Geiselnahme

Bisher hat keiner bewertet.

von Korporal Sidney (FROG)
Online seit 29. 07. 2003
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"Hände hoch! Keine Bewegung! Und alle hinlegen!" Eine Geiselnahme in der feinen Gesellschaft. FROG muß raus, entweder mit Püschologie oder mit Armbrustschützen...

Dafür vergebene Note: 10

Sidney saß im Aufenthaltsraum der Wache und langweilte sich. Außer ihm waren noch einige andere Wächter da, Cim und Atera unterhielten sich über die Trollbande, die SEALS sich heute geschnappt hatte. Venezia saß bei einigen anderen und spielte mal wieder Drachenpoker. "Was soll heißen, du hast eine Puderquaste?! Es gibt keine Karte mit einer Puderquaste drauf!"
Pismire stand hinter ihr, lächelte und trank einen Tee. Auch er hatte scheinbar frei.
Gelangweilt spielte Sid an seiner Armbrust herum. Vielleicht sollte er doch die Abteilung wechseln. Bei FROG war einfach viel zu wenig los. Ab und zu, eigentlich selten war mal ein Einsatz, und selbst dann brauchte ihn kaum jemand. Und die anderen hatten ja angeblich so viel Arbeit. Obwohl, wenn er sie so sah, wie sie hier rumstanden und sich entspannten...
Nicht, dass er gerne in Arbeit versank. Aber ab und zu etwas tun würde ihm schon entgegenkommen. SUSI brauchte noch einen Ballistiker. Und DOG könnte sicher noch jemanden gebrauchen. Mal überlegen, beschloss er.
Rogi kam in den Raum, sah sich kurz um und ging dann zielstrebig zu Veni. Sie versuchte, ihr mit einem Finger auf die Schulter zu klopfen, was aber gründlich misslang. Schließlich hatte sie aber die Aufmerksamkeit, die sie wollte, und flüsterete Veni etwas ins Ohr. Die sprang auf, verlangte, auf die Schulter zu kommen und ließ sich in ihr Büro bringen.
Wenigstens sie hatte etwas zu tun, wenn schon sonst niemand bei FROG. Rogi vielleicht noch, sie war als Sanitäter relativ gefragt. Auch wenn Sidney nicht wusste, warum die Leute nicht zu Humph gingen. Er sah vertrauenserweckender aus, und bei ihm ging's schneller.
Er lächelte leicht beim Gedanken an Rogis Künste. Das letzte Opfer, das Rogi verarztete hatte, hatte ernsthaft versucht, beim Ankhschlamm-Wettrinken zu gewinnen. Vielleicht hätte er sich früher überlegen sollen, warum er der einzige Teilnehmer war und die Wetten gegen ihn standen. Und für Erheiterung hatte es auch nicht wie erwartet gesorgt. War ja auch ekelerregend, als sich die Augen vorschoben und die Backe sich langsam auflöste. Nicht mal Humph hätte da noch viel machen können. Rogi hatte zwar getan, was sie konnte, aber -
"FROGs zu mir!"

"Wir haben eine Geiselnahme in einer Villa. Angeblich ein Ball. Wir wissen nicht, wie viele es sind, und wie sie bewaffnet sind. RUM ist schon dort, aber sie wollen uns."
Die FROGs hatten sich inzwischen in Venis Büro versammelt und lauschten ihr. Das war der Vorteil von zu wenig Arbeit: Wenn mal was war, dann gaben alle ihr bestes.
Außer Veni und Sid saßen auch Rogi, Valdimier, Zad, Araghast und Kanndra da; schon fast die komplette Mannschaft. FROG hatte einen ziemlichen Mangel an Leuten.Vielleicht lag es daran, dass alle ständig gelangweilt herumsaßen.
"Plan gibt's auf dem Weg, jeder holt jetzt seine Ausrüstung, und dann treffen wir uns am Karren. Bis gleich!"
Gleichzeitig sprangen die FROGs auf, absolut angespannt und konzentriert liefen sie in ihre Büros, holten die Waffen und den Rest.
Es gab Arbeit.

Humph saß inzwischen mit seiner Mannschaft und versuchte, die Geiselnahme aufzuklären.
"Also, wir haben absolut nichts, erst recht keine Informationen von Innen. Deshalb müssen wir raten. nefer, warum sollte jemand so was machen?" Er blickte über den Tisch zu seiner Püscohlogin.
"Wissen wir, ob das Ganze geplant war, oder nur 'zufällig' eine Geiselnahme entstand?"
"Schätzungsweise war's als Geiselnahme geplant."
"Okay, damit entfällt 'ne Menge. Eine Möglichkeit wäre, dass sie jemanden freipressen wollen, also in der Art 'unsere Geiseln gegen eure'. Zweitens: Sie wollen auf irgendwas aufmerksam machen. Wie schlecht es ihnen geht oder so. Oder es ist einfach Rache an einem von den Leuten. Weil er ihm die Freundin geschnappt hat, weil er eine Idee geklaut hat, weil er reich ist."
"Eins entfällt, weil sie noch nichts dergleichen gesagt haben. Zwei ebenfalls aus dem selben Grund. Bleibt drei: Rache."
"Wie sind sie eigentlich reingekommen?" Pyro unterbrach die Gedanken des Hauptmanns.
"Hey, das ist ein Ball, da kann jeder rein, schätze ich. Einfach 'nen Anzug an und fertig."
"Nene, die nehmen meistens Einladungskarten. Ohne Einladung kommst du nicht rein."
"Okay, wer hat die Einladungen verteilt? Hat jemand vielleicht seine weitergegeben? Haben wir Fälscher für sowas?"
"Humph? Warum sollte jemand Einladungskarten fälschen?"
"Was weiß ich." Der Hauptmann stand sichtlich unter Stress, bisher war das seine erste Geiselnahme "Vielleicht, damit sich jemand durchfressen kann, ohne was zu bezahlen." Er lächelte leicht.

Wieder saßen sie zusammen, diesmal auf der Ladefläche eines Eselkarrens, der mit einer Plane überspannt war.
"Der Plan ist folgender:", Veni hatte schon wieder die Leitung übernommen und versuchte ihren Kollegen das Vorgehen zu verdeutlichen, "Bregs wird von vorne versuchen, sie so rauszulocken. Zad wird auf dem Dach vom Haus gegenüber liegen und als Sicherung dienen."
"Wie hoch ist das Haus?"
"Wir wissen noch nicht mal, ob es eines gibt." Sie grinste schief. "Wird schon schiefgehen. Okay, Valdimier und Sidney gehen von hinten ran, falls sie flüchten wollen. Wenn sie nicht rauskommen, geben wir euch Bescheid und ihr geht rein. Holt alles raus, was nach Geisel aussieht. Und wenn euch so ein Geiselnehmer begegnet, macht ihn fertig." Ihre Mimik gab eindeutig zu Protokoll, dass sie da gerne dabei wäre.
"Ich rede voher mit Humph, aber ich glaube nicht, dass sich was ändert. Noch Fragen?"
Der Wagen kam zum Halt. "Okay, raus da. Viel Glück.
Die FROGs sprangen aus dem Wagen und liefen, die Waffen bzw. ein Megaphon im Anschlag auf ihre Positionen.

Veni war zielstrebig zu Humph auf die Schulter geklettert und redete nun mit ihm über das weitere Vorgehen. Humph selbst sah, im Gegensatz zu Veni, die quicklebendig und irgendwie glücklich schien, etwas gestresst aus. Er war müde, und er hatte keine Ahnung, was sie noch machen konnten. Seine Kollegen, die neben ihm um den Tisch saßen und nun kurzfirstig entspannten, während Humph mit Veni beschäftigt war, waren ähnlich fertig. Alles hinterließ Spuren.
Schließlich hüpfte Veni von der Schulter und ging zu Bregs. "Wie besprochen. Viel Glück!"
"Wissen wir irgendwas über die Typen?"
"Humph sagt, sie überlegen weiter, aber es gibt's nichts sicheres, also erst mal unverbindlich."

Humph überlegte weiter. "Die Angestellten? Nun ja, die hätten sicher auch einen Grund, sich zu rächen."
"Könnte sein. Aber wie wäre die Idee, dass sie vielleicht eingebrochen sind? Diurch ein Fenster, den Kamin, die Hintertür? Dann bräuchten sie keine Einladung und die Angestellten-Theorie löst sich auf."
"Verdammt! Natürlich hast du recht. Wir brauchen irgendwelche Informationen!"

Inzwischen stand Sidney hier, hinter der Villa am Blumengarten, mit Valdimier und wartete auf ein Zeichen, dass der Spaß losgehen konnte. So war das eben bei FROG: Im einen Moment noch voller Langeweile, im anderen mitten im Stress.
"Glaubst du, wir müssen rein?"
"Ich hoffe zumindest. Sonst war die ganze Aufregung wieder umsonst. Was meinst du?"
"Das trifft's genau."
Von vorne war die Stimme Araghasts zu hören, der gerade versuchte, die Geiselnehmer zum Aufgeben zu bewegen. "Wir sind doch alle vernünftige Menschen. Ich verstehe Sie doch, wir alle verstehen Sie -"
Sidney flüsterte leise und ironisch "Jaja", Valdimier lachte leise.
"- aber Sie wissen doch selbst, das kann keine Lösung sein. Legen Sie Ihren Waffen weg, kommen raus und dann reden wir drüber, wie wir das Problem lösen können. Okay?"
"Halt's Maul!" Zusammen mit dem Schrei flog ein Glas durch ein Fenster, direkt auf Bregs zu. Es landete im Gras und versprühte eine gelbe Flüssigkeit, die gleich ein paar Grashalme wegätzte. "Das sieht aus wie Dackelsaft[1]".

Hinter dem Haus kontrollierten die Armbrustschützen wieder einmal ihre Waffen, und das nur, um wenigstens irgendwas zu machen.
"Bregs scheint Probleme zu haben."
"Ich frag mich so langsam, was das bringen soll. Die kommen doch eh nicht raus. Dann sollten wir wenigstens gleich reingehen, damit wir Zeit sparen." Sid war, im Gegensatz zu Valdimier, schlecht gelaunt.
"Hast du heute noch was vor, oder warum diese Eile? Lass ihnen doch den Spaß."
"Ich will vielleicht auch welchen?"
"Ach so." Der Vampir grinste breit. "Sag das doch gleich."

Auf der anderen Seite beriet sich Veni mit Araghast.
"Glaubst du, das schaffst du noch? Oder sollen wir Sid und Valdi reinschicken?"
"Sie haben mit Dackelsaft geworfen. Meinst du ernsthaft, die würden sich das überlegen?"
"Okay, dann lassen wir sie los. Wird schon schief gehen."

Ein kleiner Dämon, die Hinterlassenschaft Humphs an FROG, sauste zu Valdi und Sid.
Valdimier nahm ihn hoch und er begann zu sprechen "Nachricht von Venezia an Valdimier und Sidney. Ihr könnt rein."
Sid schlich sich inzwischen an den Dienstboteneingang, der in dieser Villa hinten lag. Valdimier drehte sich zu ihm, den Dämon noch immer am Ohr, und nickte stumm.
Sidney stand neben der Tür, nickte zur Bestätigung, hob die Armbrust und öffnete die Tür dann mit einem gewaltigen Tritt. Die Angeln zitterten, als die Tür hin und herschwang.
Die schwere Armbrust mit beiden Händen umfasst, scannte er den Raum mit seinen Augen auf Eindringlinge. Als er keine fand, hob er sie an, dass sie zur Decke zeigte und schritt hinein.
"Sid, wir sollen das ganze leise abziehen. Keine unnötigen Geräusche. Sonst scheuchen wir die Geiselnehmer noch auf und die bringen am Ende noch jemand um."
"Auch okay."

Der Raum, in dem sie waren, schien eine Küche zu sein. Trotz der Dunkelheit, die durch die verhängten Fenster kam, war der Herd deutlich erkennbar, ebenso schmutziges Geschirr. Neben den Tellern und einigen Kuchenplatten stand dort eine Schale, von der ein eindeutiger Geruch nach Sumpfdracheneierpunsch ausging.
Geld müssen sie ja haben, schoss es Sid durch den Kopf. Das Zeug schmeckte angeblich grausam, aber es war teuer. Also wurde es getrunken, egal wie es schmeckte.
Die beiden FROGs schlichen mit gezogenen Waffen zur einzigen Tür im Raum, die tiefer in das Gebäude führte.
Ein einziger Blick genügte, um sich abzusprechen. Valdimier hob die Waffe und blieb stehen, Sidney ging vorsichtig neben die Tür und sah seinen Kollegen an. Ein bestätigendes Nicken folgte, dann hob Sid die Armbrust hoch und ließ den Kolben gegen die Klinke krachen. Langsam schwang die Tür auf und gab einen Gang frei.
Valdi flüsterte ein "sauber" und ging voraus, Sid folgte ihm.

Der Gang war breit genug, damit sie nebeneinander gehen konnten. Er war dunkler als die Küche, kein einziges Fenster war zu sehen. Er verlief senkrecht zur Küche. Nach rechts ging er nur ein kleines Stück und endete dann in einer Tür. Nach links war mehr Platz, und mehr Türen.
Die FROGs sahen sich kurz an. Links oder rechts? Oder sollten sie sich aufteilen?
Stumm beschlossen sie, zuerst nach links zu gehen. Es war nie gut, wenn der Gegner im Rücken saß. Sid lief zur gegenüberliegenden Wand, die Armbrust ständig im Anschlag. Während er deckungslos im Gang war, sicherte Valdi ihn, danach lief er selbst los, um sich so langsam vorzuarbeiten.
Leises Gejammer war zu hören. Schritte. Immer noch hing der Punschgeruch in der Luft. Kein Licht. Die Decke war niedrig. Mehrere Türen vor ihnen. Bewegte sich da etwas? Herzklopfen. Puls. Anspannung. Stress. Armbrust im Anschlag. Langsam vorarbeiten.
Valdimier und Sidney waren schon ein gutes Stück vorangekommen, einige Meter. Immer wieder drehte sich einer zurück, war da nicht etwas gewesen? Gingen sie in die falsche Richtung? Lauerten ihre Gegner irgendwo, unsichtbar?
Da! Ein Klinke bewegte sich. Sofort blieben die beiden stehen, Waffe erhoben, alle Muskeln angespannt, den Atem angehalten. Komm schon! Komm raus! Oder doch nur falscher Alarm? Ahnte er etwas?
Warum nur musste die Tür zwischen ihnen und dem Türstock sein? Sie würden ihn nicht schnell genug sehen.
Langsam zeichnete sich eine Hand samt Messer ab, die sich langsam vorstreckte. Würde er es werfen? Wusste er, dass sie da waren? Würde er gleich rausstürmen?
Als unter der Tür Füße zu sehen waren, drückten beide ab. Bolzen zischten durch die Luft, bahnten sich unerbittlich ihren Weg durch die Luft genau zur Tür. Was macht er jetzt? Rausstürmen?
Dumpf schlugen die Bolzen durch das Holz, Splitter flogen. Ein Stöhnen. Blut. Eine kleine Lach bildete sich unter der Tür, floss heraus.
Durchatmen. Noch lebten sie. Weiter. Halt! War da nicht etwas gewesen? Hinter ihnen? Hatten sie sie gehört? Wohin sollten sie, konnten sie? Verdammt!

Zwei Männer erschienen, liefen zur Leiche. Niemand sonst war im Gang. Was war da los gewesen? Beide trugen Armbrüste in der Hand und fragende Minen im Gesicht. Sie wollten wissen, was mit ihrem Kollegen passiert war. Wer ihn umgebracht hatte.
Sie schlichen vorsichtig zu ihm, sahen sich immer um, wo die Wächter waren. Im Zimmer? Im Gang war niemand.
Der erste war an der Leiche angekommen und sah sich um, ob jemand im Zimmer war.
Genau in diesem Moment kam Sidney von oben und stieß dem hinteren Mann, Nummer zwei, auf den niemand geachtet hatte, sein Schwert ins den Nacken, bis es am Hals wieder herauskam und eine große Blutfontäne mit sich brachte. Er zog es wieder heraus und ließ sich dann von der Decke fallen, wo er sich mit den Beinen festgehalten hatte. In einem eleganten Salto kam er wieder auf, Auge in Auge mit dem anderen Mann, der ihm inzwischen eine Armbrust entgegenhielt.
"Ihr verdammten Wächter!"
Da schoss von der anderen Seite eine Faust heran und schickte ihn schlafen. Valdimier war aufgetaucht, hinter dem Mann, wo er als Fledermaus geschwebt hatte. Wieder zwei weniger. Und eine Richtung.

Die Leichen lagen am Boden, Blut breitete sich aus, die weit aufgerissenen Augen, als sie begriffen, was los war, gerade als er zu spät war. Der Augenblick, als sie den Flüsteratem des Todes im Nacken gespürt hatten. Keine guten Gedanken in diesem Moment. Es gab immer noch Arbeit, die erledigt werden musste. Und doch, die Stimmung der beiden FROGs hatte sich gehoben, die Spannung war abgefallen, als Übung und Training, als die Bestie in ihnen übernommen hatte und ganz klar gesagt hatte, was zu tun wäre, um zu überleben. Die Gedanken, die Zweifel, die Anspannung waren verschwunden, nur das Überleben hatte gezählt.
Adrenalin jagte durch ihre Adern, pushte sie hoch. Mit größeren, weniger vorsichtigen Schritten gingen sie auf die große Tür zu, die neben der Küche lag. Von dort waren die beiden gekommen, das war also das nächste Ziel.
Die Waffen im Anschlag auf Schulterhöhe, gingen sie vorwärts. Der erste Schlag hatte gesessen, jetzt lauerte nicht mehr hinter jede Ecke Gefahr.
Sie waren angekommen. Vor ihnen öffnete sich breit die Tür und ließ Licht herein. Eine weiße Halle wartete dahinter, weiße Wände, weiße Decke, weiße Säulen. Marmormuster. Keine Person in Sichtweite. Schluchzen. Schritte.
Valdimier ging nach einer stummen Absprache an der Wand entlang zur Tür und spähte hinein. Drei Gegner. Immer noch. Links, mitte, rechts. Er schlich zurück und berichtete Sid davon. Ein Blickwechsel. Dann nahm Valdimier die schwere, zweihändige Armbrust von Sid entgegen, der seinerseits eine Pistolenarmbrust von Valdimier in der Hand hielt. Er nickte.
Valdi ging zurück zur Tür. Sid hob den Kopf zur Decke, atmete tief durch, dann nickte er erneut. Und lief los.

Seine schweren Schritte knallen auf den Boden. Der Boden schwingt nach, hoch, runter. Die Tür kommt näher, die weiße Halle dahinter. Valdimier an der Linken, die Armbrüste in den Händen. Die Tür. Er stößt sich ab, fliegt, schwebt. Die Halle. Er ist drin, sieht kurz die Gesichter der Leuter. Angst, Schrecken, Verzweiflung. Hinten, an der Wand ist ein vermummter Mann. Valdi hatte recht. Er dreht sich weiter in der Luft, die Hand kurz über dem Boden, die andere an der Waffe. Die ersten Schüsse rauschen. Hinter ihm zerplatzt die Wand. Seine Hand kommt auf, fester Stand auf einer Hand, er hängt kopfüber da. Seine Armbrust schickt den ersten Bolzen los, weitere folgen. Keine Pause. Er drehht sich weiter, wieder in der Luft. Schüsse. Die Wand zerplatzt, der Bopden dröhnt. Einzelne, verzerrte Schreie. Fast wieder am Boden. Die Stiefel schweben nur wenige Zentimeter darüber. Da. Landung. Er kommt auf, Genau hinter der Säule. Deckung. Durchatmen. Glück gehabt.
Der erste Geiselnehmer fiel durchlöchert zu Boden, Sids Schüsse waren gut gewesen. Blieben noch zwei andere. Durchatmen, zur Tür schauen. Valdimier steht da, die Armbrust bereit. Er ist bereit. Also los!
Die Armbrüste in den Händen, stieß der Werwolf sich von der Säule ab, raste dem hinteren Mann entgegen, wild feuernd, Bolzen bahnen sich ihren Weg, bohren sich in Wände, Säulen. Auf der anderen Seite kam Valdi aus der Tür, seine schwereren Bolzen kämpfen sich vorwärts, reißen Kopf und Brust eines Gegners zurück, zerfetzt, blutig.
Sidney läuft weiter, immer noch wie wahnsinnig schießend. Sein Gegner fliegt nach hinten, Blut spritzt, die Halle färbt sich rot.


Ein weiterer Tag endet. Langsam geht die Sonne unter, der Mond erscheint. Für die meisten war es ein ganz normaler Tag. Für manche war es ihr letzter. Es hätte auch anders kommen können, auf einem anderen Planeten, zu einer anderen Zeit....

[1] Eine recht ätzende Flüssigkeit, die ein Alchemist angeblich aus Dackelorganen gewonnen hatte. Vielleicht kommt der Name aber auch nur daher, dass sie wie Dackelurin riecht




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