Deduktionen: About A Crime oder Der Tag der toten Ente

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von Gefreiter Charlie Holm (SUSI)
Online seit 22. 07. 2003
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Löse den Fall um den entführten Dagobert und finde heraus, ob Deine Schlussfolgerungen eines Charlie Holm würdig sind!

Dafür vergebene Note: 13

Tathergang
Lord Schnatterstein hat die Entführung seines preisgekrönten Zuchterpels "Dagobert" gemeldet. Die Tat muss in einem sehr engen Zeitraum von nicht einmal einer Stunde stattgefunden haben: Um 18 Uhr wurde das Tier den Angaben nach das letzte Mal gesehen, nach dem Abendessen ging der Lord um ca. 18:45 Uhr noch einmal zum Gehege, wo er das Verschwinden der Ente bemerkte. Wächter von SUSI und SEALS waren nur 20 Minuten später am Tatort.
Die sechs zur Tatzeit auf dem Anwesen befindlichen Personen machten gegenüber den SEALS-Kollegen in der ersten Vernehmung folgende Aussagen:

Lord Schnatterstein, 48
Befand sich den Nachmittag über allein im Salon, auf der dem Gehege abgewandten Seite des Gebäudes. Ging nach dem Essen zum Stall, wo er die Tür offen und einen Erpresserbrief an die Wand gepinnt fand. Er alarmierte sofort die Wache. Verdächtigt den Butler, die Entführung durchgeführt zu haben.

Lady Schnatterstein, 35
Frau des Lords. Befand sich vor dem Abendessen nach eigener Angabe wie üblich mit einer Tasse Tee im Musikzimmer, hat nichts mitbekommen.

Max und Moritz Schnatterstein, beide 11
Zwillingssöhne des Lords aus erster Ehe (die erste Lady Schnatterstein verstarb vor drei Jahren). Haben bis zum Abendessen im vorderen Garten Fußball gespielt und nichts bemerkt.

Georg Friedel, 57
Ursprünglich als Butler von Lady Schnatterstein mit in die Ehe eingebracht, inzwischen jedoch auch für die Küche und den gesamten Haushalt zuständig. Hat in der Küche das Abendessen zubereitet und anschließend serviert.

Felix Plattner, 39
Gärtner. War nach eigener Angabe der letzte, der Dagobert gesehen hat: Zu seinen Aufgaben gehört es, die Ente zu füttern - das tat er angeblich ohne besondere Vorkommnisse das letzte Mal gegen 18 Uhr.


Tatortbeschreibung

Das Gehege liegt im hinteren Bereich des Gartens. Es handelt sich um ein ca. 10x10 Schritt großes, engezäuntes Areal, in dessen Mitte ein ovaler Teich mit einem Längs- bzw. Querdurchmesser von von 5 bzw. 6 Schritt liegt. Der begrenzende Zaun ist etwa 2,30m hoch. Das im Zaun befindliche Tor steht offen. Es besitzt zwei durch Vorhängeschlösser gesichterte Riegel, eines ganz oben, eines auf halber Höhe des Zaunes. Die Schlösser sind geöffnet, es gibt keine Anzeichen von Gewalteinwirkung.
Auf der Wiese um das Gehege herum sind keine Spuren zu erkennen, direkt vor dem Tor befindet sich jedoch ein 1x1 Meter großer grasloser Bereich mit zwei tiefen Stiefelabdrücken (stehend) in der Erde. Der Erpresserbrief ist in ca. 1,60 Meter Höhe mit einer Reißzwecke am Zaun befestigt, und zwar ca. 1,50 Meter links vom Tor. Der Text besteht aus ausgeschnitten und aufgeklebten gedruckten Buchstaben und Wörtern.
Im Inneren des Geheges befinden sich einige wenige Büschel Gras, ansonsten größtenteils Sand und Erde (beides anscheinend frisch glattgeharkt), ein kleiner Strauch, ein moosbewachsener Holzscheit sowie der erwähnte Teich mit einer Seerose darin. Auf dem Boden liegen einige wenige Körner, in der Erde sind mehrere Stiefelabdrücke zu sehen. Sie entsprechen optisch dem vor dem Gehege, sind jedoch deutlich flacher (gehend - ins Gehege hinein und wieder heraus). Am Wendepunkt der Fußspuren sind zwei Abdrücke zu sehen - einer schmal und länglich, und eine kleine, runde, flache Mulde daneben. Etwas abseits von diesen Abdrücken ist der Boden auf einer Fläche von ca. 40 Quadratzentimetern verwischt.
In den Stiefelabdrücken im Inneren des Geheges ist mit Vergrößerungsglas teilweise unscharf jeweils ein weiterer, kleiner und runder Abdruck zu erkennen (ein Stock?)


Charlie sah von seinen Notizen auf. Sein Kollege Sillybos war gerade dabei, einen Gipsabdruck von den Stiefelspuren zu machen. Es waren auffällig viele Spuren - und die schmale, längliche konnte gut von einer liegenden Ente stammen. Wenn sie es jetzt noch schafften, den Rest einzuordnen...
"Silly, gibst du mir bitte noch einmal kurz den Erpresserbrief?"
Sillybos holte den vorsichtig in einer Tüte verstauten Brief aus einer Tasche und reichte ihn herüber. Charlie betrachtete ihn kurz und zog dann einen Zettel aus seinem Mantel, den er mit dem Brief verglich.
"Was hast du da?", fragte Sillybos.
"Ach, nur eine kleine Theorie", winkte der Gefreite ab. "Bist du soweit? Wir wollten doch noch einmal mit den Bewohnern sprechen."

**

Die Tür zur Gartenlaube war unverschlossen. Das Schloss war schon lange verrostet und unbrauchbar, und passte dadurch perfekt zum ungepflegten Gesamteindruck des Anwesens. Als Charlie und Sillybos in die Laube eintraten, schlug ihnen der Geruch von billigem Fusel entgegen. Der Gärtner Felix, ein stämmiger, untersetzter und ungepflegter Mann, saß in dem spärlich eingerichteten Schuppen und hielt mit beiden Händen einen dampfenden blau-weißen Porzellanbecher, aus dem starker Kaffeeduft aufstieg, der dennoch gegen den Alkoholgestank keine Chance hatte.
Charlies Blick huschte durch den Raum. Neben den üblichen Gartengeräten befand sich hier eine schmale Pritsche mit einer zerwühlten Bettdecke, ein kleiner Ofen, ein großer Futtersack und ein Tisch mit einem Stuhl daneben.
Neben der Tür standen zwei schmutzige Stiefel. Der Gefreite hob einen von ihnen kurz hoch - das Profil passte perfekt zu den Abdrücken im Gehege.
"He, legste die wohl wieder hin?", knurrte der Gärtner mit einer heiseren Stimme. Er hatte den Kopf gehoben und sah die beiden SUSI-Wächter aus zusammengekniffenen, glasigen Augen an. Sillybos warf Charlie einen strengen Blick zu, worauf der Gefreite den Stiefel wieder abstellte.
"Wat wollt's ihr denn nu schon wieder?", fragte der Gärtner. "Ich hab' euren Kollejn doch schon alles gesacht, wassich weiß."
"Nur noch ein paar Fragen", meinte Sillybos. "Sie haben heute um 18 Uhr die Ente das letzte Mal gefüttert?"
"Jau, sach ich doch."
"Und zu diesem Zeitpunkt war sie noch im Gehege?"
"Jau. Hätt'se sonst ja schlecht füttern können, wa?"
"Gut." Der Philosoph machte sich eine Notiz. "Noch eine Frage: Harken Sie das Gehege häufig?"
"Was?" Felix sah auf, und Charlie meinte, einen Anflug von Angst in seinen Augen zu sehen. "Wieso sollt's ich das tun? Is doch eh nur Erde, da drinnen."
"Und alle Gartengeräte sind hier im Schuppen?"
"Jau, alle hier." Felix machte eine ausladende Handbewegung und verschüttete dabei etwas von dem Kaffee in seinem Becher.
"Sie waren die ganze Zeit hier?"
"Jau. Aber wenn's ihr wissen wollt, ob ich was gesehn hab: hab' gepennt wie'n Stein, nachdem ich das Viech gefüttert hab'. Bisser Lord hier reinkam und Terz gemacht hat."
"Wer hat alles einen Schlüssel zum Gehege?"
"Nur der Lord und ich." Felix deutete auf einen schief in der Wand steckenden Nagel, von dem ein leicht angerosteter Schlüsselbund baumelte.
"Wieso ist eines der Schlösser eigentlich so hoch angebracht?"
"Wegn der Jungs. Der Lord hat Bammel, dass diese Lümmel ihm mal den Schlüssel zocken und Unfug machen. Darum hat er vor einiger Zeit das zweite Schloss angebaut. Zuzutraun wär's den Bengeln auch. Ham nur Flausen im Kopp."
"Vielen Dank. Dann nur noch eine Frage: Das Gehege ist ja nach oben hin offen - wieso fliegt die Ente da nicht einfach weg?"
"Nee, dem ham'se die Flügel gestutzt, verstehen's? Der kann nich fliegen, auch wenn er will."

**

Die eineiigen Zwillinge Max und Moritz Schnatterstein saßen auf ihrem Zimmer, als die Wächter kamen.
"Oh Mann", stöhnte einer der beiden. "Wir haben doch schon alles gesagt."
"Genau", ergänzte der andere. "Könnt ihr nicht bald gehen? Paps sagt, wir dürfen erst wieder nach draußen, wenn ihr gegangen seid."
"Wir gehen gleich", meinte Charlie schmunzelnd. "Versprochen. Aber vorher würde ich gerne noch einmal genau wissen, wo ihr Ball gespielt habt."
"Vorne am Eingang. Da ist zwar nicht soviel Platz wie hinten, aber Paps wird immer sauer, wenn wir hinten im Garten spielen. Er hat Angst, dass wir seinem Vogel was tun."
"Ihr wart den ganzen Nachmittag dort?"
"Ja", meinte der erste, und der zweite ergänzte: "Bis Georg kam und uns zum Essen geholt hat."
"Ist in der Zeit jemand durchs Tor gekommen?"
"Nö." Einer der beiden Jungen drehte gelangweilt einen Kreisel mit Pünktchenmuster auf dem Boden. "Keiner rein und keiner raus. Könnten sie auch gar nicht, weil das Tor von innen immer verriegelt ist. Wenn man rein will, muss man klingeln."

**

Der Butler war ein kleiner, drahtiger Mann mit grauen Schläfen und stechenden Augen. Die SUSI-Wächter trafen ihn beim Abwasch in der Küche.
"Tut mir Leid, dass ich den Herrschaften nicht weiter helfen kann", meinte er. "Aber ich fürchte, ich habe die fragliche Zeit in diesem Raum verbracht, ohne etwas Relevantes zu bemerken."
"Sie sind für den gesamten Haushalt zuständig?"
"Jawohl. Das Haus Schnatterstein besitzt natürlich bei weitem nicht mehr die Reichtümer von einst. Ich bin der Familie der Lady seit Jahren treu ergeben - wäre dem nicht so, hätte ich mir mit Sicherheit schon lange einen lukrativeren Brotverdienst gesucht." Der Butler stellte eine abgetrocknete Tasse auf den Tisch.
"Sie waren also hier im Raum?"
"Jawohl. Ich habe hier das Abendessen zubereitet, dann nach die Jungen... nein, dann nach den Herrschaften geklingelt und danach die Jungen reingeholt und das Essen serviert. Nach der Mahlzeit räumte ich den Tisch ab und begann mit dem Abwasch, als Seine Lordschaft - das Gesicht des Butlers verzog sich bei diesem Wort ein wenig - hereinstürzte und mich anwies, diesen Raum bis zum Eintreffen der Wache nicht zu verlassen. Nicht, dass ich etwas anderes vorgehabt hätte - da ich hier sowieso noch zu tun habe." Er kratzte ein paar Nudelreste von einem Teller ab.
"Es klingt, als wären Sie auf den Lord nicht gut zu sprechen."
"Nun, er ist, wenn Sie mir den Ausdruck gestatten, nicht die hellste Kerze auf dem Kronleuchter. Von seinen Vorfahren hat er leider zusätzlich zu seinem Reichtum auch die Leidenschaft zur Entenzucht geerbt, für die er wiederum den Großteil des Erbes ausgegeben hat. Wenn die Versicherung nicht wäre, wäre er wahrscheinlich niemals in der Lage, das Lösegeld zu bezahlen."
"Versicherung?", horchte Silybos auf.
Der Butler sah vom Abwasch auf und blickte die Wächter an, mit Bestürzung in den Augen. "Hat er Ihnen davon nichts erzählt? Dann bitte ich Sie, lieber mit ihm persönlich darüber zu sprechen, und zu vergessen, dass ich es erwähnt habe. Was auch immer ich von meinem Herrn halte, steht es mir nicht zu, derartige potenziell belastende Informationen weiterzugeben. Bitte entschuldigen Sie." Er wandte sich wieder seinem Abwasch zu und betrachtete das Gespräch offenbar als beendet.

**

Lady Schnatterstein befand sich in ihrem Zimmer im ersten Stock des Anwesens und nickte den Wächtern zu, als diese den Raum betraten. Die Fensterbank und jede andere annäherend horizontale Fläche in diesem Raum war mit Zimmerpflanzen aller Farben, Formen und Größen belegt.
"Guten Abend, Wachtmeister. Kann ich noch etwas für Sie tun?" Ihre Stimme war angenehm, aber so leise, dass man sich anstrengen musste, sie zu verstehen.
"Wir wollen nur noch einmal Ihre Aussage bestätigt haben. Sie waren zur fraglichen Zeit..."
"...im Musikzimmer, wie ich schon Ihren Kollegen gesagt habe. Und zwar, bis Georg zum Essen läutete. Ich fürchte, ich kann Ihnen da nicht weiterhelfen."
Ihr Mund wurde kurz zu einer schmalen Linie. "Um ehrlich zu sein, Wachtmeister: Von mir aus kann diese Ente dort bleiben, wo die Wahoonie wächst."
Sie trat ans Fenster, besprühte einer der Pflanzen mit einer streng riechenden Flüssigkeit aus einem Zerstäuber und sah hinaus auf das Gehege. "Immer drehte sich bei ihm alles um dieses Tier. Das ganze Haus ist verfallen, nur damit es 'Berti' gut geht. Der arme Georg weiß schon gar nicht mehr, wo ihm der Kopf steht, bei der ganzen Arbeit."
Abrupt sah sie wieder auf. "Aber ich vergeude Ihre Zeit, Wachtmeister. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?"
"Nein danke, Mä'äm", entgegnete Charlie. "Sie waren sehr hilfreich. Wir müssten nur noch einmal Ihren Mann sprechen."Der Gefreite deutete auf eine geschlossene Verbindungstür im Raum.
"Er ist nicht auf seinem Zimmer - ich glaube, er muss irgendwo im Erdgeschoss sein."

**

Lord Schnatterstein war tatsächlich im Erdgeschoss.Er saß in einem gemütlich eingerichteten Raum auf einem Sofa und rauchte nervös eine Zigarette, als die Wächter eintraten.
"Habt ihr den Kerl geschnappt?", begrüßte er sie, als sie kamen. "Hier, setzt euch doch. Zigarette?" Er deutete mit einer Hand auf das Sofa und hielt den Spurensicherern gleichzeitig mit der anderen eine abgegriffene Schachtel Zigaretten entgegen."
"Nein danke", lehnten beide Wächter ab, und ein Hüftstoß seitens Sillybos' verhinderte, dass Charlie darum bat, sich eine Pfeife anzünden zu dürfen (der Raum wäre sonst für mehrere Stunden unbewohnbar geworden).
"Was habt ihr denn rausgefunden?", fragte der Lord, als beide saßen.
Charlie sah sich um. Auch diesem Raum war die Vernachläsigung anzumerken. Das Sofa war an zwei Stellen geflickt, und von einer alten Harfe, die neben einem Klavier und unter einer an der Wand hängenden Geige in einer Ecke des Raumes stand, blätterte die goldene Farbe ab.
"Unsere Untersuchungen dauern noch an", meinte Sillybos.
"Ich sag' euch, es war dieser Georg. Ich spüre es im Urin."
"Sagen Sie", fragte Sillybos, ohne darauf einzugehen, "ist die Ente eigentlich versichert?"
Der Lord sah überrascht auf. "Ja, das ist er, der Berti. Ich hab' vor Jahren mal eine Rundum-Sorglos-Versicherung der Diebesgilde abgeschlossen - Berti ist bis zu seinem Schätzwert, das sind etwa zehntausend Dollar, gegen Verbrechen jeder Art versichert. Ist die einzige Versicherung, die ich mir noch leiste - das Geld ist knapp, in letzter Zeit."
"Würde die Versicherung auch das Lösegeld zahlen?"
"Ja - und den Geldwert, wenn er nicht wieder auftaucht. Aber das ist nur Geld - es bringt mir meinen Berti nicht zurück." Der Lord nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und starrte betrübt gegen die Wand, an der einige helle Rechtecke von wahrscheinlich lange verkauften Gemälden zeugten.
Charlie notierte sich etwas. "Und Sie waren heute abend..."
"...genau hier, auf diesem Sofa - wie eigentlich jeden Abend. Ich habe geraucht und auf das Abendessen gewartet, bis dieser Georg geklingelt hat. Nach dem Essen wollte ich noch einmal nach Berti sehen und habe den Brief gefunden.
"Waren eigentlich während des Essens alle die ganze Zeit anwesend?", fragte der Gefreite nach.
Der Lord dachte kurz nach. "Als ich kam, war meine Frau schon da, kurz darauf kam Georg mit den Jungs rein und brachte dann das Essen. Ich glaube, meine Frau ist während des Essens kurz auf den Abort verschwunden, aber Georg war die ganze Zeit da, falls ihr das meint. Er muss Berti also schon vorher entwendet haben."
"Wo bewahren Sie den Schlüssel zum Gehege auf?"
"In einer Schreibtischschublade in meinem Raum. Den Schlüssel zur Schublade habe ich immer bei mir - Max und Moritz haben nur Unsinn im Kopf." Er zog einen kleinen Messingschlüssel aus seiner Hosentasche und hielt ihn den Wächtern entgegen. "Und die Schublade wurde nicht angerührt."

**

"Ein sehr interessanter Fall", meinte Charlie, nachdem die beiden Wächter den Lord verlassen hatten, und zündete sich draußen im Garten eine Pfeife an. "Offensichtlich handelt es sich um eine nahezu unglaubliche Kette von Zufällen, Betrügereien und absichtlichen Täuschungen."
"Wie meinst du das?" Sillybos trat ein paar Schritte um Charlie herum, um nicht in Windrichtung der Pfeife zu stehen.
"Elementar, mein lieber Sillybos. Aber um das Rätsel komplett zu durchschauen, fehlt dir noch ein Puzzlestück."
Sie gingen gerade durch den Garten zum Tor, als ihnen aus einem der hinteren, verwilderten Winkel des Gartens mit einer Schaufel und einer leeren Tüte entgegen kam. Sein sonst so undurchschaubares Gesicht wirkte nervös und unruhig, und seine Augen zuckten hin und her.
Als er die Wächter sah, änderte sich seine Mine schlagartig und wurde wieder zu der undurchschaubaren Maske, die professionelle Diener so gut beherrschen. "Auf Wiedersehen, die Herrschaften. Oder kann ich den Herrschaften noch irgendwie weiterhelfen?"
"Nein danke", erwiderte Charlie lächelnd. "Wir wissen alles, was wir wissen müssen."
"Das bestätigt meine Theorie", meinte er zu seinem Kollegen, als der Butler wieder im Haus verschwunden war. "Aber wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ein Puzzlestück." Der Gefreite holte eine Zeitung aus seinem weiten Mantel und blätterte darin, bis er einen Prospekt fand.
"Hier. Dieses Flugblatt war gestern in der Times. Es ist, der Farbe und der Schrift nach zu urteilen, offensichtlich die Basis des Erpresserbriefes. Er ist doch ziemlich eigenartig, oder nicht?"



Sillybos verglich den Prospekt mit dem Erpresserbrief.



"Ich verstehe noch nicht..."
"Ich habe auch noch keine Beweise, aber die Indizien sind relativ eindeutig, oder nicht?"







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So, liebe Leserinnen und Leser, hier ist eure Chance, euren Scharfsinn unter Beweis zu stellen. Alle Indizien sind aufgedeckt, alle Spuren - die richtigen und die falschen - sind bekannt. Bevor ihr weiterlest, testet eure Fähigkeit zur logischen Schlussfolgerung und stellt eine Theorie auf, was an diesem Abend mit Dagobert passiert ist. Messt euch mit Charlie Holm in der Fähigkeit der Deduktion, bevor ihr weiterlest! (Und auch ohne die Grafiken, wenn ihr euch die Mission als Nur-Text-Version runterladet, sollte es genug Indizien geben, den Fall zu lösen)
Und wer nach Ablauf der Bewertungsphase die beste / originellste Lösung ins Kritik-Forum postet (natürlich eine Lösung, die er/sie sich überlegt hat, ohne vorher weiterzulesen!) und aufs Wachetreffen kommt, kriegt eine Tüte Gummibärchen als Preis :-)
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Geschichte geht weiter in 5...



4...



3...



2...



1...



letzte Chance, nicht weiter zu lesen...



Okay, weiter geht's.
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"Natürlich deuteten die Spuren zunächst auf den Gärtner hin", begann Charlie, als er später im "Eimer" die Einzelheiten des Falles darlegte. "Er war der letzte, der die Ente nach eigener Aussage gesehen hatte, seine Stiefelabdrücke waren die einzigen im Gehege, er war einer von nur zwei Leuten mit einem Schlüssel und die Schreibfehler im Erpresserbrief deuteten zunächst auf einen ungebildeten Täter hin."
"Aber er war es nicht?" fragte eine von diesen namenlosen Stimmen, die in klassischen Dialogen immer nur als Stichwortgeber für den Redner fungieren.
"Nicht so hastig. Zumindest machten mich einige Dinge in dieser Hinsicht stutzig. Zum einen war da der geharkte Boden - ganz so, als habe jemand Spuren verwischen wollen. Die Stiefelabdrücke befanden sich eindeutig über diesen Harkenspuren.
Außerdem gab es im Gehege kein frisch ausgestreutes Futter, nur ein paar vereinzelte Körner, obwohl der Gärtner angegeben hatte, die Ente gefüttert zu haben. Warum sollte er sich so selbst belasten?"
"Also war jemand anders der Entführer und hat das Futter mitgenommen? Daher könnte auch der verwischte Abdruck kommen - jemand hat das Futter mit der Hand zusammengefegt und eingesammelt."
"Das war zu diesem Zeitpunkt jedenfalls eine der möglichen Erklärungen. Der dritte und letzte Punkt, der nicht in das Bild passte, war der Erpresserbrief."
"Wieso das?"
"Nun, zunächst scheint er von jemandem geschrieben worden zu sein, der ihn bewusst als das Werk eines ungebildeten Menschen erscheinen lassen wollte. So wurden beispielsweise künstlich Rechtschreibfehler eingefügt: Im Flugblatt, aus dem der Text stammt, stand beispielsweise das Wort 'Dollar' komplett, aber es wurde in zwei Teilen und mit nur einem 'l' auf den Brief geklebt.
Der Briefeschreiber hat sich Mühe gegeben, die Herkunft der Buchstabenstücke zu verschleiern, indem er beispielsweise die Worte 'Hargas Rippenstube' in viele kleine Stücke zerschnitten hat. Sicher war er der Meinung, dass man ansonsten das Flugblatt leicht als Quelle für den Brief hätte identifizieren können und so auch bemerkt hätte, dass die Schreibfehler absichtlich produziert wurden. Hieraus lässt sich auch unmittelbar folgern, dass der Briefeschreiber in Eile war - denn sonst hätte er nach anderen, weniger offensichtlichen Quellen für seine Buchstaben suchen können. Der Brief muss demnach spontan geschrieben worden sein, ohne eine lange Planung.
Und dann ist da noch etwas: Der Brief beginnt mit 'Wenn Du' (mit einem großen 'D'), das Flugblatt mit 'Wenn du' (mit kleinem 'd'). Der Verfasser hat also gezielt nach einem 'Du' mit großem 'D' gesucht, und es aus dem Wort 'Durst' ausgeschnitten, da die Anrede in Briefen normalerweise mit einem Großbuchstaben erfolgt - obwohl das eine Kleinigkeit ist, an die ungebildete Menschen mit Sicherheit nicht denken würden."
"Also handelte es sich um einen gebildeten, aber mäßig intelligenten Menschen, der versucht hat, einen gebildeten Menschen zu imitieren?"
Eine zweite Stimme warf ein: "Der Lord? Also war es ein Versicherungsbetrug? Von deiner Beschreibung her treffen diese Merkmale auf ihn doch ganz gut zu."
"Aber", widersprach Charlie, "die Art, wie der Brief zusammengestellt und seine Herkunft verschleiert wurde, passt nicht zu jemandem, der 'mäßig intelligent' ist. Ich war also der Meinung, dass der Verfasser durchaus intelligent war, und dass dieser 'du'/'Du'-Fehler absichtlich eingebaut worden war, eben um den Verdacht eher auf den Lord zu lenken."
"Moment... also ein gebildeter, intelligenter Autor, der einen gebildeten, aber nicht sehr intelligenten Menschen imitiert, der versucht, einen ungebildeten Menschen zu imitieren?"
"Zumindest stellte der Brief sich mir so dar. Deshalb richtete sich von dieser Seite her mein Verdacht auf den Butler, der offensichtlich recht intelligent und auf den Lord nicht gut zu sprechen ist."
"Und wie passt das zu den Spuren im Gehege?"
"Ach ja, die Spuren. Nun, zuerst fiel mir auf, dass die Abdrücke vor dem Gehege deutlich tiefer waren als darin. Und bei der Höhe des oberen Schlosses hätten die vorderen Abdrücke eigentlich auf den Zehenspitzen stehen müssen, wenn es sich bei dem Verursacher wirklich um den Gärtner, der eine eher kleine Statur hat, gehandelt hätte."
"Vielleicht hat er eine Leiter oder einen Schemel benutzt? Die tieferen Abdrücke könnten daher stammen, dass er etwas getragen hat."
"Es müsste schon eine sehr schwere Leiter gewesen sein, um die Tiefendifferenz zu erklären. Außerdem waren vor dem Tor nur Stiefelabdrücke - also nichts, was auf eine Leiter oder etwas ähnliches hindeuten würde."
"Was war es dann?"
"Nun, für ein Kind ist das obere Schloss unerreichbar, nicht jedoch für zwei Kinder, von denen eines auf dem anderen steht."
"Die Zwillinge?"
"Diese Erklärung drängte sich jedenfalls auf. Sie erklärte auch die kreisförmige Mulde: Sie konnte durch einen Ball entstanden sein, wenn die Kinder entgegen ihren Beteuerungen doch im hinteren Garten gespielt hatten und ihnen dabei der Ball ins Gehege geflogen war."
"Also könnten sie sich den Schlüssel vom Gärtner genommen haben?"
"Ja. Nach eigener Aussage ist der Gärtner gleich, nachdem er die Ente gefüttert hatte, eingeschlafen - und bei seinem Auftreten sah ich keinen Grund dazu, an dieser Behauptung zu zweifeln. Die Tür zur Laube ist nie abgeschlossen, so dass es leicht war, an den Schlüssel und auch die Stiefel zu kommen."
"Und warum? Die Tatsache, dass der Ball im Käfig gelandet war, scheint mir dafür kaum als Grund zu reichen."
"Aber stellt euch mal vor, die Jungen suchen den Ball und finden heraus, dass sie Dagobert damit versehentlich erschlagen haben. Das wäre Grund genug, oder nicht? Sie nehmen sich den Schlüssel und die Stiefel aus der Laube, holen den Ball und den Vogel aus dem Gehege und verstecken das Tier irgendwo - wobei anhand anderer Indizien die Schlussfolgerung nahe liegt, dass sie ihn vergraben haben, aber dazu komme ich noch. Die Tür lassen sie hinter sich offen stehen, so dass andere denken müssen, dass der Gärtner nach der Fütterung vergessen hat, sie zu schließen, und Dagobert so entwischen konnte. Wahrscheinlich hätte der Gärtner es sogar selbst geglaubt, so betrunken, wie er war."
"Das würde die Spuren erklären... aber kann man mit einem ungeschickt geworfenen Fußball wirklich eine Ente töten? Und was ist mit dem geharkten Boden und dem Erpresserbrief?"
"Nun, auf die erste Frage würde ich spontan mit 'nein' antworten. Und diese Frage hängt direkt mit dem geharkten Boden zusammen: Aufgrund der Reaktion des Gärtners auf eine entsprechende Frage bin ich davon ausgegangen, dass er selbst den Boden geharkt hat."
"Aber warum?"
"Es ist vorstellbar, auch wenn das zunächst nur eine Theorie ist, wenn auch die einzige schlüssige, dass der Gärtner betrunken ins Gehege geangen ist, um die Ente zu füttern, und dabei so ungünstig über Dagobert gestolpert ist, dass dieser starb. Stockbesoffen, wie er - der Gärtner, nicht Dagobert - war, fiel ihm nichts besseres ein, als seine Fußspuren mit der Harke zu verwischen und so zu tun, als wäre nichts gewesen. Später dachten die Kinder, sie wären für den Tod verantwortlich, und der Gärtner, jetzt wieder einigermaßen nüchtern, versuchte, seinen Hals zu retten, indem er vorgab, nichts zu wissen."
"Und der Erpresserbrief?"
"Der Butler sagt, er hat die Kinder zum Essen reingeholt. So wie der Lord es darstellte, hat der Butler erst zum Essen geläutet, dann die Kinder geholt. Diese Reihenfolge erschien mir sofort etwas merkwürdig: Normalerweise verschwindet ein Butler nach dem Essensgong nicht wieder aus dem Speiseraum. Auch ein Versprecher seitens des Butlers deutete darauf hin, dass dies nicht die normale Reihenfolge ist. Aber wenn er vorhatte, die Kinder zu holen, und sie bei dieser Gelegenheit zufällig beobachtet hat, dann kann er innerhalb weniger Minuten schnell einen Brief gebastelt haben, was auch die Eile, in der der Brief entstand, erklären würde. Danach läutete er, um den Lord und die Lady, falls sie auf ihren Räumen waren, dazu zu bringen, in den Speisesaal zu gehen. Die Fenster beider Räume gehen zum Gehege, und der Butler wollte natürlich nicht beobachtet werden.
Ein solcher Brief konnte zwei verschiedene Zwecke erfüllen: Wenn der Lord zahlen würde, hätte es ihm ein wenig Lohn verschafft, von dem er von seinem Herrn nach eigener Aussage nicht viel bekam, und wenn sein ungeliebter Arbeitgeber die Wache rief, würde ihm das die Chance geben, ihn als Versicherungsbetrüger hinzustellen. Schließlich war er es auch, der uns die Information über die Versicherung gegeben hat. Als wir ihn im Garten trafen, nahm ich an, dass er gerade die Ente in Sicherheit bringen wollte - laut eigener Aussage durfte er vor unserer Ankunft die Küche nicht verlassen. Die Tatsache, dass er eine Schaufel bei sich trug, war übrigens ausschlaggebend dafür, dass ich annahm, dass die Zwillinge den Kadaver vergraben haben. Er hätte das Tier an einer für den Lord kompromittierenden Stelle verstecken können - und wenn die Kinder danach etwas gesagt hätten, hätte jeder geglaubt, dass sie nur ihren Vater entlasten wollten. Dies ist auch eine Erklärung dafür, weshalb der !
Brief abseits vom Tor befestigt war - weil die Person, die ihn geschrieben hat, eben nicht identisch war mit der Person, die die Stiefelabdrücke verursachte, und weil der Schreiber seinerseits keine Spuren hinterlassen wollte."
"Aber der Butler hat die Ente, seinem Benehmen nach, ja anscheinend nicht dort gefunden, wo er sie vermutet hatte. Wie wäre das zu erklären?"
"Das war, neben dem fehlenden Futter und den schwachen Abdrücken innerhalb der Stiefelspuren, einer der offenen Punkte. Denn weder der Gärtner, noch die Zwillinge oder der Butler, hätten einen Grund gehabt, das Futter zu entfernen."
"Und wie hast du dir diese Punkte dann erklärt?"
"Zunächst einmal ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass sowohl der Lord als auch die Lady über ihren Aufenthaltsort gelogen haben."
"Wieso das?"
"Beide gaben an, alleine im selben Raum gewesen zu sein. Zwar nannte die Lady ihn Musikzimmer und der Lord Salon, aber in diesem 'Salon' befanden sich eine Harfe, ein Klavier und eine Geige. Die Bezeichnung 'Musikzimmer' ist also ebenso legitim."
"Das sagt aber doch nur, dass einer der beiden gelogen haben muss, oder?"
"Nein. Wenn man über seinen Aufenthaltsort lügt, wählt man einen Raum, von dem man sicher sein kann, dass dort zu dieser Zeit kein anderer anzutreffen ist. Einen, wie sowohl der Lord als auch die Lady sagen, häufig frequentierten Gesellschaftsraum, gibt man nur dann an, wenn man sicher ist, dass zu diesem Zeitpunkt kein anderer dort ist. Beide wussten also, dass der jeweils andere zu diesem Zeitpunkt nicht im Salon war - und der einzige logische Grund, weshalb sie logen, ist, dass sie beide von ihren Zimmern aus etwas beobachtet haben. Beide Zimmer liegen nebeneinander, so dass jeder der beiden wissen konnte, dass der andere auf seinem Raum war, und die Fenster beider Zimmer weisen zum Gehege."
"Aber wenn der Lord wirklich beobachtet haben sollte, was mit der Ente passiert ist, hätte er doch sicher sofort reagiert?"
"Davon gingen sicherlich auch die Zwillinge aus und nahmen deshalb an, dass ihr Vater ihr Vergehen nicht bemerkt hatte. Aber der Lord schwieg wohl aus Versicherungsgründen: Die Ente ist nur gegen Verbrechen, nicht jedoch gegen Unfälle versichert. Wenn er sah, dass der Butler seine Kinder beobachtete, und wenn er auch mitbekam, dass der Butler kurz darauf den Brief an die Wand pinnte, dann lag ihm viel daran, den Plan des Butlers, das ganze wie eine Entführung aussehen zu lassen, zu unterstützen. Deshalb bestand er auch so vehement darauf, dass der Butler der Täter war. Sicherlich wollte er den Butler in eine Falle locken, indem er mit seinen Söhnen redete und den Kadaver verschwinden ließ. Dann hätten wir nur noch den Butler als Briefeschreiber identifizieren müssen - durch Fingerabdrücke, durch Papierschnipsel in seinem Raum, oder Ähnliches - und niemand hätte diesem seine Geschichte geglaubt.
Dem Lord nach kam der Butler mit den Zwillingen ins Haus, unmittelbar nachdem er selbst den Speisesaal betreten hatte. Der Lord kann also gut beobachtet haben, wie der Butler, nachdem er zum Essen geläutet hatte, erst den Brief an die Wand pinnte und dann erst die Zwillinge ins Haus holte."
"Das heißt, der Lord hat die Ente verschwinden lassen, und deshalb konnte der Butler sie nicht finden?"
"Das ist anzunehmen. Wahrscheinlich hat er sie gleich nach dem Abendessen wieder ausgegraben, noch bevor er die Wache alarmierte."
"Aber was hat die Lady mit der ganzen Sache zu tun?"
"Nun, natürlich war die einzige Erklärung für diese Abdrücke innerhalb der Fußspuren..."
"...hochhackige Schuhe?"
"Exakt. Der Lord sagte, die Lady ist während des Essens kurz auf den Abort gegangen. Ich denke, in Wirklichkeit lief sie zum Gehege, stieg vorsichtig in die vorhanden Stiefelabdrücke um möglichst keine Spuren zu hinterlassen, und entfernte das Futter, das der Gärtner auf den Boden gestreut hatte."
"Wieso um alles in der Welt sollte sie das tun?"
"Angenommen, auch sie hatte die Kinder beobachtet - weshalb sie ebenfalls über ihren Aufenthaltsort log. Dem Lord nach war sie die erste am Tisch. Man kann also davon ausgehen, dass sie gleich nach dem Läuten nach unten ging, und nicht mehr mitbekam, wie der Butler den Brief an die Wand pinnte. Meine Theorie ist es, dass sie früher am Tag das Entenfutter vergiftet hatte - wahrscheinlich mit einem ihrer Zerstäuber mit Pflanzenschutzmittel. Sie hasste die Ente, und wollte sie wohl auf diese Art loswerden.
Als sie sah, dass offensichtlich die Zwillinge den Vogel getötet hatten, wollte sie die Spuren wieder entfernen. Wahrscheinlich wusste sie nicht, was ihr treuer Diener plante, und sah in ihrer Eile auch den ein Stück vom Tor entfernt hängenden Erpresserbrief nicht.
Und damit wären alle Spuren erklärt." Charlie lehnte sich zurück.
Eine Weile schwiegen die anwesenden Wächter, bis einer sagte: "Soviel also zur typischen Charlie-Holm-Geschichte. Aber jetzt sag schon: Wie war es wirklich?"
Die versammelten Kollegen lachten. Die geringe Trefferquote von Charlies Theorien war geradezu legendär.
Der Gefreite senkte den Kopf und sah in sein Bier. "Ihr habt ja Recht - auch diesmal hatte meine Theorie wieder einen kleinen Schönheitsfehler."
Wieder lachte die Zuhörerschaft.
Charlie blickte auf. "Die Lady hatte kein Pflanzenschutzmittel, sondern ein starkes Schlafmittel benutzt."
Er hob seinen Bierkrug und lächelte in das ungläubige Schweigen. "Zum Wohl!"



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