Strawberry Fields forever

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von Wächter Tyriel Parra (GRUND)
Online seit 26. 06. 2003
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Für Rekruten (erste Mission):
Auf dem heutigen Ausbildungsplan steht "Schlendern...mehr als nur Streife gehn".
Was mag das bedeuten?

Dafür vergebene Note: 10

Es war noch früh am Morgen. Rekrut Tyriel Parra, eine Mumie, schlüpfte gerade in seine alte, verschlissene Uniform, welche den Rekruten von den S.E.A.L.S. überlassen wurden. Noch leicht benommen ging er aus dem Schlafsaal der Abteilung G.R.U.N.D. und wartete auf seinen Ausbilder, Lance-Korporal Ikari Gernetod. Die Eingangshalle war leer, alle Türen waren noch verschlossen und vermutlich waren die Anderen noch am schlafen. Schon nach kurzer Zeit kam Ikari durch den Haupteingang und trat vor den Rekruten.
"Morgen Tyriel, ich hoffe du hast gut geschlafen, heute wird ein langer Tag."
Der Ausbilder grinste leicht und hatte selbst anscheinend sehr gut geschlafen.
"Habe geschlafen, Sir, nicht gut, aber immerhin", erwiderte Tyriel.
"Okay, fangen wir an. Heute werden wir auf Streife gehen, was von manchen spaßeshalber auch als 'Schlendern' bezeichnet wird. Deine alte S.E.A.L.S.-Uniform ist dazu ja bestens geeignet. Also gehen wir los."
Mit diesen Worten drehte sich Ikari um und ging Richtung Ausgang. Der Rekrut folgte ihm vorsichtig um nicht die anderen zu wecken.

Draußen war es noch dunkel. Es gingen sehr verdächtige Personen durch die Strassen. Einer hatte einen dunklen Mantel an, ein Anderer schlich von Hauswand zu Hauswand. Im Grossen und Ganzen war es wie jeden Morgen in den Schatten. Der Ausbilder ging selbstbewusst und zielsicher durch die Strassen und steuerte Richtung geflickte Trommel.
"Ähm, Entschuldigung, Sir, wohin gehen wir zuerst?", fragte Tyriel und versuchte mit Ikari Schritt zu halten.
"Wir werden uns als erstes vor der geflickten Trommel ein bisschen umsehen, wer weiß, was manchen Leuten so früh am Morgen noch in den Sinn kommt."
"Aha."
Den Rest des Weges liefen die zwei stillschweigend. Während Ikari eher gelangweilt die Strassen entlang lief, beobachtete Tyriel mit großem Interesse die verschiedenen Menschen. Hier und dort lungerte ein Mitglied der Bettlergilde und er glaubte auch ein oder zwei Assassinen gesehen zu haben, kurz, die Stadt lebte.

Als sie die geflickte Trommel erreichten, flog gerade jemand in hohem Bogen auf die Strasse. Der Mann blieb kurz liegen und torkelte dann fort. Sie wandten sich an den Troll vor der Türe.
"Na, wie geht's, hat mal wieder jemand einen kleinen Streit angefangen?"
Ikari schien schon öfters mit der Trommel und den Leuten, die dort verweilen zu tun gehabt.
"Ja, jemand hatte zu grosse Klappe gehabt. Doch hat es sich von selbst erledigt", bemerkte der Troll.
Ikari sah sich kurz um und sah, wie der Mann gerade in der Dunkelheit verschwand.
"Nun, anscheinend ist er nicht verletzt, ist ja noch mal gut gegangen. Und sonst, irgendjemand hier der Schwierigkeiten macht?"
Der Ausbilder bedachte den Troll mit einem strengen Blick.
"Nein, Sir. Alles bestens sein, nur halt das übliche, nichts besonderes", erwiderte der Troll.
"Gut, dann kann ich ja mal rein gehen. Man sieht sich."
Er gab dem Rekruten zu verstehen, dass er draussen warten solle, ging dann an dem Troll vorbei hinein in die Türe und wurde sofort von einem leichten Dunst begrüßt. Ikari setzte sich an die Theke. Der Wirt bedachte ihn mit gemischten Gefühlen und fragte ihn schliesslich.
"Na Ikari, was gibt's?"
"Bin nur mit einem Rekruten auf Streife. Und, irgendwelche Unannehmlichkeiten von denen ich etwas wissen sollte?"
"Nein alles in Ordnung...wirklich."
Ikari nickte, stand auf und setzte sich an einen Tisch an dem ein alter, verwahrloster Mann saß.
"Hey, Ikari, hab Neuigkeiten. Anscheinend gibt es vor der Stadt ein Zelt. Dort sind irgendwelche Jungs, die etwas vorhaben, arbeiten Tag und Nacht durch. Solltest vielleicht nach dem Rechten sehen."
"Gut ich werde mal nachsehen. Man sieht sich."
Mit diesen Worten verlies er die geflickte Trommel. Ikari nickte dem Rekruten zu und ging weiter. Tyriel folgte ihm.

Sie 'schlenderten' gerade Richtung Stadttor, als Tyriel sich an Ikari wandte.
"Was hast du in der Trommel gemacht?"
Eine Katze lief gerade vor ihren Füssen vorbei. Ein Junge folgte ihr.
"Ich hatte mich über dies und das informiert. Weißt du, ich war vorher Szenenkenner bei den S.E.A.L.S."
Der Junge hatte die Katze gerade gefangen.
"Wir müssen uns also lediglich darüber informieren, ob alles Ok ist?"
"Nicht nur, aber das ist eine sehr wichtige Sache beim Streifegehen. Die Leute sind froh darüber zu wissen, dass sich jemand um sie kümmert."
Tyriel überlegte kurz.
"Das heißt, dass wir einfach da sein müssen, damit sich die Leute sicher fühlen?"
Nun lief der Junge mit der Katze in ein altes Haus.
"Genau, es spielt keine Rolle, wie viele Verbrecher wir verhaftet, wie viele Zivilisten wir beschützt haben. Es ist nur wichtig, dass wir da sind und den Menschen zuhören."
Tyriel nickte.

Es brach gerade die Morgendämmerung an und der Himmel färbte sich langsam rosa und hellblau, als die zwei durch das Stadttor traten. Ikari zeigte auf ein kleines Zelt nahe den Stadtmauern.
"Ich habe von einem Bürger gehört, dass sich dort irgendwelche Leute rumtreiben würden und irgendetwas vorhaben. Wir werden uns das ganze einmal anschauen."
Ikari lief schon los, als ihn Tyriel fragte.
"Sie wollen diese Leute schon so früh am Morgen wecken, hat das nicht auch später Zeit?"
Der Ausbilder blieb kurz stehen drehte sich um und sagte zum Rekruten.
"Ich finde es gut, dass du dich so um die Leute sorgst, aber ich wurde darauf hingewiesen, dass sie Tag und Nacht an irgendetwas am Arbeiten sind. Sie sind bestimmt schon wach, bzw. immer noch wach."

Das Zelt war fünf mal fünf Meter gross. Es wurde von vier Menschen bewohnt und zwei von ihnen waren tatsächlich noch wach. In der Mitte war ein großes und tiefes Loch, welches von den Arbeitern mit großem Fleiss noch tiefer gemacht wurde. Einer davon stieg gerade aus dem Loch, als Ikari und Tyriel das Zelt betraten.
"Guten Morgen die Herren, wir sind von der Stadtwache. Ich bin Lance-Korporal Ikari Gernetod und das ist Rekrut Tyriel Parra. Dürften wir erfahren, was sie hier vorhaben."
Der Arbeiter richtete sich auf und schüttelte den Staub von seinen Kleidern, dann rief er ins Loch hinunter."Hey Georg, wir haben Besuch."
Nun kletterte auch Georg aus dem Loch und richtete sich auf, bevor er schließlich seinen Mitarbeiter auffordernd anschaute. Dieser drehte sich daraufhin zu den zwei schlafenden Arbeitern, kniete vor sie hin und rüttelte sie so fest, bis sie aufwachten.
"Was ist los, ist schon wieder Schichtwechsel?", murmelte einer.
"Dafür ist es doch noch zu früh!", bemerkte der Andere.
"Nein, steht auf, wir haben Besuch von der Stadtwache", flüsterte der Arbeiter seinen zwei Kollegen im Bett zu.
Nun standen alle vier in einer Reihe vor den Wächtern. Der Arbeiter, welche die Anderen geweckt hatte, begrüßte nun Ikari und Tyriel: "Hallo, wir freuen uns sie zu sehen. Das hier rechts ist Georg, wie sie vielleicht schon mitgehört haben. Links von mir stehen meine zwei Kollegen Paul und Ringo, mein Name ist John. Leute, das sind Herr Gernetod und Herr Parra von der Stadtwache."
"Hallo", murmelten die anderen Drei im Chor.
Ikari und Tyriel sahen sich fragend an, bis schliesslich der Ausbilder die Arbeiter befragte: "Nun...äh...Hallo, ich hoffe ich störe nicht. Auf jeden Fall haben wir von diversen Bürgern der Stadt erfahren, dass sie hier draußen an irgendetwas am Arbeiten seid. Ich möchte mich lediglich einmal erkunden, ob wirklich alles mit rechten Dingen zu und her geht. Darf ich also fragen, was sie hier machen?"
Nun ergriff Paul das Wort:"Brunnen."
Ikari zögerte kurz:"Wie bitte?"
"Brunnen! Wir bauen einen Brunnen!", sagte Paul.
"Aha, und wozu?", fragte Tyriel.
John gab Paul und Ringo mit einem Wink zu verstehen, dass sie nun mit Graben dran waren. Georg ging erleichtert ins Bett. Nun wandte er sich an die Wächter: "Kommen sie, wir gehen kurz raus, ich werde ihnen alles erklären."

Währenddessen trafen sich auf dem Hier-gibt's-Alles-Platz drei Gestalten. Der Erste begann das Gespräch: "Habt ihr davon schon gehört?", fragte Immer-Frisch.
"Ja," erwiderten die anderen.
"Die werden unser ganzes Geschäft ruinieren!", meinte So-Billig-So-Gut.
Sie starrten sich kurz an, dann sprach Feilscher Joe: "Ich habe mal probiert, gegen die haben unsere keine Chance"

John trat vor die anderen zwei und blickte Richtung Sonne: "Wenn wir nichts unternehmen werden die Felder austrocknen!"
Erst jetzt bemerkten Ikari und Tyriel, dass sich vor ihnen ein riesiges Feld mit kleinen Pflanzen ausbreitete. Sie waren in Reihen angeordnet und dazwischen gab es immer einen kleinen Graben. An den Pflanzen waren kleine Rote Früchte zu sehen.
"Was sind das für Früchte?", fragte Ikari.
"Das...das sind...Erdbeeren!!!", Tyriels Augen funkelten.
Ikari sah Tyriel komisch an während sich John total freute: "Ja genau, du magst sie also auch? Mit diesen Erdbeeren werden wir auf jeden Fall den Markt erobern. Wir werden separate Stände einrichten, bei denen nur Erdbeeren angeboten werden."
"Damit werdet ihr den Markt bestimmt erobern", sagte Tyriel, "und du Ikari, kennst wirklich keine Erdbeeren?"
Ikari überlegte kurz: "Nein, ich habe noch nie davon gehört."
"Kein Problem. Hier probier eine, manche sind schon reif genug", sagte John.
Ikari nahm sich eine Erdbeere und inspizierte sie zuerst von allen Seiten, bevor er sie in den Mund nahm: "Mhmm, nicht schlecht. Was ich jedoch nicht verstehe ist, wieso ihr einen Brunnen baut?"
John zeigte nun Richtung Ankh: "Das Wasser dieses Flusses ist Gift für unsere Erdbeeren, eigentlich ist das Wasser dieses Flusses für alles Gift. Nun, auf jeden Fall hat es bis jetzt immer mehr oder weniger fest geregnet, sodass die Pflanzen genug Wasser hatten. Doch jetzt ist gerade eine kleine Dürreperiode, und wenn wir die Pflanzen nicht so schnell wie möglich Bewässern, dann werden bis in ein paar Wochen keine Erdbeeren mehr übrig sein."
"Bewässern?", fragten die zwei im Chor.
"Ja, ich habe eine neue Technik entwickelt. Wir graben hier einen Brunnen welcher so tief ist bis wir auf Grundwasser stoßen. Da wir das Wasser so bald wie möglich brauchen, arbeiten wir ihn zwei Schichten Tag und Nacht immer zu Zweit, weil mehr als zwei sowieso nicht gut gleichzeitig graben können."
"Aha, ich verstehe. Aber wie bringt ihr das Wasser auf die Felder?", fragte Ikari.
"Hier kommt der Trick. Siehst du die kleinen Gräben zwischen den Reihen?"
"Ja"
"Dies sind gar keine Gräben sondern Trampelpfade!"
"Trampelpfade für wen?"
"Für die Bewässerungsdämonen. Das sind Dämonen welche mit kleinen Gefässen den ganzen Tag den Pfad auf und ab gehen und überall dort den Pflanzen Wasser geben, wo es nötig ist."
Ikari zögerte kurz, verabschiedete sich dann: "Okay, ich denke dass wir euch weiterarbeiten lassen können, viel Erfolg."
"Danke"

Zur selben Zeit wurden am Hier-gibt's-Alles-Platz schon einige Markstände aufgebaut. Darunter auch drei Stände von So-Billig-So-Gut, Immer-Frisch und Feilscher. Alle drei waren von der Händlergilde. Sie waren in der Spezialabteilung Frucht und Gemüse.

Als die Zwei Wächter durch das Stadttor schritten hielt Ikari nochmals inne und drehte sich um: "Sind schon merkwürdige Leute, diese Arbeiter. Aber ich glaube tatsächlich, dass sie den Markt mit ihren Erdbeeren erobern werden."
Tyriel nickte zustimmend und folgte dem Ausbilder in die Stadt. Ihr nächstes Ziel war der Park.

Dort angekommen kontrollierten sie zuerst alle Bänke, ob sie nicht als Bett benutzt wurden. Dies geschah nämlich noch sehr oft, vor allem Bettler und Betrunkene nutzen diese als Schlafgelegenheit. Anschließend schauten sie, ob auch wirklich niemand ein Stück Rasen betrat, welcher mit 'Beträten Verboden' beschildert war. Zum Schluss partroulierten sie noch mal durch den Park.
"Okay, das hätten wir, im Park ist alles in Ordnung."
"Und wohin gehen wir nun?," fragte Tyriel.
"Auf zum Hier-gibt's-Alles-Platz!"

Auf demselbigen Platz herrschte bereits ein großer Andrang, als sie dort eintrafen. Diverse Verkäufer versuchten die Leute zu überzeugen, dass ihre Ware die Beste war. Es gab fast ebenso viele Händler wie Käufer, doch im späteren Verlauf des Tages würde sich die Anzahl der Kunden noch stark erhöhen. Die zwei Wächter untersuchten diverse Stände, bis sie zu den Frucht und Gemüse Händlern kamen.
"Haben sie auch Erdbeeren?", fragte Tyriel sofort.
Feilscher Joe bedachte ihn mit einem strengen Blick:"Erdbeeren? Pah! Bei uns gibt es nur Früchte, welche es auch verdienen, auf einem Stand gelagert zu werden."
Tyriel war ein bisschen schockiert:"Was? Aber Erdbeeren sind doch das beste..."
"ES GIBT KEINE ERDBEEREN VERSTANDEN!", unterbrach ihn Immer-Frisch.
Die Diskussion war nun nicht mehr zu überhören und es kamen noch andere Händler dazu. Nun ergriff So-Billig-So-Gut das Wort: "Wir wollen hier keine Erdbeeren. Stimmts Leute?"
Der Händler wurde mit lautem Gejuble und 'Ja'-Zurufe unterstützt.
"Was haben die den gegen Erbee... äh gegen diese Frucht.", fragte Tyriel vorsichtig
Feilscher Joe bückte sich zu Tyriel vor und flüsterte ihm zu: "Sobald diese Erdbeeren auf den Mark kommen, können wir einpacken. Also, keine Erdbeeren! Und jetzt halt die Klappe und verschwinde."
Tyriel wollte gerade etwas erwidern, doch Ikari hielt ihn zurück: "Komm mit Rekrut, es ist bald Mittag, wir kehren ins Wachhaus zurück."
Daraufhin gingen sie wieder weiter über den Platz. Auch an anderen Ständen fanden sie keine Erdbeeren.

Als sie gegen Mittag im Wachhaus angekommen waren gingen sie in die Kantine. Es waren noch andere Rekruten drin. Sie setzten sich zu Ortbe, Gina, Mindorah und Rib: "Und, richtig fit und ausgeschlafen?"Gina grinste, als sie Tyriel diese Frage stellte.
"Ja, es geht. Eine kleine Frage, ihr habt doch Erdbeeren auch gerne, oder?"
Die vier sahen sich gegenseitig fragend an: "Erdbeeren?", fragten die Mit-Rekruten gleichzeitig.
"Ihr kennt sie also auch nicht, das gibt es doch nicht, das ist die beste Frucht, die es gibt. Und im Gegensatz zu den Früchten die dort auf dem Markt verkauft werden, ist diese grad noch mal ein Stück besser. Hm, die Händler fürchten sich vor der Konkurrenz, darum haben sie auch so seltsam reagiert, als ich sie danach fragte."
Nun meldete sich Ikari zu Wort: "Die Händler wissen, dass die Frucht niemand kennt, und sie wollen, dass das auch so bleibt."
"Ja aber wenn die Frucht so gut ist wie Tyriel sagt, dann wird es schwierig sein, zu verhindern, dass sie sich verbreitet.", meinte Mindorah.
"Tja, ich glaube die Händler werden das auch einsehen müssen.", erwiderte Rib.
Die anderen stimmten zu.
"Ihr hättet dabei sein müssen. Es schien, als ob die halbe Händlergilde mich mit einem strengen Blick ansehen würde.", erklärte Tyriel.
Sie standen nun auf und jeder ging der Reihe nach in die Küche und holte sich eine Schüssel Suppe. Es wird nun darauf Verzichtet zu beschreiben, wie die Rekruten das Essen verzehren...

Als sie gegessen hatten wandte sich Ikari an Tyriel: "Okay, am besten ruhst du dich aus. Wir werden heute Abend noch mal auf Streife gehen."
Tyriel nickte zustimmend.
"Gut, in diesem Fall, gute Nacht allerseits."
Mit diesen Worten torkelte Tyriel Richtung Schlafsaal. Die übrigen Rekruten konnten sich ein grinsen nicht verkneifen: "Gute Nacht!", riefen sie im Chor.

Tyriel träumte von Erdbeerfeldern...und von Ameisen. Er war der Ameisenkönig [1] und gab seinen Untertanen die ganze Zeit nur Befehle. Er hatte einen persönlichen Berater welcher Icaari hiess. Dann träumte er, dass sein Ameisenhaufen von der Händler-Ameisen-Gilde angegriffen wird. Icaari riet ihm, er solle die Vorräte in Form von Erdbeeren in Sicherheit bringen, doch er schaffte es nicht rechtzeitig. Er wurde von Feilscher Ameise hinterhältig umgebracht. Anschließend wurde er in irgendetwas eingewickelt und in eine Gruft gesperrt. Doch er war noch nicht ganz tot. Er wurde wieder geweckt und musste nun mit diesem Binden herumkrabbeln. Hm, vermutlich ein Trauma. Icaari lebte immer noch. Obwohl es für Ameisen nicht üblich war, trug er einen Bart. Er erklärte ihm dass sie gerade von der Händler-Ameisen-Gilde angegriffen wird. Verdammt, es begann wieder alles von vorne.
"NEIIIIINNNNN!!!"
"Doch Tyriel du musst jetzt Aufstehen, wir müssen wieder auf Streife."
Tyriel sah Ikari ganz verblüfft an: "Icaari?"
"Was soll der Blödsinn, ich heisse Ikari!"
Der Rekrut schüttelte kurz den Kopf, und war nun wieder voll da: "Ach ja, Entschuldigung, Sir, ich hatte einen seltsamen Traum."
"Nun, gut, wir werden uns dieses Erdbeerfeld nochmals genauer anschauen, ich habe irgendwie das Gefühl, das noch irgendetwas geschehen wird." Er verlies den Schlafsaal und Tyriel folgte ihm. Sie gingen durch die Eingangshalle und die Tür hinaus.

Es war ein langer Weg bis zu den Erdbeerfeldern. Er führt quer durch die ganz Stadt. Tyriel hatte dabei genug Gelegenheit, alle möglichen Sonderheiten von Ankh-Morpork zu studieren. Zum Beispiel, dass sich die meisten Menschen gerade dann einem den Rücken zudrehten, wenn man vorbei kam. Es wäre sicher übertrieben, anzunehmen, dass die Stadtwache generell keinen guten Ruf hat. Doch bei Tyriel trifft dies sicher zu. Nun, nicht jeder ist darüber erfreut, wenn eine lebende Leiche durch die Strassen läuft und dann noch einen darauf hinweißt, dass dieses und jenes nicht gut ist.
Außerdem ist es interessant festzustellen, dass in dieser Stadt anscheinend jeder jeden Betrügt. Im Geschäft wie auch sonst.
Sie waren nun wieder bei der geflickten Trommel. Man hörte lautes Geschrei und viele Flüche.
"Das ist ein gutes Zeichen", meinte Ikari, "Wenn sie Lärm machen, heißt das, dass sie noch nicht tot sind."
"Noch nicht..."
Sie gingen weiter Richtung Stadttor. Auf dem Weg dorthin waren sie noch zahlreichen Bettlern, drei Hunden, einem alten Mann und zwei Kindern begegnet.

Doch nun waren sie dort angekommen. Es dämmerte bereits. Vor dem Zelt brannte ein Lagerfeuer. Zwei Menschen saßen am Feuer und redeten miteinander. Ikari und Tyriel traten näher.
"Hey Georg, Ringo."
Die zwei drehten sich synchron um: "Ah die zwei von der Stadtwache, Titari und Ikryiel, nicht wahr."
"Fast", erwiderte Tyriel.
Ikari wartete kurz einen Moment, Titari, dachte er, wie kommt man bloss auf Titari, oder auf Icaari?
"Nun, wir wollten uns lediglich mal erkunden, wie es bei euch so steht. Außerdem wollten wir über euer Verhältnis mit der Händlergilde reden."
"Händlergilde", fragte Georg, "du, Ringo, weißt du etwas über eine Händlergilde?"
Ringo schüttelte verneinend den Kopf.
"Was?! Soll das heißen ihr kennt die Händlergilde nicht. Nun, in diesem Fall nehme ich an, dass ihr auch keine Vereinbarung mit der Händlergilde habt. Wisst ihr den überhaupt wie das Gildensystem hier in Ankh-Morpork funktioniert?"
Georg sah Ringo an, dann Ikari, anschließend Tyriel, und zum Schluss wieder Ringo: "Äh, ich wecke mal John und Paul."
Georg erzählte den zwei kurz die wichtigsten Informationen, bevor sie sich ebenfalls ans Lagerfeuer setzten.
"Händlergilde, Abmachung? Was soll das heißen?", fragte John.
Ikari seufzte: "Das heisst, Adieu Strawberry Fields!"
Die anderen schauten geschockt in die Runde. Sie hatten zwar die letzten zwei Worte nicht verstanden, Tyriel sogar die letzten drei nicht, doch sie wussten was es bedeutete.
"Keine Erdbeerfelder mehr?", fragten sie im Chor.
Ikari, auch Titari oder Icaari genannt, überlegte kurz: "Nun, vielleicht ist es nicht ganz so schlimm, ihr müsst nur gleich morgen zur Händlergilde gehen und irgendwie versuchen, mit ihnen das zu regeln."
"Aber was ich nicht verstehe", sagte Paul, "was ist den so schlimm an unseren Erdbeeren?"
"Konkurrenz! Die Leute in Ankh-Morpork sind sich nicht solch gute Früchte gewöhnt. Die Händler befürchten, dass die Einwohner auf den Geschmack kommen.", erklärte Tyriel.
"Ah, nun, das leuchtet mir irgendwie ein...Hey, was machen eigentlich die vielen Leute am Ankh-Ufer?"
Ringo zeigte Richtung Ankh. Dort konnte man etwa zwanzig Gestalten in der Dämmerung erkennen. Sie machten irgendetwas, aber man konnte nicht erkennen was. Stillschweigend einigten sie sich, das ganze einmal genauer anzusehen.
Sie liefen quer übers Feld, als schliesslich Tyriel das Wort ergriff: "Kleine Umfrage, sind eure Schuhe auch nass?"
Alle sechs stoppten auf Kommando und sahen nach unten: "Hey das ist Wasser...DIE FLUTEN UNSER ERDBEERFELD!!!"

Währenddessen grinste Feilscher Joe am Ankh-Ufer und gab den Leuten Befehle.
"Gut, sehr gut...wir haben den Ankh nun lange genug gestaut, die Felder stehen alle zehn Zentimeter unter Wasser, sofern man das als Wasser bezeichnen kann. Bricht den Damm wieder ab, und dann verschwinden wir."
Die zwanzig Arbeiter, der grösste Teil war Trolle, hatten den Ankh mit großen Steinen mehr oder weniger gestaut. Es reichte zumindest um die Felder zu fluten und alles zu vernichten. Nun konnte man sehen, wie sie das ganze in Rekord-Tempo wieder Abrissen. Feilscher Joe zog seine Arbeiter zufrieden wieder zurück...

John, Georg, Paul, Titari und Ikryiel waren zum Zelt zurückgekehrt. Ringo blieb noch im Feld bzw. im See. Sie fanden im Zelt einen Zettel liegen, auf dem stand: 'Lägt euch ni wieder mit dehr Händlergilde an'.
"Diese verdammten Agrmpgsjskknd. Alles ist zerstört!"
"Beruhige dich John, es hat keinen Wert, es ist vorbei", versuchte Georg ihn zu beruhigen.
"Wir hätten sowieso nichts dagegen unternehmen können." Paul klang nicht gerade heiter.
"Aber wir hätten es versuchen können", meinte John.
"Könnt ihr den gar nichts dagegen unternehmen", fragte Georg.
"Nein, leider nicht. Die Gilde hatte das Recht dazu. Ihr könnt sogar froh sein, dass nicht mehr passiert ist", erklärte Ikari.
In diesem Moment trat auch Ringo ins Zelt hinein: "Hey, ich habe wenigstens eine gute Nachricht, eine Pflanze hat überlebt!"

Alle sechs kehrten ins Wachhaus an der Kröselstrasse. John, Paul, Georg und Ringo durften im Schlafsaal übernachten. Am nächsten morgen versammelten sich alle vor der Tür des Wachhauses. Die vier Arbeiter hatten ihre Rucksäcke gepackt.
"Und was werdet ihr nun tun?", fragte Tyriel.
"Wir haben beschlossen in die Sto-Ebene zu gehen. Dort sei das Klima besser, ich meine das der Menschen."
Ikari blickte in die Runde: "Werdet ihr dort wieder Erdbeerfelder Pflanzen?"
Die vier nickten und gingen fort.


"Let me take you down, 'cause I'm going to Strawberry Fields.
Nothing is real and nothing to get hungabout.
Strawberry Fields forever."

(John Lennon, Paul McCartney 1967)

[1] In seinem Traum wurden Ameisenköniginnen demokratisch abgeschafft.




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