Es war ein Tag wie jeder andere. Die Sonne knallte auf die Köpfe der Karawane und die Hitze machte allen zu schaffen. Die aneinander geketteten Sklaven marschierten in einer Reihe, die Zungen wie Krawatten am Boden entlang schleifend.
"Kann ich etwas Wasser haben," bettelte einer der Sklaven. Die Frage richtete sich an einen großen Mann auf einem der Kamele. Er war nach Art der Klatschianischen Beduinen gekleidet. Sein Gesicht war mit schwarzem Stoff vermummt, sein Körper mit einem langen schwarzen Gewand bedeckt. Er holte eine Peitsche hervor und ließ sie unmittelbar vor dem kränkelnden Sklaven die Luft zerschneiden. Ein lauter Knall war zu hören. Das Kamel blökte und der Sklave wisch zurück. Man sollte sich besser nie gegen die Sklaventreiber stellen. Der Wind wehte etwas heftiger. Hier in der Wüste hielt man nicht viel von Schicksal. Doch etwas anderes konnte es nicht sein was in diesem Moment geschah. Eine heftigere Böe zog daher und brachte ein mitgenommenes Blatt Papier mit. Ein zusammengefaltetes Papier. Es klatschte genau in Weufolts Gesicht.
"Was ist das?" da ein Sklaventreiber nicht lesen können muss, konnte Weu dies auch nicht.
"Darf ich mal sehn?" fragte der Sklave der eben um Wasser bat.
"Wenn du dies lesen kannst. Natürlich. Aber lies laut."
"Krieg ich denn etwas Wasser wenn ich vorlese?"
"Wenn mir gefällt was du liest..."
"Also! Dies hier ist eine Broschüre der Stadt Ankh-Morpork. Willkommigt in Ankh-Morpork. Ich lese jetzt vor."
Weus Miene erhellte sich als er hörte was der Sklave dort vorlas.
"Lies bitte noch mal die Stelle mit den netten Mädchen von der Gilde der Näherinnen vor," bat Weu als der Sklave zu Ende gelesen hatte.
"Noch mal? Aber ich habe diese stelle doch schon 5-mal vorgelesen."
"Na und? Tus endlich," Weu holte seine Peitsche hervor.
"Ja ja... Ich tus ja. Nur keine Panikmache." Und der Sklave las es noch ein Mal. Und danach noch einmal und danach noch ganze sieben mal, bevor Weu Gnade walten ließ und ihm gedankenlos den Wasserschlauch überreichte.
"Ankh-Morpork!!!" Weu schaffte es die drei Ausrufezeichen zu betonen. "So soll es also sein," Und so begann Weufolt Garnichguts großes unvergleichliches Abenteuer, welches er niemals vergessen würde. Außer er betrank sich mal wieder zu stark und musste aus der Bar geschleppt werden. Was Weufolt jedoch nicht wusste, war, dass in Ankh-Morpork der Krieg der Zauberer herrschte
[1]. Der Zauberer Rincewind wurde dabei kurzfristig in die Kerkerdimensionen geschleudert konnte sich jedoch wieder daraus befreien. Mit ihm jedoch konnte unbemerkt ein "Ding" aus dieser Dimension entfliehen. Zwar klein aber doch mächtig. Vor Freude an der neu gewonnenen Freiheit flog es umher. Es flog aus der Stadt raus und immer weiter. Bis an die Küste. Es sah einen Hafen. Flog immer weiter, achtete nicht mehr auf seine Umwelt...
* * *
"Rekrut Garnichgut! Sofort aufwachen," der Ausbilder der Stadtwache von Ankh-Morpork stand mit glänzendem Brustharnisch vor der Schiefertafel und war gerade dabei den Schülern die verschiedenen Arten Wegzulaufen zu erklären, als er den schlafenden Rekruten hinten in der Ecke entdeckte.
"Was ist denn?" fragte der gerade aufwachende Weu den Ausbilder.
"Ich versuche euch hier etwas beizubringen und ihr sollt gefälligst aufpassen. Das Leben als Wächter ist in dieser Stadt kein leichter Job und man sollte auf alles vorbereitet sein." Der Ausbilder kam mit diesem stillen Rekruten nicht ganz zurecht. Er bestand darauf seine Beduinenkleidung anzubehalten. Sein Gesicht war stets Vermummt. Nur die schwarzen Augen waren zu sehen. Unheimliche schwarze Augen die immer ins unendliche zu sehen schienen.
"Ich verspreche ab jetzt aufzupassen," behauptete Weufolt.
"Dann ist es ja gut." Als sich der Ausbilder umdrehte um etwas an die Tafel zu Schreiben, schlief Weu wieder ein und erinnerte sich...
* * *
"Es ist nicht mehr weit bis Al-Khali," dachte der in Schwarz gekleidete Sklaventreiber. "Dort nehm ich mir ein Schiff! Nicht mehr lang dann hast du es geschafft Weu, alter Junge! Endlich kann ich nach Ankh-Morpork, zu den tollen Mädchen." Ein fieses Grinsen erschien auf seinem Gesicht, welches jedoch niemand sah da er das Tuch noch immer vor dem Mund hielt. Zwei Tage später erreichte die Karawane Al-Khali.
Der große Dreimaster der Klatschianischen Handelsflotte kam pünktlich am Hafen von Sto-Lat an.
"Hey du! Nimm deine Sachen und dann ab aufs Oberdeck," schnauzte ein düster aussehender Matrose den schlafenden Weufolt an. Weu nahm seinen Beutel den er als Kissen umfunktioniert hatte und kletterte die Strickleiter hoch, die einzigste Möglichkeit den kleinen Frachtraum zu verlassen. Eine frische Brise streifte sein zu sehendes Gesicht. Wind! Nicht diese unerträgliche Hitze der Wüste.
"Der Käpt'n will dich sprechen," fauchte ihn ein narbiger Matrose an. Nicht gerade die freundlichste Mannschaft, dachte sich Weu.
"Har! Du bist also unser Passagier! Wir bekommen noch Geld von dir," der Kapitän des Schiffes wurde umringt von muskulösen Matrosen und Offizieren.
"Ich hab dir das Geld für die Überfahrt schon gegeben," das ganze war ihm jetzt nicht mehr geheuer. Was wollten diese Typen von ihm? Ihn überfallen? "Bist du Taub oder was? Du sollst uns das Geld geben, du hast uns zu wenig bezahlt und jetzt her damit, sonst müssen wir ungemütlich werden," schnauzte ihn ein Mann mittleren Alters an. Er stand dicht neben dem Kapitän und schien sich wichtig machen zu wollen. Er hatte anscheinend versucht aus alten Kleidungsresten sich so etwas wie eine Uniform zu Basteln um imposanter zu wirken, jedoch war dies im nicht gelungen. Er sah eher witzig denn imposant aus. Weufolt konnte nichts anders außer sich lustig über ihn zu machen. Weufolt grinste ihn an. Doch in seinem Inneren dachte er scharf nach. Es waren zu viele um sich mit ihnen anzulegen und einfach so von Bord laufen würde die Wachen am Kai aufmerksam machen. Und die wurden wahrscheinlich von den Seeleuten bestochen. Es gab also nur eine Möglichkeit.
"Ihr kriegt mein Geld niemals," schrie er noch und lief Richtung Achterdeck. Dort sprang er über Bord. Verdutzt und erstaunt liefen die Seeleute hinterher und blickten in die hohen Wellen. Die See war unruhig. Und nirgends jemand zu sehn.
"Die See hat ihn zu sich geholt. Sie war erzürnt und hat ihn gerecht Bestraft. Niemand legt sich mit Seemännern an... Los Männer! An die Arbeit!"
Wasser umgab Weu. Über ihm. Unter ihm. Neben ihm auch. Schreckliche Vorstellung. Überall nur Wasser. Zugegeben. Für einen Klatschianer ist Wasser kostbar. Aber nur in langen Schläuchen aus Leder am Kamelsattel befestigt.
Es sollte einen nicht umschließen. Erst recht keinen Nicht-Schwimmer. Langsam trieb sein Körper auf einen nahe gelegenen Strand zu, der von kleinen Fischern genutzt wurde um ihre Boote dort abzustellen. Weufolt erreichte noch lebend den Strand und schlurfte aus den Fluten. Wasser rann von seinem Umhang herab. Von rann konnte man kaum noch sprechen. Fließen würde hier eher zutreffen. Am Strand stand eine Person. Sie war nicht richtig zu erkennen aber so wie es aussah schien sie einen langen schwarzen Mantel zu tragen und in der rechten Hand, die ausgesprochen dürr war, hielt sie eine Sense mit Blau leuchtender Klinge. Es kam Weu so vor dieser Person schon mal begegnet zu sein. Jedenfalls sollte er sie kennen.
GUTEN TAG, sagte die Gestalt.
!Äh! Dir auch einen schönen tag. Könnte es sein das wir uns schon mal begegnet sind?! die Person machte ihn nervös. Ihr haftete etwas... Endgültiges an.
* * *
"Rekrut Weufolt?", der Ausbilder wurde immer nervöser. "Du Meldest dich sofort bei einem der Vorgesetzten. Am besten bei Sillybos, deinem Ausbilder. Los! Abmarsch!" Der Ausbilder verlor nun endlich den Geduldsfaden. Er konnte es noch verkraften wenn man seinem Unterricht nicht ganz folgt aber wenn man einschläft, laut zu schnarchen anfängt, vom Stuhl rutscht und auf den Boden knallt und sich dann auch noch lautstark darüber beschwert, dass der Boden zu hart wäre und man ihn aus Kautschuk machen sollte, das konnte er wirklich nicht mehr ertragen.
"Gehst du wohl?"
"Bin ja schon weg," entgegnete Weu resignierend. Weu ging aus dem Unterrichtsraum Richtung Sillybos' Büro. Weu kannte seinen Ausbilder nicht richtig. Als er zur Wache kam wurde er in einen Raum, den man Klassenraum nannte, gesteckt und sollte hier etwas über das Wacheleben lernen. Das war jetzt 2 Wochen her und seinen Ausbilder sah er höchstens einmal in der Woche wenn er wieder einmal von einem der höheren Wächter zu ihm geschickt wurde. Weu klopfte nicht gerade zaghaft an die Türe zu Sillybos' Büro. Hegelkant der Sklave öffnete.
"Du schon wieder?" Sillys' Sklave gewöhnte sich allmählich daran den neusten Rekruten der Wache die Tür zu öffnen. "Wer hat dich diesmal hierher geschickt?"
"Ach! Da möchte ich nicht drüber sprechen. Ich soll mich nur melden."
"Na gut! Komm rein. Inzwischen müsste auch die Nachricht über dein Fehlverhalten über das Rohrpostdämonensystem angekommen sein. Mein Herr wartet schon auf dich," mit diesen Worten ließ Hegelkant Weu hinein. Lance-Korporal Sillybos war gerade dabei sein Fass in dem er lebte zu reparieren. Einer der Metallringe die das Fass zusammenhielten war durchgerostet und musste erneuert werden und da eine Reparatur zu teuer war musste er wohl selbst Hand anlegen.
"Ah! Du bist es," der lang erfahrene Wächter und Philosoph erkannte seinen Rekruten mittlerweile schon an den Schritten. Was nicht gerade schwer war. Weufolt war das einzigste Wache-Mitglied, welcher schwere Lederstiefel mit Stahlkappe trug. Zudem hatte er sich Schrauben in die Sohle gebohrt. Der Grund war jedem ungewiss. Aber der Klang seiner Schritte wurde dadurch unverkennbar. "Ich habe schon die Nachricht erhalten was diesmal vorgefallen ist. Und ich muss langsam einmal Maßnahmen treffen. So kann das nicht weitergehen." Sillybos setzte sich in seinen Stuhl und griff nach einigen Blättern. Er nahm sie in die Hand, schaute kurz darauf und legte sie ordentlich beiseite bevor er wieder anfing zu reden. "Die Beschwerden über dich häufen sich. Hier steht es." Er nahm einen der Zettel vom Stapel und las ihn sich kurz durch. "Ah ja! Hier steht es ja: Unpünktlichkeit, Respektlosigkeit, im Unterricht eingeschlafen und du bedankst dich bei niemandem. Die anderen halten dich für unhöflich. Wir sind doch eine große Gemeinschaft. Wir müssen zusammenhalten. Im dienst ist das überlebenswichtig." Er legte den Zettel wieder beiseite und schaute Weu genau in die Augen und bereute es sofort. Weufolt Garnichgut hatte tiefschwarze Augen ohne Pupillen. Jedenfalls sah man sie nicht, da der gesamte Augapfel Pechschwarz war.
"Ich habe mir überlegt," fuhr er fort. "Ich habe mir überlegt dich in einen Kurs zu setzen. Einen Kurs in dem du lernst Bitte und Danke zu sagen. Du sollst auch zu den Bürgern dieser Stadt freundlicher werden. eine Respektsperson bist du wahrscheinlich allein schon durch dein aussehen. Verstehst du mich?"
"Ja natürlich! Aber ich hatte eine höhere Strafe erwartet." Weufolt war ein klein wenig enttäuscht.
"Mit Bestrafung erreicht man nicht immer sein Ziel. Ab morgen gehst du zu diesem Unterricht. Der zuständige Wächter für diesen Kurs wird mir sagen wenn er es für angebracht hält dich aus dem Unterricht zu holen. Und nun geh. Wir sehen uns wahrscheinlich noch früh genug." Weufolt drehte sich um und verließ das Büro. Sillybos versuchte weiter sein Fass zu Reparieren.
"Hegelkant! Bitte reiche mir mal den Hammer rüber."
* * *
...KANN SCHON SEIN. ABER MEISTENS SEHEN MICH DIE LEUTE NUR EINMAL IN IHREM LEBEN... ÄH... NACH IHREM LEBEN MEINE ICH NATÜRLICH.
"Dann bist du also der Tod und ich bin tot?" fragte Weu skeptisch.
SO SIEHT ES WOHL AUS.
"Aber woran bin ich gestorben?"
UM GANZ GENAU ZU SEIN BIST DU NOCH NICHT GANZ TOT. DURCH DEN SPRUNG INS KALTE WASSER HAST DU DIR EINE ERKÄLTUNG EINGEFANGEN DIE TÖDLICH FÜR DICH ENDET. FALLS DUS GENAU WISSEN WILLST: DU STIRBST GENAU IN! LASS MICH NICHT LÜGEN... Tod holte eine kleine schwarze Sanduhr heraus. IN GENAU 30 SEKUNDEN.
"Ich sterbe an einer Erkältung? Ich? Aber das ist doch Schwachsinn!"
ICH BESTIMME NICHT WER STIRBT.
"Aber warum kann ich dich schon vor meinem Tod sehen?"
DU HAST IN DER WÜSTE SCHON SO VIEL GESEHEN DAS DU MITLERWEILE ANTROPOMORPHE ERSCHEINUNGEN SIEHST. DU HAST KEINE ANGST DIE WAHRHEIT ZU SEHEN. DESWEGEN HOLE ICH DICH AUCH PERSÖNLICH AB UND NICHT EINER MEINER GEHILFEN.
"Wow! Aber das mein Leben so enden soll. Ich habe Ankh-Morpork ja noch nicht einmal erreicht."
DARAN KANN JETZT WOHL NIEMAND WAS ÄNDERN. ES IST SOWEIT! DEINE ZEIT IST ABGELAUFEN. Tod nahm seine Sense mit der blau schimmernden Klinge und holte aus. Genau in diesem Augenblick stürzte das Ding aus den Kerkerdimensionen ab. Es geriet in einen Luftstrudel und wurde an die Küste geschleudert und raste nun auf den strand zu. Zwei Gestalten standen dort. Beide ganz in Schwarz gewandet.
Einer der beiden Gestalten wurde immer größer, kam immer näher. Nein! Das Ding kam der Person immer näher. Wenn jetzt nicht schnell etwas passierte würde das Ding mit der Person kollidieren. Doch es geschah nichts. Das Ding prallte mit Weu zusammen und verschmolz mit ihm. Es gab keine spektakuläre Blitze oder ähnliches. Beide Personen oder Wesen wurden von einem Moment auf den anderen zu einer einzigen. Optisch änderte sich an Weufolt nichts. Aber sein Geist wurde in eine Ecke gedrängt. An seiner Stelle war jetzt ein verwirrtes etwas das nichts mit der neuen Situation anfangen konnte. Auch Tod war verwirrt. Vor ihm stand jetzt nicht mehr Weufolt Garnichgut sondern eine völlig andere Person. Und diese Person war nicht tot. Deswegen ließ Tod die Sense sinken und wunderte sich. Tod verschwand und musste über das gerade Geschehene nachgrübeln. Das Ding machte sich unterdessen daran Weu's Erinnerungen zu lesen. Das auffälligste daran war das Wort Ankh-Morpork. Es kannte diese Stadt. Dort war die Unsichtbare Universität und dort kam er her. Also musste er dort hin wenn er jemals wieder aus diesen Körper heraus wollte. Dort saßen schließlich die mächtigsten Zauberer der gesamten Scheibenwelt. Dachte es jedenfalls
* * *
Ankh-Morpork! Einzigste Metropole und größte Stadt der Scheibenwelt. Es gibt wohl keine dreckigere Stadt im ganzen Universum. Doch hier bekam man einfach alles. Viele bekamen auch den Tod. Einige sogar häufiger. Hier war alles und nichts unmöglich.
Weufolt Garnichgut kam gegen Mittag am östlichen Stadttor an. Schnurstracks ging er auf den Hiergibt's Alles-Platz zu. Er wusste dass hier die Unsichtbare Universität stand.
Weu stürmte los. Vor der Universität bremste er vor einem kleinen Mann mit spitzem Hut und langem Mantel.
"Was soll das? Willst du mich umrennen?" fragte der Zauberer.
"Bist du Zauberer?" fragte Weu mit finsterer Stimme.
"Wonach sehe ich denn aus? Wie der Schneevater?" schrie der Zauberer mit leicht fröstelnder Stimme. "Natürlich bin ich Zauberer!"
"Gut! Du musst mir helfen. Ich bin nicht ich. Ein Wesen steckt in mir und ich will es raus haben. Dafür muss das Ritual von Akk-Nara gesprochen werden!"
"Das Ritual von Akk-Nara? Das Ritual der Teufelsaustreibung? Das ist sehr schwierig und nur die höchsten Zauberer können, und vor allem kennen es! Da kann ich ihnen nicht helfen", sagte der Zauberer. Was war das nur für ein Kerl?
"Führe mich zu dem Höchsten Zauberer!" verlangte Weufolt.
"Das... das geht nicht. Niemand darf die Unsichtbare Universität betreten. Niemand außer den Zauberern." Er wollte nicht, dass dieser Irre in die Universität ging. Das wäre eine Katastrophe. In diesem Moment ging ein Mann mit Uniform und glänzendem Brustharnisch an den beiden vorbei. Er ging ganz gelassen in die Universität.
"Und was war das gerade?" Weu wurde langsam wütend.
"D... das war Larius de Garde! Ein Wächter. Ein Korporal. Und Wächter mit hohem Rang dürfen mit... äh... Vorladung in die Universität. Sie haben dann eine... äh... Verabredung mit dem Erzkanzler und dürfen hinein und natürlich auch hinaus! Hihähä!" Der Zauberer faselte jetzt nur noch. Weu’s blick durchbohrte ihn. Wer weiß ob nur Wächter hohen Ranges die Universität betreten durften, Weu glaubte es.
"Wächter? Das ist es! Ich werde Wächter um zu den Zauberern zu kommen! Ja! Das werde ich machen. Nur Geduld!" Weu hatte einen Entschluss gefasst. Er gab da nur ein Problem! Was war die Wache? Nicht weit von seinem Standpunkt entfernt hing ein halb zerfetztes Plakat.
"Wir brauchen dich! Komm in die Wache! Komm ins G.R.U.N.D. Hauptquartier in der Kröselstraße!!! We want you!" mehr war nicht zu entziffern. Weu machte sich auf den Weg in die Kröselstaße. Und die lag in den Schatten. Dem gefährlichsten Ort in Ankh-Morpork
Nach einigen kleineren Abenteuern gelangte Weu zum Wachhaus. Er betrat es und ging auf den Mann hinter dem Tisch zu. Der Mann blickte auf.
"Kann ich ihnen helfen junger Mann?" fragte der Wächter.
"Ich möchte euch beitreten. Ich möchte in die Wache."
"Äh! So einfach ist das aber nicht. Sind sie überhaupt Qualifiziert?"
Weu zertrümmerte mit einem Fausthieb den Tisch.
"Nicht schon wieder. Das alle so zeigen müssen das sie was können. Na gut! Melde dich erst mal bei einem Offizier und spreche mit ihm alles ab. Ich glaube Lance-Korporal Sillybos ist momentan zugegen. Einfach die Treppe hoch erste Tür links." Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging Weu die Treppe hoch. "Bringt mal einen neuen Tisch her. Der hier ist auch kaputt. Ich glaube wir sollten uns welche aus Metall anschaffen. Die halten länger.", rief der Wächter einem anderen zu der gerade ein der Nähe stand.
Weu klopfte an.
Die Tür öffnete ein großer schlanker Mann, so zwischen 24 und 25 Jahren.
"Ah," sagte der Unbekannte. "Dich kenne ich doch."
"Wirklich?" fragte Weu verwundert.
"Ja! Du bist der Sklaventreiber der mich nach Ankh-Morpork brachte. Eigentlich sollte ich einen Groll gegen dich hegen. Aber ich bin ganz glücklich hier. Also ist das auch vom Tisch. Komm doch herein. Mein Name ist Hegelkant."
Er hielt Weufolt die Türe auf und ließ ihn hinein. An einem Schreibtisch saß ein alt aussehender Mann.
"Willkommen Was kann ich für dich tun Jungchen?" der Mann, Weu vermutete inzwischen das es sich um Sillybos handeln musste, versuchte wie ein alter weiser Mann zu klingen. Doch dafür klang seine Stimme zu jung und zu lebendig. "Ich will der Wache beitreten. Einfach nur so. Keine weiteren Fragen." Silly war verblüfft. Er wusste, dass einige Wächter hier waren um zu vergessen. Jedem Wächter war etwas Einzigartiges widerfahren weshalb er hier gelandet war aber dieser Mann übertraf alles. Er stand nur da und wollt ein die Wache. Er nannte keinen ersichtlichen Grund.
"Öh! Na gut. Warte bitte kurz." der Lance-Korporal stöberte in einer Schublade herum und reichte Weu ein Blatt Papier, welches er aus der Schublade entnahm. "Hier bitte! Hier auf der gestrichelten Linie unterschreiben. Lies dir den Vertrag vorher ruhig durch."
"Das brauch ich nicht," wie schon erwähnt konnte Weu nicht lesen. Er unterschrieb und ab hier fing ein neues Kapitel seines Lebens an.
* * *
Hier endet Weu's Erinnerung eigentlich. Er zog in ein kleines Zimmer in den Schatten ein und lernte erst einmal 2 Monate lang was es heißt ein Wächter zu sein. Der Unterricht Bitte und Danke zu sagen machte ihm sogar Spaß. Sachen die er nicht kannte machten ihm immer Spaß. Sogar blutrünstige Tiger. Zum Pech für den Tiger als er versuchte Weu anzugreifen. Mit seiner Peitsche erlegte er ihn und hing sich seinen Kopf an die Wand seines Zimmers. Eine nette Jagdtrophäe die er jedoch zwei Tage später wieder abhängen musste, da Haustiere im Haus nicht gestattet waren. Selbst tote Tiere waren verboten. Aber das machte nichts. Denn jetzt war Weufolt Wächter. Jetzt kam er vielleicht in die Unsichtbare Universität. Jetzt konnte er sich vielleicht aus dieser Lage befreien.
[1] Nachzulesen in: Der Zauberhut
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