junge Mann machte sich auf den Weg zurück zum Anwesen seines Vaters.

GeN und Dragor stiefelten in Richtung Wachhaus um zu erfahren, ob man schon etwas neues wisse. Man konnte ihnen nur sagen, dass man schon wieder dieses Grinsen gesehen habe. Aber einen Anhaltspunkt habe man noch nicht, wobei es einen Zeugen gäbe, der behauptet habe, dass er dem Grinsen gefolgt sei. Man könne ihn leider nicht Verhören, habe aber seine Adresse. Diese Information reichte den beiden Wächtern, die dann gleich darauf wieder auf der Straße unterwegs waren, um an ein paar Infos zu kommen.
Nicht wesentlich später erreichte Dragor das Haus des besagten Zeugen, GeN erreichte das Haus zeitgleich, saß aber auf der Schulter von Dragor. Der Lance-Korporal klopfte an die Haustüre und wartete. Die Türe wurde aber nicht geöffnet und da GeN nicht länger warten wollte, hämmerte er an die Türe und brüllte: "Stadtwache! Aufmachen!"
Dieser Ausruf verfehlte seine Wirkung nicht. Zahlreiche Fenster wurden geöffnet und neugierige Leute schauten heraus, um zu erfahren, was los war. Die Türe, an der geklopft wurde, wurde geöffnet und eine leise, schüchterne Stimme sprach: "Bitte, nicht so laut. Ich will keinen Ärger haben, außerdem habe ich nichts verbrochen. Was wollt ihr dann also von mir?"
Während der Mann hinter der leicht geöffneten Tür sprach, sprang GeN von der Schulter seines Freundes und schlüpfte in das Haus.
Der verdeckte Ermittler erklärte in der zwischen Zeit ihr Anliegen. "Wir haben ein paar Fragen an Sie! Sie hatten behauptet, Sie seien dem Grinsen gefolgt, dem müssen wir jetzt nachgehen."
"Einverstanden, kommen Sie rein." Der Mensch öffnete die Tür ganz und bat Dragor herein.
Die Wächter wurden in ein recht kleines Zimmer geführt. Die beiden holten ihre Notizblöcke und einen Stift hervor und begannen mit dem Gespräch.
"Also, was haben Sie gesehen?", fragte der Gnom leicht ungeduldig.
"Gesehen habe ich ein Grinsen, dass scheinbar in der Luft schwebte, das hat mich dann doch etwas irritiert", kam als Antwort.
"Und was haben Sie dann getan?", fragte der RUM-Mitarbeiter.
"Ich habe mich etwas im Schatten versteckt und bin dann, als das Grinsen ging, hinterher."
"Das heißt also, dass dieses Grinsen permanent sichtbar war?", fragte dieses mal der Gnom.
"Ja, war es!"
"Hm, und wohin sind Sie ihm gefolgt?", fragte Dragor.
Der Befragte gab die Adresse an und bat die Wächter, nun sein Haus zu verlassen.

"Dies ist doch in den Schatten!", sagte GeN als er einen Blick auf die Adresse warf.
"Ja, das ist es", merkte Dragor an."Und jeder weiß, dass Wächter dort nicht willkommen sind. Das dürfte dann wohl in meinen Bereich fallen. Du gehst zum Wachhaus zurück und ich werde mich dort ein wenig umsehen."
"Wie du willst! Aber sei vorsichtig und nimm eine Taube mit."
Somit trennten die beiden Wächter sich.

GeN ging zum Wachhaus zurück, um zu fragen ob es was Neues gab. Dem war soweit nicht so, man hatte leider zu wenig Spuren. Der Tatortsicherer gab einen kurzen Bericht darüber ab, was er und Dragor erfahren hatten. Als er geendet hatte, sollte er sich wieder auf den Weg machen, da schon wieder ein Dämon geklaut worden war. Dieses mal war es ein Dämon aus einer der Gilden und zwar aus der Alchemistengilde. Auf dem Weg dorthin traf er Lance-Korporal Robin Picardo, der für diese Gilde zuständig war.
"Hi, Robin, wie geht’s?", grüßte der Gnom den DOG -Spezialisten.
"Gut geht es. Wohin des Weges?"
"Zur Alchimistengilde, dort gab es einen Einbruch! Wenn Du auch dorthin gehst, kannst Du mich dann bitte mitnehmen?"
"Genau dahin bin ich unterwegs." Robin setzte den Gnom auf seine Schulter und die beiden gingen in Richtung Gildenhaus.
Vor Ort sperrte GeN den Tatort ab und Robin ging ins Gebäude, um die Leute zu befragen.

Zur gleichen Zeit zog sich Dragor Nemod für seine Arbeit an. Er holte alte Kleidung raus und präparierte diese für seinen Einsatz in den Schatten. Als er fertig war, ging er los. Unterwegs schaute der Lance-Korporal noch mal in seine Notizen, um die Straße nicht zu verfehlen.
In der Straße angekommen, fand er das angegebene Haus sehr schnell. Es stellte sich heraus, dass es ein Laden war, der allerhand Kram verkaufte. Dragor betrat den Laden, seine Augen mussten sich erstmal an das schummrige Licht gewöhnen. Bevor er alles richtig wahrnehmen konnte, hörte Dragor eine Stimme: "Was kann ich für Euch tun?"
"Ich wollte mich ein wenig umsehen!"
Die Stimme gab einige nicht gerade freundliche Töne von sich. "Ich verkaufe alles! Auch Dinge die nicht hier sind!"
Da kam dem verdeckten Ermittler eine Idee. "Verkaufen sie auch ein Grinsen?" fragte er ganz unschuldig.
"Nein, so was gibt et net. Zumindest net frei rumlaufend. Oder haben sie hier im Laden ein Grinsen im Regal stehen sehen?"
"Bis jetzt noch nicht! Woher bekommen sie eigentlich die Dinge, die sie nicht hier im Laden haben?"
"Die kriege ich auf Bestellung geliefert."
"Danke, dass war es fürs erste."

Gnomen und Dragor trafen sich im Wachhaus wieder, um die nächsten Schritte zu planen. Beide waren der Meinung, dass man den Laden beobachten lassen sollte. Sie konnten derzeit nichts anderes tun außer abwarten. Also setzten sie sich in den Aufenthaltsraum und spielten Karten, bis etwas ganz unerwartetes geschah. In der Tür stand ein Grinsen, als es aus dem Schatten heraustrat wurde ein schwarzer Dämon mit weißen Zähnen sichtbar.
"Was können wir für dich tun?", fragten die beiden gleichzeitig.
"Ich wollte eine Aussage machen, ich habe die Einbrüche gesehen und weiß auch wer der Auftraggeber ist."
"Warum willst du denn auf einmal eine Aussage machen?"
"Weil ich den Menschen da heute im Laden gesehen habe und ich weiß, dass eh bald alles auffliegt. Außerdem behandelt mein Meister mich schlecht."
"Gut, dann erzähl mal."
Und so erzählte der Dämon was er wusste.

Kurz darauf wurden der junge Mann, der Ladeninhaber und der Einbrecher festgenommen. Das Diebesgut wurde zurückgegeben. Da der Dämon kein Zuhause mehr hatte, nahm Dragor ihn solange auf, bis er ein neues Heim findet



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